Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 15, 1904, Zweiter Theil, Image 15

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    Ofen-r cheisehktef von
xizzie hanfflkugeh
No. REI. So,
- jetzt fm user in
den neue Jahr
drin un ich
kann Jtne sa
ge, ich sin froh
for, biiahs das
cilie Jahr war
s doch nio gut.
Was hen ich wit
W for en Trobbel
gehabt, sicei dar- duhi einiqu die e. Do
koste in die etscktc Lein Die Kidg. Frech
un fiissi g sin ie wie alles , amiver in die
Schick do fin se immer die erfchic wann
met von umie siaitk dahi. St mache
iei Himmka sind den ganze Tag- an
die Sttiii un alle Mitmit in e nimm
FEEL Sobald ein Lfcliciteixeni immer
i-:-, kommt auch fain zokacr i- nimm-«
un ich «k,en’-5 qqni iifis«e.v.i:e, Die- Vince
zii dresche, tiiuhci ev diiiit ja Ist-»ja tei-:
gut; Von-n is Der ·4i.t,iili;u, ·.i·.:-: rnein
Hei-band ig-; weil, i.n.·-. c: ten Figci
hen ich Ihre schon so cicl kei"1"i7i : riss,
Zie ihn schJx .i·-::!.1q Fuss kdii ji ic1:·.ie
Er is ja en gar-i 31.iic:».·«k.:iii, soc-?
wiss .1ei;1i :«.ihi, akmrer so dapcsia in
so muri-J kziiiifix is- ci·, Daß er ist indi
W limiiiie Livi- ic: iitixrs re:
stunk fricii irr en Isrkef :l..:-s.11: :.i
im-: bot er Fii·,.!. is: MLD .c.i-:.ii:·::!
Ich beiie Ihre, weit-i ei ri· id· al-: esstl
in iei Böntdnw Jiidks Irljt loss-? reist-.
reist id; die Fig hisdsx « min dutiin
us Irr Feger aria sei :i·.1:t; er D..'·i: Hi
Bsinkltich inixicr kkikp cii ) in Jsisl d
auch schon steiicii i.-::i, icii Zeiss-· icsdd
ni: fimie limite. Wissen Ef, ·.:;-·. iii
ebbeg draiiiie, kamt iidi ci .:i: gilts-;
iixsikst die iicksiseit ci. .1,i«,i·i«r n er
Uc- Weib Linicicliresz itxsis Wiss-u
enmiszs neife July «- .-: iiix un r
kerf ich noch sei Li! irt i.ie. III-»
l·,-: n im micii redi- in den III ’ s.—
zitcfx Feuer ocim bi, km sites i
schwor- Pri- vssif sssik J- s— s- on «- »F
Keins iaem ich do nii fide, bitahz ich
m selbst for zu blehnte aeivcir. answer
is ja grad was mich so miij sit-alte
buhl. Wisse Se, wann der Pixilivp
ebbes ansaeftesse hat, rann hin iclx
doch wenigstens ichlcblte wie e reli
gellek Splitfeiet im das macht mich
dann immer e wenig tesser iiiiils For
Meisefchl met muß doch seine Gefühle
ewenig Luft knacke, sell i-:« ja doch die
einzige Erholung, wo so e arme Fmi
bot. WellJsVie sxfagh ich sin fun, Dis-.
das alte Jahr immer is. Ich Exen mein
Meind ussgemachi, daß vcn jetzt an die
ganze haushallung different qenten
miichi werd. In die etschie Lein werd
M die Mist-is gestbe an Iie Preises
im die bis-i for mich, sdv kann ich off
Keins niii sei-fe; met muß doch e wenig
sen Steil mit-nache. was shot mer dann
sonst vons Leid-ei An die Medic-, das
is ret Plan wo mer fehfe muß; das
dulit niemand asussinne im es kann
auch niemand drin-wer lobt-. Un dann
noch e unsrer Ding, was is denn die
Differenz, ob niek Tendetleun un Pot
iek hnukitehi esse dicht«osol:ek ob mer
sich den Stamm-d mt Potnelyio Wann
lehis un ssanerltaut voll iioppe dahi.
Wann met satt ig, US is all kvas mer
will. Ofi Kot-w tin-di Ver Philipp
da gnil gieiche« m irsill immer edles
etlimäs tm an in die etichie Lein gleicht
er EHS im »Mit-L Jetzt lsi:t ich Jlme
un« einiges, wer kann denn bei die stifie
Preises erfordern Eins zu laufe-? Do
muß met ja en Millionehe fein, un dass
Mieis bei Galle. do kann nter ja par
nii dran schwelle Well, ich lien mein
Meind isfiqsemachi, das-, das in den nen
Icht alles ausgekoii sollt :i-c::e. For
Jeuyiievrs:eo, oo oeii iai e muss se
order-i, biiahs on fo en Tag die-i »ei
iich doch nit iiiinpe loiie nnd ich weis-.
gut einig, daß es Nedbsriiii hor« soz
die ids finge, wag se for Tinner ne
habi bei-i un do iniiizi iiier sitt do .
