Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 02, 1904, Zweiter Theil, Image 16

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    Sie ins-kitz. «
q, sie Mr van Nitsch, Ezq., während
det Abwesenheit der Gattin gut
sorgt ist. —- Det unsichtbare
Ersuchen — Käthi’s Schwestern.
Mistek Editerl
Um Wein gebt et nit viel. Dagege
gleicht er des dunkle Battlebier, un e
Schnäppsche thut et aach nit verachte.
Namentlich e Kerlchewässerche scheint er
se liebe. Bun Siggaks ptifört er die
« mit B ä n d ch e
drum. Als emol
schrnolt er aach e
Beif. L e i d e r
schmärmt er nit
stark for des
Kliene vun der
Pein. erwri.
genH fchmolt er
aach oläschonelli
e -3iqerett, un
des. war sehr be
schämend fo r
Mich, weil Jch
gar teene im
Haus gehabt hen
un er also sei ei:
gene Sigaretts
hot mitbrinqe
müsse, was ei
gentlich qeqe Eri
tet is
Jm Esse scheint er Ziemlich genin
fam ze fei. Sprian : Libiclens un
Slkämbclt Gans oder anii Häm un
Eggs icheine fei FädokitDifcheZ te
sei. Was Läg anbelangt, da scheint er
nit Viel um Rodfort te aewme. fonnetn
sich mehr an Frornäsctt:die:Brüh un
Kamabertb ze halte. Weißbrot gleicht
et nit. lBumpernidel ig, was er will.
Jn Rigard zu Kleider scheint er
Mein Geschmack ze dumme. Awwer sei
Kopf) is e Bißle kleiner. wie Meiner.
Oeh kann des derbei nohtisse, daß er
gar-let eneilege muß, wann er Mei
tonveiv träai. Vun Kiduloog träat
er lieber die hellere Sorte. Die dun
lelbrcune oder schwarze rührt er nie
cu. Aach in Rigard zu Neckties
schwärmt er blos sor die helle Farbe.
Jch meen nämlich den Mann, wo an
die Käthi, wo die Alti hier gelosse hot,
for de Haushalt sor Mich ze sührn,
lallt thut, un wo als im Deiningroom
In aach manchmal im Parlor die Sig
srnstummel liege un die leere Bier
ttels un Gläser stehn loßt.
Jch hen os course noch nie net e Ri
mart zu der Käthi da brüwwer ge
macht· Dann wann sie des übel arm
se un Mich verlosse wollt, da wär Jch
Rein der schönste Fir. Da müßt Jch
i Bett selber mache ober Jch müßt
die Alti heim timme lossc.
Gesehe hen Jch ihn noch nie. Awwer
Ich tann mer e Bild oun ihm mache.
erwrigens möcht Jch wisse, wann
et eigentlich sei Calls macht. Jedesalls
er mehr Glück drein, die Käthi der
’ ze finde, wie Jch.
Dann, wann Jch bei Aetzident emol
allig unner Tags heimtimm, da is
Käthie nie da. Jch ersahr dann
saurer nachher, daß sie zu der Zeit, wo
heimgetimme war, blos uss en
rung zum Grocer war oder zum
sitt-Her oder sonst wohin.
ulich hen Jch emol nit gut gesiihlt
II bin schun am Vormittag wieder
un sein dann derheim gebliwwe,
II die Käthi is de ganze Tag nit heim
imme bis sins Minutte vor acht
. (Uss Acht hen Jch Mei Zopper
dert gebatt.) Den ganze Tag war
tat-et thr’m Dentist. Got sie gesagt.)
erwrigens is die Käthi e nettes
. Freindlich un nit stolz. Und
nt es gut mit Mir. For Jn
, wenn Ich was sor Zopper order,
Das ihr Tschentelman-Frent, wo im
Irr die Si garstumpe erumliege loszt,
Ist gleicht, a segt die Käthi, des sollt
nit essen, des wär nit gesund, sie
"t lieber Spring - Chickens mache.
gleicht »Er«.)
