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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 3, 1903)
No. 46. Ei tell jud, der Philipp, was mein Hos band is. bot atig tscbiep geilii)li, wie der Franz ihm eas plednl ,hot, daß die Ge schicht mit den Brief all en Mißieht war. Denke Se eniol, die Erheite ment und die Lielin un die drei Dag in Bett un das all for nannng ich muß sage, es is ziemlich tosf gewese. Der Philipp ist« awloer ziemlich schmart un er dulit sich nit so iesig eweg gewwr. Franz. hot er gesagt, ich hen gleich so elsbeg gedenkt un ior den Riesen sm ich auch kein bitt sur pteist, ich hen nor schuhk mache ge: wollt. Awwer was denkst du ietzt zu duhn? Sell is iesig, hot dei Ftanz gesagt; du bist sor zu blelune, daß ich mein Schapp nii kriegt hen un oss Kohrs mußt du aus-gucke, das: ich ebbes annerschter lrieae, in die erschte Lein stehn ich also mit dich, das is, was mer usf deutsch sank icti mache mei Heim mit Euch Wann du mich dann so wann un dann e wenig Spendgeld gewwe dahin dann hen ich leine Qbsinedsclicm o Kontrol loer, ich sin einige Zeit rcztir. llnner die Zirtumstenzez mußt du sehn, dasz ich nicls disiernt dulm kann Der Phil bot e langes Fehs gemacht, am wer was hot er dulm tönnek Lllsli recht, bot er gesagt, ich denke, das; ichUZ noch for e Weil stende komi, am: wer wann du in die Mienteim e autc Heirath mache kannst, dann no eheli. O, well, isot der Franz qesaai, do brauchst du nit zu loorrie drin-mer, bei dich gleich ich’5 ganz gut un ich will gar kein besseres Heim heil. Seil fin schöne Aussichte gewese, more-er der Phil bot sei zwei Auge zugeer un ich, well, ich den se auch zudride müsse. So wär also der Kät- vor keisig geserteli gelvefe un mer hen widder zur Tagesordnung immer gebn könne. So im Lauf deg- Dem-z bot der Phik e paar mol kommt-link daß es so warm in den Hauc- wär; ich hen ihn awwer gesagt, das-. die Nächte noch arig tscliillie wärt un mer mißt immer noch e weniq Feier hen. Do is mich usf ecmol e lfidie komme. Phil, lzen ich cis-sank ich denke, mir kriege en orin friebe Sprinq un das riemeind mich, daß ich unner alle Umstände e nciez Sprinqbannet brauche. Do hol er gesagt, ob ich trehsig wär, bei so e « hundeiiilt schon an e Springliannet zu denie; er deht schon die Schille triege, wannee an e Springbannet fu«-« Juki-O smissp fä- inkmn irb ietti i? - steut wie alles, daß ich schon morge; kraß geioorde wär, dann wär alles umsonst aetvese un do hen ich also dipplomehtick sei müsse. »Poil,« nen ich gesam, »du mußt wisse, wann ich e Springbannet jetzi ordere, dann kann ichs nit vor sechs Woche eng weil-, bilnhs die Millinersch sin jetzt all so bissig: wann ichs awnrer erschi in vier Woche ordere, dann trier ichs nxehbie erscht for Fahil un dann brauch ich iein Springbannet mehr.« Lizzie,. hoi oer Schuwiat gesagt, dann dehi ich mich iwiverhanvt keine ordere. Un ich order mich doch eine-, hcn ich gesagt, un wann dn dich nfs de Rapp stelle dnhst un du duhst auch for bezahle. Nosser, hoi er gesagi, nat an juhr Tinnteip, wann du nich hie denkst, ich sin so en Fahl un spende zwei, drei Dohler sor e Springbannet, wo du mehbie drei odder vier mal junse duhst, dann bist du arig mißtehten.« Was-? den ich Fesagn zwei, drei Dahler denkst du? ch denke, du host zuviel Bierche ge drunie; sag emol neun odder zehn Wachen dann bist du nii so viel ans den Weg.