Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 21, 1903, Zweiter Theil, Image 16

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    Ein Spiet verwerten :
Sohn Nitsch nnd sein stäbrte dem
Etxtjnlen nah-. Its-r Boot ge
knickt ——« Die wüste Insel im
Etusi. — Dis retunglückte Fisch
e sen. —- Gesunvt Bewegung.
John Nitsch Eilänos, Ischulei
de weinte d. Mis.
Des Naturiede wär werilich Pun
mtschö, wann nor der Börse-Orm
sche-Hannes nit so e fötchteklicheg Ka
m-:el wär. Es is merklich nit zu
glaube, Mist-ex Editer, nnd der
Mensch aXI sot
Streich macht.
Um Jlnte dgos e
Beispiel ze sage,
Misiet Editeh
mer knva uns
heim unser eige
nes Dinnek toche
wolle izum erste
Ma1), indem wir
sei-Ost ngangenie
Fisch haivive
Sacke .oolle. Näm
lich der Q1:etfck)e«
Hutan bot cerzu
terbe müsse, daß
all die Sache,
wie Ofe, Räche
gefchirr un Salz
un Pfeffer un
sunschtige Ge
.vd·rz un Süd
ftücht, so.vie Hand , Limb- unschxveis
zerkjg for T:sser: mitgenommen zoorn
sein. Akjo hseint in aller Früh gehn
Wir sotj un sann-e ganz frische Fisch.
stes heißt mer dumme eigentlich keine
gefange« weil sie nämlich nit aaedisssp
hJ.owe, sonnern mer ha.v«oe sie eme
qnner Gäste-isten .vo mehr Glück nehmt
tot, abgelaaft.
Also Ich sag dem Hannes, wie die
Fisch auksgenomme un hergericht wern
miisse nn« sag em, er soll sie brate. Der
Hannes segt nach, er wollt zu Allem
ten-de, xen da hen Jch der-weile en tlene
Malt -genomme, for Appeteit zu kriege.
Wie Jch zerück timm un frag, ol« vie
Fisch beinah ready märn, da segt der
panneT no, er hätt nix mache könne,
soeil der Ofe nit brenne thät. Hot
des Kameel en Gasftooe mitgenomme
us im Tent uffsgeftellt und hot exper
ted, daß der brenne thät, obwohl er of
course lei Conneetfchen mit ener Gas
peip hot mache könne« weil uff die
seiste Jnsle oie Gaöbeleuchtung noch
sit eingeführt is. Awiver Jch frag
Ihm blos, Mister Eoiter, ob Sie so e
Dummheit for menschemöglich gehalte
Stre? Mer hawcve of course zum
Ischalli gehn müsse un da Jänner
tsc· Un Sie wisse oder könne sich
anhhow deute, wie ich die Ists-allj
Iaaferei haß.
Arn-wer sunscht is, wie gesagt, des
Hisiedletlebe wunnerchö. Mer ho:
pleaty frische Luft un plenty Exerfeis.
Bann mer nämlich ganz ruhig dafetzt,
Da hpt mer doch Exerseis, weil mer
ismser Mostitos tschäse oder Mos
sito-Veitö traye muß. Mer hawwe
scheue Alles, wo es geht. gege die Mos
kitoz probitt, awer es helft nix. Es
set im Papier gefiannr. Mjufit wär
sit gege Stieterlt Art-wer der Dörre
etfche-hannes un J hatokoe es mit
sunstgefang Im mit ollslieoer pro
iirt, die Ludet mache sich nix draus.
Sie singe selber un scheine des Motto
- here-we »Singe un singe lasse«. ,
, muß jeh schließe, Mister Editet,
. Dame der Dörte Quetfche-Hannes un
Y, wir fahrn heim Nachmittag mit
— Boot enaus un wolle fische.
Ich fein also mit Rigarvs einstweile
is Ist-g ,
Yourg
John Nitsch, Esa.
O O s
; Wüste Insel, Breite- un Länge- un
« Tiefe-Grad unbekannt, regend-wo
Ob Sie dieer Brief ürowerhegryt
in die Varro rriege. des ronne eue«
warm Sie des Gegenwärtige lese, ebeI
so wenig wisse, wie Ich. Ebe so wenig
fis-me Sie wisse, ob Jch un der Dörre
Quetsche-Hannes noch am Lebe sein.
