Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 01, 1904, Zweiter Theil, Image 2

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(1S. DIREKva
Ein-W Woche in der Luft unseres
thicndes wird ihn iutirenf sagte
Viele-L nnd wehte es sich zur Aufgabe ’
ihves Lebms daß er Ruhe und Echo-s
M gewinnen könne.
Sie Wstalieie Piclnicks und weile
ZMHG sendeie ihn in Gesellschaft
seines amerikanischen Freundes So
merdille zum Fischen aus ersann alles
Mögliche um ihn von seinen Büchern
. CWTM ein Leben under freiem
Zimmel zu iihtein Und an diesem
Leben im Fieien konnte sie theilneh
men. denn ihre ländiichen Gewohnhei- i
ten bitte-n sie zu einer tüchtigen Fuß
Sängerin gemacht, nnd zwölf oder
fünf-Uhu Meilen waren ihr, wie für
ihre Nachbarn in Baum-nich ein Spa- »
zieraana über den hydepart
Wilmoi und Ida hatten sich in LingL
field niederaelassen und nahmen an
vielen solchen Ausfliigen theil; jede
Raine, jeder Wasserfall diente ihnen als
Vorn-and für eine zehn Meilen weite
Mel und ein Mahl im Freien.
Ei and der interessanten Gefpriiche
genug bei diesen ländlichen Schmausen,
nnd der eifrinsie und durchaus nicht
der umnsieressanieste Sprecher in die
ser kleinen Bande war Laurence So
werville. Gwswolds anperilanischer
W. dessen Freundschaft nicht minder
herzlich war-, weil sie mcht von lange
her datitie
ss I-»
Wmllc W llllk lllll cllugeouqtc
älter als Gwitoold und fühlte sich
M dessen Ruf als Müh-elfe: Lord
Mund-»O zu ihm hingezogen Der
Amerikanek bajie ein großes Vermögen
geerbt liasne einen beträchtlichen Theil
Most-Zeit und seines stklkeertlnögenng
wo men gavi u -
kalter ein bei-M Wsse an Lord
ANDqu s Werten gleichzeng mit der
- wkgtfußten Meinung, daß nichis in
England so vernünftig und wirlsam
wie in Amerika geschehe.
s- »Ich möchte gern sehen, ob etwas
Tiischiiaes ern leem Wert ist,« sagte er
elfen in Oliv-et. Natürlich weiß ich,
daß ich eine Mai-ge Jetihiimer find-n
würde. Jels war begieriget, Jhke Ideen
als die Lort bilden-UT kennen zu Ter
nen. kenn it aehött zur ausgespksijw
Generation Willmiotce unv- feine
Partei dachten etwas Großes zu ih.: «,
ais iie ten farbigen Menschen beste-.
i:n. sie um«-bien, daß ein Nachinfyl,
-«-e·i.so ils-e arme Bevdlterung schmusitz
nun nnbelxaglich unter Obdach «-.u
kann. der Wen zur Rettung ist. Ih:
glauben nicht etwas Großes ze:i;a1s.-..,
haben. kenn mit E;.:-:n unter «-H-l,:1
sättigen stv die anxes ;«)’-nn nnd-u
M Iassm Wir werden für Jesen
sorgen, wenn wir den Vottheil heraus
iincen --— ude wir nnd-r ihn fr"i.';.:
eher fpölksr Stabe-III
Und dann hatte et lächelnd in dem
Weinen Kreis umher-gesehen als wenn
et das Höflichsie von der Welt gejagt
hätte.
Er hatte Olivet ziemlich oft in
Mo und den Vorstäoten sprechen
, sich aber nie zu einem Wort
Lobei herbeigelassen, welche Zu
s- IIIle ihm beinahe Violeis Gunst
Mktzt site-wäre in Ies«Mannes
ncnme uno denenmen man etwas
ngenehnies, Magneiisches gewesen,
das die Sympathie einer jeden Frau
Izu-ung- Aber während sie ihn in
Bezug auf diese Nichifchätzung als
Barbaren betrachtete, überreichte ex sie
eineB Tages mit den Worten: Ich habe
Ihren Gatten mehr als einmai spre
chen gehört, witllich, gnädige Frau,
et ist das, was wir einen Redner nen
M. Es gibt ihrer nicht viele. Wenn
ich einen Redner höre, io erkenne ich
sogleich, wer dazu geboren ist«
Js- den lefien Tagen des Septem
ber wurde der kleine Kreis durch die
Ist-must Muth Feeeland s in Linigfield
Mksßnt die sich an der Aussicht
M lang-ten Abwesenheit von dem
- Mutionellen Kensington erfreute.