« Do hot der Philipp ge start zu lache wie alles. Er hot ge denkt. das wär en guter Tschoht. Do den ich kein Wort gesagt, den mich e wenig ussgesickst un sin sori. Jch sin eeiterve zu die Milliner ganae un hen gesgagi, was ich wollt. Miiddem, hoi die gesagt, do kann ich Jtme ebbes seines mache. Sie sin nit mehr so arig jung, awwer dieseltve Zeit sin Sie auch noch fis alt un dabei sin Se no arig gu« ,uckig, Sie mitxe ebbet se nez den un am beste lasse --e die Seieckschen ganz zu mich; ich picke e schönes Scher aus un irimme shne en Bannet, daß Jline Ihre , teunde siilie wer’n sor Tfchellesie. Den Preis mach ich Jhne so lolj wie « ich nur kann, wisse Sie, das Maieriei ; is arig heil-, awwer ich sicise Jlmej aus, daß Se satiisseit sin.« Die. Milliner hen ich gegliche, die balBiß- H nes gemeint. Ich hen gesaai: Abt-s reif Mäddem, mache Se mich ebbessl seines un der Preis is sein Abb-» schalt mein Hosband der bezahlt al- ; lei. Wann sann ich denn den Ban- s net eckspeckiei Wei. wann Sie in diel Hurrie sin, hot die Milliner gesagt. dann könne Se Jhne Ihr Hütchei morge Mittag ben; osf Kobrs niiilsei Se satiisfeit sein, wie’o is, biiahä ischelmsche kann ich's nii mehr. Hi tahs das wiir en zu en großer Dem- « metsch soc mich.« Do isen ich niris· gegen sage könne un ich nen mich ges I -mit blohe hen iiinne. Jch hen dass Dinner am nächste Dag sriih sertigi gemacht un den mich dann gleich, wie l Ue Disches —eweg gedahn ware« rettigi Was-du«- - W-— ewsM gis-rächt fest fortzugehn Jch hen mich dann hingehockt un hen gewart, bis met Bannet is komme. Wie das Mehdche mit die Basis is komme un ich hen den dewer obgemacht, do fm ich den lange Weg hingefalle. Denke Se emol an, das Sched is weißes Stroh gewese mit pint Well wett geleind. E grünes Sitt Ritz ben war erum geieit, owwe drufs, ganz an Topp war en Bonfch Rohfes un Dehfies un e weiße Fedder. WAn den Wellwet ware goldene Sterns angenii t! Jch hen das Banner emol uff me n alte ropp gesetzt un hen in den Spiegel geuckt Ei tell fuh, ich hen mich fest halte müsse. sonst wär ich gefehnt. Jch hen geuckt, wie e Schtehrtroh un ich hen die ganze Nacht Neitmehrs gehabt. Den Ban net hen ich off Kehre reiteweg wid der Uffgebondelt un hen ihn uss die Getre! getrage, daß ich en nit mehr gesehn hen. Sellen Nachmittag sin ich nit ausaange. ·Mer sollt wertlich denke, ich sollt tei his’che Form mer hen. Mit beste Riegards Jours Lizzie Hanfstengei. -———--·s.-—--—-— Krötengtfh Die Fiiiiten sind im Großen und ·Ganzen so nützliche Thiere und haben iso viel Unrecht unter der Abneigung der Menschen zu leiden gehabt, daß man sich eigentlich in Acht nehmen sollte, ihnen noch etwas Bisses nachzu sagen. Immerhin ist es sicher, daß sie über ein sttift verfügen· Das braucht aber kein Anllagepuntt mehr siir sie zu sein, :enn sie haben noch teinekn Menschen durch ihr Gift geschadet, und übrigens muß man, wenn man gerecht sein will, bedenlen, daß sich auch im menschlichen Körper genug Stoffe finden, die für andere Wesen von giftiger Wirtung sein würden. Das tirötengift, das erst neuer dings eingehender untersucht ist, ver dankt feine Giftigteit zwei Stoffen, die als Vusotalin und Busonin be zeichnet werden. Wenn diese einzeln einem Frosch eingespritzt werden« so bringt das erstere dessen Herz zum Stillstand, während das letztere eine zallgemeine lähmende Wirkung aus« Fiibt Um das Gift zu erhalten« wird· jfolgendsr Mittel beschrieben: Man treibt die Haut einer Kröte mit Alto E hob sammelt die ausgeschwitzte Flüs Isiqteit mehsere Wochen lang, dampft ;fie ein und Zieht den tiiiictstand mit Wasser aus. In dem unlöslichen Rest ist das Busonin in Krustallen enthal ten. Es besteht aus Kohlenstoif, Was serfiofi unt Sauerstoff. Das Busoni lin wird aus dem Rückstand des Aus zugs mit Altohol abgeschieden und wirkt als saurer giftiger Stoff auf ,Saugethtere in einer Dosis von Is ! Milligrarnm aus jedes Kilogramm des laFinörpergenoicht"23.