sd,edni-e, wann es do eiaiis tun-me du«-i,
daß nie-: o so en Haliicseii iiiiics knic
Vekiesdtos un Wiennies gehet-i hol
Mii vie Gans den ich den We.i neiieteri
Jii die erichie Lein is so e Diebsckke ni:
so essspensief wie en Tekiie un is do
noch das Guhsgkies. Das kann tret
on den Brot esse ikn kann die Busier
iebfr. Den Weg is es e billige-s- Ver
« im is dabei doch edisess feines-.
ch lieu den Butietet gesagt, id-. ioolli
e Gichs ooii so ebaiii fiwive Pouiins
den« owivek wie se komme is. do lioi ie
zwölf Pounds qeiocge un ich tien zwei
Dies-let im Moosiizig Cenis for bezahle
müsse. Sell ho: mich otig inötio ge:
machi, owns-er was war zu diihii? nai
iingz. Also den ich die Guhs qui ge
kiieni iin heii se in den Offeii gestellt
Bald boi se auch ansichtig-e zu bkctzeie
un dos ganze baue war voll von den
Schinell iin shoi unsein Eiiveieäi niiq
inikiesi. For Filliiig heii ich Ein-cis
im Rehseiis geiidhiL diiaiie die Live
nieicke das so gin. Wie es endlich Zeit
for Diimn eiexvotde is, ich hen die
Guhs in Schieisses geschnitte, most-et
ich ten boer geniia ioe foes abseits-:
M. Bei -de n Botschet do Kauf ich
iiiie ki-« fein Ceri ivekiii mehr. Dabei is
das Miei so iofs gewese, ais wanncsz
von es eilte Ochs wär. Meine einzige
HM is noch das Guhogcies ge
wefe Im glidiicherireie den mer« e
Zion-s Satt kriegt. Jed lien deii Philipp
n den Keller geschickt for mich en· gieii
feist Mai-i zu Kot im dann heii ich ’g
eingefülli un ich beide, daß ej zum
cllekwesnigsie dick-refund iin vielleicht
noch wenig-er ge e sind. Das bot
mich widtet e wenig besser siihle mate.
Die Kids lcen mich teiiieioeg gebatieii
de von den Gries iii esse un do ben
" Pakt an die Riewottsch gestelli,
z daß ei hatt ivek’ii sollt. Am Obend
Ikgw Fäwilbie nios arm-richtet
W—
i
. or Somm- e
zk chhen den Hatt irr-seit akholt un hen
en ganze Lati- Brot ussgeschniäte un
Ist-N m Hiep sprich-rieth daß» se all ge
nug dran hatte. Der Philipp hcst im
sei Brot gebisse un how gleich windet
aussetspttt Fni Desirr-:I«t,r-t er agt,
tvie droht dann das te«i;xte. Ich , n ge
denkt, es wär widdzsr eine von seine
krehsrge Noshschens un hen en Bett ge
nomme, awwet ich muß sage, ich den
ihn risit blehme könne, ter Stoff hot
ganz schrecklich gen-List. Die Kids ben
auch getickt un ich tym gar nit aus
macht könne, was denn ensrvihiau die
Mättet wär. Jch sin dann zu Werk
gange un shen das Grieg aus den Pakt
erauö gemacht un do hsrn ich dann auch
gefunse, »was luhs war. Es is der Bat-i
Zweig wo ich immer mei Wutching
ompaunsd drin mickse ouhn un tm
den Battein rror noch so ebaut en Jnich
hoch von den Stoff. Was war zu mai
che, ich hen das Gulxssigries in die Gar
betsfchtänn geworfe un hen e Phetsch ge
sein-t, daß ich nie nit ividder e Gnhs
taufe wollt. Off Kohrs is der Phil
wisder on allem schuld un Se könne
gehn. daß ich ihn for gar nickg juhfe
Unn. « «
Mit leite Menaler
Juer
Lizzie Hanfitrnqet
-——--· - ds
Dte Ikifur der Pariser-tm
Die Pariser Damen haben die Her
rentoelt durch den steten Wechsel der
äußern Zehnte- ihres Jilxs derart ver
wöhnt, Daß mit den Moden der Tod
letten uno Hiite jetzt amt- die Mode
des Typin von Frauenschönbeii von
Zeit in Zeit weit-fett Momentnn sind
Arn Schrei-traute große, schlanke, drii
nette Damen modern sum drohten
Zchmerze der (50ijfenre, die nicht mehr
goldtkaari,1c Loreteiis en .·.ro—:— schafer
können, deren tunfttiiftorifchc Vorträge
iider das lciirtteuke Blond der Iiiians
seiten Flora tkin gläubige-is Publikum
mehr Nrer Tic niodcrnfte Haar
farde iit iijr ist«-i hitnnienbraum mit
einem Erirts ins Rö:j)1icke, dieser nur
h h;-.i»i »J. -.. ..;«r.. :.. k» -.....::...
