Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 08, 1903, Zweiter Theil, Image 14

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Unter egyptischer Sonne.
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M aus der Gegenwart von Rath-tin sinktqu
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(18. Fortsequ)
M M einer .roeiteren Viertel
der MS des Herzens deut
fiihlbsr ward, Nian Brust sidx
zu heben und zu senken begaan
ehe sM Farbe zurückkehrte in die
Strichen Ungern da überließen sich
Ue Brüder einer ieidenschnstlichen
tende, die Von ihrer Liebe siir di:
r beredtes Zeugnis ableg«e.
Sie umarmten sich unter einander und
den Vater und harald und Braun,
und nur das Verbot des Mr. Salinos
verhinderte sie, ihrem Fabel einen all
zu lauten Ausdruck zu geben. Jürgen
alber, noch immer an seinem Platze
knieend, schien von ihrem Gebahrkn
nichts zu bemerken. Tief über die Ge
liebte gebeugt, verharrte er regungslos
und Salinas hinderte ibn nicht. III-g
Mach dann endlich die Augen öffnet:,
da war es sein Blick, der sie traf. und
es mochte wohl in ihm Alles enthal
ien fein, was sie bedurfte, unt zu leben.
Denn als sie die Wimpern wieder
senkte, da schwebte ein träumerisdsez
Lächeln um ihren Luni-. So brache
rnan si: in die Kabine und ins Bett
flößte ihr einen belebenden Trank ein
und ließ sie allein mit dem Vater, der
als Wache bei ihr blieb.
Für Mary’s jünaere Brüder baie
das Gespräch des Abends erst jeßt B
deutunz gewonnen, nnd Wort für
Wort erzählten sie is ihrem Haus
lebrpk dor- mie in Tiethnmie versunken -
dasaß. I
»Nun denke auch an Dich!« bat der
Professor.
Da erhob sich Jiirgen schwersäiigl
und ital auf Harald zu, als tosie ei—
ilm die größte Uebermindung.
»Jhncn schulden wir Miß Mai-as
Rettuna,« sprach er Ess- gezwungenesr
Tone. «Nehmen Sie auch ineinsn
Dunk. Sie —- daben .—— sie sich eroberL
Wachen Sie sie glücklich.«
.Ja, das will ich!« rief harald froh.
»Bei-lassen Sie sich daraus, Herr Das
tor! Und zum Dank bitte ich nur
Jhre Freundschaft auH.«
Er streckte dem jungen Braun herz
sieh die Hand entgegen, die dieser zö
gernd ergriff. i
Nacht-ern Harald noch die Umar
mungen und entbusiastischen Dan:
sagungen der jungen Salinas hatte
iiber sich eryehen lassen zog er sich ans
sdie «Eiephani-ine« und in seine Kabine
zurück rnd versank in tiefen Schla
aus dem ihn erst der helleTon de:
Friihstiicksglocke weilte.
«Uaf nach Abydos!« rief draußen l
der Dragornan.
harald besann sich nicht lange und E
sprang aus. Ein unendlich froh-—
Oefiibl M ihm die Brust. Dies L.« .
sen, das- er ohne Besinnen hinzugeben F
bereit gewesen —es gehörte ihm noch»
ein-mal und erschien ihm wie ein köst- H
Hchieö Geschenk Vor wenigen Monu
ien hatte der Tod in der bösartiaen
Krankheii schon die Hand nach ils-n
aus reckt -—— und er war gerei« i
inor n. Heute Nacht zum zweiten Mu.
war er irn Begriff gewesen, es zu ver
lieren, ja, er hatte es mit vollem Be
Dahtsssin auf das Sviel gesehn um
bis-et Menschenpflicht zu aenüaen.
Und nun grüßte er abermals das gol
dene Licht! Eine Dankes-Hymne ftiea
aus feinem Herzen »zum Himmel aus«
ein Gebet, ein Gelöbniß... Und v»
seiner Seele erschien das lichte Bil:
der Geliebten. Hatte er nicht ein
Gramm mehr in di: Wagschale zi
tverfem in der er gewogen ward? sk-—
hätte ja Jeder an seiner Stelle gehan
delt. wie er es- aetteam aber daß da-;
Schicksal ihn aus-ersehen hatte zu dsnt
Rettun-1:«·tvert«— das schien ihm doch
von hoher Beveutuna und stimmte ihn
zuverstchflich und freudig.