«»Jn wie geringen JJIFUHTU Icltc Wlslc UUU VIII UtUcclk ausgeschieden werden, geht daraus hervor, daß ein Forscher 1400 Kröten behandeln mußte, um 7 Gramni von iden Giftitoffen zusammenzubringen MON Jn falscher Gesellschaft. » Ein reicher Amerikaner hatte sich kürzlich von einem in den Londoner »Draiving rooins" wohlbekannten Manne einführen lassen und erhielt u. - Rauch eine Einladung zu einem »At Home« in einem Hause in Portman "Square. Als er die Treppe hinaus karn, grüßte er die ihm bisher unbe lannte Gastgeberin mit unbegrenzter Freundlichkeit und Liebenswiirdigleit, aber er konnte nicht urnhin, über die starke Reserve »in erstaunen, die sie ihm gegenüber beobachtete Während er, über die »englis(he Gefühllosigteit« in: » nerlich schimpfend, ioeitergina und sich »unter die übrigen Gäste mischte, fiel ’ es ihm auf, daß die ganze Veranstal » tung doch seierlicher war, als et erwar tet hatte. Er war froh, als er schließ lich einen Peer bemerkte, mit dem er gut bekannt war, und beklagte sich bei ihm sofort darüber-, daß die Gastaebe rin sich gebärdete, als sei sie eine Prin zessin. »Selbstverstiindlich,« lautete die Antwort des Peers, Daraus der Yantee entrüstet zurückfraatu »Was meinen Sie damit? Mrs. X. ist keine Prinzessin?« »Nein,« erwiderte ihm sein vornehmer Freund belehrend »Aber Sie befinden sich augenscheinlich in einem Jrrthum. Jn Portland Square sind heute Abend zwei Gesell schaft-en Mes. X. wohnt auf der ge szeeniiberlieaenden Seite, unsd unsere Gastaeberin ist die Herzoain von Fife, die älteste Tochter des "Könias.« Der Yankee war sprachlos vor Entsetzen, das war selbst für sein repusblibani scheö Gemäth zu wies »Gerecht» Hisnirel,«' rief er aus. »Und ich habe ihre band acschiittelt swie einen Pum herrschendenng « —-———--.«.--——-—— Doch-si. Jn den Städt-en Oesterreirbs giebt es noch durchweg -Oitroigebiihrea, die bisweilen recht hoch sind. So zeichnet ich die Stadt Dozen durch hohen ufsckslasa auf Fleisch und andere Le bensmittel aus. Mit Bezug hierauf war neulich am Rath arise daselbst ein lcklat angeheftet, w-. cbes einen ssOch en, einen Esel und einen Hund in trontlicher Unterhaltung zeigte. Der - - : »Was bezahlst denn du sSteuer?« Der bunt-: »20 Kronen nro J-ahr.« Der Ochs: »O du—Glitck lieber, ich musz 12 heller pro Kilo gramm zahle-Mc Beide zum Esel: »Ur-o du?'« »Der Esel: »Ich brauche überhaupt lerne Steuer zu zahlen, ich sihe im Gemeinderathe.« WMUM-»—.M.- WM Uie Schlangenprobe. Von Herbert S. Jeans. Lulu stammte aus Ceylon, jedem sie war keine Singialesin. Jch glaube, ihre Mutter war eine Eingebortne over ihr Vater ein Engl-Linden Man lanrr sich kein-en Begriff machen, wie entzückend, ich möchte sagen helfen-nd solch ein halbrassiges Cevlon-M«cid then sein lann uno ich bin leider nicht reoegetvandi genug, um das mit Worten ausdrücken zu können. Ich erinnere mich, vor vielen Jah ren eine junge Halb-anoianerin ge sehen zu haben. Sie tarn aus den-: Hyde Pakt heraus mit zwei Kindern, die ihrer Obhut anvertraut waren, sie ivar also wahrscheinlich nur eine »Ahah«, aber ich habe niemals ein ontnuthigeres, schöneres Weib ge sehen. Jedoch lassen wir das und lehren wir zu unserer kleinen Erzäh lung zurück. Hutchinson stellte mich Lulu bei einer Garten:-«Gesellschast in Colonp bo vor. Ihre mandelförmigen bran nen Augen waren von einer Tiefe und dabei von ein-er Schelmerei, die mich sofort anzogen, und ich nahm an sen-ein Nachmittage einen gut Theil ihrer Zeit siir mich in An spruch. Das