Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 22, 1903, Zweiter Theil, Image 16

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    Die Fahrt nach dem Süden.
Jdtm Nitsch. (!·-Hq., üpemsek feine
Familie zi- emet Messe nach Cen
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nun di-: Reprsts Ia ums-, der even
Uns an sei-n Hof jun-risse m: werxs Uns
is-. seim Pol-are wohn-: loße. weil er an"
der gute Seit vum Onkel Sam Heiden
trcll ivege der MonrciesDaMEen Un
Du JocIsi emol seh-z sme Wir da for
Rohiisses in die Papi- ere Nie-Fe, wann
Wir vie Gösi ou m Ptäf wem Gafxco
von Venezola oder vum President vnn
Boiioka oder Artscherte:. sekr Btässi
sein un Ich dene Ditlärs daß fie, so
lange sie gut Freud mä:«m Okstel Sam
fei. let Mache der Erd sie zzvinge
kann, Schutt-e ze Erz-able«
M, Mister Chitin die Ah bo:
erst n: t gewollt un es bot ihr noch nit
eixxekeuchi wie Ich ihr expiähnt hen
daß durch so en Bequ e Konsum-:
Teitiel for Mich erausfptnge las-m.
Jeisellä hu sie awwer doch eigesvslligt
tin Jch fein dann nach deihinnek ge
kimwe, was sie umgksiimmt hat. Sie
bot es nämlich horch e Lohn-Zum et
aus gekriegt, daß in viere Repobiiks,
wo Js- vot en WatäfchemsTtip vorge
schlage heu, der Toffie wächst- un da
km fix sich e Stiem ausgebentt, baß
Hi- e Masse Gekd fäfe könnt bei Kof
ftt biet eizefchmuggkeÅcvann sie wieder
zeriick kimmt
Also Kiste-e Evkter es is ausge
sean Wir mache e Monde- Tour in
disk Ripobliks da unne. Die Maur- is
« isv in Fävor verdo. Ich gEaIJ, sie
Zerst, sie könnt e: geno so en Brand-us
w ums-e als Hpgbönv ki: sche. Well
im da kann Jch ihr gar nit so Unrecht
Imme. Denn- warm cuckp wirklich
rPresibent ergrawa schn Verbeizath
wär, da kann mer mit seku- wenia Et
psmses e Revokuschen starke un e Jung
gjfelle dka bringe, ivo ivällirtg yär, die
Magd ze heirathe.
Un kann wär da auch e gu-!
Tsckäns Tfchebs for Mei Bube ze
finde. Wann ihr-: die regierense Pon
-m njx gen-we will« dann könne sie ja
die New-Zusehen- Akmy tschoire st
snämlich da des Schöne, Faß Tscktses
nsrell der niedrigfte Rang in so exer
Rwolufchen Armv is
Also- Misker Evi:er, es Es gewirkt
Wir gehn- South.
Jshne des Nämliche Wirkens
Mit Rigardj
Yours
Jobn Ritsfch Ezq.
Später-Misset- Gditeri Thon Sie
Mit not de einzige Gefase un gemwe
Sie mit- en Uhu-eis. wie ich der Atti
disk IesW mit dem Trip Sonin
wisset cis-rede konn. Ich he- näm
kiå Jud Ief ehe ausgespien-. daß Ich
RMWewisethnhmuum Zool
aus Ri- Mt heu. bei South vor
» Dir Ost nsmlid — biseits
sichs-, m Jch samt heu, so e
Irdi- bk des met da unne
is III sticht Mein-ist u( warmer
tatst-liche, usgekiävstlte us
III-sie Bericht kriege müßt
h- inkt-et ehe Inn eme Ex
, Mk us Werde-de sehst-D
tUhIMdiesstielBierenDob
— ja II daß Eil fsrchjetlickz stark
ij In met Las-agents gar Dei
FHIS Kaki-s Mk gethft kriegt
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Jq frog Jsch Ihne, Misier Odiier,
was nüst Mir ver Miinste Dufhb
wann die Drinle flät un war-n sei-es
Un dabei hol vie Alte fchuns Trope
Koftjuhrni geordert un vie Mund hat
agefarrge, Swifch ze ftsdijel Es is,
um die IropeCriinl ze kriege!
