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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 26, 1904)
.)ff-J .c7. J,B-Fo- HOOE CHOR as Gesetz der Erde. I '- -W--—.,.· Roman Im Anton stechen-II von Persalc « s : sei-sw (4. FortseßungJ Ali Underl endlich ganz von weitem Stimmenliirm hörte, war es ihm wie eine Erlösung; er eilte darauf zu, tros der Bitten Besshs. Lüdemann var ei mit seinen Gästen. Man stand »vor Ort«, zum erstenmal sah man die Kohle. Ell war ein guter Gang. Bei jedem hieb des Arbeiters fielen mäch tige Stücke zu Boden. Man befand sich seht in der Ver lTngerung des ursprünglichen alten Schachtes. Seltsamerweise hatte man Yiiher dicht vor der Eröffnung des lözeö die Versuche aufgegeben, wohl indem man sich durch eine plötzliche Knickung irre führen ließ. Undiichtig lauschte alles den Erklä - Lungen Mitternaan Auch der alte Rohrbacher hatte sich bis hierher gei fchleppt, und neben ihm stand der Paulus Bessy war den Ernst rasch satt. Dicht vor dem Platz, an dem sie stand, führte eine Leiter aufwärts in den oberen Schacht. Die ließ ihr teine Ruhe. Dieses einsame Streifen an der Seite Anderls in dieser fremden Welt hatte es ihr angethan. Jm Nu kletterte sie hinauf und flüsterte An derl zu, ihr zu folgen. Erst nahm sie tiefe Nacht auf, dann lockte ein Licht, ein glänzender Stern, der hoch oben zu schweben schien. Den wollte sie erreichen. Anderl mußte ihr folgen. Eine enge Bühne tauchte auf. Von ihr aus führte die Leiter weiter dem Stern u. Von den schwarzen Wänden troszf das Wasser, oft vereng ten sie sich fo, daß ihr schmaler Kör per kaum hindurch tonnte —- sie mußte wissen, was der Stern bedeutete. Endlich hatte sie ihn erreicht, eine geräumige Höhle, die die Natur selbst gebildet zu haben schien. Die Stein rätasse wölbte sich zu einer natürlichen «.---l «»I -;--m mass-Unive« stand spskkky aus Inn-u w-«Iks’-«Y p eine brennende Grubenlampe und ver breitete ein matte3, bläuliches Licht — das war der Stern. « Ein dumpfes Brausen und Rollen drang von irgendwo her, in einer tie fen Rinne im Gestein schoß ein schäu mender Wasserftrahl in unbekannte Tiefen. Ein wildromantifcher Win kel, vierhundert Meter unter der Erde! Bessy war es wie im Märchen. Sie «ehte fich auf einen Felsblocl und gab ·ch ganz dem fremdartigen Eindruck in. «Anderl, jeht thiit ich mich fürchten, wenn du nicht bei mir wärst.« Beim Schlieer durch die enge Fahrt war ihr der Hut entfallen, das auf gefteckte haar hatte sich gelöst und fiel ihr auf die Schulter, sie fah felbft ans wie ein Märchenlind in dem Halbdunkel der Höhle. »Da machst du mir einmal ein Zimmer, ganz allein für mich, wenn da Grubendirettor bist.« »Ich und Grubendirettor! Das werd ich nie, da langt es wohl net dazu,u meinte Anderl «Schi:ime dich, Anderl, zu allem langt’s, wenn man will. Wer soll es denn werden? Der Franz fein Led tag nicht. Also ein Fremder? Wäre noch schöner. O, wenn ich ein Bub wäret Tief unter der Erde mir mein eigenes Reich schaffen. das wäre mein Fall, und immer tiefer graben, immer tiefer, bis das Feuer kommt ——oder was anderes —- wer weiß denn, was et da unten noch alles gibt, ein Wun derland vielleicht, von dem wir teine Ahnung haben, große Höhlen und Seen, versunkene Wälder und feltfame Thiere —- vielleicht wirklich fo etwas wie Gndment Wer kann das sagen! Schweiß nicht, da herunten könnte ich an alles glauben, da tornmen mir alle die Dinge von oben so drvllig vor wi« Dö- ust Ins-iu- mi- M- Nisus-n und einander anlügen, und der eine ist reich und der andere arm, der eine ach, der andere nieder, ich bin eine ame —" »Und ich bin ein Bauernbub«, er gänzte AnderL «Eben, sage ich ja—aber da her Inten sind wir alle gleich. Den Papa zum Beispiel, hättest du ihn noch er , iannt, von einem einfachen Arbeiter « unterschieden? Zu drollig! Eigentlich machen wir uns das alles vor, und wenn wir unseren Boden verlassen, aus dem wir stehen, ist's aus mit der Komödie! Jch mag sie gar nicht mehr anfangen —- wirst sehen, ich wir's —·' «Wie wollen Sie denn das machen s—ein Fräulein Lüdernann?