Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 03, 1903, Zweiter Theil, Image 16

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Die Fastenzeit.
Bat-up Jst-u Nitsch jetzt öftex Aus
sikige ins »die Umgsgsemd mach-In
wtll undsivarurn es: Heide-ten für
Magen Jsskk zu mehr-n ge Den-U
Mister Editekk
Æweil is »die schlimmste Zeiss: for
es Mann. wo Finstij in der Fämåxi
bot« AM- e Riegel is- ja annkxoto nix.
was e Masnm thut wäxt un Alles me
er nt Mut ist- xeckkh Well, Miska
Ediky da sdra
werd mer gis
wshsnt un- mer
Wer sich feincllä
vix mehr Der
bei.
Wwiver setze is
disk Zeit Un sie
dauert dist
Ostrrn, wo Ak-«
les doppelt Um
recht is, Je
heißt, Nosadene
blos Alles-, mag
der « sann khsuk
Es is Kam
Worf—cht, was-Ich
thu, over was
nit thu. es werd
erst-MS a m o l
drüwa get-THE
an albgemeine
kPritzsipspsels un dann werd noch ems.
e Extra-Rek- gchmitc, Daß ei extm
scljlecht «Vät, jetzt so was He Mun.
Waruan BUva es ic- L:.".7.
« »Un- nvchs B rzu tm Len:.« TI:
, .A’J.-LT—. (II.-.—Z--4 —- —:. Off-!
ls PG Izu-noch sucvumukh wu »sc. u-«
Un IMsei Tochter each-for vix-It Mär
ier — Den gmvzse Tag tm Mund
WA. kWaml ich c ganz unschuldiges
Aas Bin Drin-h warm Ich- Mir e
Siggar aftech warm Ich e Gitm Pin
Iwkel spiel — es heißt immer: »F i,
fosv Schäsm, un noch cerzu im Leut-«
Des Beste; was c Mira-n wisse Ich stdun
könnt sdas »so-är, Wärenid Leut e käm
M Paus- iim Lebe ze mache.
Weil des nit gust mögjich is, da her
Fi wemng als e Substsåtut, des
"ßt als was, wo grad so gut is,
Mein Meistw uffgsmaschh Ost-send der
Dauer svun eLttt möglichst soiel Ex
cmschbns in He Nach-barsfch:ssk, wo
OW de gnug-e Tag weg nemme ar-.
vielleicht each sen- Txis p West z-: ma
chs. Die Atti bot o course. wie ich
ä- ddefe Wschdluß mitgetheilt hien,
W: »Ja-i for USchäm un noch der
zu im Lin-M Acht-a Des is Mir
richt. «
Jch den gestern da der-mit Te Afang
Mit, irr Beqbeitunsg vom Rade-el
. p km Idem dPlztsapprilly e Ex
kurschen nach valen zie mache. Ich
W, Jch hätt es nit gethan. Msftier
M, dwv Ich M en förchtetliche
Erstens-ei Immer Mich Hsdtacht un
M fes e Hein dra spende, Mich
—IwchderzusknL-e1tt— pur- wede
Mir-ei bewche un protekte ze loße,
" W es wer-d Mir nach Dem Larve ge
ss---I. u,-vk.-, fl-.-.-t-- L—-«L.
still thullliuu’ ul Qwuuun u-. uu
dem die soviel-T wo die frisch geländete
deiissche Lands-lett svappe Un ker Pjat
mitgebracht-e Kröte Vers-per de bis daß
He biet asfawqie müsse ze schaffe mas
bekanntlich immer damit Jfäna:, Iasz
fse nix ze schaffe fix-De Es war grad
e gansz frisches Asioktment oun Der
Satt agekimmse gewese laut« rk so jun
ge Newdeutsche mit unwider
«spEs-ift-sereicht - Simo: Idär2«. Die
Kerl hin-me sich böllk sch breit gemach-.
im haxrswse of course isszvwsexAllez us
s- bsis jetzt in der Kauntri geielcik daw
soc lustig gemacht oder drüsmtzr ge
schimpft wie die Rohr-spaße
Mich un die arme e Kostücr ers
here-we die Keri aqeguckt Un qcn Nusterp
Held wann- sie Ur. tersuchungg rächen
spät-km Die Achtung vor der Brustri
wez scheint die Tpexcxige Juzekrd in
Deutschl-and nimmer qeierm zu rot-rn,
Mist-et Ebiter.
