Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 27, 1904, Zweiter Theil, Image 16

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    Masche-i - Zufainmenknnft
Muts-L set Freund oeg Jobn
Nitsch, beschreibt eine solche aus ei
suet Anschauung. Das geheime
Schtätschen - — Gefchäftliches.
sMistet Editekk
Ich kenn Mich doch nit ociieiße.
Inn Ich. Es wär aiviver allerveit
Ewig. Wenigstens, wann Ich Meine
Jenes als speschell Korrespanoent
h Jhne nachkimine woll:. Hier in
Neu York iolli
Ich fei. iancheri
inanu over any:
how in Jnropp
sollt Jch sei, in
Waschington sollt
Ich sei, for Die
Ballidix ze rout
sche, iin ferne
Ofte sollt Jiii sei·
um Am Yaiu Die
Joenie He manche
un Driiivioer He
»Don-k, Dann xxff
de P:lzkaope
Billi) is ni: oiel
Verlaß un —
well, beianichali
li sollt Ich Mich
doch aach alg emol
sehe losse. Rotz
mer weeß nir, wo
M asange sol.
Doch, des nor nebenbei bemerkt. Was
sum Jch heint die Feder in de Hand
semin, del is um Jhne ze schreiive.
Nämlich Jch henn Meinem Ripresente
liss in Juropp, dem Knövelsepp, der
I- ja nit Brains genug bot, schwer
est-l uss die richtige Eioie ze limme
sichriewh er sollt doch emol e Des
ltiplschm vun erer Monarche:3usam
seh-Ist gen-we. Nil in dem Stell, wie
es gewöhnlich in Die Papiere gethan
verd, sonnern wahrheitsgetreu, so wie
es werlllch is.
Well, Mister Ebnen eH scheint, daß
der Knödelsepp sich diesmal Müh ge
sunde hol. Er is bei der Begegnung
m Jmpeker Williain un dem italie:
tifche King Viktor Enianuel persönlich
der-bei gewese. Der Jmperer, bei dem
is der Knödelsepp schun in Börlin ze
Mittag gegesse hol, un der wo Einiges
lbst, Um en Aniörilän ze obleitsche·
It es gesixl, baß der Knörelsepp in
seinem Gefolg die Begeqnung mitge
mchl unos course e Tschöns geholt
bil. Alles ze sehn un ze l;örn.
Der Jrnperer war bei der Zusamme
bnist als italienischer un ver eitäliän
Klug als deilscher Tschenerell verklei
bet. Die deitsche Mjusilbänd spielt e
Nngationalhymn un die Dägos
Unsischens bowtve die Watsch ont he
Nein, »Was is des Deutsche Vater
land«, »Ich bin e Preuße kennst Du
state Voll-se gewalt. US Jcexle IV
dum, daß der Ring, der Kompani
Most Spefsimens vun seine Soldate
Mk Er sucht sich derbei natürlich
Ue größte un best gedkillte Soldscheks
Its der ganze Countri aus un die
W schau drei Woche lang vorher
doppelte Riilchens un extra feines
Ofe, damit sie recht gut aussehe- Dann
ietzt der Mag: »So is die ganze
Italie« und der visiting Monäkl segt:
,IlleAchtung« un er thut so, als wann
et des glaube thöt.
Dann werd gegesse un dann werd
die Gesundheit getrunke un der eine
Monärk lallt de Annete Ftent un
Bruderer un Vekbündete un Aellie
u wann sie ziemlich plenty Gesund
heit getrunke how-we, dann wem die
Monärts zärtlich un liisse sich uffBacke
Im dann hatt-we sie e Unnetredung un
ser vier Auge (des heißt die Reichs
kanzler vun die beide Zusammetunfts
Mättö gncke gewöhnlich dorch’s
Schlüsselloch un horche).
