Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 19, 1904)
Bewegte JBabnen. Z Von Ors. many Islolmcs. ? LQQLQQQQQLQLQQLLLO ooooooooooooooooooooooooo CCCMMRKKWOCCOOQCCCOOOOOO QLLQQOIIOILLQLQQQQQQQQQQQQQLQQLLQ ! G. Jstiseslltth »san- tehte ich wieder im Farin e ein,« tröstete er das weinende bM das vor tder Trennung nach wfliichtigem Wieder ehen zitterte, dran werde ich mit iner Mutter Frechen und ihr meine Liebe zu Dir site-thaten Bis dahin schweig da rüber. Meine stolze Familie darf jeht noch nicht davon hören. Jch würde Dir gern schreiben, aber das könnte zu . leicht Aufsehen erregen. Gib Dich also einstweilen mit dem Bewußtsein zu . frieden, daß ich Dich, nur Dich allein liebe.« Sie heiraten wieder das Haus-; noch eine kurze Weile, und William eilte Zum Bahnhofr. Jn Ellens Auge zit terte eine Thriine, als sie- dem Schei denden nnd-schaute Ja, sie versuchte, zufrieden zu fein, und sie hoffte weiter. e e e Der Februar war gekommen. Ellen lag schon lange auf dem Krankenlager. Ihr Verlangen, ihren Geliebten, an dem fie mit unerschiitterlichem Ver trauen hing, wiederzusehen, wuchs mit jedem Tage, je größer ihre Schwäche wurde; je näher sie sich dem Tode fühl te. desto heftiger wurde ihre Sehnsucht Sie beschloß, ihm zu schreiben. »Ich weiß, daß ich sterbe,« schrieb sie. »Willst Du nicht kommen? Es ist so leicht fiir Dich, und mir wird es so wohl thun. Liebfi Du mich wirklich, Williamk Laß mich mit dem Glauben sterben, Du habest mich wirklich geliebt Komm und sage es mir noch einmal, —- noch einmal möchte ich Deine Stim me hören. Wenn ich begraben bin, Williann so komme allein zu dem Orte, Do Du mich zuerst schlafend gefunden hast, und wo ich dann liegen werde. Gott maa Dir veraeben. wenn Du mich getäuscht hast. Komm schnell, Williani, kommt Williarn. ich muß sterben. Willst Du nicht zu mir tommen?« Der Brief erreichte William an dein Abend, da er sich fiir Mrs. Reeoes Mfeft vorbereitete. Bei all seinem Leichtsinn und bei all feiner Ftivolität schnitten ihm die Worte des betrogenen Mädchens insHerzz er zitterte und seine Augen wurden feucht, denn er liebte Ellen. Aber fein leichtfertiges, ver fchwenderisches Leben forderte von ihm, daß er edleren Neigungen Schweigen gebiete. — Einige Tage später reiste ei nach Deerwood. Die winterliche Sonne neigte sich dem Untergange zu, und ihre letzten Strahlen beleuchteten das bleiche, schöne Antlih Ellen-A welche in demsel ben Zimmer, in dem Waltets Mutter gestorben war, miide und träumend aus dem Sofa ruhte. Traurig blickte sie den Dampftvolten nach, die der New orter Zug, der eben von der auf einer nhöhe gelegenen Station Deerivood tbfnhn hinter sich hetzog »Mutter,« fagte sie plötzlich, »tommt dort nicht der Omnibus von der Höhe?" »Du haft recht. mein Kind," antwor te Mrs. Howland, die Krante zärtlich anfchauend. »sollee am Abend ung- noch Besuch überraschent Vielleicht kommt Walten obgleich ich ihm in meinem letz ten Briefe nicht mitgetheiit habe, wie schwach Du Dich fühlst. Warum soll ten wir ihn ohne Noth beuriruhigen?