.DI mißt hier nicht einmal Hand
tragen, außer wenn Du aufzu
wünschest-« hatte Jda zu ihr ge
Jch tragenie welche, außer bei
· M »der zum Ritchgang Jch
Ibe ist-set etwas mit Blumen, Far
III-search bunt-en oder is etwas zu
s wobei hondfchuhe nur lästig
, ZM Ich habe natürlich Einmal-and
» doch sittde gewöhnlich ins-tei
itieine Idee, wie
Wes hier fthei- Lebensweise
B Akt Unselstrnße ist. Die Luft auf
YOU M W mich trauten, ich
ZU sitt die haft-e wie eine Bei-rückte
i« ;. M meine gute Mutter herkom
o würde ihr etwas
sp II « s-—fiewiitdesich
. » f«
» F Mutter-. Sie ist
« Mk IFFIZKDZDUM t
W e
f s- einzige Ins-Mk in
- nåksriuw sehnen-J
is- att —·-T
chen geziert, dsle im Sonnenlicht auf
blitzteih den sumpfigen Gruben, m
welchen die Wassetraben kiächzten und
aufflogen, wenn sie und ihre Freun
din vorbeiritiem Wenn Wilmot auf
der Jagd war, nach keiner weiblichen
Gesellschaft verlangte, ritten »die Vec
den über das Moor, über die gtasige
Straße nach eigenem Gefallen oder
fuhren nach Wilverwold und brachten
den Nachmittag mit Biolet im Garten
zu.Ma-nchmal war auch Violets Gatte
dabei, brütete aber entweder über
einem Buche oder lag dem Anschein
nach ffchlafenld in einer Hängematie,
während die jungen Frauen sich bei
einer Croquetpartie umhertummelten
oder sich mit Golfspiel die Zeit der
trieben.
In Yortshire fühlte Mary mehr
belebt als ie, seit sie den ,Saxon«
verlassen, wie in Afrita fühlte sie die
Jugend in ihren Adern.
»Ich glaube; ihr Beide sei-d echte Zi
geuner,« sagte sie zu Jda und ihrem
Gatten. »Es ist mir, als wenn ich bei
meinem lieben alten Onlel in Johan
nesdurg wäre. Jch glaube, das kommt1
davon, daß Sie im Rand gelebt ha
ben, Herr Amstrvng.«
»Aber Jda ift durch und duch Zi-l
qeunetin. Schauen Sie ihre sonnen-(
(
derbrannten Hände an. Und sie ist nie
Im BUNTER-EINI- gsskslns« »
».foa ist were -—wie ver Cum-»
so die Gattin« i
Nun wohl, es freut mich, daß Vie
die Afticander gern haben denn ich
erwarte Einen in einigen Tagen Jch
hoffe, MßJda und Die ihn hier ver
gniiat machen werden«
Mary war von überwältigendem
Giiicksgesiihl tief erröthei
sherr Wentworth?«
»Is, Herr Wenn-dorth- Er und ich
find wie-Brüder. wie Sie wissen. Er
isi nicht so lustig, wie er zu sei-n
pflegte, aber ich glaube, Sie können
ihn seinen Kummer vergessen machen.«
aPech wollt-e, ich iönnie es," sagte
Marh offen.
»Ich sehe nicht ein« weshalb er
Kummer hat,« sagte Jda, »oder wa
rutn er sich Einer fern hält, die er in
nia liebt — denn ich weiß, er liebt
Dich, Math. Wende nicht roth, Liebste,
isir haben keine Geheimnisse unter uns.
Weshalb spielt er mit dem Glück! Er
hat eine Menge Geld und Du auch.
Warum solltest Du dieses Jahr nicht
heirathen u Dich in der Nähe von
uns niederla en? Er ist ein Narr,
nicht zu wissen, daß ihm das Glück so
nahe liegt.«
.Wenn Du so sprichst. Ida, werde
ich meinen Koffer packen und nach
Kensington zurückkehren herr Weni
warih hat niemals ein Wort vom Hei
rathen zu mir gesprochen. Nichts liegt
feinen Gedanken mehr fern —- oder
den meinen.«
Sie mußte vom Gartenstuhi auf
springen, um ihre Thriinen verbergen
zu können, indem sie sich jenes bitterm
Tages in Kensington entsann, als er,
stolz auf feine Unschuld, lieben-arm
zu ihr gekommen war; als sie ihn
fiir’ s Leben sich hatte zu Cigen machen
th-—- - t- s
IUIIINIH Us- III syst Ist Ists-« Only-I
simt verloren hatte. Jhn zu verdäch
tigen, den edelsten, theuetsten, eines
grausamen Mordes zu verdächtigenl
Sie muß toll gewesen sein.
