Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 24, 1904, Zweiter Theil, Image 15

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    zusräudisachl
sum-up j
Neppew —- Der in Ioeiteftenf
Kreisen bekannte frühere Tuchfadri-,
lant Nentier Fendius ist irn hohenk
Alter von 87 Jahren gestorben. s
« Spandan. » Dahier tam eg?
zwischen Soldaten des 5. Gardcregi-s
mentg und den Z· Pionieren in Folge
von Oiindeleien in einein Lotale zul
einem förmlichen Gefecht. Der Wirths»
hatte die ruhestdrenden Pioniere augi
dem Hause gewiesen und hinter ihnenj
die Thür geschlossen. Die Pioniere
sprengten sie und drangen mit blan
ler Waffe auf die im Haugflur zurück
gebliebenen Grenadierr. Fünf Sol
daten wurden verlth in’s LOZAUW
geschafft
Wittenbergr. —- Jn der Vis
clert’ichen Wohnung im Herzschen
Stift wollte die Ehefrau das Feuer
im Ofen schiiren, wobei ihre Kleider
in Brand geriethen, während der lsbe
mann, der erblindet ist, davon nichts-.
aewahr wurde. Tie Feuern-ehe fand
den verlohlten Leichnam der Frau nnd
brachte den Ehemann nach llnterdrii
sung des Brandes in Sicherheit«
Ewqu Entensee-.
Lötzen —- Am 15. Juni d. J.
seiert das hiesige Progmnnafium das
Fest seines 25-jahriaeii Beste-ig. Am
deni Grunde der ehemalian Stadt
schule ist es jeht zu einer Vollaniialt
ausgebaut worden.
P i l l l a l le n. Der Reisende iiir
die hiesige kliiairtsineniadril H. IjlerleL
Namens Josef Paiztantzluszx wurde
auf der ifhaniiee bei Eliudtzien beim
nungslos an einem Haufen Chaussee:
fteine gefunden. Sein Fuhrwerk wars-:
de führerlos aufgehalten. Der Verun-«
glückte, der mehrere Wunden am Ko:
pfe hatte, starb, ohne die Besinnung
wieder-erlangt zu haben, an Gehirnen
fchiitternng. Als Ursache des Unglücks
wird ein Zufammensioß feines Wa
gens mit einem entgegenton.meiiden
angenommen, wodurch der Verun:
liickte gegen den Steinhaufen gewor
fen wurde.
inten. — Ein barter Schlag
tra die Besitzersfrau Wiect von hier,
als sie mit ihren Kindern eine Befuchss
reife zu einer Einsegnnngsfeier nach
Hussehnen unternahm. Der zsvölfjahs
rige Sohn tam dort beim Spielen an
einer im Manne befindlichen Wind
mühte den Fliiaeln zu nahe, io daß er
schwer getroffen wurde. Jn den Ar
men der unglückliche-n Mutter hanchte
der Knave sein Leben aus.
pro-ins Des-reichem
L o b a u. ——— Das Haus des Bäcker
meifters Langmann brannte völlig
nieder. Jnfolae des herrschenden
Sturmes wurden auch zwei Nachbar
gebiiude von den Flammen erfaßt und
vernichtet.
Marienburg —- Der Hofbe
fiser Pairnart in Tessensdorf isireig
Stuhni). der von seinem Kneclt that
lich angegriffen wurde, erariff dabei
das Gewehr und fchoh nach demselben
Der Knecht wurde am Hals und Arm
verwundet.
Stuhm. —- Ein Stolen des
Schuhmachernreifterg Reinlsold Mar
tins in saumgrath bei Clirinburg
brannte nieder. Kinder, die mit
Streichhiilzern spielten, follen das
Feuer verursacht haben. .
T h o r n. —- Mnstetier Kaufmann
von der 5. Conivagnie des hiesigen
Jnfanterie - Regiments No. 21, der
defertrrtund nach Ruhland iibergetrei
ten war, wurde von den russifchen Bei
hörden nach dem Kriegsschaukslatz in
Ostasien geschickt, um dort als Soldat
eingestellt zu werden.
Its-ins kostet-.
L a b e g. Vor turzer Zeit verließ
dsr Schuhmacher Ewold aus Schön
s walde seine Wohnung, um in Silligsi
dors und Gr. Vorckenhagen wohnende
Verwandte zu besuchen. Da er nicht
zurückgekehrt, auch nach angestellten
Ermittelungen bei den Verwandten
nicht angekommen ist, läßt sieh vermu
taem dasz ihm ein Unglück zugestoßen
i . Zuletzt ist er aus der Wangeriner
chaussee unweit der Stadt gesehen
worden, seitdem sehlt jede Spur.
cwaid tte eine größere Summe
Geldes sich.
