Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 30, 1903, Zweiter Theil, Image 14

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    Eine Epispde aus den Jamtetkämpfeu mit den Sion Jndianerm
etzähtt von s. such
f k« cHrscyoooouooooooos
,
.·,.(»-.- :Ji IUL
(1- Zorn-tuned «
Mr werden kaum noch drei bis
M Urashian davon entfernt sein
M morgen in aller Iriibe brechen wir
W auf.— Somit wird es gut sein«
m auch ans unsere Nachtruhe zu
deute-U «
»Mit diesen Worten er b· sich der
rate Unsiedier und sein tin olgte
« . Das Vieh wurde zu eminen
, und indem von denWa
renzten Dreieck angebunden. ·
e Seite desselben wurde durch die
Zusammengeschobenen Deichseln ver
bunden und ein großes Tuch darüber
F Erde herunter gebängi, um eine
i
a
s
- s
ernung der Rinder während der
zu verhindern.
«"Rasbdem so für das kleine Besitz
m der Ansiedler gesorgt und alles
.r eine gesicherte Nachtruhe vorbereitet
Debat, legte sich der Alte, mit der Büchse
.irn Arm, beim euer zum Schlafen
nieder. Max aber tte die erste Nacht
swache übernommen und wanderte,die
schußsertige Büchse in der Hand, in
langsamem Schritt an der Aussenseite
der Wagen herum.
VIII
« Jm dichten Urwald lagern unter
eher alten Sylamore, die ihre weit
oerzweigten mächtigen Aeste fast bis
ur Erde herunter-senkt, vier Männer.
rei non ihnen liegen in ihre Tecken
gehüllt am Boden und schlafen, mäh
rend der vierte. ein junger Mann im
Anfang der zwanziger Jahre, am
Feuer sitzt und eifrig trockenes Obiz
t, sobald es der wärmenden und
tenden Flamme an Nahrung ge
Dab Feuer war so unter dem
Baume angelegt, daß es magisch durch
Ists Geäst leuchtete, aber nach außen
sin- k---;« OZJJ -..-J-k-I-;- -----
.,... ..... ...... » -...,. ».«..«..,«.»..e...
ließ und auf größere Entfernung gar
nicht mehr zu sehen war. Selbst nach
Stelle, wo die drei Schläfer lagen,
M nur zeitweise einige Lichtstrah
len-, da ein dicker Ast mit seinen Zwei
gen und Blättern dichten Schatten
verursachte
’-Soeden hatte der junge Mann am
Feuer wieder frisches Holz aufgelgt,
daß die neugestärite Flamme laut tnii
fternd emporspriihte. Da fiel in gerau
rtur Entfernung ein Schuß· Nur ge
därnpft kam der Schall herüber, doch
er war laut genug, um den jungen
Mann aufhorchen zu lassen, und er
wartungsvoll blickte er nach der Rich
tu , von wo er den Schall gehört
gangaben meinte, obwohl er in der
ntelheit natürlich nichts zu sehen
W te
vch .
Plötzlich fiel wieder ein Schuß. dem
bald daraus ein zweiter folgte, wäh
rj d gleichzeitig ein lautes Wirt-ern
Deiner Pferde ganz in der Nähe er
tisitr. Nun war es mit der Ruhe und
Erwartung des jungen Mannes vor
bei. Er sprang auf, ergriff die
Ochse, welche neben ihm gelegen hatte,
M wandte sich dann den schlafenden
Gefährten zu.
Uhr-Um Freunde!« rief er laut,
.aufg·ewacht, die Zeit der Ruhe ist vor
beit« Er wartete den Erfolg feines
Wes nicht ab, sondern schritt weiter
in den Wald hinein und war nach we
ist-gen Schritten im Dunkel verschwun
n.
tinWas ist denn los, Fritz, daß du
uns jeht schon aufrufft?« fragte ein
schon ziemlich bejadrter Mann mit
Mem haar und Bart- obwohl er
dg, an welchen die Frage gerichtet
We, nicht sehen konnte.
»Es wird wieder ein Bubenstiick
deckst draußen auf der Prairie, Va
'lam die Antwort ans dem Dun
lel des Waldes zurück, wohin Fritz in
zwischen gegangen war. »Warte nur
Augenblicke, dann wirst du das
ßen hören.«
Der Alte kam jetzt in den Schein
des uers. Er war gekleidei, wie
alke renzansiedler nnd s « e robuste,
kräftige Gestalt, die sich leicht aus die
Ændung einer vor ihm stehenden
We lehnte, strasie die Farbe seines
nkes Lügen, An dieser Gestalt war
is, was auf Hinfälligkeit des Al
ters schließen ließ.