Wahrscheinlich nir. Well, Mister Edi:
ter« sterbe müsse Wir alle, aber daß e
Prornirrenter wie Jch sterbe soll mitau5«
Jiunerell un tee Kärriidfches un nach
her tei Schmiettäs-Party un gar nix,
des is traurig. Es is förchterlich. Of
course dem Dörre Quetfche-Hannes is
es nach nit agerrehm, langsam ze ver
hingera oder ze verdorste oder vuu
menschenfressende Wiloe for regeller
Dinner gejuft ze wem, aw.ver for ihn
is es dogb nit so schmerzhaft weil er
doch blos e ganz pläues Fjunerell ge
kriegt hätt. Höchstens vier Kärtädsches.
Dieser gegenwärtige Brief werd
nämlich in e Beutel gethan un in’s
Meer geschmisse. Der Trommel is nor, ·
daß wir blos ei Bottel hawwe un die H
is voll Schnur-ps, un wann mer dies
susttinh for deBrief errei ze thun,
dann hawwe mer üwrverhaupt nix mer
k trinke- Un ze tauche hart-we mer
Ich nir. Urr auch vix ze ess.
Nämlich. Wir sein im Boot hinaus
gehen un nff emol timmt e Wind
m- Bir weru emMriebq un
W have-e sit est-Idee verlorn rm
sie Bisses We tätche wolle, is
seist-Z mager us r wahr im
UT M blei, Mißer Edi
-«U! Stirirrtessseiijasowiesp
J sh M, ers-er dem- grad nach
- t- Its-.
H
M
an des um ilppie Boot gehclie ben,
immer an ififch.Aelligiiiers.SchaclI,
Wallfisch un annere Seeungeheuer
denke müsse. Der Dörre Quetfches
Harmes hoi sogar schon Seeschlnnge
Zeiss .. . .
ei Kruste tLinn immer mehr ge
schwunde, Ich gemerkt, des End
is da, Mei Finger fein erstarrt, Ich
hen nimmer halte könne un hen aus
gelasse. Adje Welt! Mei letter Ge
danke war: Ich wunner Mich. wen sie
in der Großlosch an Meiner Siell
wähle. Da, Mister Editer, wie Jch
denk, Jch sint in die Tiefe, da merk
Ich, baß Jch Bode fühl. Des Wasser
war blos dreioder vier Fuß tief.
If I II
Oh, Misier Editer, nenim Alles
zeriick. was Jch gege ivilisiischen ge
sagt den, wie wär Jch Zejt froh, wann
Wir in erer Zity wärn, meiner for
fei Geld was ze esse un ze trinke hawwe
kann. Der Gedanke, daß Jch mit all
Meim viele Geld Mir uff der wüste
Insel, uff die Wir verschlage fein worn,
nit emol e Zopper, nit emol e Hiesiges
taafe kann, der macht Mich träne. Un
was nützt Mich hier Mei großer Dei
mond, wann lei Mensche da sein, wo
en sehe.
Un Wir hawwe gar kei Eidie, wo
Wir sein, weil Uns jede Berechnung
fehlt, wie lang Wir uff die wilde Woge
des Meeres geiriebe hawwe. Meiner
Berechnung nach war-?- e Woch oder
anyhow e halbe Woch. Der Dörre
sQuetfche-hannes meent awwer, es
Fönnxe blos a zwanzig Minuiie gewese
em.
s I .
Mister Editer! ·Jch hen grad diese
Zeile, wo Wir in die Battel hen thun
un in’s Meer werfe wolle, schließe
wolle, do hen Wir menschliche Stimme
hört. ch hen Mich ver reckt, weil
ch geda t- hen, es sein vielleicht Men
schenfrefser. Stelle Sie fich Unser
Freud vor, wie Wir disiovert hawwe,
daß es der Knödelsepp un der-Scham
bettift waren. Wir sein uff Unser
eigene Jnsel verschlage worn.
Der Dörre Quetsche-Hannes mit sei
ner Angst hat sich nit schlecht blamirt.
Jhne des Nämliche wünschend
Mit Rigards
Yours
John Nitsch, Esa.
W
Ute Inn vor hundert Jahren
scherzte.