Es kiibt Männer —- leine große An
zahl-, die eines Freundes Geheim
niß selbst vor einer Frau bewahren
können. Wilmot gehörte zu dieser
Seite. Jda wußt-e nichts von der
dunklen Episode im Leben Weni
worih’z alias Wildvvet's, wußte
nichts von diesem angenommenen Na
men, denn es war kein Brieswechsel
zwischen dem Oranje-erislaat nnd
der Russelstrasse gesiihel worden. Wil
mot staat-i kein Glück zu versuchen, ikifatkp
n vom-en gegangen, unt-du ,
Zenit er sich als wurdig erwiesen
hatte, nach einigen Jahren zurückkeh-·
ten und um Fräulein Botrodaile wer
ben. Eheer sich aber nicht als würdig
erwiesen hatte, durfte keinen Ber
lehk mit ihm haben. ine Sünden
waren zwar mir Jugendsiinden, aber
nach herrn Botwdaile’s Ansicht wa
ren sie schrecklich. Dieses drakonische
Urtheil war gegen ihn aus-gesprochen
worden.
Arnvld kam am nächsten « an.
Et wußte, daß das geliebte Madchen
inngsieid sei, und wie er sie sriiher
Wie-dem hatte er nun Gründe« zu
wünschen. daß sie während seines Be
suches in seiner Reihe sei. Er hatte so
gar Wilmot ten, sie einzuladen;
doch sie begriien sich wie immer in
letter Zeit, so halt, alswa weiten siemit
einander nur obetslächlich bekannt.
Er sah mitde nnd gedankenvoll ans,
nicht wie ein Mensch, in eines
Famil-es hauö zu fischen und zu
jagen kommt nni sich seines Lebens
zu erfreuen Er war geistessabwesenn
Inn mußte drei- odet viermal die
Frage wiederholen ehe et zu unt-wor
tes is Stande war. Alles III B
, ' außer wen-ei gal
M m DM Wi
s
EWOWLM«
Bäoteäverläbeti Meiji«-steifqu
m alt war W
Mitein. sich so ein-as m Ins-Inn —
»Du scheinst eine große Vorliebe siir
Greöwald zu besi "as qte Wiltnot
»und dermoch hii te ich nicht gedacht,
soaß er der Mensch wäre, der Dir ge
fällt«
»Man kann sich fIr sinnt Da M
interefstren ohne eine besondere
liebe fiir ibn zu besihen Dieser Mann
interessirt msich.«
»Nun, zweifellos, er ifi ein fester
Charakter,-aber Ich wußte nicht, daß
Fki ein Kenner der menschlichen Natur
it."
«Eine neue Eigenschaft von mir,
vielleicht durch meine lange Müßigteit
hervorgebracht Man hat im Rand
drunten teine Zeit, «die menschliche
Natur zu studiren Jch interessire
mich für Greswold und seinen ameri
ianischen Freund«
.Sein ansetilanischer Freund interå
essirt sich auch sür Dich. Jch sah ge
stern, wie er während des Frühstücks
Dein Gesicht studirte.«
»So? Also noch Einer, der die
Menschennatur ergründen will.'«
Greswold nnd Somerville sollten
mit Wilmot und seinem Gaste am
nächsten Morgen zusammentreffen
Das Jaadtevier von Wilvetcvold
schloß einen Theil des Moores hinter
Lin-afiekd ein und dehnte sich über eine
weite Fläche unfruchtbar-en Landes
aus. Inmitten dieser Wildniß stand
das Häuschen des Waldhiiterg, das
jahrelang unbewohni gewesen war, da
tein Förster es wagte, in diesem von
der Kioilisaiion abgelegenen Ort zu
wohnen wo Hütte-n in oer Nähe Wil
vermole zu haben waren. Die ein
same Hütte befand sich asn ein-et male
tischen Stelle, sah über haide und
Ginster und den fernen dunklen Föhs
-.-...--c n k- m: s « t»...k --s
DE II IWUly XII-If CI III IUIIIIII
Mäuschen ihr Leben lang und see-gute]
sich damit thun zu ihn-nein was ihr
gefiel. Auf ihre Anordnung war-des
wind- und tvettersest gemacht mit
drauf-lauen Tapeten ausgeschlong
niit Bambustischen und Stühlen u
einem Ofen eingerichtet, auf dem man
ein Frühstück bereiten konnte. Dies
war gewöhnlich der Zufluchtsort der
Jäger, wenn sie vom Umherftreifen
am Morgen hungrig wurden, und ein
beliebtes Rendezvous zu einem Nach
mittansthee, wenn man wegen schlech
-ten Wetters nicht im Garten seini
tonnte. Tag Jagdhiiuschen war drei;
-Meilen zu Fuß oon Schloß Wilret
wold entfernt.
