Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 27, 1904)
Von der Erde zumWW MWWW « Von Jnlksz Verne. Z , Erstes Kapitel. HT DerGunJiluln « Während des Bundestrieges der , Vereinigten Staaten entstand zu Bal « tinwee im Staate Maryland em neuer . Klub von ziemlicher Bedeutung. Man s- weiß, mit welcher Energie sich bei die - fern Volke von Reedern, Kaufleuten . nnd Jngenieuren militärifcher Sinn tundgab. Einfache Geschäftsleute ver ließen den Ladentisch und wurden Lapitänr. Kolonels und Generäle, ohne uvor die Militärschulen von .» Westpotnt besucht zu haben. Jn kurzer Zeit glichen sie in der ,,Kunst des-l Krie s« ihren Berufs-genossen in der alten lt, und wie diese siegten fie, indem . sie Munition, Geld und Menschen leben massenweise aufopferten. Während dieses furchtbaren Kam pfes zwischen dem Norden und dem. Süden hatte die Artillerie das Ueber-; gewichtz die Zeitschriften der Union; priesen begeistert ihre Erfindungen, und selbst der unscheinbarste «andels:- : mann, der harmloseste Pflatertreter erbrachen sich mit der Berechnung uns EinigerGeschoßbahnen Tag und Nacht n Kopf. Faßt ein Ameriianer eine neue Idee, so sucht er einen zweiten als Theil Uehmek. Sind es ihrer drei, so wäh len sie einen Präsidenten und zwei Schriftführer, zu viert ernennen sie einen Archivar und das Buteau tritt in Kraft. Sind es fünf, so berufen sie eine Generalversammlung ein, und der Klub wird gegründet. Also geschah es in Baiiimote. Der erste, der eine neue Kanone erfand, verband sich mit dem ersten, der sie goß, und mit dem --ct-- h-- c- K-k-ö- KAan inne-ON hi l siegt-, »w- su- -»-·»»« I-- ·--».. -. Anfänge des Gun-Klub5. Einen Mo nat nach feiner Gründung zählte er 1833 wirkliche und 8(),576 korrespon dirende Mitglieder. Als conditio sinv qua non wurde jedem, der beitreten wollte, die Bedin gung gestellt, eine Kam-ne erfunden oder doch wenigstens ausgeführt zuf haben. oder in Ermangelung derselben s i nd eine andere Feuerwafo Jud en genossen, um bei der Wahrheiti Zu bleiben, die Erfinder von fünfzehn- ; läufigen Revolvern, von Zapfenbüch-i sen und Säbelpiftolen keine bedeutende· Achtung. Artilleriften un eigentlichen; Sinne wurden in jeder Hinsicht bevor: i zug . Man kann sich annähernd vorstellen, tras nach der Gründung des Gun-» Klubs der amerikanische Erfindungs ft in dieser Hinsicht leistete. Die riegsinaschinen nahmen großartige Verhältnisse an, und die Geschosse drohten, indem sie die erlaubten Gren es weit hinter fich ließen, friedlichen paziergängern gefährlich zu werden« Wie weit diese Erfindungen die schüch- » denken Werkzeuge der europäifchen Irtillerieüdertrafem ist aus Folgen deni zu ersehen. Als diese Kunst noch in ihrer Kind seit stand, durchbohrte ein Sechsund dreisigergefchoß auf eine Entfernung von dreihundert Fuß sechsunddreißig Pferde und achtundfcchzig Menschen« Später machten die Projektile bedeu tende Fortschritte. Ein Geschoß der Rodman’fchen Kamme würde bei einer Tragweite von sieben Meilen —- die Meile zu 1609,31 Meter s— und einem Essai-set nesm ein« halb-n Inmi- mit Leichtigkeit bundertundfiinizig Pferde und dreihundert Menschen niederges fikecki haben. Der Gans-Klub beab sichiigte, dies durch einen Beweis zu erhärten. Obgleich die Pferde hier .gegen nichts einzuwenden hatten, zeig-« ten sich die Menschen leider gänzlich . abgeneigt. Trotz alledem war die Wirkung die ser Kanonen mörderisch, und die Kam psenden fielen nach jeder Salve wie Iehren unter der Eichel. Was