nächste Mal traf ich sie bei einem Pitnil, das von Strick-in sons Schwägerin veranstaltet worden war. Jn einem kleinen Vergnü gunas D.Impser suhren rvir Fluß aufwärts, und als wir beim Men denscheine zurücklehrtem gab s; Musik und Gesang. Lulu, die m«t mir in einer Laube saß, beiheiliate sieh hin und wieder an dem imvrovi sirtcn Konzert. Sie san-g zwei orer drei Volkslieochsen ohne Begleitung. Ehe der Abend vorüber war, hatte ich mich in sie verliebt. Danach tm ich ost mit ihr zusammen, denn ich hatte währen-v unseres Aussiuaes zu Wasser einiges über ihre Gepflogen heiten erfahren, und wußte es ge wöhnlich so einzurichten, sie .,.zuiiil lig« wenigstens ein Mal im Tage zu treffen. Lulu war trotz ihrer schakthastrsn Augen ein etwas hoche miithisges Persönchen, uno ich mus; gestehen, daß sie mich nicht allzusehr ermuihigtr. Jedoch ich setzte meine Anstrserigusnaen fort, und sie belolhnte mich endlich mit einer Einladi..!a in ihr Haus. Natürlich verlor ich keine Zeit, um mich dorthin zu be geben-r Sie wohnte bei einem alten Onlel, der gleichzeitig als ihr Vor mund sigur-irte, ein paar Meilen von Colombo entfernt. Csus »vqu U Illu- ----:IJ- ZA RDF (- »V- vs-v-u, d tu » ...... ......., . . Hau-» Nachdem ich meine Karte ab gegeben hatte, wurde ich von einem eingeborenen Diener in ein Zirnnsrr geleitet, zu dem zwei oder drei Stu fen binabsiihren, das also etwas tiefer lag. Es war nur spärlich be leuchtet und schien mir, als ich aus dem blendenden Sonnenlicht herein O trat, leer zu sein· Aber das Ra schelni eines Frauengewandes tönte aus einer Ecke zu mir herüber. Ich sah Lulu sich von einem Sihe erhe ben, um zu meiner Begriißung bes bekzueilen Das Willlommen roar vorüber, zu meinem Erstaunen liatte Lulu große Abendtoilette gemacht. Ich glaubte je:och, es wäre Ge wohnheit in jenen Gegenosen, so friilf am Nachitii:taige sich in Toilette Zu werfen und verfiel bald in Bewun derung ihrer onnllen Schönheit. « Lulu trug ein Kleid aus weißer, En-; am Nacken uno die Taille discher Seide ausgefchnitien nur durch schmale Schulterbänoer zusam-« wertgehalten Ihre braune Biiste, eingerahmt von weißenJ Spitzen, strahlte von prachtvollen Diamant-m die an einem dünnen goldenen Stett chen befestigt waren; aber ihr-e Alt me waren frei von jeglichem Schmuck. Jch saß da, betrachtete diese herrlichen Arme, diesen herrlichen Wuchs, und vergaß darob alles An dere, bis sie zu sprechen begann. und mich auf diese Art wieder er weTlr. »Dies; ift mein- Musilzimnier, sagte sie, »wie gefällt es Jhneii?« Jch sah mich um und sagte ihr, pas-, ich es entzückend fände. Ein reicher orientalischer Teppich bederlte den Fußboden, gerade neben meinen Fir ßen aber befand sich ein Loch, das durch den Teppich geschnitten mar, den Fußboden ourchbolyrte uno in Dunkelheit endete. - »Was bedeutet du«-W auf das Loch zeigend. »Ein bloßer Einfall von mir, antwortete sie. »Es giebt einen festen Stehplatz für eine Stehlampr. Fin den Sie, daß es das Zimmer verun ziert?« »O nein, durchaus ni-cht,« siate ich, ,,es sieht nur etwas ungewohn lich aus.