Well, Mistet Editer, was da der
Kasdelsepp geschriewe hat, da wär ei
gentlich weiter nix Neues derbei. dann
IF Eheslich steh-IS gewöhnlich auch tn
Ue PCFKV· Ulll UUUUTUIUP IV IV
answer gelunge, verborge fso daß der
Use-Ring es nit gewüßt hol) der Zu
fammekunst vun die zwei Monärtg un
ser vier Auge beizeit-ohne Un was et
da dtijwwet schreibt, des is merklich
interefting.
Nämlich so wie der Jmpeter un des
Hing alleenig beisamme wak’n, da
hatvwe see die steife Förmlichkeii uffge
gewwe un war’n ganz leschet. Der
RGO-Ring bot aus eme geheime
Scheänckche e Battelche LacveimiChristi
Co e Art italienische Liebftauenmilch
see feinste Wei, wo es gebt) un zwee
Gläser, erausgeholt, hat mit die Auge
Ieswinkett un gesagt »Von dem
Mäuse-he weeß die Quien nix, des is
M Preivöt Stock.«
Nachdem die zwei Monätts ageswßt
html-, da bot der Jmpevet gefragt
M, un wie is Büsneß?«
Mtflucht doll.« segt der Vöge
M »Die prenses wem immei
un es werd immer mehr expekf
m Unseteim. un for e Rähs vun des
Mist se streite, da is gar nit dran
se beede«
«Za,« fegt der Jmperee, »Me: hoi
sei ascht. Die verfluchtige Small-e
mktate un die nenmodische Idee, ei
Abtes werd immer schlechtes-. Frü
Iek vak- schöner.«
·ppn bet.« fest der Miso-Hing
»Die Konstituan un die Landtäg un
II Wettetnnge hawwe des Büs
II Apple M e Glis-thes«
M As se stei. Du hofcht’i noch
..-...-..---.-—-««- - -....-- .-s.-..
Int, III-liess segt der Jntperer. Du
discht wenigstens der einzige Ring in
Deine Land. Ader bei Uns in Tschers
mänh — die Opposian is zu groß.
Da sein Linse un Großherzög un her
zög un die könne des Mist-eß noch
mehr erunner, bis seinelli gar nix mehr
drin ie.
Jeht seufzt aach der DägosKing.
»Ja, ja, mer hot sei Lascht.« Un dann
segi er «Wann es keine Nuthäpers
gewwe thät, da ging’s noch eher.
»Well," segt der Jniperer, »Die Of
siziöse die sein all reit. Awwer die
annere, die soll der Deiwel hole.«
»Un die derslixte Prinze inale aach
nix wie Trowel un koschte e Masse
Geld.«
»Jes, un die Prinzessinne erschi mit
ihre Ehevenvirrunge —- es sein schwere
Zeite.«
Dann hawwe die Monäris noch
Eins getrunke, hawwe ihr Unisormo
wieder straff aezoge un sein enaus ge
schritte un bawtve Gesichter gemacht,
als wann sie vor Wodlwolle for ihr
Völker ütvweriaafe thäte. Dann is
Sertel abgehalte worn, die Monärks
hawwe sich unarmt un ufs die Backe
geküßt, dann war es vorbei un es bot
Jeder wieder sei eigene Uniforni age
zoge- .
Jetzt thun Sie Mir nor de eerpzige
Gefalle, Mister Editer, wann Sie dies
ser Brief poblische, schicke Sie kei Kap
pie dervo nach Börlin. damit es die
socialidemokratische Päpers nit erfah
re, denn Jch möcht nit, daß der Impe
rer sor sei Gutmüthigkeit gege die Knä
delsepp aach in Trowei. kinimt.
Jhne des Nämliche wünschend
Mit Rigardg
Yours
John Nitsch, Esa.