An dein leyten Ausflua, der vom
Dampfer aus unternommen wurde,
betheiligten sich außerMary und ihrem
Vater sämmtliche Reisegenofsen, anrlx
Itirgen Braun und seine Zöglinge, Die
Mr. Salinas fortgeszktictt hatte, ustz
fiir seine Tpchtetz die im Schlummer
lag, Ruhe zii schaffen
Art der Landtagssielle beim Dorf
Beliane hatte sich eine große Menge
dem Treibens mit ihren Eseln einge
fanden, und als der Dragoman am
der Gesellschaft das Schiff verließ, et-—
hob fich ein barbarisches Geschrei und
es spielte sich eine Scene ab, die selvst
dem sehr optimistisch gestimmten Ha
rakd den Charakter der Einzel-armen
in bedenklicher-i Lichte erscheinen lies;
nnd ihei zur Ausstoßung kerniger Ver
Msehungert ermunterte. Das Gesin
det umotängte die Fremden und todte
Its-lich in leiderkfchaftlicher Aufre
Ing- Eiee Jeder der wenigstens stief
NM wollte feinen Efel einbringen
M fährte einen wilden, erbitterten
M seine Genossen C- »
M den « , als wollten sie sich
vor Muth ermordete Die
- « , IS Steg-san iel harald
.— Its-. m et sei es- daß ists-As
III-L H FIE- Isi
etc-ist den helmlsui auf dem Kopfe,
eigen grauen Reiseschirm gegen seine
Peiniger ausspannte und in einein
wahren Betserterzoen donnern: »Vol’
Euch Alle der DeideL Ihr verfluchte-s
Oesindeli Plas da! Aus dem Wege
oder ich spieße Euch anfi«
Die braunen Kerle schienen ihn
ganz gut zu verstehen denn sie wichen
wirklich zurück.
Ei L-.:uerte wohl iioanzia Minuten
bis der DragornaN der die Damen
unter iexnen Schutz genommen und zu
erst beritien gemacht, auch siir die Her
ren die passenden Thiere ausgewäbxt
hatte und handelseins mit den under
nünstiae Preise fordernden Treibern
geworden war. Endlich saßen Alle
auf, and nun ging es in frischen
Trabe Durch das Dor- auf üppia arii
neg, reich bebautes Fruchtaelände zu.
Die Aufregung der Nacht zitterte in
allen Gziniilhern nach Niemand wagte
indeß »Vi- Seldstmordoersuch und seine
Ursachen zu berühren: um so meh
ivar von Miß Marti’9 Rettung und
den Umständen, die sie wie durch ein
Wunder herbeiaefiidrc hatten, die Reis-.
Haran war der Held des Tage-kund
auch Jiiraen Braun, der ihm entgeam
geschwommen mar, und ohne den dori
vielleicht Harald sowohl als das jun-n
Mädchen verloren gewesen wären, e:
hielt einen Antheil an der allgemeinen
Anerkennung
P-sl.k4 D--'L..I-:» h-— II-—k.44.t t:-s«
Ucysl Iylauscssl LIle OIUIIUIITI UUVKI
es siir angemessen, Haraid einiae
freundliche Worte zu sagen. »Nun,
Sie haben sich ja mit Ruhm bedeckt,
Herr von Sperber,« begann sie, ihren
Esel neben den seinen lenkend. Sie
schüttelte sich. »Huh! Es muß doch
ein Entschluß sein. in das talte Was
ser zu springen! Freilich von einem
preußischen Edelmann tonnte man es
nicht anders erwarten.«
Seine ganze Seele empörte sich ar
gen die Unheilstifterin; nur mit Miit-e
beherschte er sich. Doch tonnte er sich
nicht enthalten, zu erwidern: »Jeden
falls kann man von einem preußischen
Edelmann erwarten, daß er die Höf
lichkeit, die et einer Dame ichuldet,
nicht aus den Augen läßt!"
Sie blickte ihn überrascht an, in
dem ihr ein feines Noth in’s Gesicht
stieg. Da übernahm, unerivartet ges
nug. Frau Daisy die Rolle des An
tliigers. »Ja, Kuni Sie find an Al
lern schuld!'« ertönte plötzlich ihre
Stimme hinter den Beiden. »Ich
möchte nicht in Ihrer Haut stecken!
"tt-en Sie nicht Mr· Salinas gegen
eine Tochter ausgehetzt so wäre dies
nicht geschehen«
Mit der vollkommensteii Herzens
ruhe schleuderte die schöne Gualande
tin an daran-? slinte Seite vorrei
tend, ihrer Freundin diese vernichten
den Worte in s Gesicht, als handle es
sich um die gleichgiltiaste Angelegen
heit, und daß sie das in Sperbers
Gegenwart that. verschärfte noch den
Angriff. wenn es auch bewies, daß sie
sich des Schutzes bedürftig fühlte.