bedeu tete gegen diese Erfolge jene Kugel, die im Jahre 1587 bei Contras fünf wanzig Mann tarnpfunfähig te, sowie die andere, die bei Zorn destf 1758 vierzig Jnfanterisien iöd ««M, oder die österreichische Kanone, die « 1742 bei Kesselsdorf mit jedem Schuß " Kesziss Feinde zu Boden warf? Was ; Beten jene Feuer die bei Jena und —Wlis das Schicksal der Schlacht edeni Während des Bundes ’ Wtonnie man ganz andere Dinge -- triebe-U cin dein Kampfe bei Gemis IRS ist-fein konisch-es von einer ge sanone geschteudertes Geschoß tienddreiundsiebzig Konfödo Mund bei dem Uebergang iider den ne schickte eine Nodman sche zweihundertuadjiinfzehn Süd r in ein besseres enleits. Hier I einfutchibarer von -.T. Mastda, ,« ied nnd lebenslänglichem er des Gun-K-lubs, erfun L erwahnh dessen Probe - Wudeeigsdsiebenunddreißig tödiete— allerdings beim M irdnrigern iriibseligen Tages M m denen die den Krieg gäb-M der risk- geschienen Ier te r Wen die Mer fåwieqern die gd Sdnnnen adsogen Sii efenkåem Irßndle zur Eies geln wurden in den-Paris aufgeschw tet, die blutigen Erinnerungen ver narbten, prächtig gediehen auf den reichlich gedüngten Feldern die Baum wollftauden, mit der Trauer ver s schwanden auch die Trauertleidcr, und H der Gan-Klub versank in tiefe Unthä :tigteit. »Das ist trostlos!« sagte eines Abends der tapfere Tom bunten wäh « rend seine Stelzheine an dem Kantin feuer des Rauchzimmers tohlten. »Nichts zu thun« nichts zu hoffen! Welch ein ödes Dasein! Wo sind die Zeiten, in denen der liebliche Klang der Kanonen uns jeden Morgen weckte?« , »Diese Zeiten sind vorbei,« antwor tete der muntere Bilgby, indem« er ver suchte, die fehlenden Arme auszu strecken. »Das war doch eine Lust! Man erfand feine Haubitze, die man sofort nach dem Guß vor dem Feind anzuwenden eilte. Aber heute sind die Generäle hinter den Ladentisch zurück getehrt, und statt der Projektile schleu dernsie harmlose Baumwollballent Bei allen Teufeln! Die Artilletie hat teine Zukunft mehr in Amerika!« »Jawohl, Busbe rief der Kolonel Blomsberry, »das sind grausame Täuschungent Da entsagt man eines Tages seinen ruhigen Gewohnheiten man übt sich begeistert in den Waffen, man vertauscht Baltimore mit dem Schlachtfeld, man zeigt sich als Hel den, um zwei, drei Jahre später die Frucht so vieler Mühsale einzubüßen, in tläglichen Müßiggang zu oersinten und die Hände in die Taschen zu stecken." Obgleich er dies sagte, würde es dem tapferen Kolonel wohl tchwer gewor den sein.sseine Unthätigleit auf diese Weise auszudrücken; die Taschen frei lich fehlten ihm dazu nicht. »Und kein Krieg in Aussicht!« be merkte hieraus der vortreffliche J.:T. Mafton. indem er mit seiner eisernen Hand seinen Guttaperchaschädel rieb. »Nicht ein Wölkchen am Horizont, ge rade jetzt, wo es in der Artilleriewis senschast so viel zu thun gibt! Ich selbst allerdings habe heute Morgen den vollständigen Entwurf eines Mörsers ausgezeichnet, der berufen ist, die Kriegstunst von Grund aus zu verändern« «Wabrhastig?« entgegnete Tom Hunter. «Gewiß,« antwortete dieser. »Aber wozu dienen alle diese vorzüglich durchgeführten Studien, alle diese be wältigten hindernisse? Arbeiter man nicht ganz umsonst?« «Unterdessen, Mastan antwortete der Kolonel Blonigberry, «schlägt man sich in Europa fortwährend für duc Nationalitätsprinzip!« »Und-—- ?« JSollte es denn nicht möglich sein« sdriiben einen Versuch zu machen? Vielleicht werden unsere Dienste -——« «Was denken Sie!