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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 1, 1904)
U IMOCGOOCOOOOODOC OOOCOOO MOCMOOOMCOOOOWMW ÄMUAÄMÄMMWÄWWAUWUM as Zeichen der Yier —-»-... »- MM Von Eonan Yoyca M7 .............. .. » !!!! !!!.!! ! !!! MWsW IVIUUIOIIII Ist-sags " is. Fortsetzung) Ihm wußte ich, daß ich meinem Brotherrn nichts mehr nützen könne und nur mein eigenes Leben vergeudete. wenn ich mich in die Geschichte mischte. Von der Stelle, auf der ich stand, konnte ich die brüllenden, schwarzen Teufel zu hunderten in ihren Uuifortnriicken um das brennende Saus tanzen sehen. Einige zeigten nach mir und ein paar Kugeln pfiffen an meinem Kon vorüber; da ritt ich auf und davon, quer durch die Reisfelder, und erreichte spät abends glücklich die Mauern von Agra. »Es zeigte sich aber bald, daß dort eben sowenig Sicherheit zu finden war. Der Auf ruhr tobte im ganzen Lande. Wo sich die Engländer in lleinen Banden sammeln konnten, da wehrten sie sich, soweit ihre Ku: geln reichten. Ueberall sonst waren sie hilf lose Flüchtlinge. Es war ein Streit von Millionen gegen Hunderte, und alle diese Leute, Tußvolt Reiter und Schützen, gegen die wir fochten, waren unsere eigenen, aus etlesenen Truppen, die wir aedrillt nnd ge lehrt hatten, unsere Waffen zu fiibrrn und unsere Harnsignale zu blasen —- dag war noch das grausamstr. Jn Agra stand dag dritte Regiment der bengalischen Fusslierr. A , il eine Abtheilung Siths, zwei Estadrons Lavallerie und eine Batterie Artillerie. Ein greiwilligentorvs von Kaufleuten und andlungsgehilsen war gebildet worden; dem schloß ich mich an, niiisainint meinem hölzernen Bein. Zu Anfang Juli zogen wir gegen die Nebellen bei Shabgunge und schlugen sie eine Zeit lang zurück; aber das Pulver ging uns aus« und wir mußten uns in die Stadt Agra zurückziehen Von allen Seiten trasen die schlimmsten Nachrichten ein« Sie können aus der Karte sehen, daß wir just in der Mitte des Ausstands waren. Lucknow liegt wohl mehr als hundert Mei len nach Osten und Cawnvore ungefähr eben so weit nach Süden. Aus allen him inelsgegenven aber hörte man von nichts als Martern Mord und Gewaltthätigteiten. .Die Stadt Agra ist ein großer Ort. Unsere dandvoll Leute wäre verloren qewe sen in den engen winteligen Straßen Des halb hielt es unser Führer siir aerathin iiber den kylusz zu setzen und seine Stellung in der alten Festuna von Agra zu nehmen. Das ist der sonderbarste Ort, den ich se ge sehen habe, und von ungeheurem Umfang; viele Moracn Landes, sollte ich meinen. iniissen innerhalb seiner Mauern liegen. Unsere Garnison auartierte sich in dem neueren Theil ein: Weiber, Kinder, Vor röthe und alles übrige Der alte Theil der Festung war aber noch viel geräumigen Da gab es gewundene Gänge, große Hallen und lange Korridore. die sich miteinander taus ten und so verschlungen waren, daß man sich leicht darin verirren konnte. Es kam auch selten ein Msisch dorthin, und nur Siorpione und Tausendsiißler hausten in jenen Räumen »Die Vorderseite der Festung besviilte der Fluß und diente ihr zum Schutz, aber die vielen Thore aus den Seiten und hinten mußten natürlich bewacht werden, und zwar irn alten Theil, so aut wie in dem neueren, wd unsere Truvven iin Quartier lagen. Wir hatten laiiin Mannschast genug. um die Ecken des Gebäudes zu besetzen und die Ge schühe zu bedienen, es war daher unmöglich, eine starte Wache an iedein der zahllosen Thore auszustellen. Die Hauptwache war also mitten in der Festung eingerichtet, und jedes Tbor der Aussicht eines weißen Man nes nebst zwei oder drei Eingcborenen über Ihn. Jch erhielt Beschl, mit zwei Sikhs während gewisser Stunden in der Nacht «-ise