Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 19, 1903, Zweiter Theil, Image 16

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    Anno dazumat
Jo- IMQ Eh. und seine Mean
die alten Mosis-one
Misiek Ehher!
Obwohl Ich auch schun e Jahres
fünfedkeißig im Land hin. bin Ich
die Amme in Komvätisen herzu
e künden-m Nämlich jede Mittwoch
limme Mk beim Tschalli Mame
Ich un Die Lin
nere. Die Anne
re seien nämlich
lauter alte Zett
lerS, vun vene
der Jüngste vor
sitvwenefufzig
Jahr gelandet
is. während es
Hei die Annerc
Imun Ia sung
her is, daß es
schau bald nim
mer wahr is, un
sie es felwer
nimmer wisse.
Wie gesagt, Ich
werd vun vie
Annere als so e
Art Grünborn
tonsidett un
werd mehr als
e außerordentliches Mitglied betrach
irt, wo eigentlich gar nit mitrede darf,
ionnern blos zuhörn un triefe.
Art-wer es is sehr unnerhaltlich,
Misier Editer, un Sie sollte emol
käm-me un zuhöm Es is nämlich
nz fabelhaft, was mer do Alles ze
Brit kriegt. Da fängt for Inftenz
Einer an ze verzähle, wie er als an
dem Platz, wo jetz der Cornet vun
dritter Straße un Ebene Bis, den
Farzners die Reodifches. wo sie da ge
flonzi hast« gestoer dumme Dann
änsgt e Annerer an se ver-zähle, wie
er sei erste Kuh getauft hot un sie da
wo jetz der Cornet nun Von-ern un
Brand Schiriet is, uff die Weib ge
bracht bot. Es läßt eme Annern iei
Ruh un da verzäblt der, wie er emol
e Reiz oun Neu York nach Schumeila
ges-sian bot un daß ilm des grad e
Woche genomme bot, bin un her ze
kimmr.
Jn unserer Gesellschaft ouns ergend
est-r Jclmszahl nach 1850 ze tolle,
werd als bäd Männer tonsidert, er
fept mer flij es, um zu erwähne, daß
es dann, wie for Instenz im Jahr
JM oder 1870, zwanzig oder Dreißig
oder vierzig Jahr her war, daß mer
gelsndeth Der Meriwördigste vun
Illllckk UUIMLO Wll Ulc sllc Stu
teks — Mittwoch - Nachmittags - Mie
kunge is, daß Jeder dervo an ergend
eme Plas, wo beint ergend so ehr be
kanntes Bjilding steig. wie for Jnflenz
Das Fifth Ebene Hotel cdxr das- Me
lmpolitän Operä-Hau.s oder dzr Mä
Uson Sauär Garte, dsrß er Po Land
eelgwet hol, wo er for e Schuld Inn
üpfezrvanzig Dollers bot übernemme
müsse un daß des Land beist, warm
IRS noch hätt, zwische siwwenedrekßig
Im neunesiwwezich Milljen Toll-re
Gold wetth wär-. Uff was for e Art
der Mann des Land, wo er geeignet
hat« wieder los geworn is, des bot
Im- noch Keiner vun die alte Settlets
wählt
« km Sie denke, Mister Editet,
baß die alte Settlexö blos in Neu
et oder Brwllyn Bescheid wisse,
m fein Sie misiäke. Sie brauche
blos einger annere Stadt ze merkt
Ocnese. Im dann werd Jhne einer mm
die alle Settleri e kleine Erinnerung
ver-zähle. For Jnstenz Sie sage:
.Chicazp«. .Db,« legt da Einer vun
die alte Seiner-T »da, wo heim das
Cbimgo Courthars stehl, hen Ich im
Ae so un so Rübe getäst." Oder
- case Eänsäö Zitty«. »Ob,«
W de e Umerer um die alle Selt
enes-, »Ist-fö- Zittys Da hen Jch
Mel lutes Woche lang gestern-t- zehn
Zehe e daß des erfle Haus dort ge
ut wokn is.·' Un metlwördig ge
mes: Ja ieder Stadt. wo seinem
IM werd, bot der Eine oder der
Innere tmn die alle Settlers aach
Ichun Lans geeignet gebatt un zwar
mit Vorliebe arao an dem Platz, wo
Idachkr des Email-aus oder die Zitty
tha- lpigebaut worn is. Akt-wer des
Land bot Keiner vun die alte SM
Iers geiaaft, san-new Sie könne er
d e Ætt druff mache, daß er es
er for e Schuld iitvwernemme
küsse. Un der Mann, ans den der
. site Seiilet dann des Lan-d verkauft
U, der is allemal e Millionäk da
dmch Wom. Warum die alte Seit
see das Land, wo fre « net batvtve
Ia wo nachher die Cäsarsan un
Bitttp Halli druss gebar-i worn sin,
edit noch e Paar Jahr länger behalte
tm des viele Geld nit selber gemacht
, des is Mir noch krit klar ge
botn, awwet Jch find? vielleicht noch
tmoi aus, wenn Ich die Mittwochs
Dies-une- nach langer besuch.