« rief Bilsby aus. »Unsere Ballistit zu Gunsten des Aug landes zu verwenden!« »Das ist immer noch besser, als gar nichts zu thun,« entgegnete der Ko lonel. »Ohne Zweifel,« sagte J.-T. Ma ston, »ist das besser; aber an diesen Ausweg ist nicht zu denken!'« .Und warum das?'« frug der Ko lonel. »Weil man in der alten Welt An sichten über die Beförderung hint, die unseren ameritanischcn inllig wider sprechen. Diese Leute meinen, es tönne einer nicht tommandirenber General ,werden, der nicht als Unterleutnant eingetreten ist; mit demselben Recht würde man behaupten, nur der lönne ein guter Geschützrichter sein, der seine Kanone selbst gegossen hat. Es ist , doch ganz einfach — . .«Lächerlich!« warf Tom Hunter ein ) indem er die Arme des Lehnstuhls mit feinem Boroiemesser zerschnitzeltr. »Da lrie Sachen dort so stehen, so bleibt ! uns nur übrig, Tobak zu pflanzen und Walfischthran zu destilliren.« »Wie!« rief J.-T. Maston mit ge hobener Stimme. »Wir sollten die letzten Jahre unseres Daseins nicht an die Vervollkommnung der Feuer wafsen wenden? Sollte es nicht wie der möglich sein. die Tragweite der Projektile zu prüfen? Der Horizont sollte nicht leuchten unter dem Bitt unserer Kanonen?« »Nein, Maston,« entgegnete der Ko lonel Blomsberry. »das Gliick wire uns nicht zu theil. Nein! Diese Zu fälle treten nicht ein, und wenn sn eintreten, können wir sie nicht aus nuhem Der amerikanische Ehrgeiz schwindet von Tag zu Tag, wie sint Weiber gen-ordent« »Gewiß, wir demüthigen uns selbst!« antwortete Bilsby. »Und werden gedemiithigt!« sitgte Ter hunter htnzru »Das ist nur zu wahrt« begann J T Maßen mit erneute-: stigkeit »Mhtiche Antssse zum Kre liegen in set Breit, aber man tiitn t nicht Ret- W Leere nnd Beine zum sieht- ven Menschen, die damit nichts W toten-. Sehen Sie, tot I unt des ueikem Kriege set argerila nicht .einßdencnglän der-P « ter Wkgtstsck rtt mifwsrtttleM das er an. « un also,« sudr THE Mast-n fort. Warum sollte England nicht einmal den Imeeilaneen gehöre-M »Das wir-e nie-e gekechtt« bemerkte der Kolonel Blotnsderrn »So schlagen Sie es doch dein Prit sidenten der TVereinigten Staaten vorl« rief PJST .Maston aus »Sie toerden ja e,l)en wie er Sie auf nimmt.« »Schlecht wird et uns aufnehnien!' murmelte Bilsby zwischen den vier Zähnen, die er vom Schlachtfeld heim gebracht hatte. »Wahrdastig!« fuhr .-T. Mafton fort. »Bei den näch ten Wahlen braucht er auf mich nicht zu zählen!« »Auf mich auch nicht!« ertönte es zugleich von den Lippen dieser kriegs lustigen Invaliden. »Linstweilen steht soviel fesi,« sagte J«T. Mafton. »Wenn ich nicht Ge legenheit habe, meinen neuen Mörser bald aus einem wahren Schlachtfeld zu versuchen, so trete ich aus dem Gun Klub aus und verberge mich in den Savannen von Arkansas." »Wir folgen Ihnen!'« antworteten die anderen herren dem liihnen J.-T. Mafton. So standen die Dinge. Die Etregs ung wuchs mehr und mehr, und der Klub drohte sich nächstens aufzulösen, als ein unertvarteteg Ereigniß dieser bedauerlichen Katastrophe vorbeugte. Am folgenden Morgen nämlich em pfing jedes Klubmitglied folgendes Rundschreident »Baltirnore, den s. Limber Der Präsident des Gan-Aulis beehrt sich, den Herren Mitgliedern zu eröffnen, daß er in der Sitzung vom 5. ds. Mts. eine Mittheilung von höchstem Jnterefse zu machen hat. Er dittet daher, von gegen-« wärtiget Einladung allseitig Ge brauch zu machen. Mit ergebenem Grusi JmpenBarbirane, Pr.d·G.-K.