»Ach nun verstehe ich erst Jhre Be
merkung, here Bat-um« entgegnete
die Umsattel mit gezwungenern La
chen. »Sie hielteiIeZ sitt — unhöss
lich mik, als der rsache des ameri
lichen Selbstmordes, höflich zu ant
werten. Bitte, fegen Sie Ihren Ge
fühlen keinen skwang aus! Jch din
Ihnen Beiden äußerst verbunden für
Ihre gute Meinung! Mit Mrs Sum
merk würden selbst Götter vergeblich
liinwsenx warum sollte ich siegreicher
sein? Und Ihnen kann man ein wenig
Nervosität zu Gute halten nach Ihrer
nächtlichen Heldentbatk« Sie grüßte
lächelnd mit der Hand und sprenqte
davon um sich dein Ehepaar Fischer
zuzuarsellen
»Was meint sie?" fragte Daisy, ih
re unschuldigen Augen aus ihren Be
.aleiter richtend. »Was sagte sie von
’ die Götter?«
»Ich weiß es nicht,« antwortete er.
»Es ist ja auch gleichgiltia. Ihre
Freundschaft mit Fräulein von Uni
sattel scheint freilich aus dieser Nil
reise Schiffbruch gelitten zu habean
Sie zuckte unbekümmert die Ach
seln. »Dein! Zusammenreisen lernt
man sich erst recht kennen. Man sollte
auch mit den Mann, den man heira
then will, erst eine Reise machen« das
wäre eine gute Versuchung.'
harald lachte belustigt. »Sie da
den ganz recht! Man spricht ja in
Egnpten von dein DahabienteuseL der
Busensreunde zu Todseinden macht,
wenn sie acht Wochen lana aus dem
engen Schiff zusamnienaesperrt sind.
Doch unsere »Elephantine« ist keine
Dababir.
.Sie beneiden mich immer-. die
Frauen,« fuhr Mes. Summen ganz
ernsthaft fort. «Jch mag die Männer
viel lieber als sie. Aber Miß Mary
dad« ich lieb odaieich es doch gar nicht
christiich m sie war, so etwasSchreck
liches qu tdirnk
nicht«
Hart-IT Sie var bät unaliicklich,
und es var auch eiiu set Liebes-ph,
das ße bei-A poste. Ziel-abe- dabensa
yet-set geh-: sie zu ihre-n Brüdern ge
«sp etwas ver-Zehe ich
-M m sihzsi Mich-seis- »k
,.«, .
ichiitielnd »Da n hoben wir doch die
christliche Mira Ich werde Gott bit
ten, das er ihr verzeiht. Nun wird
sie gewiß ihren Leben-reitet gern zum
Gema lnebrnenK ·
ni Michi« - ' . ...
:0ewiß, wen sonsti«
Darald la te. WAber Verebrteste,
Sie sind n nicht von Jbrem Irr
tbum gebeilti"
.Meinen Sie wegen Miß Alaer
Berliebtbeit in herrn Braun? Den
kann sie doch nicht heitnthenl«
»Warum nichts«
Die Ichiinen blauen Augen schauten
ihn verstandnißlos an. Doch der
Obesii von Wangen ver am Wege
hielt und darald die Hand entgegen
itzeelts schnitt eine weitere Erörterung
a
«Driicke Jhnen meine hochachtung
aus«, lnurrte der lleine Herr in einem
Ton, als wolle er ibm eine Grobheit
sagen. ibn unter den starken Brauen
hervor anblinzelnd· .Brav, junger
Mann! Freut mich, Jbre Bekannt
schaft gemacht zu haben«
Sperber wußte dieie Kundaebung
des schweigsamen Mannes zu schätzen
und dantte eben dafür, ale Wildau
sich ihm zuaefelitr. Den günstigen
Augenblick benutzte Herr von Wan
gen, um mit der Englanderin zurück
zubleiben Er hatte eine ehrliche Zu
neiauna zu ihr gefaßt nnd sie ließ sich
huldvoll seine Bewunderung gefallen.
»F saa«S ja, Schneid’ habt Jbr
Ultorddeutfche das muss wahr fein!"
rief inzwischen der Qeiterreicher »Mei
Cornpliment, Herr Baron! Obså
-l,ier zu Land« Siiettunagmedaillen
giebt? Wenn Ihnen daran liegt, ioerd’
i in Aairo die nöthian Schritte
thun«
Ich danle Ihnen verbindlichit,"
entgegnete Harald. »Es ist sehr
freundlich von Ihnen, sich bemühen
äu wollen, aber ich berzichte darauf.
