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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 19, 1903)
- , , s-- ÆM W MS OMWWxMWO - ·- ----- ooooodomooo o ouo oodoodoo NW 0 » » ; Die Sundend rVåteu Es stammt von Frost Bruka . k, « ."-. j.— · fI.IfIIfI-.I4-. «.q.-k·.s.lt« . »J WIWDDWMWOOOW LICng Umsfstsjslststst-t-s-I-lstsx-t·lslsk»s« us«0101-!Itsfst-xsf-«-I--- -- « » -k-- . m A (13 Jdrisegunw s. K a d i t e i. Olga hatte in St. Eimer-Halt in einem Wohlthätigkeit-tanzen gesun gen. Jshr Ruf ais Schönheit und« Schriftttellerin rdar so verbreitet, daßj the Erscheinen allein schon den Saat satt Jeder war begierig, sie in einer « neuen Rolle kennen zu iernen. Und das Ergebniß des Konzeixs rechtfer J tigte die begeisterten Erwartungen - ihrer Verehrer. Die Krititen tobten einstirntnia in überschwenalicher Weise Ihren Gesang, und nachdem sie sich. über Klang und Farbe ihrer StinimeI und den Vortrag deg- russtsctien Liedes « verbreitet hatten, sagten sie ihr einen» ebenso großen Erfolg ans dem Gebiete T der Musik voraus, wie derjenige war, 5 den sie auf litterarischein Gebiete be reits errungen hatte. I Die Prophezeiungen hatten zum Er- ; gebniß, daß der Dirett or der phiiijani moniscken Gesellschaft bei Olqa an ; fragte, ob sie bereit wäre in einer Reihe von Konzerten mitzuwirken die im Albert Gate, einem vornehmen Londo j ner Knoserthauses stattsinden sollten-i ein Engasgemthrtraa »in dianco" : war dem Brief beigelegt ' Das geschah gerade zur Zeit ais sich J Olga abauälte woher sie Geld siir dies Wsteter nchmen sollte. Sie sah darin ein , Mittel, sich von ihren Erpressern ans eineZeit lang u befreien und deschlo » i das Angebot anzunehmen ; Aber würde ihr Gatte einwilliaensz Sie war dessen nicht sicher, allein, wie ; sollte sie sich aus andere Weise das Geld . für die Parter verschaffen-? Die Furcht trieb sie, einen kiisbnen Entschluß iu fassen. Sie machte Lesletig Wider-s sprach unmöglich. indem sie ihm das Angebot der dhilharmonischen Gesell 1445 --.. -;44 »Hu-zu- tciu kä. ;i-.-. - »sp- . q-. .....» .. « .,.. .·. we » den Brief des Direktors zeigte, fchriebz sie dem Direktor, daß sie sein Angebot annehme, wenn er ihr ein Ertrabono ; rat von hundert Pfund bewillige Mit vendender Post erhielt sie bereits dies Anweisung, vie sie sofort der Parter , IUschKcktQ , z Dann erst gab sie Lesley mit dem Muth lEnte Verzweiflung den ersten Btief des Direktors zu lesen und er wartete seine Meinung über das An- « gebot. »Es ist ein sehr liebenswürdige-. Kvmplimentf sagte er lächean »Was - basiDu ihm geantwortet? Nein, mit Dant. « »Ich habe das Engagement ange nommen. Gesteen ist mein Brief ad gegangenf ,.,Olga« rief Leslen ernst werdend und fah sie mit ungläubigem Erstau nen an. während sie zitternd vor ihm stand und ütber ihre eigene Kühnheit entseyt war. »Du hast Dich also ver pflichtet, in mehreren Konzerten auf zutreten!« Olga konnte den Beweggrund ihrer Handlunasweife nicht gestehen: sie nackte atfo widerWillen dieselbe ver therdigem »Bei-sinnt hätte ich oblehnen fol tenk fragte sie, »Du hast eH ja selber zugegeben. daß ich öffentli- sang." »Es ist-aber ein großer Unterschied indischen dem Mitwirten Bei einem Beseitdötiqteitjtonzert und dem öf fentlichen Auftreten file Geld. Meinem Bester wiedes gewiß sehr unangenehm m.« Eises bat Dein Vater fiir mich aes ihan und warum sollte ich mich Ums D « ihn besi.mrnern »Es wäre aber eine Beleidigung fiir « wick. Daran hättest Du wenigiienxs denken müssen.