« Zweites Kapitel. Die Mittheilungen des Präsidenten. Am 5. Oktober Abends 8 Uhr fiillte eine zahlreiche Veriammlung die Sa lons des Gun-Kluvs, Union Square 21. Alle in Baltimore anwesenden Mitglieder waren auf die Einladung des Präsidenten erschienen- Die korre spondirenden Mitglieder ftrömten zu Hunderten aus den Schnellziigen in die Straßen der Stadt, und troh fu ner Größe war der Sitzungsfaal für diese Schaar von Gelehrten noch zu klein« Der ungeheure Saal gewahrte einen merkwürdigen Anblick. Der weite Raum war feiner Bestimmung wun-’ derbar angepaßt Hohe, aus Kanonen gebildete Säulen die auf starken Mör fern ruhten trugen die gußeiiernen Beschliige der Wölbung. Garnituren von Blunder- und Donnerbiichsen, von Musketen und Stuhen bitveten male rische Wanddekorationm Tausende von Revolvern waren zu einem Gas kronleuchter verbunden, während Handleuchter aus Pistolen und Kande laber von biindetförniig vereinigten Ilinten die Beleuchtung vervollstän digten Auf dem Ehrenolake erblickte man unter einein Glaslaften die Trümmer jener prachtvollen Ranone von J.:T. Mast-Im die der Gewalt des Pulvers nicht widerstehen konnte. Am Ende des Saales nahm der Präsident mit feinen vier Schriftfiih rern einen erhöhten Raum ein. Sein Sitz machte den Eindruck eines mäch tigen, zweiunddreißigzölligen Mör sers, der rechtwinielig gerichtet war und derart in Zaofen hing. daß ihn der Präsident wie einen Schaukelituhl in angenehme Schwingungen verletzen t- s--—l- - L-- :I-A -! stunk. aus »Im cqtreuttsuh Zugs großen, eisernen Platte« die sechs Ka nonaden überdauert hatte. war ein ge ickimactvoll aus einer Kartäiichentugel aearbeitetes Tintenfaß zu sehen, und eine Glocke, deren Ton an den Klang eines Revolvers erinnerte. Während der heftigen Debatten war diese neu modische Klingel oft nicht im Stande, die Stimmen der anfgeregten Artikles riiten zu übertönen. Jmpen Barbicane war ein ernster-, laltbliitiger Mann von vieizig Jah ren. Ein außerordentlich scharfer Kopf, war er pünktlich wie ein Chro norneter, von unerschiitterlichem Muth und unkeugfarnem Charaiter. Ohne ritterlich zu fein, hatte er etwas Abenteuerliches an sich, obgleich ielbft seinen-. thörichteiten Unternehmen pral tische deen nicht abgingen Er trat ein oo endeter Sohn Neu-Englands ein nordischer Kolonifator, der Rach lornine jener den Stuarts so gefährli chen Rundiöpfe und der unerbittliche Feind der Südftaailer, deren aristos lratischer Stammhaum im Mutter lande wurzeltr. Mit einein Wort, jeder Zoll an ihm war ein Yanler. Er war von mittelgroßer Gestalt und ans nahtnstoeile im Gan-Klub im Bestd aller seiner Gliedmaßen Er hatte scharf schnittene Züge, nnd wenn es wahr ist-, daß man vom Proiil eines Menschen auf seine geistigen Anlagen schließen kann, so mußte man Barbi eane siir thatlriiftig, tiihn und kalt bliitig halten. Gottfchung folgt.) Das »Es-lerne Zeiialier« sie-unt gen die Gegenwart Sollk ei nicht m Jst-km Zeitsims heiß-us szs Yag Yorttait m meines Enkeks ist-se- Hpeisezimmeu ONach dem Englischen Frei übertragen von O makkus 0 -MMDMW- - - - WWAAH4A-—»-- .