P ode i a eh. Brunnenbauee hel
lert von hier wurde bei einem Brun
nenbas verschüttet. Trotzdem sosort
versucht wurde,hellert zu retten, konn
te derselbe nur als Leiche an die Ober
fläche befördert werden« hellert hin
ter-läßt eine Frau und drei kleine
Kinder.
Weinberg fTreptow a. T) Er
hiingt hat sieh hier der Eigenthümer
hartwig.
Swinerniinde.« Der Ober
lotse Schutz hier verungliiette bei Le
sun der Glocke-bese, indem er sieh
stoi then der Bordtvond und dem mes
enornrnenen Winter-reichen die linke
Sand quetschte, dieselbe mußte amon
tirt werden.
M Dosen
Pleschen hier brannten das
Wohnhaus, zwei Schelmen und ein
Viehstall der Ackerbiirgerin Brandt
atr. Efjiitverbrannt sind eine Zuchtsau «
nut ietherteln zwei andere Schwei
ne, Lin-i Fiaiiser und viele Futtervors
LIM. Tier Liraitksstifteh zwei von
, Bi :--:« entxjsene Knechte, wur
Mbaftrt
S Ipa r z e n n- n. Lämdtvirth
. Ists arer in Inn-Mino isäerte sei
sk«
IS so. Geburtstag. zur hiesige
» Feuer aus.
f
I bald zur Stelle war,
M
Landwehrverein, dessen eiteiges Mit
glied Maul seit seiner Grundun ist,
und der hiesige Landwirthscha tiiche
Verein hatten zur Feier Deputationen
entsandt. Rittergutsbesiper Albrecht
Chelusein, der Vorsitende des Land
wehrvereins, überrei te dem Jubilar
das Lenbackksche Kai erbild.
W t esehe n. Fern Hause des Tisch
lerrneisters Bore i in der Posemrstr.
entstand ein Feuer, das schnell urn sich
gri s, so daß das roße haus bald in
vo en Flammen stand. Jn kurzer
Zeit wurde auch das Haus des Buch
druclereibesiyers Schente vom Feuer?
ergriffen und größtentheils
äschert.
einge
freiiq zsketinn
Kattowitz. — Bei dem Rangir
dienst aus dem hiesigen Personenbahn
hofe wurde der Rangirer Johann
Mrozit überfahren und schwer mrleyt.
Der Unglückliche, welchem beide Beine
abgefahren worden waren und der au
ßerdem einen doppelten Armbruch er
litten hatte, starb später im Elisabeth
stift. «
L a ndeck. — Der 26 Jahre alte
Arbeiter Franz Lang-er aus Medu
Thalheim war in der Lehmgrube einer
hiesigen Ziegelei beschäftigt, als plötz
lich eine Schicht Lehsn aus den Arbei
tenden stürzte und ihn begrub. Zwar
gelang es, ihn schnell zu befreien, doch
war nach den ärztlichen Feststellungen
bereits der Tod eingetreten.
L a n d e s hu t.--— Jn der Stellung
des Gasthossbesitzers Scholz in Dit
tersbach brach aus nnertlärliche Weise
Trotzdem die Fenerwebr
brannten zwei
Italiens-non emh km- Mnirnbnnx Ontnl
nieder. Der Schaden ist sehr groß
Warmbrunn. Jm nahen
Giersdors verunglückte— der Kutscher
ISeeligs tödtlich. Beim Besteigen ei
nes beladenen Waggons glitt er aus
und erlitt mehrere Rippenbriichr. Nach
Hause gebracht, verstarb er alsbald an
den erlittenen Verletzungen
Inst-I äcmstsspiksetiu
Oldeslor. —- Unter äußerst
Fahlreicher Betheiligung beging
Hauptpastor Ban hierselbst sein 25
jähriges Ortsjubiläum
»Stakendors. —- Jhren 102.
Geburtstag feierte hier die Altenthei
lerin Liente Schneetlodt in guter Ge
sundheit. Die Greisin, in Basbet ge
boren, kann sich noch ihrer sriiheren
Jugend erinnern. cie ist eine Groß
iante des Capitäns Ruser vom Süd
polarschiss »Gausz«.
Magdeburg. —— Der in weite
ren Kreisen bekannte angesehene, jeyt
bochbetagte. aber noch sehr rüstige Se
niorchef der Firma Carl Liicte Nachf.
hier, Wilhelm Schrop, gehört dem
Kaufmannischen Verein ununterbro
chen 50 Jahre als Mitglied an.