D. O. Esa.
-—---s-..—.-.———
Die its-« fet- OUC Indes tot-.
Unter dein erfieni Kaiserreich mid
inete ein armseliger Poet, der nichts
zu essen hatte, der Prinzessin Pauline
lSchtvestrr quoleon’f) einige Verse
und ließ fee ihr durch die Kammer
«-«ofe, die feine Coufine war, überrei
chen. Die Prinzessin las die Verfe,
i.:."jhrend sie fich frifiren ließ. »Sk
fim nicht ifbsel,« sagte sie. »Wer ifl
der Dich!er?« Die Cousine lobie ihn
natürlich febr und inäereffitre die gute
Pauline fo fehr fiir das Schicksal des
Reirnfchniieds, daß vie Prinzessin ihn
dem allmächzigen Fvuche empfahl, den
fäe fragte, ob nicht fiir »Hu-en Dichter«
irgendwo ein Bläschen frei fei. Fou
cbe ließ sofort Den nichigahnenven
Dichter in einein Dofivagen abholen
HII frag-ge ihr-, zvag er für fich mün
ichry uns als Der Pcet, der vor Schreck
nnd Staunen die Sprache verloren zu
baten ich-n, nicht ant.vor:e:e, sagte
Fonche kurz: »Ich erkenne SEe zum
Gottverrreur Der Jnfel Elba.«
Bald taranf reiste der neue Gons
urrnenr nach Ema ab und kurz ils-ich
seirer Ankunft traf es sich, daß eine
Gerad-an Gefellfclvsi eine Konzefs
Zion verlanqu, Die er idr augenblicklich
»e.r-1uig:e, monrr ne zum Amen im
Wertbe vor-s M,0l)0 Franc- schenkte
Fig-sei Monaæ später irai Fonche zu
fällig mit der Prinzessin Pautine zu
sammen nnd erzählte ihr, daß er ihren
Zchiitzling eine felir gute Stellung
verschafft habe. »Welche! Schützling?
THIS für ekne Stellung." fragte die
Psinresfirn
Jauche ·va: ishr erstaunt, erinnerte
sie an den Namen des Dichter-z und
sasie daß er ilrn zum Gouverneur der
Jniel El da gemacht bate. Nun lachte
7 e Prinzeffi n laut auf: ehätte fiir
Den Mann höchstens irgend eine-i lleEi
i.en Posten verlangs, sagte fie. Der
.,Gouverneur« wurde sofort abdru
fen. aber er war fiir den Rxft feines
Lebens verfoxgl und machte fortan in
Ruhe .veiter"V-ei":"e, Iie nur feine Gafte
demand-Mem
I -"-—-.-—--—s
uebee die freiem-us see Alpen
bat Professor Lugeon von der Univer
fität Lauianne eine neue hyvot
aufgestellt, die in wissenschaftlie
Kreisen großes Aussehen erreat hat.
Bisher betrachtete man die Alpenletie
als das Eraebnisz einer Faliung der
Erorinde dte lich dort, wo jeßt die
Alpen flehen vollzogen lkiitie Profes
lor Lugeon behauptet dagegen, wie er
im ,,Globus« ausführlich begründet
daß das ganze Gebirge durch eine auf
fehr große Entfernung stattgefundene
Qordwörtsvetriickung großer Waffen
der Erdrinde aufgetbiirmt worden ist.
Daher kommt es, daß das Gebirge
zwischen Art-e und Rhein, das die
Stirn der Kette bildet, nicht die ur
sprünglichen Alpen bedeute, daß diese
vielmehr in der Tiefe verdeckt wären.