—Ym Jch Jan-! —x!sch’m Zopper
IIMII vor vie Ihur u» vie Zkrontttepg
hinseVe will, da is die Käthi schur, sich
en Stuhl erauszebringe, un sich nebe
Mich ze feße un e liebreiches Gespräch
Wer Fleischpreis oder was die Gro
rau gesagt bot, mit Mir anzefange.
m ertvrige versucht die Käihi in
Jeder Weis, die Alti zu ripresente un ze
sertrete Mei Pockets, wo des kleine
Tfchänsch drein is, wern grad so
Inttlich nachgesebe un ausgeleert, als
Denn die Alti selber hier wär. Un sie
t Mir auch jede Morche beim Dreck
chi gewissebafy wie viel Uhr es war.
Jch heimgekomme bin. Un wenn
Jch fortgeh un tag, Jch thiit pünktlich
pper beim limmen, da tann sit
Fig oe eironilell Fare mache, wie die
lti. Karz, Ich miß die Alti wertlich
sehr wenig.
Hell, gim is noch was, wo Ich
sentf ne muß: Nämlich während des
säunlche Siggarn - Konsumer un
sierbqttelauötrinter äbsolutli unsicht
bar bleibt, sein die Sisiers vun del
Mitbi immer an Evidenz.
Ich fein noch nie heimqelimme, mit
Ins daß —- wann die Käthi bei Reisi
ieut da war —- aach noch e annetes
Bauenzimmer da gewese wär wo si(
ir jedesmal als ihre Sitter intro
IF bot. Manchmal sein auch zwei
drei vun die Sisters zu der gleicht
tha. Nach Meiner Zäblung auf zu
m bot die Mithi bis jeßt siwwenei
ich verschiedene Sitters.
z, Misier Editer, Jch muß der
Ilti Kredii derive gewwe, wie gut sie
ßwchoå eforgt bot, bei die Käthi
Jchwollt, »Ei; (der West-edit
-- r sammelt erumee
Ase sit to stark gep gleiE
E- ise-g Mich Wicht-kne
You ITQZZWZTSM one i
hne des Rämliche wttnfchend
Mit stigards
Vorm
John Nitsch, Esa.
Wann »Ich nor wii t, ob »Er« Pi
nackel spiele kann. ielleicht könnte
Wir ganz gute Frent wern un Jch
lonnt dann dorch sein Jnfluenz als
emvl was ze esse kriege, was Ich
gern hatvwe möcht.
site die Ists !
Mit dem Urbilde des Marchese
Christoforo di Gumpelino, dieser löst
lichen Schöpfung Heine’schen Humors,
. beschäftigt sich ein Aufsah von Gustav
- Karpeles in den Hamburger Nachrich
; ten. Sehr viel Neues erfahren wir da
raus freilich nicht über Lazarus Sum
pel, dem Hamburger Bankier, welcher
1848, als Heine gerade in hamburg
zu Besuch weilte, aus dem Leben schied.
Die Aehnlichkeit zwischen Gumpel und
Gumpelino scheint überhaupt leine
sehr große gewesen zu sein, hauptsäch
lich hat Heine ihn wohl verspottet, weil
Gumpel feinen Onkel, den reichen Sa
lomon Heine, in lächerlicher Weise
kopirte. Gumpel war ein ziemlich
» unbedeutender Mensch, der von Kunst
und Literatur keinen Begriff hatte, der
j aber zu seinen üppigen Gastereien
» regelmäßigsiiinstler und Literaten ein
lud, ,,damit das arme Pack sich einmal
bei ihm satt äße«. Hinterher mußten
sie sich dann produziren. Als Heim
skch in Hamburg befand, so erzählt
sein Freund, der taude Maler Lyser,
in dem verschollenen Wiener »Salon«
von 1847, wurde so viel von ihm ge
sprochen, daß Gumpel beschloß, ihn zu
seinem nächsten Gastmahl einzuladen.
»Deine, der längst von anderen ersah
ten hatte, wie es Freund Gumpel mit
den Musenkindern zu halten pflegte,
sagte zu und erschien zur festgesetzten
Stunde in sehr eleganter schwarzer
Kleidung. Gumpel schien etwas ver
lslüfft über den eleganten Anzug und
tas seine Benehmen des Dichters-, von
sdessen »Tollheiten« und »Liederlichtei
ten« man ihm soviel erzählt, hatte.