--———A (6. Fortsesung und Schluß.) n jener Nacht vermochte ich siir me rere Stunden dke Augen nicht zu schließen, und ich glaube here von Champaubert hat Agar nicht geschlafen. kroch lange nach itternacht hörte ich ihn in seinem Zimmer aus- und ab gehen. Beide dachten wir an jenes schöne, aber sündige Weid, das seine Jugendliebe gewesen, und dessen Por trait mich 35 Jahre später noch bezau bert hatte Selbst damals konnte ich mein seltsames Interesse sür Marie; ron Mathem nicht ausgeben. Meine Phantasie brütete über ihr trauriges Schicksal Jch schauderte r r ihrem Verbrechen, dachte aber trotzdem daß der Abbat tausend Mal den Tod ver dient habe, da er sich erfrecht, Mode moiselle de Malpeire zu schlagen Jch schrieb die schreckliche Nache, die sie ge nommen, dem stolzen Blute ihrer Ah ren zu, die niemals eine Beschimpf Hng ungerecht hinnehmen konnten. Der iMdante an ihren niedrig gebotenen » Gemahl erregte Eifersucht und Aerger «jn mir. Trotz seines beklagen-Zwer » then Endet dachte ich, es sei siir ihn nur zu großes Glück gewesen« ihr Gatte zu sein« und beneidete ihn sast um sein Geschick. Jch verbrachte die Jiacht in einem fieberhasten und rast losen Zustande Vor den Augen« -.-J-l- III-s. -k--- -b.-- XII-« s Islwlk Iq ill- Iqlssolysl III-s Us.lI-Hss, schwebte mir beständig dasselbe Bild, bald lächelnd, bald ernst und tum mervoll dreinblickend Dennoch lag ich tin festen Schlafe, als Dom Gerusac mich am folgenden Morgen anrief. Herr von Champaubert war schnell fertig, und wir brachen aus. Die mil den Strahlen der Herbstsonne ström ten ihr aoldenes Licht über das Thal; i. och hatten te ne Frühsröste das frische Grün des '«andes gebleicht. Das mun tere Rothlehlchen zirpte in den Weiß sdornheckem und schöne Schmetterlinge uinschtvirrten die Rosmarinstauden. onch über den Negionen aber, die von den sanften Südbrisen des mittellän dischen Meeres umspielt wurden, rag ten die Firsten des Gebirges, schon bedeckt von ihren lange währenden S neemänteln, empor-. he toir die Chaussee erreichten, wandte Herr von Champaubert sich um und warf einen letzten Blick auf die umliegende Landschaft. Er schaute nach zwei hohen Gipfeln des nächsten Berges, die durch einen sähen Ein schnitt getrennt waren, und murmelte tief aufseufzend: »Dort ist der Paß von Malpeire.« Wenige Minuten später kamen wir an der Stelle an, wo sein Wagen war tete. Er schüttelte herzlich mir die Band und blieb dann vor meinem nlel stehen: «Jetzt. da wir uns nach so langer Zeit wiedergesehen, theurer alter Freund stillt mir der Abschied von Dir außerordentlich schwen« »Und doch war der Aufenthalt hier ein recht melancholischer fiir Dich," entgegnete mein lieber, alter Onlel,« »und nur wegen jenes oerwiinschten; Bildeö!« Die beiden Freunde umarmten sich. Ter Marquis sprang in den Wagen, winkte uns noch einmal Lebe-wohl zu nnd bald war er in einer Staubwolte unseren Blicken entschwunden Das erste, was Tom Gerusac nach seiner Heimkunft that, war,« daß er Babelou befahl, den Gegenstand mei ner romantischen Verehrung in die Rumpelkammer hinauszutragen Als sie mit dem Bilde dao Zimmer verlas s-- du«-ht- ts rZs III-- und todt-Is »Der Anblick dieses s redlichen Frauenzimmers würde mir den Appe tit verderben; ich würde stets mäh rend der Mahlzeiten an ihre traurigen Abenteuer deuten müssen. Und übri gens ist dag Portrait ein werthloies Stück. Es thut rnir für Champauhert leid; aber der Arm ist wirllich ganz anroportionirt angelegt und der kleine Finger der rechten Hand sehr schlecht qesssichnei. Kurz, es ist ein verpfuschtes Marktwert und ich war thöricht, daß ich es jemals über dem Kantine aufgehäugt habe.