Diefe Beweguna tönnten eine Ber
riicknng bis u 100 Kilemtern bewirtt
haben, und fö hätten die französischen
Alpen zwischen Arve und Aar ur
sprünglich irn Süden der Alpen gele
gen. Die Bewegungen fehlen sich in
der Tiefe fort, und die Gneiigebiete
wären ihnen ebenfalls unterworer
HILUTILIIU UUI OlIIIUIUIIIIUIIIU Inst-(
durch von oberen Schichten verdeckte
Falten gebildet. Die Frage, wie diese
Bewegungen entstanden sind beant
wortet Lugeon dahin, daß die Massen
in der Tiefe sich hätten oerriirlen tön
nen. ohne das-, nothwendigerweiie an
der Oberfläche große Störungen sich
bemerkbar gemacht hätten. Die Ober
lächengestaltung der Alpen rübre also
von einem starken Stoß ber, der eine
im Verhältnis zur Masse der Erde
nur unbedeutende Runzel auf der
berfläche hervorgebracht hätte
-s-—--·O—C--———
site Gesellschafter-in gesucht
Unter dieser Spi marfe erschien
jüngst in einem grö eren englischen
Blaue die-folgende Anzeiger »Geh-ritt
von einei der Pflege bedürstigen
Dame eine Gesellschafterin, die sich
nützlich zu machen versteht Sie muß
hiiuglich, liebenswürdig musikalich
an zeitiges Aufstehen gewöhnt, hii sch
und eine gute Pslegerin sein. Tem
perenzlerin vorgezogen Kein Gehalt,
aber behagliches Heimf —- Einige
Tage später erhielt die Dante durch
die Packetpost einen Korb mit dem
Verwert: Nicht stürzen!« zugestellt.
Ali der Korb geöffnet wurde, fanb
sich darin eine gefleckte Katze vor Urn
ihren Schwanz hatte sie das folgende
Schreiben befest .Madarne! Unter
Izu-nahm au ulfthre Unzeige freue
m ich Ihnen zu einer sehe nühlis
chen Qesellschasterin verhelfen zu kön
nen, die bestimmt allen Ihren Infor
ngenentsprechen wird Sie ist
lebe hin-lich steht lebt Mach suf ist
sehr liebenswsrdig und bäbch Da
sie bereits Mutter mebkerer Familien
Ybesigt sie gr Erfahrungen alt
nnd dabei wllßsndi
Ubßtneszlerim Uns Gehalt erhebt
seinen Anspruch und verlangt nichts
mehr als ein behaglichez heim.«
Um des Geldes willen heirathen, ist
eine sehr rietirte Kapitalsanlagr.
Tod-lich im Tod-.
Stizze aus Südastasrika von Roderich
von Winger.
Aus der Veranda des lustigen
»Was-i einer Faktorei tas. leb
bast pkaudernd und lachend. eine Ge
sellschast junger Leute« vier Ossiziere
der deutschen Schugtrupne und ein
Assessot von der Kolosialverwal
tung. Als zweiter Zidilist saß der
junge, liebenswürdige Wirth am
Tisch. der die übrigen zu sich einge
laden hatte. Es war Herr Heinrich
Wenderoth aus Hamburg, anaber
der Firma Wenderotb etc Co. Man
hatte ein gutes Diner eingenommen
und nun präsenstirte der Wirth sei-·
nen Gästen lange, schwarze Zigari
ren, eigene Ernte, beste Qualität
während ein Negerknabe den dam
pfenden Molta in kleinen Schalen aus
einem Präsentirteller darbot. Der
starke Geruch dei feinen Kassees, und
der sein dusrende, blaue Rauch der
Zigarren mischten sich mit der klaren.