Mse Sie Mtsier Oditer an wen
Mich die alte Seiter immer timein
sei An de kleine Gevrae Wall-ing
tm m kei Los hol sage könne Näm
lich, heil die a te Seiilerö fo different
serv- stn. Die kskme nämlich, warm
nun die alte sit kalte, des Maul
trifft-with mit-aus e Läg ze lage.
Ihn- des Römliche wünschen-U
Mit Uigam
' » years
i! s« JohnRiisckhEKL
——--. «
III W MU.
- « Unter In vielen priesen, die Ed
M Vll. usw sei-ei Aufent
Ect- « M ««.i««.spi.."«i.s""
" e r im
MPW sen it
u: »so-ei v- ierte-e see-i
i-. am min eis- Use-ej
Ieealion duan zu müssen.
wie Ew. Mai-Mil, wäre ich lehr glück
lich, wenn ich zur Erinnerung an«
Ihren Aufenthalt in Paris ein klei
nes Geschenk erhiell.« Golgt eine
Bitte um Unterstüinnw Wenns
nicht wahr ist. ist's gut erfunden. (
-- -—-.--.-——-—
Ue Leut-et see seit-se- dei »
sont-.
Als Varus mit seinen drei Legio-;
nen zahlreichen Hilfstruppen nnd dem i
ganzen Wagentroß im Jahre 9 nJ
Chr. im Teulaburger Walde einge-«
schlossen war, nahmen die German-n »
blutige Rache an ihren Feinden. An
drei Dürmifchen Regentagen sanlen
sie meisten Römer in ver Waldschluchl
dahin, viele wurden an Alliirens oder
in Gruben den Göttern geopfert, dke
Adler und Felvzeichen gingen verlo
ren, Varus gab sich selbst den Tan.
Die Zahl der Gefangenen, nie die Ger
manen sont Orte des Schreckens mit
sich führten, var jedoch größer, sals
man missen-Ach als-»Se- Sonsefn »
zählt irn 47. Briefe, daß viele junge
Romer oon vornehmer Geburt, welche
die Senatorentoiirde als Lohn ihrer
Kriegsdienste unter Varus erwarteten,
als Gefangene ein hartes Loos zu
tragen hatten Manche mußten bei
einem germanischen Bauer das Vieh
hüten, andere an den Thüren elender
hätten Wache stehen. Nur wenigen
klang es, ans der Gefangenschaft zu
entrinnen. Als Germanitus im
Jahre 15 n. Chr. auf seinem Feldzuge
noch Deutschland die Stätte des grau
etioollen Mordens aufsuchte, waren
die aus dem Gemehel und der Gefan
genschaft Entronnenerr feine Führen
Sie zeigten ihm in der Waldschlucht
die Stelle, wo die Legaten gefallen
Urd die Adler genomm« waren, wo
Varus die erste Wunde erhalten und
wo er sieh den Tod gegeben hatte, roo
ter Feldhauptrnann Hermann von ei
ner Bühne herab zu feinen Mannen
gesprochen und die römischen Fahnen
nnd Adler verhöhnt hatte.