Hinter ihn war ein anderer Mann
eilen, dem man es auf den ersten
is ansah, daß er in seinen besten
Isan stand. Auch er war, gleich
Alten« in voller Hinterwäldlers
chi- Unter dem Arm trug er die
dicken Leuten nie fehlende Biichsa
Msatte mein Fritz nicht eine so seine
ine sie lau-n einer meiner frühe
achbatn in der weiten Runde be
las dann würde ich sagen, der Junge
M Ich ver-hört oder geträumt We
Wist fest der Wald nnd die
M is Mßee Ruhe.«
- ist-e Gelegenheit acuvg
QWW leite-Eures gerät-I
- lreisiiigen kennen n leå
e
»Ist-PG Ichlauke nicht,
ist-W Heili. hakenwch sie«
,Mlpki?;
Wl
selbst statt. Auf die lehte Rede feines
Gefährten gab der Alte keine Ant
wori, beide standen und laufchten
schweigend.
»Nun, Karl, hast du dich auch end
lich aus deiner Decke herausgeschiilti«
wandte sich der jiinwre Mann an ei
nen andern Burschen, der ebenfalls in
den Kreis des Feuers trat. Er war
genau so gekleidet wie seine Gefähr
ten, ebenfalls mit Büchse bewaffnet
und schien mit Frih im gleichen Alter
zu stehen.
»Svlange ihr hier unthätig stehen
müßt, habe auch ich noch Zeit genug,«
antwortete Karl auf die an ihn gerich
tete Frage. »Aber was meint Jhr,
Willens, was es gebe da drüben?"
»Weiß es noch nicht, mein Junge,«
antwortete der Gefährte des Alten,
den wir nun künftig auch mit dem
ihm von Karl Broback beigelegten Na
men bezeichnen werden. »Jedenfalls
geht wieder irgend eine Spitzbüberei
der Jndianer vor sich, wie es Deren
jetzt mehr denn je giebt.«
»Ja, ja,« warf Vater Bauer hier
ein. »Es beginnt nun allmählich sich
unter den Kolonifien wieder zu regen.
Die grenzenlose Furcht vor den wil
den Jndianern beginnt zu erbl.1fsen,
die Nachwehen aus den großen Verlu:
sten, in die jede Familie durch den
Ausstand der Rothhäute gestürzt wur
den, machen neuem Thatendrang Platz
und wer irgend kann, sucht sich nun
wieder ein Fleckchen Erde, auf dem er
das, was er verloren, durch neuen
Muth und neue Gefahren wieder er
ringen kann. Nur wir, die wir alles
verloren und nur so viel besitzen, als
wir auf und mit uns tragen, sind da
von ausgeschlossen Uns bleibt nur
die Aufgabe, die begangenen Unihaten
der rothen Schurken zu bestrafen und
die uns gemoroeten ijamiktengiietcr an
ihnen zu rächen.«
Der Alte war während seiner lan
gen Rede ganz ernst geworden und na
mentlich die letzten Worte sprach er
mit grollender, drohender Stimme, die
der darin geäußerten Absicht eine Wir
kung verlieb, welche nicht ohne Ein
druck auf seine Zuhörer blieb.
»Es ist so, wie Jhr sagt, Vater
Bauer,« entgegneteWillensz »nicht eher
wollen wir uns wieder an eine feste
Schalle binden, als bis wir weit um
her das Land von diesen nichtswürdi
gen Banditen befreit haben. Aber
noch lange wird es dauern, ehe wir
dieses Ziel erreichen, denn nur erit we
nige Rothbäute sind unserer Rache bei
unsern Streifziigen erlegen.«
»Na, ich sollte aber doch meinen,
daß du nachgerad —«
,Zwei, vier, das ist nicht viel. Vor
wärts, c'frik, roo bleiben die Pferde?
Mache hurtig, Junge, damit wir zur
Stelle kommen.«
Vater Bauer hatte Karl unterbro
chen, als ideser Willens auf dessen
Rede eine Antwort geben wollte, tann
aber drang wieder der dumpfe Knall
von Büchsenschiissen herüber, die der
Alte zählte.
»Bin berits dabei, Vater, und im
Augenblick fertig,« kam die Answort
wieder aus dem Walde zurück.