« Dann fragte Lulu, ob sie mir el ivas dorsingen solle, und ich bat sie Darum. « Sie ging ans Klavier nnd sang et wa ein halbes Duyend Lieder nnd benannt darauf, einige ihrer Natio nal - Melodien anzustimmen mit langsamer , träumerischer Bewegung, die meine gebeimsten inneren Regun gen wachtief. Jch saß lauscheno da und wurde bei jeder Note immer « fragte ich, « sehr kEesi l verliebter. Plötzlich brach sie ihre Weise ab, und nachdem sie hastig ein Paar Arnispangen, bestehend aus winzigen Silbergliickchen, iiber ihre Handgelenle gestreift hatte, brach sie in ein wildes Getreisch aus« daå rauh und mißtönend klang nach den weichen Me lodien von vorher. Jch war im Be- » griff, aufzuspringen, um ihr Vorstel- J lungen zu machen, als ich durch das plötzliche Erscheinen einer grünen z Schlange gebannt wurde, die sich aus ; dem Loch im Fußboden aufrichtete,! teine Elle von mir entfernt. Entsetzt wich ich zurück und fiel auf den leichten l Sitz, den ich bisher eingenommen hat- s te. Als ich wieder auf meinen Füßen ! stand, war die Schlange in nächster Nähe von Lulu. Ich nahm ein Album auf, das in meiner Nähe lag. um es nach dem Reptil zu werfen, in der Ab sicht, ihm das Rückgrat zu brechen. Da streckte Lulu ruhig ihre Hand aus und wickelte das ekle Thier langsam um ih ren Arm. Eine zweite Schlange kam aus dem Loch und wurde auf ihren an deren Arm genommen. Lulu hörte jetzt aus« zu spielen, und sich auf dem i Rlavierstuhl umdrehend, so daß sie mir i voll ins Gesicht sah, ließ sie mittels ei l ner kaum merklichen Handbewegung ein Glockenspiel ertönen, daß sie mit einem langsamen Gesange begleitete, der die Schlangen in Verzückung ge l rathen ließ. Sie antworteten auf diese Musik, indem sie an ihren Armen auf » und ab glitten, rund um ihren Hals-, über ihre Schultern, unter den Achsel höhlen hindurch, an den Armen wieder zurückkehrend, sich ringelten, rythmisch, anmuthig, schrecklich. Lulu erhob sich von ihrem Sitz und überließ sich einer Walzerbeiveguna, die Schnelligkeit ih reH Gesanges im Tanzen erhöhend. Rings herum um das Zimmer tanz te sie, und die Schlangen bewegten sich immer schneller und schneller, während ich in der fernsten Ecke des Zimmers stand, zu entsetzt, um mich zu rühren. -l5ndlich, als die Orgie auf ihrem Höhepunkt zu sein schien, stürzte ich auf die Veranda, sprang von dort auf die Landstraße, und hörte nicht eher auf zu laufen, bis ich mich in Colombo befand. . Jch verließ Colombo sofort und be gab mich schleunigst die Küste aus-: « wärts nach Bombah, um die gefährli che Zauberian vergessen. Nutzloses » Bemühen! Jn Bonibah traf ich einen alten Kameraden, Namens Austin, der ein Zlveiggeschäft in Colombo hatte. I tir kannte Lulu und erzählte mir, daß "sie ungeheuer reich sei. Sie hatte es J sich zur Gewohnheit gemacht, die Zchlangenprobe bei allen ihren Frei 3 ern zu versuchen. Sie glaubte, daß der sMann, der diese Probe bestande, sie I wahrhaft leidenschaftlich und um ihrer Taf-ist« tmiflsn Hof-O- Unh Hob —- Hefe «h"1h·kibe"h·a";·hu"ch"."" "" — -——-· - H— lwie die Monarchen umziehen Reisegepiicl deg deutschen Kaisers. i Umzug der Zarensamilie. Niemand zieht so oft in seinem Le ben um, wie die Monarchen und vie Mitglieder ihrer Familien. Es mag diese Behauptung im ersten Augenblick sehr sonderbar klingen, man wird sie aber sofort als richtig erkennen, wenn man dar-an denkt, wie oft die Mitglie der der europäischen Regentenfami lien im Laufe eines Jahres ihr-n Aufenthalt wechseln. Fast iiberJll giebt es besondere Sommer- und WinterResidenzen, dstnn Aufenthalt ins Jagdschlösserm auf Schifer und sen V-.1:eorten, Reisen zum Zwecke der Repräsentntion oder zur Erfüllung von RegierungsprEchten Bei nllen diesen Domizilveriinderungen muß eine Menge von Gebr-auchsgegenstiin den uno nothaoenoigen Dingen Des Hiauehaltes mitgenommen werden, und die Beamten des Hofmarschall amtes nebst der Dienerschast biloen sich allmählich zu wahren Virtuosen im sicheren uno fabelhsft beschleunig ten Eins und Auspackew aus. Es handelt sich gewöhnlich darum, eine größere Anzahl von - Gegenständen, zum Beispiel alles das, was auf dem Schreibtisch eines