Germanitus liess die Gebeine der
Erschlagenen, die hier über sechs
Jahre gerubt hatten :n einem gemein
san-en Grabhügel bei seyen. Aber un
fo-. genden Jahre Tand er den Grabbu
gel wieder zerstört, hielt es jedoch nicht
fiir angemessen, ihn zu erneuern. Auf
seinem weiteren Heereszuge meldete
ver Felvhauptmann der Marien ver
sich unterworfen hatte. daß in einem
nahen haine einer der Adler von den«
ccgtllcicrs NO OUIUV UIHLIFU sct
uns von einer starken Mannschaft be
wacht werde. Während man Die Ger
manen in der Fronr durch einen An
griff beschäftigte. wurde die bezeich
nete Stelle ausgegraben und der Av
ler gefunden Den Adler Ver 19. Le
gkon hatte Germanilus schon itn vor
angegwgenen Jalm in Besid genom
men, als et die Brutterir schlug. Die
Freude der Römer iiberd diese Juni-ei
war groß. Schon Ende des Jahrej
16 n. Chr. wurde in Rom derj
Triumphs-gen in der Nähe des Tent- l
pels des Satt-ins »wegen der WEII
dergewinnung der mit Varus verlore- ;
neu Feldzeichen« gewe: ht. Aber viel
gesetan Römer, die der Tod ins
dem unwirtlzlichen Lan-de oerschvnN
hatte, mußten noch lange Jahre in der
Knechtfchaft schmachten. Nach mehr
als 40 Jahren schlug auch für sie die
Stunde der Befräung. Jm Jahr-e 50
n. Chr» als in der Stadt der Ubier,
das alte Köln. eine römische Kolonie
entsandt wurde, machten die Cbatten
einen Raubzug nach O"berveutschland
und festen die Bewohner weithin in
Schrecken. Der Legat Pomponius
schickte Trupp-en gegen sie aus· Gin
Theil Wer Manns-haften fiel über
die Thatten het, als sie arti ihrem
- munzuge oeraumr vom Siege-mu
mel, in liefern Schlafe lagen. Groß
war das Staunen und die Freude Der
Sieger, als sie unier den Germanen
eine Anzahl Männer fanden, vie seit
der Niederlage des Varus die Knecht
fchafi erduloet hatten und nun an ih
rem Lebensabend die Freiheit wieder
fanden.
«--——-.-——
Gan-ersele.
Richter: War Ihre Frau rnii an
dein Diebsickhl lieiheiligtii
Angeklagter: Nee, vie haki nicht
nöthig. mitzuarbeiten
Inn-nee.
Zahnzichen s metzloz uns billig.
Das Stück fünig Pfennige. Bei
mehreren Zähnen abatt. Beim hal
ben Dujend ziehe einen Zahn graiis.
A. KnaxeL Baden
Unsere Die-Kisten
hausftam Warum kündigen Sie
donn, Marie? Sie haben ej doch bei
mir so gut, ich helfe Ihnen doch noch
immer bei der Arbeit. Dienstmäd
chen: Eben datnmi
Unsinn-n
Alier Bagabund (zu feinem jungen
Beriheidigee): »An-gezeichnet groß
artig! Sie ubereelsiisien den schönsten
MI- JJO so- men die
ses als Inn-um«
Ins einer Quem-gewinn
Iednerim «Ja, meine Damen,
wie rissen uns emsnzwieen ersi
wenn wir m peer III-rieth sindevi
der-W
die-Damens«
ver W
Von R o. herritt-Im
«Prächtig, Sante, eine wahrhaft
gisttiiche III-W
Dr. Orts der Referveøffizier unfe
rer Kompagnie rieb sich vergnügt die
Drian als mein surfche mit der rie
sigen sowie erschien und sie zwifchen
uns beide auf den grünen Rasen feste.
»Das ift doch eine Erlösung von der
Oede des Truppeniibungsdiase-!«
Und w: rklich ei fal- an dieser Stelle
gar nicht nach der öden fandigen
Fische aus: an dem grünen Ufer der
Felde war ein kleines, von hohen
Bäumen umfänrntes Bläschen, recht
geschaffen für »attifche Feste«, wie der
Doktor sich auszudrücken beliebte.
»Alle los, wir sind jung, nnd das
ist schöns« Mit dem ewigen Goethe
fpruch hoben wir die gefüllten Gläser,
und nachdem mein Gebt-äu den unge
theilten Beifall von Opitz gefunden
hctte, legte er sich lang auf den grünen
Rasen starrte in die Walten und fxgs
»Conte, soc-s sind Sie fiir ein ein
ziger Menfchx schade, daß Sie tein
Geld haben! Möckxen Sie wohl Mii
lionär fein Z«
»Nic! für ·r.e Vill1!«
»Warum denn nächt?«
»Mit III oa oocy vioiz auspaqu
muß, daß mir nichts von meiner
Hierrlichieit gestohlen wird,« sagte ich
lachend und Opis stimmte mit ein.
Nach einiger Zeit meint-e er: «Der
neue Kommandeur soll ja iloöige Ze
chinen l)adeUZ«-—Jch nickte. »Er hat
geerbi!«—»Schlimnrer«, meinte OPM
»Wissen Sie. es ist das ’ne«ganz
merkwürdige Geschichte Unser Schott
bat fie mir erzählt. Sein Vater stand
nämlich mit Oberst von Lasluiere tin
einem Regiment."