Jtir genüai es, daß Miß Mam lebi.«
Der Zititt nach Abydos-, dng vier
iebn Kilometer von Belinne entfernt
«- «
lag, währte beinahe zwei Stunden;
doch die Gegend war so schön. der
Morqu so herrlich frisch. daß Nü
mand der Weg zu lang ward, der
durch blühende Ortschasten, über Wie
sen mit weidenden Kun- und Schaf
beerden und zwischen ernteschweren
Feldern dem sonnenbeglänzten Gebir
ge zusührtr. Haralds Esel hieß heute
zur Abwechselung einmal weder Bis
-marck noch Namses, sondern Tele
grapb, und sein Führer hielt lange
Lobreden aus ihn, in denen er sich
selbst keineswegs vergaß. Das »good
donlen" und »good bod« wechselte re
qelmäszig ab. und der Bursche ver
sicherte, daß er keinen Stock brauche,
um das Thier anzusdornen. Als ha«
rald demselben die Zügel lies-» machte
es auch wirklich seinem Namen Ehre
und flog wie der Wind davon, so dasz
der Reiter lange vor den Andern den
Rand der Wüste erreichte, von der
noch ein Stück zu durchaneren war,
bevor statt nach Abydos gelangte.
Langsanr ritt er nun aus die heilige
Stadt zu, die der Saae nach das be
rühmteste Grab des Qsiris geborgen
hatte. Schon im alten Reich war
Abydos die Stätte. wohin die Großen
ihre Todten schasfen ließen« damit sie,
durch die Nähe des Osirisgrabes ge
segnet, aus einen günstigen Richter
spruch in jener Welt rechnen dürsten.
Jetzt hatte sich ein Dorf, Traben
el-Madsune, aus dem geweihten Bo
den angesiedelt, und von all den Bau
ten, die ihn einst geschmückt, waren
nur sehr zerstörte Reste des Nie-nnd
niumö Ramse3’ li. und der schöne
« Mahssocnkcsenmmf CZ-Oåxe« --i-«-«-- h
v----,·u-»svusk-s Us-- sey-ansti, »I
schon von griechischen und römiiche
Historikern eingehend beschrieben und
lebhaft bewundert worden ist.
An den Tempel schloß sich seitwärts
ein Anbau an, der aus einem Hos,
verschiedenen Zimmern und einem
langen Gang bestand. Hier befand
sich in die Wald eingegraben die be
rühmte Königsreibe von Abydos-. drei
lange Reihen von Namen-schildern
bot denen Seti mit seinem Sohne
Bewies-, der noch die Jugend-locke
trägt, anbetend steht.
Der Professor erklärte die beglei
tenden Texte. «Seii führt seinen
Sohn in den Abnensaal nnd letnt
ihn, reichliche Opfer zu bringen. Sei
nen eiaenen Namen bat er der Liste
feiner Vorgänger bereits hinzugefügt,
1a er nimmt die ganze unterste Reihe
der Schilder in fortwährender Wie
derholung ein. Sie seben, er sorgt
für die zuliinstiae Verehrung an bei
liger Stätte. Für dies biitorische Do
tnrnent ohne Gleichen müssen wir ihm
ewig dankbar sein. 76 Könige sind
hier aufgezählt die mit Mem-, dem
ersten beglaubigten herrschet Cano
ten·s, beginnen. Durch Vergleichung
mit den Listen des Manetbo, des
Oberpriesters. der irn dritten ahe
hundert d. Chr. aus Befehl eines
Königs dek- zweiten Ptolemäus, eine
griechische Uebersehuna der in den
Tempeln aufbewahrte-r Geschwist
cher ansettigte, sind wir in der Lage,
die Regentenfolge herpellen zu tön
nen. Nur die legitUnen Herrscher
werden hier angesiihrtz die ils-Asl
Bd übergangen und manche ndere,·
siir unwiirdig galten, in dieser
dort-huren Versammlung Plah z
rieb-»ren« E
»Und diese Geschiebstzbiicher des
Maneiho?« ,
, Sind leider bis ans die Listen der
König-nagen verloren gegangenF er
ptderte staun. 1
Sphld II s L Ue
W aus«-THE Mit-III dass
re
I
—
ihren Weg nach Gtrge fort. der End
ftation der.Cifenbsahn. too tm nächsten
Morgensrauen der Zug die Reifendrn
an nehmen nnd Kairo znfiihren sollte.
ie zum gest-ten Theile durchwa -
te Nacht mit ihren Aufre ringen ma -
te sich te t bei allen Pasagieren gel
tend, zu m auch der Ansflug nach
Abydos, der«iiber fiinf Stunden ge
währt hatte, ziemlich ermüdend gewe
sen war. So zog sich denn nach dem
rühttiick Alles in die Kabinen zurück.