Well Jsch hew Mir gede ..kt: Jetz
willst Du »diese Kerls Joch emol impo
IIiee tm ihm de Weg zeige, wie c beit
Prominentek mit dem amerika
mscheu Bindestmch List-et. Jccz hen
also dem Mr gesagt, ob sie mit
Dem Johm Nitsch Esa. en Treppe
SMW We thäL Es hot gar
M W gedauert, Mistee Edibet da
WH mit die etreichie
- lbätt an Unseem Tisch again
tt alte in miliiärischer Halm-g.
M, schmid die Absätz gesam
III-geschlag- un IZehn bot seen Name
M Ost-vier gute Wische Name:
ow, Masse-m Maine Kaki-owe
, ,«L-øw«mity, Kaspari sowie-us —
se meisbe Wo of com-se »Von«. Jch
; ais-o e Passe Bat-Weis nssmiache
tm des scheints »du fttsch gelän
Msendileit seht gegliche ze same-.
sein beinahe thiich wom.
besteiMiche Mescheniri daß
" M war gesagt W, mitansze
- »So-Xa OSe umwal« oder
s Se usw« Man-ge M
»Aber, ist«-g IS MAY — singt
Mk Grünen
Mit. wix fvr unstvt«. fes Jst SEE
» hat-Oe Mich-gefragt, ser Yo e Mauer
Wkt SEG gäwdnitch EHL M«
Ich wikks Iher Fasse. Faust ergreift
et gewiskknäch e Stellung sli Ge
Wschsts« . ,
»He-M Si: wmwlf schner da der
; ÆJWL wetjt m Blick uff svke
i Schampsäixnbatkel un »so-de et sich ver-ge
Yivisssert bot, M da nix mehr drein
Espar, un baß th Am der nödelsepp
» an Der Pilz-wwwin of course erst
steckst wicht) tei Aste-H Mk hast:
; »Sie steht von Mit hört-Lw
; »Weil, Mir den bezahlt un sein
« fort. Mist Wir dann w ever Omm
Wewhfchasi Ide, wo es bedeutend ge
smüthliichsn war, das kfmmst der Wirth
zu Uns its-s- Hinterstiibche un fegt:
.Du. Jvhm Ich heup Dich grad ver
leugmet Da war e juwgiet Msanns dia,
wo Dich gesucht het. usu- Dät e For
dmmsg aff e lrummes SEMDM hot
üwwersbtånixe wolle.«
Der Knörelsew un der MAX-appe
Billy, Nr ebensisge Fi—gl«mg, hckwwe
sich gefstcht uns Wre asuswiße Me.
Ich Erim Immer gefng »Schämt
Jkt Euch nit, Jht Cocvatds. Mit
bieibe hier« bis es »dann-l werd un
soc-tm destellt uns der Tichalli —- det »
Wirth dcs Mist-we heißt nach Ziel-Mk
—- e Käträssch. Un« sag Ich, TschsaUh i
Du thust mer oeniGesallen uwd schließt I
jedesmal, wen-n Du Unäs rintsj
beim-ski, die Thüre zu —- es is wege ,
dem prg.«
Mer fein gcmsz gut deimgkskimsnn,
aber, Mistet Costa-, hoboken is MZT
Wes-Ost Jch gleich Ide Stoff, wo
mer da ze kriwke kriecht, nimm-eh Im
der Freilutsch wacht auch mit viel.
Ihr-e des Nämlich-: wünschens
Mät Risserdä
Youts
Joha Nitsch. Esq.