-——.
sie kamst-e state-sen sterben
Uebser die Art, wie russische Maiw
sen ihren Heldentod finden, ist eine
Stizze unter dein Titel »Die beiden
Jtvanå« erschienen, die in Rußland
Sensation hervorruft. Man qermui
thei, daß sie aus der Fecer der Frau
tin-g hob-n JJOOksffisdks fix-mirs ds
an dem Seegefecht bei Port Arthur
theilnahm Mir entnehmen daraus
den lesen Theil mi: der Schilderung
des Todes der Matrofen: »Vom näch
ften Kriegsschiff blitzt der blendende
Scheinwerfer . . . . Der Feind ist ge
sichtet. Auf dem Iorbedobootjäger
wird fogleich alles lebendig. Derlsoots
mann pfeift. Die Mannfchaft ftürzt
auf Des. Von der Brücke lommt die
scharfe Stimme des Kommandanten
Er ift eifrig und dürftet nach der
Schlacht. Die beiden Jwans tummeln
sich an eine Kanone; sie richten auf den
Feind. Und der Torpedobootzerftö:
rer raft unter Volldampf vorwärts.
durchfpaltet mit feiner Stuhlnafe die
schwarze See und eilt auf den Feind
zu. Der Schlachtendurch des Leichts
habers ist bald geftillt, denn ehe eine
Stunde um ift, bleibt mit Ausnahme
der beiden J.vans tein Mann auf dem
Torpedozerftörer mehr lebend, und wie
sie dem Tode bisher entgangen sind,
können sie selbst nicht sagen. Jn eine
Rauchwolte gehüllt, mit dem Blute ih
rer Kameraden befpritzt, fochten die
beiden szans wie die Löwen. Aber
der Feind tam heran —- und siegie
Und als die beiden Jwans ihr Ichin
im Besitz des Feindes fahen, blitzze er
plötzlich in ihrem Hirn auf, daß sie
doch sterben müßten, obgleich der Hirn
mel ihr Leben in der Schlacht gerettet
hatte. Und unter den Augeer des Fein
des tauchten die beiden Jwanö in den
Schiffsraum unter und fchloffen die
Luten. Die Japaner waren erftaunt:
»Was für Menschen! Ergebt Euch, das
Schiff gehört uns. Wir wollen Euch
ehrenvoll als angene behandeln
Wir sind ein ziviisirkes Vvlt.« Die
beiden JMans erwiderten nichts; es
war teine Zeit mehr, die Japaner
schwatzen zu hören. Sie bereiteten sich
auf den Tod dor. —- Der Tod trium
phirtr. Es war das erfte ruffische
Kriegsschiff, das genommen war; freu
disk-nahmen sie den Totpedobomiaqek
als Tropbäe ins Schlepptau. Und die
beiden Jwans saßen unten und hielten
einen Todesrath, denn sie fühlten sich
noch als die Befeblshabet des Schiffes-.
Die ganze Welt blickte auf sie, aber sie
konnten nicht einmal den Himmel sehen
und saßen verborgen und im Dunkeln
in einem Stablkaften unterWassen Die
Berathung war kurz und die Entschei
dung bald getroffen. »Wir müssen
sterben.« Und die beiden Jwans bete
ten, und danach öffneten sie die Sperr
hähne Und ließen das Wasser in den
Schiffsraum Der «Steregutfchtlchi«
sank schnell auf den Grund. Der Feind
hatte kaum Zeit, die Taue zu durch
schneiden. Jm Schlamm auf dem
Grunde des Stillen Ozeans liest »das
erste erbeutete in ische -Schssf«, und in
ihm liegen seine ·den «Kommandaii
ten«, die beiden Jivans. Der raffi
sche Muschik versteht nicht zu leben,
aber et versteht zu sterben . . .«
Mit-.
Frau Cum betrunkenen Gatten):
So kommst Du beim? Ja, tvird denn
n Eurem Mäßigkeitivetein gekneipt?«
Mann: »Gott bewahre, Kind . . .
« erst nach der Sihungk
Jnt Mie.