..So, na denn man raus mit der
wilden Kahn«
. »Alsa: Lasluire war im Jahre des
Heils 1.86.. iunger foizier. Aus ei
ner Emigrantensanrilie stammend,
hatte er, wie alle diese Leute, nichts
olg seinen Degen und ein nnbeflecktes
Wappenschild Er tam ader nrit sei
nem Gehalt und der Königs-Zunge
recht gut aus und galt siir einen sehr
leföhågten Offizien Gleiaszeitig mit
ihm war ein Herr von Larfitz zum Os
sizier ernannt, und diese beiden sur-.
en Menschen verband eine innige
Freundschaft Lasluiere ernst, sein
oornehm —- Larsid meäancholisch, un
überlegt Ud phantaftisch. Daß die
beiden Kastor und Pollur genannt
wurden, liegt zu nahe, als raß ich Ih
nen das noch besonders wiederholen
muß. Larsitz war fortdauernd in
tssetdtatamttaten Er ratme ncv vie
urnöthigsten Sachen, die er nach drei
Tagen bereits über hatte uns ver
schenkte, aber wie alle früheren Ka
retten nackte er von dem Werth des
Etle teine Ahnung, ivuß:e nicht zu
wirthfchaften und »schwedte", rose
man sagt, «irnmer auf der Kippe«.
Eines Tages fassen die beiden
Freunde bei Lafluiere auf dem Zim
mer, als eine Oroonnanz tarn und
den Herrn Leutnant von Lafluiere
zum Herrn Obersten hat.
Laftuiere sagte zu Larsitz: »Man
nrch ·n Augenblick, ich tomrne ja gleich
wieder," setzte sich die Möge aus, band
sein Schwert ..un und zog zum Kom
tnandeur. Bekannte gegenseitige Ver
lengnng; der anwesende Regiments
cdjutane empfiehlt sich.
I Der Oberst begann: »Herr von
Lafluiere, ei ist Ihnen wohl hetannk,
weshalb ich Sie hierher befohlen habe?
Mir ift heute ein fälliger Wechsel
Jhree Freundes, des henn von Lac
fit zugestellt. herr von Larsis lann
ater nicht zahlen. und da Sie aebiirgt
haben. . . .«
Lafluiere war wie aus allen Wal
ten gefallen.
»Ich gebürgt, herr Oberst?«
.Ja, natürlich erkennen Sie denn
Ihre Unterschrift nicht an?« sagte der
Kommende-« und reichte ihm das
Ratt.
Der Offizier drehte den Wechsel
und sah thatsächlich seinen Namen,
aber —- er hatte ihnjicht geschrieben.
und rrm todrncher sicherhekt errannie
er die Schrift von Las-fis Lssiuiere
griss nach einem Stuhl; er war trei
del-reist
Der Oberst sixirte ihn: .Wuszten
Sie denn nicht, dass Sie aebiirgt ha
ben, oder ist die Unterschrift nicht
echt?«
Das ganze Zimmer tanzte dem Un
glücklichen vor den Augen: Der beste
Freund, ein Wechselsiilscher, und ver
rathen durch ihn? Mit riesiger Ener
gie saßte er sich, verdeugte sich gegen
den Oberst und sagte: »Zum-til, here
Oberst, die Unterschrift ist echt!« —
Und dann seite er hinzu: »Na-Mk
beim LiebesmahL als ej schon etwas
spiit war, habe ich diese Unterschrift
vollzogen!«
Der Oberst wandte sich ab. Dann
ging er disslich aus Lasluiere zu,
schüttelte ihm sie Band und sagte:
»den v. Lastuiere. Sie sind ein
Witwe-M« «
Das Zusammentreffen von Litsif
und Lasluieve brauche is Ihnen nicht
erst zu schildern Muse-II reichte
Lacsii seinen Abschied weg-n Lungen
leidenj ein, der ihm auc- währt
wurde. Laslniese drohte i n zur
i
Hm »So Mi. soIo'· sagte eni
.la eo oie gut gebet-P Die bekoens
Freunde umarmten sicki —— uns caests «
subk wein nach Mexico.
Loslniete bezahlte die fraglich
Summe nach dein Kriege.