·- -s »so-O-, nun i II Wo Iu »Es Knoqu ljk
ten Beleuchtung der Wo hnunpen son
vern einzig im sreien Lichte sichtbar
wird. Also lautet das Rezept Aus
dem Haarenartte ist in Fnhge oessen
eine Hausse in tast an ich atmen Haa
ren einzcs etret en
Otmetirt wird euin theil: veisen Tro
ste der Coifsente noch seissig J in
großen, nnreaeter.1s;..1et Wettern wie si:
der Orkan Zeigt, wenn er anfängt,
schlechter Laune zu sein« Seitwärts
arrangirt man die Vorderinmr Lustig,
aber kaum mehr bar-schie« vorne wird
der Schopf tief in die Stirne herein
gedriickt, so daß sich eine Haarznnnc
bildet, die mit und ohne Hut plastiscke
dargestellt ist. Die Rücknnsnist zeigt
einen vorn Nacken aufwärts nebener
Dreher. der sich. immer dicker .oerbend.
bis zur Schleif- over dem Achter fort
pflanzen vie die eigentlicte Frier vit
den. Diese wird sehr stach gesteckt, so
daß fee vorne, hinter dein Schopfe,
lauen sichtbar ist. Die in sen Nacken
sinkende tiese Frisitr ist gar nictzt mehr
modern.
Um die Ononlation vor des Winde
Uebennuth ein wenig zn schützen, ever
den fest wieder H narnetze qetrcaeru itsr
Gespinnst ist so ivttnversein,dasz,1ni:
diesen Redende« versenden Spinnen
vie· reinsten Stiiinperinnen sind.
Samentschteisen werden ate- Haupt
schmuck nun wieder sehr qeschätzL Tom
darf man da nt cht Ohne llelterTegunn
wählen. Fiir oie tncdernen, großen,
brünetten Damen giebt ess- tnnstooll ge
drehte Eisiisser Schleier aus breitem
Snntmtbattd. deren End-en Schnörtel
bilden. wie die vetannten Lunis-XX i.
Scksteisen Jst man nnr groß, aber
hanse Fa präzise mein non Ins-festen
Vieren Berntlirrn Die gleiche Schleife,
doch in note-brauner Farbe. Die aber
klein von ltlef alt sind, würden Das Un
l;eil noch :erqri5s;31n, wollten si: wie
unartiae stinken nach dein lsizsnthunt
Der -- Großen langen. Die Strafe
folgt ca att· Dein Frist-, cenn vie im
posanten «-.-.n:-oieirenie Driicten tut;
gerathene Damen noch triebe ziehen-s
men. Fin sie brachte die Mode mü.
terlich ziertiitze Schleifen aus finster-—
breitem Sammet-Inn ni: keck aufstre
benden Enden, nie feinnärIei an der
Ftiiur rnit einer Nabel beseitigt wer
den: sie nehmen sich aus wie duntle
Schmetterlinge, die sich insi »!,nr Rast
da niedekeietassen nicht auf lernen-, denn
Schinetterlinge nnd tleine Variierinnen
sind sehr be:ves.1iiel;, io nassen die bei
den »ttilgereck;t« mininniein Singe
recht aber muß jetzt eilled sein« nnd
wenn eine, Sckneiderin oder ein Tape
iieeer vsii einein Werke behaupten es
iei »dem-·- de sinle«, acceptirt man jeden
Preis: Pariser Rechnunqu haben ja
meist vie versöhnende Eigenschaft, daß
man sie —- ichiiloig bleiben kanns
s-H-—-—-— —
-.-..
Jn der Armee von St. Domingo
findet man keinen gemeinen Zotcaten
Solche, trElclzie nicht den Rang eines
Gennals ts:lleiken« sind Exprösicemen
si- e- «
Hebe dir die Steine erns, die auf dich
Amorer traben- sie könnten die zun
quenente iiir dein Denkmal werden.
s- i- e
.Jn 1100 Jahren geht die Welt
nnter.« erklärt der Propbet Dowie.
Vielleicht läßt er sich bewegen, Das Er
eigniß noch um einige hundert Jahre
nutzufchtebem wenn iin siliche Gemü
ther recht tief in die To che greifen.
IQII
Wintle: »Ich war in England und
bade sehr viel in adeligen höusern ver
tehrt.« Pan Untier: »Sei Na, wie
get-MS denn unteren amerikanischen
Mädelsx«
I Das Grnb des Spieler-.
i
Cu uise ialisornische Erzählnn«g. Von
di n s u S.
Er .Var ien tleinUer schwebet Mann
Lunkd sah ans, als rsber cn seinem Leben
mehr Mißgeschick als Glück oder Er
ssolg gehabt hätte; ans dein einen Bein
tyintie xr und sein grnsuer Anzug war
set-Verlieh siir ihn gemacht worden,
sonst hätte er wohl ein wenig besser
sitzen müssen. Wie dieses Männchen
hierher getotnmen war und warum es
gerade hier sein Zelt aufgeschlagen
«l):.te, wußte Niemand im Lager zu
sagen eines Morgens war er dage
wesen nnd hatte vor seinem kleinen
braunen Zelt gesessen, welches er ganz
am Nordnre des Lagers, ivo ein paar
alte große Cedern standen, ausgeschla
gen hatte. Ein Pferd hatte er nicht
m·itgel·-r.1cht, seine wenian Habseligleis
ten schien er ans dem Rücken geschleppt
jzu haben. Herzlich wenig wnr’s offen
;bar, was er besaß —- -- aber etwas war
?dabei, was keiner der an«:-eren Gold
suchet tintte nnd was allgemeines Er
staunen erregte, nämlich ein Kind von
etwa siins Jahren. Jn Paso del Rot)
krar biet-er noch nie ein Kind gewesen,
kein Wunder, das-, man dieses erste mit
seiner gewissen Neugier betrachtete
;Mand)er der Männer mochte dabei an
J seine eigenen Linzer denlen, die er ir
sendtvo in der Welt tatkr.