Vater (beim Abstieg pliihlich sieben
bleibend): «Kindet, fehl miissen wir
noch einmal binan . . über dem An
sichtikatienschveiben Uen vie ja ganz
vers-klein uns die Gegend anzusehen
..--— »a-——«-..-««—M-«---. .- —.----»-.·.-.,.-k
Groß-paya.
(Sttzze von I. G a b e t.)
»Auch das nachl«
Der Bankier Robert Normann hov
das kriefdlatt nochmals dicht an die
lurzstchtlgen Augen und trat an’i Fen
siec. Und wieder las er:
»Weder Papa! hertda ist heute früh
von einem gefunden Knaben glllcklich
entbunden worden! Alles wohlaufl
Mit Gruß! Leopold Dorn.«
Er schüttelte den Kopf.
Gerade heute! heute, wo er gerade
der großen Unterhaltung seines Feguds
beiwohnen foll:e!
Nun mußte er doch vor allem erjt zn
Hertha gehen, urn sie und das Kind ztt
begrüßen!
Ein Junge — fein Enlell Er, Ro
bert Normann, ein Großvater, mit 45
Jahren! Nein, lächerlich war dies-che,
wo er sich noch so jnna fühlte, la jung
wie noch nie!
Er hatte jung aefreit. damals-, vor
20 Jahren. Mit ZU war er Mitzwet
Da aad er die ach:jälirige Hertdir zu
feiner Mutter in Pflege und, als diele
starb, in eine Zchweizer Pension Und
bald hatte er sich in das alte Inn-zw
iellenleden von iriiber wieder dinesn
gefunden. Nur, daß er es jetzt mit
mehr Verständnis-, Our-in mit sollerern
Bewußtsein Ane Heirachen dachte e!
nicht wieder.
Und dann stano eines Tages eine
junae, schlanke Dame vor ihm, die Lfm
mit dran Duntlen Lockentöpichen ver
aniiat zunicktr. »Guten Tag, Papa!
Da bin ich!«
Hertha war siedzehn Jahre alt ae
worden. Es half alles nichts-; er hatte
eine er.Vachsene Tochter.
Normann hatte nur den einer
Wunich, das auggelassene Mädel is
rasch wie möglich wieder los zu wer
den« Und als der Baumeiiter Leopold
Tom um fvrtkm nmrb indte Naht-.
Normann gern Ja Dazu!
Und jetzt hatte ihm die Range wieder
einen Zireich gespielt! Sie batte ihn
zum Großvater gemacht, wo er noch
Ien Frühling im herzen fühlte!
Nachdenklich blickte Normann druck
die angelaufenen Scheiben derDrokchle,
die das Ztrasxenbild draußen nur in
unoeutlichen Umrissen ertennen lieszesr
Und dann bielt der Wagen mit einem
raschen Ruck, und wenige Minuten spä
ter stand er vor Hertbscks Lager.
Si sab reizend aus, oie junge Mut-.
ter, wie sie ihm so gliickstrablend ent
gegenliicheltr.
Rotrnann trat näher. Es .vurde ibm
auf einmal ganz seltsam zu Muthe
Er dachte an jenen Tag, wo Herrbcks
Mutter so in den joeißen Kissen gelegen
xbatte und er selbst voll stolzen Vater
glücke ein kleines, rosigeg Etwas in den
Armen hielt. Wie sah Hertba doch der
Mutter ähnlich! Und vort, hinter den
leise sich bewegenden Gardinen des
Strichen-T dort lag ja ein Junge! ALTE
er sich damals erträumt, erwünscht
hatte, io heiß und doch vergeblich, das
war jeyi in Erfüllung gegangen. Auf
merksam betrachtete er das Kind.
Nun freute er fich doch iiber den En
kel; trotz der Unterhaltung« der er nicht
frian konnte, und trotz oern Nim
bus von Ebrwürdigkeit, mit dem ihrn
das Dasein Des jungen Erdenöiiressrs
umgab.
.Wo ist denn Tein Mann?« fragte
er plötzlich die junge Mutter.