« »Wie ich das mache? Das mache ich sp-rnit dir mache ich den Ansang. Es-- Du di der Inderh ich die BessyL meraden von dein unterirdi , die herausgestiegen sind, n- deY schen ihre Thorheit zu ’ »Da kämjch dem herrn Lüdemann de . qdesinsapai Da kennst du den , Der Papa ficht dich — , erst sittlich sagte er. wirst ers des Indexl wird was, der U heran-. sh, der Papa! M M ds den hätt-L Is - - tm —- W III-u ich das «msestn-wss engen, dunftigen Raum. Er fah nichts mehr wie das goldene Haar, das im Schimmer des kleinen Lichtes leuchtete. Die Worte Besshs derwirrten ihn und welkten von neuem fein glühendes Be gehren. Beffh hatte ihn von Anfang an ge fangen genommen; das neue Leben. das sich ihm eröffnete. nahm in ihm die verführerifchfte Form an; die leife Möglichkeit, die er aufdämmern fah, fchiirte feine Leidenfchaft. Das Rost bacherhlut regte sich in ihm, die e gehriichkeit, die keine Schranke mehr kennt. »An Muth chI mir nicht fehl’n, Bessy.« Es lag wohl etwas im Ton feiner Stimme, das Bessh schreckte. Sie er hob sich. »Auf meine Arme thät ich dich arn liebsten hinauftragen ans Licht. Da schaut her, was ich da unten g’fun den hab, koftbarer als alle Kohlen von der ganzen Welt! Kommt’s her alle miteinander, wer eine Schneid hat, den letzten Tropfen Blut geb ich dafür her-mein Leben, meine Se ligkeit —« Anderl hatte Bessys Hand ergrif fen. Der Ausbruch kam ihr offenbar unvermuthet, und doch verrieth ihr ganzes Wesen. das zwifchen Mädchen hafter Scheu und erwachter Empfin dung schwankte, daß sie nicht die Kraft und den Willen hatte, ihn ah zuweifen. Anderl hatte ihr haat er griffen und drückte es an die Lippen, eine huldigung, an die er vor diesem Au endlick wohl nie gedacht. effh wehrte ihm noch immer nicht, fie blickte ftarr geradeans, iiber An derl hinweg. Da statte er, kam zu fich; eine hef tige Abwehr hätte er weniger gefürch tet-—- er ließ das Haar los —- dann erfaßte ihn das helle Grauen über den starren Blick. l «Bessh, du hast es ja selbst so wol en.« Da wies das Mädchen über Anderl liinweg, während sie mit der Linken, wie Hilfe suchend, den Hals des jun gen Mannes erfaßte. da wandte er sich-—und es ging ihm so wie Bessv. Aus den dunklen Tiefen hob sich ein bleiches Gesicht —Asra! —- Es schien im Dunkel zu schweben —- als aber ein schneidendes Lachen die Höhle stillte, da schrie Bessh laut aus. »Ein sauberes Nest fiir die Kohlen prinzessin und ihren Liebhaber,« rief Asra höhnisch. »Da schau ’naus, Al ban, die Resl wird wohl urn einen Stock höher sein mit ihrem Kavalier —Rasch hast g’lernt, Anderl, bei dein Voll kannst du es nach weit bringen. Ein zweites Gesicht erschien neben dem ihren in der engen Oeffnung — All-an! »Glaubst du’s jetzt? hab ich zu viel g’sagt? Siehst du seine noble Freundin! Ja, ja,s die lassen nix über, die sind wie die Heuschrecken, wenn sie wo einfallen." Bessh zitterte vor Scham und Angst und hatte sein Wort der Erwidert-ag. dagegen faßte Anderl jäher Zorn, als er All-an erblickte und seine Schmäh ungen hörte; er vergaß darüber alles Unrecht, das er Asra zugefügt. Er holte zum Schlag aus nach ihm, aber der Kopf verschwand, der Schlag traf Afra auf die Achsel· Das hatte er nicht gewollt. Er wich zurück. Asra erhob drohend die Hand. «Meri dir den Tag —- der löscht den andern, du weißt schon, den 21. April ———alles, was sich da begeben. Bleib nur, ich stör dich net und verrath dich net-Ihr seid nrir zu schlecht dazu. sk- t--·- II-- Elle-.