klem. abgelegene Thiir aus der Süd stpeßseite der Festung zu bewachen. Wenn Iend etwas Verdächttges austauchte, sollte meine Mustete abseuern, woraus dann , Mleich von der Hauptwache Hilfe herbei drunten würde Ob diese iin Fall eines Unsre-sit aber noch rechtzeitig eintreffen , Wir mir sehr zweisFlhadsen denn die war gu e zwei un rt Schritt Miernt used viele Siile und Jrrgiinge lagen cheit -— Jch war übrigens nicht we Ä stolz als san dies kleine Kommando azn wurde, dia ich doch nur ein Re , « G nnd noch dazu ein Vintebein Zwei , Ade- Mppsien rnit den sp- I sen esse-HELMde- Ei Im «’ ts a met - M WITH Ists sie.bei ; Ef, W mk MIS I- ji« Miss- Ssie set-stic i 1 l IMWW ziemlich gut Englisch, aber ich konnte wenig aus ihnen heraustriegem Sie zogen ej vor, die ganze Nacht beisammen zu stehen und ihr wunderliches Kauderwälsch zu plap pern. Ich, für meine Person, ftellte mich an den Thorweg, und schaute auf den brei ten, gewundenen Fluß und nach den blitzen den Lichtern der großen Stadt hinüber. Der Trommelschlag, das Gerassel des Jam tams und das Gejohle und Geheul der Re bellen, die von Opium und vvn Schnapj betrunken waren, erinnerten uns die ganze Nacht über an unsern gefährlichen Nachbar, jenseits des Flusses. Alle zwei Stunden pflegte ein Offizier, der die Nachtwache hatte, bei sämmtlichen Posten die Runde zu machen, um sich zu überzeugen, daß alles in Ordnung fei »Die dritte Nacht meiner Woche war fin ster und regnerisch. Es war tein Vergnü gen, bei solchem Wetter eine Stunde nach der andern am Thor zu stehen. Jch ver suchte immer wieder, meine Siths zum Sprechen zu bringen, aber mit wenig Er folg. Um zwei Uhr morgens tam die Runde vorbei; das unterbrach doch wenig ftens die Langeweile der Nacht. Da ich fah, daß meine Gefährten sich in teine Unterhal tung einlassen wollten, zog ich meine Pfeife hervor und legte die Muglete aus der Hand, um ein Ziindholz anzuftreichen Jm näch ften Augenblick fielen beide über mich her. Der eine ergriff mein Gewehr und zielte nach meinem Kopf, während der andere mir ein großes Titiesser an die Kehle fetzte und mit grimmiger Miene schwor, er würde mir’s in den Leib stoßen, wenn ich auch nur ein Glied rührte. Mein erfter Gedanke war, daß die Kerle mit den Rebellen unter einer Decke wären. und dies der Anfang eines Ueberfalls sei. Wenn die Sepons unser Thor in Händen hatten, mußte sich der Platz ergeben, und mit Weibern und Kindern wurde verfahren wie in Cawnporr. 7N. Nf — - . , » , N »s. « »Bei dem Gedanken ösinete ich schon den Mund, um einen Hilferuf auszuitoßem und wenn es mein letzter wäre. Der Mann, der mich festhielt, schien zu errathen, nns in niir vorging, denn er slüsterte mir rasch zu: »Macht teinen Lärm: die Festung ist nicht in Gefahr; hier diesseits vom Fluß giebt’g teine Rebellen.« »Es tlang, als ob er die Wahrheit spräche: daß ich eLn todter Mann war, sobald ich logschreie, lonnte ich -.n des Kerls schwarzen Augen lesen. So schwieg ich denn und war tete ab, was sie von mir wollten. »Hört mir zu, Sahib,« sagte Abdullah Khan, der größere und mildere von beiden: »entweder Jhr thut jetzt ruhig mit, oder wir müssen Euch für immer still machen. Die Sache ist viel zu wichtig, als dasz wir uns lenge besinnen tönnten. Jhr müßt Euch uns mit Leib und Seele ergeben bei Euerrn Eid, oder wir werfen Euern Leichnam diese Nacht in den Festungsgraben. und gehen über zu unsern Brüdern in der Nebellens « armee. Einen Mittelneg giebt’9 nicht. Was wählt Jhr —- Tod oder Leben? Jhr habt nur drei Minuten Bedenkzeit; denn alles muß geschehen sein« ehe die Runde wieder lommt.