Guswold und seine Freunde hatten
den Moraen aus dem Moorland ver-?
bracht, und die Gesellschaft hatte sich
noch dem Frühstück oot dem Jagd
häuschen getrennt Wiltnot und Eile-T
nold beabsichtigten nach Lingfield zu-!
rückzukehren während Gresrvold und
sein amerikanische-: Gast im Jagd
waaen nach Wilderwold fuhren. I
Beide Männer waren govanienvollJ
der holpriae Weg zwischen dem Jagd
häuschen und der Landstraße machte
ein forgsomes Jahren- nothtvendig und
tonnte zur Entschuldigung der
Schweiasamteit der Rutschirenden die-s
nen. Some-Mille war der Erste, derx
spkach- I
«Jch glaube nicht daß Sie sich heutei
wohl befanden,« sagte er. ;
«Was läßt Sie dies glauben?« »
»Nun, Sie sehen- so gelangweilt
aus. Jch dente Sie machen sich nicht
viel aus dem Jugen«
.So ist es, ich hin nicht zumSportO
mann erzogen worden, ich jage nur,
weil törpertiche tiehung im· Freienfiir
mim au: rein wu, und wen es meiner
Frau 1efiillt, wenn ich iider das Moor
herumftveifr. Ich verfehle ebenso ost
einen Vogel, wie ich ihn treffe, und
noch mehr, es liegt mir nichts daran,
ob ich zdn treffe oder verfehte. Mein
Herz ist nicht dabei.«
»Ebenfo ist es deiWentivorih. Ich
»als-wie nicht, daßer der Jagd wegen
Pier ist«
- -Warum denn? Er ist vielleicht hier
ihergetommem um die Zeit todm
Hchlagen. Die meisten Leute haben Ia
steinen anderm Gru—nd.«
’ »Er ist doch nicht des Mädchens
wegen hier? Eh? Nein, dem ist nicht
so. Mir gefällt des Mannes Wesen
nicht. Goezwold etwas steett dahinter
Jch glaube nicht« daß er ein Mensch
ist, der in die Gesellschaft zugelassen
wenden dürfte. Jdr Nachbar Arm
ftrong scheint einer besseren Masse an
lzuszehörem und ich sehe es nicht gern,
daß er mit diesem Menschen freund
kschnftlich vertehrt.«
T .O, Armsteong weiß Alles iider ihn,
inne Gute und das Schlechte. Sie wa
iren Kameraden in Südnfrila, sozu
ksageth Adeptiobriider —Beide waren
Die-muten- oder Eos-mähen ich weiß
nicht mehr was-«
.Gokdatiider in Südafrila war eri«
rief Somerdille ei rig aus. —«Dann
spielte mir mein "chtniß doch tei
nen Streich —- tros des Bartes.«
MS meinen SM«
) »Er ist derselbe. Jch entsinne mich
nun-—vdwohl er, als ich ihn beinahe
vor Mär-been sah, einen Buttqu
der sein san bedeckte. In erste-n
Male als wir zu ammen nann, war
ich überrascht M ich nur diesen
Menschen« wo nnd imme? Warum ist
sein Gesicht mit so bekannt —- die
Stirn und die Augen die Art des
Damms-e q- ves Septas-u wie bei
den Beet-Its von dem Vierte-ins
Ich M niir rnge tagte-,
new wir nett d- zre nennten W»
Mii- ein DIE-IN- den ss etwa-;
m, neun-hie ich ,
Jede-es M wehte diese CI
einen leiden ,Wa auf mtchi Er
Mem-ob Dei- cie good-»tie- knick
tstt Hub-n, ldssi wäre mir keine la
deutliche Erinnrerugsügebslieben heute
als wie beim Frli aßen larn es
kmk m. wie svei einem Bis becaus
katZ der Ort, die osphiire,
Ue M der erfsn Begegsnnng, und
ich war abermals in dein nebligen
Londaner Wsspl — die Lampen
herum-ten bei Eurem englischen Tages
licht Kerzen standen auf dem Tisch des
Richters unld jener Mann stand in der
Anilaaebanl als der verdächtig-e Mör
der-— iener Mann aus Südafrita.«
Die Hände an den Zügeln machten
eine Bewegung, die das leicht dahin
trabende Pferd erschreckten, so daß es
in wilden Galopp ausbrach.
