Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 03, 1904, Zweiter Theil, Image 15

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    zuständischn.
W
L Msncheberm —- Es wurde vie
Dirtkschafterin eines hiesigenGerichts
beam en, qeschiedeneEisenbabnbetriebis
« Ietretitr Hertba Schröder, aeb. Mattbe,
odt in ihrem Bette liegend ausgesun
den. Die 52jiihrige Frau hatte sich,
spie demnächst ermittelt wurde, erschei
en.
Neuruppin.—Vom Pferde er
schlagen wurde der Sohn des Kaus
manns Kuß aus Berlin, der beim bie
gen» Schlöchtermeister Nietsch das
lachterbandwert erlernen sollte.
ReutvedelL —- Als in der Zie
gelbrennerei des benachbarten Ritter
gntes Berienbriigge der Brennereiver
walter Schwensow einem Treibciemen
·der Dampfmaschine eine bessre Lage
d auf dem Treibrade beben wollte ge
rieth er mit den Zipfeln seines Hals
tuches in das Getriebe und wurde voll
ständig erädert.
R i x d o r s. — Einer Gasvergis
tung zum Opfer aesallen ist der SO
gihrige Drogist Max Fischer aus der
vddienstraßr. Ein im Zimmer ste
bender Gasosen lvar nicht ordnungs
Femäsi verschlossen gewesen, und die
hm entströmenden Gase hatten Fischer
betröubt Und getödtet.
Sonnenburg.—AlsLeiche
wurde in der Nähe der alten Schleuse
bei Cüstrin der Maurer Karl Driemel
von hier von Kiefer Fischern im Was
ser liegend ausge unden.
Its-ins Ohre-Ie
M e m e l. —- Eine unsinniae Wette
hat der Arbeiter Jukin Grigoßies aus
Schweiz mit seinem Leben bezahlen
müssen. Abends zechte er mit vier an
dern Arbeitern in einem Schanilotal
am Steinthor und wettetr. daß er im
Stande sei, einen Liter Schnur-s aus
sutrinken und ein Pfund Speck dazu
u eisen. Natürlich war er so betrun
n, daß ihn die andern Arbeiter nach
ause chleppen mußten. Nächsten
ittag rd er. Die Staatsanwalt
schaft wurde von dem hergang der
Sache unterrichtet.
Willenberg -—DieStaats
regireung hat eine neue Niederlassung
der Katharrnerinnen aus dem Brauns
berger Mutterhause in unserer Stadt
genehmigt. Sie treten in die Leitung
, einer Waisen- und Erziehungsanstalt
fiir katholische Mädchen. Die Kinder
miifsen die öffentliche Voitgfchuie be
uchen, die Schwestern aber müssen die
deutsche Reichsangehörigteit besitzen
und dürfen sich nur der deutschen
Sprache itn Verkehr mit den Kindern
bedienen.
Its-ist Ist-ernstem
Pelplin. —- Der Arbeiter Mi
chael Schellner ist den schweren Ver
lexun en, die er bei dem Brande des
bichöflichen Gutsgehöft erlitten hat
te, m hiesigen Kranienhause erlegen.
N i e s e n d u r g. —- Nittergutsdes
Pser Stubenrau aus Kl. Rohdau
rzte aus dem reien Felde mit sei
nem Reitpferde und kam so un tück
lich zu liegen, daß er einen Ober chen
ielbruch und eine Knöchelverrentung
davontrug und in das hiesige Kran
kenhaus befördert werden mußte.
Schorn. — Den Tod auf den
Schienen gesucht und gesunden hat
in der Nacht die Frau des Weichen
ttellers Borotvsti. der aus dem hiesigen
Dauptbahnhof beschäftigt ist.
Inst-z Its-ern.
Siargard. — Vor Kurzem
wurde der Schlachhosstrafze 6 wohn
hafte Lehrer Pagel todt in feiner Woh
nung aufgefunden. Es soll Kohlen
gasbergiftung vorliegen.
Stola — wer Bau einer main
ven Brücke über die Stolpe zwischen
den Ortschaften Arnshagen und Ne
elotv ift vom Kreistage endgilti be
chloffen worden. Die Bauaus iihrs
ung wurde der Pomnierschen Seinem
ein - Fabrit «Meteor« zu Stolp
vertragen Die Brücke wird aus
armiertenr Beton ebaut, da bei die
er Konstruktion nterhaltungskosten
ortfallU Mit den Arbeiten soll
ofort begonnen werden. «
Tempelhurg —- Als der
Meischermeifter Ewert fich dieser Ta
ge mit einem Gewehr zu schaffen mach
te, um es zu entladen, ging es plötzlich
tos. Der Schuß drang in das linke
handgelenk, zerriß die Schlagader
und verursachte mehrere Knochenzers
splitterungen.