»Wer Schüsse sind gefallen," sprach
es dann, »das ist herzlich wenig. Jch
schließe daraus, daß zwei Männer in
Gefahr find, die sich mit ihren Büchsen
vertheidigen. Sie müssen sich einer
Ziemlichen Ueberrnacht gegenüber be
finden, sonst würden fie nicht gleich
zeitig beide Läufe abfeuern.«
»Ihr kalkulirt scharf, Alter«, ver
setzte Willens, »und ich glaube, daß
Jbr recht haben könnt, denn wenn mich
—-:- M---· sit-Its QDOZItstÄO fut. III
.»..,.« ......, » ..,..,. »-., ....
inzwischen fogar intolenfchiiffe gefal
len, während jetzt wieder die neu ge
ladenen Büchsen sprechen«
»Seht, Karl, helft meinem Jun
gen —«
Bauer unterbrach sich selbst. als er,
sich umtvendend, den junan Geiz-Ihr
ten nicht mehr hinter sich erblickte.
Wohlgefällig .iickte der Alte mit dem
Kopfe.
»Ja, ja, Vater Bauer,'« lachte auch
Willens, »in dem Burschen steckt Rasse.
Er stammt aus einer Familie, die es
mit irgend Jemandem aufgenommen
hätte, und ich weiß, tvie er sich benom
men hat, um sich durch die die An
fiedelung feines Bruders belagernden
Feinde durchzuschleichen. Wo er eine
Rothhaut wittert, da ift der Junge
dabei, rnit ihr anzubinden. Nur fehlt
es ihm noch an der richtigen Erkennt
niß der Gefahren und an der nöthigen
Einsicht, aber das wird er nach und
nach schon lernen.«
»Vorwärts, Freunde,« mahnte der
alte Bauer wieder, als vier stattliche,
wohlgenährte Pferde herangefiihrt
wurden. «Jch glaube, ei ift höchste
Zeit aufzubrechen, wenn wir noch in
den Kampf, der nun zum Stehen -
kommen zu fein scheint, eins-eigen
W «
Mich hakt- mqu im den nuqa
der Ists-sen in WM Zvcss
s, f ;- ( ·- - ( am mr die Ent.
— - .-..».
reunde eilig aber schweigend auf.
sie Pferde mußten vorerst noch ain
Filarl gefii rt werden, da das dichte
nterhol welchem man zur Nacht
gelagert tte, das Reiten nicht gestat
tete. Als aber das Unterbolz auf
hörte und die Baumstämnie lichter
standen, saß bald jeder auf dem
Rücken seines Pferdes und fort ging
es, so schnell es in der Nacht das viel
sache Ausweichein wie es irn Walde
ni anders sein tnnn, gestattetr.
dlich war der Saum des Urwali
« des erreicht und die unermeßliche Prais
rie dehnte sich vor den Reitern aus.
Nun wurde auch das Schiehen deut
licher und Fris Bauer. der seinen Ge
fährten wegen seiner klar aus eprä -
ten Beobachtung-Lande« seinem cha -
sinn, wie ihn selbst der beste Pfadfucher
der Jndianer nicht überbieten konnte,
unersehlich war, hatte sich sofort eine
Meinung gebildet.
»Es ist so, wie Jhr sagt. Vater.«
wandte sich der junge Mann ai: den
Alten, »es sind nur zwei Leute, die sich
vertheidigen, denn ich unterscheide im
mer wieder den Knall der gleichen
Bild-im Das Gelnatter der India
nerbiichsen kann mich dabei nicht betr
ren, da es nicht zu verkennen ist«
»So ist es um so besser für fie, wenn
wir ihnen zu Hilfe loninien,« antwor
tete der Alte. »Ich habe mich schon
lange nach einem tüchtigen, regelrechten
Kampf mit den rothen Banditen ge
sehnt· und wenn es nach mir gehi,
dann kommt leiner von ihnen lebend
vom Platz.«
»Mir scheint aber, daß wir uns be
eilen müssen. denn die Jndianer gehen
bereits zum Sturm auf das Lager
über,« bemerkte Fritz Bauer, der an
Der Erde gelegen und mit hart an den
Boden gepreßtem Qer angestrengt ge
lauscht hatte.
Lbne ein Wort weiter Zu verlieren,
sprang Fritz wieder zu Pferd, Uno in
geitrecktem Galopp ging es über die
dunkle Prairie hin, dem Kampfplatz
entgegen.