Ein sauber-stunk
Ein start tomaniisch gefärbtes
Räuberstpäcktein ttwirke aus Sizielien
berichten Der betüchttgte Hilf-ani
fche Briigmxj Varialom hat jüngst eis
nsens sei-net Geist-set gezwungen, die
Sie-It Ciammarsatskx zu verlassen und
fchieunigst gen Paktrmo zu MVUL
Die amüsfantse Gesfchischckx spieike sich
folgender-wagen ask-: Im Bürger
Ksku " Toon Cammamka sprach M
ein-es Wbenoswn Barfolonu und sei
wen Iteiften Thatith »Ach· laßt mich
mit Eurem Vatfalona ins Rude,«
sagte da einer der Hemd, »Man macht
viel zu väel Geschrei ävcizen vieles fes
sgsem schwach-m Kerls; wenn mir die
sPnIizei Mc als Ismgprämie aus-gesetz
ten 15.000 Lite verspricht, fühne ich
EN- Idsew Barfalona ins zwei Tagen
«M.« · sDåe ostiseii erfuhr von- dieser
Aeußsemnsg uwd Zieh am nächsten
W Den «Hewen«« rufen. Ob es
swittsscisch zu bestimmten Abweichungen
bezüMch der Jagd »auf Vatszma ge
kommen iß, weiß man nicht; mscm
hörte mit, daß der help auf dem Psa
kizeiamäe seine Rdwmomckwn Hinz
met-zisch wiss-when base. Tags va
ran saß er, nach dem Essen ein Pfeif
chm wachem-, in seiner Biwa, als der
Kammetvicntt herr . . . Vatsalona
meidet. Der »Den-few« Besitz-et der
Van bat-e gen-i noch »Seit-— m
Zchreck D;: Vierte aus Dein Man-Je I
fallen zu lassen, N öffnete iich michs
schon Die Thijr und auf Vier Seit-Deus z
erschien, freurlzlich lädt-end Zer große -
Ränder, Ioon mn gegenwärtig ganz
Si3-Lllien frpicht. ,.Lassen Sie sichs
nur in nsicht stör:-n.« sagte er zu dem E
Herrn Des Hauses, »und Du,'« sprachz
er, sich an Den skasmmerdirnrr trkn i
cend, »riidrft Dich nächst von Erst
Sizii-ek« Dann Verschloß er ruhig idie
Thür, ging auf vkn wie veriteinsert da
siyrrwen »Alten« »u und sagte: »Da
bin ich also, rxkte Du es gdsvollt wir
jetzt führe mich zur Polizei unsr- hoP
Dir Die 15,l)00 Lite!« Der »Helf'
glaubte noch immer. daß er träume;
er stilicktelcsrn Räuber wie geifiesckbrop
send an, dieser aber rief ihn in die
malt-e Wirklichkeit zurück, insdern er
»wir zufällig« einen Dolch ans dem
Gürtel zog. »Diesmal,« fuhr Varia
lma dann· fort, ,,-will ich Dei-nie Prah
lereien noch hingeben lassen-; Du wirft
aber Cammsavata noch heute verlassen »
und nach Basler-wo gehen. Du haft «
ldoch MstatOenTP Spvach’s und:
verließ kangsamen Schrittes- Iie Villa.
Der Besider cer Villa ckder packte
schleunigst »die Wkljwenioisgstrn Sachen
zusammen und dompr zur leidig-en
Stqu nach Palermo. Es muß 'he
mekit werden, dsßVarswiom sich nicht
durch Drohungen Zutritt zu der Villa
verschafft sondern W Kammer-dis
ner einfach gesagt habet »Mehr-se Dei
nem hum, M ihns Vgrfalona zu
spvcchm Music-U
Mist-oh
Ein Lehrer, der mit gutem Humor
in einem abgelegenen badischen Dörf
chen seines Amtes Mitte, hatte ein
mal dem Sohn des armen Nachbars
ein Paar abgelegte Hoer geschenkt
Da der Junge aber nicht zu den Flei
ßigen «· e, wollte ihn der Lehrer ei
nes orgens durch Bearbeitung der
Kehrseitsc an seine Pflicht mahnen
Schon lag-irr Schuldigc auf der Bank
und der ulmonarch hob den Stock,
da rief der kleine Bösewicht mit war
W Stimme »Den Lehrer, Herr
Leb-M Ue sofort sind von Wohl«
Tät-ke- svs split- hebmx denn der
sz Inn-e M W die Bestraf
M nicht vorma- »
..- usw-.
UMÆ,MMWM
l
F, .
»k
Mutterchen Moskau
Es liegt ein Haer mer ländifchi
Poesie til-er Müttercden ostarn un
die Liebe. die der Rasse für feine als
Hauptstadt empfindet. ift begreiflich
Spricht sie doch jqedem Fremden, de
sie zum ersten Mai deteitt, zum Hei
zens Faßt sie ihn doch mit jener un
widersiehlichen Gewalt. als wäre er i
ein Zauberland versetzt. worin Schein
rezades Märchen spielen.