»Was Mel-Mk rief Somerville.
»Ein Hase vielleicht. Das Thier
scheut vor einer Feder. Nun, ichdenle,
Sie irren sich. Somerville, es mag zu
fällige Aehnlichkeit fein, und die That
fache, daß der Mann in Kapstadt war,
bringt Sie auf den Gedanken.«
»Ich fah die Aehnlichkeit, ehe Sie
mir faaten, daß er in den Kaplolonien
gewesen. Jch sage Ihnen, ich ertenne
den Mann jetzt so sicher, als wenn ich
ihn mein Leben lang gekannt hätte-«
»Was für ein Mord war es?«
»An einem armen- Geschöpf — an
einer Frau, die allein in einer Lan-do
ner Mieihlalerne wohnte. Ein Mann
folgte ihr auf ihre elende Dachstube
und iaate ihr eine Kugel in denliopi.
in einem Hause voller Leute, um ein
Uhr am Weihnachtsmorgen Er hatte
nicht« Eure britische Ehrfurcht vor
Weihnachten. fehen Sie, er ging trotz
dern leinen Weg.«
»Und Sie sagen, daß Armftrong’s
Freund Wentrvorth auf der Mittage
dnal in der Bowstraße gewesen?«
, »Ich sagte nicht gerade in der Bowk
must —uu(l iu) graut-g re »nur me
Bowstraße. Sie werden sich des Mor
:es entsinnen glaube ich, man sprach
zur Zeit sehr viel davon.«
»Ja, ich entstan mich nun an Eini
ges-— M ein Mann in Untersuch
nnasbaft aewesen, der kürzlich von den
Kaplolonien gekommen war: der Pro
zeß wurde eingestellt, da teine genü
genden Beweise vorhanden waren, und
er wurde freigesprochen: doch das
schließt seine Schqu nicht aus« Und
Sie sagen, daß dieser Wentrvorth der
selbe sei?.«
»Ich könnte es vor jedem Gerichts
hof beschwören wenn fein Leben oder
das meine davon abhinge-«
«Mertwiirdig! Wie kam es, daß
Sie dabei waren?«
»Ich ging mit einer bestimmten Ab
sicht hin —- um zu sehen, wie eine Un
tcrsuchuna vor Gericht bei einem so
schweren Fall beschaffen sei. Jch war
in Okd Bailen und in oen meisten
Eurer arößten Gerichtshöse gewesen
und wollte sehen. wie die Borunters
suchunq vor sich gehe. Und dann in
teressirte ich mich iiir den Mord an
und iiir sich und rechnete daraus, den
wirklichen Mörder zu erkennen.«
»Ah-hie er Ihnen den Eindruck
eines Unschuldigen?«
»Nein, er sah verstört, zornig, ver
zweifelt aus-wie ein gehetztes Thier
voll wilder Impulse —- und dennoch
nicht olme Reue. Jch studirte sein Ge
sicht und sah seine Seelenqualen, wenn
von der Frau gesprochen wurde —von
ihrem Aussehen nach dem Morde —,
von all dem Grösilichen und Schreck
lichen. Er hatte sie in einem plötzli
chen brutalen Impuls getödtet, glaube
ich, um sich der Frau, die irgend welche
Rechte an ihn hatte, zu entledigen, die
ihm kästia war und sich nicht abschw
1-l— I: I- I-- c- El- II-·L
IIUI UFI«» UI LRITII ch MIU ZIHIRIH
sie aber ließ sich nicht damit befriedi
aen, sie hina weinend an ihm, quälte
ihn bis an die Seele.«
»Sie halten ihn also siir schuldig?"