»Leo? Ach, der holt Tante Loite
von der Bahn. Weißt Du, die soll in
zwischen hier den Hausstand leiten, bis
fch wieder auf bin. Und dann auch
meinetwegen! Wer so ganz obne Mut
ter aufwächft, bat ordentlich Sehnsucht
nach ein bischen mütterlicher Zärtlich
leit.«
»Und die findest Du bei Dante
Lotte?«
.Ja!« Wie begeistert sie das sagte.
»Wir waren«ja im vorigen Sommer
mit ibr in Anirum zufammen, und 'oa
babe ich sie gleich so schrecklich lieb ba
ben müssen. Sie ist ireizend!«
Ink. PL-..«,«--..,fk-I, L.- ts- I
( IWZUULUIIILIUH UUD IIUIIJ«
Normann fühlte auf einmal etwas
wie Eifersucht in seinem Herzen auf
steigen. —
Leise ging er in das Nebeniimmer.
Noch nie hatte er sich Rechenschaft ge
geben darüber, ob er sein Kind liebe.
Jeht erkannte er, wie innig Herzha mit
feinem Herzen verwachsen mar. —
Mißtrauiich, in etwas steifer Hal
jung trat er der sremben Dame entge
gen, die ihm iein Zchwieaersahn »ve
nizae Minuten daraus als Tante Lotie
zuführte.
Eine anmuthige, feine Erscheinung
Nicht mehr in der ersten Jugend und
doch noch jung; eine von jenen Auser
wählten, die nie alt werben können,
weil sie nie ansaW werben, an sich
selbst zu bieten.
Robert Normann denkt nicht inehr
an bas. was gewesen. Er hat ganz
vergessen, daß er bis fett so ein freies
Junggesellenleben führte. Er lebt nur
in der Gegenwart und sie erscheint ihm
selbst wie ein holder Traum. Sieht er
denn auf einmal die Welt mit ganz an
deren Augen an?
hertha aber in ihren weichen Kissen
freut sich weidlich, daß ihr nichtange
legier Plan so gut zu gelingen icheinii
Ob sie ihren Papa nicht lenntt Sie
sieht ganz genau voraus. was nun
kommen muß. Daß sieh the in gar nicht
allzu langer Zeit Gelegenheit bieten
wirb, eine Hochzeit mitzuseiern, und
baß iie dann auch eine Mutter haben
wirb, eine Mutter, nach der sie sich the
. --·..·- «---(·-—. ——- —- s
Lehtas lang fa fchrecklich fehnle. und
die sie sich eigentlich doch felhft ausge
fucht hat.
Use spsksefchtcheh
Folgende Spuk - Geschichte, die in
einein Dorfe bei Neu ftrelrs fich neig
nete, erzählt die «Neuftr. Zig.«. Jn
dem Dorfe war vor nicht allzulanger
Zeit der Gutsherr gestorben. Bald
nach dein Todesfall begaben sich urn die
fünfte Morgenftunde -— noch während
der Dunkelheit — frei Tagelöhner auf
den Guts-hof, urn das Vieh zu füttern.
ka Weg führte sie anr Kirchhofe vor
bei. Dort hörten sie plötzlich in näch
fter Nähe ein rafchelndes Geräusch, das
fich bald in Schnauhen und Starnpfen
verwandelte. Erfchreckt falken sich die
Männer an und versuchten, die noch
ziemlich ftarle Dunkelheit zu durch
dringen. Als gleich darauf ein furcht
varer Ton die Lüfte erdröhnen machte,
ergriffen zwei der Arbeiter die Flucht·
Der Dritte verharrte. denn auch zit
tern-den Herzen-L auf feinem Platze.
Doch nicht lange: denn er falt, zvie ein
großes-, schwarze-.- 1Inaeheuer auf Ien
Glockenitubl zutiei. alles vor sich ver
nichtend, was itmi in ken Weg kam.
