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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 15, 1904)
Yebraska Staats- Anzexger nndglserold f ( ! » : « J. P. Windolph, Herausgeber Grund Island Ncbt l) Avri11904 (Zweitcr shal) Jahrgang 24 No ttsz Ans der weit der Höhlen. —...-.«";.s k Aus itordene Thierriesen Pracht: oo e Tropssteinbildunqen - ie Ein angspforten ins Jnnere , der r e, zu den von keinem Sonnenstrahl erlielltem ewig düstern, labnrintisch verschlungenen P aden, welche viele Höhlen darbieten, er ckjeinen bei allen Völkern von Sa gen und Mythen umwoben. Riesen und Drachen sollten in manchen Höh len ihr Wesen treiben und wenn je einmal ein Verwegener in das Daniel derselben eindrang, vertiindigte er zu rit lehrend von unterirdischen Seen, plüssen und Wasserfällen, oder von oben Doniartigen Hallen, die er an getroffen habe, also von den Wundern einer draußen ganz unaeahnten Welt. Uebertriigt man solche Vorstellungen auc- dem Mythischen in das Natür liche, so entsprechen sie in« ganzen der Wirtlichteit weit mehr als die meisten andern Gebilde der Voliszsanssliannna Riesen und Drachen waren in der That roreinst die Bewohner vieler hohlen-, aber es waren Riesen der Thierwelt, gleich dem fis-ästimiert Stils lentiaer oder dem aewaltiaen Höhlen biiren, die freilich längst ansceitorlden sind. Die unterirdischen Wasser Flüsse nnd Seen, die in verganqenen Jahr hunderten der eine oder andere tief im " Herzen der Berge angetroffen haben wollte. sind dort auch vorhanden, nnd « nmti deute rausctien in manchen Höhlen iniichtiae Wasserströnie sind «:-onnernd stiiret der Waaenschwall in sctmnerlnlxe Abgründe. Es ist charakteristisch siir die meisten großen Höhlen, daß ihre Röhren nnd Gänge nicht in gleicher Höhe verlaufen sondern das-. dort ker schiedene gewölbartige Weitungen un ter: und übereinander bestehen, dies meist durch enge Oessnungen mitein ander verbunden sind. Nicht selten befindet sich am entferntrsten Ende ei: ner großen, weitverzweiaten Höhle ein enger. unscheinbarer thrkbl rit, der ! rielleicht nur kriechend zu durchdringen E oder mittels Leiter erreichbar ist; hat ihn aber der kiihne Lijhlensorscher T überwunden, so befindet er sich plötzlich in einem neuen, großen .·.,-öhlentt)t«trm, dessen Vorhandensein vorher nichr zu ahnen wa» Die grbßten und. interessantestens Höhlen findet manJm Gebiete des Kaltsteins, des Dolomitsz nnd gewisser thsselsen Ueber die Art und Weise ihrer Entstehung wurde lange-gesträ ten, heute ist man indessen einig, sie lediglich als Ergebnisse ver mechani schen und chemischen Auswaschung des Wassers im Laufe unvorstellbar langer Zeiträume zu betrachten. Höhlen mit sließendent Wasser be lzeichnet man als Wasserhöhlen, und den Anfang einer solchen cit als Was-: sersrblingen. das Ende ils Wasser sverer. Auch bei denjenigen Höhlen, die heute tein slieszendee Wasser mehr führen, erlennt man in vielen Fällen deutlich, daß sie alte Wasserhöhlen sind. Jn Gebirgsräumem die nicht mehr von Wasser durchströmt werden, ist die Höhlenbildung zum Stillstand gekom men. Di unterirdischen Wassersnot sen aber, die diese Abgrunde und Schlünde ausgetaugt bat«en. stammlen lediglich von der Erdolserfliichr und ha ben ihren Weg in die Tsssen durch ur: sprüngliche Spalten unt Gebirg-z: tliiste gesunden. Wo im Gebiete des Kalksteins das mit tohle«1iaureni Kalt beladene Wasser von der Decke einer Höhle herabtropst, scheide« sich bei der Verdunttang der Kalt an- und erzeugt an der Stelle, iro der Tr- vien den Bo den erreicht, allmählich »Es,zapseniihn: liche Ausbauten, die Stsrigmiten ge