« »Wie kann ich mich entscheiden,« versetzte ich, .bevor ich weiß, was ihr von mir ver langt? —- Das eine sage ich euch: wenn es die Sicherheit des Plases gefährdet, will ich nichts damit zu thun haben; dann mögt ihr mich mit euerm Messer absertigen —- nur zu.« «Mit der Festung hat’j nichts zu schaf sen," sagte er. »Wir fordern nur von Euch, daß Ihr reich werden sollt. Das ift’s ja wozu alle Eure Landsleute hier herüber kommen. Wenn Jhr mit uns gemeinsame Sache macht, so schwören wir Euch aus dies blanke Messer und bei dem sdreisachen Eid, den lein Silh jemals gebrochen hat, daß Jhr Euern gerechten Antheil von der Beute haben sollt· Ein Viertel des Schases soll Euer sein« DamiLseid Ihr gewiß einver standen. « Aber tan ist denn das für ein Schwi« fragte ich; »ich habe ganz und gar nichts- da wider reich zu werden sagt mir nur, wie s geschehen kanni« So wollt Jbt schwören bit den Gebeinen Eures Vaters, bei dser Ehre Eurer Mutter, . schen nnj seine band zu erheben und kein I i THE-II TIERE «M.ki««’.ås W «toenn thr nichts gegen die seh-s doe W « Dann schdbeen "Iotr, ich und mein ita merad. das Ihr den vierten Theil des Seht-set haben sollt. der gleichmäßig unter uns Bier vertheilt werden wird.« »Wir sind ja nur dret,« wars ich ein. »Don Atbar nrus auch seinen Antheil ha ben. Wir können Euch die Geschichte erzäh len, während wir hier warten. —- Stell’ du dich anö Thor, Mahomet Singh, und gieb uns ein Zeichen, wenn sie tommen! —- Jch weiß, daß ein Schwur den Fremden bindet und wir uns aus Euch verlassen tönnen, Sahib. Wöhret Jhr ein verlogener hindu, so hättet Jhr bei allen Göttern in ihren sal ichen Tempeln schwören lönnen, Euer Blut wäre doch aus dem Messer und Euer Leib » im Graben gewesen. Aber der Silh kennt den Engländer und der Engländer kennt den Silb. So hört denn, was ich Euch zu sa gen habe: Jn den nördlichen Provinzen lebt ein Rajah, der große Reichthümer be sitzt, obgleich sein Land nur llein ist. Viel ist von seinem Vater aus ihn gekommen, und mehr noch hat er selbst zusammengebracht: denn er ist von gemeiner Natur, und häuft sein Gold aus, statt es zu gebrauchen. Als die Unruhen ausbrach-en, wollte er mit dein Löwen Freund sein und mit dem Tiger — mit dem Sepoy und mit dem Englander. Bald schien es ihm ;edoch, daß es mit dem weißen Manne zu Ende gehe, denn man hörte Hm ganzen Land nur von der Nieder lage und dem Tode der Europäer. Der Raiah aber war vorsichtig; er machte seine Pläne so. daß ihm, was auch immer tout men mochte, wenigsten-J die Hälfte von sei neu Ztieichthiimern bleiben mußte. Alles Gold und Silber bebielt er in den Getvölben seines Palastes; aber die kostbarsten Steine und seltensten Perlen, die er hatte, tbat er in einen eisernen Kasten, den er einein vertrau ten Diener übergab Dieser soll nun. als Kaufmann vertleidet, den Schatz nach der Festung von Agra brinaen. um ibn dort zu verwahren, bis wieder Ruhe im Lande ist. Ziegen dann die Nebellen, so behält er sein Gold; betommen dje tingliinder die Ober hand, so hat er seine Juwelen gerettet. Nach dem er so seine Schatze getheilt hatte, trat er der Satt-e der Sepong bei, weil sie an seinen Granzen start waren. Dadurch aber. das seht Jltr ioohl ein, Sahib wurde seine Habe das rechtmäßige Eigenthum derjenig:::, die ihrer Fahne treu geblieben sind. ,,Jener angebliche Kaufmann, der unter oem Namen Achmet rem. vesinver sich nun in der Stadt Agra und wiinscht in die Festung zu« gelangen. Er hat meinen Stief bruder Dost Albas der sein Geheimniß tennt, als Reisegefährten bei sich. Dost At bar hat versprochen, ihn diese Nacht nach ei nem Seitenthor der Festung zu siihren und hat das unsrige fiir seinen Zweck ausge wählt. hier werden Mahomet Sinah und ich ihn erwarten. Der Platz ist einsam und niemand weiß von seinem Kommen. Die Welt wird nichts mehr von dem Kaufmann Achmet hören, aber der große Schatz des Raiah wird unter uns getheilt. Mag sagt Ihr dazu, Zabib.?