Allerringersleben Meu
holdensleben). Gutsbesitzer Sommer
· meier beging das Jubiläum seiner 25
jährigen Thätigteit als Vorsitzender
des Landtvebrvereins. Jhm zu Ehren
wurde eine Festlichieit veranstaltet, bei
der ihm ein Ehrensäbel und ein
Diplom überreicht wurden.
Inst-I Asces- mrd Wirt-sey
Lückstedt bei Arendser. —
Der 24 Jahre alte, vor Kurzem aus
dem Jrrenhaus entlassene Sohn des
Schuhmachermeisters Scholle hierfelbst
fiel aus Anlaß eines Streiteg mit sei:
nem Vater in einem Ansall von Ra
serei über diesen sowie über die dem
Vater zu Hilse eilende Mutter her und
richtete beide durch Schläge mit einem
bieten Antippel und einem schweren
Stein derart zu, daß Sie blutiiber:
» strömt zusamnrenbrachenz Der bezwi
geholle Arzt Ireute verschiedene Swa
,delbriiche und sonstige schwere Ver
letzungen bei den alten Leuten fest.
Der Rasende verwundete auch herbei
zeilende Nachbarn durch Steinwiirse
fund konnte nur mit vieler Mühe ge
:·)ändigt und gefesselt werden. Er
’wurde sosort nach der Jrrenanstalt
? zurückgebrachL
. Neuhaldengleben —- Ein
bedauerliches Ende nahm der früher
sehr angesehene und reiche Fabritbe
sitzer Lonitz, der allmählich in eine
! mißliche Vermögens-lage gerathen war
I und seht vor der Ableistung des Os
senbarungseideo stand. Er schoß sieh
eine Ru el durch den Kopf und setzte
seinem eben so seeiwilli ein Ziel.
sDureh Verschulden des Hohnes ge
; rieth die diesem 1899 übergebene Fa
brik im Jahre 1902 in Contan
Sonnenberg. -—- Durch einen
Stubenbrand nd in Oberlind bei
Sonnenberg L inder ums Leben ge
kommen, während ein drittes aus den
Tod darniederliegt. Das Arbeiter
Ehepoar Zeller hatte seine sier Kin
der während eines Ausganges im
Zimmer eingeschlossen
Wernigerodr. —- Erschossen
hat sich im Salzbergthal der Post
gehilse Wiliie aus Groß - Otters
leben Wille war aus kurze Zeit in
Qterkuchungshast genommen wor
Usetnlnns III Pest-che
Oberhausen. — Die Näherin
Wichmann wurde in ihrer Wohnung
in der Londwehrstrnsze nach einem
Trinkgeloge mit ihrem Kumpan to t
ausgesunden. Ob ein Verbrechen
vorliegt, ist noch unaufgetlärt.
Recklinghausen - Bruch-—
Der im Alter von 50 Jahren stehende
Bergmann Friedrich Riemann von
Zier verunglückte auf Zeche General
lumenthal 3 tödtiich.
Steeie —- hier wurde der An
sireichermeistet Leibold auf der Straße
liegend todt aufgefunden Ob ein
Unsall oder ein Verbrechen vorliegt,
ionnte nicht festgestellt werden
Weilerswist. —- An dem lier
verübten Raubrnorde beiheiligt zu
sein, ist verdächtig der Fürsorgezög
ling Wilhelm Lenz aus Geldern, wel
cher bei dem Stellmacher Leyendecier
zu Saßvey beschäftigt war. Lenz ist
einige Tage vor der Schreckensthai sei
nem Dienstherrn entwichen und bis
jetzt nicht zurückgekehrt Sein Auf
enthalt ionnte noch nicht ermitteltl
werden.
W i t te n. — Der 60jährige Wert
fiättenarbeiter H. Schremmer war an,
einem Wagen mit Reparaturarbeiten
beschäftigt und saß dabei auf dem
Laufbrett. Plötzlich erhielt der Wa
gen durch das Einrangiren anderer
Wagen einen Stoß und Schremmer
gerieth unter die Räder. DerSchwer
verwundeie wurde nach Anlage eines
Nothverbandeg in das Krankenhaus
gebracht.
Saarbriicken. Das Schwur
gericht verurtheilte den Bürgermeister
ja aD. von Völilingen, Karl Stürmer,
der von 187 0 bis 1903 Bürgermeister
von Völilingen gewesen war, wegen
Unterschlagung im Amte in Höhe von
8000 M» begangen in sechs Fällen, zu
acht Monaten Gefängniß.