Its-its Ists-.
Schneiderniihi. —- Cine Gei
stesgeftsrte drang in die katholische
KirHe ein. hier benahm fie sich fo
qufallig, daß sie der Kirchendiener
mit Gewalt aus dem Gotteshause ent
ernen mußte. Auf der Straße ging
ie Frau, die Arbeiterin Karoline
Schrannnm auf einen Milchtvagen zu,
öffnete eine der großen Kannen, gon
den Inhalt auf die Straße und kind
te dann den ganzen Wagen um. Mit
citfe Mehrerer Männer wurde sie fefts
gehalten und fo weiteren Aufschrei
tungen ungebeugt
Schokken. Vor Kurzem hat
der Altfitzer Wilhelm Woltmann in
Neukrng Seldftniord begangen. Dem
aft 74 Jahre alten Mann ftnrb tin
brnar die Frau. Diefet nah-n er
so zu Versen, daß er in Tiefsinn
verfiel.
pro-tut FOW
Ihdnit Während des seith
tesdienftes wurde das Zraulem
ife Its-M eine her-ritt bei-ehrte
M, von Schlage getrofer und un
so-—
sterbenden Zustande in das Kranken
haus übers-ihri.
Schweidntß. Vor Kurzem
fand die feierliche Enthüllung des auf
einem Dreieck der unteren Wilhelnis
straße vor dem Gebäude der Reichs
bani errichteten BismarckssDentmals
unter zahlreicher Betheiligung der
Bürgerschaft statt. Die Stadt war
aus diesem Anlaß festlich geschmückt.
Un der Feier nahmen theil der Ober
priisident von Schlesien, Graf v. sed
liß - Trüßschler, die Spitzen der Mi
litiirs und Zivilbehörden, Schulen,
zahlreiche Vereine und Jnnungen.Das
Standbild ist eine Schöpfung des
Bildhauers Professor Bärin-als in
Berlin. Es zeigt die hochaufgerichtete
Gestalt Bismarcl’s mit einem lieber
rock angethan, den Küraffrrhelm auf
dem hauptr.
III-tu ZCIeiItssonleir.
J ß ehoe. Ein großes Feuer ent
stand in der Gastwirthfchast »Zur al
ten Apothele« des Herrn Struve. Jn
lurzer Zeit hatten die Flammen den
ganzen Dachstuhl des großen Gebäu
des erfaßt und die Feuerwehr hatte
genug zu thun, die fehr gefährdeten
Nachharhäuser zu sichern. Nach stun
denlanger Arbeit gelana es, das Feuer
auf seinen hetd zu beschränken. Der
Schaden ist sehr groß.
pro-ins Fasten nnd spät-ingen.
hermsdorf Ein Opfer des
Sturmes ist hier das im dritten Le
bensjahr stehende Söhnchen des Bahn
beamten Albert Pfeifer geworden.
Das Kind war in der Nähe eines auf
gestapelten Bretterhaufens mit Spie
len beschäftigt, als ein heftiger Wind
ftoß den Haufen umwarf und das
Kind begrub. Die Eltern konnten
ihr Kind nur als Leiche hervorziehen.
,Nordhausen. Der Kommis
Paut Schmiot hat sich unter tauchen
Angaben von einem hiesigen Geschäfts
manne 400 Mart erschwindelt und ist
damit durchgebrannt.
R o t h e n s e e. Vor Kurzem wur
de hier ein Wohngehöft, der »Große
Hof«, bis auf den Grund eingeäschert.
Die vielen Bewohner, meist kleine
Leute, konnten nur die nothwendiglten
Sachen retten; ihre ganze Habe ist ver
loren. Verluste an Menschenleben
sind bei dem Brande nicht zu beklagen.
Ibetnprntsq und Besonde
Ha ag e n. —- Jn der Schwur-ge
richtssitzuna hatte sich der Gerichtsvoll
ziehet C. Braß aus Schwelm wegen
Verbrechens im Amte zu verantwor
ten. B. hatte 546 M. unterschlagen
und die darauf bezüglichen Urtunden
netäitcht Da Noth den Mann zu dem
Schritte getrieben hat« wurdtn ihm
mildernde Umstände Juqebillint Das
Urtheil lautete auf 9 Monate Ge
sitngniß.