nannt werden, während an der Etlb tropsstelle senkrecht darüber der Vor gang zur Bildung gleichartiger Sta laltiten siihrt. Nur un-Iiertlich lang kam wachsen diiie Aalkisruren einan der entgegen, bis sie end ch, vielleicht nach Jahrhunderten, sich oeruhren und vereinigen. So entstehen jene pracht vollen Tropssteinbildunaein die bald toie ieinite Schleier oder Dratserien die Felstoände verhüllen, bald gleich mäch- i tigen Orgelpfeisen ernpositarren oder endlich phantaftische Figuren vortaus schen. ’ . Jn einzelnen Fällen, so im Gneis gebiet der Berner Alpen, enthalten die Höhlen prächtiae Berglryftalle und man bezeichnet solcheGrotten als Kris stallleller, auch Absätze von Eisenlies und Bleiglanz finden sich bisweilen. Das inerlwürdiaste Hödlsngebiet be findet sich unter der öden Kaltsteinss platte des Karst Der berühmte Höh lenforscher Franz Kraus lezeichnet den tsiarstproceß selig eine elaenthürnliche Thalbildung, bei der dis: oberirdische Auswaschunn lCrosiom Ists Wassers von einer unterirdischen lriiftia unter stützt wird. Beim Durchwandern der öden Zieinwiisie zwischen Gras und Triest tritst man aus zahlreiche trieb tersörrnige Vertiefungen, Dolinen ge nannt, sowie aus schachraetrge Einseit lungen. die bis-weilen 50 Meter tief sind und zu unterirdischen Höhlen und Wasserliiusen führen; Wegentlich hört man auch in der Tiefe aiter tauschen und gewinnt die Ueberztugung, daß das ganze Gebie wie en Schwamm unterirdisch von öblen sind Gängen durchzogen ist, in denen die von der Oberfläche eingedrungen-is Wasser als Bäche und Flüsse umlauiin Die ober slächlichen Bodeneinsenknngen aber find lediglich die Folgen von Einwir zen durch unterirdische Auswaschun nen, und dies gilt auch von den gro ssen Muldentbälern des «Karst. Während die Oberfläche des Karsis öde nnd unfruchtbar ist« beherbergt der fruchtbare Boden der aroßern Do linen meist eine lebhafte Begetationz lhier zieht der arme Carsnliner seinen Bedarf an Gemdfe und frkbft die Rede rantt sich dort empor-. Von den höh len des Karftgebiets ift Lte Adelsber ger die größte nnd berühmteste. Ei gentlich ift es ein ungehnsres Höhlen system, das sich dort befindet, nnd der Eingang dazu liegt in der Hishle seit lich von einer diiftern Sa-- icht, woraus der Poitfluß hervorbrich Der Zu sammenhang dieser Vertmcktenen Höh-— lcn miteinander ist noch immer nicht genügend erforscht. Eis-« der unerl tviirdiasten und aefahrvoasten erpedis tionen zur Aufklärung dasitder hat vor einigen Jahren der französische Höh lenforfsher A. Martel an sqefiihrL Er verweilte drei Tage in diescin laby: rinthischin Gebiet und drang während dessen dem unterirdischdsr Laufe des Poilslusses entlang lsig zwn sogenann ten Ottotnrfchachte und kam Magda lenenfchachte, eines-runde nördlieh von Adelsberg, vor. Durch rTeserk Schacht hatte man früher schon den in der Tiefe ranschenden Flsttz erreicht, aber abwärts nnr 1!-'« Kilonnsxer weit ver folgen iönnen, so daß OTsrtel zum er ften Mal den ganzen Zusammenhang dieses unterirdischen St:«rtne5 festge stellt hat Eine sienane Schilderung auch nur der größten bekannten .s,ohlen gehört nicht hierhin; es maq nn: bemerkt wer den, daß bis jetzt als die kurbßte höhle die Mamrnuthöhle in Kentucky gilt. Jie ist seit 1809 bekam-: nnd wegen ds , ..-.—.