« Ich machte keine Einwendungen ge gen diesen Urtheilsspruch, noch mochte ich meinen Onkel bitten, mir das Bild, das er so gering achtete und das ich so lehr schätzte. zu schenken Jch fürch tete, meine thörichten Phantasien zu verrathen. wenn ich den Wunsch, es zu besitzen, ausdrückte; aber ich beschloß, den verschmähten Schatz zu stehlen und mit mir weg-zunehmen Es war leine Zeit zu verlieren; denn meine erien waren fast zu Ende. Drei Tage röter mußte ich in mein Kolleg zu riicktehren. Große Schwierigkeiten brauchte ich dabei nicht vorauszusehen Jsch hatte nur das Bild aus der Rum peltamrner, die in einer Mansarde in siallirt war-, herauszuholen und es einem Jungen anzuvertrauen, der es egen ein Trinkgeld an den Ort, wo ch die Diligence zu besteigen pflegt-« bringen lollte.« Elle iämigeauf die Such. nach et neen lal n lfer begab, forschte ich Sabelou aus. »Wie haben Sie et an ellt," das Bild unterzukreingenf Jn Maniarde eines tauin zisch Ptis getreten fein-« « »O, ich habe- etdtcht neben diethstee splaeirt J hatte viel zu tl un um i unter dem a ten Plunder eine passende : Stelle autzusuchen.« ; »Mit mein Onkel seine altenSachen unter Schloß und Niegeli« irug ich mit anscheinender Gleichgültigkeit. »Er glaubt so,« erwiderte sie achsel guckend; »aber da wir immer siir ein oder das andere Ding in die Kemmer hinein hen mii ssen, so hängthu der Schliifel gewöhnlich neben der hüte. Zufrieden mit diesen Erfihrungen ging ich aus und streifte den ganzen Tag, mit einem Gewehre in dtr Hand, in der Umgegend umher angeblich, um u jagen, in Wirklichkeit um ei nen Zungen aufzufinden, der ::·Hr mei nen lan durchführen in los-ten im Stande sei. Endlich iiöberte ich einen Bengel auf der mir siir ein Fünfhun kenitiick, das ich ihm einhändigie, mei nen Befehlen nachzukommen und Still schweigen zu beobachten versprach. Jch bestellte ihn an das Ende der Aller, wo er sich an demselben Abende zwis schen 11 und 12 Uhr einsinden sollte· Auch sollte er Stroh zum limwickeln des theueren Gemäldes mitbringen. Nachdem ich dies Alles imqeordskzt ging ich nach Haufe, um auch meiner Theil bei der Sache auszuführen. Ek- begann ichon zu dämmern« und ein melancholisches Schweigen lag über dem hause. Niemand war im Wohn zimmer, nur die Hunde schliefen in ei ner Ecke nahe amKaminr. Jcki glaubte, mein Onkel werde in seiner Bibliotbek und Babelou in der Küche fein. Der Auqenblick schien fiir meinen Plan be sonders giinsti . Mit gerätbeten Wan gen und klop endem Herzen stieg ich die Treppe hinan wie ein Mann, der ein verzweifeltes Abentkier weni. Die Rumpelkammer wir, wi: ich schon er wähnt habe, iin dritten Stockwerte. Gerade, ais ich das obere Ende der Treppe erreicht hatte, trat mir Dom Geruiac, mit seiner Studierlanive in der hand und die Brille auf die Stirne hinausgeschobem entgegen. Er blickte recht betriin drein »Die arme Marian iit sehr ichlimmx der Abbe Lambert hat ihr joeben die legten Sakramente ertheilt; sie kann jeden Augenblick sterben.« ch schäme mich zu aestehen, daß das Fe lschlagen meiner Pläne mir näher ging, als die Nachricht iiber Marian’s esinden. Jhr Zimmer lag dicht ne ben der Kammer, wo das Bild ausbe wahrt wurde, und es war unmöglich« das lehtere wegzunehmen, ohne die Aufmerksamkeit derer, die um ihr Bett standen, aus mich zu ziehen Mein Onkel. der iiber den bevorstehenden Verlust seiner alten Dienerin wirklich sehr traurig war, nahm meinen Arm, und Dir gingen die Treppe hinab. Jm hausgange fanden wir Babelou wei nend. »Die arme Marian«, sagte sie, die Augen mit ihrer Schürze abwischend, »sie war zu energisch. Schon aestern war sie trank; aber sie wäre eher in der Küche gestorben, als-I zu Bette ge gangen, ehe das Essen fertig zubereitet war. Und doch wußt- sie sehr gut, daß sie gefährlich trank sei. Während ich bei Tische aufwartete, schickte sie Gothon«, um den Herrn Paiwr zu ru fen. Vretwegen kain er gestern Abend durch n iträmenden Neuen. Um sie aufzuheitern, habe ich ihr die zwei Goldstücke gezeigt, die der Herr Mar quis siir uns zurückgelassen bat. Sie sagte, sie fühlte sich weit besser: aber es dauerte nicht lange, und jetzt liegt sie im Sterbeii.