Soest. — Es stürzte der Loto
motivheizer Hivdemann, stationirt u
Holzwickede, auf der Strecke Soefk
Osiönnen von der Lotomotive eines
saht-enden Guterzugeg und würde am
so-..t- tx-.-.. -«.e.4.4
JIUFsL ’U,lUTls Jcslcvcs
St. Goarshausen. — Die
Leiche des im Anfang v. M· nach Un
terschlagungen flüchtig gewordenen
Bantiers Schade ist bei St. Goars
hausen aus dem Rhein gelandet wor
n.
pro-ins Daume- nss staates-tm
· Bergen a. D.—-Ein Knecht des
Kaufmanns Richter zündete auf dem
Felde ein Feuer an und ließ es bei
einem Fortgange ohne Aufsicht. Ein
auf dem Felde spielendes lskjähriges
Töchterchen des Arbeiters Nieschulz
tam den Flammen zu nahe und seine
Kleider fingen Feuer-. Das arme
Kind erlitt so schwere Brandwunden,
daß es starb.
Gandersheim.-—— Es entstand
in dem Hause des Hosschneidereibe:
sitzers Deiters in Altgandergheim ein
Schadenseuer, welches das Wohnhaus
mit Nebengebäuden völlig einäscherte.
R ii b e l a n d. — Der geistesge
störte Tischler Hertnann Grimm hat
sich aus seiner Wohnung entfernt und
wird seitdem vermißt.
Oder-Ists m seitens-es
Feldhausen bei Schattens
Iroerland — Das Wobnbaus des
Landgebräuchers Bührsnanii brannte
bis auf den Grund nieder. Das Mo
biliar ist fast säminllich verbrannt;
non dem Viehbestande ist nur ein Pferd
gerettet worden« alles iibriae Vieh ist
in den Flammen umgekommen.
Ka rft. — Am Ufer der Schilde,
nur theilweise im Wasser lieqend, wur
de der Arbeitsmann Rssdbein ertrunlen
aufgefunden Ob ein Unsi'iictsfall
oder Selbstniord vorliegt, wird durch
die Untersuchung festgestellt werden.
M a l l i f;. —- Jn den Kalisser
Tannen wurde die Leiche drg Weichen
iviirters Schuldt aus Jliallisz aufgefun
den.« Derselbe hatte sub aus Verzweif
lung iiber seine Entlassung aus dem
Eiseirlssihn’,usnst erhäan.
Provinz Hofe-.
Schmaltalden. — Während
einer blutiaen Schläaerei erhielt der
Sinnen-mas- Dsssnst one-. dem hsnnckilmr
ten Asbach einen lebensaeicihrlichen
Messerstich in den rechten Lunqenflü
gel. Ein anderer Betheiligter Namens
Gras wurde durch 8- —9 Messerstichc
ebenfalls schwer verletzt. Die Thaler
sind zum Theil ermittelt. An dem
Auftommen des Jssest vird aszweifelL
U n d e n h ain. —- Der 29 jährige
Taglöhner Johann lsurich gerieth mit
seinem Brter, dem 50skiihriaen Schrei
ner Johann Eurich, aus« gerirsafügiaer
Veranlassung in Wottwechsel mit dem
Endresultate, daß der unaerathene
Sohn seinem Vater mittelst eines ste:
benden Messerj mehrere wurh ige Sti
che in Kopf, hals und Rück n versetzte.
Nach vollbrachtet That bstucbte der
entmenschte Sohn dass Wirthshaus
und leate sich dann in einem Nach
barhause zur Nachtruhe in ein Bett.
Hier wurde derselbe verhafte5.
Qefeniparnrsiadt
Büttelderaen. —- Rentner
Graf woer ein junges feuriges Pferd
einfahren, das Pferd scheute, riß aus
und Graf ward aus dem Maaen ge
schleudert, wobei er drei schwere Brüche
des linken Beines erlitt.
Löstsrets Fasse-.
L u n ze n a u. —- Es verbrannte
sich der prkvatistrende Vorhin-anmel
ster Hermgdorf beim Theertoehen der
art, das; er nach aualvollen 24-stiindis
aen Leiden am darauffolgenden Tage
verschied.
Meißen. —- Das so schwer ver
unglliette Kind Mar Medefind ist sei
nen Verletzungen erlegen.
M ußchew ——« Frau Ida verw
Firler, hat sich aus ihrer Wohnung ent
fernt, ohne wiederzulehren Die Frau
war in Folge einer früheren Opera
Iåiion geistir nicht mehr zurechnrngssä
Ss
Niederwqrtha. —- Von der
Brücke aus txt die Frau des Zimmer
poliers Adol Lehmann aus Cossel
baude in die Elbe gesprungen und er
trunken.