Aber dieser Zauber ist greifba:
Wirtlichteit, nnd diese Märchen fin
beglaubigte Thatsachen. Wirtlichtei
von Stein und Gold und Juwelen, un
Thatsachen, die ergreifen oder entfetzer
Moskau fesselt durch feine landschaft
liebe Lage inmitten faftig grünen Ge
ländes, durchzogen von der silber«
schimmernden. viel versclvlnngenev
Moslwa, durch die konzentrischensireis
feiner Straßenziige, durch die beherr
sichendh überragende Höhe des Krernl
Edurch den Farbenreichthum und di
Fremdartigteit feiner Banwerle, di
mitunter wie tiirtifche Moscheen ode
indifche Tempel anmuthem hier Hegeg
net man inmitten europäifchek Trach
ten den fchmutzftarrenden Schafpelzei
der Kirgifen und Kalmiicken den pdan
taftifchen Uniformen der Kosaclen nn1
Tschertefsenx Armenier und Zigeuner
Baschiiren und Tatnren tummeln feel
auf den Märltem aus allenTheilen des
riesigen Reiches strömt ein Völlerae
mifch zufammen, von den reinsten Kau
lasiern bis zu den reinsten Mongolen
Wasserträger und Limonadenverlän
fer, Theehöndler mit vorgebundenen
Samt-war und langdnarige Popen in
wallenden Kaftan drängen sich durcl
die geschäftigen Massen; unzählige Ki
bitten, noch schmutziger als in Peters
burg, jagen in wilder Haft über das
holprige Pflufter; überall empfinde
man ,dasz Europa und Asien hier zu
fummenftoßen. Alles bat einen Zug
ins Maßlofe. in’s Ungeheuerliche
Alles aber erhält das leyte Geprage ert·
im Zusammenhang mit dem Gang dei
Geschichte. Jede Straße, jede Kapelle
jedes Kloster ist der Schauplatz blutigei
Ereignisse gewesen« und man tennt dat
echte Moskau nicht« wenn man sich nich-.
der Vergangenheit erinnert, von den
engen und alten Hause der Romanowi
bis zu den üppigen Kaiserpaliisten de-f
Kremi. ,
»Mütterchen« ist stolz daraus, wesii
licher Kultur gegenüber die Selbstsiiini
digteit zu behaupten. Und in der That
wo giibe es heute noch eine anderi
Großstadt, die seine Tarameter unt
keine Taxe kennt? Mostau ist das
Dorado der Droschienkutscherz hiei
herrscht Freiheit« die Freiheit« Jeden
Fakjrgast nach Belieben den Geldbeute
zu eeren, uneingeschränkt durch Vor
schriften der Polizei, der es sonst at
Macht und auch an Neigung zu pa
triarchalischer Bevormundung nich
gebricht. Moskau ist die erste Fabrik
stadt des Reiches; aber mancher Groß
tausmann, der über Millionen gebietet
verzeichnet Debet und Kredit, da e1
nicht lesen, noch schreiben kann, mit
Stecknadeln in seinem Rechenbest. Auch
muß sich derJndustrielle gefallen lassen
daß seine Arbeiter zweimal jährlich out
mehrere Wochen nach Hause gehen, zu
Ostern und zur Erntezeit Ja Moskau
wird heutzutage alles erzeugt. wonach
Beaebr ist. nur von der Erfindung
des Asphaltg scheint dort nichts be
tannt zu sein; man pflastert fürchter
lich mit lleinen spitzen Steinen. Wer
aar zu den Sperlinasberaen hinaus
sährt, in der Hoffnung. dem düsteren
wollenschweren Himmel einen sonniaer
Augenblick abzulauschen und dann di·
ganze Stadt in ihrer imponirender
Herrlichkeit vor sich zu sehen, von dei
Stelle aus, wo einst der torsische Im
perator sie bewunderte, der kann vor
Glück sagen, wenn er nicht in den Un
tiefen des morastigen Weges versinl
und zu Fuß weiter waten mußt denr
unmittelbar vor dein Weichbild de1
Krönungsstadt, in einer Entfernung
wie von Berlin nach dem Grunewald
ist die Landstraße von einer Beschassen
heit, wie sie zu den Zeiten Dschingis
thans gewesen sein mag.