Ganz hoffnungslos war er jedoch, als
der willig-e Heine, der «Tausendsap
permenter«, tein Wort sprach und
außer einigen Löffeln Suppe nichts
genoß.
l..Sind Sie unwohl?« fragte Gam
pe .
»Seht wohl," lautete Heine’s Ant
wort.
Warum essen Sie denn nicht?«
»Ich bin nicht hungrigf
«Dummes Zeug, was sollen Sie
nicht hungrig sein? Versuchen Sie
einmal den Braten da!"
»Ich danke." « » »z- «
der die Pastete?« ·« l
»ch danteX
der die Meerbutten! MeerbutteM
Daf! Stück 7 Mart 8 Schilling Cou- -
ran " !
»Ich speise keine Meerbutten!'«
Das war fiir Gumpel zu viel und
er rief wüthend aus: »Na, wenn Se se
nicht freten, so mag se de Ratt steten."
Und m der That reichte er dieSchiis
sel mit deti theuren Fischen der alten
Lieblin slaye hin, die bei Tische stets
hinter einem Stuhle saß I
Der Use-sehnt see seen-Miste «
Jm haushalt des Menschen spielen
die Nährsalze eine wichtige Rolle. Der
Kalt ist zum Aufbau der Knochen,
das Eisen fiir die Blutbildung unent
behrlich. Jn den meisten Fällen re
gulirt sich die Aufnahme dieser Satze
mit der Nahrung von selbst, und es
U«I D-«L-4«s so- sssss - Ist- sssns Its-Is
... , M» »s. ..
Ernährung dafz sie am besten die Ver
sorgung des Organismus mit den nö
thigen Salzen ermöglicht. Dagegen
weisen bei einfacher haushaltung und
monotoner Ernährung gerade unsere
gebräuchlichften Nahrungsmittel. wie
die Milch, einen Eisen- und Kalb-ran
gel auf, der auf einfache und billige
Art ergänzt werden sollte. Was das
Eisen anlangt, so zeichnen sich be
kanntlich gewisse Gemiise durch hoben
Eisengebalt aus, wie der Spargel,
Spinat; es gehören hierher aber auch
manche Beerenfriichte, wie die Wald
erdbeeren und die Waldbirnbeeren.
Professor Lunge bat nachgewiesen,
baß diese Beeten an Eisengehalt die
Hülfenfriichte sowie die Kartoffeln
übertreffen, an Kallgehalt dagegen
alle Fleischiorten. Der Cisenverari
« mung vorzubeugen sind also diese
Beerenfriichte in besonderem Maße ge
eignet. Nach einem alten Vollsmittel
werden die Beerenfriichte auch alt
Blutreinigungsmittel gebraucht, und
zu diesem Zwecke täglich 1Xx—2 Kilo
genossen. Erdbeeren werden auch bei
Hautkrankbeiten namentlich Schup
penilechte, empfohlen. Bleichsiichtigen
Mädchen und blutarrnen Menschen ift
der reichliche Genuß von Erbbeeren
nur anzuratbem Um auch außerhalb
der Erntezeit den Genuß dieser Bee
ren zu ermöglichen, sollten stets grö
ßere Vorräthe derselben eingemacht
werden.
Ante-Ins
»Und Sie geniren sich nicht, mir
ieselbe Sache zweimal vorzulügen?«
»Nun ja, Sie wissen doch: Wer ein
mal lügt, dem glaubt man nicht«
Instit-sitt
Wirth: Das Bier ist tadelwi —
da können Sie Gift drauf nehmer-P
per-FIT- Heu Neu-T »Ja-TM Mit
ang,
« Hi Wi·
W
Rettig-lege
Vumoresle von c. M a r o.