Walter sdors. —- Die Wittwe
Thiele in Waltepödorf, die kürzlich von
einem wüthend gewordenen Ochsen
gräßlich zt«gerichtet wurde, ist im Zit
tauer Kranienhause ihren Verletzungen
erlegen.
Z i t t a u. —- Hier erschosz sich in der
Mandaukaserne der Soldat Schröder
der 8 Comp» gebürtig aus Dresden.
Der Beweggrund der That ist noch
nicht festgestellt
Instituts Date-m
Trostberg. — Der Drechsler
Bote hier hat seine Frau durch drei
Messerstiche schwer verletzt und sich
dann selbst den Hals durchschnitten
Beide schweben in Ledensgefahn
W ü r z b u r .—— Bei einem hefti
gen Gewitter s lug der Blitz im be
nachbarten Ausflugsort Reickienkerg in
dem Garten der Wirthschuft »Zum
Hitschen« in einen Birnbaum, von wo
er auf eine Gartenlanbe iibersprang.
An dieser saßen acht Studenten, Ange
Höriqe dcr hiesigen Universität Einer
derselben, Studierender der Mitte Dr.
Bertmm Andre, wurde auf der Stelle
getödtet.
Nr u h a u s. —- Ein Schadenseuer
äscherte drei Gebäude, in d«r Nähe des
" Marktes liegend, ein.
: P l a t t l i n g. ——— Es entnleiste der
; Schnellzug Nr. 56 bei der Ginfahrt in
’die Ztation Plattlino, wobei der Lo
komotivführer Konrad tödtlicb verletzt
und Heizer Panzer getödtet wurde»
megeiioourg. — gsnr :;«. Perris-innre
starb Edward Franz Graf Boos zu
Waldeck und Montfort, Malteieiritter,
gros;l)er3ralich-liixembi.raiscticr Kam
merherr und Oberst «a la fuite«.
Traun stein. — Hier wurde der
65iliähriqe Schauspiel-r Georg Bach
maier, Mitglied des Ensenibles Kerlen
das iur Zeit in Troftberg gastirt, todt
im Bette aufgefunden.
lJJiemmingem —Der im größ
ten Theile Oberschwabens bekannte
rerkieiratyete Hausirer isonrad Wiblis
hauser, zuletzt hier wohnhaft hat sich
erschaffen.
goetiipsacp
Sankt - Jngbert. — Bei ei
nein Feste lani es zii schweren Messer
stechereien, deren Heraang noch nicht
aenaii ermittelt ist.- Der LOsiährige
Glagliläser Schickel verletzte eine grö
ßere Anzahl Personen durch Messer
ftictir. Der Glasbläser Max Bang er
hielt cineii Stich in Brust Und Hals;
hierbei wurde die Schlagader durch
schnitten, so daß der Tod sofort ein
trat. Der Bruder des Getödtetem Os:
tat Zang, wurde gleichfalls schwer Ver
letzt, ebenso weitere iechs Personen.
Der Thäter ist verhaftei.
Zweitirchern. - —Deni am Neu
bau des Landgestiits beschäftigten
Vauriifsekser Heinrich Koch au,3 theim
fiel ein schwerer Stein auf den Kopf.
Der schwer Verleyte wurde von Mit
aieldern der Sanitätsloloiine nach dem
bürgerlichen Kraiilenhaiise verbracht,
wo er starb.
sättigt-its Bärten-leis
Remmingsheim —- EZ er
trant in dein hiesigen Ortsweiler das
lI,-Zz Jahre alte Mädchen des Korb
flechterz Konrad Hernianm
Säiideifinaen. — Der Bauer
Johannes Segel, der iin Walde voni
Wagen fiel, ist in der Klinit in Tit
dirigen feinen Verleyiinaen erlegen
T ii b i n g e ii. — Der dein Brannt
meintrinlen ergebene Taglöhner Gut
brot stürzte sich bei Kirchentellisfuri.
wahrscheinlich iii eiiseni Del.riiiman
fall, in den Neclar und fand den ge
suchten Tod.
Illin. —-- r bei der Firma Ge
- — c.-.-.c··.-cz:-r- EIN-A
UIUNI Glut-All qlct UUWUUUHU »nur
decler Steiber von Langenau stürzte
in Neu-Um aus einer Höhe von BEI
Meter ab und trug bedeutende innere
und äußere Verletzungen davon.
fressen-atem- Ism
Heidelbera —- Hier wurden
Dei internationale Hoteldiebe verhaf
t Einer derselben, Namens Bloens
steld aus Pein Orleans, wohnte seit
14 Tagen in einem hiesigen HoteL wo
er in ein anderes Zimmer drang und
einem Hotelgast 60 Mark stahl· Bloen
field spricht sechs Sprachen.