Der Humor fand schon vor hundert
Jahren eine wohlgepflegte Stätte in
der Presse, und es ift nicht ohne Reiz,
ein paar Proben aus jener Zeit ans
Licht zu ziehen. Sie entstammen den
Juninummern der Spener’schen Zei
tung in Berlin vom Jahre 1803« ha
ben also den Vorzug, gut abgelagert
zu sein. Jedenfalls kann man ver
gleichen, ob wir jetzt bessere Scherze
machen als vor hundert Jahren, wo
in Berlin folgende Anetdoten gedruckt
wurden: Ein zerstreuter Städter
machte einst im Frühling mit einem
Landmann einen Spaziergang Der
letzte freut sich über das junge viel
verfprechende Grün: »Nur ein warmer
Regen,« sagte er, »so kommt alles aus
der Erde hervor.« »Da bewahre Gott
vor,« rief der andere erschrocken, »ich
habe zwei Frauen drin.« —- Ein jun
ger Offizier führte zu Paris einen
Fremden in die italienische Oper.
Kaum hatten sie sich gefest, als einer
der vorzüglichften Sänger auftrat und
der Offizier den Gesang desselben laut
mittriillerte. Eine Zeitlang ertrug der
Fremde das, doch endlich rief er aus:
»Verdammter Jtaliener,« wirft Tu
denn nicht aufhören?« «Wie," sagte
der Ofsizier, »gefiillt er Ihnen nicht?
Er singt doch vortrefflich.« «Das kann
—-k.l ch « sucmnvcsOs DI- III-MI
..,.«» ,..... ......------- .-.,»»,
»aber er raubt mir das Vergnügen,
Sie zu hören·« —- Ein bekannter Arzt
erzählte in einer Gesellschaft, daß er
acht Tage verreift gewesen sei. »Das
bab’ ich,« antwortete jemand, »aus der
Zeitung vernommen.« »Aus der Zeis
tung? Unmöglich!« — »Tech, doch.
Es stand mit dürren Worten drin:
Aus dem Nitolaitirchhos sind in dieser
Woche 25 Beerdigungen weniger gewe
sen als gewöhnlich-« —- Der Arzt war
zum Glück ein sehr geschickter Mann
und konnte also den Scherz mitbe
lachen.
sue Itsveeföemetp
Kaufmann Huber hatte schon lange
ein Auge auf die Tochter oei Cian
renhiindlers Glimmstengel geworfen;
nur über die sinancielle Seite der
Frage- war er sich noch nicht klar —
Da nahm er eines Tages seinen Muth
zusammen und srug den Vater der
Schönen gleich lurzweg in seinem La
den, ob er ihm wohl seine Tochter zur
Frau geben würde. »Warum nichts«
entgegnet Glimmstengel freundlich.
»Sie sind ein tüchtiger junger Manns«
—- »Und«, fragt Haber erfreut, ,wie
viel iMlle würden Sie ihr wohl mit
gebenk —- »8wanzi9«, entgegnete je
ner. huber ertliirt sich damit einver
standen, und nach vierzehn Tagen
führte der glückliche Freier die Eigen
»renhändlerstochter zum Altar —
(thei Tage nach der Dochzeiy »Nun,
lieber Papa, darf ich Dich um die
jMitgift bitten?« —- .Jstvolzl, mein
f lieber SchwiegersohnL Sack mir nur,
; welche Sorte Du willst: Ida-lia, Eo
)loradp, Divinoö oder Perseus-P —
Lsmr Sigm-is . . . und ich un
lgkÆkcher bin noch dazu — Nichtmu
euir . . .
die Unglück-Fahl Dreizehn.
Von Iris Messen-L
Der verschiedene Aberglaube, der
sich an »die Un lückdzahl Dreizehn
knüpft, ist weit au der Welt ver reisl
tet. Cidiiisirte wie uncivilisirte VII-I
ter, die hervorra endsten wie die ein-i
fälti sten Men; n sind ihm unter-l
wor en. Jeden allz steht keine hl in
schlimmerem Ru; als diesse, he onderi
so weit sie sich au eine Ti chgesellschaft
bezieht. Die Zahl Dreizehn lTilt ja
gewissermaßen als ein Handge zum
Grabe fiir einen von dreizehn Tafel
enossen. Arn 6. Setpember 1870
schrieb Moritr Busch in sein Kriegs
tagebuch: «Vor Tisch bemerkte Graf
Bohlen, indem er die Couvertes über
zählte: »Wir sind doch nicht etwa
dreizehn heim Essen? —- Nein. Das
ist gut, denn der Minister (nämlich
Bismant) hat das nicht gern«. Und
am Sonntag, den 9. Oktober: »Wir
waren heute dreizehn Personen bei
Tisch, darunter Dr. Lauer. Jch mach
te Bucher, neben dem hier immer mein
Platz war, leise daran ausmertsam.