« Eine innere Stimme sagte Ellen, daß der so lange, f o sehnlich Erwartete in der Nähe sei. Sie schlang ihren Inn zärtlich um der Mutter Hals und flüsterte ihr zu: »Mutter, ich habe eine innige Bitte. Jch habe eine Ahnung, daß William Hellenger mich besuchen wird. Ich muß mit ihm reden; sorge dafür-, daß wir ein Stündchen allein sind. Willst Du, Mutter? Es ist nichts Unrechtes da bei,« fuhr sie fort, als sie dem forschen den Blick ihrer Mutter begegnete· «Spiiter will ich Dir alles- erklären-" Der Mutter fiel eS wie Schuppen von den Augen; bis ins Jnnerste·be stürzt, erkannte sie plötzlich die Ursache des schweren Seelenleidens ihres ge liebtes Kindes «Ellen, mein Kind!" ——— sagte sie mehr erschreckt als strenge —- ,,e5 war Iicht recht von Dir, vor Deiner Mut ier ein Geheimni zu haben Warum M Du Dich ni t eher offenbart. Dei nen Wunsch werde ich zu erfüllen fu chenz denn ich erwarte von Dir, daßDu nichts Unrechtes suchest. « Ja diese-m Augenblicke betrat Wil Iiam Helle-Her die Kranienstube; sei nen leichten ruß erwiderte die besorgte Meister mit einem mißtrauischen, sor fes-senden Blick; denoch ahnte sie nicht, enie furchtbar selostsiichtig der Mann Ti« welcher das Herz ihrer Tocht er be " sgen und gebrochen Jndeß dem - Bursche ihres hiesiecherrden Kindes ker Reis-Echte sie sich in diesem Augenblicke J Hi Her widersesen - silliarn nnd Ellen waren allein. H leidet-de Lasters-a in- dem Gesichte ; ,bcs sichtlich dem Tode Lxete ihn ergriffen Wie er Esen von seiner est-Theseus entfielen bei - W den Augen El sie b mit dein Gedanken-. F Z Ave-haust von Liede u for efprochen zu haben, wenn ihm «her chon die Schwierigkeiten bekannt gewesen wä ren. Aber sie wollte ihn nicht ankla gen; dennoch llang es wie ein leiser Vorwurf. als sie jeßt in mildem Tone, ihre großen Augen forschend aus ihn richtend, bemerkte: »Ich sra e nicht« ob Du jemals ge wünscht basi, mich zu heirathen. Jeden falls ist es jetzt dafür zu s piit; denn ich werde sterben. Der Tod hat ein größe res Recht an mir, und Dir kann ich nie mals angehören.« Er hielt ihre glühende Hand in der seinen; der sieberhaste Puls, die scharf begrenzte Röthe ihrer Wangen, der un natürliche Glanz ihres Auges, alles dies sagte ihm, sie spreche die Wahrheit Noch einmal kam die bessere Regung bei ihm zum Durchbruch Er schlang sei nen Arm um den Hals des Mädchms und tröstete: »Ellen, rede nicht so. Jch hoffe, daß Du noch viele Jahre siir mich leben wirst. Glaubst Du wohl, gesund und stark zu werden, wenn ich Dich ali meine Frau mit nach Florida, dem warmen Süden, nebme?'« »O William, ist es Dein Ernst? Zollen wir gehen ?« Mit Anstrengung richtete sie sich aus und barg ihr Gesicht an seiner Brust. William ließ sie gewähren; aber während er zärtlich ihr Haar streichelte, überlegte er« wie er der selbstgeschaffe nen Verlegenheit entschlüpsen könne. Daß sie so entschieden seinen Vorschlag trgreisen werde, hatte der Elende nicht bedacht, und wohl oder übel mußte er seine Falschheit nunmehr enthüllen. «Vergib mir, Geliebte,« sagte er in traurigem Tone. »Jn meiner großen Liebe habe ich unverantwortlich gehan delt. Wäre ich doch frei. meinem Her ten zu solgenl Aber ich kann leider nicht so, wie ich möchte. Höre, Ellen, und dann sollst Du entscheiden. Du hast wohl noch niemals davon gehört, daß Jessie und ich schon durch unsere Eltern siir einander bestimmt worden sind?« Williamg Stimme zitterte, als er ciese Lüge aussprach Mit einem iähren Ausschrei war Ellen in das- Sosa zu rückgesunten, ihre Gestalt erbehte, wie von Fiebersrost geschättelt Endlich antwortete sie mit schwacher tonloser Stimme: »Jessie hat mir nie davon gesprochen. obschon sie sonst lein Geheimniß vor mir hatte. Liebt Jessie Dich denn. William?" »Und wenn es so wäre?