« »Jn Wortestershire gilt das Leben eines Menschen fiir heilig und unantastbar; aber man sieht die Sachen ganz anders an, wenn ringsum Feuer und Mord wiithet und inan’5 gewohnt worden ist, dem Tode-an allen Ecken zu begegnen. Ob Achmet, der Kaufmann, lebte oder starb, fiel fiir mich gar nicht ins Gewicht; während Abdullah sprach, hatte sich mein herz dem Schatz zu gewandt und ich dachte. was ich wohl in der alten Heimath damit thun könnte, und wie meine Leute staunen würden, wenn ihr Thu nichtgut mit den Taschen voll Goldstücken wiedertiime. »Ich war daher schon mit mir eins-; der Sith aber, dem es scheinen mochte, als könnte ich nicht zum Entschluß tommen. drang immer mehr in mich. »Bedenlt, Sahib,« sagte er, .wenn dieser Mann dem Kommandanten in die Hände fällt, wird er gehängt oder erschossen und die Regierung steckt seine Juwelen ein, so daß tein Mensch dadurch nur um eine Rupie reicher wird. Nun, wenn wir ihn greifen. warum sollten wir nicht das Weitere besor gen? Die Juwelen sind bei uns ebensogut aufgehoben, als in den Kossern der Regu rung. Der Schau ist groß genug, um uns alle zu reichen herren und höuptlingen zu machen. Niemand lann etwas von der - --L-I-..-— h-L-.. -..L- IS-.L txt-— -...- k qu.c Ilsulslcsh Ullsl Ist-II IIIIU YIII UUII Ukl ganzen Welt abgeschlossen; alles steht so günstig wie möglich fiir unsern Zweck. — Darum heran-Z mit der Sprache, Sahib, wallt Jhr mitthnn, oder miissen wir Euch als untern Feind ansehen?« »Ich bin ener, mit Leib und Seele,« sagte ich. »Das ist gut,'« rief er, und gab mir mein Gewehr zurück. »Ihr seht, daß wir Euch trauen: Jhr werdet Euer Wort halten« und wir brechen das unsrige nicht. Jetzt brau chen wir nur noch auf meinen Bruder und den Kaufmann zu warten.« »Weiß denn Euer Bruder, was Jhr thun wallt-IF fragte ich. » ganze Plan stammt von ihm; er hat ihn ausgedacht Jent wollen wir ans Thor gehen und mit Mahornet Singh die Wache theilen.« »Der Regen strömte herab, denn wir wa ren gerade im Anfang der nassen Jahreszeit. Schwarze, schwere Walten bedeckten den Himmel, und es war nicht leicht, auch nur einen Steinwurf weit zu sehen. Dicht dar unserem That befand sich ein tiefer Graben, dessen Wasser jedoch an verschiedenen Stel len fast eingetroanet war, so daß man leicht hinübertomrnen konnte. Mir war recht son derbar zu Muthe während ich mit den bet den wilden Sithsi dastand nnd auf den Diana wartete der seinem Tode entgegen Nwa seh ich ital-its M Zeitung-· »Ist-en- eine Ilendsiaternr. Sie verschwand --p--... zwischen den Mel- nnd erschien dann wieder, langsam aus uns sei bewegend. »Da nd«sie,« ries ich. Just ihn an. Zahlt-, wie gewöhnlich« sliisterte Abdullahz »geht ihm keine Ursache zur Furcht. Schickt uni- mit ihm hinein; wir thun das übrige, während ihr hier Wache sieht. haltet die Laterne bereit, da mit wir sicher sein können, daß ed der rechte Mann ist." »Das Licht drüben hatte sich symitiernd genähert. bald anhaltend, bald vorwärts schreitend, bis ich zwei duntle Gestalten am andern Ufer erkennen konnte. Jch ließ sie den abschiissigen Rand des Grabens herun tertleitern, durch den Schlamm waten und halb nach dem Thor ausllimmen, ehe ich sie anrief. »Wer da,« ries ich mit gedämpster Stimme. »Gut Freundi« tam die Antwort· iJch deckte meine Laterne aus; ein greller Licht strahl ergoß sich iiber sie. Der erste war ein riesengroßer Sith, mLt einem schwarzen Bart, der ihm beinahe bis zur Leibbinde hinunterhing. Der andere, ein kleiner, set ter, runder Kerl, der einen gelben Turban trug und ein Bündel im Arm, das in ein Tuch gewickeli