»Lassen Sie das ja nicht laut werden,«
erwiderte er. »Der Chef hörte sehr gut
und er ist in dieser Beziehung aber
gläuhisch«. Später er zählte er mir.
daß dem Kanzler, wie die Zahl Drei
zehn, so auch der Freitag Bedenken
einslöße.«
Als die Verhandlungen iiber den
Sandon bendet waren, sollte am 13.
März 1857 der Vertrag in Kopenha
gen unter-zeichnet werden« wobei sich
herardstelltg daß nicht allein der Tag
ein drei ehnter war und aus einen
Freitag Äfiel, sondern dass auch dreizehn
Bevollmächtigte zu unterschreiben hat
ten. Darüber zeigte sich niemand mehr
beunruhiat als der iranzösische Ge
sandte Dotezac« der entseht ausr«.s:
»Ein dreifaches Unglück!" fZum Grick
verzögerte sich die Unterze nung um
einige Tage, asber die Zahl der Bevoll
mächtigten erfüllte ihn noch immer mit
sehr fchwerem Bedentem die ihn ge
radezu trant machten, und erft als ei
nige Wochen darauf der hannoverische
Bevollmächtigte starb, hielt der fran
zösifche Diplomat sich und die übrigen
Unterzeichner des Vertrages für eini
germaßen sicher. Jn Frankreich bat
die Zahl Dreizehn von altersher für
Tischgefeilschaften einen so ominöfen
Beigeschmack gehabt, daß man in vor
nehmen Hiiusern immer für denNoth
fall einen vierzehnten Gast zur Aus
bilfe bei der hand hatte. Sogar
Leute, die vor aller Welt als gänzlich
frei vom Aberglauben in Bezug auf
die Zahl Dreizehn gelten möchten,
scheinen fich selbst in dieser Hinsicht
doch nicht für ganz sattelfest zu hal
ten. Als der Club der Dreizehn in
New York fein dreizehntes Jahres
essen am 13. Januar 1895 genau um
7 Uhr 13 Minuten lSieben ist be
kanntlich auch eine Unglückszahlf er
öffnete, hielt der Präsident es sür ge
rathen, die Thüren des Eßlaales
schließen zu lassen, damit sich in der
letzten Minute nicht etwa eines der
Mitglieder drücke.
Jm zwölften Band des von
Scheible herausgegebenen tulturge
schichtlichen Sammelwertes »Das
Kloster« werden einige mertwürdige
Beispiele von der verhängnisvollen
Bedeutung der Zahl Dreizehn für
Tischgenossen angeführt. Bei einem
Gaftmahl im hause der Schwieger
mutter des Grafen Rochester machte
eine junge Dame bei Tisch den Haus
laplan darauf aufmerksam, daß drei
zehn bei Tische seien. Dieser war
h--3Ik4- Zo- fashsss III-h- EDIIUIUIIZDO
»......,.. .,».,.... »sp» -.........,.,.,
begab sich nach aufgehobener Tafel lo
fort in sein Schlaszimmer und wurde
am folgenden Morgen todt in seinem
Bett aufgefunden. Jm Jahre 1843
saßen in Altenburg an einer Wirths
haustasel dreizehn Gäste beisammen,
unter ihnen auch der Chordirettor
Just. Ein voreiliger Mund wies auf
die verhängnisvolle Zahl hin; einige
lachten darüber, andere waren ver
stört. Schließlich wars man dreizehn
von eins ab auseinanderfalgende
Nummern in einen Hut und loste
gleichsam um den Tod. Just zog
Nummer 13, und von jenem Augen
blick an verschwand seine sonst so hei
tere Laune. Bald daraus war er eine
Leiche, aber Selbstmord schien nicht
ganz ausgeschlossen zu sein.