« Wir traten in das Wobnziinnier, und eine halbe Stunde sväier lenach richtigte uns der Abbe Lambert, daß mass dass-Its ch; WAIZ«OIYK tiefen-no -"-- sw-- ------ einen Junggesellen-Haushalt .in die trauriqste Verwirrung bringen. Mein armer Onkel war ganz zerssört und wiederholte immer: »Sie war ein treues Geschöpf. Während der zwöls Jahre, die sie bei mir war, habe ich nicht das Geringste an ihr auszusehen gesunden. Es wird nicht leicht sein, eine so ausgezeichnete Dienerin zu er sehen· Jch überlegte inzwischen, ob es noch möglich sein werde, Madeniaiselle von Malpeire vor dem nächsten Moraen zu entsühren. Plötzlich sagte rnein Onkel: »Ich bin neugierig, wer die Erben des armen Frauenzimmers sind. Den Lohn siir das letzte Jahr lchulde ich ihr noch, und sie hat gewiß auch einiaes Geld erspart. Wenn sie Verwandte hat. werden diese es erhal-en. Jch muß doch Nachsorschuuaen anltellen.« Der Abbe, der aerade eine Aus zeichnung siir die Civilsiandsregister niederschrieb. schüttelte den Kons. Als er seine Notizen heendiat hatte. reichte er das Papier meinem Onlel. Ich sah Dorn Gerusac erstaunt aussprinaen und durch Miene und Gehör-den die höchste Verwunderung an den Tag le gen. Unwilltiirlich näherte ich rnich ihm und wars über seine Schulter ei nen Blick aus das Papier« aus dem ich die Worte las: »Der-te, den 12. Otto ber 18 —, starb zu St. Pierre de Cor die Madelaine Marie de Malt-eite, Wittwe von Iraneois Pinatel.« «Marian s-— Martan war Mdllr. von Malpetre!« stieß ich hervor Der Abbe Lamhert und mein Onkel lehn tten sich snit sesalteten blinde-n schwei W "1 end gegen den Si ch; ich lande, I ( Zeiten, Babelou s uchzte inte- des re. . Ich seite mich neben der Kantine-H nieder und sttlste den Kopf in die hand, den ganzen Abend verblieb ich lautlos und ohne mich zu riihren« ge n Mitternacht ging ich nach me nem « armer. Bald araus lkllrte ich eine aedampste Stimme unt-r uieinemFew sier meinen Namen eure-. Es was mein Bundesgenosse, der. deCWartetll in der Allee müde, get- nmen «rar. mich an unsere Absprache zu erinnern. « Die beiden Innre-. lklieber die Art, wie russische Matth sen zum Kriee angeworben wer aus dem Schis Wache halten und schließlich ihren Heldentod dabei fir den, ist eine Stizze unter dem Titel »Die beiden Jwans« erschienen, die, wie aus Petersburg berichtet wird, is Russland große Sensation hervor ern-. sen hat und auf thatsiichliches ate rial begründet ist. Man vermuthet daß sie aus der Feder der eJsrccu einJ hohen Seeossiziers stammt, der an dent ersten Seegefecht bei Poet Arthur theil nahm. Wir entnehmen daraus des leszten Theil mit der Schilderung des Todes der Matrosen: ’ Vom nächsten Krieasschiss blitzt der - blendende Scheinwerfer . . . . Der Feind ist gesichtet. Auf dem Torpedoe bootjäger wird sogleich alles lebendige Der Bootsmann pfeift. Die Mann schaft stilrzt aus Deck. Von der Briicke tomnxt die scharfe Stimme des Com inandantcn. Er ist eifrig und dürstet nach einer Schlacht. Die beide Zwanäs tummcln sich an einer Kanon ie richten sie auf den Feind. Und d » orpedobootzerstörer