M a n n h e i m. -—-— Jm benachbar
ten Rheinau reparirte der III-jährige
Maurer A. Mamsch in der Diamant
Deutschen Zündholfabrit einen unter
irdischen Kanal der zum Abführen
von Wasser und Chemilalien Bünd
masse etc-) dient. Die angesammelten
feuergefährlichen Stoffe entzündeten
sich plötzlich, wohl an den Stiefeln des
Maurers, erxploftonsartig und ver
brannten fast lden ganzen Körper des
Mannes.
Etsch-JUNng
ha n i n a e n.-— Das Opfer seines
Berufs wurde der Hiittenarbeiter Gi
ftelli. Jn einem Eandbehiilter stehend,
wurde er plötzlich von einer großen
Sandmafse, welche kutschte, mitgeris
sen-und begraben.
Saargemünd. --— Der Bauer
Mailfert, der muthmaßliche Mörder
des auf der Landstraße erschlagenen
Petroleumskutschets, ist durch zwei
Gendarmen nach Metz überführt mor
den, wo er vor dem Schwurgericht ab
geurtheilt werden foll.
entnahm-«
Efch. — Neulich Nachts verfchaffte
ein Eindrecher sich Eintritt in die
Wohnung des Böckers Em. Schiltz und
T
stahl aus einem Schranke eine Kiste
mit 6000 Franken Baargeld.
Monnerich. —- Es entftanv in
den Gebäuden des Gemeinderathsmit
gliedes Biwer ein Schadenfeuer, wel
ches Scheune und Stall nebst den Fut
tervvrräthen ganz einäscherte.
Freie Städte-.
Este-mein —- Der Troschkenkut-.
scher Winter ermordete, vermuthlith
aus Eifersucht, in der Nacht seine
Ehefrau und tödtete dann sich selbst.
Aus der Reise von Caleia Buena
nach thierdarn ist der iangjährige
Führer des Bremer Vsollschiffez »D.
H. Wätjen«, Kaipitän Karl Wirte aus
Hannooer, gestorben. Vom 15. Le
bensjahre an hat er aus See gelebt,
und gerade jetzt hätte er bei seiner
Rückkehr sein fünfzigjährigesz See
mannsjubiläurn feiern können.
Hamburg. —- Direktor Cor
des, ein Schüler vson Baurath Has -
Hannover, beging hier sein 25jähriges
Amtsjusbiläum Er ist der Schöpfer
der großartigen Ohlgsdorser Fried
hossanlagen in Hamburg.
Wegen Veruntreuung von 40,000
Mart zum Nachtheil dcr Hamburg
Amerika-Linie lhatte sich deren bishe
riger Vertreter in Para (Brasilien),
Kaufmann Johann Eggers, vor der
Strafkammer des Landgerichts zu
verantworten. Der Angeklagte wur
de zu vier Msonaten Gefängniß, un
ter Anrechnung von acht Wochen Un
tersuchungshaft, verurtheilt. Als be
sonders strafbar hat das Gericht die
Anschasfung eines kostbaren Privat
mnbilinrä nnä den Mitteln hop- Gesell
schaft erachtet, während es in den bei
sdem Hochzeitsfest des Angeschutdigten
berausgabten Geldern in Höhe von
20,000 Mk. leine strasbareHandlung
erblickte, da es immerhin möglich sei,
daß der Angeklagte den Aufwand zu
Reklamezwecken gemacht habe.
Oeflmeiedsxtugakm
Lobosiß. —— Auf der Insel im
sogenannten eigenen Büschel hat sich
der hiesige sürstliche Schwarzenberg
sche Domänen-Direltor Wenzel Ma-.
lec erschossem "
Neichenberg. — Als die im
Gasthause ,,zur Stadt Nürnberg«.
wohnhaste Gattin des Postoffizials
Ferdinand Ginzel im Ofen Feuer an
machen wollte, geriethen, wahrschein
lich durch einen Funken, ihre Kleider
in Brand, so daß die Frau binnen
Kurzem in Flammen gehüllt war und
am ganzen Körper schwere Brand
wunden erlitt.
Graz. —- Aus Veranlassung der
Münchener Polizeidireltion wurde der
Student Georg Porzelt aus Bamberg
wegen Herausloclung von 2000 Mart
durch Wechselfälschung verhaftet.
Grottau. — Aus dem Umbau
und Zimmerplatze des Baumeisters C.
A. Wilhelan brach Feuer aus. Außer
Holzmaterialien sind auch einige Ma
schinen vernichtet worden. Der Scha
den beträgt an 100,000 Kronen.