Jm Jahre 1815 wurde unter den
in Frankreich zurückgebliebenen Octa
putipnittuppen bei einer Tischgkskw ;
schast von dreizehn um das Todes- «
los gewürseltz von den beiden, welche
-————-————-A——————————.——————
die niedrigsten Augen warsen, erschoß
sich kurze Zeit daraus der eine, und l
der andere, einKriegStomtnissiir, sand
seine Seelenrnhe erst wieder, als das
in seinen Augen verhängnisvolle Jahr
ganz zu Ende gegangen war. Als man »
an einer hochzeitstasel bemerkte, daß
l
dreizehn Gäste zugegen waren, erhob s
sich einer von ihnen, ein gesunder,
rüstiger Mann, und sagte lächelnd
.Wenn ich dieser Dreizehnte sein soll-,
bin ich noch heute bereit, aus der Welt
zu scheiden.« Noch in derselben Nacht
wurde er von einein Räuber erschol
sen. Aber zur Beruhigung siir allzu
abergläubiiche Gemüther wollen roir
hinzufügen, daß es ieineiwe s immer
so bös site einen Tischgeno en von
dreizehn abläust. Jrn ersten Bande
seines suchet Einundvtergig Jahre
n Indien« erzählt Fel via-scholl
Lord WI, daß er ans Reujahess
tage des Jahres 1853 mit zwsls an
mTM Ywdiksesith
an a un e te
W noch use ask seien waren, ov
..- .-»·--.---..-.-—« -...-— —
’Ioohl die meisten an der seliiin sung I
des Segornsilussiandes im sahn
"18l37 the lgenomnren hatten·
Ueber den Ursprung dieses Uber
glaudens sind sich die Gelehrten nicht
einig. Wntile (.,Der deutsche Volks
aberglaube der Gegenwart«) will die
christliche herlunft nicht gelten lassen,—
denn Judas, den man oft herbeige o
gen, sei nicht der dreizehnte Apo l
gewesen, sondern Paulus. Er meint,
die Erklärung dasiir sei gan leicht
und natürlich: Die auf die o har
monische, ost theilhare Zwölszahl sol
gende untheilbare Zahl erscheine als
eine unharnwnische, unglückliche, die
man nur durch Entfernung einer
Einheit zu einer harmonischen machen
könne. Von dreizehn Personen bei
Tisch müsse also eine sterben. Gegen
die herleitung des Aberglaubens von
der Tischgesellschast Jesu spricht ja
übrigens auch die Thatsache, daß nicht
nur Judas, sondern schon vor ihm
Jesus —- also zwei und nicht einer —
bald nachher aus dem Leben schieden.
Der Hinweis aus den nordischen
Mythus hat wahrscheinlich mehr siir
sich. hier wird Loli. der dreizehnte
der Asen, diesen verderblich, und weil
auch die Nornen und Wallyren, wel
che als Parzen den Tod des Menschen
bestimmen und ihn als Schlachtjung
stauen bringen. der Zahl nach drei
zehn sind« so muß nach uraltemVolts
aberalauben von dreizehn Tischgenos
sen einer im nächsten Jahre sterben.
Hinzufiigen wollen wir noch, daß von
dreizehn Personen, die an einer und
derselben Tafel Platz genommen ha
ben. derieniae am meisten Ursache hat.
um sein Leben besorgt zu sein, der
unter dem Spiegel oder in einer Eae
schi, oder der zuerst die Hand nach
dem Munde führt oder zuletzt fort
geht oder der beim Bemerien der bö
sen Zahl erschrickt.
Auch sonst gilt in vielen Ländern
der Erde Dreizebn als eine verhäng
nißvolle Zahl. Jn Perfien hütete
man sich soviel wie irgend möglich, sie
überhaupt auszuschrechem die. Einge
borenen Nordasriias haben ähnliche
Vorurtheile dagegen und in Schott
land wird Dreizehn als »das Date-d
des Teufels-' bezeichnet. In Jtal en
findet man in Theatern 13 als Plag
numrner hier und dort in 12a umge
wandelt, in vielen Straßen Roms
und Florenz’ wird man zwischen 12s
und 14 vergebens nach einer haus
numnier suchen. Wie Lawrence in
seinem Buche »The magic of the horse
---— shoe with other Folklove notes'·
zu berichten weiß, wandte sich ein Be
tannter von ihm in Washington an
die Behörden der Stadt mit der Bitte,
ihm zu gestatten, seine Hausnummer
13 mit einer andern weniger bedenk
lichen vertauschen zu dürfen. Jn ei
ner Stadt Massachusetts-« weigerte
sich ein Mitglied des Stadtrathes, als
für die Sißpliitze Loose gezogen wer
den sollten. an die Urne zu treten,
weil er befürchtete, Nummer 13 ziehen
zu können. Jedenfalls ist das Vor
urtheil gegen diese Unglücközahl faft
überall aus der Welt und in allen
Klassen so tief eingewurzelt, daß es
wahrscheinlich niemals ganz von un
serern Planeten, der für Aberglauben
der verschiedenstenArt einen so frucht
baren Boden darbietet, verschwinden
wird.