Aber je schmutziger der Boden, dest
gliingender, was sieh iiber ihm erhebt
Diese Stadt ist nicht wie Petersbuq
durch den ein heitlichen Willen eine-«
gewaltigen Despoten geschaffen; sie is
inr Kamps gegen Feinde entstanden unl
die Jahrhunderte hin-durch gewachsen
von innen heraus, erst aus strategischer
dann aus wirthsehastlicher Nothwen
digleit. Ring zog lich um Ring. Maue
und Wall unr Mauer und Wall: zuerl
um den tatarisehen Krernl Kitaigorvd
".die Chinesenstadt, dann Bjeloigorod
. die Weiße Stadt, dann ein neuer Kreis
Jnach dem anderen, die alle erhaltei
! blieben, auch als die Besestigungen sie
slen und den Boulevardz wichen. Nu
) hier und da zeigt nach ein altes Thor
I daß Moskau eine Festung war; und di
i stattlichen, zwanzig Meter hohen, zin
nengetriinten Mauerndes Krenil rni
ihren 21Thiirmen haben heute nu
einen ästhetischen, keinen militärischu
Werth. Die malerische Wirkung de
alten Beste aber über dem Häuserrnee
und den tausend grünen, blauen, bun
ten, goldenen Zwiebelluppeln ist s.
übermältigend, daß Man die Ehrfurch
versteht, womit der Russe spricht: Uebe
Moskau geht nur der Krernh über de1
Kreinl nur der himmel.
Fünf Pforten silhren zum Kreml
der nur Paläste, Kirchen, Klöste
Hiantigebiiude und Denkmal-r um
Bist unter ihnen das Nationalweisen
Ufer-Idee den Wien, defsn
ovssdoa
risse-·
Siiaieaksasen einen wirksamen
is
tergrnnd zeig-en akt die Paduaan
an der Sertiner Schlossreideit Ru
entblößten hat-dies durchfchreitet ina
die .Ertsfer-Vforte«. Das ift der un
verdriiäiiiche Befehl. den Zar Mex
Michailatoitfch dar mehr all einer
Visatekjadrtaufend erließ. Wer is
sahst-elf übertrat. hatte einft mit hun
dert Kn edrugen ver der benachbarte
Kapelle zu biißen Und ider dein Wil
len des Selbstberrschers und der ge
schichilichen Uederlieferung spöttisc
widerstrebt, tann sich deute noch·etn
dsindlichen Handgreiflichkeiten ausge
fetzt sehen. Ueber diefer Pforte ftrahl
das Smoiensker Heitigendild, das in
Kampfe gegen die Tataren Wunde
verrichtet hatte. Jeder Zar hat sein
Gläubigkeit und Gotteöfurcht durc
Errichtung neuer Kirchen vor allen
Volke bewiesen; jedes geschichtliche Er
eigniß ist durch den sichtlichen Dank at
die Gottheit gefeiert worden. Di
Krönungs-Kathedrale wurde zun
Dank für die Uebersiedlung des Me
tropotiten Peter nach Moskau ergichtet
die MicheelsKathedrale zum Dank fii1
die Abwendung einer Hungersnoth
die phantaitifchsbizarre WasslisKirche
die Jwan dem Schrecklichen so gefiel
Idaß er ihrem Erbauer die Augen aus
stechen ließ, damit kein ähnliches Mei«
iterwert wieder geschaffen werde, zun
Dank fiir die Eroberung von Kasan
die glänzende-, sinnenderauschende Er
lösertirche zum Dank für die Befreiun;
von den Franzosen. Was that es ihm
daß die Erlöserkirche über 15 Millioi
nen Nabel kostete? Jn den Seh-ankam
inern des Kreml sind fünfzigmal fünf
zehn Millionen Rubel an Werth! Abe1
wenn der Glaube nicht ausreicht, danr
hilft die Strenge. Hier die Haken, at
denen die Köpfe der enthaupteten Stre
litzen hingen; dort die »Schädelftiitte«
wo Hunderte und Tausende hingerich
tet wurden.