»Halt!« rief Plötzlich der alte
Bauer, der bei allen Unternehmungen
der kleinen Gesellschaft stets als Füh
rer diente und dessen Kommando sich
alle willig unterordneten. »Wir dür
fen Uns nicht Zu früh bemerken lassen,
icnst könnten irir leickt selbst in einen
cismnl meins-bit werd-n nim- bnb es
uns möglich wäre, den Angegriffenen
beizustehen.«
»Das ist ganz meine Meinung,« be
merkte Willens hierzu. »Wir müssen
cxuch wohl zunächst einen Plan über
unser Eingreifen fassen. Dem An
schein nach sind die rothen Halunlen
bei ihrem ersten Andrängen nickt ins
Innere des Lagers gekommen, und sie
halten jetzt eine Berathung ab. We
nigstens ist das Feuern eingestellt.«
»So ist es,« versetzte der iunge
Bauer. »Wenn ich einen Vorschlag
machen soll, so ist es der, daß einer
von uns mit den Pferden zurückgeht,
während die andern drei jetzt den Mo
ment der Berathung wahrnehmen, um
rnbemerlr ins Lager zu schleichen.
»Der Plan ist gut, mein Junge,
trser aber soll bei den Pferden bleiben?
Wir alle haben mit den Schurken noch
io viel adzurechnen, daß sich wohl lei
ner dazu hergeben wird, eine solche
Gelegenheit zu verpassen. Wer weiß,
wann wir es wieder einmal so gut
treffen.«
»Nun, ich meine, daß doch Karl
Broback leicht Vom Kampfe zurückblei
ben lönönte, da Willens für ihn ein
tritt,'· antwortete Fritz Bauer aus die
Einwendungen seines Vaters.
»Ich lann mich keinesfalls aus
ichließen lassen," verseßte Brobart mit
restimmtem Tone. »Ich habe den Tod
ineiner sämmtlichen Verwandten und
die Verwüstung unserer Ansiedelung
zu rächen. Damit wiirde ich ollein
wohl nie fertig und deshalb freue ich
niich der Unterstützung meines Freun
des Willens. Aber er arbeitet dabei
auch gleichzeitig mit aus eigene Rech
nung.«
»Es, s ..».-t mL-I-—- -!.- :-L-—
»Uklstkz, luuxs Quern- Uu, Ins-Un
er die Mütze abnahm unv- Init der
flachen Hand zärtlich, gleichsam wie
bedauernd, iibee den tablen Schädel
strich. »Die Burschen haben mit mir
noch eine Rechnung wegen des Ver
lustes meines Kunstwerkes-, das sie mir
geraubt, und wegen der ausgestande
nen Schmerzen zu begleichen. Jch
wünschte nur, ich könnte einmal dem
Banditen gegenfiberstebem der mein
Kopfhaar an seinem Gürtel trägt,
rann —«
»Ruhig, trak- geht dort dor?« un
terbrach der the Bauer den Sprecher,
indem cr sich in die Steigbügel stellte,
um besser bösen zu tönnen
»Es scheint, als ob unser Streiten
hier zwecklos geworden wäre,« be
mertie ersdann, sich wieder im Sattel
zurecht sehend. »Die Bernthuna ist
beendet. Die Jndianer rüsten sich zu
einem neuen Angriff, und wir müssen
uns nun bereit halten«
»Wir dürfen es wohl wagen, etwas
näher heranzuqehen,« versetzte Wil
lenk, der bisher ebenfalls aufmertsam
den sich abspielen-den Vorgängen ge
folgt war-.
Da keiner der Gefährten eine Ein
wendung erhob, gab er seinem Pferde
die Sporen, und dieses trug ihn in
wenigen Augenblicken so dicht an den
Feind heran, als nöthig war, um ge
nnn beobachten zu können, ohne selbst
gesehen in werden. —
" wir nn- men einmal auf dem
sampsPlnse etwas näher nen. Der
i
l
l
E blun aus der atrie seit
Ihrs-i- zater und g; n hattet-R
sinnerbalb des kleinen auniet, wel
: cher durch die Weinen a renst war,
« versteckt ausgestellt Das eine Mäd
schen tauerte ängstlich arn Feuer und
Zwar nur durch fortgesette Zurufe zu
. btwsgsm Dolz in die Flammen zu wer
T sen. Die oloniften mußten dieses
schwache Mittel benusem unt wen -
steni die nähere Umgebung nothdlir -
tig zu erhellen und sich oor einein
, plbggchen Ueberfall sichern zu können.
H l ältere Mädchen stand mitten
- zwischen den gthieren und war eif
rig bemüht, diese, welche durch den
iLarrn scheu und wild geworden wa
Irew zu beruhigen.
z .Olufgepaßt, Maxi« rief der Alte
; eben seinem Sohne zu, .es scheint, daß
! die Rothbäute ihren Angriff erneuern.
Es ist zwar fraglich, ob wir ian noch
lmsali standhalten werden, aber wir
wollen wenigstens thun, was in unse
ren Kräften steht."