»Daben Sie in Ihre-n Leben schon
niol ’ne klein-: Lacsii getaucht? Oes
teri Sybakitl Aber ein Gen-usi, bö?
Run. der Esteutnaut wurde nach
ssikchtbokem Ringen und Arbeiten oer «
Eises des bekannten Eigenart-Im
pcrt-ha·uses Lacsii sc Co. in Hat-ana,
»Besider von ungezählten Dublonskm
liisb als er gestorben war. da batte er »
sksn ganzes Vermögen mit .-«llem, was
drum und dran hängt, dem Odem-ni
ncnt bon-Lasluiekr bermazbh de: nur
den Reihen Aalerorden und das Ei
sernse Kreuz hatte. Sei-en Spie, so ist
unser braver Lafluiere zu seinen Du
iaken gelonimenl Profit, Dotioke!«
»Prosit, Contel Shellen hat mal
wieder recht, wenn er sagt: Nur der
Wechsel bat Bestand! Lasksijere gönn«
ich’s von Herzens«
- -—-—·.-.-———-—
Qiue soousssetbite.
die in weiteren Kreisen wohl nicht be
tannt sein dürfte, erzählt man der
»Tgl. Nundschau«: Von 1821 bis
1824 stand Roon beim FiisilietiBai
taillon des 14. Regiments in Stat
gakd. Aus seinen Dentmiikdigieiten
gewinnen wir den Eindruck, daß er
froh Kos- srnfdsn ALQIIUBIOZMUUIIUI JOH
nes Charakters ein heiterer und lie
benswürdiger junger Osfizier war.
der die Einförmigkeit des Frontdien
stes und seine geradezu kümmerliche
Armuth mit dem rtnverwiistlichen
Frohmutb der Augenl- trug. Einer
der damaligen egimentstameradem
fchon ein Freund von der Kadettens
fchule her, der spätere Oberstleutnant
v. Blomberg. sprach don ihm, in Er
innerung an jene Zeit, als einem ver
gnügten. stellenweise flotten Offizirr.
einem sogenannten Hans Dampf in
allen Gassen. Jdm verdanken wir
folgende Anetdotet Jm Schützen-gra
ben äu Stargavd wollte Roon einst
ein asinofeft durch Abt-rennen eines
Feuern-erle- verschiinen Weaen der
seuchtenWitterunig wollte es aber nicht
brennen, und ein braver Pommer, der
in feiner Schaulust ungeduldig wur
de, rief pliiilich unter allgemeiner
Heiterkeit: »Roon. hiir up. mit Dis
würd döt doch nischt!" Die Vorseh
una aber bat dafür gesorgt, daß die
ier Vorfall im Schützenaraben zu
Stargsard tein böses Omen fiir die
Zukunft wurde; denn die späteren
..’seuerwerte« des damaligen Leut
nants baden prächtig gebrannt.
Des satfeei findet-.
Von den taiserlichen Kindern wrikz
ein englisches Blatt allerlei Neues zu
erzählen. to von den Soitznarnen, die
noch von der Kinderstube tser ne
Drauchlich sind. Prinz Joachim wird
von seinen Brüdern «Viaen« genannt,
ohne daß sich Jemand ans den Grund
besinnen tann; Prin, Eitel Fried
rich ist der «Iritz« der z amilie; Prinz
August Wilhelm bat sich als Bahn
selbst noch .Auie« getauft und heißt.
so weiter bi- aus den heutigen Tag.
obwohl er inzwischen ein strarnrner
Junge von 15 Jahren geworden ist.
Das Prinzeßchen aber ward von Je
dermann «Cissie« genannt: das Lon
doner .Gesellschastsblatt« ist beson
ders entzückt über den hübschen Klang
dieses Kosenainens. Es weiß auch zu
erzählen. daß Prinzesichen furchtbar
verwöhnt sei und ihre Lektionrn hasse.