—-—..,-—»— . —---«-... lglcl glunulllgljl Uuuclh llcscll RU gründe und Wasserfälle, von denen ei ner (der Maelitromj in esnen schauer lichen Schlund ftiirit, weltberühmt. Die bekanntesten deutscher Qohlen find die Gailenreuthe Höhle tiei Gößweins ftein in Oterfrasrtem die Var-manns höhle im Harz .md die tl.ine, aber we gen ihrer Tropffteinge-,lde lehr ie hsengwerthe Dechcnhöhle isei Letmnthe. Die meifken Höhlen bewaoien in ihrem Boden, bedeckt von Leb-n oder auch unter fteinharten Kalt-rasten Reste ihrer ehemaligen Vewoonspr und lo bil den diefe Schichten gewissermaßen die Blätter eines Buches-, das die Ge schichte der Untergegansjenen Thiere, die die Höhle bewohnten, erzählt. Auch Menschentnochen finden sich bisweilen hier, zurn Theil aus I»;citen, die weit über die geschichtliche Epoche hinausge hen. Die Höhle im Wooten Loch bei Wells in England qehört zu denen, die ein Zuiunimenleben von Menschen und heute ausgeltorbenen Thieren er wiesen haben. Nach Prof. Daivtins, der diese Höhle wiederholt auf- Ge nauelte untersucht, waren aninen ihre qewohnlichen Bett-ohnef und wir lön nen uns vorstellen wie diese Thiere, Elephanten und Nashorne die kampf unfähig geworden, mit ihren Feig iinnslriiften überwältiqien Von Zeit zu Zeit erschien der Mensch auf der Bühne ein erbärmli cher mit Pfeil und Boqu beiisaifneter Wilder, ohne Kenntniß der Metalle, doch vor der strengen Kälte, die dsi malg zur Winterszeit herritt le durch Thierfclle qefchiitzi Bigiveilen era iff er Besitz von der Höhle und vertrieb die Fwiinen Am Einqiinge Ziindete er Feuer an, um fein Essen zu tochen und die wilden Thiere ferninlmltenx dann zoa er wieder ab und die lvniinen riict ten von Neuem in ihre alte Behaufung ein. Während dieses unbestimmte und lange Zeiträume hindurch vor sich ging, fanden gelegentlich lleberfchwem munaen statt, bis zuletzt dic Höhle von den Ablagerungen derselben vollftän dig angefüllt war Wiederum verflossen Jahrtausende, . k.— cfll- -k-s- L-- sL --------- .«m LilV Ucl JLscnsuj sub vakasssvuss --«s, die Höhle anstänmte nnd ihre Ge schihte feststellte. Unter den zahlreichen Flnochenhöhlen Miihrens»»ist die seit etwa Iw) Jahren betannte Sinn per Höhle durch die Forschungen Mantels als eine uralte Bärenhöhle nachgewiesen worden. Sie besteht aus zwei über einander liegenden Höhlen nnd ist eine Wasserhöhle, da viele Stellen deutlich zeigen, daß voreinst dort Wasser floß, ehe es sich mittels Durchdriichen den West in die untern Raume babnte. Von den darin ausges fundenen Knochen gehören die meisten dem Höhlenbiiren an, einige der Höh lenhniinc, einzelne dem spöhlentiaer I und dem Höhlenvielsraß. l Wanlel entwirft aus Grund seiner iForschunaen folgendes Bild der Ge: schichte dieser Höhlen: Lanae vor der Ablagernna des Diluviutng erhob sich vor dem Eingaon der Slonper Höhle eine von mächtigen Säulen aetragene Halle, an deren Fuß die Gewasser nag ten, bis sie endlich lZusammenstiirztr. Noch steht einer der mächtigsten Pfei ler, um von jenen lönast veraangenen Zeiten zu erzählen. Lanae nach dieser Katastrophe rauschten noch die Ge toiisser durch die breiten, sinsteren Strecken der höhle und bedeckten den Boden mit abgerollten Trümmern nachbarlichet Ge eine und lange noch waschen sie die ritmmer und truaen die erdigen Theile davon, bis nur das aeglättete Geröll und die von der Decke herabgestürzten Blöde übrig blieben. Endlich durchbrachen die Fluthen die ausgewaschenen Felsenwände des Jn nern und stürzten herab in tiefer gele gene Spalten und weitgehende Klüfte, die sie nach’und nach zu großen Hallen ausweitetem sie verließen kie obere Schicht, um in der Tiefe weiter zu rau schen. Oben aber wurde es still und öde, laum daß ein fernes Rauschen die feuchte Luft durch-zitterte oder der mo notone Klang sallender, kallbaliiger Wassertropsen in der Einsamkeit der hallte, die aber nach und nach das Geriill zu festem Gestein verlitteten und iiber