warmen Abendlnst. Die kurze, kaum
merkliche Dämmerung dieser Breiten
grade batte rasch völliger Dunkelheit
Platz gemacht Strahlend blitzten die
Sterne vom schwarzen Himmel ber
nieder, und spiegelten sich in den Flu
then des Jndischen Ozeans-. der wenige
hundert Meter von dem Hause gegen
die Küste brandete. Das gab ein selt
iam geheimnisvolles einförmig wo
aendes und doch mächtig fesselndes
Nachtlied
»Nun, Brandenselg,« saate einer
der stiiiere nachdem auf der Veran
da die Lampen anaeziindet waren, zu
einem iiirmeren Kameraden dessen
verhältniszrnäßia weiße Farbe den "
Neuling in diesen Breiten vertietlx
»gef’a·lli Ihnen das nun immer noch
nicht? Jst das nicht ein großarsiiges
Schauspiel? lieberlyruvt -—— die-Z
Flfrita « ist es nicht ein Wunder:
lan-d."«
Der Anaetedeie legte sich in den
Robrsesfel zurück, und blies den Rauch
seiner Ziaarre in die Lust. Er
kämpfte die Nase und zuckte die Achs
eln:
»Na, wissen Sie, Eckartsberg, kann
Ihren Entbusistgmus immer noch nicht
theilen — jent ebenso wenig. wie vor
vier Wochen. Aeb —- hiiit’ ich das ge
wußt, wör’ ich bei meinen Meriiäsern
Fiel-lieben in der Cbsuuiseestraßr. Ul)
s— die Hitze —- und was iit gegen diese
Wüste hier der märliiche Sand? Ein
lachendes Paradies »s«
»Na, sreilich —— wenn Sie die Sache
von dem Standpunlte aus betrachten.«
nahm ein dritter das Wort, «dann
ibiiten Sie besser —«
»Standvunli — ei was — ich
iebe die Sachen, wie sie sind. Und so
ein großartiges Schauspiel wie beute
llbend ———? Na, das bab’ ich aus Hel
goland oder Norderned mindestens
ebenso gut genossen — und noch dazu
in Gesellschaft der holdesien Da
men —«'
»Damen" —- lachte der Gastgeber
—- .aha — nun bör’ ich ihn laufen —
dai Ewig-weibliche —-«
«Na —-— wenn das noch alles- wöre·"
erwiderte Brandenselö verdrießlich —
.dann ließ fiel-? noch tragen! Aber
rot vier Tagen z. B. als ich mich zur
Ruhe legen tvill »- was sind« ich in
meinem Bette — eine schöne, insge
Yachsene Schlange von der giftigsien
. rt.«
.Danle bestens —- babe noch gar
leine Luft dazu —— nnd sobald irgend
schicklich —- lebre ich zuriirl -'
»Ja Ihren geliebten Maikäfern, ich
weiß.« siel ihm Eckariibetg trocken in
die Rede —- «zu den Ileiichliivsen von
Dersel. den- Austernbänlen von Keins J
binsln und den schämenden Sektsirb
men von Popbenberg —- aber — ----s«.
Plötzlich hielt er inne «—- er war
ausgestanden und an die Briislunq der
Veranda getreten. Von dort schaute
er in den bellerleuchleten Raum zurück,
aus die rauchenden und Kaiser trin
lenden iunaen Leute. Sein Gesicht
wurde erdialzl die siieren Augen quol
le·n sasi aus«- ibren Höhlen und rnit be
henden, blossen Lippen stieß er sasi
flüsternd hervor:
»Stil! —- urn Gottes willen —-— lei
ner rübre auch nur ein Glied —— wer
sich bewein, isi ein Kind des Todes!«
Alle glaubten inr ersien Augenblick
an einen schlechten Scherz, aber als sie
die Auaen aus ibn richleien, da folg
ten sie betreien seinem Befehl und slii
sierien nur ganz erschreckt:
»Was uin Goileswillen giebt ei
denn?«
»Nul;e « wenn Euch Euer Leben
lieb ist! Und besonders Sie, Bran
densels —- Uni ein Bein JW Stuh
les hat sich eine Pussoiter ckeli —
lvenn Sie auch nur ein eins rühren
—- sind Sie unteetderr verloren.«
»Gut Pussoiterfk sliisierie ei in
der Runde —- «die gistigsie aller Red
ilien? ——«
»Ah Gott —- da ist sie —« statu
melte der der dem Wien ern
niichßen saß und denen Stall er
M komm, .daö kostet nrelyr als ei
nein von uns das Leben —«
das-An mir-ehema- —-«sa ie
T niii
BRUNO us alle deruhigend wir-l
ie. »wenn Sie ruhig bleiben, isl noch
nichts verlor-if
Obst sich lni übrige-tu
ergriff er mit seiner Linen
nen hannner und schlug damit aus
den vor ihm stehenden Gang. Kaum
wurderbesespuerilunyen datral
hassmrh der N be, ein. Wende
rnih erilseilie i in einer fremden,
seltsam llingenden Sprache einen
Befehl. Er erfchrat heftig, warf aus
Brandener und dessen Stuhl einen
entsetten Blin, verschwand und stand
nach wenigen Selunden schon wkder
aus der Schwelle. In der linten Hand
trug er eine Schüssel snit Milch. in
der Rechten einen dicken samt-assist
thtf der Veranda herrschte eine ders
artige Todtenstille, daß man eine
Stenojdel hätte salleu hören können.