« »Hu-be ich Dich beleidigt, als ich für Geld f-«««rieb?« , Leslen antwortete nichts. Ihre feind iiche Haltung iiberrnsichte ihn ebenso sehr, als ihr Enlfchluß, und er war tief bekümmert »Dein Vorurtbeil gegen mein öffent-: lican Auftreten ist abfnrb,« fuhr fie fort. »Du selber fpottest über die Kriti len, die einen Fürsten iaoelten, weil er in demselben Saal, wo ich austreien werde, ein Violinlomerr qeaeben hatte. Wenn es mir beliebt, mich öffentlich hören su lassen, foll iÅ mich mequ Mariiaer Voruribeile davon abhalten hssen?« »Warum faaiefi Du mir nicht, daß Dz- fingen ivillii?« fragte er sanft und e. »Ich dachte, Du würdest Einwände exkl-en« « Kind Du biii ihnen zuvorgekommen Dis hattest so wenig Zutrauen in meine Lied daß Du glausbtest ich würde nicht »so-el- ssenug Lein Deinem Wunsche g wisse-bren, und statt daß Du es M Dir Deinen Wunsch verfaat zu M sonst Du ei vor rnir Nummer Hacke-n- O nein, nein, nein! ! des iii nicht mögle« . ej use, BaßDsu ans Usüberlegi: Masche Ins Berechnung so ge s bes. W liebe MOXSCF Er .var zu großiniithix um eine andere Erklärung von ihr zu fordern, und sie konnte iyrn auch keine geben. Als er spie-der daraus zusprechentann fragte er nur, welcke Lieber s e singen würde. — Die Aufsöbnung toar eine vollstän dige, und doch hatte sich ein Mission eine-schlichen Der Charaktertvecktsel seiner Frau, ihre Vergnügungksucht, der allein er ihren Entschluß, auszu treten, zuschreiben konnte, verwirrte-i Lesley, und ernste Gedanken tauchten in seinem Geiste aus. Ohne sich va rtiber Rechenschast zu geben, verlor er sein Zutrauen zu Olga. Eines Nachmittags begegnete Lesley in seine-n Elitb einem der Verleaer des ,.Monat«. Jsbre Unterhaltung drehte» sich natürlich um Olsgas Buch. »Wir haben unsere Arbeit beendet,« . sagte Leeletn »und das Manuskripts steht zu Mater Verfügung." « »Das Buch wird nicht eher erschei nen, als bis «die Veröffentlichung sämmtlicher Artikel ersolgt ist Wenn Sie jedoch einen Vorsckuß aus das Buchbonorar wünschen sollten ; »O, damit hat es teine Eite« « »Ich dachte,« entschuldigte sich deri Verleaer, »ich dachte, dass Frau Dun ban eine Anweisung aus das Honor-or des nächsten Artitels bereits verlangt hat. Jdt schickte ihn, nebenbei bemerkt, deute Morgen der anädigen Frau. Deshalb glaubte ich, daß Sie Geltd benistssistenk Leisten ließ seine Ueberraschung nicht werten; zu Hause theilte er jedoch sei-— ner Frau den analt des Gespräches mit dem Verleger mit und fügte milde hinzu: »Du ksättest mir doch sagen sollen, day Du Um Geld mehr hanc -—— »Ich möchte Dir nicht als überspannt erscheinen," erwiderte ste, »und würde es nicht wagen, jedes-mal Geld von Dir zu verlangen, so oft sich eine Laune befriedigen will.« Er fragte nicht, was es für Launen sein mögen, die vierhundert Pfund oder rund achttaniend Mart bereits verschlungen hatten. Er rechnete nicht einmal nach. wieviel sie bereits ausge geben hatte, aber er war überrascht, denn in mancher Beziehung war fie ihm nicht blos sparsam, sondern sogar geizig erschienen, und sie besaß nicht ein einziges Kleid, nicht ein Schmuck stück, das er nicht bezckblt hatte. E l l nga war indessen iirnter als je. Die - Idee, ootn Großvater den Stein zu- I rückzulaufen, hatte sie längst aufgege ben; ihre einzige Hoffnung beschränkte sich darauf. daß fie die Parterz hin zog, bis der Diamant zerlegt wäre. Dann hätte sie siegreich ’alle Unschul digungen ableugnen können, was sie fest nicht Fu thun gewagt haben würde. Die