.Das ist sicher, Vater,« gab der
i junge Mann in einem Tone zur Ant
; wori, in dem oiel Zuversicht und Un
’erschrockenbeit lag. »Will es Gott, so
geben wir doch noch siegreich aus die
ssem Kampfe hervor. Wir haben ge
nügend Pulver und Blei, um die Wil
ren noch einige Zeit abwehren zu tön
» nen. vielleicht, wenn der Tag toinmt,
« findet sich ein Ausweg.«
E »Ich wün’;·chr, daß du recht behöltst,
l aber sieh dich vor, es ist mir, als wenn
die Burschen im Gras heranlriechen.
Der Angriff, den wir soeben abge
schlagen, scheint demnach nicht wieder
ibolt zu werden. Die Schufte wollen
« Ente Pferde nicht nochmals daran wa
,x7en und versuchen jetzt eine andere
List. Also sieh dich vorl«
; »Da werde ich uns gleich Luft schaf
I fen und auch Licht genug, um zu sehen,
wie die Hnlunken davonlaufen,« ries
sdet junge Mann, rannte nach dein:
Feuer und warf ein brennendes Holz- J
- sciict üb» den Wegen in vie Bund-J
HJm nächsten Augenblick hatte das in!
reichem Maße vorhandene trockene
Gras Feuer gefangen und wie zün
« gelnde Blitze breitete sich dasselbe mehr i
kund mehr aus.
? Ein entsetzliches, vielstirnmiges Ge
schrei ertönte plötzlich, so grai!s.-nooll:
« nnd durchdrinaend das- auch dem nn
Terschroctensten Manne ein geheimer-i
Schauder nicht erspart geblieben wäre (
ETroJ der Aufregung, in der sich diei
jBelagerten begreiflich-erweise befanden, «
freuten sie sich ihrer gelungenen List.
iAber leider zu früh. Die Jndianer, j
gegen siebenzig an der Zahl, ange
fruert durch die Zurufe ihrer Anfüh- ;
rer machten sich sofort daran, den erst
im Entstehen begriffenen Brand aus- E
» zutreten und zu ersticken. Obwohl sie «
I dabei ihre nackten Körper dem grellen
Licht der Flammen aussehten und so
»den Belagerten ein vorzügliches Ziel
: für ihre Kugeln boten, ruhten sie doch
nicht eher, als Dis sie den vollen Erfolg
fiir sich hatten, wenn sie dabei-auch
! einen großen Theil ihrer Leute einbüß
j ten.
- Durch die Entzündung des Feuers
ward die Umgegend genügend erhellt,
seht aber war wieder vollste Dunkelheit
außerhalb des La ers eingetreten.
»Wirf frisches olz auf das Feuer,
I Anna!« rief Max feiner kleinen Schwe ,
fter zu als diese m ihrer Angst wieder «
die Ueberwachung des Feuers unter
» lassen hatte« obwohl jeht draußen das
Furchtbare Lärmen der Jndianer ver
pftutnmt war. da diese sich zu einer
neuen Berathung iuriirtgezogen hatten.
r »Passe auch ein wenig nach meiner
. Seite auf, Max!" rief der Alte seinem
T Sohne zu, »wenn ich auch glaube, daß
Jwir in der nöxtssten Viertelstunde vor 4
» einem Angrisf sicher sind.«
f »Das will ich schon besorgen, aber
Zwa? hast du bor, Vater?«
« «Die Halunten sollen uns nicht wie
der so überraschen, wie sie es soeben
gethan haben. Ich will es sehen wenn
sie herankommen und deshalb die Um
gebung nochmals erteuchtenf
» Mit diesen Worten schritt der alte
t----..r es --... ....... —h -..- .:..-...
IILUlUlUII du«- Ijsuka uns- Y
Un
OIIILII Z
Theil der brennenden halzftiirtx dar
aus hervor.
Auf den Arm nahm ers
dann noch eine Anzahl trockene-: Holz k
stücke und so beladen entfernte er sich
aus dem Lager und schritt tiihn und
; unerfchracken den draußen befind
lichen Jndianekn entgegen.