! Keiner der Man-net sont-de irgend
Iwelches Interesse siir die neu-angekom«
smenin Fremden gezeigt tzsaben --—ihnen
Innres setsr gleichgiltin, ot) Einer mehr
zsa «dar, der den Versuch machen wollte,
liier Goid zu sincen - nder das Kind,
ja dieses Kind erregte ihr Interesse,
und nur« degtsald machte Dieser oder
Jener einen iiinxrsrg um sich mit dem
.«-Bater dec- stinceg letnnnt zu machen.
Wider dieser schl- -:n schr wenig geneigt
szn sein, solck ,e Brtnniu schasten rn inu
ils-en er tunr nuszerotr sittlich ioort tnrg
uns sclii neg in d: rnxeiksn sich inwe
spräche eintiimssen Da; Usinrire uncm
einer der Männer von ihm erfuhr,
war, Vase er dort, -.oo er früher gelebt
l;atte, Der »kleine Bibbford« genannt
Irorcen war. So nannten ihn denn die
Männer mit diesxm Namen nno ließen
ibn in Ruhe Tzin Einzigen, Dem eH
g,elan,1, mit Bioefora ein wenig ge
nauer ketannt u werd-Im war Hant
leolofs ein prosessioneller Spieler, Der
sein Zelt iIn Lager hatte und bsxn
Goldsnchern Abmd für Alpen- ihr
Gold ebneran kvenn er einiges Gliicl
l,att:. Unter Den lilolasuchern war er
vsiemlich verhaßt nnd hatte im Lager
leinen Iliirgang; vielleicht weil er sich
einsam fühlte, hatte er sich um bieBe
tanntschaft mit Bindme bemüht, nnd
harte sie Freundschaft desselben va-·
cnrch «retvonnen, daß er dem kleinen
Mädchen desselben allerlei kleine
Fretlnblichteiten erwies. Als er dar-l
erste Mal vor Bidvfor«o’g Zelt erschie l
nen war, hatte er diesen gefragt: »Wie
beißt das Kind?« --s-Das war der An
fang zu einem Gespräch. in welchem
Bidcford rian erzählte, wie er mit
Frau nnd Kind von der« fernen Staat
aufgebrochen mat, weil sie dort fast
cerbungscrk waren, um nach den Gold
bistrittcn zn ziehen nnd sein Glück zul
versuche-L Sie baten lnit Anderen
gereist nnd er tatre ein Pferd gehabt
Aber erst war dass- Pferv gestorben nnd
die Anderen hatten Dann seine schwache
Frau mit dem Kinde in einem der Ge
pöclivagen fahren lassen dann war
die Frau trank geworden und wenige
Tage später war sie gestorben und sie
hatten dieselbe etrva fiinf Meilen von
hier entfernt un einem Platze ein wenig
abseits vom Wege in oen Bergen be
H--L-- VII-: ·--..- JU
Heu-»s- seuk »Im Irrtu- UJUK cl. Ist-It
sieben Steinen eine Llrt Kreuz get
macht, tun den Platz spater einmail
wieder stnden zu können, und danni
.nar er mit den thinan weiter gezo :
,«,-.-n, uno hier, bei dem ersten Gold-;
sucher Laaer, aus Das sie gestoßen ma- T
ren, nattrn sie ils-n angesetzt und er
hatte sein Zelt aufgeschlagen Alle aus
ten »C!aims« waren natürlich schon
belegt, so hatte er denn einen Platz
genrnunein ern kein Anderer gewollt»
hatte und gab sich Miit-e, Gold genug
ans dem Sande zu zvasclkem um Nah-— «
rnng siir sich und das Kind beschaffen
zu tönnen.
Von da an latn Der Spieler fast
jeden Tag zu dein Zelte Biddsord’g
und bricht-e dem Rinde irgend etwas
n.«it, er wurde ein gerngesehener Gastl
und Las Kind wartete mit Ungeduldj
aus il;n. Aber als er eines Tagesi
inni, Da war das Kind nicht vor dem ;
Zelte es sei krank, sagte der VateH
Und so war es auch asrn nächsten Tage, !
