Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 06, 1903, Sonntags-Blatt, Image 14

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    W
ts. Ws
«Qedcute fehr,« erwiderte er strich
MH »Der Erzherzpa lebt, fp viel
weis. gar nicht in Wien, sondern
Hebt its-abide in Gar-sicut Ich et
Æ mich nicht, ihn gesehen zu ha
Fränteia von Umfattel warf Ha
rskd einen trinmphirenden Bkrck zu.
JSo wissen Sie doch. um welchen Erz
hkrzog es sich handelt? fragte sie un
befangen
»Nun sprach ja von Ernst zerbi
Md,« gab Wäldern schnell zurück und
fägte dann hinzu: »Wenn der rr
ver-schweigt, wer er ist, wird er Icher
Stände dazu hab-m Lasse man ihm
doch sein Jan-gnin
Der Wink war deutkich genug und
machte selbst Kunigunde verstum
merk.
Nachmittags folgte der Professor
Date-II in fein «buen retiro«, uni den
Sonnenuntetgzng zu genießen.
Unbegreiflich groß und feierlich
war das Schauspiel.
Harald begriff Möglich, daß die
VIIIer hier die Sonne angeöetet dat
Sen. riß Las Leben fpendinde Gestirn
in der Osirismythses symbolisirt ward.
Das Herrlich-sie fast war das Farben
spiel, das Leuchten des Himmels und
des«Wassers, als der qlüheith Ball
versunken war. Wie Odie Dörfchen.
die Palmen, die auf dem Uferdamm
dahinfchsreitedoen Thiexe fech- schwarz
IFZe Silhguetten gegen die Gxorie occ
.«:r..t.,0 troc.«.s-.-.x
UUZLUIILH us»Ub’cli- UTILULJSJeLH US
gnnn die Monvsichih Die nicht stehend-,
Heut-ern liegend wie ein Nrichen Dahin
Uhr, zu glänzen und man unitkfchiev
deutlich den Umriß dick ganzen Mond
fcheibe, wie man sie Hei Mondfinfter:
Kissen irn Norden schaut. Während
fehr langsam die wunderbar-en Fakäen
e:«ölaszi:n, zogen oie Siemx Iui und
fpiegeiien sich in dem heiligen Strom,
der fchioeigenx vorübertkim
DI-: Glocke rief zum Essen, und mit
dem Naturgenuß mass vorbei. Mes.
Summers schien etwas empfindlich
äbet Hat-Uns Verschwind-tm that,
ais habe sie ihn nicht vermißt, und
zoa sieh nach Tisch mit dem Oberst,
der sehe entzückt von ihr schien, auf
eine Seite des sogenannten Satans
zurück, während Fräulein von Um
satei mit Wildau auf ver anderen
Seite sich sehr angelegentlich unt-ser
hielh Der sächsifche Doktor schrieb im
Websch; Harald Desgleichen. Pro
sesfoe Braun war auf das andere
Schiff hinüdekgegangem Da ward
Hm wieder Thee gebt-acht Die Ver
1pflegten-g geschah ganz auf englische
Bitt und bot des Guten fast zu viei.
Am nächsten Mvigen vereinte sich
die Gesellschaft der beiden Schiffe zur
Befestigung dies Minoriempeis von
» Denkern Eine Menge Treiber hat
ten sich mit ihren Efeinsam Ufer ein
gefunden, unter denen Die skeiden Dra
« omen eine Anzahl nitswäizlten. Für
ie Damen wurden vom Schiff Sät
iei herbei-gebracht Denn gab es ein-en
Ins-kiffen dreivietieifiänoigen Riii in
stiibierFriihe durch grüne Mai5- und
Sohnenfeider den Bei en der Indi
Ofchcn Wüste entgegen ie SalinaiiZ
Jche Jugend, um der-. Hauzähne ge
chaaei, nahm die Tete und war ban
weit voraus. Mk. Salinas indessen
ergriff die Gelegenheit, sich dem Erz
Herzog zu nähern.
Einen lebendigen Fürsten von An
- gesicht zu Angesicht zu fehen und mit
km verkehren zu tdnnen, —- das ist
im in seine-n reich bewegten Leben
weh nicht passirt Und scheint ihm jetzt
Eichsiigee als das ganze Pharaonew
send sagte catald lachend zu dem
See isar. .