Die Besuche des Onlels Knauseri
mann waren fiir Studiosus Flott
teine freudigen Ereignisse. Denn da
der Ontel nicht nur reich, sondern
auch geizig war, hatte er sich noch nie
«nobel« bezeigt. Ach, und welcher Se
gen wäre fiir den lebenslustigen Mu
senjiinger bei der chronischen Ebbe in
seinem Poetemonnaie ein reicher und
freigebiger Onkel gewesen!
Der Geiz des Verwandten ging so
weit, daß er, um die hotellosten zu er
sparen, stets bei seinem Neffen über
nachtete; da schlief er dann im Bette
Flott’s, während dieser die Nacht auf
dem für seine stattliche Länge oiel zu
kurzen Sofa zubringen mußte.
So war es auch beim letzten Besuche
gewesen, als allerlei geschäftliche An-»
gelegenheiten den Onkel in die Univers «
sitätsstndt geführt hatten. Wieder;
durfte Flott das Vergnügen genießen,
eine kühle Herbstnacht unter seinem
Mantel auf dem Kanapee zu ruhen,
während Onlelchen behaglich im war
men Bette schnarchte.
Des Gastes Einladung am nächsten
Morgen zum Diner in einem benach-;
harten Restaurant war dem Studio-’
sus leine Entschädigung fiir dass
Opfer einer verdorbenen Nachtruhe.;
Denn erfahrungsgemäsz standen ihm
leine lutullischen Genüsse bevor. Das «
Billigfte und Bescheidenfte, was
Speise- und Weintarte ver-zeichnet ent- »
bietten,.war dem Harpagon von einem »
Onkel gut genug.
Beim Verlassen seiner Stube — der
h--;m L-F«vss II- Isosss2 nqu- Im
Hausflur —- fah Flott des Verwand
ten Bantnotentasche auf dem Fußbo-.
den in der Nähe des Bettes liegen; der
Werthpapierbebälter war seines Be
sitzers Tasche beim Antleiden unbe
merkt entfallen. Rasch steckte Flott das
Pottefeuille ein.
Als er Knaufermann einholte, hatte
dieser seinen Verlust noch nicht ge
merkt. Da beschloß Flott, einstweilen
von feinem Funde nichts zu verrathen:
er wollte sich. wenn Ontelchen das
Fehlen seines Geldes entdecken würde,
an seiner Angst ein bißchen weiden,
ihn für alle erlittene Unbill eine Weile
zappeln lassen.
Und dann war es auch ein gar so
wohlthuendes Gefühl, einmal eine
solche Menge Mammon in der Tasche
tragen zu können; Flott glaubte gera
dezu eine von dem Portefeuille aus
gehende mollige Wärme zu verspüren.
Fünf Minuten später hatte man in
dem Restaurant Platz genommen.
«Jch hoffe,« bemerkte der Onkel,
»Du wirft auch ein Paar »echte Re
gensburger« bestellen. Du weißt. nur
der Umstand, daß es diese Wittstr
hier in vorzüglicher Qualität gibt,
läßt mich dieses Gasthaus auslachen«
Mit swehmiithiger Miene blättette
Flott in der Speise- und Weintarte.
»Was standen dort für herrlichtetten
verzeichneti Rehriicken, Rebhuhn,
yNheinlachs usw. Flott schlie, wie
fihm das Wasser im Munde zufam
menlief — Austern. Seit!
»Onlelchen, hier —- lies doch! Wol
slen wir nicht einmal schwelgen?«
Da sagte der inel spöttisch: »Bitte
»sehr, beitelle doch, wonach Dir gerade
Appetit verspürst. wenn Du heute am
jsiinsundzroanzigsten noch so viel Geld
Hin du Tasche hast«
» Hei, welch Leuchten ging da über
! Studiosus Flotts eben noch so melan
Zcholische Zügel Wie blitzten aus seinen
iAugen hundert Kobolde. Und er be
istellte ohne langes Zögern; bestellte
»das Bette. was Küche und Keller bo
sten. Und der Appetit, den er dann
entwickelte!