und als es auch am dritten Tage nochl
nicht deiset war, da ritt der Spieleri
nach Dem nächsten Goldgräderlagens
lflt Digaicng, welches sechs Meilenj
entscrnt war, und holte einen Tottor.(
Aber der Tottor tonnte nicht helfe-H
et- hiine vielleicht such nicht heier »in-l
nen, wenn er in Wirklichkeit ein besse- l
rer Arzt gewesen wäre, als er want
Am nächsten Morgen war das Kind»
todt
Die Männer im Lager, welche sich-i
bisher um den lleinen Biodsord sehrs
wenig bekümmert hatten, nahmen doch»
hetzlichen Antheil an ihm, als sie hör- l
ten, daß sein Kind gestorben sei« und:
beschlossen, die kleine Leiche in gebühst
ten-der Weise zu bestritten; sie graben
ein Grab unter den Cedern, njcht weit ;
von dein Platze, wo BioosorH Zelt
stand, und sagten dann diesem, daß sie
dort sein Kind zur letzten Nutz-.- bringcn -
wollten. Da erzählte innen dek arme
Mann dasselbe, war er seinerseit schm ;
dein Spieler mitgetheilt hatte und its-«
schwer sie, ihm zu gestatten fein niudt
zu der Mutter desselben in’z Grad
zu legen, Mutter untd Kind gehörten
zusammen, und sie würde leine Ruhe
im Grabe finden, wen-n sie nicht« zusam
mentämen.
Männer wie diese Goldsucher leiden
sonst nicht an sentimentalen Gefühlen
aber sie waren sofort bereit, dem Vater
diesen Wunschxzu erfüllen, und schon
eine Stunde später saß Biddford sasuf
einem Pferde und hatte die Leiche fei
nes Kindes vor sich sin- Decken einge
bunden, nnd mit ihm ritten ein halbes
Dutzend der Goldsucher, um ihm zu
helfen, den Platz zu sin!:-en, an dem
seine Frau begraben worden war, nm
dort auch das Kind zu b-estatten. Der
Spieler war nicht dabei ——er wußte,
daß die Männer seine Anwesenheit da
bei nicht gewünscht hatten. Und doch
war er der Einzige gewesen, der dem
Kinde-, als es noch lebte, Freundlich
leit erwiesen und den- es geliebt hatte.
Der Tag verging und die Männer
waren noch nicht zurückgekehrt -—— fast
fing nun im Lager an, sich um diesel
den zu sorgen, denn damals trieben
sich noch Jndianer in jener Gegend um
her. Inn Lager mur':e es gegen Abend
lebendi.1, wie an jedem Abend, wenn
die (.«sto.:i«nit,er von ihrer Arbeit heim
lehrten Am meisten Leben herrschte
vor den Zelle des Spielers, welches
heller ergenchtet war,c als die anderen,
nnd bald drehte sich dort das Rduletc
in der Eil-Ziehen Weise. Da entstand
plötzlich ini Zelle ein Tumult, ein
Streit dar ausgebrochen ein paar
Rcvtolcerfchiisse trachten nnd zu Tode
getroffen wanlte Hanf Roloff ans dein
Zelte und brach nach Minnen Schrit
ten zusammen Wie das Alles so
schnell kjetommen war, Hans-»te- Niemand
zu sagen, oder te es nicht sagen -——
dergleichen Ereignisse waren ja nichts
Seltenes in ten Goldsncher:Laamn
nnJ cie Spieler http-en teine Freunde
Jn diesem gilnaentslitt tarnen
s Ha
-L-.s
tust lllld Its-tief hülf-s nmh imnrrw di
die .
Männer init rein tjeinenViddforo zu: «
Leiche seit-es trinke s Vor sich aus ern ns
Sattel Erz war so gewonnen, wie es i
Maucke oermnthet hatten, al s dieMän- s
ner atn Vormitta; abgeri: ten waren— l
sie hatten den Platz nicht wiederfinden ·
tönt Ju, auf welchem Biddsord seiner
Zeit seine Frau beerdigt hatte nnd
welchen er mit Leichtigieit wiedersrtsitts
den neu-ei nt hatte Nach langem ver- »
gebt ichern Suchen tv ren sie umgekehrt, l
um das Kind n In doch in dem Grabe
unter den Liedern zu bestattern Sie ta
cnen an rein Zelte des Spielers vorbei, »
als dieser turt vorher erselxossen mor- H
den :V.rr -— rnthlos standen die Miin «
ne r Winter nnd mußten noch nicht, mag i
sie nun mit der Leiche anfanan sollten.j
Du keuqte sich der tleine Biddford nie
der iider den Todten und schan:e ihn so
liebevoll an, als ob derselbe sein bester
Freund aetvesen wäre, nnd sagte dann:
»Bei-treibt ihn dort rnit meinem Kinde
unter den Cedem Er war vielleicht
nicht so gut, wie er hätte sein sollen,
aber er war nut gegen meint Kind —
sehr freundlich und gut. Und sie hat
ihn lieb .zel:.1bt, und sie wiirde ja so
einsam sein, wenn sie nicht wenigstens
cttren Freund bei sich hätte « l
So geschah es, und so ist es gekom
men, drrsz dort unter den Gedern deri- .
unschuldige Kind nnd der Spieler zu
samtnen in einem Grad zur Ruhe ges
tscttet worden sind. Und menn der En
.:el dereinst die Todten aus iitren Grä
bern ruseu wird, wird er u:n des ttin
des mitten auch den Spieler zum emi
treu Leben er.ne«ten.