»sei- gisaube Ihre beiden Freundin
sen denken ek-:nso,« entgegnete Braun
imlasti sch. »Es- scheänt mir als seien
Sie abgefetzt Nur meine kleine Ma
ry läßt sich nicht blenden«
Haralos Ettele1. war durch d:e
Beobachtung des- al m He ern get ref
jen.
»Wildau kft doch- auch ein sehr »m
sieben se Metrsch ganz abgeseh: n non
fein-Hm fürstlichen Rang,« ervioerxt
et, erhielt aber keire Amme-c
Der erste Anblick des Heiligthums
enttäufchte HJtald selspr Er hatte sich
einen hochrag-: nd: n Bau gedacht und
erblickte, darauf guteitend nur eme
uiedtige Steinm-.ass. Erst als er in
den durch eine Umfassunggmauer um
Jchlofsenen alt-In Tempelbezitl einge
treten war, bemerke er, daß nur das
Dach and sechs mächtige Säulen
espitäle mit Hathoemasken aus der
Erde h: tvereaglen und der berühmte
Tempel per Hame, der egyptifchen
Mit der Liebe und Freude, noch
; reifsten its mütterliche-c Boden stecke.
Mee- den Säulen des oriicus
eine bolzteeppe hina, und
Msich we Hatald ein feier
7 II IWJU 24 Säulen ruhender
« o ers-hart en Ber
MI- 1 Naß eiscsbf dg Ueber
.» von few-s Lippen
sMer Mit-L sum-Idee Bewun
IN sobald ei
» MO- fett-I
. g III im rieng WM
kr- JsP-«-«-«-.--JZ, .--, . 1«
Stock hohen Häufern von Chicngo.
das er zur Zeit der Weltnusfteklung
besucht. aufnehmen könne. Jndeß
nach dein Grundfaß: .Tirne is
Money· war er nach fünf Minuten
mit feiner Bewunderung fertig und
trieb zum Weitergehen Bald fand
sich Harald in der Halle allein mit
dem Professor und Miß Mart-, die
sich zutrauiich an dessen Arm gehängt
hatte und frisch und bzledt aussah.
Die Sympathie der Beiden für einan
Ider schien gegenseitig zu sein. Das
junge Mädchen plquderte und fragte
nnd theilte die Begeifterung des Pro
fessors in einer so liebenswürdigen
und intelligenten Weis-; daß hat-III
sich nur wieder wunderte, warum sie
sico nicht auchi hin argeniiker in ihrer
wahren Gestalt zeigte· Heute ließ sie
sich durch ihn nicht stören: weiter aber
gina ihr Zugeständnis nicht. Denn
sie vermied es ängstlich, mit ihm zu
sprechen oder ihn nu: anzusehen, winz
rend sie sich doch entschieden um die
Gunst d:s alten Herrn bemühte
Doch nun biete ess, sich soweit mit
dem reich-en Bi!:erschmuck, der jeden
Zoll der riesigen Wände nnd Säulen
bedeckte. bekannt zu machen, daß Et
nsem dessen Sinn un: Bedeutung einr
aermaßsen versiänthch ward. Fuss
Erste nruthetm diese Mtnfnzen mir
den im Profit gesehen-n Köpfen uns»
Füßen und non vorn xtzexzeictznetseni
Schultern, diefe Thiertöpfe und Ein-I
d!erne, die ganze Weise der Darstel-I
-...... c»-«». k-. Fumkmsfh In Wes-b » .
Dass-e III-I-» -- s-------·---s1 ---- -»» --
tauin Lust verspürte sich in sie zu k:r- H
tiefen und Mr. Salt-us Flucht eini- i
germaßen gerechtfertigt fand. Dachs
ais Ganzes betrachtet entzüette ihn der E
Raum, und er hoffte, von den Erttäi l
runnen des Professorss doch etwas- zu
gewinnen
Dorn-Iß der in der Gesisslt der ge
fliigetten Sonnenscheibe rrm Tnpbcn
entgegengetreten ist« wird als Licht
sgott dein Ofiris und Ra gleichxsxfielli,«
erzählte Braun. »Er ist das Symbol
des-Guten, der Säeq desselben Tiber
die finsteren Möchte. und daher ist die
Scnnenschtibe über den Thüren aller
Tempel zu finden. Uebrigens wan
":elt horns ja zwischen nns.« wandte
er sich lächean whaan »Der Sper
ber ist sein beiliges Thier, und in der
Gestalt desselben sehen wir ihn perso-Z
niiiziri. Freuen wir uns, daß solch’l
ein Lichtgott Uns befchiitztF - l
»Wenn Sie ein Lichtqott sent-»u be
merlte Miß Mann »so sollten Sie ar
are-nt Menschintindern beifdeben
a. —«
Er sak- sie überrascht an. Was be
deuteten diese Worte?