Der Onlel mit seinen Regens-but
gern« war starr. »Solch eine länd
haste Schlemmerei! Da wundert’s
mich sreilich gar nicht, wenn Du im
mer in Schulden steckst. Aber sag mal,
hast Du hier denn so viel Kredit?«
»Er-edit? Nee, Onkelcheni Die Zeche
wirst Du doch natürlich gleich baar
bezahlen, nachdem Du selbst mich zu
diesem sybaritischen Schmause ausge
sordett, unter der Voraussetzung daß
ich viele Moneten in der Tasche hätte
Unk. das ist der Fall. Da — schon
ma .«
Und Flott zog ein elegantes Parte
seuille aus seiner Bruittasche, dessen
»Wohlbeleibtheit« Schlüsse aus glän
zenden Inhalt qestattete.«
Mit dem Gesichte, das Onkel Knatt
sermann in diesem Augenblicke machte,
hätte er sich um letnen Preis photo
graphiren lassen mögen.
»Du Filou, mich aus eine ahnungs
log gemachte Bemerkung so ’reinzule
geni«
W
Atti-im Greiseenrssklgsns.
Kassirer (bei einem Somphonte
KonzerM »Sie haben nur 1 Mart
50 hergelegt. der Preis stir’s Konzert
ist 3 Mart.«
herr: »Ich bin aus einem Ohre
taub!«
Der Isthende Schacht-isten
Uns einem Dampsboot spielen zwei
Herren Schach. Alt sie die erste Par
MW MMIM t« Mit
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s» kaut »- Ei» m txt-IT W
K W « ist« spi« if IT
, « - m en in r
W Mk -
Der Dotter der Rechte, Assesar
Wam, nnd der Doktor der Medt tei,
prat cher Arzt, Wundarzt und -
durtt ter haben siftn vergnttgt bei
einem iase Wein.
.Du, ich bin neufieritsf sagte der
re
Assessor, »was un er und, der
Rechtsanwalt, siir eine Sorte vbrsesen
wird, wenn wir uns morgen feine
neue Villa besehen!«
»Gut keine!" meinte der Doktor von
s der anderen Fakultät.
»Du glaubst, er wird eine Bowle
l machen . . . oder selbst Aepfetwein wäre
lsei der hiye nicht zu verachten!«
»Nein, nein, zu trinken giebt’s da
überhaupt nichts!«
»Aber er muß uns doch etwas an
bieten!"
»Nicht eine Cigarre!«
»Unmöglich! Da möchte ich zehn
Körbe Seit wetten!«
»Ach, da fiel'st Du ja doch ’rein!«
tnickrig ist ja unser Rechtsanwalt, aber
inictrig ist ja unser Retsanwalt, aber
uns so weit in der Sonnengluth lau
fen lassen und dann nicht die geringste
Erfrischung —- einsach unmöglich! Jsch
wette — wenn auch nicht gerade zehn
Körbe Seit, aber sechs Flaschen Ru
desheimer wage ich d’ran!«
»Nun, wenn Du es durchaus haben
willst, werd’ ich meinem Glücke nicht
im Wege stehen!'«
»Abgemacht Z«
,,Abgemacht!« —
Ani anderen Nachmittag wanderten
die beiden auf der heißen staubigen
sibaussee zur Van des Mechtsantoalts·
Er empfing sie freudig, führte sie
durch Haus, Garten, Pari, ließ sie
Blumen, Bäume, Obst, Gemüte,
Springbrunnen und Rasen-Anlagen
bewundern —-.— aber diese Geniisse blie
ben die einzigen.
Ex-- LIA» e».«-... t·:.«. H« Gusse-n
Uns-«- ank qui-us ftp-, ssp ein«-·
Doktoren zugeblinzelt — der Assessor
freilich mit einem etwas wehmüthigen
Zug um die Lippen —- als sie aber
das letzte Teppichbeet angestaunt hat
ten, und noch nichts sich rührte, fingen
sie beide herzlich an zu lachen.
»Was lacht Jhr denn?«
s »Wir haben gewettet, daß Du uns
die ganze Zeit, die wir hier sind, nicht
das Geringste anbieten würdest!«
»So, so—um was denn?«
»Ein paar Flaschen Rheinwein!«
«Wo wollt Jhr sie denn trinken!«
»Wir gehen direkt in Schulze’s
Weinstube, — was glaubst Du denn,
was fiir einen Durst wir haben!«
»Ach, wartet einen Augenblick, ich
will nur meinen Hut holen — da
trink ich mitt« »
——--·-O.--— «
Dte schlauieerissd.