--s—--·-.--—--—
Die Lastsvurfchem
Zu einer Probe in Leipzig hatten
sich zwei Herren eingeschlnyetn da der;
Zutritt strengsten-T vertreten war. Ei- ;
tser derselben ertiiltlt den Verlauf dert
Probe: Die Probe war im volleni
Gange und Meister Btilotv schien in
krank besonders-— fehle-hier Laune zu
sein. Der Z.ologei,rer und das Orches
iter konnten ihm nichts rectrt niachen.’
Plönlich tmnote er den steps und er
llickte uns-. Er machte zuerst eine er
5chroetene, dann eine ganz bitterböse
Miene, starrte ung- .1ir, tsiiclte wieder
fort, utn sich an den Geiaer tu wenden,
und leitete die Probe treuer, une- wie
Jerholt zornige Blicke zuschlettdernd.
Dann wurde er immer unaeniiithlicher,
schlug mir seinem Jattstocl den Takt
kniitlJenV aus des Geigers Notenpult.
Plötzlich, bei einem ntxszglückten Pau
teneinsatz klopfte er nd, sah sich noch
einmal nach uns um« und sagte zu den
Mustternt »Meine Hei-»n. wir haben
morgen einen Iliendeleielsn —« Abend;
blicken Sie rulnn aus das Bildnis;
Mendelgsolnt’5 lxier oben, und klim
ntern Eie sich nicht tun die Lausbur
schen nng Musttalnn-HnnT-lstttgett, vie
iu Leivtiq Musittritit treiben.« —
Todtenstille. llttch einer Meile nahm
Die Ver-Je ihren Fortgang, tvir aber
schlichen still hinaus
——--s-.-O
Die Leute vom Eistrust haben jetzt
viel zu ttkun. Sie müssen sich den
ganzen Winter aus 'DieAusrede besin
nen, die sie im Sommer gebrauchen,
um zu etllriren, dasz das Eis trotz
eines iiir die Eigernte so günstigen
Winter-J so ttscuer ist.
ei si- :
Schiießich stellt sich heraus, daß es
gar nicht Litellingtom sondern Rapp
leon war. welcher die Preußen bei Wa
terlvo aerne sehen wollt-e, und selbst
rem solle- spester noch leio gethan
haben
III-O
Die Geschäftsangftchten siir 1904
sollen ausgezeichnete sein-. Die Han
ulåmtlt ist also nicht abergliiubisch
und läßt sich nicht dadurch in ihren
Hoffnungen beeinflussen, daß das neue
Jahr atn Freitag anfängt.
««--..·---- .
Frau Pauias Var-leisem
NovellevonDoraFreh.
Sie hatten sich in Gras, wo er in
Garnison lag, kennen gelernt. Sie war
wohl aus angesehener Familie, man
lebte gut, aber den Töchtern außer den
Möbeln und der Ausstattung auch
Geld mitzugeben, daran konnte nicht
gedacht werden. Und sie liebten sich
so sehr, sie dachten immer an ein Wun
der, das geschehen müßte, um die Ver
einigung zu ermöglichen. Und es ge
·frhah!
Viktor hatte einen Freund; er stand
int selben Regiment mit ihm, es war
ein so lieber, ruhiger Mensch. Sie
hatte ihn lange Zeit im Verdacht ge
habt, ihr stiller Verehrer zu sein. Als
er nun unverhoffterweise seinen Onkel
beerbte, war es sein erstes, für sie beide ·
die nöthige Kaution zu erlegen. Wie
sie jubelten, wie dankbar sie ihm wa
ren! Es war dann eine stille Trau
ung gewesen, sie hatten sofort die
Hochzeitgreise angetretcn. O, die seli
gen Taget Wie schiin sie sich ihr Nest
chen eingerichtet! Wie traut war ihr E
kleines Heim, wie gliicllieh waren sie·
dort. Alliuonatlich übergaben sie ih
rem Freunde die Summe, die die Kau
iion abwarf; sie lebten nur von der
Gage ein vergniigteg zufriedenes
Leben.
Da latn das- schreclliehe Unglück! Es
war zur YJtanöberzeiL Vittor war
fortaezogem alle Tage schrieb er von
dem bunten Treiben da draußen, von
den unblutigen Schlachten, die dort
geschlagen wurden. An einein der letz
ten Tage waren Mitten gegraben wor
den, da ein feindlicheg Fort gesprengt
werden sollte. Jhr Mann leitete den
Angriff, und fand dabei durch die un
ufgetlarte llnoorsiehtigteit eines Un
tergebenen den Tod.
Sie hatte es gar nicht glauben mit-,- ;
Am ihr junger, schöner Gatte todt!! (
THE-»- L.-44- .(«« --«I- tros-— ,«-(...--l-l.