Monarchen oder ei nes Prinzen sich- befinoei, erst in den-. Augenbliet einzupacken-, in dem der Besitzer das Zimmer verläßt. Sobald zum Beispiel der deutsche Kaiser den Wagen bestiegen hat, um nach oem Bahnhos zu fahren, betreten die Diener sein Schreibzimmer und räumen hier in höchster Eile aus. Eine Menge von Schsreibutensilien und he sonveten Einrichtungen, von Bildern, selbst oon Nippsachen, die der Kaiser gewöhnt ist, auf seinem Schreibiisch zu finden, werden in vorbereitete und besonders gearbeitete Behälter gesteckt. Diese kommen in Lederbeutel oder Kisten, und wenige Minuten nachdem der Kaiser das Schloß verlassen het, folgt ihm oer Wagen mit den Dienern und dem letzten Gepäck neech dem Vahnhose. Hier kommt dieses ge wöhnlich im allerletzten Augenblick nn, unmittelbar bevor sich der Zug in Be iregung setzt Die Lederbeutel und Kisten werd en in die Wagenabihei lung geschoben, in der die Diener schaft sitzt, dann jagt der Zug aus dem Bahnhos hinaus. Bei der Ankunft am Bestimmunqu orte ist der erste Wagen, lder noch Vor dem des Kaisers absiihrt, derjenige, der die Diener mit den Gebrauchsa» gen-ständen in schärfster Gangart nach idem Schlosse oder der Privatwohnnng Erz-singe vix dek Kaisers beziehe Ja Kiel handelt es sich um die Fahrt vorn Bahnhofe zur Kaiser-Yacht »Hohen zollern'«. Betritt der Kaiser kurze Zeit daran das Arbeitszimmer irr dem neuen Domizil fo findet er auf nnd nahe dem Schreibtifch alle die Dinge, die er um sich zu haben ge wöhnt ist, und ohne eine Minute Auf enthalt und Verzug lann die Arbeit wieder beginnen-r Auch Bücher oder Zeitschriften, in denen der Kaiser ge rade gelesen hat, werden mitgenom men, damit er die nnterbrochene Let tiire im neuen Aufenthaltsort sofort wieder aufnehmen kann. Es handielt.fich aber nicht nur um diese Klieinigkeiten, die mitgenommen werden, sondern auch um ganze Wa genladungen von Wäsche und Garbe robe. Sogenannte Weißzeugkamtnern hat die deutsche Kaiser-Familie nnr in Berlin und Potsdsam Hier ist Leib- und Haushaltungs-Wiische in fchönftser Ordnung aufgestapelt. Jn ander-en Schlösser-m wie in Wiesba den, Rassel, ist nrur die Haushal tungswäfche vorriithig, und es muß die Leibwäsche mitgenommen werden. Jn Rominten, Gasdinem wiederum befinde-n sich gatr teineWäscheoorriithe; in großen Kisten werden die nothwen digen Gedecke, Bettbeziige, Handtiicher und- die Leibwäsche mitgenommen. Ganze Wagenladungen bildet bei größeren Reisen die Garderobe. Die Uniformen der Jnfanterie, Kaoallexie, Artillerie, Marine, inlöndifche und ausländische Uniformen, Cioil- nnd Sportanziige werden mitgenommen, und selbst die Spazierftöcbe dürfer nicht verigsefsen werden. Der König von England oerfiigt zum Beispiel über eine Sammlung von mehr als tausend Spanierstöckem und er liebt-es nicht, denselben Stock an zwei aufein anderfolgenden Tagen- zu tragen. Be! einer Reise in’s Ausland werd-en da her Dunende von Spsazierftöcken mit genommen, und der König bezeichnet gewöhnlich selbst jeden einzelnen der selben. Der König von England in tieressirt sich außerdem für das Ein-« packen so außerordentlich, daß er bei dem Verpacten gewisser ihm werth: voller Gegenstände feibft hülfreiche Hand anlegt. . Dafz beim Domizilmechfel das Hof nzarfcballiamt auch Vorräthe oon Wei nen, Eß: und Trinkgefchirr, von Ci garrens und Eigaretten befördern läßt« ist allgemein bekannt, ebenso daß ein Theil des Marstalleg, bestehend aus Wagen- nnd Rein-fernem aus Wagen oerfchiedenstser Art, aus Vorräthen von Zaumzeug und Geschirren nach dein neuen Domizil geschafft werden muß. Bei einer Reise oder bei ein-m