um zu ruhen. Erst als der Dampfer
in Girge anlegte. erwachte ".Varald
aus tiefem Schlummer. Es war fiinf
Uhr vorbei, als er sich erhob. Mit
Bedauern machte er sich klar, daß die
herrliche oberegnptifche Reife nun be
endet fei und die Gesellschaft sich zer
ftrenen würde. Jhn drängte es vor
Allem, Miß Marh noch zu sprechen.
bevor man sich trennte. Es schien ihm
Pflicht. ihr eine hoffnung fiir das Le
ben, das er ihr fo gern gegen ihren
Willen erhalten, nützt-geben
Eben schickte er sich an, auf die .Cd
in« hinüber zu geben, ais ein Bote von
Mr. Salinas erschien, der höflich um i
feinen Befuch bitten ließ. Der Ame
ritaner hatte Doltor Braun mit feinen
Söhnen zu einem Spaziergang in die
Stadt arfandt und empfina Horale
allein im Speiseraunt bessert Thiir
er hinter sich fehlon Die ausgestreck
ten Hände ihm reichend, beannn er:
»Ich war heute Nacht nicht fähig, Jb d
nen fo zu danken, tvie es sich aebiihrie,
Herr Baron, und Hmörbte das jetzt
nacht-»Nein Freilich bir- ickt Zu tief in
Ihrer Schuld, tun diese jemals abtra
gen zu iönnen’ Aber ich wollte sie doch
bitten, mir Gelegenheit zu arben, Its
nen meine Erkenntlichteit iu beweisen.
Wie hatte ittt meiner Frau unter die
Augen treten solle - ohne das Mäd
chen. Uebrigen-J nun die Anaft ar:«
hoben ift, gewinnt meine limpörunas
iiksk Das-i IstehspssshYZJrsn sIOQOZJI sie-Z.
--.. -.·. ....-..·,...,....,... .«.....,
ner Tochter die Oberhand Sie ver
diente ——« Er verschlnctte mit finste
rem Gesicht die Worte und fuhr fort:
»Solche Schande auf sich, auf mich«
auf uns Alle zu bringen! Ich werde
sie eremplarifch bestrafen, verlassen
Sie sich darauf. Mit mir spaßt man
nicht. Jch werde Jdren Troß schon
brechen! Alle meine Pläne bat fie
durchlreuzt. Nach dem, was geschehen
ist, tann ich Ihnen wohl nicht mehr
zumutbetn sie zu heirathen-- —troh der
halben — ja der ganzen Million, die
ich ibr mitgeben wiirde Es wird nur
das Kloster für sie iibria bleiben.«
Er warf einen lauernden Blick auf
Harald. Offenbar hatte er es doch
noch nicht ganz aufaeaeben. ibn zum
Schwiegersobn zu erhalten
Jn dessen Kon wirbelten die Ge
danken, in feinem Herzen die Gefühle.
Er mußte an sich halten. um dem
Manne nicht den lseftia in ihm aufw
dernden Zorn in·e Gesicht zu schleu
dern. Doch er sagte sich, daß er kalt
Blut behalten, mit Vorsicht und Klug
beit handeln müsse, um fiir Maro das
fo heiß ersehnte Gliia zu errinaen.
»Ich hoffte, Sie freudiger gestimmt
zu finden.« entaegnete er nach einer
Pause talt. »Sie machen mich fürch
ten, daß ich Jhrer Tochter einen
schlechten Dienst geleistet dabe, indem
ich sie aus dem Wasser holte· Jch wer
de ihr rathen, beute Nacht abermals
in den Strom zu springen, und ich
der-sichere Sie, daß ich mein Leben
nicht zum zweiten Male preisaeben
werde. Um Ihnen Gewissensbisse zu
ersparen, rettete ich Miit Mai-n nicht.«
Mit einer bochmiitbigen Kopfbei
weaung wandte er sich um, als wolle
er sich entfernen. Er wußte schon, daß
man mit Salinas am betten anstarrt,
wenn man ihn schlecht behandelte.
»Bei lepxevlilimJieHand auf Fen«
zum. »Ou- Wllukll TIT. Isclk Ida-«
ron,«« meinte er etwas rubiaer. »Ver
lanaen Sie, daß ich mich über die
wahnwitziae That meiner Tochter
freuen soll? spat sie sich nicht iexbit
ihre ganze Zukunft dadurch verdor
ben?-«
»Daß ich nicht wüßte " entgegnete
Sperber. »Geben Sie sie Braun iur
Frau -«- und es ist Alles in better
Odnun . Daß er sich wie ein wahrer
Ehrenrn nn benommen und nie auch
nur mit einem Blick feine Neigung
für Miß Mary verrathen dat, thnnen
Sie nicht leugnen. Erst heute Nacht
bat es sich aezeigL wie es um ihn steht.