Jst-un Hut-n- I·,n sie-u, Mit-I HELLUMJIF
und mit allen militiirischen Ehren be
erdigt. Als alles vorüber war, ging
sie allein wieder aus den Friedhof hin
aus; sie konnte das Unglück ja noch.
immer nicht sasseu, es nicht glauben, !
daß ihre Zutunft da unter dem grü
nen Hügel begraben lag. Und als sie
schluchzend dort gelegen, da war der
Kanonier, durch den das Malheur ge
schehen, an sie herangetreten Der arme
Bursche fah setbft wie ein Todter aus« »
»O, anädiae Frau, meine Seligkeiti
gäbe ich dafür, wenn ich es ungesche
hen machen lönntet Gott steh’ mir in
meiner letzten Stunde bei, ich weiß
nicht, wiss geschah«
Tags darauf fand man seine Leiche
nebn dem Grabe des durch ihn um das
Leben Geiommenen. t
Sie stand nun da, mit fünfund
zwanzig Jahren verwittwet. Es war
ihr, wie wenn all ihre Energie, all ihr
Lebengmnth unter jenem Hügel «an
dem Zentralfriedhof miteingegraben
worden wäre. Sie lebte nur ihren
((riiineriingen, hatte sich weit außer
halb der Stadt, dem Friedhofe nahe,
zwei Zinnnerchen gemiethet und hier
her alle ihre hisbschen Möbeln unter
gebracht. Jede-:- Stiid war doih der
Zeuge der kurzenZeit des Glutin-, das
ihr zutheil gewesen.
Monate waren vertrauen-tu da
drängte sich etwas aanz sachte zwischen
sie und den Kultus des Vergangenen
Sie sing nn, an ihre Zukunft zu den:
ken. Jhre Pension war doch so ge
ring, das Quartalggeld, das sie nach
dem Tode ihres Gatten brlommen,
isuiic uiiuu yiiiilcikiuii, klingen gklllP
gen Verpflichtungen gerecht zu weiden.
Die Kaution hatte sie sofort an den
rechtmäßigen Besitzer, der sich nach
ihrer Verheirathung nach Bosnien
hatte versehen lassen, gelangen lassen.
Nun hieß es, sich iiin einen Erwerb
unizusehen! Sie ließ all ihre Kennt
nisse und Fähigkeiten Revue passiren;
es- ioaren deren nicht wenige, aber nun
galt es doch nicht mehr, damit vor ei
nein lireise von Bewunderern zu
brilliren, sondern sich durch sie das
tägliche Brot verdienen. So sing denn
die böse Zeit des Suchens an. Eine
Stelle toggiiber sand sich bald als Ges
sellschafterin bei einem artigen talen
tirten Kinde; es niachte sich auch An
fangs ganz gut. Da sing aber eines
Tages der Papa desselben an, ihr un
nöthig viel Aufinerlsaiuteiten zuzu
wenden, und sie gab die Stelle anf.
Zwei Jahre hindurch ging es so, bald
in eineni Bureau, bald als Stunden
lehrerin, und iiberall war eg ihre Ju
gend, ihr Wittweiithuni, die ihr hin
dernd in den Weg traten.
Und nun war sie gar tranl gewor
den! Reine ausgesprochene Krankheit,
es war, wie wenn ein Fieber an ihr
zehrtr. Nervosität, sagte der Arzt, sie
selbst wußte es jedoch besser: es war
der nie gesättigte Hunger, die Sorgen,
die an ihr frasiein Sie mußte zu
Bette bleiben: es war eine schreckliche
Zeit. Da lag sie denn siebernd, jedes
noch so leise Geräusch ließ sie erschreckt
zusainniensahren —--— was thuii?! Ein
Stück nach dein andern von ihren »Re
liquieii«, wie sie die Möbel nannte.
wanderte in fremde Hände, sie selbst
» lag, unfähig sich zu rühren, da.
Eines Abends hatte sie sieh durch die
Kleine ihrer Nach-darin einige noth
ioeiidige Besorgiuigen machen lassen.
Als sie dieselben aus dein Zeitiings
blatte, in das sie eingeschlagen waren,
wickelte, fiel ihr Auge aus eine An
;nonee:
w.-..-.--.»«..-.- -. -—«- ---k
Geld für Jedermann
ohne Verwertung und in Nat-n
fiir Offi irre, Beamte, Le ret.
»Auf Penfionem Zinsengenii e u.
s. w. Briefe unter O. W» IX.
Porzellangasse 44, Thür 10.
Jhre Augen hafteten wie gebannt
an diesen Zeilen und sofort faßte sie
den Entschluß, an die angegebene
Adresse zu schreiben; vielleicht war dies
ein Ausweg ans ihrem Elend. Sie
schlief die ganze Nacht nicht, sondern
machte Zutunstsplänr. Sie wollte sich
eine Trafil kaufen, das würde sie wohl
kärglich, aber dennoch anständig er
nähren. Als sie sich- Morgens miähsarn
div- an den Tisch schleppte, war es ihr
erstes, den Brief fertig zu stellen und
ihn zur Post befördern zu lassen.