T Diese ließen ihn ruhig guts-ihrem
; und bereits hatte er mehreie Feuerstel
zlen eingerichtet, die nun die lMatt-je
jerleuchtetem alg ein Ruf seine- Soh
E nes den Alten in schnellstern Laufe zum
Lager zurücktrieb
s »Was giebt es, Max?« fraqu er,
Hals er athemlas dort anlam und in
dem matten Dämmerschein, welchen
das im Lager brennende Feuer ver
breitete, keinen Grund zur Unruhe fin
den kannte
»Ich habe inzwischen am Boden ge
. legen und mit dem Ohr auf der Erde
gelauscht. Jch konnte deutlich die
lhuftritte von Pferden vor und hinter
j uns ertennenk
« »So werden wir jeht von zwei Sei
sten« angegriffen und damit ist dann
auch unser Schicksal besiagelt,« ant
: wartete der Alte mit zitternder Stim
Ente der man es anmerien kannte, wie
sehr ihm in diesem Moment um seine.
ELieben bangtr.
i »Wir haben keine Zeit n verlierenf
Efuhr der Kolcnift dann art, nachdem
e- will-faul seine Erregun niexrgv
liirnpft hatte. Pleibe an d eser seite
Mai Karat-sen die Watte in uEven
W, salW
brennt, dann M fet
MATRONE
drauf lass
was-H
.-.
i
«i
l
s
litan daß die seiden doch heran
lernt-sein«
F «Jch werde meine schuldigteit ist-n,
H Vater, solangånp Leben tn mir ,«
Tantwortete ar, dessen Zuversicht
: selbst tn diesem. glesöhrltchen Angen
Hbtick ihn nicht derl ß.
! Das weiß ich, mein Sohn,« ver
seß e der Alte weiter. « übernehme
die dunkle Seite der rairie. Du»
weißt mich also zu finden. wenn du
deinen Posten nicht mehr halten
kannst.« .
Max begnügte sich, nur s eigend
mit dem Kopfe zu nicken. S n Vater ;
wartete aber auch teine Antwort mehr
ab, sondern schritt nach der Feuerstelle I
zu, wo sein kleines Mädchen noch im- s
mei- ganz zusammengesunten iauertr.
»Komm, mein Kind. wir brauchen.
kein Feuer mehr, du kannst dich nuni
aus dein Lager legen,« sprach der Alte I
,ärtlich, während er seine Tochter aus .
seinen Arm hob. ’
»Du zitterst ja am ganzen Körper,
mein Aennchen, friert dich denn, oderi
was fehlt dir?" suhr der Kotonist
fort, während er. mit dem Kinde zu et
nem der Wagen ging. —
»Ich habe mich so sehr gefürchtet,
Vater,« antwortete das Kind. »Aber,
nicht wahr, nun sind die bösen India
ner fort, und sie können mir nichts
thun? Nicht wahr, sie werden mich
nicht so aus den Kopf schlagen, wie die
arme Mutter, daß das viele Blut her
auslief?«
,,Daran soll mein Aennchen nicht
denken,« begiitiate der Alte, indem er
dem Kinde zärtlich über den ston
strich. »Mein Aennchen soll jetzt
schlafen. Die Indianer sind noch
nicht fort, aber Papa sorgt dafür, daß
sie seinem tleinen Mädchen nichts «
thun.«
Beruhigt leqte das Kind seine
Arrmchen nni den Hals des Vaters
nnd gab ihm einen Kuß, den der Alte
erwiderte. Dann legte er die Kleine
sorgsam in die Betten und deckte sie so
Zu« daß nur das Gesicht ein wenig frei
blieb. Noch eitxen Kuß und der Alte
ging davon, um weiter die Vorkehrun
gen, welche ihm erforderlich schienen,
»in treffen.
Das Feuer im Lager war ziemlich
berunteraebrannt, aber der Kolonist
schien dasselbe auch thatsächlich nicht
mehr sür nöthia en erachten. Er schüt
«.4. --t. re-k- -..: k:« t. ------- h. tun-eß
IIII IUIL ITLUL LIUI UIL Uskllssbsstssls Illust
und im nächsten Moment bedeckte dichte
Finsterniß das lleine Lager-.
(Fortseßung solgt.)
--——·-..--—«—
Vertrauen«-eh
Am 30. September feierte Porsirio
Diaz, der Präsident oon Mexito, sei
nen 74.Geburtr-tag. Gelegentlich die
seg« Ereignisses schreibt ein Corresponi
dent der Berliner Zeitschrift Der Tag
solgendeö:
»Wenn Präsident Diaz, der siir
mehr als ein hallet- Jahrhundert als
Advolat. Soldat und schließlich höch
ster Exetutidbeamter in das Geschick
seines Landes eingegrifsen hat« schon
orelfach Amtsmüdigteit betundet hat,
so ist das also nicht dem Umstande zu
zuschreiben, daß der Jahre Last ihn zu
drücken beginnt. Sein oft aeäußerter
Wunsch, den Präsidentenstuhl fiir einen
anderen freizurnachen, entsprang viel
mehr drm Wunsche, seinem Vaterlande
zu dienen und zu nähen.