haaen . W.——Hier wurde der
Tiefbauunternehmer Teutenherg we
gen Wechelfalschunqen verhaftet
H ö r d e. — Der Medizinalrath
Dr. Schulte hatte den Bahnarbeiter
Schmidt als Bahnath in Behand
lung. Schmidt verlanate fiir den Ver
iuft eines Auges eine Abfindung von
10,000 Mart. Auf Grund des Gut
achtens von Dr. Schulte erhielt er je
doch eine Nente von m v. H. iuertannt
und wurde mit seinen weiteren An
sprüchen abnewiesem Als Dr Schulte
sit-einer Unteriuchuna bei Schmidt
weilte, stürzte sich dieser auf ihn, würg
te ihn am Halse und versetzte ihm ver
schiedene Schläge auf den Kopf. Die
Straftammer verurtheilte Ihn zu einer
Gefängnißstrafe von 6 Mnoatem
Sprockhövel.—Se!bitmord
beging in Bossei die ishefrau des Stei
gers Looie, indem sie sich mit einem
Rasiermeller den Hals durchchniti. Die
Akt-n miss- fssi sininok Ox« use-sun
irani.
Haus-er und DraussMp
Nienstedt.—DreiFinaer der
linken Hand schnitt sich in der Pape
schen Dampffägerei der Zijährige
Tischler Friedrich Kebne ab Der Ver
leyte war damit beschäftigt, Thiirrahs
menbolz, zum Neubau des Hauses sei-·
neö Vaters verwendet werden sollte, in
der Pave’schen Säaerei zu habe-tm hier
beil tarn er niit den Fingern in den Ho
Thiedr. — Verhaftet wurde der
auf hiesiger Gewerkschaft »Tbieder
hall« in Stellung stehende Schreiber
Sasse weaen mehrerer Unterschlaaun
Fen. Da er turz vor feiner Verhaf
ung einige seiner Vorgesetzten, die
ihm fein Vergehen auf den Kon zu
fagten, das er bisher abgeleuanet hat
te, mit dem Revolver und Dolch be
drogta so wird er sich auch iveaen Be
dro ung zu verantworten haben.
Ostens-is ad Decke-Ists
G r a b o Io. — Glücklich gerettet vom
Tode des Ertriniens wurde von Fa
britbefizkr Karl Tilse der 11-iiihriae
Knabe . ohann Friedrich Wille. Die
ser befand sich mit einein zweiten Kna
ben unterhalb der Sranbriicte in einem
Boot. Als dem kleinen W. an der
Stelle, wo die beiden Mühlenarme sich
wieder vereinigen, das Ruder entfiel
biielte er sich nnd verlor das Gleichge
wicht. in olge dessen er wer tnUZ
Wasser st rztr. Auf das Geschrei von
Kindern eilte Herr T» der sich in fei
nein Kontor befand, an's Wasser, ent
lediate sich nnterwe S feines Rocke
und sprana sofort ern Vernnaliictten
nach. Es gelassen-denn T. mit vieler
Mitbe, den Kna liicklbh an's Ufer
In drinnen. Karl T lse hat schon eine
anze steil-e Menschen aus dem Was
er qerettet, so das thin bereits früher
l-«
—
idstte Iettungsrnedallle vertieben worden
G ii ft r o to. —- Der Knecht Frie
drich Ærtwardt wurde von dem
Knechte uguft Wulfs durch einen
Dolchstich in die Schläfe ermordet· Der
Thiiter verübte den Mord aus Eifer
sucht.
Ri b n i y. — Unter den Gesallenen
von »der 1. Compagnie des Seel-amtl
lons im Gefecht bei Oiaharui arn 2.
April befindet sich auch der Unteroffi
zier Otto Hargens, ein früherer Schü
ler unseres Realprogytrinasiums.
Provinz Des-n.
Py r in on t. —- Der 18 Jahre alte
Forstaufseher Schaate,Soltn der Witt
roe des Forstaussehers in dem benach
barten Oesdorf, ging dieser Tage, zur
Jagd ausgerüstet, in den nahen Wald
bei Oesdorf und telsrte wider Erwar
ten Abends nicht wieder zurück. Als
man die nächsten TageTurchsuchungen
des Waldes anstellte, wurde Schaate
am dritten Tage als Leiche aufgefun
den. Der treue Jagdhnnd war nicht
von der Seite des Todten gewichen.
Die gerichtsseitig eingeleitete Untersu
chung hat einen Unglückssall als To
desursache festgestellt. «
Aus der Rhon. —- Jn dem Di
stritts-Steinbruche zu Hausen wurde
der Steinbrecher Krug von Wollbach
durch herabstiirzende Erdmafsen so
schwer verletzt, daß er turz nach sei
nem Heimtransport verstarb.