« entgegnete er. »Gesetzt den Fall, sie wäre stets ge- » lehrt worden« mich als ihren zutiinfti gen Gatten zu betrachten, —— gesetzt» mein erster Besuch in Deerwood wärel in gegenseitigem Einverständniß er folgt. und wir hätten seither immer in s dem Gedanken miteinander verkehrt, ( uns einstens anzugehören, was wiires dann meine Pflicht, Ellen? Jch liebe» Dich mehr als Jessie. Du sollst die Sache entscheiden. Wenn Du es vers i langst so will ich Jessie verlassen ihren Vater deleidigen und meine Familie um ihre Hossnung betrügen. Denke nach, Ellen, und dann urtheileX Nicht genug, das arme Mädchener betrogen und gebrochen zu haben wollte der Elende es nun auch noch zu einer Entscheidung drängen, die ihn entlasten sollte. Wie ein Dolchstich drang jedes seiner Worte in ihre Seele. »O Gott,« so stöhnte sie nach einer langen, unheimlichen Pause »Du prüsst mich schwer; gib mir Kraft es zu ertragenf William wollte sie trösten. Schmerzerfüllt harg sie ihr Dankt jin Den Pausen ullo Icyiuiyzir urin wu liam. der Schuldbeladene, saß da, wie der Angeklagte aus der Sündenbant. Es war eine Stille in dem kleinen Raume, wie im «Grabe. Endlich brach Ellen die unheimliche Stille. »Ich babe entschieden, William. Jch gebe Dich frei. Es kostet mich ein gro ßes, schweres Opfer; ich bringe es aus Liebe zu Dir und Jessie. Magst Du mit Jessie glücklich sein, und damit Da es vermagst, verzeihe ich Dir von gan zem herzen, was Du an mir gefündigt hast. Nur um ein letztes bitte ich, er spart mir den Schmerz, Euer Glück zu sehen, wartet, bis über kurze Zeit der Tod meinem Erdenleiden ein Ende macht." Diese Worte hatte sie mühsam, aber doch mit fester Stimme hervorgebracht Dann bat sie William, sise allein zu Lassen; er versprach, am andern Morgen wiederzuloinmen, aber sie hörte nicht mehr, sie war in das Sosa zurückge funken und brach in ein lrampfhastes Weinen anz. So fand Mrs. Howland ihre Tochter; mit schmerzlichster Theil nahme, selbst Tbränen in den liebenden Mutter-augen, beugte sie sich über die Leidende und fragte nach der Ursache. All-nützlich lösten sich die Tbränen der Bitterkeit in die stiller, linder Wehmuth aus. Noch feuchten Auges schaute El len is das schmerzdurchsurchte Gesicht der Mutter nnd bat -ztsoe mich nicht heut-; Ins-gev W er ein wird, sa e · MICHAEL f g ich Williarn schlug die Straße nach Deerwood ein. um sich ins Voiel zu be geben. Wie ein Verbrecher schlich er dahin, erschreckend vor feinem eigenen Schatten. den der Mond gespensitg vor ihm hinwarf. Sein Gewissen machte ihm die bittersten Vorwürfe. Schwe ren Versen und in gedrücktester Stim mung fand er sich am andern Morgen im Farmhause zum Abschiede ein; er wurde sehr kiihl empfangen. Noch ein mal sehte er sich neben Ellen nieder, deren Aussehen die Spuren des gestri gen schweren Kampfes verrieth. Iroch einmal wollte er, sie tröstend, ihr von seiner Liebe sprechen, ihr sagen, daß er sie nie vergessen, auch nach ihrem Tode lieben werde. Aber sie wehrte mit ihrer feinen Hand entschieden ab. »Lasz das, Williamf sagte sie mit zitternder Stimme, »das ist vorbei für mich; ich werde Dich lieben bis zu meinem letzten Athemzuge —- aber wir wollen nicht mehr davon reden; ich habe ausge lämpsi, und ich muß jetzt an andere Dinge denken. Zum Abschied nimm zum letztenmal meine Hand; was ich Dir mitzutheilen hatte, sagte ich Dir gestern Abend. Wenn ich dort ruhe« — und sie wies auf den kleinen Kirch I hos drüben —- »dann bete für mich.« So ging er; dieser Abschied hatte seinem schuldbeladenen Gewissen leine Erleichterung gebracht. F Gegen Abend brachte der Postbote einen Brief von Walte:. Derselbe er zählte in ausführlicher Weise seine Be gegnung mit seiner Großmutter Mrs. IBellenger Ehe der alte Marsball das I Schreiben zu Ende gelesen warf er es I beiseite und rief unmulbigz »Tai fehlt mir gerade bente noci): also auch Du, Walten hast Dich von den Bellengerg einianaen lassen. auch Dich den ich wie meinen Augapsel liebe, sollen sie mir rauben!