Es Ist seine hand allein — eine
Hand von Eisen —— die Merilo zu dem
Lande gemacht, das es heute ist, die es
regiert und zusammenhält
Jn Erkenntnin dieser Thatsache
fragte er sich schon vor einer Reihe von
Jahren: wer oll mein Nachfolger ever
dent Diaz ist selten in seinem Leben
um die Antwort aus eine Frage ver
legen zarnzesem Diese aber verursachte
ihm Kopfschmerzen Nach langem Zö
gern entschied er sich dafür, daß zus
nächst Senor Jose MS Lirnantonr
ihn ersetzen und dann rnardoNeyes
dessen Nachfolger werden solle. Auf
diese Weise sein haus nicht nur für
manana, sodnren auch fiir manana
por la man-me beftellend, beabsichtigte
das alternde Staatsrat-erbarmt non
einem due-n rctiru aus das Wirken
künftiger Präsidenten zu überwachen.
Ja, er edachte vielleicht auch, es n
beeinflu en und nöchigenfalls seiest
wieder die Zügel in die Hand zu neh
men. Daß die Meritaner auch den
Worten eines vom Amt zurückgetrete
nen Dinz noch tauschen werden« ist ihm
betannt.
Zu feinem Leidwesen konnte Diaz
seine Pläne nicht verwirtlichen, weit
sich im Lande sosort zwei Parteien, die
eine sür Limaniour, die andere für
Reises tildetem Beide traten siir ihren
Kandidaten mit solche-e Schrofsheitein,
daß Ruhestörung unaugbleiblich und
der beste Ausweg die Wiederivahl von
Diaz schien. Auch in diesem Jahre
ist Tiaz wieder aus dem Nationalinst
dent von der Majoritätspartei ais
Kandidat fiir den nächsten Präsident
schasistermin, seinen siebenten, nomi
nirt worden. Und es erscheint mehr
und mehr zweisetlos, daß er Dittator
von Mexito bis an sein Lebensende
bieibsen wird. Das Land wird dabei
nicht schlecht fahren. Was- spiiter ge
schieht —— qui-In sahe?
Jedenfalls blickt auch das Voct zu
den von Diaz be eichneten Männern
als seinen natiirli n Nachfolgetn anf,
und deshalb sei auch ihrer Erwähnung
gethan- Beide Männer find ihm per
söniich und politisch mit gleicher Loder
iitiit ergeben. Beide waren eng mit
einander besteundet nnd wohl auch mit
den Absichten ihres Gönners einver
stssdem « Erst der Ueber-ißt wo latei
nendet Minder-feinen It un fiess
—
iisu Gegnern werden. Das irae
Tlet t, da sie mit Vesu aus ibre Un
-Zönger scha e Gegen se vertreten.
iInantour i der Kandidat der be
sthenden Kla en, Rede- der Abgott
der Massen. Perxsnlich ist der eine
wie der andere sii i und von patria
tischer Gesinnung be eelt.
Liinantour wird baupt li auf
Grund seiner iranziifis A stam
mun und Erziehung von vielen init
Ichee en Augen betrachtet, obwohl er
in rzen nie itanlsch und nur meet
lani ch empsin t. Der hoch gebildete
und sehr wohlhabende here macht in
der hauptsiadt ein gro es dau- und
vereinigt dort unter mälden und
Fischen Kunstschätzen die elegante
lt Als Sachverständiger in Fi
nanzsragen ist er beilöusi ein Freund
der Goldmährung. Zu klagen gegen
ihn hat niemand Veranlassung, aber
—das Voll betrachtet ihn durch die
Brille des alten Grollez gegen Frants
leich, dessen Waisen einst aus mexitas
nischem Boden klirrten.