Mit steigendem Ents en sahen Eck
artsberg und der Illss or Dasse, wie
da- triige Reptil langsam, ganz lang
sam an dem hinterm Bein von Bran
dener Rohrsessel sich in die höhe
wand, den häßlichen, platten Kopf in
regelmäßiger Bewegung hin und her
fchaulelndsp Die Augen funkelten un
heimlich in grünem Lichte und die ge
spaltene Junge zitterte aus dem drei
ten Maule vtdrirend hervor. Die dei
den anderen Dfsiziere aber, die davon
nichts sehen konnten, verharrt-en wie in
dumpfer B:täudung. Der unglückliche
Brandenfels ader salz, weißer noch als
das Taschentuch. auf seinem Stuhle-—
schwer ging sein Athem und der
Angstschweiß floß ihm in großen, di
clen Perlen von »der Stirn. Der ein
zige, der bei dieser entsetzlichen Scene
ruhig blieb, war der Gastgelser. Er
beobachtete ieineGäste scharf-und sagte
dann ruhig und mit gedampfter
Stimme:
»Nur ruhig -- - ruhig, meine Herren
— wenn alles glatt gelu, wie ich sicher
uofse —« sind wir in einer Minute
außer Gefahr.«
Inzwischen hatte Haksan die
Schüssel mit Milch auf den Fußboden
gesesx Mit dem dicken Ende des
Mlllllllpflcllscs IMVV IT llc langsam ·
unxd gemächlich nach dem Stuhle deö
unglücklichen Leutnants bin —-—— bis
dickt vor das elle ReptiL Dieses fog
gierig den Milchgerueb ein, neigte wie
qend den häßlichen Kopf immer näher
der Schiiffel zu fühlte und loflete mit
der gefpaltenen Zunge und tauchte end
.ich das gierige Maul in die weiße
Jliiffiglet Mit langen Fugen
schlürfte es von dem tiibslen Na und
nabrn.von ibrer Umgebung keinerlei
Notiz mehr. Darauf nun batte Hassan
aetvartet. Er faßte das dünne Ende
feines Bambusftabes feft in beide
Hände, bob ihn einen Fan doch von der
Erde und liefz ibn dann mit nachri
gem Schlag-: auf den Kopf des Thieres
fallen. Der Kopf fanl in die Milch
herab der ichuppige Leib riraelte fickz
und guckte in trampfheften Windun
gen und fiel dann das Shlhlbein frei
nebend schlaff zur Erde nieder
hassan fiiefz einen hellen Jauchzer
aus, worauf sich Wenderotb erhob
und ausrief:
»Meine Herren, wir find in Sicher
beit!
Lllle fpranqen auf. klopften dem
wackeren Hassan die dunllen Wangen
und in feine braunen Hände regnete
xä große Silberfiiicke. Freundlich
grinfend zeigte er feine großem weißen
Zähne.
Nur einer blieb auf feinem Stuhle
aefeffelt Hen, wie angenagelt, fein
Athen-. leuchte, feine Augen waren
aus i« en Höhlen bervorgequollen,
fein Haar emporgefträubt«— es war
Brandenfels
»Aber Brandenfelj — urn’s him
melilvillen -—«
»Kamerad, Sie find doch ge
rettet ——-·«
»Ist ja alles glücklich vorüber -—«
Da aber fubr Brandenfels auf
feinem Stuhle empor — aus feiner
Kehle rang lich ein guraelnder. schlei
fender Laub-s- und Meyer fiel er
gegen die Lebne feines Robrfeffeli
und dem herbeieilenden Eckartibrg
in die Arme — er war todt. Eine
unbefchreiblikbe Beftiirzfnnzxi4 aller An
L
iveierroerr roigre unso oaruver vergaß
man fast die Schimme, deren sich Has
fart vorsichtig bemächtigte, um ihr den
Kopf abzuschneiden um lich den dafür
vom Gouverneur augaelekikn Preis zu
holen. Mit Befriedigung betrachtete
er die Wirkung seines meisterlichen
Schlages - die Knochen desKov es
waren völlic zerschmettert Aber man
störte den Knaben bei seiner Be
schäftigung er mußte den Stab-z
arzt holen. Dieser erschien bald.
lormte aber nur feststellen, daß der
Tod Brandeniels’ infolge herzschlageo
eingetreten sei . . . .