Und schließlich verdanten iowohthres
Tochter als auch ich ilnn unsere Ret
tung. Obn ihm wären wir Beide
nicht mehr. Meineiträite waren gänz-—
lich zu Ende, als er mir zu Hilfe lam
Jch kann Ihnen nur rathen, daß Sie
sich Braun dankbar erweisen und an
das Glück Jhres Kindes denken.«
Salinas machte eine dank-bewe
gung, als schöbe er die Frage bei Sei
te. »Niernali!« erwiderte er schroff.
»Ich habe mit heiliaem Eide geschwo
ren, daß ich meine Tochter dem Haus
lehrer nicht geben werde. Das ist ab
geil-aus«
»Und das wußte tie, nnd darum
ging sie ir« Wasser!« rief Sperber
erregt. »Sie allein lin! an dem gan
zen Ungliiel schuld- Sagen Sie nur
Ihrer Frau Gemahlin daß Sie durch
Jhre hätte Ihr Kind in den Tod ge
trieben hat-ein«
»Sie scheinen ja meine Tochter noch
immer sehr hoch zu ichätzea,« bemerkte
Solln-S
.,;Bei Sätä disk t ’ ich!« entgeg
ne e r rzeugmtz
»Das dein to ist, warens —« Er
hliste harald forschend as. Dann
fuhr er. ohne feine ragesre beenden.
art: , ni ich nicht nur
fis Urtheil itber We Handlungs
. heil-. leider- its tosnlchte m Ihnen
i
«—» --«»---.«.« ..... «-....- » -- «
g Gren, tatei meine Schuld gegen
ie abtragen t nne."
»Und was — bieten Sie mirs« gab
Farnkd zuriiih dem die Worte kaum
der Sdie Nikel sen Lippen wollten
nd so diel ich treiß nicht in
Flönzrnder Lage, und Geld, dent'ä ch.
ann man immer gebrauchen,« erwi
derte der Ameritaner. »Ich wollte
Ihnen vorschlagen, die balde Million,
die ich Ihnen als meinem Schtsieger
sodn zugedacht, von mir zum Geichenl
zu nehme-if
darald stieg das Noth heiß in die
Stirn Er lam sich wie entwiirdigt
vor.
uAls er schwieg fiiate Salinao bin
»Sie sollen nicht« darunter leiden,
das meine Tochter in ihrem verrücl
ten Eigensinn die Verbindet-m mit Jn
nen durch iisre That untlsnnlich ge
macht dat. Eine Selbstmörderinzin
heiratisen, bat am Ende Niemand
Lust. So bat iie auch chre Mitgift
nicht mehr nöthig Im Kloster mag
sie büßen. «
»Sie wollen mir Ihrer Tochter
Mitgift aeben nnd sie ist«-H Klosier
itecken?« "
»Das fcheink mir ntsr gerecht.«
»Und jedenfalls- dillin fiis -Sie,"
rief Haraitx nnd in seiner Stinsme
«iterte der Hohn. ,«««!:anen Sie mir
wirklich us» das-, ich To niedrig sein
lönnies, Miß Marn ihr Eigenthum in
stehlen Z«
»Sie wollen met-»r« Intioortete der
Amerilaner l.-.!t. »Ich versteht F
dern Sie-«
»Herr ich danke fLir Jiir Geld-»
brauste Harnld anf. »Ich brauche eg
nicht«
Mr. Salinais iab ilsn in iiuiierstem
Erstaunen an. »Sie ichiaaen eine
balde Million Dollars ausk«
»Ja! Mir Geld ist mir mein Leiden
nmir ins-no stirbt soil «
»Sie sie-seiten sichs Ich wkkvs Irr-«
nen Bedenkzeit lassen.«
»Das ist ganz unnöihich
»Seht stolz. Herr Baron« Aber
Die verstehen. daß auch ich meinen
Stol besitze und nicht in Jlrrssk
Schn d rn bleiben wünsche.«
»Gut,« entgegnete Daraid rui:iaer.
»so werde ich etwas Anderes erbit
ten.«
»Wenn ich anen iraend einen
Wunsch erfüllen könnte, - - Sie wür
den mich etliietlich machen.« fiel Soli
nas äußerst rnvdtiomnsend ein. iss
war ihm doch lieb, daß er die balde
Million nicht errzablen brauchte.
Mprtsetzung soigU
W
Hundes-ie- der Deutschen in den
Ietelutstea staates-.