Pariers waren unerfchöpflich itn Erfinden treuer Schrei-mittel, und nie mals waren sie zufrieden. Je mehr Olga ihnen gab. desto unersättlicher wurden sie. Ihre Habgier rannte keine Grenzen. Die beständige Falschheit gegen ihren Mann, das unaufhörliche Geldbediirfi niß übten auf Olga einen demoralisi renden Einfluß aus. Die Lüge war ihr bald zur Gewohnheit, und allmählich gewohnte sie sich an die moralische Er niedrigung, trotzdem ste sich bewußt war, Idaß sie jede Empfindung der Ehrlichieit und Selbstachtung verlor. JICD fes-If- Iseb nd mii bitt-pess- Asaniss l »und vie Wen dein mich sü: pik give-. j lich-sie und beneidenåiveriheste Frau!« ( Jbr Erfolg war in Ver That Phäno- « menai. »Oui« gelingt int,'« war zur inndläufigen Beifügung geworden, so- » bald man ihren Namen nassprachJ JcbrAiifireien ais Sängerin hatte ihrer : Stellung in sei Gesellschaft und ver! Achtequ vor ihr nichts geschadet Man « fern es als eine Erzentrizitäi an, als-] eineLaune, die nur reich begabten Men schen eriaiibt ist« Man hieit es für-» Kühnheit und verzieh ihr. l Wenn sie Jemand angegriffen Mitte, ’ so wären hundert Beetheidiger einige · standen; selbst Lesleye Väter schien H stolz daran zu sein. daß sie feine. Schwiegerwchtet war. j Zu aieserseit begegnete Olga dein » Lord Geoeg Vettern-n Seit ihrer letz ten Benegnung in Pnnabouine hatte der junge Lord dadurch von sich reden z gemacht, sdciß er vie eine Häler seines « Vermögens ain Totalisatot ver-wettet ; unsd die andere Hälfte in ein Varieies Theater gesteckt hatte. Eines Abends traf er Olga auf einem Ball bei ge-? nieinfainen Bekannten, nachdem sie be- i reits zum zweiienMaie im Alberi- s Gate gefangen hatte Wollen Sie mir gnädigft fünf Mi nisten gewähren? hatte er Ol a ge fragt »Ich habe Ihm cum sen-( dere- iniiziitheitem mit Ihnen die. Wahrheit zu gestshtn Ghin nur het- ( gekommen, iitn Sie Vier in treffen ——-! auf mein Werk s Olga bei-sie this insit einein freund- J lief-en Wie Mr das Kompliment und neben feinen sen-. »S- isi is XMQHMI in sag-Y« benan- n. »aber Sie weit- sein UIW Dem s- Wen »Hei-Lin FRAUan , Ost weite ich geriet-e sam. Enth bert. mein Wstisw sitt Unke oersnen«, sprach mit wiss nekeli Den den brillanten Ein-kunnten vie-Sie sein «tlnioeesnm« verschaffen tönnten.« Olan hoeckte aus. »Nitiielich spielt das Geld bei Ihnen teine Rolle,« s« e Betten-n hinein aber er Miste An seine Rede fors zUKWs »O. imGegentldeiL es ist recht vifl siir mich: ich möchte sehr viel Geld verdienen.« »Wirtlich? Jch dachte, Sie suchten . blos venRuhni. Sie können aber Ruhm und Geld ernten, und mir zugleich E einen Dorn ans netn Fuße ziehen, wenn Ihnen pai, was ich Ihnen vorschlagen . will, nicht zu nnangenchm ist.«' » »Gegen Sie, um was es sich handelt. . Jch verspreche Ihnen, über keinen schicklichen Vorschlag böse zn met-den« » erninnterte ihn Okta «Dant, tausend Dant. Es ist eine Jedee ——eine geniale Jvee, ist von mir — oder wenigstens vo meinem Geschäftsführu. Sie haben die neue Zeitickrist lancirt und vie Willst-ermo niiche Gesellschaft vor dein Banterott gerettet. Nun dachten wir. wenn Sie dieGiite hab-en wollten nnd im »Uni: versuni« — »Das ist eine Singspielballe, wo die Zuschauer beim Glase Bier ibre Ci garre tauchen dürfen, nicht wahr t« An. nberes ist elegant nnd geeiius min. Lassen Sie mich ans-reden, ehe Sie ablehnen. Ihr Name soll nicht ge nannt werden, man wir-d Jbre Iden titijt blos vermuthen.« »Wie möglich, wenn ich öffentlich sinan soll".’