- ZQO msssi os t» « tu passe-, « ····· , 'h.- »so-«- cis-» haben wir einen Wegk Anderl wagte nicht, zu Bessy auf zusehen. Diese drückte die Scham zu Boden. Eine aualvolle Stille herrschte in der Höhle. Die kalte Feuchte machte Bissy erzittern, das ferne Tosen nnd Rauschen erklang wie einChor droben der Stimmen, und plötzlich schien er sichzu verstärlen, sich zu nähern ——— jetzt waren es wirtlich Stimmen, laute Rufe. die von unten dereinst-tan aen, ein Laufen und Nennen, daß ein leises Zittern durch die höhle ging und der Boden der Bretterbiihne unter Bessys Füßen zu schwanken be gann. Ein entseslicher Gedanke kam ihr; Asra hat sie verrathen. man kam her aus, der Vater, alle die Menschen un ten, sie wird vergehen vor Scham. Ohne weiter zu überlegen, seßte sise schon den Fuß aus die Leiter, die auch oben führte, um zu entfliehen. Da ries eine Stimme von unten zweimal den Namen Anderl; ei war eine Stimme, die durch Mart und Bein ging, so qualvpll gebrochen, in der die äussetsie Kraftantoendung lag, das Entsekn de- Todes —ei war, als ob der Ruf sich durch die ganze äiäse verbreitete, den ganzen Berg er te Anderl verschloan wie in eine-e Zersth Sesiy versasgten dieIiiße ihren M Sie wagte ei nicht die seit-tin die Uersiu betreten, ud Masse de tm liege-d Of M die-on Unten sue-s is; ’ Anderl fiel mehr hinab als er stieg. Der Gan unten war esto t voll Menschen. r drängte si du . der Richtung zu, nach der sich alles zu bewegen schien. »Den Rohrbacher »h-« erschlagen!« hieß es. »Das geht ut an.« —— Er sragte nicht weiter, er lstirrnte nur vorwärts. Noch einmal ries ei »Anderl!« Ganz schwach wie zauc weiter Ferne. Da stand er schon Ivor dem Ereigniß. Es war ein seit Ilicher Stollen; die hastig siir den heutigen Tag sertiggestellte Persim I merung war an einer Stelle geborsten, I Gesteintriinnner versperrten den Weg, ! dahinter lagen zwei Männer, von Ar I beitern umdrängL I Man wich Anderl wortlos aus. Aus den »ersten Blick ertannte er den GroßvathLL Ein Mann hielt dicht über dem blossen, von Todestarnps verzerrten Antlitz eine Grubenlampe, während ein anderer, der Arzt, tniend lmit dem blutigen Körper sich beschäs I ti te. ! gDer Sterbende streckte den Arm ge- - Iaen den jungen Mann ane, rang ficht : lich nach tlarem Bewußtsein. »Anberl! lJ bitt di -——- hör mich, Anderl —-—« »Er nestelte mit den Händen an dem j Itlutigen Hemd. — »Geh trea!« schrie ; Ier laut, den Arm des Rohrbachets zu: - stückstoßend der» ihm helfen wollte i a,Da Anderl- 'Er zog einen alten IVapierseVen heraus »Das ist sür !dich. —Da steht S! —Verdammt bist J l du in alle Ewigteit — wenn —- wenn I »das net haltst —-— nimm AnderL Inimm!" — Ein slebender Ausdruck milderte einen Augenblick den entsetz schen Ausdruck seines Gesichts. — « »Verdammt list du in alle Ewigkeit «-—i habs an mir selber — da -— da schau mein Lohn —- nacher tracht s, Inacher spukt s. — Was du der Erden nimmst — das —— — das — sonst holt e I sie sichs selber —- nimm s, Anderl,. laß dir’s net —-i bitt dich, Anderl ——" I Es driikste Nnborl nieder niis die .-...-—-.