— COE-- -
sie die Leute auf die Inse- »Die
Unser-« antworte-.
Der Weinwirtb: .Wie gelchmiertt«
Der Viehhändleu »Wie mais-s
treibt!«
Der Schar-spielen ,Spielend!«
Der Bontiert «Wechselvoll!«
Der Meteorologe: .Beräaderlich!«
Die Plötterim «Gliirrzend!«
Der Kaufmanm »Gemischtl«
Die Vollerinc «Brillant!" f
Die Sängerin: »So la lal«
Der Moschiniftt »Wie geölt!«
Der Potriot: »Im Ourralfxs
Der Bonoivouk »Den Verhältnis
ses entsprechend!«
Der Seiten .Deu KrebsgongP
Der Fischer: .Glott!«
b IF Raufbold: .Moir schlägt sich
u .«
Der Oelruntenm «Schies!« ·:).
--——
- curios-.
Regisseur: «Itlr die neue Operette
haben wir noch keine Kostäme.«
Director: END-neu Sie doch oltei«
Regisseur: »Das würde das Publi
tum merken; wir müssen doch endlich
mal darauf etwas wende-if
Director-: »Schön, darin wollen wir
sie wende-W
i
W
-- .. - .«..,-,-. . « ..- --
Vie steife NUM
iiber deren Persönlichkeit urtundltche
Uederlieserungen vorhanden sind, war
eine Frau aus der tleinasiatischen
Stadt Tlos mit Namen Antiochts.
Diese Frau muß in der Ausübung
des ärztlichen Berqu schon damals im
2. Jahrhundert n. Chr. einen hohen
Rus erworben haben, denn sie wird
nicht nur zweimal in der tlafsischen
Literatur erwähnt, nämlich von hera
llid und von Galen, sondern es haben
sich auch srnchstiicte einer Statue in
Kleinafien gesunden, aus deren Sattel
der Name Antiochig steht und aus de
ren undort man entne men kann,
daß te teiner anderen ersönlicdteit
gewidmet gewesen ist. Der Arzt He
raklid aus Tatent schätzt diese Frau
so doch, daß er ihr einige seiner Wer
te iiber Naturgeschichte und über die
Eigenschasten der Meditaniente wid
cnete· Der berühmte Galen nennt sie
als Ersinderin von Umschlägen gegen
Schmerzen in der Milz, gegen Was
fersucht, hüstlveh und Gicht. End
lich wurde nun in den Ruinen der
alten Stadt Tlos der Sockel des
Standbildes einer griechischen Dame
gefunden, auf dem noch folgende Jn
ichrift zu entziffern war: »Der Rath
und die Gemeinde der Stadt Tlos lie
ßen diese Statue auf ihre Kosten er
richten siir Antiochis, die Tochter des
Diototes, aus Tlos als Anerkennung
für ihre örztliche Geschicklichkeit.«
Durch genauere Nachforschnnqen ist es
wahrscheinlich geworden, daß dies
OIUIIOUUD Ullp Will Zlvkllcll Julius-un
dert stammt und Antiochis somit eine
Zeitgenossin von Wen gewesen sein
muß. Leider ist die Statue selbst ver
loren gegangen. Der Sortel hat eine
Höhe von etwas über 13 Meter, und
danach tann dasStandbild selbst nicht
allzu groß gewesen sein. Es ist be
ieichnend für die ireie Richtuna der
altariechischen Kultur, daß auch ein
weiblicher Arzt von den ersten Auto
ritäten seiner Zeit voll und ganz ans
ertannt wurde.
Seite-e tanstebtstelh
Der Tod der möglicherweise ältesten
Unterthanin König Edaurdo wird aus
Guernseh gemeldet. Sie hieß Frau
Nebe, war seit langem Wittwe und
hat es auf 111 Jahre gebracht. Jn
Nottingham starb, ebenfalls bor weni
gen Tagen, ein Veteran der heil-Zar
mee im Alter von 103 Jahren. Er war
bis zuletzt ein tapferer Streiter und
jedenfalls der iiltefte Bewohner der
betriebsamen Fabrikstadt Ein alter
Schäfer, der am Allan Water haust,
verdient mit 102 Jahren noeb selbst
sein tägliches Brot. Ein alter Je
liinder, der im Süden der Hauptstadt
in Lambeth in dem Zufluchtsheim
St. Peters- houie lebt, bat vorigen
Monat erst sein 105. Jahr beendet.