« »Das will ich Jlmen erllären. Enth dekt nur ganz vetontzt über meine Idee. Er schlug mir vor, irgend eine Dame zu suchen. die Ihnen in Gestalt nnvGeberden soweit als- enöglickt ält neln sollte: wir sollten ihr einige rlks sefche Lieder beibringen und sie mastirt austreten lassen« « »Mit einer Halblatve?« »Ja, mit einer lleinen seidenen. I Entnbeet meinte, man tönnte große CIOCLJssiseöss pessi- siwsm Innrhexf ssussqsuqoksssk ----------- drucken lassen, das die mastitte Dame 4 darstellen foll. Die Idee fchien mirs vorzüglich, aber zu gewagt. Wo foll ten wir eine Dame finden, dieJhnen ähnelt und so singt, wie Sie? Da meinte ich —-und das ist meine Jsdee Wwenn-Sie die Güte haben Und sin aen wollten« Co würde Niemand erfah ten, daß Sie es find. da Sie ja mas aniidiae Frau. Sie fühlen sich nicht ge tränkt? Jcb wäre untröstlich, wenn —« I . «Haben Sie schon mit Jemandern ( darüber gesprochen?« unterbrach ihn« Olga 1 »Mit Niemandeml Jch hätte viel leicht zuerst mit Herrn Dunban da rüber sprechen miiifen.« »Wenn ich anf Jbre Idee eingehen foll, fo darf Niemand etwas davons erfahren. selbst mein Mann nicht " Sie blieb aber stehen als hätte fte plötzlich ein Widerwillen geizen dag Anaebot erfaßt. »Ich fchwöre Innen, dafz es geheim bleiben foll. Cukbbert foll ebenso wenig etwas davon erfahren, wie das Tbea terperional oder Jemand au- Ihrer Bekanntschaft Und was das Honorar betrifft. fo gebe ich Ihnen viermal io viel als die Philharmonie.« »Aber wie viel Vorstellungen?« fragte Olga. »So viel Sie wollen« Wenn es Jn nen recht ist« zwei oder-drei.« l »Ich will daran denken. Schicken Sie mir den deriraa«« 7. Kapitel. Bier-zehn Tage später kam der altes Herr Dunban zu feinem Sohne denl er allein zu Haufe traf. . Epo ift Deine Traut« fragte er. j »Vcl’o ck Pallcf Pllmlllcclllkh »Dort ich wissen warum Du nicht; mitaegdngen desi?« 1 Rat die Damen sind eingeladeni Es handelt sich um die Gründung eines FrauencksnlsX »Dann bist Du also heute Abends frei?« j »Ganz und gan« J »Wä» es Dir mianaenebm mich ins «Unåvete«1-im« zu begleiten s« »Wozu denn, Baker«-» »Du hast doch die Akt-keinen in den» Zeitungen gelesen und die toioeikten T Arefchlaaeeettel gesehen? Weißt Du, i wen das Poetkait darstellen soll Z« «Meine Frau: ein Zweifel ist nicht möglich- Die Gestalt, ihre Kleisdung,; ihre Haltung sind genau iopiet nnd gut wiedergegeben, wie mir scheint,« erwiderte Leisten lachend. » Der Vater niste. j »Mein-end bezweier dies, in dee That· Aber was gedenkit Du dabei zu thun?« »Ich? nichts: es ist ein Zufall weiter : seid-ts. Was meinst Du eva- ich thun . solltek ( »Ich Bin anderer Ansicht, als Du. J Die Anschlawttei haben den Zweck, « die Neugier zu erregen, und bieten An- i laß zu tausendeelei Anmut-hangen Da « Lotto Betten-u an der Affaiee beibri- « kigt ist, wird ei siehet hohe Weiten für und wider gebeu. siegt die Meinung. daß die maskieie Dame Deine Frau ziii im Publikum vor, so wäre es mit « sehr ungnaeneda Jed bedauere da Du leises Eises-need eeW gegen d gemeine Untersellungf « Mach weil viellutetftellung ge M is, wird Niemand die mastitte M alt meine Inn ansehen G is neigltckh hinan eine Frau findet die . » ihr Insect ähnelt Jedes gute Mee- z I ter iit tin Otnn ein stld von nietnrr Jesus zu en n und eine dalblnwe dckriihn Z- rtnlknz Ihrr tein weibliche Wesen t nnte ihre Stimme, ihre Ins muth nachtrhrnen.« i .Es wäre einfachen Dich selber zu» .