Umschla
Lehrling: »Den Prinzipal, ich
habe dieien Morgen ein salichesZwam
zigmattstiick eingenommenf
Chef: »Sie sind ein Esel —- ein
Lamel· . .«
Lehrling: »Ich hab’s aber schon
wieder au egeben . . .«
Chef (be änftigend): »Sie sind ein
tüchtiger Mensch, Meierl«
Der Kindes Ruhepause.
Eines Tages wird ein Wunsch der
kleinen Grete nicht erfüllt, weshalb sie
eine halbe Stunde lang weint und
nunmehr mit dem Weinen aufhört.
»Endlich haft Du also aufgehört zu
meinem-» sagt Marna.
»Nein, ich habe nicht ausgehöri,«
wehrt die kleine Grete ab, »ich ruhe
mich nur ein Zischen aus.«
heisses-hin
»Ich merke schon, ich wär-de mit
Ihren Eltern nie übereinstimmen ver
ehrtei Fräuleink
»Aber . .meinen Sie?«
JUnd übrigens glaube ich« daß ich
durchaus unwiirdig bin. . .
»Ach« sehen Sie, da ift schon ein
Punkt, in dem Sie mit ihnen überein
stimmten!« «
Ol- ber Grenze.
Beamter: »haben Sie was zu ver
"Æs Es ichs (8· »
e: »i reii .« igt e
nen Bergsioey
iFermaten »den, was fiillt Ihnen
e n «
- Such e: »Na, entschulbsen gietigft,
Klimrn engel missen doch ooch herstellt
werden«
Unwetters-heit
. Besuchen »W« bleiben denn bie
ibeiben zufammengewachleuen Damen,
vie haben Sie wohl gar nichti«
Schouhudenbefitzerz »Sie sehen
s wohl schlecht; eine ist doch schon das
—
EIN-.
Dicterlinw »Ich kann nur bei
Rachisd
dichten Sie wahrschein
lich Schwur-Miete der'?
W
see-kaufte Use-teuren i
Einen außergewiihnlichen Tauf -
Bär-»Bei ten. nlitie eines iengli t
erzä vor e n er «
zwei Frauen ver Stimme-kein -
minghamz da sie ni tzusrie n waren
mit dem Loos, das in der Ehekoti
terie gezogen hatten, tanschken sie ihre
Männer aus; aber eine der Frauen,
eine geborene Schottin, bestand noch
auf einer besonderen Prämie kon
8100, weil ihr Mann, der viel schmach
kiger als der Gotte ihrer Freundin ge
baut war, bedeutend weniger zu erhal
ien kostete. Nach vielem Feilschen
wurde der handek zur passiven Befrie
digung der Männer abgeschlvssm M
augenxcheinlich glaubten, daß jeder
Wechsel nur Besseres bringen könne«
Ein Bewohner Liverpools hinterließ
feiner Wittwe nach seinem Tode eine
Gastwirthschaft. Da sie mit ihren
Kräften allein das Geschäft nicht be
friedigend fortsehen konnte, sah sie sich
nach einem Mann um und fand schließ
lich in der Person eines Wallisers einen
nach ihrem Wunsch. Leider war der
Erwählte schon verheirathet, aber die
Wittwe ließ sich dadurch nicht ab
schrecken, trat mit seiner Frau in Ver
handlung, und diese gab ihre Zustim
mung, ihren angeblichen herrn und
Meister gegen eine Geldentschädigung
abzutreten, was schließlich auch zur
Befriedigung aller Betheiligten geschah·
Auf einem Jahrmarkt in Brünn
traf der Mitarbeiter des englischen
Blatteö einst einen Riesen, einen Eng
länder von iiber 7 Fuß Größe, der vo»n
seiner früheren Frau an die Besitzerin
einer umherreifenden Schaubude für
8210 verkauft war. Diese hatte ihn
nicht nur zum hauptanziehungspunlt
ihrer Bude, sondern auch trotz des da
nenmitehenden Geists-a m ihrem Gui
ten gemacht, und der lchwache und
gntiniithige Riese hatte sich phlegma
tisch dazu hergegehen.