demselben eine feste Decke schufen. Tausende und abermals Tau sende Jahre gingen so dahin; in unge störter Ruhe wächst die lrnstalleneDecle und Stalagmit thürmte sich auf Sta laaaiit zu phantastischen Gebildem Da tauchten im Dämmerlichte des Ein aungs dunkle unförmliche Gestalten aus und in der Grotte widerhallte ein schauerlicheg Gebrüll: es waren die rintmigen Höhlenbären, die als erste roglodnten Besitz nahmen von den dunklen Räumen, um« hier zu wohnen. Jn den endlosen Wäldern jagten sie das riesige Mammut, das tleine Risi nozeros. den Riesenhtrsch, Reb, Pferd und Rind. Sie schleppten die Beute ganz oder stückweise vor die Höhle, um sie mit ihren Jungen zu verzehren. Generation folgte aus Generation, und Jahrhundert aus Jahrhundert, bis endlich Wasserflntnen verheerend nnd oernichtend über der Höhle zufam menschluaen. Aber ihre Raume haben sich später wieder bevölkert, nnd nicht allein der Höhlenbär, sondern auch die deiihleisttzuäne und der Hölllenlthe fan den fins: Ein nm den erfror-n hats Nikel-m sitz streitig zu machen, und ost miiß in den weiten Hallen das wilde Ge briilt tainpsender Ungeheuer oder das Aechzen nnd Stöhnen verwundeter und kranker Thiere widergehallt haben. Auch hereinbrechende Fluthen vernich teten gelegentlich das Leben dieser böhlinbewohner nnd zerstörten immer wieder die früher abgesetzten Schichten. Nur an einer Stelle, wo mächtige Teliksvorsvriinae und starte Traipertins decken ihnen entgegentratem brach sich ihre Kraft, und hier sind uns disc Schichten in der unverletzten Reihen-« solge erhalten geblieben und so zu Blättern aus dein Buche ver Vorzeit ver Höhle geworden. Daß die Thiere in der Slouper : Höhle gelebt und ge wohnt haben. beweisen die wohlerhalte: nen, nicht abgerollten oder abgestoßes nen Knochen vom kleinsten bis zum greifen Bären, sowie die ganzen Stelettr. Eine Zeitdauer von vielen tausend Jahren muß seit der letzten Katastrophe verstrichen sein, denn abermals wuchs eine Travertindecle empor, die an ein zelnen Stellen beinahe süns Fuß Dicte erreicht. Auch tamen wieder Höhlen beroohner einheraeschlichen,aber es roa ren nicht mehr der grimmige Höhlen bär und seine Genossen, sondern ein kleinerer Bär, der in Gesellschaft des Fuchses und Dachses ungestört vie Höhle bewohnte, bis ihn ver Mensch vertrieb, der die Grotten schwärzte und die Pracht ihrer Tropssteinaebilde ver stiirnniettr. Seit dieser Zeit bewohnen nur Flederniäuse diese Räume, Die sie zum Winterquartier gewählt, nnd lleine winzige, theile- sehende, tieilg blinde Thiere, die Feuchtigteit und Duntetheit lieben· Dac- ist die We schichte einer Höhle, tvie sie vie Forsch nng ermittelt hat und von vielen an dern Höhlen in ähnlicher Weise in er Jahren ver-nag Geschtchie des Fernrohrs-. DE e Geschichte des Fernrohre-I Jst nicht ganz aufgeklärt und das seinen Ursprung utngebendeDuns tel ist trotz aller Bemühungen niemals ganz iaelichtet toorden,th.1ts·achliil) hat die Frage: Wer war der Veriertiger des ersten Fernrohre-I - niemals eine competcnte Beantwortung erfahren und diirfte wohl niemals zufriedenstel lind gelöst werden. Die Erfindung in ihrer ursprüngli cl;en ttlrt war entweder das Resultat enes dlafzen Zufalls, oder sie ist den tsroerinienten von Männern zu vers deuten, welche nur geringe Kenntniß von den Principien einer Wissenschaft hatten, zu deren Gunsten sie so Großes zu leisten berufen waren. Mit Sicherheit festgestellt ist« daf das erste Fernrohr um das Jahr muss in Holland hergestellt wurde, zu wet cher Zeit Johannes Lipperhey unt ein Patent fiir ein solches Instrument sich bewarb; aus den