Aus Reichenderg in Böhmen tneldet
man dein Wiener Tagblatt: Eine auf
regende Schlangenjagd spielte sich vor
einigen Tagen vor dem Postarnt in
Hohenelbe ab. Aus einer oorn Postil
lon der Schwarzenthaler Fahrovst in
den Postwagen gebrachten Kiste kroch
eine große Schlange heraus, welche sich
um den Arm des Postillons wand.
Der erschrockene Mann ließ die Kiste
zur Erde gleiten, worauf aus dieser
eine zweite Schlange zum Vorschein
kam, welche das Weite suchte und
quer iiber die Straße unter die Laube
beim Hause eines Spenglets schoß.
Jm Postamtigebäude selbst war Initi
lerweile eine dritte armdicle Schlangel
unter den dort befindlichen Packetens
entdeckt und durch den geschickten Griff «
eines Beamten, der das Reptil hinter;
dem Genick packte, unschädlich gemacht« ?
worden. Der gleiche Beamte unter-i
nahm auch das Wagniß, die anderem
Schlangen auf dieselbe Weise zu fan
gen und in die Kiste zu bringen« wor- i
aus diese gut vernagelt wurde und an «
ihre Adresse, einen Niederlangenauer
Sammler, befördert wurde. Wie sich
später herausstellte, waren die Schlan
gen anreritanischer Abtunft und nicht
giftig. «
Die Einladung uns Dasei
Als Heinrich heine Ende November
1827 nach München reiste, um dort die
Redattion der Politischen Annalen zu
übernehmen, wurde der Dichter der
«Reisebilder« bald nach seiner Ankunft
von einer gröslichen Familie eingela
de-» um fünf uhk bei ihk dä- nasses
einzunehmen. Er ging hin und sand zu
seiner Ueberraschung eine zahlreiche
Gesellschaft dor, die hier ihr opulentes
Mahl bereits eingenommen hatte und
deren Verdauung durch deines Bis
und Laub unterstützt werden sollte«
Die nächste Einladung zum Kassee
lehnte der Dichter ab und ebenso die
dritte. Trotzdem blieben die Einla
dungen nicht aus und deine schrieb
daher ärgerlich unter das lehte Ein
ladungsschreibem
»Gniidigste Gräsini
Jch habe die Ehre, Ihnen zu mei
nem Bedauern mittheilen zu miissen,
daß ich der freundschaftlichen Einla
dung nicht Folge leisten lann. Ich
habe nämlich schon im Säuglingöaltet
den Grundsaß angenommen, meinen
Kassee immer nur da zu trinken, tpo
ich gespeist habe und diesen Grundsai
möchte ich um teinen Preis nochmals
verlehen.«
Letchtttum
Student A.: »Wie, die tausend
Mart, die Du gewonnen hast, sind
schon wieder allei«
· tudent Q: , «Ratiirlich —- ich
ha ja meine sämmtlichen Schulden
damit bezahlt.«
Student Un »So ein Leichtsinni«
W
i m sum sey-em- eis se.
bwo
Die »Im-erweitet Zeitung« drin t
Erinnerungen an das eldgenllsfts
Schildenfest ln St. Gauen vom Jahre
1838. Da heißt es u. U. oom upti
tag, Z. Juli: »Als Fiiheer der« hur
gauer erschien Prins Napoleon Bona
parte, damals betntfcher Artilleriei
hauptmann und Präsident des thut
gauischen stantonal - Schützenoereinsx
im Nebenamte war er indeß haupt
sächlich als Thronprätendent fiir die
französische Kaiserkrone thätig. Er
hatte als Gabe an das Schühenfest
eine reich mit Gold und Silber einge
legte Doppelflinte im Werthe von
4000 Fr. gestistei, die als Haupipreiss
für die Scheide «Gemeinsmn« be-?
stimmt war. So sehr auch der nach
malige Kaiser der Franzosen, der da
mals von sehr vielen guten Leuten als
ein tother Demokrat und unglücklicher
Flüchtling angesehen wurde, Aufsehen
erregte, vor dem Landammann Baum
gartner mußte er doch zurückstehen.