Plötzlich ertönte icbauria durch die
Stille des- Kirchhof-S die auf dem
Etuiil höngende Kirchenleocke, und nun
war es auch urn die Ruhe und Benfon
nenheir Iez Dritten geschehen, und mir
dein Ruf: .De Oll toer Gutsherr)
ffött,« fliirtnte er Hals über Kopf fei
nen Kamerasen nack. Kaum auf dem
Hofe angekommen, rase auch schon das
schwarze Etwas l·,eran, und msit dexn
Zchreckengruf: »De Oll spött, de Oll
spött« flüchteie Alles knit größter Eile
in den Stall, um schleuniaft Thür und
Thor hinter sich zu verriegeln Dann
«var’s still! -- Nach einer geraumen
Weile« als der Tag tu grauen begann,
lugten die drei Männer vorsichtig aug
der Eialltlfür und salxen zu ihrem
größten Schrecken Das- schwarze Unge
thiim auf dem Dunghaufen liegen. Das
schauriae Ungeheuer entpuvpte sich
dann ais eine schwarze Kuh, die am
späten Abend Vorher auc- einern Trans
port oon Vieh enilaufen war. Die
Kuh .var, durch die vorübergehenden
Männer aufgefckeucht, auf den Kirch
hof gerathen, .vo sie dann die Glorie jin
Glockenftuhl in Bewegung gesetzt baden
foll.«
MON
III fremde-r Erste-.
Ein preußischer Schulrath tam in
Thüringen aus einer Jnspettiongreise
in ein Dorf« das er bisher noch nicht
besucht hat. Er ges in die Schule, um
zu revidiren. Nachdem er eine Zeitlang
dein Unterrichte zugehört hat, fordert
er den Lebrer aus, einen ihtn näher be
zeichneten Gegenstand durchzunehmen.
Der Lehrer erwidert: »Ich habe nichts
dagegen«, und nimmt den Gegenstand
durch. Dann erklärt der Besucher, daß
er selbst einige Fragen an die Schüler
richten wolle. »Ich babe nichts dage
gen«, entgegnet der Lehrer. Nach Be
endigung des Unterrichts nimmt der
Schulratb den Lehrer beiseite und sagt
ihm« daß er irn Ganzen zufrieden sei,
aber doch bemerten müsse, daß gewisse
Vorschriften fdie er bezeichnete) nicht
beachtet seien: er miisse ernstlich dar
aus dringen, daß diese in Zutunst de
solgt würden. Lächelnd versetzt der
Lehrer: »Das ist sebr schön, herr
Schulratb, aber diese Vorschriften« die
siir Preußen gegeben sind, haben für
uns keine Geltunqx wir desinden uns
nämlich hier in dem thüringischen
Staate X.«
—-———
Schsner Gedenkr.
Studiosug Pump: »herrlich müßte
es sein, alt wie Methusalern zu wer
den, um so einen Gläubiger nach dem
andern zu übe-leben«
Der Komponist
Komponist lzu seiner jungen Frau):
»Ich bin neugierig. was Du heute wie
der zusammentochen wirst?! Den
ganzen Nachmittag präludirstDu schon
am Ofen herum?«.«
steifem-es siehe-sehen (
Arn 25. Juli 1870 unternahm be
kanntlich eine aus dein Grasen p.
pelln, drei badischen Draganerv zie
ren und süns Dragonern bestehende
Neiterpatrvuille einen tiibnenRitt iiber
Makau, Lauterburg. Wörth bis zuin
Schirlenhos bei Reichsbosen Unter
wege tras die deutsche Patrvuille den
in Lauterbeig stationirten französi
schen Gendarnien Höhlen Tritt der
allerinutvigsten Gegenwehr wurde-töd
ler festgenommen, bald daraus aberI
wieder entlassen. Gras Zeppelin ritt
fmit seinen Neitern, worunter sich auch»
kein gewisser Kraus als badischer Dra
Igoner befand, bis in das kleine Vert
’cheii Schirlenbos, wo erastet wurde.