Auszeichnungen der damaligen Zeit geht hervor, daß die holländischen Autoritäten nach Kräften bemüht waren, die Erfindung geheim zu halten. Ob nun Lipperheh thatsächlich der Verfeetigek des ersten Fernrohre-l war, oder ob dasselbe den Experimenten von Metius, Galilei. Kepler, Jansen, Bad ftista Porto und Anderen, welche zu Ende des 16. und Anfang des 17.i Jahrhunderts mit der Verwirklichung des Problems beschäftigt waren, zu verdanken ist, ist, wie schon bemerkt, eine brennende Frage. Die ersten Fernrohre waren natür lich äußerst unvollkommene Instru mente, deren Objektive lediglich aus einer einzelnen kleinen Linse bestanden, und es hatte eine Zeit lang den An schein, als-«- ob die Erfinder in keiner Weise von der Absicht geleitet würden, dass Instrument zu wichtigen Zweckes zu verwenden· Den ersten Schritt in dieser Rich tung that Galilei im Jahre 1610, er erhielt unbestimmte Nachricht von der Erfindung eines Fernrohreg seine hol sländischen Brillenmachern zugeschrie bene Erfindung) und es gelang ihm, durch eigenes Nachdenken die Prinzi pien festzustellen, auf welchen ein vollkommenes Fernrohr zu konstruiren sei. Da er seine Einrichtung unmit telbar darauf veröffentlichte, so wurde das von ihm verbesserte Fernrohr durchweg das Galilei sche genannt. Es besteht aus einem konveer Objektive und einem tonlaven Okulare und stellt die gesichteten Gegenstände aufrecht dar, hat aber nur ein kleines Ge sichte-seid und wird daher mit nur ge ringer Länge nnd nur geringen Ver größerinrgen lediglich als Taschen-Per spettiv benutzt und ist in seiner ur striinglichenfs orm noch heute in dem allbekannten Operngucker vorhanden. Galilei war jedoch befähigt m t die sent unvollkommenen Instrument die . tto-DIE oft-non Ins Auen K-- du«-» Hlsq v--·-s- · »so Uhr-us- ussu die Satelliten des Jupiter zu erken nen was ihn in den Stand setzt e, die Entdeckungön zu machen, welche seinen Namen in den Annalen der Wissen schaft unsterblich gemacht haben. Jn der Verinessunggtunde, als de ren Element das Fernrohr gewisserma: ßen betrachtet werden dars, dient das Galilei’sche Fernrohr nur als Reing noszirungsiJnftrument da es, wie schon bemerkt, eine nur schwache Ver igrößerunggtrast besitzt und deshalb nur bei-n Sichten von Gegenständen in geringer Entfernung anwendbar ist. Das einsachste und doch wirksamste Fernrohr ist offenbar das von Johan nes Repler ersundene astronomische, so genannt, weil ec« vorzugsweise zur Be obachtung des Sternenhimmelg benutzt wird. Es besteht aus zioeiSammelgläsern, von denen das dem Gegenstande zuge lehrte Objettiv, und dar- dem Auge zu gelehrte Otular heißt. Wenn man ein Satiitnelglag, z. B. ein Doppel:.ttonvexgla5, gegen die Sonne hält nnd hinter dasselbe in einer gewissen Entfernung ein Stück Papier bringt« so wird man einen sehr hellen kleinen StreiLs bemerken, in welchem das Sonnenlicht «1,usammengedrängt ist. Man tann nun durch Entfernung des Papierg vom Glase oder durch Anna herung an dasselbe die-sen Kreis ver größern resp. vertleinern, man wird jedoch durch mehrfache Wiederholung dieser Ajianiputation einen solchen Ab stand zwisclten Pavier und Glas sin den« bei welchen der Kreis am kleinsten und lietxtestcn ist, in diesem Falle sind die Sonnenstrahlen in den engsten Kaum zusammtngedriingt Hat das Glas- eine nicht zu tleine Lbersläclte, so irerden durch dasselbe in dein Kreise so viele Lichtstrahlen zu sanmienaedriinat, dafi sie eine beträcht liche Hitze erzeugen, und brennt-are Ge genstände entzünden Diese Wirkung ist der im Ftcpler’ schen Fernrohr enthaltenen Sammel aläser analog und man hat dieselben