rast unter Vollö dumpf vorwärts, durcixspaltet mit sei ner Stahlnase die schwarze See und eilt nnf fis-» Feind In Mr Hishi-Inb tendurft des Äcfehlshabers ist bald fe ftillt, denn ehe eine Stunde um - bleibt, mit Ausnahme der beiden : wand, kein Mann auf dem Torpedoi dotzerftörer mehr lebend, und wie sie dem Tode bisher entgangen sind, kön nen sie felbft nicht sagen. Jn eine Rauchwolke gehüllt. mit dem Bluts ihrer Kameraden befpritzt, fechten die beiden Jwans wie die Löwen. Ader der Feind lam heran —- und siegt-e. « Und als die beiden Jmans ibr Schiff im Besitz des Feindes sahen, blißte es plötzlich in ihrem Hirn auf, daß sie doch sterben müßten, obgleich der Hirn mel ihr Leben in der Schlach· gerettet hatte. Und unter den Augen des Fein des tauchten die beiden Jwans in den Schiffs-kaum unter und schlossen die Lake-L Die Japaner waren erstaunt: »Was fiir Mensche ! Ergebt Euch, das Schiff gehört uns. oWir wollen Euch ehrenvoll als Gesang-ne behandeln. Wir sind ein rivilifirtecjv Vole Die beiden Jwans erwiderten nichts; es war keine Zeit mehr-, die Ja paner fchwatzen zu hören. Sie be reiteten sich auf den Tod vor. Der Feind trittntphirte. Es war das erfte russifche Kriegsschiff das genommen war; freudia nahmen sie den Torpedos bpotjäger als Trophäe ins Schlepvtak Und die beiden Jwans fasten unt und hielten einen Todesrath denn D fühlten sich noch als die Befehlsbabk des Schiffes. Die ganze Welt blick auf sie, aber sie konnten nicht einmal den Himmel fehen und faßen verborg und im Dunkeln in einem Stahlkaftes unter Waffen Die Berathung war kurz und dis Entscheidung bald getroffen. »Wir müssen fterben.« Und die beide-i Jwanl beteten Und danach öffneten sie die Sperrhähne und ließen das Waffer in den Schiffsraum »Stereanfchtfchi« sank fchnetl auf den Grund. Der Feind hatte kaum Zeit, die Trosse 311 durch schneiden. Jm Schlamm auf dem Grunde des Stillen Ozeans liegt »das erfte erbeutete russifche Schiff«, und in ihm lieaen teine beiden «Com!nandans ten«, die beiden Iwane Der russische Mushik versteht nicht zu let-en, aber er verfteht zu sterben . . . , .«« l ——-d-.-——-—i Laufbahn eines Deutsche Kriegs sch Its. Die sriihere Kreuzersregatte Elisas beth ist siir rund 820000 nach Stet tin verkauft worden. Das Schiff ist dieser Tage nach seinem neuen Be stimmungsort geschleppt worden. Nach dieser ihrer letzten Seesahrt wird die einst so stolze, hochgetatette Fregatte abgewraclt und aus ihren starten ei chenen Rippen werben Eisenbahn sehwellen geschlagen werden. Das am Js. Oktober 1868 aus der Danzis get Werst erbaute Schiff war ein Mit ster seiner Gattung und erre te da mats allgemeine Aufmert amteit Elisabeth nahm 1869 an der Ein weihung Des Sirezeanals Theil, wurde 1872 gegen Columbien, 1873 gegen die spanischenAufständischen und 1878 gegen Nicaragua verwendet.1884 er klärte ihr Kornmandant die deutsche Schutzherrichaft in Angra Peguena und hiszte in demselben Jahre in Ma tupi die deutsche Flagge. Jm folgen tsen Jahre sicherte Elisabeth mit vier anderen Kriegsschissen die deutsche Herrschaft über ein größeres Gebiet in Ostasrita Nach sast zwanzigjahriger Dienstzeit wurde die Pregatte 1887 als Marineschulschis umgebaut und diesem Zwecke hat die Elisabeth til-er 15 Jahre gedient. os--—. Jn Cincinnati etaälirte tüer eh ei ne Wittwe ein Heirat sbureau und heirathete den ersten ann, der Aajlunst bei ihr erbat. Dat schast ist seht geschlossen. , Willst tm angestellt werden, sd U anstell igi i i