Ein gewisser Charles Peltier, der
von Jahrmarkt zu Jahrmarkt als;
«dicler Mann« juhr, hatte im Laufe
eines Berufes nicht weniger als vier
raiien geheirathet. Er war jedoch ein
laubart wider Willen; denn jede sei
ner ersten drei Frauen hatte, wenn er
durch einen dickeren Nebenbuhler ersetzt
wurde, ihn ihrer Nachfolgerin über
liesett. Er starb, bald nachdem seine
4. Besiherin ihn geheirathet hatte.
Eine Bostoner Wittwe lernte einst
einen Herrn kennen, der ihrem verstor
denen Mann sprechend ähnlich sah. Sie
bot ihm deshalb ihre hand an, und er
wäre ihren Wünschen auch gerne ent
egentominen, wenn er nicht leider
fchon verheirathet gewesen wäre. Die
Wittwe suchte sich also mit der Frau
zu verständigen und sand auch dort
das gewünschte Entgegenkomnien. Die
Frau beantragte und erhielt eine Schei
dung wegen Unoertriiglichteit, und ge
gen eine jährliche Rente von 8750 trat
sie den Mann an die Wittwe ab.
Eine Gattenaultion sand gegen Ende
des.18. Jahrhunderts« in Manchester
statt. Eine Frau Namens Price führte
ihren Gatten aus den Marltola und
verkündete « fentlich, sie wolle ixn an
den Meist etenben vertausen. Der
Mann schien die Sache als kolossalen
Spaß auszusatsen und zählte seine Fer
tigkeiten aus, die sich vom Stiefelcnachen
bis zum Flötenspielen erstreckten. Dann
begann die Auitionz es erfolgten meh
rere Angebote, und er ging schließlich
siir sä, ein paar hiihn und einen
neuen Anzug in andere "nde über.
Jin Jahre 1774 wurde der Ausruxer
inLeeds oon Mrs. Joanna Crutten
ersucht, den Verlauf ihres Mannes os
fentlich zu oerliindigen. Er wurde von
dem Beamten als guter Zimmermann
und fehr ergebener Gotte geschildert.
Er wurde richtig in einem Gafthaus
zum Verkauf gestellt; aber traf dert
Oeffentlichteit der Autiion und einer
häuslichen Tugenden brachte er nur 5
Mark und eine Gallone Wachholder-;
branntmeim !
—- So Os--— --
Der alte cert.
Zu den alten Berliner Qriginalen
gehörte Cerf, der ehemalige Direktor
des KönigftädtifchenTheaters, das am
Alexanderplatz lag und fich in den i
zwanziger Jahren eines großen Ru
fes erfreute. Als Friedrich Cerf das;
Theater übernahm, war es bereits im
Niedergang, er brachte es wieder tn
die "he, z. T. durch seinen uner-j
fchö lichen humor. Von ihm haben!
fich hunderte von Anetdoten bis auf
den heutigen Tag erhalten« »Was iii
daz« —- diefes Räthfel gab er felhstl
gern auf —- ,,d-as erfie bin ich, dass
zweite ift meine Frau und das Ganze -
lege ich mir auf den Schoos.« Die
Auflösung war: CerfsJette (Ser- .
viette). Der Komiker Beckmann ör
gerte sich hierüber und extemporirte
folgendes Riithfel: Das erfte sind
Sie das zweite ifi Jhre Frau und
das Ganze stellt man auf den Tisch.
Was ist dai?« Die Auflösung hieß
diesmal: »Aus-Zette« (Assiette).
Ali der Kronprinz, der nachmalige
König Friedrich Wilhelm IV» das
Köniasiadtiiche Theater besuchte,
fiihrte ihn Cerf während der Vorstel
lung herum und warnte ihn plöh ii
Nehmen Sie fich in Acht Königli »
heit, sie spuchen manchmal oomf
oden herunter.« Er begleitete da
rauf den Kraut-ringen zum Wagen
und fiieß im Eifer einen neugierw
Simses-jun en ans dem Wege.
ihn daran ««Ochfe titulirte. »Er
meinte mit, Xänigliche hoheit, « ent-;
fchuldigte cerf. «Das habe ich auch
r nicht anders aufgefaßt, " erwiderte
Ei Kronpeinz lachend.
Its-esse stetem
Atti alter Zeit sind den deutschen
Forschern auf dem Gebiete der Glo
ckensunde bis fett drei aus Blech In
sammengenietete eiserne Gloeben be
kannt. Der «Sausan« aus St. Miet
lien thuseum zu Köln, das Colum
bansglöckchen im Schaf von St. Gal
len und ein Glöclchen zu Ramsach in
Oberbayern Gußeiserne Eckchen in
Halbtogelform, die ungefähr ans dem
15. Jahrhundert stammen, sind in
Oberbavern mehrere vorhanden. Seit
dem dreißigjährigen Kriege, in dem so
viele locken geraubt nnd eingeschmols
zen wurden, behalsen sich die verarm
ten Gemeinden in« Deutschland häufi
ger mit Glocken aus Gußeisem Sie
werden fest, von Rost zerfressen und
gesprungen, nach hier und da aus
Kirchwden aufbewahrt. Fiir die äl
teste mit einer Jahreszahl versehene
Glocke gilt noch immer die von Jggess
lmch in Bayern aus dem Jahre U44
obgleich der um die Glockeniunde sehr
verdiente Hofprediger Schubart in
Vallenftädt eine Glocke in Drohnsdors
fiir die älteste erklären und auf ihr die
Jahreszahl 1098 herauslesen wollte.