war. Er schien vor Angst am ganzen Körper zu zittern; seine Hände zucktem als hätte er das Fieber, und er drehte den Kopf mit den zwei lleinen, glihernden Augen bald rechts, bald tian wie eine Maus, wenn sie sich aus ihrem Loch wagt. Es überlies mich talt bei dem Ge danken, daß er getödtet werden sollte, aber ich erinnerte mich an den Schatz und mein Herz wurde hart wie ein Fels. Als er mein weißes Gesicht sah, stieß er einen Freuden fchrei aus und rannte saus mich zu. »Beschiitzt mich, Sahib,« leuchte er. »Ge: uskilxrt dem unglückliche-n Kaufmann Achmri Euren Schutz. Jch bin durch viele Provin zen gereist, um in der Festung Agra Sicher heit zu suchen. Man hat mich beraubt, ges schlagen und beschimpft, weil ich ein Freund der Ostindischen Kompagnie gewesen bin. Gesegnet sei diese Nacht, die mir Schutz und Rettung bringt -—- mir und meinem armen VUOHbisvnv « »Was tragt Jhr in dem Bündel?« sragte id-. »li-ii«ieii eisernen Itasten,« antwortete er, »der ein paar tleine Familienstiicke enthält; siir andere haben sie teinen Werth, aber mir würde es leid thun, sie zu verlieren. Uebri gens bin ich kein Bettler; ich tann Euch be lohnen, junger Sahn-, nnd auch Euern Gouvernem, wenn er mir ein Obdach ge währt, wie ich wünsche.« ,,Jch wagte nicht, länger mit dem Mann zu sprechen. Je mehr ich sein geängstigteö Gesicht ansah, um so schwerer schien inie’c-, ihn mit kaltem Blut umzubringen. Es war am besten, schnell ein Ende zu machen. ,,Bringt ihn aus die hauptwache,« brsahl ich. Die beiden Siths traten rechts und lintg neben ihn, der Riese schritt hinter ihm drein, so marschirten sie durch den dunkeln Thorweg. Es war wohl nie ein Mensch so dicht vom Tode umgeben. Jch blieb mit der Laterne am Thor und lauschte dem gleich mäßigen halten ihrer Schritte durch vie ein sanien Gänge. Plöhlich hörte ich dies Ge räusch nicht mehr, statt dessen vernahm ich Stimmen. ein Handgetnenge und den Schall schwerer Schläge. Jm nächsten Augenblick kamen zu meinem Entsetzen eilige Fußtritte nach meiner Richtung zu, und ich hörte ein lautes Aechzen und Keuchem Rasch drehte ich die Laterne nach dem langen Durchgang hin, und da tat-n auch schon der dicke Mann Small hielt inne und langte mit der ges fesselten Dönden nzich dein liiiass Wi sitt nnd Wasser, das Holtrirs fiir tin gemischt hatte Jch muß gestehen, daß mir der Mann den tiefsten Abscheu einflößte. Er tsatte so lalt bliitig theilgenomtnen an dem Mordgeichäst nnd sprach jetzt davon in fo ruhigem, fast leichtfertigem Ton. See ne Strafe schien mir zu hart fllr ihn: anf Mitqesühl meiner seits durfte er wenigstens nicht rechnen Sherlock Holntes nnd Jo..es saßen mit den Händen auf den Knieen ganz vert: est in ihr Interesse fiir den Bericht doch drück ten ihre Mienen denselben Widerwillen aus. Er mochte das wohl bemerkt haben, denn mit einem Anflug von Trotz in Stimme und Wesen fuhr er fort: »Das war natürlich alles sehr schlecht. Doch möchte ich wohl wissen, ob viele an meiner Stelle den Beuteantheil ausgeschla gen hätten, um sich dafür die Kehle abschnei den zu lassen. Außerdem galt es mein Le ben oder feines. Wenn ihm die Rettung gelang, so tatn die ganze Geschichte ans Licht, und ich wurde wahrscheinlich stand rechtlich erfchofsen. Man machte in solcher Zeit nicht allztiviel Federlesens.