- —-—-—-· ——— — Kniee. Er nahm das Papier aus der Hand des Stett-enden- «Jch versprech dir s Großvater — ich will s halten, was drinnen ftehtl« Eine zitternde hand drückte die feine, ein mühfam erzwungener Blick traf ihn. der Ster bende machte noch eine warnende Be wegung mit der Rechten, ftiefz einen fchweren Seufzer auf-, fein Haupt fiel zurück — ein Zacken ging durch den ganzen Körper, der Tod hatte ihn ers löft, dreihundert Meter unter derErde, die er fo fanatifch geliebt hatte. Daß das Unglück überhaupt sich ereignet hatte, war ein ftriiflicher Leichtsinn der betheiligten Arbeiter, cn dem Lüdemann gewiß unschuldig war. Daß gerade der alte Rohrbacher das Opfer fein mußte, war ein blinder Zufall, und doch erfaßte alle Anwe senden ein unbezwingliches Grauen, etwas wie eine böse Ahnung. Lüdernann fühlte diese Stimmung mit fichtlichem Undehagen, es war höchfte Zeit, ein Ende zu machen. Sein turzer Befehl, die Leiche an den Tag zu fördern oerfcheuchte rafch alle ges-— führlichen Gedanlen· Zugleich aber war das Feft hier unten wenigstens seendet Giifte und Arbeiter verließen schweigend die Grube. Eine Viertel ftunde darauf trug der Unmenge fchmüctie Fördertorb die erfte Leiche an das Tageslicht. -— Lüdernann war nicht der Mann, sich durch folche Zwischenfälle anlriinleln zr lassen. Aber trotz alledem war das Fest geftiirt, die Leiche im Rohr-Hocher lirf duldete keine Fortfeyung Anstalt Jllumination und Feuerwerl eine dunkle, regnerilche Nacht, unten in der Grubenwirthfchaft Streit zwifchen Arbeitern und Eingeborenen. der durch die Befbrechung des Ungzüclsi falles hervorgeruer war. Oben aber in der neuen »Wills« ftand Lüdemann am Bett feiner ge liebten Bessy, die im heftigen Fieber lag und von einer fchwarzen höble von einein bleichen Gesicht. das fie verfolgte, und von Anderl phantafirte. Yse lies- .ssss.chs»s.2 ksß des sei-»sa " Skklgllls lll Ucl Glut-IV Dincll Efeuqu sie gewesen war, einen unauslöschli aen Eindruck auf ihr leidet empfäng liches Gemüth gemacht hatte. Jn der Stube des Rohrbachhofg lag der Großvater aufnehahri. Alles Sam, ihn zu sehen. ihm den letzten Gruß mit dem Weihwasserzrveig zu geben- Sein schreckliche- Ende brachte den meisten erst wieder feinen bekann ten Spruch in Erinneruna, den er sterbend noch einmal verkündete. Er gewann neues Leben, einen tieferen Sinn. Es war, als ichwebe er ihm noch mit dem spöttischen Lächeln auf den Lippen, das ihm im Tode geblie ben. Was auch sonst alles Schlimnie auf ihm lastete — ein echter Rohr-s haeher war er doch. —- Selisam, man fühlte an der Leiche dieses Mannes, ter niemand Liebe bot und nie Liebe empfing, etwas wie Ahichiediweh ek- » var vieles mit ihm gestorben. an dem - man doch mit ganzer Seele hing. 5 Ei war ein Winter-, wie ihn Rohr daeh sich nie hätte träumen lassen. Oben im Wert eine fieberhafte Arbeit, als oh man den ganzen Berg in einem Jahr anigrahen wollte, und im Darf ein W and Zagen, mn gleich im Ansan möglichst viel Rohen aus der Ren altnng der Dinge zu gewin nen, das den besonnenen schon jeht cngß nnd bang wurde, wie das wer den sollte, and manche etwas wie Heini-eh nath der verlorenen Ruhe MIW MO« MWME M Isen ans . s M M W eng Flammen Raum fiir ttMietlyer u schaffen. und o jede Zöuslichteit unr odlenda next der dick nnd schwarz über dein hat lag, schien all den Bauernltolz in sich aufgelogen zu haben, von dem die Rodrbacher vor einein Jahr noch erfüllt waren. Hatte rnan schon auf den ein altj aen Rath des Wuchrer die ohle förmlich weggelchentt, so wollte rnan roch nicht auf die Abfälle des Ge schäftj verzichten, die der Liidernann ibrig ließ. Und man stürzte darüber her wie eine dungrige Schaar Wölfe. Die schöne Billa oben, der fürstliche Aufwand, der dort den Sommer über gemacht wurde, die Pferde, die Wagen, der ganze Glanz des Neichtdums