Ko m o i a u.—-Jn der Leiche eines
jungen Mannes-, der sich im hiesigen
Stadtparte erschossen hat, wurde der
19-jiihrige Gymnasialschiiler in Kaden
Joseph Hölzel, aus Schmiedeberg ge
s ürtig, sichergestellt.
Le oben. —- Nächst Trosaiach ist
in der sogenannten vorderen Zölz in
der Krumpen der Wertsarbeiter Franz
Reinhoser in eine Tiefe von cirra 200
Meter abgestiirzt. Der Unglückliche
erlitt derart schwere Verletzungen, daß
er denselben erlag.
Budweis —- Die Schanspiele
rin Vilmci Redela am hiesigen tsche
chischen Theater hat sich mit Phosphsor
vergiftet.
Deiutsch - Feistriy. — Die
19jährige Majorstochter Margaretha
Weisse hat sich durcheinen Ren-altver
schuß getödtet. Als Motiv des Selbst
mordes wird unglückliche Liebe be
zeichnet.
i- Schweiz.
Trachselrvald. — Jn Wiens
aus-Schachen verunglückte Ier Gipser
Rudolf Wilhelm von «Sasenrvi, indem
ler bei der Arbeit unter einem elektri
schen Leitungedraht durchschliipfen
wollte und dabei mit der Leitung in
Berührung lam, Joas seinen sofortigen
Tod zur Folge hatte.
» Ziirich. » Jn dem Preszpvozesz,
zden der eidgeniissische Obertriegskom
imissär Oberst Keppler wider die Re
sdaktison der ,,Züricher Post wegen ei
lner Serie von Artikeln gegen die eid
genössische Militäroerwaltung ange
strengt hat, wurde Redakteur Wett
stein von der Anklage der Verlemn
Ldung freigesprochen, dagegen der Be
schimpfung sür schuldig erklärt.
i -——-I-.-——-———
Die Schwerte Meer-Frauen
Ueber Rußland als Tantalus führt
die »Kom. Volks-Ztg.« aus:
»Die Welt darf sich nicht allzu sehr
verwundern, wenn eines schönen Mor
gens die Nachricht kommt: Die rafft
sche Flotte des Schwarzen Meeres hat
Nachts den Bosporus und die Barba
nellen passiri. Es bildet sich mehr
und mehr die Ueberzeugung, daß Nuß
land, dem historischen, neuestens noch
in der mandschurischen Angelegenheit
bethätigten Charakter seiner Politik
treu, von den Sympathien unter den
Mächte-n oder von ihrer Besorgniß vor
einer europäischen Verwickelung profi
tirend, einen Schritt thun werde, den
ihm, was auch seine Gegner anerken
nen müssen, seine triegerischen Interes
: --I
sen und seine Kriegsehre so snahe wie
möglich legen. Daß sich im Schwarzen
Meere etwas vorbereitet; Jana man
aus d:r soeben gemeldeten, plötzlich an
aeordneten Unthiitigleit der reiwilli
gen Flotte schließen; denn es st ebenso
unwahrfcheinlich, daß diese ganz brach
gelegt werden soll, wie man aus der
Berufung der vorher anderwärts sich
aufhaltenden, zur Ostseeslotte gehöri
gen Kriege-schiffe nach Kronstadt da
raus schließen darf, daß Rußland die
fe Schiffe nebst den übrigen heimwärts
m Sicherheit hat brin en wollen.
Daß sich in der Ost ee etwas vorbe
reitet, ergibt sich aus dem Anlan der
präclitigen deutschen Schnelldampfer.
Ob diese nun als Kreuzer ausgerü tet
werden sollen, um auf die japanis en
Handels-schiffe Jagd zu machen oder
ob sie nicht vielmehr den Russensdie ih
nen im Osten fehlenden Kohlenstaiio
neu ersetzen sollen mit Hilfe des ame
rilanischen Systems der Kohleniiber
ladung auf See — das ma dahinge
stellt bleiben, auf keinen Fa hat Nuß
land auf eine Flotienaktion im fernen
Osten verzichtet, eben weil es einer
solchen nun einmal bedarf.