Als König Eduard vor zwei Jahren
den Thron bestieg. waren die zwei öl
tetten Unterthanen dee britischen Rei
ches zwei alte Frauen, beide Jrliindes
rinnen. Die ältefte, Frau Ellen Mc
Mullane, starb turz daraus in Girre
bes in der Grafschaft Eort. Sie hatte
es bei der letzten Zahlung auf 118
Jahre gebracht und hinterließ bei
ihrem Tode drei Töchter, deren älteste
82 Jahre zählte, außerdem aber 25
Enlel und 18 Urentel. Nach Ellen
MrMullane tam zunächst eine Frau
Whelan aus Claugh, Grafschaft Ki
etennh. Sie war um 1787 geboren,
zu einer Zeit. wo Napoleon noch tein
Pulver in der Schlacht gerochen hatte,
und war drei ehn Jahre alt gewesen«
als man die - hilren des irischen Par
laments schloß. Der Vater der alten
Frau war ein Huttchmied der einem
beriichtigten Rebellen das Pferd be
schlagen hatte-« und die Sage ging, sie
lelvit ter als Kind gezwungen worden,
zugegen zu sein, als ihr Vater an
einem Kartenbaum aufgehängt wurde.
— --·-.-—— —
Derrrsse Opeifekarrem
Eine einbeitliche deutiche Speise
tarte ist noch nicht zu Stande gekom
men. Jn Berlin sa t man »Bevoll
lon«, in Wie-baden » leiichbriiiz« und
in München .a Rindsiupp«n. In
Berlin heißt Wanst-Beet was in
Wieödaden Ochsenbraten und inMiin
chen a Rinderbratl ist« Das nord
deutsche Rauchileisch bezeichnet der
Münchener und Wiener als »a Ge
ielckn·s'·. Was in Berlin Sahne
beißt, wird in Mitteldeuiichland
Schmand, in Oberfranten Nahm nnd
in Baiern und in Oesterreich »Ob«-«
genannt. Jn einem norddeutschen
Possenitiick erregt es jedesmal großen
Judel im Publitum, wenn da ein im
Salztammergut reisender Berliner
Rentier Giesecke im Hotel die österrei
chische Bezeichnung Jungfernbru
ten«, Nil-ist« und so weiter auf der
Speiieiarte nicht versieht nnd sich
schließlich ein »Penschel« bestellt, wel
ches Gericht sich dann als das ihm be
sonders verhaßte Lungen-Dache ent
pnppt. Was sind »Rilriiel«? Was
find «hetfchepetschen«? Was ist
«Krenn«? —- Die österreichiirhen »Ri
hiiel« find draußen irn Fels-Zehen
niibsemh »Hetichepeiscl·ien" hage
lnstten und .ikrenn« rsi Meerrettiz
Jnieresant ist auch, daß bas, was
man in Berlin Rasseln Rippespeer«
nennt, in Qaiiel volltommen unbe
kannt i . Die norddeutschen »Welc
larioffe n« nennt man in Franlen
»Hei-arme Grundbeeren« und in sci
ern «gsottni Erdöpfl mit d’r Scho
alm«. Sicher ist, daß das auf der
Speiietarte stehende Gericht »Da-n
and Eggk ebenso gut schmeckt, wenn
es Schinien mit Eier heißt. Dem
Jnlsnder soll doch fein Rindileiich
ebenso m schmecken, wenn es auch
nicht at sieuf a tu Mode, und seine
Gnniisesuppe nicht minder-, wenn 1ie
auch nicht all ,,a la aedinieee· be
zeichnet ist. Also auf zur deutschen
Cinheiij-Speifetatte!
—---—s.---—-s
Jus-L
Kranke (vetztpeife1t): »Mit bin
ich bereits zehn Jahre bei Ihnen in
Behandlung!«
Arzt: »Na, sehen Sie, und leben
immer noch!«
Sonderint
Zremden »Die Rechnung ich falsch
additi, here Wirth!«
Wirth: »Na, viel weniger kann aber
nicht herauskommen!«
Jst-Ies- satt-may
Obetförfiet (ein Poe-n feines dich
Lenden Töchietseins beuttheilend):
«Dek Gedanke ist ganz, Mädel; ist er
aber auch »schiidelecht «
III Esse.