Der »rothe Platz«. derselbe, auf den
der falfche Demetrius zum Zaren aus
gerufen wurde, hallte einst wieder vor
den Weberusen der Unglücktichen, di
dem Argwohn der Zaren zum Opfer
fielen. Hierher wurden maskirte Ber
drecher geführt, um in den wogender
Bolksmassen ihre Helfersljelser aufzu
suchen, und wen sie angaben, der war
dem Beil verfallen. Hierher wurde del
Tatarenkdan im Kasig gebracht-« nach
lIctu IUIIUUUIWI Ullllusqllkl IUIUUI
niedergemetzelt waren. Hierher tehrtt
Jwan der Schreckliche zurück, nachderr
aus seinen Befehl in Notvgorod 60,00(
Menschen erschlagen. erwürgt, ver
brannt, ertränkt waren· Alles hat gro
ßen Stil, besonders die Grausamkeit
Aber ebenso grausam toie einzelne Za
ren waren die Sklaven, wenn sie di(
Ketten brachen. Die Geschichte Mos
tau’s ist reich an blutigen Revolutio
nen·
Der Zug in’s Maßlose, Zügellose
llngeheuerliche zeigt sich ins Moskauli
Geschichte wie in seinem Aussehen
Hat Moskau ein Findelhaus, zu dessen
Gunsten der Spieltartenstempel erho
ben wird,s o iit es das größte aus der
Welt, größer als eine Anzahl Straßen
blockö der Berliner Friedrichstadt zu
sammengenommen. Fragt man sich
nach einem modernen Waarenhause
durch, so kommt man zu den »san«
detsreihen«. die über tausend Verkaufs
löden enthalten, ein einzigerPalast von
xiesigem Umfang mit Gallerien, Ne
staurants, Konzertsälen. Gießt man
in MostÆGtockem so müssen sie allei
Is-·-Is-st-Iiss-af-s-I
stan
-III—IQO
überbieten, was existirt
Tie Kaiseralocle aus dem Kölnei
Dom wiegt 9000 Kilo, von denen aut
dem Glockentburm des KremL den
Jwan Wesiti. die kleinste, die »alltiig:
liche« Glocke 13,000, die Festglockt
66,000, und Zar-Kololol gar, die Kö:
nigin der Glocken, die freilich geborster
aus dein Granitsockel ruht, wiegt zOO
000Kilo. Stellt- der Zar vor den
Arsenal die Geschütze aus« die der
Franzosen 1812 abgenommen wurden
so sind es gleich 875 Stück. Und seß»
ein Wirthshaus, wie die Moskauu
Erernitage, seinen Stolz in großartiget
Brunlgeschirr von Seines-Porzella!
und Silber und Gold, so hat es etlich«
Millionen Werth
Was tümmert’j den reichen Mos
lauer Kausberm dasz er bei einen
Mahl siir den einen Abend allein dat
geliebene Geschirr mit 5000 Nabel be
zahlt? Er mietbet sich auch dreisxix
Sänger-innen, berauscht sich und sie rni
Champagner, weint bei ihren melan
choliscben Weisen, tanzt bei ibren aus
gelassenen Liedern, zertrümmert bese
ligt die kostbaren Spiegel, zahlt wieder
EIN-Nabel und ist vergnügt gewesen
Dabei kann er in Wutb gerathen
wenn er einem armen Hausirer zebi
Kopeten siir die Stretchbölzer zahle
soll. So liegen die Widersprüche un
vermittelt neben einander allentbalbei
in Moskau, der größte Reichtbum unl
die sürchterlichste Armuth, die opfer
steudigste Frömmigkeit und die tiesst
Sittenlasigteit, die menschenfreund
lichste Schwännerei und die riickstchts
loseste Grausamkeit
-·—---.O.--——s—s
selbstbqu
»Für neuer Schwi- rsal;;!. de
Hauptmann bat eigentlich bisher leis
glänzendes Aoancement gemacht.« .
sMilIioniin »Ist mein Schwieger
ssobn werden kein glänzend-s Avance
imenti«
sue steter-mitl· ·
che·glntze-es;tisicfieetr»: »Da, Este-ten Sieplä
nja a igmäeen nnger ro
sessor, der seinen nan åchcw ba
lieben lassen-l«
- Du- hin-MI- Just-.
· Eine RAE-Mk ohne Wo! te in drei VIII-km
k r s-» » »N-— ff I USE-» I
H
.. .»-.E- - CI . » .,..-.,- . » —
Det seiest-see von Ihrer-hast«
s set-er
Auerbachs Keller in Leipzig ver
dankt seine Entstehung und seinen Na
men einem bedeutenden Gelehrten,
Heinrichs trotner aus Auerbach in der
banrischen Oberpfatz.1842 geboren,
stubirte·Stronter Medizin und wurde
schon in seinem W. Lebensjahre zum
Rettor ver Universität Leipzig, im 38.