- iiberzengem ob dies möglis ist, "-nnter brach der-r dunhan seinen Sohn in. irdenem Tone »Die Ente Wien sich ohne gereicht n Grund nicht rn in hohe Unkosten . rzt. Wenn sie Je manden gefunden haben, der imStande itviirr. Deine Frau naturgetreu nach such-nein so giebt es gesehtiche Mitter! nVetrug zu verhindern. Du wär-i delt mir einen Gefallen erweisen, wenn ! Du die Richtigkeit auf die Probe stellen x wolltest.« »Wenn Du es wünschest werde ichi denAbendirn Univerium« zuhringenf sagte Leslen Eine Stunde später saß er bereits in der Singspielhalle. Die Vorstellung hatte bereits beaon ! nen das Theater war answer-sanft » Nmä einem Blick auf die Bühne, tvo ! aerade ein Ballet getanzt wurde, nahm Lesley das Programm zur Hand. Auf dem farbigenilmschlag war das Bild der mastirten Dame zu sehen, Idie Olga 4 :ähnelte, trotzdem das Gesicht zu drei l viertel durch die Halblarve verdeclt war. » »Sie ist reizend, nicht«tvnht?« sprach ihn sein Nachbar an Leslen that, als wüßte er nicht, daß die Bemerkung ihm gelte. DieBezeich Hung, die einem seiner Frau ähnelnden geistlichen Wesen galt, beleidigte fein ht. Er öffnete das Programm Aus der ersten Seite stand in großer Schrift: »Heute Abend: Die mastirte Dame.« Llnf den anderen Seiten folgten die einzelnen Programmnummern lder übrigen Artisten Wie er di5 nui die letzte-Seite her.«miuckte, wann die mas tirte Dame nu. isten soll, lachte sein Nachbar, ein Mann in den mittleren Jahren mit einem enormen Diamant tnopf an der Brust. Er zwinlerte mit denAnnen und begann wieder zu lachen. k-. --- . . . »Es-le UND llloql ocglcll«q, HU llllIIcll, wer sie ist? Das fragt sich Jeder-— rnann. und ich in eriter Reihe, vbne eine Antwort zu finden, trotzdem ich es eher als jeder Andere wissen müßte. Wenn ich es wüßte, wäre ich nicht fo früh gekommen und hätte mit das schreckliche Ballet geschenkt« »Was wirkt denn hier io anziehend?« fragte Leslen· « »Die Neuheit, sonst nichts. Das Publikum iit erpicht auf ein Bizchen Neuheit. Wer das Glück hat, eine Neuheit bieten zu können, muß sie fest halten, koste es, was es wolle. Und die masiirte Dame, ich weiß nicht, was ich darüber denken foll. Es ist vielleicht ein Fund; jedenfalls hoben sie qeichickt Reilame gemacht. Man weiß auch nicht. wag und wann sie singen und ob sie nochmals austreten wird.« »Aber wozu Denn diese Vorsicht-i umfingean »Das gehört zum Geheimnis-» Jit es Frau Dundan oder nichts Diese Frage werden morgen alle Zeitungen zu be antworten suchen. Das iit ein Köder, mit dem die Direttion alle Laffen zu anaeln hofft. Jch weiß nur so viel, iit es Frau Dunban, io tritt sie näch ites Jahr in meiner Pantomime auf.« .Wenn ihr Mann seine Zustimmung giebi,« meinte Lesley. »O, der zählt nicht mit. Wer ist denn here Dunban? Jede geschickte Frau kann ihren Mann in den Sack stecken. —A«h, was geht denn vor?" Der Vorhang fiel plötzlich und das Transaprent, auf welchem die einzelnen Programmnummern der Reihe nach erscheinen sollten, wurde einen Augen hliet punkelxjdann leuchtete es» aber um so neuer auf mit »der JnfchmU »Die mag-the Dame!« »Als-a, endlich,« rief Leslens Nachbar, indem er sein Opernglas in Bereitfchaft stellte. »Im werden wir sa sehen,nb es ein schlechter Scherz oder Ernst ist.« Trotz feiner Ueberzeualrna, das-, es sich unt einen Betrua handle, bebte Lesley vor nervöfer Erreauna. als sich der Vor-bona hob, und vieMusit ein fettr. Gieich an den ersten Tatten er kannte er Olaas Lieblinaslied und zuckte unwillliirlicb zusammen Da trat auch schon die masiirte Dame auf. Leslen zweifelte teinen Augenblick, daß es Blau sei. »Es ist eine außerordentlich gelun aene Vertieiduna,« bemertte Leslens Nachbar-, Ver die rnastirte Sängerin scharf beobachtete. »Wunderbar ge lunaen!