Sandershausen. —- Kürzlich
ereignete sich hier ein recht bedauerli
cher Unglückssall. Der Ackerrnann
heinrich Jakob, der Von einem belade
nen Kohlenwagen sprang, fiel mit dem
Kopfe auf das Straßenpslaster, wobei
er mit den Beinen in einer Kette« hän
gen blieb. Ohne Das Bewußtsein wie
der erlangt zu haben, verstarb er in
seiner Wohnung.
essno«ls«fh«- MUI».--h
- .., .......... «»..,....- —
einer blutigen Schlägerei erhielt der
Einwohner Jessert aus dem benacly
barten Asbach einen lebensgefährlichen
Messerftich in den rechten Lungenslii
gel. Ein anderer Betheiligten Namens
Graf, wurde durch 8——9 Messerstiche
eben alls schwer verletzt. Die Thäter
sind zum Theil ermittelt. An demAuF
tommen des Jessert wird gezweifelt.
göntqtetti Buhle-.
O d e t a u. —- Jm Oderauer Walde
wurde an einem 12jährigen Mädchen
aus Faltencku bei Flöha ein Sittlich:
keitsverhrechen verübt. Als Thäter
wurde der 26jährige Tlrbeiter Franz
Lohse aus Bischofgboinitz in Böhmen
ermittelt Und an das Königl. Amt-Zige
richt Augustusburg eingeliefert.
P l o he n.—Jm Flaschenspiilraum
der Plohner Bierbrauerei gerieth kürz
lich die verehelichte et.va 50 Jahre alte
Frau Sein mit dem Kopfhaar in das
Getriebe. Dabei wurde der Unglückli.
chen die Kopfhaut bis lzum Hintertopf
abgerissen, so daß sie förmlich stalpirt
wurde. Auch ein Ohr wurde zur Hälf
te mit los-gerissen
Schwarzenberg. — Auch nie
fes Jahr wieder hat HerrKornmerzien
rath Breitfeld in Erla die bei der Fir
ma Nestier ä- Breitfelb angestellten
Familienväter, von denen Kinder ton
firmirt wurden.init ansehnlichen Geld
gefchenien erfreut; auf diese Weise
wurden gegen 50 Fionfirmanden un
terstützi.
Stollbe rg. —- Ter Kirchenban
verein in Niederroiirfchnitz hat die vom
verstorbenen Herrn Scheiter gestisteten
10,000 Mt. dem Orgeltonds für die
Johannistirche dort zugewiesen.
Untergeyer. — Jn der Nacht
ist durch ein Schadenfeuer Stallgebäu
de und Scheune der in Untergeyer ge.
leaenen Weiaelmijble völlig Ver-richtet
worden. «
Wilihen. ——— Jndalid Wilhelm
Mistner aus Wilthen hat sich in einer
Gesindestuxbe in Klein-Komm erhängt
Er hinterläßt drei noch unerzogene
Kinder.
Ze i h a n. — Es brannten ein Sei
iengebäude und eineEcheuue des Guts
besitzers und Sparkassen - Cassirers
Schneider nie-der, wobei 10 Schweine
umkomm.
Zödlih. —- Jn ihrem Betuse ver:
unglücki sind zwei in den hiesigen See
peniin-Sieindrüchen beschäftigte Berg
leute, Namens Klemm und Schröter.
Hereinbrechende Steinmassen verschüt
teten die beiden Arbeiter derartig, daß
sie augenblicklich den Tod fanden.
Löst-few Inn-.
Nötdlingen. —Doö Reichsge
richt hat die Revision des wegen des
Dinkelsbiihier Raubmordes zum Tod-e
verurtheilte-i Metollpolirerö Gustav
Roscher verwoesen.
Nürnberg —- Jn der Nacht
stürzte der Bahnwiitier Eteib zwischen
Geotgenögmiind und Unterheckenhosen
vom Bahtwomme ab und blieb todt
liegen.
Obetpleichling.—— Der Bau
erssohnIranz Brändlee von hier« wel
cher auf dem Wege von Seligenstadt
noch Betgtheim den Bohntötpee be
nuyih wurde von einem ihm in den
Rücken kommenden Güterzuge überfah
ren. Jnfolge Schädelbtuchg trat der
Tod sofort ein.