Jbr Vater bete sie einfach an nnd
neune sie »seinen liebsten Jungen«. —
Die Kaiserlichen Kinder erlernen zus
gleich mit ihrerMuttersvrache die eng
lische Sprache, in der sie sich zumeist
mit ihrer englischen Kinderwärterin
unterhalten; denn Leßtere versteht sich
nur ungenügend in deutscher Sprache
auszudrücken Es war dies viele
Jahre hindurch Mist Attinson, die
ganz vorzüglich in der Kindererziek
hung war. Wie in einer Familie rnit
mehreren Kindern dies üblich, gaben
sich auch die Kaiserlichen Kinder in
den ersten Jahren, in denen sie das
Sprechen erlernten, Kosenarnen, die
dann beibehalten wurden: denn es ist
bekannt. daß die Kaiserlichen Kinder
sdie größte und inni ste Zaneiguna zu
einander haben. Wie man sich über
- bannt-sein« herzlicheres Familienleben
vorne-ten rann, ais das oer trauert-i
rnit ibren Kindern. Ebenso erklärlich
ifi aber auch, daß das Vrinzeßchen im
steten Umgange mit ihren Brüdern
vielleicht weniger zimperlich erzogen
wurde und lich mehr nach dem Muster
ihrer Brüder aujaebildet bat. Der
lebhafie Charakter der jungen Pest
zessin entspricht vielleicht in mancher
Beziehung dem ihres Vaters, weßhalb
auch derselbe «ieinen liebsten Jungen«
etwas bevorzuaen mag. Daran aber.
daß das Prinzehcben furchtbar ver
wöbnt sei und ihre Leitionen basie.
glauben wir nicht. Bei aller Liebe
für die Kinder sehen Kaiser und Kai
ierin auf sie strengste Pflichterfül
lung, unsd es wird den Kindern bei
den Lekiionen nIts geschenkt
DIItle Ihn-Is.
»Was wollen Sie von mirs·
»Ich bin nämlich der Mann, den
Sie neulich bei der Treibiagd Rauf
Hebt-sen bat-ein«
«Dafiir haben Sie ja bereiis ein
Schmerzen-Held bekommn.«
«Zreilitb, aber nächste Woche iit wie
der Treibjagiy und da vollt' ich den
ern Daro- giitigit utn einen ileinen
Nisus Wien Dabei-Z
ver perhektecappeubeeans
Uazt
» - Von days dort-ta.
Ja Dobernaorß beent beim Per
negger Graben nati, ham s’ does bt
aa a paar Summerfrifchler g« ht.
und ver Wirth, der Tappenber r
Rast, hat a damiH G’fchiift g’ma t,
weil ss’ alle bei eahm Ketten hab'-t.
Jede Woche-a hat er in d’ Stadt auf'n
Kalblmsrtt fahren müssen uno a je
v·ima1 hat er auf d’ Nacht a großes
Katbl und an’ tlan’ Rmsch hami
bracht.
Vorgien Donnerstag is er aber mit
.:1·.’ llan’ Kalbl und an großen Rausch
damtemma, und da is eahm a G’
fchicht passiert, net zum sagen, so g’
spaßig!
Am Markt in Iifcherstetten hat er
ItsmlP an’ guaten Frei-ed Moser und
der hat st« net spotten lassen und hat
an’ Uher Wein um’n andern ’zahlk,
na und da ham f so lang g’sofsen,
ists ihm der Wem schon bei ie Hemd
iirmelrs ’r»ausg’toffen ts. Auf d«
Nach-:, um a achte, bst der Lappen
tserger Ratt a.1’ richtig an’ Moras
trummrausch g«habt. daß ·n der Haus«
tnecht vom »schwarzen Adler« att’rat
so in’n Wagen bat heben müssen,wie’s
Kalbi. und wann net der alte Schim.
mel selber so g’scheit Tit-est wär —
allani hätt der Nazl nimmer dam
owns-those
v Der Schimmel dass aber schon
ganz gut g’tvußi, wie er iei’ Sach"
z’machen hat: schön fiad is er z’ Haus
trabt und vor’n Ort hat er auf amal
an Sprung ’machi. daß’n Bauern in
d« höh g’ri en hat und er e wenaj
munter worden is. »Na ja,«« hat si’1
der Schimmel den-li, Juli schlaft er
ma’ am End weiier und i komm In
lan’ Stall net!'«
Jm Hof is der Tappenberger Raz’l
vom Wagen abilrarelt, hat Z Roß
auzgspannt und J Kalbl » ’s war
a magers llans’«s Vieh —- vom Wagen
runierzogen Na und weil ·-3 so viel
finster war im Hof und im Scheint
vom Nazi. hat er’s Kalbl in fei«
Schlafkammerl ’neing’fchlevpi, dass
in fei’ Beiisiait neben feiner Allei
hing’legi und — hat's aa schön zu
deckt· Er ielber is aber in’n Kalist
siall g’wackelt und bat si’ dort aufs
Stroh g'legl. —
Jn der Iruh, um a dreie, is die
Tappenbergerin wach Werden und is
aus ’m Nest ·lraxll. ’s war no hübsch
dunkel so hat s« halt ’niiberlappi zu
ihrem Mann, hat eabm an Renner
’aeben und hat g’sagt: »Sieh aus« alt
Schlafhauben!« Das Aalbl mit die
vier z’sammenbundenen Haxen bat si«
aber net g’riihri. sondern bat bloß
.biil;!« g’machi.