« Wenn Lestey seinen Augen nicht hätte trauen wollen. fa hätten ihn sein Gehör und seine Vernunft überzeugt« daß die Sängerin mit seiner Frau identisch war. Das Lied, das sie an ftimmte, hieß: »Die drei Altersftufen des Weit-ei« und schilderte ein schüch ternes MMrn die Mutter und Die Matt-one Es gehört dazu ein Gebet desrfvieL das Olsga in guter Gesellschaft nickn wiederzugeben gewagt hatte, wes halb Lesleu allein das Lied kannte. »Gleichgileig, ob es Frau Dunban ist oder nicht, jedenfalls singt sie aus gezeichnet-' sagte der Nachbar nachher ersten Strophr. »Sie ist viel zu gut fiir eine Singfpielhsalle Jn einer Panto nrim wärde sie ganz London aus die seine bringen« sägte er. nach der zwei . ten Strahl-e hinzu Leslen blieb kesttsrzt auf feinem Blase. bis Olaa das Lied beendet hatte. Dann erhob er sich. um feine Frau auf Jus-then , «Blerben Sie noch,« rief ihm fein zischt-at zu. «Sie erscheint bald wie Otuie lich tun ihn und diejeiunnigen Mienen seiner data zu heilt-n metn. die et durch se· n We eer- störte, Ife einen ging Letley hinaus und der Angestellten durch Ieicht ; - ie setiiten die Bühneneiiutne »Der Ausgang befindet sich n der Beausottsteaßq « tsurde ihnt geant spottet. Leslen begab sich zu dem bezeichneten Ausgangr. Er irae gerade im Be arisf, an der Pottietloe vorbeiuzschlii pjen, als chcn ein schuf-sann den W vertrat. » ietnand dars die Bitisnneriiume itzetretem außer denen, die dazu befugt tnd.'« »Ich bin dazu befugt. " »Dann schicken Sie Jhte Karte an den Jnspettor. Jch habe den strengen Befehl Personen, die ich nicht kenne, nicht bineinzulassen.« Leslen zögerte einen Augenblick Da ging oben eine Thüre, und ee vernahm abgerissene Klänge von einem Liede, das Olga zugegeben hatte. Was tviitde entstehen, wenn er seine Karte hinein ichicltef Der Standal würde nur größer sein, wenn er Olga itn Theater aufsuchte. »Ich werde hier toarten,« sagte er. »Aqu das kann ich nicht gestatten, mein Herr. Niemand hat das Recht, hier sieben zu bleiben« Leslen ging hinaus, ohne ein Wort zu erwidern. Ein aeschlossener Warten hielt vor der Ihiikex der wartete thei fellos auf Olga. Auf dem Viirgerfteige auf und ab wandelnd« paßte Legt-en fcharfu sVid suchte sich iiber iein zu besolgenges nehmen tlar tu werden, und während dei ganzen Zeit seines Wattens konnte er die Melodie der »diei Alters-stufen« nicht loc- werden. Endlich öffnete sich die Thüre. Leslen trat hättst-. Eine utnsiirte Dante, deren Tisileite durch einenStaubmantel bedeckt mat, und deren Hals und untere Gesichtsnartie eine Boa verhüllte, trat herang, aeiiihki durch Cuthbeti. Lesiey nettes-i ihnen den Nim »Bitte, lassen Sie uns vorbei,« sagte Euthbert. Leg-ler- riihrte sich jedoch nicht ..Das ist meine Fran,« rief er. Enthdert wandte sich an die Danke, die verneinend den Kopf schüttelte. »Sie täuschen sich, mein Herr, diese Dame ist nicht Ihre Frau!« »Ich wollte, sie wäre es nicht!" ant wortete Lesley, ihnen immer noch den Weg dersverrend. Cuthbert gab dem Schuhmann ein Zeichen. und dieser eilte herbei. Aber als er Lesled bei Seite schieden wollte, nahm die Dame die Mag-te ab nnd sah Leslen keck ins Gesicht. Es war nicht ngat Der Mantel und die Boa hatten ihn irre geführt »Sind Sie befriedigt?