Reyes dagegen ist wie von Empfin
den Meritanek auch von Geburt und
Abstammung. Als Sechzehnjähriger
schon ichultekte er die Mustete gegen
jene Jnaasion aus Europa. Jinmer
Soldat, bat er sich nachher gegen Jn
dianer und Revolutionäre auf jedem
Schlachtfelde Merilos geschlagen. Die
Armee namentlich vergöiterr ihn. Sein
Name iit ihr Feldgeichrei unt-Schlacht
rus gewesen. BomBauerniokln ward
er zum General, uns schließlich erwies
er sich als heranreagender Vermal
tirnggbeamter, als Diaz ihn im Jahre
1R85 zum Gouverneur der Provinz
Niievo Leon machte« deren Hauptstadt
Monterey ist. Später bat er sich noch
in der Stellung eines siriegsininifterg
bewährt
Vielleicht erlliirt die Lebensgeschichte
dieses« Mannes, wenn ihm von feinen
Gegnern der Vorwurf gen-acht werden
tann, Das-, er den aiiaedlichen ,,Milita
riemus3« fördert Dieser Vorwurf
svurxe iibriaens oft und noch Fiel-samt
:ich veg letzten Nationaltonoenta auch
gegen Tiaz erhob-en
Der lluae, alte Tit:ator, dein wenig
an dem Urtheil der Massen aeleaem
plant nichtireitorveniaer, unmittelbar
nach Antriit seines neuen Amtgteiniins
eine erhebliche Vermehrung der Armee
iu ver.Uirtlichen. Nicht alle seine
Liindszeiite weit-en sich dagegen sträu
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Use man »Nein-wütenden
» Ein eigenartiges Erperixnent, das
ubee den Werth einer »i:ectdrieflick;en«
Verfolgung einige Auffchlufie zu ges-en
vermag, hat rer Londoner Dailh Ex
preß veranstaltet. Ganz London ift
bekanntlich in Aufregung irber das
Verfchroinden einer Aerzimx alle Welt
Lucht nach ihr unv nirgends i.. eine
Spur von ihr zu entdecken. Das Blatt
hat also eine Journalisiin, Miß Wat
fon, beauftragt, freiwillig in London
zu «verichroinden«; es veröffentlicht ihr
Portrat und ihre genaue Perionalbe
fcheeibung und versprach demjenigen,
ver die Gefuchte, die in London umher
ging. entdeckte, eine Belohnung von
8500. Am erften Taae ift es Nieman
dern gelungen. Miß Watfon schildert
nun felbit ihre Erfahrungen
»Jch follte in London bleiben und
habe es gethan. Montag war ver erfte
Tag, an eem die Nachricht von meinem
Verschrinden bekannt gemacht war,
an dein die Suche also beainnen konnte.
Ich tann taum meine Gefühle beschrei
ben, als ich beim Friihftiict in einem
Loairhaus in Bloomsburh die Nach
richt von meinem Verfchminden auf der
ersten Seite des Exvreß las. Balo
sprachen alle iiber die cermißke Jour
naliftin. Jch fühlte, wie mir das Blut
in die Schläfen fiiea. und ich schien
azwrchfelnd roth und weiß zu wer
den; denn obgleich ich unter gewöhn
lichen Umständen nicht leicht erregbar
bin, war das doch ein bischen zu viel
fiir mich. Jeden Augenblick hatte ich
das Gefühl, man würde meine Ver
wirrung bemerken und die verhäng
nißkolle Frage an mich richten, aber
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IIOIJUIIILLILUSIID HI!’C,LOI, Ast- stIks,xs
»Na-ji dem Frühstück schlenderte ich
bis haih 11 Uhr langsam umher und
suhr dann mit der Tivonenny Tuhe
von der Staiion Britisches Museum
nach Bonditreei. Im Wagen hörte
ich, daß einige Personen iiber das
Verschivinden von Mis; Waison spra
chen. Jch bemeriie, daß mehrere Per
sonen jeden in Schußiveite iiriiitem
aber stets gingen ihre Augen über
mich hinweg. Jm Aufzug war es
ebenso.
»Von der Staiion Bandsireet aina
ich langsam die Oxfordstreei zum
Matmorhegen hinaus. Hier sah ich,
wie ein Mann an vier Frauen heran
trat iie augenscheinlich etwas fragte
dann den Hut iiiiiete und sich ab
wandte. Er folgte tnir einiae Schritte
machte es mit mir ebenio und fragte:
«Sinv Sie Misz Waisen-? Ueber die
ses unmännliche Benehmen ivar ich ent
riiiiei, ich drehte ihm also den Rücken
uns sah in ein Schauiensier hinein
Sitte et mir ges a,gt er haiie niich fiir
iß Waisen un hätte er mir die
Gtiinde dasiir angegeben, anstatt jede«
Botiiberiommende aus gut Giiick an
zu prechen so hätte ich mich gleich et
e n. Vom Marmorhoaen fuhr ich
n eine-n anibus bis Sie-austrat
Jch that das nur tun in Berührun;
Inii dein Publikum zn sein« Wohin
ich ging, siihiie ich, daß Litchieiugen
bewachten und jeden Augenhtick
hiel ich siit den te ten meiner freien
KIYTMMM Ich eh iehoeh, wies-i