»Wer kann daran zweifeln? Er war
fünf Minuten vor ihrem Tode doti,
sie sind zusammen gesehen word-en -«
ksie war in Thriinen speg schien ein
sVerdrusz zwischen ihnen zu sein. Was
Jist wahrscheinlichen als daß sie ihr
iins haus einlassen würde, ihren
FFreuniz dein sie vertraute? Was un
ioahrscheinlicheh als daß sie einen
sFrenrden einlassen würde, oder daß
sdieser Fremde schnell und kühn genug
jgewesen wäre. in das halb ossene
jhauiihor zu schlüpferi. während sie
fund ihr Freund, an dem Gitter stehend,
. miteinander sprachen? Der Polizei ge
ilairg es nicht, deuiliche Beweise gen
den Mann zu erbringen; und ann
speksieieu sie zweifellos auf ihre ge
swöhnliche Theorie —- in London oder
iNeiv York, Paris oder Berlin, ie ist
iüberall so ziemlich gleich —- die » hea
lrie vom unbekannten Mörder. der
Ischarssinniger als der ganze Rest der
ISchöpiuna ist.«
J »Sie können sich ani Ende doch in
dem Mann irren. Es gibi zufällige
lAehnlichteiiem die einen Gerichtshof
,täuichen lönnen.«
: »Ja, Lesuraues und Dudose zum
JBeispin — ich dacht- sik, daß Sie-»k
sen Fall anführen werden. Jch sage
Ihnen aber. Greöwold, ich bin meiner
Sache sicher und sehe es nicht getri,
wenn ein anständiger Mensch, wie
Arnrfirong. und zwei neue junge
Frauen, wie seine rau und Fräulein
Freisinn ’ reu- chastli r Bezieh
ung mii ei Mörder sie .«
Linn woch Sie håben bin Mk
einea Menschen zu Wurst-Listen der
m einein We p ri
wurde. Imstrong weis die chi
ein- re
Alles über den li, und und
»aus-M gis-Mk ds
i« ·.«eea«"" M n Fei- riieia Ess
Inssas die er Wird der M
--...-.- »M-— ·
nkdetgtschriebem wurde bei Gericht
voraelefen. Er erfand eine glaubhafte
Geschichte. die sich wie Wahrheit an
hörte, und zweifellos war die Wahr
heit sehr weit entfernt davon. Wenn
Armstrong weiß, daß er nur Mitter
vacht stand, jene unglückliche Frau-—
ich einsame mich ruscht ihres M
—ernioedet zu haben, so hat er nicht
dasRechQ ihn indasdaus zu bringst
und ihn freundschaftiich mit einem
unschuldigen Wesen, wie Fräulein
Freeland, verkehren zu lassen.«
»Ich fange an zu glauben, daß Sie
inffriiulein Freeland verliebt sind«
»Am bin ich nicht. Pch bm nicht
mehr in dem Alter, wo ich ein Mann
noch verliebt; aber ich weiß ein natür
liches, tluaes Mädchen mit gesunder
Seele zu schätzen, ein Mädchen von
jener Sorte, die die besten Frauen
werden« nicht ein wandelndes Plalat
fiir ein Confettiansgeschiift. Ja, ich
kewundere Mart) Freeland. Sie haben
eine unschätzbare Perle gewonnen,
Greswold aber i hoffe, Sie glauben
nicht, der einzige ann auf derWelt
Zu sein, der berechtigt ist, eine gute
Frau zu besitzen«
Allerdings nicht; uno wenn Sie
Marn Freeland gewinnen können, fol
len Sie meinen Segen dazu haben-«
»Da-Ile: aber ich weiß nicht, wie ich
das anfangen foll. ich bin viel zu alt
dazu und, was schlimmer, sie scheint
fiir den Menschen eingenommen zu
sein: ich müßte ihr vielleicht eine An
deutung über ihn geben«
»Was! Sie wollen ihrshren Ver»
dacht niittbeilen?« (
l
(
i
»Nicht einmal« sondern dreimal-will
ich ihr sagen, daß ich ihn in der An
tlaaebanl sah.«
»Sie thaten besser daran, es zu uns- i
terlassen. Bedenken Sie das englisches
Ehrenbeleidigungsgeseh und daß oiesj
eine-Ehrenbeleidigung.xväre.« » l
Gassen sur one may nicht vor Hirten
even
»Wenn Sie fee nicht zur Frau ge-!
minnen wollen, Io überlassen Sie esl
lieber ihr selber; überdies, wenn sie
diesen Mann liebt, wird nichts, mail
Sie iiber ihn sagen, helfen, um sie gesj
aen ihn aufzubringen Sie wird bie
Thalsache. baß er freigesprocheni
wurde. als positiven Beweis seiner;
Unschuld annehmen.« i
.Vermuthe. baß Sie darin Rechts
haben: ein unschuldiges Mädchen,das
iiber Hals und Kopf in einen schlechten
Mann verliebt ist, iann schwer davon
abgehalten ever-den. Es ginge mir
leichter-, ein Rhinozeros bei dem Horn
zu nehmen und von feinem Weg abzu
grinaem den es sich vorgenommen
at.«
«Glanl«en Sie mir, Sie ihiiren besser
daran, sich in diese Angelegenheitntchi
zu menaenz und vor Allem lein Wort
zu meiner Frau!«
.Wenn Sie nich-l wollen, so werde
ich ihn natürlich nicht preisgebenzaber
sch dofo Sie wer-den Lady Violet
wissen lassen, ivelchen Engel sie unbe
wußt öeherbergi.«
Sie hatten das Parihiiuschen paisirt
und fuhren Vie Adenue hinauf. Violel
erschien auf der Terrasse, als sie sich
näherten, und bewilllornnrneie ihre
Rücklursit mit eineinL ln das aber
als sie ihres Mannes JaGesicht wahr
nahm, einer ängsil ichen Miene wich
Niemals hatte ne eine so bleiche, graue
Färbung an ihm gesehen, noch war
fein Mund je so verzerri gewesen. Sie
machte leine Bernerlung, ooch er fah
die Veränderung in ihren Gesichts
ziigeniino beeilte sich, sie zu beruhigen.