Dort .nurden die Deutschen von einer
Abtbeilung des französischen ,.12. Re
giiiient ree chasseurs a cheval'« über
ruinpelt nnd es sand ein Gefecht siatt,
velcbeg Herr August Spinner in Wei
ishenbiira bildlich dargestellt hat. Kürz
ilich standen vor diesem Bilde zwei
’Leute, die es lange betrachteten und
»dann ihre Gedanken darüber ans
-tausch:en. Endlich stellte es sich her
jaus, daß der eine Mann der alte stan
Iziisiicke Gendarin Körner nnd der an
Fdeie der siiibere badische Diagoner
Firaug war Fiölitei ist heute 79
Jahre alt un: wohnt seit langer Zeit
als Pensiciiör in Kleebura bei Wei
hei. buia Kranz ist nun zi-) Jahre alt
iund weilt als Reisender in Weißen
ibuia. uin Bestellungen entgegenziineb
Inim Die Eindrücke, die das Zpin
neriche Bik d aus die beiden Männer
;machte, waren, vie sich der Leier wohl
jdenien kann, der schiedenart iaer Nat ur.
iniiiei beini Glase »Weißenburger
;Toiatser« wurden vie Erlebnisse des
ETaaer vom 25. Juli 1870 beiderseits
ireibt lebbast besprochen
i --—-·-.-———
l
i
Eier speise-san r spart
iwai in Pari- iui Zeit der »Nonan i
ter« ausaetoiiiinen, deren ersaljreichster
«betann:lich Viktor Hugo .vai. Tie
sspieszbiiiaer arge-ins ,var einer der
Echlachtruse der Literaten geworden
und sie the-Jene aus alle nioali c.,e Ar- -
ten Iheadbil (itautiei,i. B. erschieni
i
Ilei den Theaterpremieren nie anders
Tals in einer scharlachrotben Weste.
zBald aber fanden auch nicht litera
jrifche Kreise an derartigen Scherzen
lGesallen und einige vornehme Herrm
gewannen durch den Eifer mit welchem
see solche Heldenthaten verrichten, so
gar eine Art Berübmtheit Einer der
Eam meisten geseierten dieser helden
livar der Graf Julius von St. Erieq
und es verging kaum ein Tag« an dem
Eer nicht den Parisern durch ein neues
Stücklein zu reden gab. So taki er
an einem Sommerabend zu Takt-uni,
rerlangte drei Portionen Eis, aß aber
nur die eine, während er die beiden an
zderen ,,urn sich gründlich abzutüblen,«
:n seine Stiefel schüttete Nahm er im
lKasseehaug The- oder Kaisee so ver
slangte er zum Einsehen der Nachbarn
FZalz dazu, zur-eilen sogar PsesserJ
Wenn er einen Fialer brauchte, ließ
Ier lan Mitteln dazu fehlte es ihm ja
;nicht) zwölf leere hinterdrein fahren
Daß er immer höchst eigenartig eostü
znriert war braucht kaum ermahnt zu
werden. Mir besonderer Vorliebe trug
er einen aroszen bitnrnelblauen Mantels
ziE n dirar Mal erschien er auch ganz als
Beduine qetleidet. der Frühlings-;
rarrrde Der Pariser ngchamdg kam er?
im Pelzmantel geritten, mit Ilel zstie
ieln und möchtigem Regenichirm Auch
diese Mode iano übrigens aus dieselbe
Art, «vie die meisten Moden ihr Ende.
Als zuletzt auch die Spießbiirger an
fingen »Die Epioßbiirger zu är
gern«, hörten die »aeistreichen« Leute
damit aus.