Denn dieser brachte beim großen Mit
tagessen »in geistreicher und gediege
ner Rede dem biederen, gerade denken
den Charakter des deutschen Volkes
ein Lebehoch!« Am S. Juli beim Mit
tagessen bestieg Louis Napoleon Bo
naparte die Tribiine, um —- unter ge
spannter Aufmerksamkeit und unter
regem Beifall der Zudiirer « der
Schweiz ein ,.Lebel)och« zu bringen.
Gerade diese oraiorifche Leistung hat
nicht wenig dazu beigetragen, in der
Schweiz die Ansicht aufkommen zu
lassen, daß der Neffe des Onlels ein
aufrichtiger Freund unseres Landes
gewesen sei. Heute noch wird dieses
von vielen Leuten geglaubt, die nicht
«1.l.---.t-! ,,,,, s L,«
Mscgcslqccl qullclh Us( PUIIIII III
dritten Napoleon genauer zu studiren.
Damals begeisterte man sich fiir den
Sohn der Königin Hortense so sehr,
daß eine Anzahl vom Schützenfest in
St. Gallen heimlehrender Schuhen
dem in Baden zur Kur weilenden
Prinzen eine stürmische Ehrung zu
Theil werden ließ, welcher Vorfall so
gar die Aufmerksamkeit der Tag
satzung erregte.«
brauchte der Uemeufss beide
Sünde gleich-sahns L
Angesichts der modernen Bestrebun
gen, die gleichmäßige Ausbildung im
Gebrauch der beiden Hände zu einem
werthvollen Prinzip der Erziehung zu
machen, hat ein Vortrag großes Jn
teresse. den Red. Astley in der lehten
Si ung der Britischen Archäologen
Gesellschaft über die Frage »War der
Urmenfch beidseitigi« hielt. Viele Ge
räthe des »proto-paläolithischen Zeit
alters«, die in Kent, in Frankreich und
an anderen Stellen gefunden wurden,
sind dem Gebrauch der linken Hand
angepaßt, und sie sind fast so zahlreich
wie die fiir die rechte Hand bestimmten.
Daraus leitete Aftleh den Schluß ad,
rasz der Mensch der Urzeit ein »deid
seitiges« Wesen war. Der paläolithi
Iche Mensch muß deidseitig gewesen
ein ; seine lünstlerischen Vorstellungen
von Thieren, Vögeln u. s. w. sind aus
Felsen und Knochenstiicken mit gleicher
eichtigteit von der linken und rechten
Hand gezeichnet, wenn er auch ange
tanaen hatte. im Krieasdienit die
rechte band zum Angrifs und die
linle ur Vertheidi ung zu gebrau
chen. ie Renten, t sser, Schabeisen,
Bohrer und Dämmer der neolithischen
Zeit beweisen, daß der Mensch beide
ände unterschiedlaö gebrauchte. Jn
ker Broneezett waren alle Massen mit
Grissen versehen, so daß man teine
Anzeichen über den Gebrauch der lin
ten Hand hat; aber daß die rechte
hand noch nicht endgültig den Sieg
errungen battr, tann man aus der
Thatsache schließen, daß die Semiten,
Griechen und Römer anscheinend we
nigstens in der frühesten Zeit mit
Vorliebe mit der linlen Hand schrie
ben, und daß die ersten Griechen und
Niimer mit gleicher Geschicklichkeit mit
beiden Händen schrieben. Erst iu der
»geschichtlichen Periode errang die
rechte band die Vorberrschast, die sie
bis heute behauptet bat.
LIndlich - sittlich.