Gatte (an eine Dame zeigend, lei
se): »Das ist eine unserer modeenfien
Schriftstelletinnen!«
Frau: »Unmöq1ich . . . . mit dem
altmodifchen Hut!«
Nishi-steh
Junget Ehe-nann: »Hast Du schon
gehöri. Dera, daß es felbsispielende
nur-nur giesst
Junge Frau: »Ja, wenn es nur
auch selbsttochende Küchen gäbe.«
stut- eine sesriinisnn.
»Warum hatt Du mit dem Schlos
sertneister hatenfuß Schmollic ge
macht?«
»Ich habe mich immer geärgert,
wenn ich zu dem Kameel habe «Sie«K
sagen niiissen.·
Prinzenetzietinns.
Pro«essor: »Was tönnen mir hoh
heit ii er Luiullus sagen2«
Prinz (schlveigt und huftet verle
gen).
Professor: »Ganz recht, ihm blieb
einmal bei einem Feitmahle eine Gön
iebein im Halse stecken.«'
Gutes- Grund.
Fremder: »Warum wird denn hier
ein geräuschloieg Pfiaster um das
Rathhaus gelegt?«
Bürger: »Damit man das Geld
nicht fallen hört, das der Magistrat
alleweil zum Fenster hinauätoirft.·'
Griindlisr.
Räuber lzum Ueberfalienen, den er
fucht): »So . . . nun kn chen Sie den
Mund noch auf . . · ah. . . . hins,
aieb einmal die Zange ber, er hat ei
nen Zahn mit einer Goldploinve.« C
Rai-.
Besucherin inachdern sich ein Pa
tient entfernt hatt: »Woran leidet ver
Aermfte?« s.
Arzt: «An Herzoertaltung; so eine (»
Art Berufstrantheit!«
Besucherim »Was Sie iaaenx der
Mann ist wohl . . . Maurer2'«
Her-ebenen
Schnorrer: .Verzeihu Herr Doc
tor, ich tonune nicht als atient, fon
vern nur als Mensch zum Menschen,
mir zu erlauben ii vertrauliche Fra
e.ss
Arzt: .Nun ?'«
Schnorrer: »Haben Se nich e Mit
telchen gegen Gliederreißen?«
Je nasse-.
Nichter: Sie sagen, Sie haben den
Ast-spinnen- coin onna-L stoben Inn-s
gelannt
Zeuge: Jan-th, Herr Nichter.
Richter: Nim, glauben Sie, daß et
fähig ist« dies Geld gestohlen zu ha
ben?
Zeuge: Wie viel war es denn?
III see Jnsiruktisnsitnntr.
Feldwebek «Miiller, wer ist nach
dem rrn Leutnant Jht nächster
VotseeeßtetW
» r here hauptmann.«
Ieldtvebek »Richtig. Nun sagen
Sie mir aber: Vor wem muß auch der
herr Hauptmann Respect haben?«
»Bist der Frau Hauptinann!«
Vetteln-r
»Es giebt ein Wort im Sprachge
brauch, das immer verlehrt ausge
sprochen wird.«
»Und welches wäre hast« - Hi
«Vertehrt!« s» so
Naselieseuder Mel
Eriter Reife-wen . ch warte also
etwa eine Stunde im ontot auf den
Chef bei haufe- . . . Endlich höre
ich einen Fußttitt.«
Zweiter Reisender: »Witllich blos
gebürti«
schädliche Manie.
Minister: »Und wie steht es mit der
öffgtttlgechnsichezrehetit släipeoe instme ·
: «- . n u .
Spi baden hain wir im Dostf TM
die In mir als Sicherheitivöchter
ange llt, seither ilt alles in lchiiniiee
Orden-CI ’
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U . sticesswem «
rz:» ben ieilppetit?· I-«
Patient: »Weißt sut.«
Arzte »So, dann ist Ihre Mant
zeit nicht von sehen-tang, ich werde
hnen eine Mediein ausschkeiben,
wenn Sie viele nehmen weiden, ist das
Ases weg.«