Oiiering —- Hier etschoß sich
der 17jiihtige Kaufmannssohn Leon
hard Stöcki. Er soll die That aus
Liebesgram begangen haben, weil ein
Mädchen, das er mit seiner Neigung
verfolgk diese nicht erwiderte
Regen-barg. —- Der Dienst
mann Fichtlfcherer erhielt vorn Amts
gericht Regensburg wegen Diebstahl
eine Gefängnißftrafe von drei Tagen
uertannt. Diese Strafe nahm er sich
so zu hergen, dafz er Selbftmioro be
SMA
Rei th bei Obertreublin . —- Der
Wjährigehirtensohn Aloys pperl rich
tete den Oelonomensfohn Winter auf
dem Heimwege ohne jegliche Veranlas
sung mit einem armdicken Prügel der
art zu, daß derselbe alsbald verstarb.
Der Mörder wurde berhaftet.
T r a u n ste i n.—Der feit Kurzem
in der Binder’schen Brauerei beschäf
tigte Brauburfche Weiß wurde oon der
Polizei verhaftet, unter dem dringen
den Verdachte, die Privatiergehefrau
Felber in Oberndorf bei Laufen am
10. Februar dieses Jahres ermordet
und beraubt zu haben.
desppfakzs
O de n bach. — Vom Zuge Tiber
fahren und getödtet ivurde der 58
Jahre alte Maurer Heinrich Wagen
blaft auf der Bahnftrecke unterhalb Des
Orte-« Es wird Selbstmord infolge
Krankheit angenommen
Z to e i b r ii ck e n.—-Frau Dr. Ja
kob, durch das von ihr unter dem Ra
men limmy Braun Versaßte Pfiilziscbe
Korbbuch wellbelannt, ist im Alter oon
78 Jahren gestorben.
Königreich Butter-est m
Ravensburg· —·Fiir die von
dem hiesigen Schwurgericht wegen
Mords zum Tode verurtheilte Wal
puraa Keller, geb. Eg—gler, von Weit
prechts ist von ihrem Vertheioisger ein
Begnadigungsgefuch eingereicht wor
den, welchem sich die Verurtheilte an
geschlossen haben foll.
N o t te n b u r g. « Erzbischof Dr.
Nörber in Freiburg hat dein Bischof
die Gabe von 3000 Mark zum Bau
der neuen Katbedmle ruaeben lassen.
Schranr berg. —- Anläszlich der
Hochzeitsfeier im Hause Junghans
Landenberger hat der Vorstand der
hamburg-Amerilanischen Uhrenfahrit
zum Besten der Arbeiterschaft 5000
Mart zur Verfügung gestellt.
Ulnr.——Es brach in der WannerH
schenMälzerei in der Kronengaf e Odems
ehemals zur ,,Krone« gehörigen Bräu-’
haus) Feuer aus, das den Dachftuhl
und einen Theil des Oberftoets des Ge
bäudes einäscherte und dasselbe auch
sonst stark beschädigtr.
Wasseralfingen —- Der 4ss
jährige Knabe des Schmiede Anton
Viel-er spielte, während die Mutter auf
kurze Zeit das Zimmer verlassen hatte,
mit Streichhölzchen, wobei das Bett,
in welchem ein halbjähriges Kind
schlief, Feuer fing. Das Kind trug so
schwere Brandwunden davon, daß es
alsbald starb.
W ii st e n r o t h. —— Lehrer Schön:
leber hier feierte sein 25jäl1riges Judi
liinrn als Lehrer an der hiesigen Ge
meindeschule.
oroifhetzogmm Bade-n
Fee i barg-. —- Apotheler Müller
fein Sohn des früheren Landtags-Ab
geordneten fitr Radolfzell) fuhr rnit
feinem Rade nach Menzingen und ge
rieth durch Ausglitichen des Rades
unter ein Holzfuhrroert, dessen RäDer
ihm über die Füße gingen, wodurch
Herr Müller schwere Verletzunqu Ia
oontrug. —
K o n st a n z. —- Weaen Anleitung
eines Brandes, dem ein Menschenleben
zum Opfer fiel, wurde seinerzeit der
Eesselrnacher Franz Burlhart von hier
iu 14 Jahren Zuchthaug verurtheilt.
Er betheuerte stets seine Unschuld. Jetzt
wurde er infolge seines Nisus-zustan
des auf freien Fuß gesetzt, nachdem er
7 Jahre und 2 Monate seiner Strafe
orrbiifzt hat.
Littzelfachsem — sErstochen
wurde der 80-j·cihrige Polizeioiener
Kadel von einem etwa 45siahriaen
Ksorbmacher Namens-Robert Grün, der
aus der Kreispflegeanstalt Weinheim
entsprungen war.