daher auch, insofern ihr Zloect Ent ziinduna durch Sonnenstrahlen ist, Brennaläser, jenen tleEnstenKreiLs aber, ils welchem die Entziindung vor sich acht, Brennraum genannt. Da dieser Raum naturgemäß nur eine sehr be schränkte Ausdehnung hat, so nennt man ihn auch wohl einen Punkt und redet deinaemäfi von einem Brenn puntte der Samnielaliiser, sowie von einer Brenuweite derselben, welche wei ter nichts ist« als diejenige Entfernung vom Glas, in welcher eg am heftigstcn zu zünden vermag. Hieraus erklärt sich auch, loarum die Linsen des astronomischen Fernrohre-s Sammelglöser aenannt werden, weil thatsächlich der Vorgang oder richtiger das Phänomen des Entzündean im Brennraume nicht anders erklärt wer den kann, als durch die Annahme, daß die auf die Oberfläche des Glases zer streut auffallenden Sonnenstrahlen in dem engen Brennraume wieder verei «nigt, resp. gesammelt werden. Das Objektiv und das Okular des astronomischen Fernrohre-Z sind zu einander parallel und so aufgestellt, daß sie eine gemeinsame Axe haben. Sendet nun ein sehr entfernter Gegen stand seine Strahlen aus das Objektiv, so entwirst dieses in seinem Brenn punkte ein umgekehrtes Lustbild des Gegenstandes, welches durch das Oku lar wie durch eine Lupe betrachtet wird. Hieraus ist nun zunächst llar, dass durch ein astronomisches Fernrohr die Gegenstände umgekehrt gesehen wer den, weil das im Objektiv umgekehrte Bild durch das Qkular unmittelbar be trachtet wird. Wenn der Gegenstand nicht mehr so weit entfernt ist, daß die von einem Punkte desselben ausgehenden Strah len als unter sich parallel angesehen werden können, so fällt sein Bild über den Brennpunlt des Objektivs hinaus, weshalb in diesem Falle das Objektiv so weit vom Qtular abgeriickt werden muß bis der Brennpunkt des ersteren in den Ort des Vildes fällt und dieses wieder deutlich gesehen werden kann. Daher ist bei jedem Fernrohre weni-, - stens die Röhre verschiebbar, in welcher sich das Olular befindet, damit man diesem in jedem Falle die erforderliche Entfernung vom Objektiv geben kann. Fernrohre im Allgemeinen werden in zwei Hauptgruppen eingetheilt, nämlich in Refraktoren, bei welchen das Hauptbild durch eine Glaslinse er zeugt wird, und in Resleltoren, welche statt dieser Glaslinse einen Hohlspiegel haben. Die umgekehrte Lage des Bildes, wie sie durch das Ftepler’fche astrono mische Fernrohr übermittelt wird, ver ursacht bei der Beobachtung der Ge stirne keine Unbequemlichkeit, jedoch wünscht man Gegenstände der Erd oberfläche durch das Fernrohr aufrecht zu sehen. Um aber diesen Zweck zu er füllen, ist es nothwendig, dem einen Otulare des astronomischen Fernroh reg noch mehrere hinzuzufügen. Ein derartig tonftruirteg Fernrohr nennt man Erd oder Terrestrischeg Fernrohr, deren einfachsteg das von dem Franziskanerniönch De Rheita erfundene ist. Es besteht aus einem tonvexen Objektiv und drei touveren Ltularen. Die beiden ersten Gläser stehen um die Summe ihrer Brennweiten von einander ab und wirten daher fiir sich allein genau wie ein astronomischeg Fernrohr, indem im Brennpuntte des ijertivs ein umgetehrteg Bild eines entfernten Gegenstandes erzeugt wird. Die beiden nächsten Gläser stehen eben falls um die Summe ihrer Brennwei ten von einander ab und bilden daher gleichsam ein zweites astronomisches Fernrohr, das durch das erste Gläser paar umgekehrte Bild wird durch das zweite Paar wieder aufgerichtet und alsdann durch dag äußerster Otular unmittelbar in ausrechter Lage gesich tet. Zu bemerken ist noch, daß beim Erd Fernrohr die Vergrößerrtngg traft für ein gegebenes Objektiv bei