« Verwundert schaute Tante Debbh auf. War es möglich, daß Walter sei nern Großvater einen Schmerz bereitet hättet »Was gibt’s denn, Bruder? Was schreibt Walter; meidet er unangenehrne Nachrichten?« forschte sie, iiber ihre große Brille schauend. Staat jeder Antwort schob der Alte seiner Schwester den Brief hin. . Begierig griff sie danach nnd las ihn bedächtig bis zu Ende. »Also Mrs. Bellenger wird in einigen Tagen das Grab ihrer Tochter besuchen; ach, wenn Seth es sehen tönnte!« sagte sie zu sich, wie im Selbstgespräch Dann schaute sie zu ihrem Bruder auf, der ihrem Mienenspiel mit Spannung gefolgt war, und bemerkte ,.Jch verstehe nicht recht, was Dich bei dem Briefe verstimmt; er enthält sa ganz erfreuliche Nachrichten, die uns rnit Genugthuung erfüllen können. Haft Du den Brief bis zu Ende gelesen, Bruder?« »Ach was, zu Ende gelesen!« entgeg nete der Alte rauh, »als ich dem Schrei ben entnahm, daß schon wieder eine der Bellengers den Weg eines der Meinen getreuzt, da hatte ich heute gerade ge nug; ich mag von der ganzen Sippe nichts wissen.« Tante Debbh beruhigte ihren Bruder und machte ihm klar, daß sich hier die Sache doch anders verhalte; daß der Stolz der alten Bellenger von tiefster und ausrichtigster Reue gebrochen sei und sie ihren Frieden darin suche, das große Unrecht, so viel wie möglich, zu sühnen. Es gelang zwar nicht, das nett-our zselnde Mißtrauen des alten Marshall ganz zu besiegen aber er erwies sich doch den Vorstellungen seiner Schwester nicht unzugönglich »Gebe Gott, daß wir uns nicht täuschen!'« schloß er die Unterhaltung. e i n Der Winter neigte seinem Ende zu; die stiirrnischen Märztage vertiindeten den nahenden Frühling. Eines Abends erschien eine Darne an der Thüre des alten hauses und fragte nach der Woh nu Mr. Marshalls. « habe keinen Anspruch aus Jhre GasisreundLchaft,« sagte sie eintreten-, «aVck Alle LUIUUII ycl DCS Accyh Das Grab ihrer Tochter zu besuchen, und das heim, in dem sie gestorben ist. Mir diese Gunst zu gewären, darum bittet ein zertnirschtes Herz.« Es war Mrs. Bellenger, ss jedoch von der stolzen Frau. die ehemals hier gewesen, so verschieden, daß die Familie sie laurn wiederertannte. Trotz der vorhergegangenen Mittheilungen Wal ters war die ties eingewurzelte Mei nung gegen die Mutter der Verstorbe nen im Iarmhause nicht gebrochen worden, und erst ihr persönliches Er scheinen vermochte bei seinen Bewoh snern die Ueberzeugung hervorzurufen, » daß Milde, Freundlichkeit und Sanft E muth den alten Hochmuth verdrängt F hatten. Namentlich Ellen gegenüber »bezeigte sie eine innige Liebe und An ihiingilichleit, die von dem Mädchen ’ bald nnd vollständig erwidert wurden· Mrå. Bellenger blieb längere Zeit in ; der tleinen Familie; die Ruhe des ein ssamen Hauses that ihr wohl, nnd das E lranle Mädchen hatte ihr Herz gewon E nen. Eines Tages, als die beiden ver Etraulich zusammenlaßen, öffnete Ellen ider mütterlichen Freundin ihr Herz fund erzählte ihr die Geschichte ihrer E Liebe, welche die alte Dame indeß aus « dem Munde von Mes. Horoland bereits vernommen hatte. s Bisher hatte Mri. Bellenger Wil iltani stets mißtrantz aber die That sache, daß er die Liebe eines so reinen Wesens, tote Ellen Dowlond. so jäm merlich rniM und betrogen hatte, löschte auch den liste- Jnnken von na qvvnsvsa » -s---viv tilrliebee Zunel ung Bär-ists Enkel. Nach zwei s Ers. ski lenger mit dein Versprechen. bald tote derzulommen. Sie lehrte nach Ren Yort zurück, wo sie bald ein Gerücht er reichte das die