« staate Enth bert, da sich Leslen zurück-sog »Ich habe mich aetäuschtX saate die ser, und leise verbesserte er sich bitteren Zorns-: »Ich hin durch meine Frau ges täuscht tvorden!« Er war in der That getäuscht wor: den. 8.Kapitel. ’ Lord Betterton hatte von seiner ver gitterten Bühnenloge aus Lesley he rnertt. als dieser sich erhoben hatte und hinausgeganqen war Der Lord hatte sich sofort zu Dlga begeben, um sie zu benachrichtigen das; ihr Mann im Theater gewesen sei. Da sie gerade ihr zweites Lied sang, tonnte er mit ihr nicht sprechen; er hatte jedoch die Zeit zu einem Plan benutzt, um Leslen zn täuschen Als Olga in die Koulissen zurüwcktam sagte er ihr: QCII III-I DIIFOOJIIL KOCH-obs ZJO ins-II Sie jedoch bitten, mir in meine Lage iu folgen. JJhr Gatte ist da!« Dlaa war auf diese Nachricht gefaßt; fie hatte Leslens Gesicht im Saale nicht erkannt: aber seitdem sie das En aagement angenommen hatte, war es ihre beständige, melir avergläubische als lagifche Furcht, daß die neue Tausch-: una ihres Mannes sie verrathen würde. Nichtsdestoweniger verursachte ihr die plötzliche Gewißheit, daß sie entdeckt fei. einen unfaabaren Schrecken. »Seien Sie unbesorgt, gnädiae Jst-aus« sagte Lord Betterion, da er fühlte, dafz Olgag Hand ans feinem Arm- bebte: »ich habe bereits Alles ar rangirt. Jshr Gotte erwartet Sie var der Thüre. Deshalb habe ich eine Choristin, die ungefähr Ihre Figur be sitzt, mit Mantel und Pelzwert un-: tenntlich gemacht. Cuthbert wird sie an den Wagen bringen, und wenn Herr Dunban sie anfdricht, wird sie sich de maestiren und er wird sich überzeuqen müssen, daß Sie es nicht sind.« Unfähig, zu überlegen, ließ sich Dlga in die vergitterte Lage geleiten, wo fie die Halblarde ablegte und sie Vetter tan übergab. Erst als Betterton «sich mit der Larve entfernt hatte, legte sich Olga Rechnung ab iiber die Schande dieses neuesten Beter-ges »das-e ich sdenn jede Empfindung von Ehre und Liebe verlaren,« dachte fie, »daß ich mich so tief erniedrige und meinen Mann täusche und der Löcher lichteit ausfeßet hätte ich nach vor einem Monat eine fa schmacht-alle handlung begangen? Und er, mein armer Leiter-, ist er fa einfältig, ch durch ein Mchenfpielerssückchen fu fchen zu fassen? Was wird er über mich dessen, und wie werde ich fett feinen Blick ertragen Wan Ei war jedoch schon zu spät zum Institutes-tm Das einsiqe Mittel -der Gefahr tu entgehen, war, auf dem Wege zu verharren, den sie eingeschla gen und kithn Rolle due-Unfäh ren. Sie sehnte sogen ihr Wisse auf und fuehte zu überreden, das sie blos eine Rolle spiele« und wie die Schauspielerin auf derstt nse ihre Per sönlichkeit hintanfesen mii e. Bei seiner Rückkehr fareo Lord Bet terton Olga noch auf demselben Platz unbeweglich und todnnbletch. Seine Lorvfchaft war entzückt oon dein Streiche· der ihm gelungen war, und der ihm ür eine groteske Nat-titu turzeichnung wie geschossen schien. Es lam· ihm nicht in des Sinn, daß fein Streich den Vorwurf zu einer Tragö die bilden könnte; diese Art von Be trachtungen waren nicht seine Spe zialität. »Es ist Alles gut abgelaufen,« sagte Betterton. »Mein Coupe wartet vor dem Theater. Wir können hinaus, ohne bemerlt zu werden. Wir wollen eine besondere Steintreppe benutzen« Er führte Olga hinaus zum Wagen und machte den Schlag zu. »Zum Grandison Hoiel?