Es haben sich jedoch, wie die »Köln.
Vollsgig.« schreibt, über die Deutung
der Jnfchrift fo starke Zweifel erho
ben, daß man die Schriftzeichen auf
dieser Glocke gegenwärtig noch zu den
nngelösten Rätdfeln wird rechnen
müssen.
Sein Kummer-.
Philanirop: »Sie sagen, daß Sie
der Sorgen wegen trinken, was haben
Sie denn groß siir Sorgen2«
Säufer: »Ja, schauen’s, i sorg’
mi imma, wo i ’S Geld siir ’n nächsten
Schnaps hertriag.«
Er kennt sich.
»Was machten Sie, wenn Sie plöt
lich so ein paar tausend Thaler in die
Finger bekämen?«
»Ich machte, . . . daß ich üher’i
Wasser iiime.«
Wirtsame Drei-uns
Sie: »Du willst also meinen hui
wirklich nicht bezahlen? — Nun, da
muß ich schon an meine Mutter schrei
ben, daß sie mir das Geld — bringt!'·
Um Geben-Mast
»Liebe: Großpapa, wir wünschen
Dir auch viel Glück, und Mama hat
esagt, wenn Du jedem einen Thaler
Zchenisy sollen wir ihn aus dem Rück
wege nicht veriieren.«
Großer Unterschied
»Die wunderbarste-: Gegenden bietei
nur die Schweiz.« «
»Ich weiß es. denn ich war ooriges
Jahr mit meiner Frau dort.'«
»Das ist gar nichts, diesen hochge
Fuß muß man sich ohne Frau verschaf
en!«
Ren-umsie.
Freund: .Wie isi denn der Einbtes
cher bei Dir gesaszt worden?«
Dichter-: ,,Denie Dir, es erwischt
zufällig mein sechsaitiges Trauerspiel,
liest, veriiei sich darin, und aus ein
mal ist’ö orgen, und ich komme nach
Hat-IS'
—
Llnt Ist
Buchhalter: «Entschukdigen Sie,
herr Mahn, aber iich hab' mich bei der
Addition geirrt.«
Chri: »Wie heißt geirrt? ’Sind
Sie doch im Großhandlungöhaus
Mayer und nicht im Jrrenhaus.«
Er lässt immer-.
»John,'« meinte die Frau in der
Mitte der Nacht, »es kommt mir vor.
als wenn ich etwas im Keller laufen
hörte.«
«Ach, geh’ doch schlafen,« war die
Antwort des Gatten, »das ist ja nur
der Gasmeter.«
Kein Aberglaube.
Frau Hattersom »Darin hin ich
nun sehr ahergtäuhisch Wenn der
Arzt einmal in s Haus kommt, kommt
er auch ö ters wieder.«
herr tterson: «D-aj ist kein
Aherglau , das ist Geschöst.«
, Gelegenheitsssitst
Geldgeber (zu einem Schauspieler):
«Die Bezahlung des Wechsels dauert
. mir denn doch zu lange.«
s Schuldner: »Nichts ist dauernder
. als der Wechselt sagt schon Börne.«
Iteeelpantr.
. Studi us A.: »Mbskich- »ich
will fett chlnsen gehen, hier ist meine
Wohnung.«
Siudiosus B.: »Was, nach dem
Stiftungssesi - Kommerse weiht »Du
nokråyo Deine Wohnung ist? Schame
D .« -
Diel
ParveniicMattin (zu«r Zofe): »Wir
machen heute Besuch beim herrn Bu
rpn Krautheiw um ihm unser Be
dauern iiber den Verlust eines werth
vollen Pserdeö auszudrii n, — brin
en Sie mir einse passende Rohr sttr
tesen Falls«
Its-tei- stell-new
Da lese ich, das der Millionär
Iswipnstone esiochen mir-del« »
« h’l sshan gehört. Traurtge
iSa , sehr traur« . Der Lisetten
: marli ist um zwei Punkte herunterge
iIMWU - . - sp