Aufenthaltngechiel wünschen die Fürstlichleiten aber auch die Einrich tungen, an die sie in ihren Schlaf zinimern gewöhnt sin«o, stets an der selben Stelle wiederzufinden Alle die hundert verschiedene Gegenstände die den Toilettentifch einer fürstlichen Dame zieren, werden aus jeder Reise mitgenommen Selbst Möbelstücke schafft masn in zerlegtem Zustande fort; bekanntlich nahm ja Kaiser-Wil lselm der Erste aus jeder Reise sein eiserneg Feldbett mit, weil er gewohnt war, in Diesem auf einer einfachen Matratze und einem Kopfpolstser zu schlafen, und sich- mit einer einfachen Decke während der Rulye zuzudecien. Der Kaiser oon Oesterreich nimmt sogar stets den Tisch mit sich, an dem er ißt; es ist dies ein Tisch mit einer ganz besonderen Platte. Kaiser Franz Joseph hat nämlich, wenns er allein speist, eine Abneigung gegen dasTisch tuch, und der besonders für ihn herge stellte Tisch ist so ein-gerichtet, das-, daS Tischtuch überflüssig wird. Diesen Tisch nimmt man, nachdem man die Beine aus der-Platte herausgeschraubt hat, im Reisegepäck mit. Die meisten Möbel führt beim Rei sen und beim Ausenthaltswechsel die russische Kaiserfamilie mit sich, und ein Umzug vom Winter-Pa·lais in St. Psetersburg nach Lidadia ist kekne Kleinigkeit Die Einrichtungen der Wahn-, Schlaf- unsd Arbeits-Zimmer werden mit dein gestimmt-en Mobilia oerpaclt und im Extrsazuge nach Liba dia geschafft. Selbst Teppich-e, Per tieren und Uebergardinen werden mit genommen, weil das Auge «er Zaren und der Zarin an diese Gebrauchs Gegenstsände gewöhnt ist. Der Zar hat eine Bibliothek von mehr als achtzig tausend Bäntden Von diesen wird bei jeder Reise wach Livasdisa ein groß-r Theil eingepackt, damit der Zar jeder zeit das gewünschte Buch zur Hatt-d l:sabe. Allein der Umzug der Bibliotlyek bedeutet eine Arbeit, Von welcher sich nur Derjenige einen Begriff machen kann, dem einmal die schwer-e Pflicht . obgelegen hat, Tausende von Büchern sein- und auszupacten und wieder an; die richtige Stelle in den Regalsen auf- T zustellen. ! Für die Kinder »der Zarenfamilie trerden ebenfalls sämmtliche Möbel, aber au"ch alle Gebriauchegeaenstänoej mitgenommen. Ganze Kisten sind mit Puppen und Spielzeug gesitllt,« uusd es ist ja bekannt, daß auf den Reisen der Zarenfainilie, wenn die Kinder daran theilnehmen, auch eine lebende Kuh mitgenommen wird, welche die Mlchs für die Kinder in stets gleichmäßiger Qualität zu liefern hat Selbft wenn die Kaiser-in von Deutschland in die Sommer-frische geht und fiir einige Zeit Aufenthalt auf ihrer Yachst »Jduna« nimmt, die fonsi mit allen Einrichtungen fiir ei nen längeren Aufenthalt versehen ist, muß doch noch eine Menge von Klei nigkeiten mitgenommen werden, um auch auf dem Schiffe Verwendung zu finden. Mehrere Dutzend Photogra phien mit aufftellbarem Rahmen, die Verwandte und Freunde der Kaiserin darstellen, bringt sie stets auf die ,,Jduna«« mit, packt sie selbst aus und vertheilt sie auf dens verschiedensten Möbelstiicken und Paneelbrettcrn. Jst der Aufenthalt auf der »Jduna« vor über, so nimmt die Kaiserin diese Photographien wieder herunter nnd über-giebt sie der» Dienerschaft zum Verpacken. Briefpapier, Telegramm Formulare, Schreibmaterialien, pho tographische Apparate und Utensilien, Mufiskalien Musik - Instrument-« Mappen, Truhen, Kisten, Nippfachesn u. f. w. werden auch fiir den kurzen Aufenthalt auf der »Jduna« mitge fährt. Wie bereits erwähnt, haben die Offiziantrn eine ganz besondere Uebung im Eins- unlo Auspacten, und es passirt selten, daß unterwegs et was zerbricht; unangenehm ift ein sol cher Vorfall natürlich