vornehmen Kreise schon seit längerer Zeit beschäftigte, und das William Bellenger und die schöne Jess c Graharn als Verlobte bezeichnete. Neuntes Kapitel. Eine Enthüllung Mit großem Interesse vernahm die New Yorter Gesellschaft, Mrs. Bel lenger habe sich im besten Stadttheile ein Haus gekauft, das sie mit Walter Marshall bewohne. Daß er einstens der Haupterbe seiner Großmutter sein werde, war angesichtz der offenbaren Bevorzugung die sie ihm William ge genüber angedeihen ließ. siir jedermann zweifellos An dem qualoollen Seelenzustand Waliers hatte die außerordentliche Vet . önderung in seinen äußeren Verhält « nissen indessen nichts zu ändern ver mocht. Sein gezwungenes Verhalten gegenüber Jessie war eher noch schwie riger als erträglicher geworden, weil bei seiner jeßigen bevorzugten gesellschaft lichen Stellung Jessie seine Zurückhal tung noch weniger als ieitber zu deuten vermochte. Sie legte als Gleichgültig leit aus, was ilzm die größte Herzens qual bereitete, und truq nun auch ihrer seits volle Gleichgültigleit lzur Schau. Eines Icaan als ihm das Herz wieder iiberooll war, sprach er mit feiner yGroßmulter über Jessirsz eigentbiimlig ins-weh Nie-fon- fio f-; non-n all- lieb-neit —-- r I« " k) ps« · wiirdig, nur gegen ihn tiihl und zurück haltend Mes. Bellenger theilte ihm nun so zart wie möglich mit, was von Ellen ihr war anvertraut worden. Jn gerechter Entriistnng über Williams Schutterei rief Walten »Der Elende! Er hat mit Ellens Herz nur gespielt; denn niemals dachte er daran, sie zu heirathen. Und einen solchen eMnschen zieht Jessie allen an dern vor.'« »Du urtheilst in der Erregung und darum zu voreilig. Wer sagt denn, daß Jessie William bevorzugt? Hat Jessie nicht viel mehr Ursache, über Vernachlässigung Deinerseits zu kla gen? Warum näherst Du Dich nicht ihr, warum tauscht Jhr Euch nicht auss« »Großrnutter,« erwiderte Walter, und eine Thriine zitterte in seinem Auge, »ich habe versprochen, nicht eher zu Jessie Graham von meiner Liebe zu sprechen, bis der Flecken any-getilgt ist, den das Unglück meines Vaters aus meinen Namen gelegt hat. Wie es scheint, wird das nie geschehen. und deshalb muß ich schweigen und sie ei nem andern überlassen. Jch wiirde mein Schicksal jedoch leichter ertragen können, wenn nicht gerade William der Bevorzugte wäre; denn ich wünsche Jessie glücklich zu sehen. er aber ist ein Schutte. Lieber sähe ich JHsLe todt, als an der Seite dieses Menschen« ,,Vertraue aus Gott, Walter, sei ein Mann und ver.zage nicht!« tröstete ihn die alte Dame. Aus dem Geschäftsbureau fand Wal ter später einen Bries seines Großva ters vor, der ihm mittheilte, er müsse sich sehr beeilen, wenn er seine Cousine Ellen noch untir den Lebenden sinden wollte. »Die arme Ellen spricht immerfort von Jessie und Mri.Bellender,« schrieb Mr. Marshall. »und vielleicht will Deine Großmutter mit Dir kommen. Sie schien das Kind so gerne zu haben.« Walter war entschlossen, in der Frühe des andern Tages zu reisen. Sein eigenes Leid vergessend, überlegte er. wie er Jessie henachrichtigen könne, als William plötzlich bei ihm eintrat. »he, alter Junge,« ties derselbe, «was sehlt Dir? Du siehst ja der wiinscht triibselig darein.« Walter schaute ihn mit einem sast verächtlichen Blicke an. »Ellen, das Opfer Deiner Schur J terei, liegt tm Sterben!" riet Walter dem Elenden zu« jedes Wort schars be tonen·v. »Ellen im Sterben!