Mannheim. — Der Kaufmann
Friedrich Herllsotz stürzte sich aus ei
nem Fenster seiner im vierten Stock
eines haufes am Friedrichsrina gele
genen Wohnung und wurde schon
oerleht in’s allgemeine Krankenhaus
verbracht. Der Bedauerngtoerthe, der
im Anfang der 50er Jahre steht, leidet
seit Jahren an einer schweren Nerven
lrantheit.
sksahsoiotdrtnkem
Jngrveiler. —— Es wurde der
ledige Arbeiter Joseph Vüsel, Jst Jahre
alt, todt im Moderbach aufgefunden.
Büsel litt an Epilepsie. Wahrschein
ltch hat er aus dem Wege von der Ar
beitsstelle nach der Stadt einen epilep
tischen Ansall bekommen und ist, da er
den Weg entlang der Moder ngoni
men, in den Bach gefallen.
Meh. —- Todt aufgefunden wurde
inihrer Wohnung, Stationsstraße 32,
die ledige Anna Becken früher Kellnei
rin; zuletzt Vermietherin möblirter
Zimmer.
Schremingen. —- Ein alter
hüttenarbeiter Namens Joseph Mar
tin, in Rangrvall tvohnhast, gerieth in;
dem hiesigen Walztverle unter die Rä-(
der eines Eisenbahnzuges der Firmat
de Wendel E Cie. Außer anderen(
Verlekungem die er davongetragen
wurden ihm beide Beine zermatmt,
sodaß der Tod vier Stuner später
eintrat.
i- 4
sue-Ists f
Diidelingen. Der Arbeiten
J. R. Mergen war im Hüttenwerkel
beschäftigt, als er von ausströmende!
Gasen betäubt wurde, zu Fall iamf
und in heiße Asche fiel, wobeier(
schwere Brandwunden erlitt.
Haus«-Ungarn
Leipnit. — Jkn Bohuslaweter
Bache wurde der Gastwirth Joseph
Bednarz aus Podhradny- Lhoita er-!
mordet aufgefunden. Die Obdultionf
der Leiche hat ergeben, daß dieser miif
einem Steine mehrere Schläge auf den
Kopf erhielt, welche ihn jedoch nur be
raubten
Lemberg. —- Jn der großen Sy
nagoge stürzte der Vorbeter Obercan
tor Schor während des Gottesoiensteg·
plötzlich infolsge einer Gehirnlähmungi
zusammen und verschied sofort.
Lipa.——Grundbefitzer Joseph Mi
chalit fuhr kürzlich in angeheiteriern
Zustande mit einer Strohladung Von
iitoitiowitz nach Hause. Unweit Ma
lenowitz wurden die Pferde aus unbe
kannter Ursache plötzlich scheu, rissen
Michalii zu Boden und schleiften ihn
eine beträchtliche Strecke Hierbei
wurde Michalik überfahren und schwer
verletzt. Der Verungliiclie wurde nach
Zliii iiberfiihrt, wo er trotz ärztlicher
Behandlung verschied
Mährisch Weißlirchen. ——
Aug dem ,,Geoa1terloche« wurde hier
die Leiche eines 42jährigen Mannes in
ganz verstiimmeltem Zustande heraus-s
gezoaen. Jn den Taschen des Indien
befanden sich mehrere Mahnschreiben
auf den Namen Franz Segen Wall
Meseriisch lautend. «
N e u s ch l o ß. — Jm fürstlichLich
tenstein’schen Thiergarten wurde der
Sinihrige dem Trunie ergebeue Tag
löhner Franz Swoboda erfroren auf
aefunden.
.Neutitschein. —- Der bei dem
hiesigen Lackirek Franz Dworsth be
dienstete 17jährige Lehrling Joseph
Malina aus Strcnnberg unternahm
einen .Selbstmordversuch, indem er
aus einer Flasche Mutter-lange trank.
Malina, der in Lebensgefahr schwebt,
tourde in’s hiesige Krankenhaus über
führt. Das Motiv der That ist un
bekannt
N i l o l s b u r g-. — Ein öiiihriges
Mädchen des Ehepaares Ertel verur
sachte in der Wohnung seiner Eltern
in der Schloßgasse einen Brand und
erlitt dadurch schwere Brandwunden
P r a g. —- Jtn städtiscben Kranken
hause gab der 64jährige Pfleger Kra
tochtvil einige Revolverschiisfe auf den
25jährigen Pslegling Linhart ab. Lin
hart wurde an der linkenHand und der
rechten Schläfe getroffen. Drauf schoß
sich Kratochlvil selbst eine Kugel in die
Brust und» blieb sofort todt liegen.