reiz ten nur die groben Jnltintte derNohr-— barber und ließen die früheren Ver Hiiltniife noch armlicher erscheinen Dazu tarn der Neid auf den Rohr bacher, den Dorfgenossen, dessen Hof ietzt nagelneu aufgeputzt wie ein geen ichaitsliaus herunterblitztr. un man ihm auch -im Gruin alles zu dritten hatte, so Jvar er doch einst-ihr vacher wie alle, der derschuldetste so gar -— tvis tam er daru, auf einmal ein Here zu werden! Und das war er » acworden in der kurzen Zeit. Das Bauernaeuund hatte cr am Eröff »uugstag zum letztenmal qetragen, ion da an ging er itädtisch, fuhr mit dsrn Liidesssanu un Wagen und ver lehrte mit den großen Herren aus der Stadt, als wenn cr sein Lebtag dazu gehört hätte- Sein Zahn Unbestim :’rte in der Statt das Berg-dann das Pein-l wurde in ein Institut aeLracht in dem nur vornehme Fräulein erzo acn wurden. Das war doch auch nicht in der Srdnuna Wie hat »Es- denu ver dient, das Glück? Alte Geriichte tauch ten auf. Der Mord vom alten Wach- i fer tarn an die Reihe, dieser dunkle s ttuntt in trr Dorfgelchichte, über den man sonst Ivodlweislich samtea Jetzt zoar es eine alte Geschichte, daß der Rohrbacher die hand dabei im Spiel dctte. Der Atban war der tlare Be weis. Wie käm der sonst an den haft Fu den Barmherzigen habe der Pan tratz nie gehört —- also! Da ge schah iiber Nacht etwas ganz Selt same-. Der Rohrbacher tam eines Tages nach längerer Abwesenheit aus der Stadt zuriick -— am anderen Moran zagte er den Alb-an turzweg aus dem haus. Und wer nahm den Menschen ruf? Der Wachterl Natürlich nur, am seinen Todfeind. den Rohrbacher zu ärgern, aber doch-— wenn etwas daran wäre an dem Gerücht, an dem man sich scit Monaten gelobt? Den Sohn vorn Mörder seines Vaters that er doch nicht aufnehmen. Das wanim höchsten Grade ver drießlich. Jeyt tonnte man ihm ja nichts mehr anhaben. und das Beste war sich gut mit ihm zu stellen. Er war die rechte Hand des Litdemann, jeder Antauf ging durch seine Ver i.iittlung. Und alles war verläuflich. Die Grube fraß förmlich das hols, und die Preise. die für die minderwer tdigste Waare gezahlt wurden, waren aegen früher ungeheure. Den aanzen Winter über wurde geschlagen, überall zeigten sich dedentliche Litan aus den Berglehnen. Auf wag sollte man denn warten, wenn fest vierzigjährige Stämme bezahlt wurden wie früher die ausgewachsenen. Dazu tarn das dringende Bedürfnis nach Baugrund für Arbeiterwohnunaem Vergrößerun aen der Vorrathshäuser, Anlage von Vureaus und einer neuen Maschinen dalle. und im Frühjahr begann schon der Babnbam Also wohin man blickte, Gewinn, Vrtdienst, wenn man es nur anzupacten wußte. Der targe Boden, mit dem man sich so lanae act-tagt iiker den man so viel gelitftert, tam ietzt wieder zu Ehren. Man untersuchte die Gren sangen, stritt sich um jeden Fußbreit und paßte nur aus den zwingenden Augenblick zum Losschlagen. Die bis herige Wirthschast nahm sich geradezu lächerlich aus im Vergleich zu den seht erzielten Preisen. Der Liidernann hatte wirllich recht: was nicht zu halten ist, soll man sah ren lassen — eine Art Verachtung der Vergangenheit machte sich breit mit ihrer anlehnenden Arbeit. Dabei lebte man, als ob es immer so satt aehen müsse, als ob es sich um Renten handelte. Brauchte man doch nicht mehr den nahen Marlt auszulachen, unt sich zu vergnügen. denn in den Grubenschentem in den zwei neuen Gasthiiusern ging es lustig genug her. Da war der «-Schtvarze Diamant« dicht neben dem Wert. der den Haupt anziehungspuntt bildete. Persönli ches Eigenthum Liidemanns und nicht die schlechteste Spekulation traf der dtlli en Preise sitt die