»Ja« ja, schrei nur «böh"; i weis-,
eb, daß D’ a groß’s Kalbl bifi!" has
die Bäuerin g’sagt. Wie er aber alle
weil nur «böh! habs« g’rufen hal, is
f wild ·worven, is zum Bett hin
««I'n-O has fest Tit-Ists m-««"I;s·n
, ........ .,... -.. -....,.. .-.».......
und hat g’eifert: »No, so steh doch
auf, Du Kalbl!« Wie f aber g’sebn
hat, daß auf small a wirtli's Kalb
im Bett liegt, hat's ihr an Stich ’ge
ben und sie hat ins Zittern an efangt
und bot ’fchrien: »Jeß. stand
’Joseph! äehtn hab i mein· Mann
; verhext!«
Drauf iß’ zur Thür Frau-Trennt
und is zum Verm Pfarrer, der ’grav
in d’ Fruhmeß ’gangen is und hat
schon von aller Weiten g’ruin: »Al
fen S', Hochwürden, mei’ Mann is a
Muth
Der herr Pfarrer hat’n Tat-pen
berger Nazl gut ’tennt und hat dest
wegen bloß Macht und g'fagt: »Den
weiß i eh!«
»Na. na. herr Pfarrer," hat die
Tappenbergerin g’ruf’n, »so i» net
g’meint!« und hat eabm vie ganze
schreckt-are G’schicht vazählt, und hat
’n vielmals bitt', daß er mitkommen
soyll. —
Dertveil is aber der Tapvenberger
in sei-km Kalblftall von selber wach
worden, hat set-it a wen’g brummt
Und is aufg’standen und grad in fei’
Schlafsammerl kommen, wie fes
Weib die Tuchet von sei-km Bett
’ruckg’schlsgen hat und zum Herrn
farrer g’sagt hat: »Seg’n S·. hoch
wiirden, da liegt er, mei· armer
Musik« -
Der Tappenberger Rast is in der
Thiik Itsinsi Miso-In und two »so ht
-————.
tfm dumpsen Schädel schier selber nel
’tvusii: is et jehkn a Kalbl oder nei.
arm is eahm aber eing’sallen, das:
er leuk Nacht Weiß selber sei’Schlas
lammerl mit ’m Kalblsiall vawechseli
hat uwd et hol g’rusen: »O. ich
Ochöl«
Wie das sei’ Alte g«l)öri bal, bql sie
T mail-kahl, is eahm vor lautet Freu
n um 'n hold g’sallen und hol
g’schluchzet:
»Und i bab’ schon glaubt daß D«
a Kalbl bisi!«
Der Den Psattet is aber schön
siad weitek'gangen und hat vor sich
hing’lachi:
«Ma’ soill’i net glauben.wie scksnell
manichsmal aus an Fall-l a Ochs
wer-R »weil«
HOH
sein Ostsee-Kissen
Präsidiaw «Sileuiium! Ei steigt
der Ziemalserl Ich bitte beim bril
ten Theile die Guilapelle durch Ins
schlauen der Oliiset. mittels der haus
schliisseh Fu unterstühem Die verhei
talbeten Der-en sind selbstverständlich
Vom dispensiti.«
—.«i-·s-i«i--.«,--s
s est-MO.
Male-: » n ich mal dtaa ans
Stroh malen könnte, wie ich es nn
Kopfe hat-U ....«-.,.«q
Its-stos.
Vertheidiger: »Wie viel Brusttöne
der lieber-Manna ich im vorigen Mo
nate wieder verbraucht habet«
Kastenenhstltittr.
Unterossizien »Ei:1i3«briger Müller,
Sie stehen wieder da wie eine Tur
teltaiibe, die nicht mehr turtetn tann!«
Kritik.
Freund izuni Komponisten): »Dein
neuester Marsch ist tklossai rasch po
puliir geworden, ich hatde den schon von
Schusterjungen gehört, da war er noch
gar nicht koinponirt.«
Jrn Gui.