; Preßburg. —- Der JRjährige
Sohn Tibor de Obergespans Aurel
Bartal entleibte sich mittelst eines Re
volverschusses in der Wohnung eines
seiner Freunde. Das Motiv des
Selbstmordes ist unglückliche Liebe.
schwnr
L u z e r n. —- Jn Hochdorf wurde
der Löjährige Brauergehilfe Anthofer
von St. leiichaelsSalzburg mit einne
schlagenem Schädel todt aufgefunden
Ein der That derdächtigeLsIndibiduum
ist bereits verhaftet.
Walzenhausen Der thjähs
rige Viehhändler Schläpfer, Vater
von vier unntiindigen Kindern. wur
de von Unbelannteu überfallen und
schwer verletzt; er starb noch dieselbe
Nacht.
Z u g. Hier starb an einem Schlag
anfall Herr Kontongrath und Bür
germeister Alfred Hef;, geboren den
7. Oltober lth7, der von 1895 bis
1908 lantonaler Verhärrichter mar.
Z ii r i ch. Die Direktion des Ge
snndheitswetens verdankt ein dem
Kantonsspital Zürich znm Andenken
an Herrn starl Steiner Spiller sel.
in Ziirich 5 zngewendete Legat im
Betrage von 500 Fr.
—- Postconmiig Walter Files wurde
vom hiesigen Oberaericht wegen Un
terschlaguna von 4l),000 Fr. zu zwei
Jahren Arbeitghang und drei Jahren
Einstellung im Attivbüraerrecht ver
urtheilt; strafmildernd fiel in Be
tracht die geistige Beschränktheit des
Aiigetlagten.
—-0——-————
Da klagt jemand darüber, daß Da
men sich so selten bedanlen, wenn ih
Inen Sitze in den Straßenbahnwagen
angeboten werden. Wie können sie sich
; oft bedanlen, wenn ihnen nicht oft Ge
legenheit gegeben wird?
si- e- si
Ted.: »Sie sagte, wenn ich sie küsse,
würde sie schreien.« —- Red: »Das hät
te Dich nicht abhalten dürfen, es zu
thun. Wenn man ein Mädchen richtig
küßt, kann sie gar nicht schreien.«
si- ng «
Die Mühe muß vor dein Besitze koni
men:
Was leicht gegeben, wird auch leicht ge
noinmen.
I I I
Bei der Parade in St. Petersburg
über 5(),l)00 Mann hat jedes Regi
ment beim Vorbeiniarsch vor dem Za
ren »Zu: Gesundheit, Eure Majestät!«
,getufen. Hoffentlich hat der Zar nicht
jedesmal vorher niesen müssen.
I s it
Je länger sich der Krieg in Korea
hinsicht, desto schlimee werden die Na
men der Ortschaften, wo es zu Schae
mützeln oder Kämpfen kommt.
—
De. Baumwosssseth
Die Baumwollsabriianten der Her.
Staaten befinden sich zur Zeit nicht is
der günstigsten Lage. Der Preis des
Rohmaterials ist« derart gestiegen. dss
ein lohnender Betrieb bei dem Absa.
des Fabrikats zu den gewohnten Quo
tationen fraglich geworden ist. Das
war der Grundton der Besprechungen,
die aus dem in Washington abgehalte
nen ersten Verbandstage der Amerika
nischen Spinner gepflogen wurden.
Zum Theil ist der hohe Preis des Ma
terials aus die Treibereien des nun
vertrachten Spetulanten Sully zurück
zuführen, in der Hauptsache aber ist
der Grund, wie der Vorsider Heath
in seiner einleitenden Rede erklärte, in
der verininderten Rohproduttion zu
suchen. Es sehlt den Pslanzern an
Arbeitskräften, eine genügende An
zahl von Acres zu bestellen, da der
Wegzug der Neger aus den Land
distrikten nach den Industriestädten
andauert. Eine eingehende, sachliche
Schilderung des Baumivollmarttes,
die zunächst fiir die Fabrikanten be
stimmt war, aber auch siir weitere
Kreise mancherlei Information ent
hält, brachte ein Vortrag des Herrn
Theodore H. Price.