« wiederholte William und sant schreckengbleich aus einen Stuhl; er wagte nicht, die harte Rede Walters zu erwidern; er tannte seine Schuld. Walter empfand eine gewisse Genugthuung, daß Der Elende doch noch nicht ganz unempfindlich sei gegenüber dem Unheil, das er so sriool angerichtet, und er fuhr dann etwas milder sort: »Hier-, William, ist der Bries meines Großvaters, welcher diese Meldung enthält; bringe ihn ungesäumt Jessie Graham, oa Ellen sie noch einmal zu sehen wünscht, und sage ihr, daß meine Großmutter und ich sie morgen zum Frühzuge am Bahnhose erwarten.« Mechanisch gehorchte William; er konnte den Blick Walters nicht ertragen und eilte hinaus. Nicht bloß die Nach richt von dem Sterben Ellens hatte ihn so sehr ergriffen, denn diese tam ihm ja nicht mehr allzu unerwartet. sondern fast mehr noch der Umstand, das; Wal ter von seiner Schutterei wußte. Soll ten im letzten Augenblicke doch noch alle seine Pläne vereitelt werden, iiir welche seine Schlechtigteit so viele Opser ge bracht, siir welche er alle seine besseren Neigungen gewaltsam unterdrückt hatte-? Noch einmal zögerte William einen Au entrück. Sein besseres Selbst , mahnte i , das schändliche Spiel. das - et-trieb, auszugeben, das junge Mäd , Hen, das er so grausam getäuscht, zu — tesh und der Welt zu zeigen, wie then-er ste ihm fet. sber die u ritt vor seinen Gläubiger-i lies ihn n i da u kommen; er murmelte: »Ich kann n t, leh kann nicht« und mit diesem Ent lchlusse hatte er fein Schiitfal bestegelt. Er schob den Brief in die Tasche. ent schlossen, denselben Jessie nicht zu liber bringen. Fiir den Fall, daß spätere Erklärungen niithig fein würden, war er urn eine Ausrede nicht verlegen. Jn folge feines Verhaltens warteten am folgenden Morgen Walter und feine Großmutter ungeduldig, aber verge bens auf Jessie. Die Zeit ver-strich, und ssie mußten ohne die Erwartete abrei en. Die erste Frage des leidenden Mäd chens war, als Walter und seine Groß mutter in die Krankenstube eingetreten: »Wo ist Jessie, sie ist doch mitgelom men?« Walter erzählte kurz, die es sich zu getragen. Er habe William den Brief des Großvaters zur Belorgung an Jessie gegeben, diese aber vergeblich heute morgen am Babnhofe erwartets ,,Williani wird den Brief gewiß be sorgt haben,« flilsterte die Kranke. »Warum zögert Jeffie dann noch, ba sie doch weiß, wie sehr ich nach ihr ver lange?« Sie wandte ihr Gesicht gegen die Wand und weinte bitterlich iiber die scheinbare Gleichgiiitigleit ihrer Freun din, siir welche sie ein so großes Opfer gebracht s »Walter,« sagte Dir-T Bellenaer, in ihstm ri- iinn boi Isito Un pr: ist Brich immerhin ein Mißverständnis möglich, und Jessie weiß vielleicht aar nicht, wie es steht. Wie wäre es. wenn Du ihrem Vater telegraphirtest?" s Sosort befolgte Walter diesen Rath, s und am Abende erhielt Jessie das Tele !gramm. Mit sieberhaster Ungeduld erwartete sie den Morgen, und der ’Friibzug schon brachte sie nach Teeri . wood, wo sie von Ellen mit Jubel und ! Entzücken begrüßt wurde. » »O Jessie, wie freue ich mich, daß ; Du bei mir bist und mir den Trost ge währst, Dich noch einmal zu sehen; ich lerwartete Dich gestern schon mit Wal ter.'« s »Wie lonnte ich, do ich nicht; von sei jner Reise wußte-I- Ten Pries. den s Walter zur Besorguna an mich überge z ben, habe ich nicht erhalten« s »Liebe Jessie. ich freue mich, daß Du s so schön und gut bist,'« sliisterte Ellen. s Jessie schaute die Leidende bei diesen ; seltsamen Worten mit innigster Theil J nahme an; sie ahnte nicht. welche reine, selbstlose Liebe dieselben eingegeben hatte. Gortsetzung folgt) HON Dte Frau ist gleich ihres Titlettet Jn einer Vorlesung, welche Mark Tivain iiber das Thema »Die Frauii hielt, toinmt folgende emiisante Stelle vrr: »Marl Tivain’s Ansicht nach bedeu tet «Toilette'· »Frau« und »Frau« ,.Toilette«, denn er sagt: Als Thema laßt uns die Toiletten zweier Antipos den wählen, zum Beispiel jene einer Eingeborenen oon Centralairila und tie einer aebildeten Tochter unserer böchstentsvictelten modernen Cioilisa tren. Bei den Kannibaten trägt die Frau zu hause oder beim Eintausen oder beim Besuchemachen immer eine und dieselbe Toilette, ihren Ieint. Das ist alles, es ist ihre ganze Aue stattuna. Es ist das leichteste Kostiim «.