Miet: Der Gell, der Eile-r tvnchfisr li H
Svcoeit das Sternenbnnnrr weht
Und Deutsche drunter hausen;
Wo hoch und still rer Urwald steht
Und in der Städte Brausen,
Von des Lorenzos Wonendrang
Zu Calisornia’9 Hügein
Erhebe Dich, du deutscher Sang
Aus starken Mierssliigeink
Germanenvolt Columbia’s,
Vereint zu heil’gemeunde,
Wein widrnest Du das erste Glas
n festlich-kehret Stunde-? --—
.m Höchsten gilt es, das man preist
In deutscher Männer Mitte:
Dem deutschen Haus« dem deutschen
Geist
Der deutschen Zucht und Zit te!
Die sollen blühen und gedeiht-.
Zu unsrer aller Ehre
Nicht drüben nur. wo Vater Rhein
Die Wellen wälzt zum Meere
Nein hier bei unss iin Weiten such
Soweit aus Gotte- Erde s
Zum pimmei neigt empor der Raing
Von einem deutschen Herde.
Schroinigt oft mich fremder Neio tird
Hohn
Noch wider uns die Waffen,
Setz riiitig weiter wird der JOHN
Am Wert der Böser schaffen:
Hat keiner träft’ger doch geregt
Als wir die Art, ten Sparen,
Seii hier der Grundstein ward geiegt
Zu »diese-r fereien Staaten.
Die Treue. die wir inft getobt
Dem neuen Heimachiande
Sie ward durch manche Schlacht er
probt «
Jm heißen Krieges-brause;
Mit Gut und Bluc steh-i wir bekeik,
Sie neu zu unterschreiben-, s
Doch wollen deutsch siir alle Zeit
An Sinn und Art wir bleiben.
Wohl-af, ihr Voll-genossen schwört
Als Deutsche stets zu leben;
Von keiner Lockung je beihiirt
Mit herz into band zir streben,
sDaß ihr bewehrt in That urw Wort
Die Biedetteit der Ahnen,
Der MutieripraQe goldnen Hei,
Die Sitten ver German-en! —
Bera. Reiahokb Fuchs.
.- PO- - --
Einer von Ameritas hervorragen
den Geschäftsmiinnem verlor in ei
nem dotei in Washington zwei cer
tifizitte Checs im Betrage von s5000.
Einer der Piccolos im Viel fand die
fellien und brachte sie dem Ei enthü
aire sites-. Iiit diese Ehrlich eit er
hieit der Miglie die anständige Beloh
,sim von 15 Levis Der Willipnäe
soll bete-its von dem Schreck iiver
äsusgabe der 15 Cents erholt ha
III
Mit W diisdes lass man Rie
M W vie Ame steitm
« . -.--.· w · O - -
Dis site-tatst der tmreter.
Dl Chinesen haben ein Fest. wel
ches Je das »Kalte Fleischsest« IM
nen; ei ist auch unter dem Ranken
«Tsing-tning«-Yest betannt nnd sollt
stets aus den ag, an weichem dte
Sonne den lö. Grad des Widders de
tritt (d. h. 105 Tu e nach dem th
tersolstiy oder zu cknfangssprih wenn
das Gras grün (Ts"tng) und die Luft
klar (ming) ist; es stillt detnnach tn
Ungefähr dieselbe Zeit wte »unsere
Ostern. Dieses »Kalte file-MAY
dient zur Heiligung der Wiederbele
bung der Natur durch die Frühlings
tpie Sonnenwörrnr. Ei war srsthek
verboten, während dieser Zeit Feuer
anzuzünden und diese Sitte herrschte
bereits zu Unsang der Achan-Dy
nanik (1122 ht- 255 p. Chu He
rolde, die mit einer hölzernen Glocke
umhergingem befohlen alle Feuer tnk
Kaiserreiche auszulöschen Das FFU
währte drei Tage. und da man wad
rend dessen selbstverständlich auclt
nichts lachen lonnte, so wäre das Volk
genöthigt gewesen, entweder rohes
Fleisch oder talten Reis zu essen --
Speisen, die innerhalb dreiet Tone
verderben wiirden lic- blieb aber ein
tvohlbelannter Augwea iivrig, näm
lich harte Eier zur Nahrung zu wäh
len. Wie uns alte chinesilche Bücher
tnittlpeiletn wurden diese auch that
sächlich während der drei Tage an
Freunde geschickt und gegessen Das
Jahr, non welchem an das chinesische
Volk harte Eier an diesem Laae ge
naß, ist genau belannt: man findet di-:
Sitte zuerst in den Analen eines alten
Staates, Nament- Rittqtsn titn s.