»Es ist nichts, Vio. Jch bin nur
von der Jagd am Moor ermattet. Jch
will auf mein Zimmer gehen und aus
ruhen«
»sich werde Dir zuerst Lyee dringen«
Theater, und Dich dann in den Schlaf
tesen, wenn Du millit.«
Eines ihrer liebsten Vorrechte war,
ian in feinen Mußeftunden nach an
firengender geistiger Arbeit vorzu
leien Seine Bekanntschaft mit der
schönen Litteratur, mit Dichtern uns
Romanciers der Vergangenheit und
Gegenwart datirte größtenkheils seit
feiner Heirath; denn seine eigene Let
tiire war immer schwerer Qualität
gewesen, beftand aus Gesie biichetn
nnd derartigen, aus der Ge te der
menschlichen rtthiimer und Leiden,
und des Wer es. welches der Starke
fiir den Scksvachen gethan.
»Nein, Thema Jch könnte heute
Nachmittag das Voriefen nicht ver
tragen, ich möchte mich nur niederlegen
und für ein paar Stunden ein fühl
loier Klotz fein; dann werde ich wieder
frisch fein und Dich und die Gesell
schaft auffuchen ch glaube, die Lins
fielder und der aftor werden zum
Abendeisen bei uns sein«
»Ja, befie kommen tmd mein Vater
auch; ibe r ich tasnai einen Boten sen
den, um ihnen abzufagenz sie können
ein andermal lommen. Wir wollen te
nicht empfangen, wenn Du trank bi;
glauben Sie nicht auch, daß wir ibnen
abfesqen sollen, here Siedrtierniiteiw
«Er sah recht schlecht aus, als wir
nach hause fuhren, aber ich glaube
nicht daß es etwas anderes als die
Wirkung des sangen befchwerlichen
Weges war. Jbr Enger feid nicht
szusfrieden »ein ihr nicht zu Tode er
müdet ieid.«
»Ich möchte nicht, daß man-dem
abnefagt wirb. Jch werde fr ich genugs
fein um eine vierzig St- dau- ’
etnde Geiellichafi zu empfangen. wenn
ich meine Müdi ieit ausgeschlafen
Mlsen tverde,« agte Orest-ais besi
mint .
i i lte
»ing W- z« Wen
des Gebäudes, von ur Ins cred
penhaus und allem rat w askIhrer-«
schast weit entfernt. Hirn-O
Thit- Wer sich schwir- tM est-den«
Laut aus und nur das —
chende Krächzen der Dohlen im Pakt
war vernehmbar.
Zwanzigstes Kawpitel
Dort über-dem Kam-in befand sich
ein alter veneztanischer Slp
in das eichene Getäfel einge aIJktm war.
Oliver Greswold schrittge über das
Zimmer und betrachtete Ein verstörtes
Gesicht, das der atte ptegel unge
schmeichclt wiedergab.
»Feig« Jdiot!« murmelte er, »so
schwach zu sein wo Muth usnd Kraft
am nöthigsten sind. Ein Mensch ron
leidlicher Gesundheit würde sich teine
nrauen Haare darüber wachsen lassen
Muth, Kraft Ausdauer was bedeuten
sie? Rathe Blutkörpetchen —vollkom-s
mene physische Gesund «t. Der Geist
ist nur die Flamme, r Körper das
Oel: und das Oel in meiner Lampe
geht aus die Neige —seit jener einsi
aen kühnen That in meinem Leben.«
Er hatte die Thür geschlossen, tvar
sicher. in seinerEinsamteit wicht gestört
zu werden; aber er hatte keine Lust
nach jener vollkommenen Ruhr, von
der er vorhin gesprochen — dazuliegen
wie ein itlotz in traumlasem Schlaf.