W
Gipfel der Eifersucht
»Um Maier soll es ja in seiner Ehe
nicht besonders gut aehenz er wird be
ständig tontrollirt, toie ich höre.«
»Ja, als er neulich einmal im See
bad eine balde Minute unter Wassers
blieb, ist ihm seine Schwiegermutter
losort nachgetauchi.«
.- »...-.-,.-....-·«» ...-,· —
tin IIWeL
Ein Menschen- und ein Uterust
sind in Streit qetonnnen und erstem
ruft verächtlich aus: .Ste tinb is both
nur ber Dotter vorn Viel-» und spit
tlsenbent Inet ber andere: »Und sie
sind ein Hieb von einem Dimer
bist-nis— stillt
.Acbt Tag erst kennst Du den Ba
ron, unb ba hat er Dir ans eimr Au
tornobilsabrt einen heiratbsantrng ne
macbt —- unb was erwidertest Dir
ihm?«
»Daß er bie zulässige Maximals
schwindigteit überschreite!«
sittlsr.
Englänbet Cbessen hnnb über Bord
siel): «Kapitän, sas3’ Sie stoppen!«
Kapitiint »Das bars ich nur thun,
wenn ein Mensch über Bord stillt!'«
Engländer ( über Bord springe ):
»Mein dann laß Sie nun fest kop
pen.«
Die richtigen Namen.
Herr-: »Ihr habt also Zioiliinge ke
iommen, Karlchen?«
Kutschen: »Ja, vor acht Tagen«
Herr: »Wie werdet Jiir sie denn
nennen?«
Kerlchen: »Donrrer und Doria!«
herr: »Das sind aber merkwürdige
Namen-«
Karlchem »J.1,Pana hat sie aber so
genannt, ais er hörte, daß die angi
iommen sind.«
EtksättML
»Daß der Huder qar so viel trinkt«
seit er verbrirntbet ist!«
»Wissen Sie, das tommt daher:
seine Frau ist eine gebotene hering!«
Jrn Gent-ert
Sie: »Wollen wir nicht etwas
essen-«
Er: »Man nur bis zur nächsten
Nummer-, das ist ein Vioiin Tolo, da
büran wir so nichts reden«
Vanikkseilzctd.
Besuch: »Ihr Li-? ruchzinnner ist wun
derbar einaerictrtet!«
Der Hausherr: »Ach ja! Wknn ich
nnr dsrin renchen Dürste!"
derbe Kritik.
Junger Maler: »Das ist meine beste
Stim.
Krititer: »O lassen Sie sich dadurch
nicht entmuihigen!"
Durchs-baut
Nodd: »bemess, end muß ich län
ger im Geschäft bleiben-«
Frau Nodd: »Du tannft mir aber
fiit den Fall, daß ich Dich durch's
Telephon ausrufen möchte die Fern
sprech Nummer Deine-Z Clubs zurüc
lassen." -
Die find sie les.
»Wie ich höre, geht Fri. Screecher
nach Europa, um ihre musikalische
Ausbildung zu vollenden. Schickt ihr
Vater sie hinau5?«
»Nein, die Nachbarn haben zusam
inengefteuert.«
Die semin.
»Nein, Fräulein Doktor, daß ich O
rade dieses Leiden haben foll, kann ich
mir nicht denken.«
»Und doch ist es so, Frau Mithin.
ich vermag meine Tiagnoie nicht zu
ändern; übrigens ist die Krankheit
ganz modern-«
Aue der guten alten zeit
Hauptmann uum Soldaten):
»Meier, Du hascht ja den Säbel an
der rechten Seite?«
Soldat: »Hauptma’, wirscht scho«
entschuldige’, ich bin lintsch!«
Tec Sachsen leistet Wunsch.
Bliemchen tan dem Sterbebette):
»Und wenn ich nu todt din, mei’ gute
stes Weibchen, laß mich in Gotha ver
brennen und fchiitt’ meine Asche in ii
Kafieeganne.«
Angenehmes Auftrag.
kSqustI »Es-I Glas Bist wde
Wirth eperlegemx »Herr Tatzen Ihr-e Frau Gemahl-n sit eben am Turphon . . . tch full Zrc ranskiisnxukzcuP