Jahrhundert v· Wirst erwähnt. Die
betreffende Stelle lautet: »Die Sitte,
Hiilntereier fiir das »Halte Fleischsest"'
vornibereitem riihrt von einem mach
tigen Fursten her, der tm Altertbnnse
reqierth er ast solche tsier und nannte
N- «-.-»-le- Käse-« Gott«-Inn Kna
»,....»... . »--...,... --.».,
··rbt das Voll Eier ebensalls blau.
roth, so wiesderschiedensarbia und be
schenlt sich gegenseitig datnit.« gier
aus geht hervor, dast man die « itte
zum wenigsten siebenhundert Jahre
vor Christus bis Mo Jahre naai
Christus kannte. Der Grund, warum
besonders Hühiereier zu diesemZnIecke
verwendet wurden, ist darin zu suchen
daß der Halm ein in der Sonne gehei
ligtes Thier ist« Man sieht das Feuer
siir die subtile Essen-i der Sonne an.
und daher triiht auch der Kahn, wie
das Voll sagt, beim Sonnenaufgang.
Es ist daher gar nicht unwahrschein
lich« dass die alten Sachsen, als sie ihre
Sitze verließen und in Deutschland
sich niederließen, diese chinesische Sitte
mit sich brachten. Und so hat sich ein
alter heidnischer Brauch, der in der
Raturanbetrua seinen Ursprung hatte,
von China nach den Urtoiildern
Deutschland verpflanzt. und von dort
aus in die christliche Kirche. -——- Jetzt
kehrt dieses »Halte Fleischsest« unter
seinem neuen Ranken »Dstern« nach
China zurück. wohin es christlicheMis
sionöre gebraer haben und chinesische
Christen eisen jetzt harte Eier zur Er- —
innetung an die Auserstehunq Christi
wie ihre Ahnen einst zum Andenten
an die Wiederbelebung der Sonne
Eier aszeti.
s-- HOP ·
Reuun Ottenau-Its
Die Viktorn. das letzte hölzerne Li
nienschifs, das bis heute nn asen
von Portsmouth formell als Fang
sehiss gedient nnd den Zusammenhana
unserer Zeit eisengeoanzerter mit
Dampf bewegter Schissstolosse mit
den Tagen der Vergangenheit zur
Anschauung gebracht halte, solt nach
einer tautn beachteten Rom zum Ma
rien-Etat demnächst außer Dienst ge
stellt werden, nnd das Schlacht chiss
bei-lutes wird atgdann die t. mi
kalzflaage bitten. Die Victoen war
am 17. Mai l7t-) in Chatbam vom
Stavel gelaufen und seitdem satt un
unterbrochen in Verwendung edite
ben. Eine ganze Reihe von « eehet
den« Keppel und Kempentelbt, Howe
und book-, haben von ihrem Deck aus
Englands Flotten zum Muhme aes
führt. Admiral Sie Christaphek
Mynas empfing dort vie Tobeswuw
be, und Reisen selbst erfocht auf der
Vietotv feinen letzten großen Siea
bei Trafalaar, wobei ihm eine feind-·
liche Kugel das Rückgrat zertcinneii
terte und den Tod brachte. Seitdem
ist dir Victath das äußere Sitsibild
der enaliichen Seeherrschaft und zu
aleich das Padendfte Denkmal ihres
Heidenzeitaltekg geblieben. Der Ent
schluß, Nelsong Admiralfchiif den
Ehe-leitet Cis Flsgulchiff zu nehmen«
ist zweifellos bee Admiralität schwer
geworden, allein praktische Stände
zwtnaenber Natur haben wohl schlief
lith über Gefühlsreannaen siegen mitf
sen. Die Victotv hat bisher zu leich
als Flaaafchiss und als Signal chule
gedient. Daß sie auch in der Folge in
Poettmouth bleiben wirb, ilt anzu
nehmen. —
W
sietiibmp
»Wenn ich Sie ftaaen ;viiree, os
Sie mich heirathen wollen, büriæ EX
txossen, daß Die Annvocx günstig aug:
wies-"'
»-WMU· tch »Im Frage besahen- wiss
de, Diikssc ich hofer, daß Sie mich
wirklich nnd in all-ern Eenfäe fragen.
ob ich Sie heirathen .oili?«
«J-ane, .fei meins«
»Auf ewigl«
Der Ieanttueter Generalanzeigei
enthielt m Nr. 76 bieInpreiiun ei
nei Mobewaarenböndleev »Hu
nahmebreile auf chiee Jaauettes tät
zunae Danken mit bettelt-lauern Pas
potl.« Gibt es Damen. bte ein to
Mem-liebes Mstfnml an sieh traut-L