Müller: «haben Sie denn auch die
verdiente Anerkennung erhalten wegen
der Rettung des in Ertrintungsgesabr
schwebenden Kindes?«
Mater: »Anerlennung«t Nu. Aber
zehn Mart Strase zahlen mußte ich
weaen Badens an unerlaubter
Stellel«
sein Ihn-est du« Zeinl
st szm sieht das Bahn am ähnlich
en «
»Dein Verwandten mit dem meisten
Gelde.«
Aste Kritik.
- Schriftsteller: »Auch für die Zucht
hausdibliotheten wurden einige xemi
plare meines neuen Buches erworben.«
Krititen »Als Strafverschär
fungimittel?«
Unweseka
Sonntaasreiterc »Ich möchte ein
passendes Pferd siir mich.«
Pferdeverleiherr »Ja, lieber herr,
es kommt darauf an, ob Sie dem
Pferd passen!«
Betst-nahst
Dichter (zum Dienstmädchen, wel
-«es bei den iranten Kindern wachen
soll): »Was, Sie lesen in meinen
Gedichten? . . . . Aber Anna, Sie
sollen doch wach bleiben!·«
Pflicht-rund
»Und tvie geht es Jhrem Gatten,
dem Herrn Professor, gnädige Frau?«
»Ach Gott, mit dem wird's immer
schlimmer. Heut stül) hat er an einer
Anschlagssäule auf einem Theaterzet
tel einen orthographischen Fehler ent
deckt, und nun läuft er in der ganzen
Stadt herum, um ihn zu veröessekn.«
tfxnitc Wissenschaft
Pl)renolone: »Hier finde ich eine
bedeutende Erhöhung, die mit Sicher
beit darauf schließen lässt, daß Sie ein
seht friedliebender Mann sind.
Stitnmt das-P
Bauer: »Dög stimmt sein-! Die
Beul’n hob i von der letzten Kirchtveih
Großer Verdienst
Datne: »Ist es richtig, Herr Pro
fessor, die Chinesen sollen schon vor
dreitausend Jahren das Klavier er
Hsunden haben t«
; Professor: »Ganz richtig, aber ihr
sgrößtes Verdienst ist, daß sie es dot
zweitausend Jahren schon wieder ab
geschafft haben.«
Im Konzert
»Sind Sie Musiltenner?-«
»Na ob, bei mir zu Hause babe ich
die Bilder von allen Komtoiristen.«
«
—-—·
Pensisnseutebuns.
Liebe Thea: Die Ehe sinde ich
sonst ganz nett. Das einzig Unan
genehme ist nut, das; man das, was
man tacht, auch essen soll.
Diebes s humor
Untetsuchungstichter: »Was woll
ten Ste mit dem entwendeten Ringe
machenP
Angellagteu »Mir ’ne Frau dazu
suchen!« « ·
Im Ussernenbos.
«Einjitl;rtger, machen Sie doch kein
so enttäu chtes Gesicht wie Hannibal,
als er vor Portas stand und seinen
hausschlüssel hatte!«
Der Durst-beut
Arzt: «Jht halö ist stark ange« »
grissen und feuchte Wärme unbedingt -
nothwendig.« -
Student: »Schön, da laß ich’l
Bierteinten und trinte Grog.« T
Ores
Junger Puck-halten »Ich begreife
nicht, wie viele grüne Farbe an meine
Finger konith
Prinzipal: »Sie haben sich wahr
scheinlich hinter den Ohren getratzt.«
Vom-et
Rentier (eheknaliger Malermeister
m seiner Frau, die sich zum Ball
schmintt: »Noch immer nicht fertii
. . . ein Gott, in der Zeit hä te
ich ein ganzes Haus gestrichen!«
Anteils-benannten
here lzn einer Dame ohneSchirm)e
»Gestatten Sie, daß ich Ihnen meine
Begleitung anbiete; ich habe zwar lei
nen Schirm, aber — getheiller
Schmerz ist halber Schmerz.«
Ein lchsrser see-achten «
Jochen (an der Gallerie): »Sies
nur die Kerls an, auf die ist auch kein
Verlaß! Sobald der Kapelltneistee
mal nach der rechten Seite hinsicht«
glefich linls hören'smit dein Arbeiten
an .«
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etwa« Sie sollen den Trompeter von Sättmgen tauchte-IM«