Weitem nicht so groß sein darf, als eg ein astronomisches Fernrohr mit demselben Objektiv gestattet, weil das Licht durch mehrere Gläser hindurch gehen must und daher von se«ner Jn tensität mehr verliert, als bei einem nstronomisstren Fernrohre-. Dar- aräfzte Hindernifz siir alle Re frattrren des 17. Jahrhunderts war die Farrenierstörimg des Fernrohrs und Verurfnchte eine Undeutlichkeit, welche die Astronomen der damalian Zeit nöthigt-I, die Länge des Rohres selbst bei nur mittelniäfkiner Vernritfie ruuaen bis auf eine erftaunlielse Größe Jithzsi»de1)nen. Die Farbenierftdruna oerurmrht, Dan die Verschiedenen Strahlen in Zusaminenqesetztrni Licht in verschiedenen Punkten der Fern: rohraokxse sich vereinigen, und es war eine Unmöglichkeit das Oknlnr so zu steilen, dnfz eiJ alle Strahlen unter sich pnrnllel machte. IIi uns diesem Ueb-!stande resnl iirrnde Nothwrndiqteit die Fernrrhre in einer erstauntirhen Lan-Je nneuser tinen, erschlnerte ertlärlirtker Weis-.- die smndhntumq der letzteren nnd fiihrte sihliesuiets iur Erfinduan der reflet tirrnden Fernrohre oder turzmez Ne flektoren genannt; in welchen der Ue helitand der Farbenzerstrennnn in Wenfnll kam. »Ein reflektirenoes Fernrohr wurde zuerst von dem berühmten Mathenia titer «Jce·-oton construirt nnd erfuhr in späterer Zeit wesentlich-: Verbesserun gen. bis es ungefähr hundert Jahre später von Oerschel aus eine nanihafte Stufe der Vollendung geh-acht wurde. Mitlertveile hatte auch Chester Moore Halt in England im Jahre 1773 ein Fernrohr erfunden welches durch eine äußerst gelungene csombis nation von Linsen befähigt war, die durch Farbenzerstreuunq hervorgerufe nen Mängel zu beseitigen. Die Er findung wurde zuerst von Dotland in London verwerthet, dessen Fernrohr während der zweiten Hälfte des lR. Jahrhunderts große Berühmtheit er langten. mennqleich deren Größe nicht im Entferntesten mit der eines moder nen Fernrohrs vergl-ten werden kann. Die in den Dvlland’schen Rodren zur Verwendung kommenden « Linsen waren eine Combination von gewiss-n lichem und Flintglas, jedoch bis zrnn oFahre 1800 war es unmöglich, gvte klintglas-Scheiben von mehr ais 4 oder 5 Zoll Durchmesser herzustellen. Die Schwierigkeit lag in der äußerst großen Dichtigkeit des Bleies, welches einen HauptbestandtbeiZ des Mini glases bildet, und erst im 19. ahe hundert gelang es geschickten las schleisern, diesen Uebelstand zu beseiti gen und Flintglasscheiden von 8 bis 10 Zoll herzustellen, bis es schließ lich nm die Mitte des l9. Jahrhun derts zur Flintglasscheiben von 15 Zoll gebracht wurde. Die nächste Schwierigkeit lag nun darin Linsen voi: einer solchen Gröske derart eben mäszig zu schleifen, daß dieselben alle Strahlen in genau denselben Fokus bringen würden. Der in dieser Beziehung bedeutend ste Künstler war in der ersten Hälfte des Jahrhunderts der Deutsche Frauenhoser und nicht ein Einziger feiner unmittelbaren Nachfolger war im Stande, Trauenhoferks Arbeit zu verbessern Der erste, welchem dieses-, gelingen sollte, war ein unscheinbarer PortraiLs maler Namens Clark in Eambridge Port, Mass. Clari, nnd in späterer Zeit atin seine Söhne-, beschäftigten sich mi- Glezschleisen irr-d erlangten in überrascht-nd kurzer Zeit durch die sie radesu staunengwertlie Genauigkeit, mit welcher sie eine Linse von 556 Zoll Durchmesser schlifsen, Berühmtheit und wurden bald darauf die Perser tiger der in den bedeutendsten Obser: natorien der Welt im Gebrauch befind lichen Linsen. Bemerkenswertki ist jedenfalls die Thatsache, daß Linsen für astronomi sche Fernrohre, sowie auch solche für aeometrische Instrumente neuerdings auch mit gutem Erfolge wieder in den Vereinigten Staaten cieschlisfen wer den, wahrend solche noch vor sehr tur zer Zeit aiuschliefIlich ans Europa im portirt wurden, gewiß ein erfreuliches Zeichen fiir die zunehmende Leistungs fähialeit unseres Adoptivvaterlandeg auf bisher aewissermaßen von Europa monopoliiirten Gebieten. Ostar Müller. —.