Arbeiter, die er selb sesteseyt Der halbe Betrag der Löhne losz wieder in seine Tasche zurück, und dre Brauerei in Mart-ach mußte vergrößert werden« urn dem Bedars nachzukommen Die Gaststube wurde nimmer leer, tie oberen und die unterirdischen Gäste begegnete-I sich hier, während Irn grossen Saal sast jeden Abend Dinge zu sehen waren. ron denen der Rohrbacher sich sriiher nichts träumen J:iest: Theater-, SingtpieL Zauber liinstler und Vorträge aller Art. Ei gehörte siir den äreien wirlltch sein-as dazu, bei der Ilr it zu bleiben, Eis groß war die Lersiihruxkg sc selbst kdie Frauen wurden rebe isch und inmitten sich mit ihren Spinnstuben l nicht mehr haniiegn Idee das M ia nur der Ist-sang ra- gilit ßch schen wieder. Einmal —WM—M— — muß der Mensch doch auch leben, und das Geld war nun einmal nicht rar. Jet ging es dem Frühjahr zu. War r Winter, der früher, wie man u agen pflegte, den Raben und den sW sen gehörte, voll Leben. so begann ießh wo das Iriih·ahr si näherte, grade u ein tropiirhes Seh-Regen. dro en und Bliihen an allen Ecken nnd Enden, taum daß die Schneedecke sich riihrtr. Der Liidemann tam immer häufi er, und jeder Aufenthalt hinterließ feine Spuren: Gründe wurden ange kauft, Reuhauten ausgestectt —- ein Brauhaus, Arbeiterwohnungen ein Hotel am See. Ein neuer Goldstrom floß in das Thal. Händler, Unter nehmer« Agenten, die ihren Antheil forderten, Gauner. Abenteurer, Gauk !er, Spaßmacher aller Art, die von dem Ueberfluß ihre Steuer nehmen wollten — zuleßt, damit das Salz nicht fehle, Scharfmacher und Welt terbesserer aller Art, die in Rohrbach bereits ein neues ergiebiges Feld ihrer Thätigteit erblickten. — Es war Sonntag nach der Aus zahlung der Schicht. Laufes Leben überall. Das Geld saß wieder ein mal locker im Beutel. Jm »Schwar: zen Diamanten« war eine Tiroler Sängergesellichast, dicht nebenan im »Gliictaus« Tanzmusib Und mitten drinnen laa der Wachterhof. Seine Fenster zitterten unter dem Gelam Der Rohrbaci:er hatte Alban nicht geradezu die Thiir aewiefen, wie das Gerücht ging, - sondern Alban war freiwillig gegangen. Es war ihm klar, daß tein Bieiben mehr war siir ihn, da der Großvater, seine einzige Stiiße, todt war und noch dazu das Reserl ans dem haus. Der Rohr lacher that zwar so, als wollte er ihn zurückhalten, aber ernst war es ihm damit nicht. Der Wachter bot ihm Untertunft. Asra fteckte dahinter, tein Zweifel. Das riihrte ihn in fei ner Verlassenheit. Sie trugen beide gleiches Leid, hatten einen gemeinsa men Feind —- das unterdrückte in ihm die Scheu, dieses Haus zu betreten, das in irgend einer unheilvollen Ber bindung mit ihm stand. Ein Viertel jahr war darüber vergangen, under fiihlte fich noch so fremd und bedriickt tarin wie am ersten Tag. Als der Wachter ihm seine Kammer anwies, verfehlte er nicht, zu erwäh nen: »Da herinnen habend inein’ Va ter um'bracht" —- dabei warf er ihm von der Seite einen Blick zu, derw kan durch und durch ging. Es war ein schmale-i Gemach, nur von einem tleinen Fenster erhellt,da neben, durch eine Bretterwand ge trennt, lag die heutennr. Der alte Wachter liebte den wijrzigen Geruch, der herüberdrang. so sehr. daß er dier wohnte. Jn der Ecke stand eine Truhe. um deren Jnhalt das Verbre chen begangen wurde; die eisernen Bänder waren noch zerrissen, vor dem Bett, wo das Opfer gelegen hatte, zeigte der Boden dunlle Flecken. Alban beschäftigte sich ganze Nächte mit dem, was hier geschehen war. Er verwirrt-z förmlich damit, daß er den ganzen Vorgang zu sehen meinte. Er hörte den Mörder h:rausichleichen, sah ibn eintreten — einen tleinen Mann mit einem