Nach zwei Tagen traf die Antwort
ein, sie möge sich behufs persönlicher
Rücksprache an einem der folgenden
Tage zwischen L Und 5 Uhr Nachmit
tags einfinden. Die Arme konnte je
doch weder ausgehen, noch schreiben,
denn ihr Zustand hatte sich so ver
schlechtert, daß sie wie gelähmt dalag,
angewiesen auf die Güte ihrer Nach
barn, die, selbst in engen Verhältnis
sen lebend, das möglichste thaten, um
ihr kleine Erleichterungen zu verschaf
fen. Erst nach- Wochen verließ sie das
Bett, nur langsam konnte sie sich bei
wogem nnd wieder vergingen Wochen,
big sie daran denken konnte, Herrn
»O. W.« ansznjuchen
Ein Diener öffnete aus ihr Lauten
und führte sie, aus die Frage nach sci
nem Herrn, kopfschüttelnd in ein klei
ner-, elegant eingerichtetes Herrengan
nier, wo sie sich erschöpft niederließ
(5-s,3 verging längere Zeit, während wel
rtter sie ihre Umgebung musterte. Es
sah hier beinahe so aus, wie seinerzeit
in Viliorg Zimmer. Waffen ans aller
Herren Länder nnd Jagdtrophiien an
den Ltiiinden Ein leises Staunen
stieg in ihr anf, sie tonnte sich ihre
Umgebung mit dem Geschäfte, das sie
herfiihrte, nicht zusammenreiinen
Da öffnete fim eine Ibiir nnd ein
distinguirt aussehender Herr trat gril
ßend ein. « Sie erhob sich erstaunt,
denn einen Geldeserleiher hatte sie sich
ganz anders vorgestellt. Der Anblick s
dieses keineswegs alten Mannes mit
den erwartungsvoll blickenden Augen
verwirrte sie. Hastig entnahm sie ih
renk Täschchen den Vor Wochen ein
Psangenen Brief, den sie ihm, mit ei
nein schwachen Versuche, zu lächeln,
überreichte Während er ihn langsam,
zögernd entsaltete, entschuldigte sie ihr
spätes Erscheinen mit ihrer Krankheit
Die Worte fprudelten nur so iiber ihre
blassen Lippen, und mit der Hand
suchte sie eine Stütze, denn es war ihr
plötzlich so elend, «so ängstlich zu Mu
the, sie schämte sich so sehr der Situa
tion, in der sie sich dein sremden·Man
ne gegenüber befand.
Dieser hatte, aus ihre Worte lau
schend, den Jnhalt des Brieer über
flogen, und nun nahm sein Gesicht den
Ausdruck des Verstehens an. Mit
freundlichem Lächeln dat cr sie, sich zu
setzen, nnd begann Frage um Frage
an sie zu stellen, die sie alle ohne Zö
gern beantwortetr. Solcherart dauerte
es nicht lange, bis- er ihre Lebens- und
Leidcnggescnichte kannte. Sie sprach
nun, kvie wenn sie einem alten Be
kannten gegenüber saße, denn ihr Vi
saviiz sliiszte ihr solches Vertrauen ein,
daß sie ganz ciuf die geschäftliche Seite
ihres Hiersein-; vergaß. Plötzlich aber
kam sie zum Bewußtsein, daß sie seit
geraurner Zeit allein gesprochen, und
erschroclen fuhr sie von ihrem Sitze
aus:
»O, ich licliiitiac Sie da mit meinem
cui-nur« wuuyruuiz uns vergesse gunz,
daß Ihre Zeit gemessen ist. Nicht,
wahr-, Sie ertnndigen sich über all·daH,
was ich Jhnen mitgetheilt, und schrei
ben mir baldt Jch werde Ihnen sehr
dankbar fein!«
I Er geleitete sie bis zur Ausgangs
thiir. Als er dann in das kleine Zim
»mer zurückkehrte, setzte er sich in den
TFauteuiL in dem er früher gesessen; er
ssah ihr Gesichtchen, das sich während
sdes Sprechean mit einer feinen Röthe
silberzogen hatte, die großen dunklen
Augen, welche die Ertegung leuchten
?gemacht, den kleinen Mund, der so
sverrätheriseh gezuckt, als sie ihm aus
sihrer Vergangenheit erzählt hatte.
sWie schön diese Frau wart
» Er rieb sich die Augen » träumte
er? Dann schellte er den Burschen her
bei:
»Erlnnoiae dich sofort, wer vorher
»du gewohnt!«
E »Melde achorsani«.t, Herr Oberst,
tein lGeldaaent, es kommen noch oft
Leute-, die nach ihm sragen«, antwor
tete Johann dienstbeslissen. Er kannte
alle Wolniparteien, stand er doch trotz
der kurzen Zeit, die sie im Hause
wohnten, mit alten dienenden Geistern
im besten Einvernehmen.
Oberst Kmll erhielt auf seine Er
stlindigungen die glänzendstsen Aus
x liinfte iiber Frau Paula Es entspann
s sich ein reger Briesmechsei zwischen
ihm und seiner Ps"eudotlsientin, der
immer mehr einen freundschaftlich-en
Charakter annahm. Kurze Zeit da
rauf stand in deine gelesensten Blättern
Wiens-:
Statt jeder besonderen Anzeige.
Frau Paula Lissen, Hauptmannss
wittme, Oberst Friedrich Krall
empfehlen sieh als Verinählte.
-—-—-—
» Wenn die ·Menschen sich ihre Köpfe
selbst herauf-suchen durften, bekämen
die Meisten teine gescheiter-en