« fragte er. »Nein. Zur Laoy Hammertom am Ruser Plat. Betterton nah dem Aufseher die nöthigen Befehle und sich zu Olga wen-« dend, reichte er ihr ein verschlossenes Kouert und zog sich zurück Jn eine Ecke sichtlich wagte Olga laum auf die Straße zn sehen, da sie fürchtete, dem Blicke ihres Mannes ir gendwo zu begegnen. Fast unbewußt hatte sie das liouvert in den Muff ge steckt und dachte auch später nicht mehr daran. Es war bereits halb elf, als sie bei Laon Hammerton ankam, und bei dem lfintreffen Leslens, der sie abholen lam, hatte sie ihre volle Selbstheherr schung wiedergetvonnnen und war be reit, ihre Rolle weiterzuspielen tfr war ja nicht erstaunt, sie dort zu finden das gehörte ja zum Betrug — und er stellte leine Fragen, auf die sie mit Liiaen hätte antworten müssen. Tiber ihre Sicherheit und Heiterkeit verbliifften ihn. Nie «--niHnH-(I « Tod«-Is- ts- Isss Ink sie an dem Betruge detheiligt war. der gegen mich veriibt wurde?'« Als der Wagen, der sie nach Hause bringen sollte, den Nussell-Platz der lassen hatte, fragte er: «Olga, hast Du mir nichts zu sagen?" -,.O, eine ganze Menge!" antwortete sie lebhaft. »Diese guten Damen mit ihrem Enthusiasmus siir das Projelt, mit ihren Ideen über unsere »Rechte und Pflichten« sind wahrhaftig zu drollig Das muß ich Dir ausführlich erzählen« Und nun begann sie mit einer wun derharsn Geschicklichteit ihm wieder zuerzählen, was sie nachträglich ge hört, da sie sich erst nach Schluß der Verhandlungen eingefunden hatte und sie verstand es so wiederzugeben, als staminte es aus der eigenen Beobach tttnn. Les-lett hörte ihr still zu und sand es tin-nöalich, daß der Betrug einen solchen Grad von Kühnheit erlanaen lönnte. »Ich habe schreckliches Kopfweh da von detonrmen,« sagte sie, als sie zu Hause anaetommen waren. «Jeb siehe mich zurück.« »Und ich möchte noch eine Cigarre rauchen," erwiderte Les-leh. Er hielt ihre Hand seit und sah ihr ins Ges sicht. «hast Du mir sonst nichts zu sagen?« sragte er nochmals. .Nein, heute Abend nicht. mein Schatz,« antwortete sie lächelnd, »morgen!« Er zogerte einen Augenblick; dann folgte er einer Regung seines herzens nntd drückte sie an seine Brust. »Was schadet das Opfer von ein wenig Zelbsrachtung, wenn es mir eine solche Liebe erhalten soll,« dachte Olaa nnd schmiegte sich zärtlich an ihren Mann. Nachdem sich die Tbiir hinter Olaa Fiel-blossem lief-, fieb Leslen am Kumin nieder nnd bina seinen Gedanken nach. lsr vermochte es nicht s glauben, daß trinkme die er so innia liebte. einer so frechen Liiae fäbia wäre. War es nicht laufentd Mal leichter möglich, dnfz er durch eine geschickte Sckauspielerin mustifirirt worden ist? Wäre es übri gens möalich, daß es zwei Frauen von aleicher äußerer Erscheinung gebe? Und ölmeln sie sich äußerlich worum sollten nicht auch ibre Stimmen ähnlich flin aen? Er selber kannte ckwei Brüder-. deren Stimmen sich so glichen, daß nmn bei geschlossenen Augen nicht nn terschetden konnte, wer von den Brit dern sprach. Gortseßnng iolgt.) —- —-.-—-- - Der einstige chinesische Gesandte Wir bat ein neues Amt, hoffentlich ein solches, bei dem er ab und zu An sprachen halten kann. I I I CI ist eine eigentbiirnliche Thatsoche, daß gerade diejenigen Menschen« welche arn eiskigsten darauf bestehen, daß eine Hand die andere waschen soll, immer die schmugigften Finger haben. s - « Lonrbroso’s «Neiiestes«, wem-; Millionäre besondere Gefahr laufen, der Welt eine »der-merkte« Nachkom menschaft zu hinterlassen, wirdfie und solche, bie’s werden wollen, schwerlich vom «grousornen Spiel« abhalten. Wer fieh selbst dein ollmächtigeu Opt lsr opfert, wird wohl auch tun die, die nach ihm »rein-nen, nicht allzu linng besorgt sein.