-er Welt, ist aber aus dem schwärzesten Material gemacht. Es ist auch schon als tiese Trauer verlannt worden, aber ei paßt immer. Es lönnte unmöglich tesser passen. Es ist entschieden die riattischste Toilette im ganzen Reiche der Mode — sie ist immer fertig. Wenn man bei einer solchen Dame vorspricht und seine Aarte hineinschickt, wird das Rammermädchen niemals sagen: »Bitte. Plan zu nehmen, die ,Gniidige ist eben bei der Totlette, in drei Viertelstunden wird sie here-blum men.« O nein, die Gnädiqe ist immer in Teil-stie, und noch ehe man den Ihiiroorceaer recht sehen kann, steht sre schon .nitten unter uns. Dann wie derum aehen diese Damen nie in Ge sellschast, bloß um zu sehen, was die oder die anhat, tin-I wenn sie nach hau ie tom.nen, beschreiben sie auch nicht. was diese oder jene angehaöt hat, und orrtlatschen sie nicht. Ein wichtiger Bestandthril ver Toch ter der höheren Kultur ist ihre Erntet -— wie es sich auch geziemt. Manche civitisirte Frau verliert die hälite ihrer Reize ohne ihre Totlette, manche sogar alle. Wenn sie in voller Toilette er scheint, dann ist die Tochter der C: vilisation ein Meisterwerk erlesenster Kunst und Auslagr. Alle Länder und alle Zonen und alle Künste leisten Tri s but, urn ihren Theil beizutragen. Jhr Linnen ist aus Belsast, ihr Meib aus »Paris. ihre Spitzen sind aus Venedig, ; ihre Brillanten aus Brasilien, ihre i Armbänder aus Calisornien. ihre Per i len aus Cenlon, Ehre Kameen aus Rom; ; nur Eines weiß ich nicht, nämlich wo - her sie ihre Haare hat, das habe ich nie E heraussinben tönnen.« - ——.-5 Wie Ueaueoi stetem Der rohe triegerische ug der zArauco - Jndianer CVolts amrn in ;Ebile) bestimmt auch sein Verhältniß äzuin Weil-: Zwar iebt es bei seinem chtt Etzen, vie au Grund gegenseiti soer herztiiter Zuneigung geschtvssen sworden sind, allein bei Den meisten s tpmmt doch nur der Wunsch des Man nes in Betracht Will er ein gewisses inne-scheu zum Weit- hin-ein drum them Her sein Herzenegelxetmnisz seinen renn iren mit, die ihm durch Besehen non Hierbei-. fetten Mit-n Mitteide nnd anderen werthvollen Gegenstän den die Aufbringung des staut fes ermöglichen, und nach Uede an dieses materiellen hinderniqu der sanrrnelt er ch mit ilznen n einer mondhellen acht zu P erd in der Nähe ter Mitte seiner Auserwählten n einem gedenen Augenblick tritt u Soll-et uhend toer Männer ein, sie er öffnen dem Familienvater die Ursache ihres Kot-intens, streichen die Vorzüge des Beioerbers sowie die Berti-eile der gewünschten Verbindung möglichst her aus un) ersuchen ihn schließlich utn sein Jasvort, was in der Regel gegeben wird. Unterdessen hat sich der Bräu tiaam bereits dem Lager sein-er Braut genaht, er reift sie bei den Haaren oder Füßen, s lepnt sie »zum Ausgang der Hütte und schwingt sich mit ihr aus sei nen bereit stehenden Rennen Die Liiilferufe der Geraubten bewirken al lerdin s, das-, die übrigen weiblichen Haus vohner mit Keulen und Stei nen bewaffnet zur Vertlzeioigum her leieileu, allein die Beute entrinnt ih nen Doch, und auch die Freunde des Bräutigams, die sich mi: deruhigenden Worten und Gesten verxtxidigem sind be ld aus ihren Pferden und citen unte: Den Ber.oiinsch1uigen Ver Weiber dein rasend fliehend-en Räuber nach, bis sidn und seine Beute das Ticlicht des tnächften Waldes deckt. i Nach einem oder zwei Tagen lommt »Das War wieder aus dem Wald her "nor und die Frau folgt nun ihrem Mann in iå«: neues Heim. wohin die Freunden es letzteren die versprochenen cnnvfnsirnssfrixtsvss ins-»Hei- hssnit Mr ..