Freilich kann Ruleand warten; der
Rudng der russischen Truppen vor
den Japan-ern ist unter diesem Ge
sichtspunkte mit zu erklären. Rußland
wartet bis es zunächst seine Ostsee
flotte in den Stand gesetzt hat ohne
Schwierigkeiten in der Kohlenversor
gung nach Ostasien zu gehen. Diese
Ostseeflotte allein ist freilich nicht mehr
in der Lage, den Dingen zur See in
Lstasien eine günstige Wendung gegen
über der japanischen Flotte zu geben
nachdem die russische ostasiatische Flot
te theils vernichtet, theils zur Unthäs
Mars-H neun-nennten CI III-wie nor-II sen
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Reserve besitzt Rußland, eine starle
Reserve, die es nur nicht ungreier
lann, weil der . Dardanellenvertrag
Vom Jahre 1841 — nach dem Kriege
Europas gegen Rußland 1856, dann
1871 und 1878 bestätigt — nichitür
tischen Kriegsfahrzeugen die Durch
fahrt durch diese Meerenge verbietet.
Man lann Rußland die Tantalusges
fühle nachempfinden, die es jetzt haben
muß, wo seine baltische und ontus
flotte vereint der Lage ur ee in
Ostasien eine entscheidenbe Wendung
geben tönnten, und eben diese gar-z na
türlichen Gefühle legen es, wie ein
gangs gesagt, nahe, anzunehmen, daß
sich eines schönen Morgens die russische
Flotte des Schwarzen Meeres im Ae
aäischen Meere befindet, den Weg nach
Ostasien frei vor sich.
Die Lösung der Dardanellenfrage
für Ruszland im Sinne der Aufhebung
des Durchfahrtverbotes wäre, wenig
stens nach russischer Auffassung, nur
eine logische Folge der Lösung der
Pontusfragr. Bir- 1870 war es Nuß
land verboten, im Schwarzen Meere
eine Kriegsflotte zu halten, da 1856
dieses Betten für neutral erklärt wur
de; der Krieg Deutschlands mit Frank
reich wurde dann im Einverständniß
mit Deutschland von Rußland zur
Durchbrechnng dieser Bestimmung be
nutzt, und eine Großmachtconferenz
iin März 1871 zu London stimmte der
Errichtung einer russischen Kriegs
flotte im Pontus zu; bestehen blieb
aber das Verbot der Durchfahrt durch
die Dardanellen nnd den Brig-pokus
Dieses Berbot war hauptsächlich als
Schutzmaßregel für die Hauptstadt der
Türkei gedacht; daher auch die Erlaub
;«if3 der Durchfahrt für englische
Rriegsschiffe im Jahre 1878, als es
galt, Konstantinopel gegen die Russen
zu schützen. 1891 machte die Pforte
den russischen Militärtransporten bei
der Durchsahrt Schwierigleiten, gab
dann cler diese der Freiwilligen
Flotte ein für allemal frei.
Wenn jetzt Rußland für seine
Flotte des Schwarzen Meeres die
Denkt-fahrt verlangen sollte,s so konnte
die Pforte bei dem unzweifelhaften
Ziele dieses Verlangens keinerlei Be
sorgnisz für ihr eigenen Jnteressen he
gen, und es wäre deshalb nicht ausge
schlossen, daß in Anbetracht der für
Rnßland so dringlichen Umstände
beide Augen zudriiekte, um so mehr,
cts sie seit einem Vierteljahrhundert
bei Rußland tief in der Kreide steckt
und Rußland die immer noch nicht ab
getragene Kriegsschuld auch jetzt wie
früher öfter als Druckrnittel benutzen
kann. Mit ihren schweren Batterien
die seit zehn Jahren bedeutend ver
stärtt worden sind, könnte die Türkei
gewiß einem etwaigen Forcirungsver
such der Rassen in den Dardanellen
ersolgreich entgegentreten, aber Nuß
tand wird es doch a l’nimable versu
chen und vielleicht nicht vergeblich un
ter den obwaltenden Umständen.
Wer sollte, wenn ore Türkei sich be
reit finden-ließe, Einspruch erheben?
Das Deutsche Reich? Gewiß nicht bei
seiner bekannten Politik. Frankreich?
Dieses wird doch seinem großen Ver
biindeten nicht in die Quere kommen.
Italien und Oesterreich werden den
Dingen auch ihren Laus lassen, denn
erstereez hat mit dein Antrittsbesuch
Viktor Emanuels in St. Petersburg
;seine Stellung zu Nußland klar ge
tennzei net, letzteres aber will natur
gemäß eine Ruhe haben.
Bleibt England, England allein.
Und England wird eine vollendete
Thatsache nicht rückgängig machen. So
ist die Frage brennen, wie lange Nuß
land sich noch in der Rolle des Tan
talus gefallen wird.
Die russische Flotte des Schwarzen
Meeres besteht u. a. ans acht Panzer
schlachtschiffen, drei Kreuzern erster
Klasse, sechs hochseekanonenbootem
drei Torpedotreuzern, zehn Ton-ebb
tfjägerm zweiundzwanzig Torpedoboos
tten erster Klasse.«