stechenden Blick ---- der hielt eine hacke hinter dem Rücken verbor gen, so daß man nur den Stiel lah. nnd eine zerschlissene Mütze hatte er auf, deren its-it vorspringenber. mit Pelz besetzter Schirm das aanze Ant laß beschattete. ils-g trat s-:E:Tam, daß er ihn immer genau io san —— und dabei tauchte eine sernc Erinnerung auf —an eine tahte. lalte Stube, in rer er am Boden fafz und mit einem schwarzen Kaninckien spielte, und im mer ging die Thür auf, und der selbe Mann mit der Schirmmiiße trat ein, -:--a- DDIIfocksn cos- DIII sum mäss Das schwarze Kanincben stand sest,e5 gehörte zu seinen liebsten Jugenderin rierungem der Mann aber trat erst, seitdem er in diesem Haus war, so iar aus dem Nebel seiner Vergan genheit. oder war es das selbsterson nene Mörderbild, das er unwillkürlich in die kahle Stube mit dem Kaninchen tersetztes Albans Kopf war zu un aeschult, um sich darüber Rechenschast geben zu können. Das tarn alles nur von den schlimmen Geriichten, die itber seinen Vater gingen. Sie hatten ihn auch schon vergiftet. Als ob nicht seine Ausnahme in das Wachterbaus der deutlichste Beweis sei, dasz nichts : daran war ; i l I i —Verdiichtiger gesaszt zu werden. Ein armer TeuseL schon vorbestrast wegen Schmugael oder Wilderei. der Gemeinde zur Last, sliebt nach der blutigen That im Wachterbaus ——— ganz erklärlich «—- aus Furcht, als Na türlich ist er’s! Er wird ges-ist« ein Jabr lang in Untersuchungshast 'he halten, und da ihm nichts nachzuwei sen, wird er sreigelassen. Aber er ist es dach, wer soll es sonst sein? Er verschwindet, läßt ein bitsloses Kind zurück, das der Robrbacher bei sich ausnimmt, imd der ist womöglich sein celsershetser, wenigstens der Anstister, der aus Furcht. der Mensch tönnte vielleicht doch schwiisein seinen Buben ins haus nimmt Und der sub hat von Kind aus so viel darum dulden müssen. so viel Spott und hn. daß er zulest selbst an asl das öse glaubt. Das ist aber chlecht und seig —- und wenn der ater noch lebt. wenn er eines Tages uriieitiinr, doch unschuldig, und ibn Frage-n ibiit: Ali-am si u auch an meine Schuld ge lau . mein eigenes Mut-i Dann mii te er in den Boden sinken vor Scham. I Ja, warum bat denn dem Rohr i W tacher der Verdacht der Theils-aber kessast an dem Mord nicht geichadetf eil er von der Gemeinde war. weil teiner dein anderen getraut. weilI froh waren, daß der Rosnerniartl die Irze Schuld in die Welt ’naustragen a . Und das sieht er alles ruhig mit an. Der Rohrdacher wird ein hoch eehttee Mann, wähkend sein Vater, we ß Gott wo, umherstreicht und vielleicht schon iigendwo eingeschaert ist. s Wenn ihm die Gedanken kamen, iHäng ihm die Lust aus im Wachtev . us; er stürnite hinaus in den Wald hnd dachte grimmige, seindselige Dinge. Aus das verhaßie Wert da unten alle Wasser loslassen, es ersäu sen, das ganze Nest an allen vier Ecken anziinden —- solche Phantasien kamen ihm, bis er schließlich wieder ganz erschöpft in den Hos schlich und aus Asra tie Wahrheit herauszubrin gen suchte. ; Aber dasuit hatte er iein GUTE ireder wußte sie sie selbst nicht, o r sie wollte nicht heraus damit. Mith sel über Nätlssell Als ob sie nie mit einander liber gewisse Dinge gespro i.hen, nie etwas gemein miteinander oebabt hätten. Als ob der Anoerl ihre ganze Seele mit fortgenommen, nerade so war sie, ohne Leid, ohne ;Zreud, wie ausgeiroren. Und doch tvar es wieder. als ob ein geheimes Feuer in ihr glühe, das dann und wann hervorledte und ilin erwärmte. Ein Wort ost nur, ein Vlid, ein Händedruck --—· und seltsam wie ihn gerade dag- anlog und das- Resetl ---- s-----kk-— l:-k. —:t k.: ---------- Issullo UIIBkIISII llIo Illll IIIIIIIII' IIUIVIIII s Kinderlachen —- Es war viel, was Jda vorging im Schweigen des Wach » terhauses. lFortfetzung folgt.) Ersadersteukinah Johann Peter Mintelers ist in sel . ner Vaterstadt Mastricht aus interna tionalen Beiträgen ein Denkmal ge » sent worden, das am 10. Juli feierlich .enthiillt wurde. Minlelers wurde 1748 geboren und bezog nach seiner Vorbildung am Jesuitentolleg von Mastricht die Universität Löwen« wo er sich mit Eifer naturwissenschaftli chen Studien widmete und 1772 einen Lehrstubl erhielt. Inzwischen begann die Frage der Luftschiffahrt weite Areie zu beschäftigen. Am 5· Juli 1783 ließen die Gebrüder Montgol fier zu Annonay. Departement Ardei che, ihren Leinenballon steigen, worin sie die Luft durch Feuer erhitztem Arn 27. August desselben Jahres ersetzte der Physiker Eharles beim Auflafsen eines Ballons auf dem PariserMars felde die ißluft mit Erfolg durch Wasserstof . Da dieser sich aber sehr theuer stellte, begann allgemein die Suche nach billigerem Ersatz. Der Herzog von Arenberg der dem physikalifchen Kabinett der Universi tät Löwen bereits bedeutende Zuwen dungen gemacht hatte, beauftragte drei dortige Professoren, zMinlelerT Van Bochaute und Thnsbart. mit For lchungen auf diesem Gebiete, und da bei entdeckte Minlelers das Strinlohs lengas. Schon 1778 hatte allerdin I Volta festgestellt, daß fiimtntli pflanzlichen und thierischen Stoffe, in einem geschlossenen Gefäße destillirt« Gase lieferten. Am l. Ottober 1788, schreibt Mintelers in einer Abhand lung, erzielte icly reichlich und schnell lrennbare Luft, nachdem ich Stein tohle in einen Flintenlauf gebracht hatte. Vier Unzen Kohle lieferten mir einen französischen Kabilfuß die ier Luft. die beim Wiegen viermal leichter als atniofphäriiche Luft zeig te. Im Einverständniß mit seinen Eollegen erllärte Minlelers dac- neue Gao zum Füllen von Ballong geeig net-er als alle andern Luftarten· k« en t - (-I LTI clslc Oclsuw IUUIUT Ulll lu Nodeniber im Parte des Arendergs schen Schlosses zu Heverle gemacht. Ein tleiner Ballon aus Gotdichliigers Haut, beißt es in einern Briese des derzoalichen Seeretiirs Den an , den Geschichtschreiber der « Montgolsiers schen Versuche, Jaujas de Sainti Fond, erhob sich schnell in die Lust und riß, als er über das Gebäude ge kommen war, den Faden entzwei, durch den nran ihn zurückhalten woll te. Man tonnte ihn bis zu seinem gänzlichen Verschwinden mit den Au gen versolaen. Seitdem haben wir nichts mehr davon gehört. Weitere größere Ballons wurden dann in heverle..Briissel und Antwerpen aus gelassen. Van Vochaute berichtete über die Ergebnisse in der Brüsseler Aladernir. Sie wurden auch amtlich der Berliner Atadeniie mitgetheilt, deren Director Achard «verschiedene Auslliirungen über die Vorgänge in den Riederlanden aus dem Gebiete der aerostatiichen Maschinen« erbeten hatte. Mintelere hat« wie aus seiner oben erwähnten. in der tgl. belgischen Vibliotbet befindlichen Denlschriit hervorgeht, auch schon die Reinigung des Steinkohlengasej durch Kalt ge kannt, und durch verschiedene seiner Schüler tst festgestellt, daß er es auch zur Beleuchtung seines Dörsaales be nth hat, und zwar von 1785 ab, während die Versuche des Fran osen Philipp-e Leben. des Deutichen ros. Pickel und der Engländer Lord Dun donald und Murdoch erst in die sol enden Jahre fallen. Das Denkmal inteleri ist ein Wert des Protes Urs Bart van Haue von der Amster nrer Kunstaladernin Mi Eigentlich recht aufmerksam von den Japanern, daß sie den Rassen ans des Fahrt M dein kalten Norden be standig eindiisess