in den Leipziger Rath gewählt. Ali
Gelehrter und Arzt genoß Henricus
Auerbacensts einen großen Ruf und
stand mit bedeutendenhumanistem wie
Petrus Mosellanu3, Reuchling, Cras
rnus, in Verbindung. Er war der Er
bauer und Besther wn Auerbachs hof
an der Grimmaifchen Straße in Leip
zig, bei Grundstückes, zu welchem der
aus Goethes «Faust'« bekannte Keller
gehört. Unter seinen medizinischen
Schriften behandelt eine die Frage,
» ob der Weinenan eine Erkrankung
: des Kopfes, des Gehirns und der von
: diesem ausgehenden Nerven sei. Der
Leipziger Stadtatchivar Dr. Wust
s
Is
knann hat das Leben und Witten desi
einst hocsangesehenen und 1542 ver
storbenen Mannes jüngst in einer be
sonderen Schrift behandelt.
-.--——
Stbmeitielhntt.
Der Lan-Muth M. bemerkt auf einer;
Revisionskeise in dem Dorf Nieder- T
dunkeln-in auffallend viele Bettler und
atbeixiosclnues Gesian und beauftragt
den Ortsaorsieber ihm nach Abfauh
eines Monats darüber zu berichten ob
ter Uebelstand nunmer neboben sei.
Genau vser Wochen- spötet webt bei
dem Lentcatbsamt feig-euch « Be: icht
ein: »Seit der Herr Latrde Hier wac.
bat sich weiser sein Gesmdel :I-el;: sehen
lassen. Gebot-somit Schutze Orte
vorstebet.«
Hm see Schmteer.
Dienst-m »Am Schlusse Ihrer Rolle
werden Sie einige Stuer hinunter
gestoßen. Werden Sie das machen
tönt-en?«
Schanspsielett »Sdaß das wenn
mmk zehn Jahre ais Weineifewder ge
arbeitet hat«
Stücke-nähen
Fusan-din: »Du hast von Deinen
beiden Verehrer-m dem Mit-nistet- und
Hafaeealeutnane, also dem Wen
den Vorzug gen-Y
ßiDih der le
W WMÆN schwewa du e?
remmifeem Mk doch en
fee zu meiner nie-W Michtungf
Selbstbewußt.
»Weißt Du reichl, Jene, warum m
ums eigentlich Backsische Herkuls-«
»Nun, jedenfalls darum, weil ·het
Backsisch sozusagen eine kleine Dema
Lesse ist«
I— :
Mel set-sprechend
»Man hat doch gesaigt. der neue Ad
vvrwt sei eka guter Redner, aber der
versprickxl sich ja in einem fml.«
»Er ist eben ein viel versprechen-sei
Tale-all«
Brot-m iesnmmlet
Professor kim Examem »Warum
lächeln Sie wenn serv-nährend, Dust
Gandkth«
»CMloidal: »Sie stellen so Eihü
Fmgem here Professn!«
Entgegenkommt-ed
Dichter-: »Herr Direktor, Sie haben
ja wieder meine halbe Tragödie blau
wtchslrichnr.«
Theater-dime »Gut —- wetde ich
bei der Indem hälfte den vahfsft
nehmen l"
Noch zu Mit-.
Freund-im ,,Also ein neues Kleid bit
Dir Dein Manns schiechiweg abgelchlap
geni! — Und fielft Du nicht sie ch in
Ohnmacht?«
Deunoe stau: »Das hat vor dem ..
Ersten kein-en Z.veck! Aber dann-i«
Tasse-IT
Sie hat ein Ochse aus das Mo
w muqe getreten, das smnß W
schmerzhaft sein, nicht wahrs
VJ »O, ich sage Ihnen, esswaten isn
meinem Leben die schnurshafiestrin
Hühmmuaeniblikic.
In der Noth
»Mutter-» sskzte Ever fünfjährige
Willie Du solltet mich nicht mehr met
H dem Mai-n allein lassen Es wae so
» schlimm daß ich Ihm einen ganzen
I Kuchen und zwei Flaschen Himbeeren
Marknelade voressen mußte, um es
aufzuheitern«
—.-.
Eine Uebers-Iwan
Bankier X» je ned Reichihums tpv
gen Jniyasbn einiger Einenämieh h
ven Bürde jedoch ausschließlich auf den
Schultern des ohnehin genu geplag
ien Buchhasiets ruht wird derein- -
nsai zum Schrift-kühne eines MS- —
MEPHan spkik san-if
r iee n i
Mit-da cui Sie
Wisse-: Ws ein stii M