immer, beson ders wenn es sich- um einen Erinne rungsgegenftand mit Pietätswerth handelt. Sehr erleichtert wird das Verpacken dadurch, daß besondere Ki sten mit verfchließbaren Deckeln por handen sind, und daß beim Berpacken Leut-e verwendet werden« die etwas von Tischlerei verstehen. Man muß einmal einen Umzug der deutschen Kaisersamilie vom Neuen Palais bei Potsdam nach Berlin mit angesehen halben, um zu begreifen,daß es sich hier wirtlich um einen Umzug handelt, wie ihn jede Privatfamilie glücklicherweise nur selten zu bewert ftelligen hat. Schon tagelang vorher find große Magazin-wagen des Mar stalls unterwegs-; dann: kommen ganze Reihen von Möbelwagen, die sich von Potsdam nach Berlin in Bewegung setzen. Am eigentlichen Umzugstage tritt früh der Marftall in ganzen Rolan nen den Marsch an, wobei unterwegs, gewöhnlich in Wiannfee, Station ge macht wird, um Thiere und Leute et iras ruhen zu lass-en. Am eigentli chen Umzuggtage erkennt man den großen Raum zwischen dem neue-Wa laxis und »den Coinmuns gar nicht wie der. Unglaubliches Möbelfuhrwert ausg Potgdam mit noch unglaubliche rer Bespannung bildet eine ganze Wagens-arg denn- auch das Gepiick der Hofdamen und Cavaliere, der Be --"4«,n ka- RI---.-k«I--cx r-.:..«-. k--f sssssss Abt Usbesvksupzlk est-hu Use-St U den und geht entweder nach derWi id prrrtstatiom um hier in einen Extra zug gebracht zu werden, oder per Achse in einer Tagesfsahrt nach Berlin. Geht der Kaiser zu längerem Aufs .enthalt nach der ,,Hohenzollern'«', so befinden sich unter dem Gepiick ganz besonders interessante Gegen-stände, vie sonst nicht mitgenommen werden. Es sind dies Sportpreisse, die der Kaiser bei verschiedenen Regatten und maritimen Sportkiimpfen sich errun gen hat. Es handelt sich zum Theil um sehr große Detorationsstiickse, wse Vasen, Taffelaufsätze, sogenannte Subs, Figuren in Bronze, Silber, Gold, in Elsenbein und Ebenholz. Dies-e Sportpreise, die eine prächtige und Pasfende Dekoration der kaiser lichens Jacht bilden, werden sofort nach der Ankunft an Bord an die be stimmte Stelle gesetzt und verbleiben da während der Anwesenheit des Kai sers. Wird die »Hohenzolliern« außer Dienst gestellt, so werden diese Kost barkeiten meist wieder eingepackt und nach Berlin geschafft. Bei den Reisen der englischen Kö nigsfamilie ergibt sich fiir das Perso nal dadurch eine Erschwerung, daß die Hunderte von -Gepäctftiicken, die Ki sten, Leder- und Leinwandsiicke, die Kasten Und Körbe nur mit einer ein fachen Nummer bezeichnet sind. Man vermeiden eine Auffchrift anzubrin gen, aus welcher zu ersehen wäre, was der Inhalt des betreffenden Behälters ist. Man thut dies aus Gründen der Sicherheit; man will nicht Diebe ver anlassen, sich an Gespäckstiicke heranzu machen, die viselleichtDinge Von außer ordentlichem Werth enthalten. Solche Dinge von großem Werth, die jeder Regent mit sich führt, sind zum Beispiel die Ordenssammlungen, welche, da die Orden meist mit Bril lanten verliehen sind, einen Werth von mehreren Millionen haben. Bei den Reier des deutschen Kaisers bieibt die schwere, eiserne Reisetaffette, welche die wichtigsten Orden enthält, Z; unter der besonderen Obhut von Be- kx amten, die sie mit sich in das Coupe nehmen. Wenn aber zum Beispiel der « König von England einen Theil des « Goldgeschirrs mitnimmt, das sonst»z. in Windsor aufbewahrt wird und etc-— nen Werth von mehr als sochsz Millionen darstellt, so stillt auch : .. ein Theil dieses Geschirrs eine gn· Anzahl großer Kisten, und fürchtet sich, diese mit der Bezeiij nung ,,Goldgeschirr" zu versehen. s « A. Ostar erlaubenan «