Der amerikanische Fabrikant, heißt
es darin, ist heute besser gestellt als
vor dreißig Jahren. Er verarbeitet
jetzt 45 Prozent der hier gezogenen
Baumwolle, während er vor einem
Menschenalter nur 25 Prozent ver
brauchte. Er ist, was Absatz anbe
trisst, im Verkauf seiner Waare unab
hängiger von dem ausländischen Mit
bewerber als se zuvor. In seinen Be
rechnung-en aber ist er durch die Un
gleichheit des einheimischen Bedarfs
gehemmt. Jn slotten Zeiten taust das
amerikanische Publikum frisch d’raus
los, Bis zur Extravaganz, gehen aber
die Geschäfte schlecht, so geht es in der
Einschränkung des Bedarfs auch bis
zur Uebertretbnna. Man kann den
»Unterschied mitunter mit fünfzig,
s mindestens mit dreiunddreiszisl Pro
szent bezeichnen. Auf solchen udfall
; muß der Fabrikant gefaßt sein. Aber
gegen Schädigung durch das Speku
lantenthum kann er sich wappnen. Der
Pflanzer und der Spinner sind keine
natürlichen Gegner. Sie haben nur
zu berücksichtigen, daß in keinem Ge
schäft das Gesetz von Angebot und
Nachfrage sich so deutlich geltend macht
wie im BaumwollenhandeL Deszlaw
zer darf nicht meinen, den Preis nach
Belieben in die Höhe schrauben zu tön
nen, weil der Spinner das Rohmate
rial doch haben muß; der Spinner
iann seinen Betrieb einschränken und
bessere Conjunctur abwarten. Wo aber
Mangel an Rohmaterial aus natür
lichen Ursachen eintritt, wie dies jetzt
der Fall gewesen, da wird das Correb
tio nicht lange auf sich warten la en
Wenn es 6 Cents per Pfund lo et,
Baumwolle zu ziehen, die zu zehn
oder elf Cents verkauft werden kann,
wird man nicht lange zu warten bran
chen, bis eine größere bestellte Acker
fläche dem Bedarf entspricht.
Der Rückgang in der Auster ist
zum Theil auf den Krieg in Ostasies
zurückzuführen; er wird sich ausglei
chen, wenn dort wieder normale Ver
hältnisfe herrschen- Doch sind aus
diesen Theil des Handel-Z nicht allzu
große .:-offnnngen zu setzen, vielmehr
mirs-, man in Betracht ziehen, daf; asia
tisiise Länder, China, Ostindien,
"’- nea, Tonauin nnd die Straits in
Herein Maße eigene Gespinnfte be
; xtien als man hier bisher angenom
» en hat. Diese Länder haben eine
Bevölkerung von etwa 700 Millionen.
Tie Ansszhr ainerilanischer Gewebe
dorthin lcziffert sich auf etwa lftll
Million-Im Die dafür derarbeiteie
Binunwolie repräsentirt einen Werth
von etwa fiinfnndierzia Millionen oder
knieen-si- Ballen, zein Prozent des hie
sigen tfsrnterrtrage5. Tie Bevölterung
Lust U-ltlUP(-l, Just-UT UllU Ousillltclllls
zählt etan 450 Millionen. Diese riet- -
braucht etwa 9500 Millionen Balle
ainerilanischer Baumwolle und etwa
quni ans Egypten und Lstindien
Wenn also zwölf Millionen Balle
ersorderlich sind, Europa und Anierila
mit bauniwollenen Getrieben zu ver
sehen, können die Wozu-» Ballen, die
nach Asicn gehen, nur einen geringen
Theil des Bedarsg einer Bebollerung
bou 7H0 Millionen, die fast ausschliess
lich bauinwollene Gewebe zur Stleis
tung braucht, augmaclxm Mithin
muß daselbst eine starke eindeimijche
Produktion stattfinden, die von der
Statistik noch nicht feilacstellt worden
ist. Mit dieser wird die hiesige Pro
dultion in Zukunft vielleicht non niehc
zu rechnen haben als zur Zeit, wo
nach Beendigung deg- afiatischen Krie
ges eine leblsafte Auofuhr nach des
dortigen Ländern erwartet wird. Han
delsselrctiir Eortelyou hat den Fabri
kanten jedoch günstige Entwicklung des
Geschäfts in Aussicht gestellt. wenn
in Asien wieder normale Bedingungen
herrschen und der Weltmarlt offen
steht. »Unser Land, sagte er in seiner
Ansprache, ist für alle wesentlichen Be
dingungen der Baiiinioollen:Produt
tion und Manusattur so gilnstig ge
legen, hat die volllotnnieusten Maschi
nen, äußerst geschictte, intelligente und
deßhalb auch gut bezahlte Arbeiter·
daß wir mit Zuversicht erwarten tön
nen, daß die Baumwollsabritanten die
Verarbeitung des Rohmaterials is
fertige Waaren noch viel eisriger wer
den betreiben und so dem Handel und
der Arbeit ihren zulormnenden Antheil
an den Gelegenheiten einer mächt·
entwickelten Industrie geben tönnen.
.. --. -«......
Gestrenge herren regieren nicht -
lange« aber immer zu lang.