--,’- --»-.-·-,----- ·--» --s · »so »Sch«vie—.1ekoat er befriedigt werden tön ne. Gebet und Neuvernisihlte überrei chen dieselben zusammen nnd sieht sich jener in feinen Erwartungen nicht ge täuscht« ist er voll Freundtichteit, wäh rend die Schwiegermutter die Rolle ter Enttiiiteten noch immer fortspieten muß, weghaib sie 1Iekn Räuber ihrer Tochter den Rücken kehrt wenn sie diese auch trägt, ob itzt qun nicht tumgrit sei. Auf die lseiahende Eint xt-ekt desset ben bietet sie aber ihr insti tiches .,1uf um ihrer Würde ais Gast zsekerin alle Ehr-· zu machen; dennoch dauert Die getiencheite Feindschaft in manche-: Fällen Jshee lang fort, so Laß Schwiegermutter und -Sohn sich nur durch einen Zaun oder sonstige Scheidewand oder bei gegenseitig zu petehrteui Rücken sprechen. Außer die ier bescheicbenert regekmiifngen hoch zeitgfoem giebt es eine zweite, die den Character Des Ktieneeiichen in noch ausgeprägkerenr Maße trägt: Ein Aeaueo verliebt ikch z. B. bei einein öf fentlichen Fefiinght in eines-!- dek anwe senden Mädchen, eitt ui sie zu. ergreift sie und entflieht nit itzt: ones einer reitet aus, sieht ein einsam tvnndeindes oder aktieitendee weibtiches Wesen, das ihm gestillt, steigt von seinem Pferd, erfaßt es nnd gestoppirt mit feiner Beute davon. Allerdings ciirien nach such romantischen Niemandlzingen die Geschenke beim Schwiegervater ebenso wenig fetzien Its bei den tegetmiißigen Wekbnngen ——-— . --—--- —»«-· Wie der samt-platten entstand Zur Zeit, oa der letzte banerische Herzog in München ers-rieth lebten einer Sage nach in der An zwei Bau erngeschlechier, die wie die Monteechi und Capiileiti in tödtlicher Feind schaft nebeneinanxser da isten. Wie in dem Drarpa za Verona war es Esnoes sen auch hier. Te: leyie Jochlsofer hatte einen Erim, der letzte Schad lachbcner eine Tränen die beide in Liede zu einander entbrannte-« ohne daß sie toogten, es sich einzuqestehem Die Kinder der beiden feindlichen Ge icklechter gajien als das schönste Paar des Dorfes, nno ais der Herzog eines Tages in das Dorf tarn und auf den: Llnger allerhand Spiele ihm zu Ehren abgehalten sour:e:i. befahl er den bei den, vor ihn-. zu tanzen. Dem wider sprach jedoch ':-er SchaclachbaseL »Armes-«- Jochljoiers Hand sollt-e eine Sapdlachtoehter beriitsren.« Ter Her zog hielt jedoch an seinem Befehl fest, nur sollten die beiden tanzen, ohne sich die band zu reichen. lind so tanzten sie denn den ersten Pl.s.tiler. wie er ge tanzt werden man jeder fiir fiel-, stolz und kalt sich drehend nnd tviegend, und doch verhaltene Leidenschaft in jeder Bewegung nnd im Blick. Am anderen Morgen fand inan die beiden todt irn Waldesgtnnv. Die sich irn Leben nicht gehören sollten, hatten sich gleich Romeo ten-d Julia im Tode ver eini. ON - h-- -—. Militiirischen Personen ist der Be such der Lesehalle in Jena Verooiem Vermuthlich will man jeder Versuch ung zu literarischer Bethiitigung dor beugen » - i o. Drei seseierh , »Den WMXL Ist daz, wirklich QJ II. Ins-M Sie mir vomrsm han«-IF IDE- wqi sollte ei sonst fcIII « II www vers es mich, daß c- stau- « Lucis-Mc «