—-—.·---. Rassen nnd Japaner zur See. Durch die bisherigen Erfolge der Japaner zur See bestätigt, was der eng lische Admiral Sie Editiond Fre snantle urz vor Ausspruch des Krieges im Naoh Lcague Journal schrieb Der Admiral, Der mit der russi schen wie init der japanischen Flotte genau be tannt ist, sagt in dem Artikel unter .lnderein: »Vom strategischen Gesichts ii ntt aus tetrachtet, sind die Japaner bei iveiteni die stärkere Partei, tveilsie sizusagen den Kampf in ihren heimi schen Geioiissern alte-fechten und weit ihre Werften qut ausgerüstet sind. Hinsichtlich ees Personal-«- ist Admiral Fremantte der YJieinunz1, daß leine F otte in Europa die deutsche ausge ist-innrem in den letzten 20 Jahren so aroße Fortschritte gemacht habe, wie rie russische. ,,Jhre Offiziere—— schreibt er — sind, wag technische und wissen schafttiche Ausbildung andelangi, den kosten Flottscnoffizieren : r Welt gleich ioerthig und ihre Vaterl landsliebe ist itlier allen Zweifel erhaben. Allein sie baden wenig praktische Gelegenheit zu Oteschiizaderiidungen gehabt und ihre Zinnalme thoden wie ihre gemeinschaft lichen JJianöoer steh-en bei weitern hin ter denen der Japaner zurück. Jhren Mannschafteu fehlt es auch, trotz tör terlicher Etattlichleii und dein besten Willen, an Individualität und Schnel ligteit der Auffassung In all dieien Punkten aber, die non so wesentlicher Bedeutung sind, zweier ich tauxn an ier ilepertegenheit der Japaner. Ihre Offiziere sind iiusxerst befähigt und ilre Gesinnunggtreue und Vaterlands liebe sind odn einer Art religiöser Muth durchdrungxn, während die Leute, obschon sie stlsiaien sind, mir die iudividnelle Tüchtiateit und sag Ber s:i1·ndnis3 zu besitzen scheinen, dar-. wir gern unseren einenen Zitieaesinatrosen m besonderem Maße nachriihinen Meine genaue Kenntniß der japani schen Marine datirt ans den Jahren 1894-—L15, wo ich das Verhalten ihrer Fgotte im japanischchinesifchen Kriege iservunzern lernte und nach dem Eifer ihrer Offiziere wie nach der ungo.oöt)n txchen ijntschlossentseit der Nation zu schliesiem von der Erfahrung Lehren sn ziehen, tann ich nicht wohl zioeise!n, kas; sie ctnch seittfer fortgefahren haben, l,i-.herer Bollendnna znznstreben Das-, dies .oirtlict;« der Fall ist, habe ich in der That auch einein nenerlichen Briefe eines- L"fi«;iers:s auf der chinesischen Station entnommen, der mir die Ver sicherung ertheilt, das-, die Japaner heute wenig, irsenn überhaupt etwas ron irgend einer ausländischen Flotte ««,n lernen haben. Das ttinsgt wie sehr hohes Lott, als-er ich zweifle nicht« daß es«311tviift, fras; die japanischen Schiffe nach allen Richtungen hin vollkommen tiichtig find und daß die japanischen Ofsiziere es versehen werden, ihr Ma terial bestens auszunutzen Wenn ich aber in diesen Punkten Zweifel hegte, würden sie zerstreut werden durch die vollkommene Zuversicht der japanischen Oftiziere, die so gründlich sind, daß sie keineswegs-H gegen die Unvollkommenheit ihres eigenen Dienstes die Augen schließen, während sie gleichzeitig ganz außerordentlich wohl über ausländische Motten unterrichtet sind. Jch bin in der That auch geneigt, bei ihnen eine ganz genaue Kenntniß der Stätte wie fes Schwäche der Rassen vorauszu · en.