« »Fahrt fort mit Eurem Bericht,« sagte Holtnes lnrz. »Nun also tvir trugen ihn ourch das Thor, Abdnllah Atbar und if Der lleine Mann toar merttviirdia schwer von Ge wicht. Mahomet Singh blieb als Wache zurück. Wir brachten ihn an einen Ort, den die Siths schon vorbereitet hatten; durch einen langen, gewundenen starridor ging es in eine große Halle, wo Stiicke des verfalle nen Mauertoerts ierbrottelt umherlagen. Der Erdboden war an einer Stelle einge fnnten nnd bildete ein natürliches Grab. Da hinein legten tvir den Kaufmann Achmet und iiberdeetten ihn tnit loicn Backsteinen. Dann kehrten wir zu dein Schatz znriick »Er lag noch, wo er ihn hatte fallen las sen, als er zuerst attaegriffen wurde. Der atmen war vertetve, oct legt vtl psscll CUI Ihrem Tisch steht. Ein Schlüssel hing an dem Metallgriff oben, mit einer seidenen Schnur befestigt. Wir öffneten ihn, und das Licht der Laterne glänzte auf einer Sammlung von Edelsteinen, wie ich sie vielleicht aus Beschreibungen lannte und im Traum gesehen hatte, aber nie in Wirklich leit. Jhr Glanz blendete unsere Augen. Als wir uns an dem Anblick gesättigt hat ten, nahmen wir sie alle heraus und mach ten eine Liste. Da waren zuerst hundert und dreiundvierzig Diamanten vom reinsten Wasser« darunter einer, der »Groß-Mvgul« genannt, von dem man sagte, daß er der zweitgrößte Stein der Welt sei. Dann ta men sieben und neunzig sehr schöne Sma ragde. hundert und siebenzig Rubine, auch die lleinen mitgezählt. Nun folgten vierzig Karsunlei. zweihundert und zehn Saphire, einundsechzig Achatsteine, ferner Berhlle, Onyre, Türtise in Menge, und andere Edel steine, deren Namen ich zur Zeit nicht ein mal wußte; erst später bin ich besser damit vertraut geworden. Auch etwa dreihundert schöne Perlen waren in dem Kasten, zwölf davon in einem goldenen Kranz gefaßt. Letztere miisien übrigens- herausgenommen worden sein: ich fand sie nicht mehr vor, als ich wieder in den Besitz des Kasten-l ge langte. — »Nachdem wir dir Schätze gezählt halten« wiederholten wir unsern Schwur, zusam men zu halten und das Geheimnis- treu zu bewahren. Wir lamen überein, die Beute an einein sichern Plan zu verstecken, bis das I-— III s· - « -. »: gerannt· wie der Wind. eine blutige Schmarre quer über da- Gesicht. Dicht hin ter ihm aber, mit dem Sprung eines Tiger-Z folgte der große, schwarzbiirtige Silh, ein bliyendes Messer in der hund. Nie habe ich einen Menschen laufen sehen, wie den kleinen Laus-nann. Er those dem Sith zuvor, und ich sah wohl. daß wenn er an mir vorüber war und ins Freie kam, er sich noch retten könnte. Mir wurde bat-»Im weich, aber der Gedanke an den Schatz machte mich wieder hart wie Stein. Als er an mir vorheirasen wollte, warf ich ihm mein Gewehr zwischen die Beine, und er überschlug sich zweimal wie ein geschossenes Kanincherr Ehe er sich auirappeln konnte, war der Sich über ihm und grub ihm das Messer in vie Seite. Keinen Seufzer stieh der Mann mehr ans, er zuckie mit leiner Muskel, so lag er ba, wie er gefallen wen »Sie sehen, meine herren, baß ich mein Versprechen halte. · Jch erzähle ihnen bie Geschichte, genau wie sie sich zugekriagen, und befchönige nichts zu meinen Gunsten-" I ( .’ P-. . - a . - N. -: Land wieder in Ruhe sein würde. nnd sie erst dann unter uns zu theilen. Edelsteine von solchem Werth bei sich zu tragen, wäre damals gefährlich gewesen nnd hätte gewiß Verdacht erregt. Einen besondern Raum um sie sicher unterzubringen gal« in der Festung nicht; wir mußten daher den Kasten nach derselben halle schassen, wo ter die Leiche begraben hatten. Jn der am besten erhaltenen Mauer machten wir ein Loch. ver bargen unsern Schoß und siigten dann die herausgenommenen Steine wieder ein. Wir bezeichneten die Stelle genau, und am näch sten Tage machte ich vier Pläne, einen siir jeden von uni, und setzte das ITeichen der Vier darunter; denn wir hatten geschworen, sür einander einzustehen wie ein Manns tei ner sollte einen Vortheil vor dein andern voraus haben. Den Eid —- dai schwsre ich und lege die band anss herz —- hahe ich niemals gebrochen. Genick-us sprgy