Jm GegenthseiL jeder Zug in seinem
tlaraeschnittenen Gesicht war durch
rntensioes Denken verschärst. Er ging
im Zimmer aus urrd nieder, indem gr
niigend Raum zum Zwecke solcher
Wanderungen gelassen mar, da sie
ihm zu allen Zeiten« in den kurzen
Ruhestunsden nach seiner Arbeit, ein
Bediirsnisi waren. Jeder Gegenstand
in sene n .,immer war in Rücksicht aus
seinen Geschmack und seine Bequem
lichkeit genahtt und eingerichtet: von
dem .1roßen, bequemen Schreibtisch
aus altem spanischen Mabaaoni vor
dem K-1min, bis zu dem tiirtis n
Teppich mit seinem prächgän Bau
und Gelb, der den Boden ckte unid
seineWmderungen geröuschlos machte.
Die einiiaen Bücher in dieem immer
waren solche, die er zum ach chlagen
bemühtqu und diese siillten zwei
starke, drehvare Bitchergesielle zu bei
den Seiten des Schreihtischei. Ein
aroßes Sovha neben dem Kamin bot
Geleaenheit zu solcher Ruhe, von derer
Nachmittags gesprochen hatt-e. Ladh
Violet hatte es mit seidenen Kissen
anaehäash und dies war das einzige
FZeichen von waltenoer Weidlichteit in
dem Zimmer.
Die drei tiesen Fenster sahen in ei
nen kleinen, eingezaunten Garten hin
aus, der einst der Arzneigarten der
Herrin des hauses gewesen sein mochte·
zur Zeit, als jede Landedelsrau Kräu
ter und Arznei pflanzen konnte, und
Rosmarin und Ranken, Psessermiinz
oder Lavendel anpslanzte, um Medizin
für das ganze Kirchspiel zu brauen.
Eine beschnittene Taxushecke schloß den
Garten von der Außenwelt aus und
erhöhte durch den engen Ausblick die
Stille des Zimmer-s. Grestoold konnte
über diese acht Fusz hohe Verse nichts
als die Baumtronen seines Paris er
blicken, aber der kleine Garten war
geometrisch in Beete voll Blumen ein
getheilt, wie sie Blumenliebhaber gern
anlegen: Nelken, Reseden, Levxosem
Stiesmiitterchen, Sonnenhlumen und
in der Mitteeines jeden Beetes einen
Rosensiocl. Ein angenehmer Anblick
mochte der Garten sein, wenn man
mit übereinandergelegten Armen aus
dem Fenstertissen müßig hinahsah und
dem Summen der Bienen lauschte, ein
angenehmer Anbiick siir einen Men
schen, dessen Jnneres von angenehmen
Gedanten erfiillt ist dncki nicht fiik
Oliver Grestoold.
, tFortietzUng folgt)
--.— ..—
Besen sie Kahtköpstskeih
Pros. Macalisher, der gelehrte Ae
gyptoloqe der Universität Cambridge,
hat aus einem uralten Paporus diew
Iaabe eines Mittels gegen die Ka l
töpsigteit entziffern Es handelt ich
um ein haaröL das die Mutter des
Königs Cham, des zweiten rrschers
der ersten ägyptischen Do tie (etroa
4000 Jahre oor unserer Zeitoechnung),
dazu benutzte, um ihrem haartvuchs
auszuhelsen Versuche ist das Mittel
wohl seitdem nicht wieder, aber trotz
seiner merkwürdigen Zusammenseßun
ist nicht einzusehen, warum es nich?
ebenso wirisam oder vielleicht besser
sein sollte, als die Mehrzahl der seit
angepriesenen haarbalsamr. Der n
bali des Recepts muss site unseoen
arifi freilich recht sonderbar erscheinen.
Das Haarwasser stellt nämlich eine Lö
sung dar aus Sohlen von Hundesiißem
aus Daiteln und Eselbusen getrieben
und in Oel gekocht. Die Anwendung
bestand in langem und tröstiäsr Ein
keiben des Mittels aus die opsu
Es ist wohl anzunehmen, Mdie
ter des Königs Cbata e Mixtur
wirtlich benutt hat« aber die oltiigyps
tische Urkunde berichtet nicht ob sie mit
dem Ersolg zufrieden gewesen ist.
Der Name des naturalistrten Arme
niers, we dem in Alexandria der
omekitani che Consul von den Türken
aetriintt und das Sternenbonner
niedergehsolt wurde, ist Odems-. Da
möchte man auch ausrufen: »O dan
Ms.« «
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Jeder Mensch tonn irren; im Jrr- ·
thutn verharren wird nur der Thor.
III
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