.. Waas".’ Sie tadeln nicht, au
tetn nicht, reiten auch nichts —- Ja,
um alles in der Welt, Dattor, wie be«
wegen Sie sich denn eigentlich vor
ivijrt53!«
Beine-minnt
Schiller ider deiin Schlachtfest die
Wurste gekostet i).1t): »Ui jegerL sind
heuer die Wiirst schlecht, da Joirlfs
mit an" guten Schulzenanisz windig
aussctmu’n!«
Rai-.
Junge Ebesram »Aber Mann, den
Kaiseetrichter. den Du mir mitgebracht
hast« kann ich nickt gebrauchen der bat
lauter Löcher; da lauft in alles Was
set durch«
Der Pedant
Bunt: «Sag’ einmal, wann soll
denn eigentlich unfere Hochzeit seian
Gnmnafiallehkert »Sobald Du in
Deinen Liebegbkiefen kein Interpunk
tiongxeichen mehr ivegläßi!«
tei- mssetne sank
A.: Na, hzie mal, in Deinem leh
ten Wert tust Du avek einen netten
» Kohl zusammengeschciebenJ
B.: Hm, kann ich Dir nicht Unrecht
geben, Gott sei Dank hab' ich«s nur
-- abziefchkieben
Durchmean
Acktkicheö Fräulein: »Dosten Sie
; sich, an dieser-Stelle bin ich schon drei
» mal ins Wasser gefallen!"
: mit einer HeitatbS-Aniionce.
Heit: »Bei-suchen Siekt doch "n:al
»
Teoserate Musik
Flora: »Fort hat mir gestern Abend
-im Tom-en einen Oeiiathgantrag ge
machi«
Clatkit »·S ist doch merkwürdig, zu
ioeläf ochveuzen Dingen Musik sie
iLIkenidPext infpikiien han«
Weniq mitteilt-ich
»I(«):iiiich. Immer oenvechgle ich
» oje Worte »D:miden« mit »He-na
JW"- . . . ,
»k:1n, ver Unterschied ist n auch-·- »
i
)
fein q(oßek. Beide haben ungefähr
denselben Jiiha1t."
Im Pension-L
Leb-»in- Sie haben nun »Mit
l
wag man unter einein Verhältnißivooi
versteht, ofeiinlein Ali-nennen Sie
mit eines-k«
Lili inach liirzeniNaelidenleni: »Die
Liebes«
—-«—« v
Teiitisee Qenseiserunssseuad
Notar izu feinen Schreiber-L die um
Gehaltgaufbesierimg bitterm »Das
geht nicht, meine herren! Sie sind
fett, nachdem die neue Oktdogupliie
fast fönnniliche »b« beseitigt hat,
ohnediei zu hoch Ilisezalil!!«
We ;
Die Betst-i Mitin. « «
Agenn «Jit der hekt Kommerzien
katd zu sprechen... Ich wollte ihm
nur mittheiien, daß et eine halbe Mil
lion an der Börse gewannen hat«
Kommerzienriithim »Lassen Sie
das, mein Mann iit etwas leidend . . .
jede Kleinigkeit teai ihn aus«-«
« sit-VI
Der verliebte Ven- " i
Braun »Mein Bräutigam ist zu
eifersiichiigl Als ich ihm erzählte,
daß in dem Wöldchen am That in
einem Bietenbaum mein Name mit dem
eines Jugendsteundes eingefchniiten
ist« da liat et gleich den ganzen Wald
getauft und abholzen lassen!" «
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Il-— D-s--s-ll-t«---h
- --- vgvnsss---ss-II-I.
Der Präsident der Vet. Staaten
user sichtlich gerührt. Auf den klei
nen Mann streitend welchen eine Kin
verichaqrsumeingte, ergriff er dessen
band und jagte: »Gutes-den Sie, mein
Here, daß ich Sie sbegtücsvünfrtx.«
»Wozu«-P frug erstaunt der Meine
»Nun, zu Ihrer zahlreichen Fa
mitte.«
«D.1-·z sind nicht meine Kinder, ich
führ-. blos pag Waffenhaug in oen
Cittnz.·«
Idee Visiten-e
Bruder tbei einem Pienic zeghaft
zu feiner Schtvesiee): .Möchtett Du
mich nicht der junsen Deine dort in
ver blauen Qtonte soc ellen2«
Schwester: .Iet. tupitt. pas iß
mein Bruder Eward.«
Bruder tzu Iri. Tippitm «Fteut
mich. Sie kennen is lernen. Ent
schuldigen, das its ei erwähne aber
Sie sisen auf eine- humneetneft.«