Sie war ein paar Schritte zurück
geblieben In dem· nur durch die
Kerze des Professorsz erhellten Raum
konnte er ihre Züge kaum unterschei
»Statt? —- Dai klingt ja gerade
so, als ob ich darauf ausginge, Unheil
zu Mit-ein« unterbrach er sie bestem-H
dei.
»Ja,« entgegnete sie leise
Sein Herz bequem erregt zu klo
pfen. Der Professor verschwand so
eben im nächsten Zimmer. Harald
befand sich allein mit ibr in dem dun
keln Gemach
»Da muß ich aber wirklich am Auf
klärung bitten, Mis; Sstiina3,« sagte
er baib lachend. »Ich ohne nicht, wel
cher Uebelthat Sie mich zeihen.«
»Sie ahnen es nicht-« gab sie zu
rück. »O, wenn Sie wüßten, wie Sie
mich quälen !«
»Ich Sie? —- Ja, aber um Gottg
willen -—"
«Pit!« Sie entflob, denn es nah
ten sich Schritte, und von der anderen
Seit-e rief der Professor »Mi Mart-,
hier ist der Nitschliisseh den i Ihnen
zemen wollte-·
Hatalb in se7n?: riefen Betroffen
heit merkte kaum, daß der Eintre
1ende, der Das junae Mäcchen ver
scheucht hatte der junge Braun war.
»Liebe: Vatet,« sagte dieser, »Du
läßt Die Anderen Osten. die schon
längst auf dem Tempelsach versam
melt sind-«
»Da kann ich ihnen nicht helfen,«
entgegnete et, »i laß mi net setz-ew"
»Miß Mary ——— wollen Sie nicht zu
Ihrem Bat-er gehen2« wandte sich der
Haus-lehret an diese. »Es möchte ihm
nicht recht fein, daß Sie fo lange aus
bleiben.«
Harald nur«-Z, als klöngen die
Worte nicht natürlich, und unwillkür
chh sch et Mary an, ob fee sich nicht
Kean diese Bevormundung auflehnen
würde. Was ging es den jungen
Faun an, ob Verm Salinas WAN
- Leib-en recht war oder nicht? . Zu sei
nem größtea Erstaunen aber senkte sie
ask-hartem den Kopf nnd schlich wie
ein gescholtenes Kind hinaus.
»Was sit-I nun das bebe-tm's« pol
terte der Professu. »So laß« doch
das Rätsel etwas let-eu, kenn sie
Der Seh that einen tieer Rhein
zua nnd sagt-, ohne auf seines Vaters
mai zu autmttem , »Ich- sag
. heute ja noch see sucht. La
«KWF«FÆ-Æ »Es-W
« , I r w met
- M seid-Z
. W m M fu« Sper
her in dem Lebzeiten Wunsch nach
einer Miteinander-Mann rnii Mit
Rath unisonit deren Nimm Mr. Sei
like-as hatte Wild-in zu seiner Tochter
hernnneloeiii, per, neben ihr reitet-n
sie lebhaft Unter-hielt Doch schien ei
ihm nicht zu eelrngem ihr JatereJe
festzuhalten-. denn Hat-old bemerkte
Das-. fre sich wiederholt nnrblickie. nli
suche sie Jemand. und dann ihr Thier
langsam Wen nnd vie übrige Gesell
schaft en Ost-L vorbeireiten lie . Auch
Mes. Summers zeigte die eignng.
zurückzubleiben Sie kingte iiser einen
unpassenden Sattel nnd hatte sich des
Verstandes deg- Doktorj Braun ver
«sia;eri, da die niederen her-ten sie im
Stich ließen. , So kam es. doß die
Entfernung zwischen ihr und iß
Mart- trod deren langsamem Tempo
nicht verkleinerte. Da hielt diese
plötzlich ihren Esel an und sandte
Wiisau mit einer Frage zu der Eng
:änderin. Endlich war der Augenblick
iiir Sperber treten-wem Maty anzu
iprechzm Doch sie hielt den Blis ntit
so gespannter Aufmerksamteit aus die
Nachziigler qerichiet, daß sie seine
kWorte gänzlich jin-erhärte, und in ih
iten Augen lag ein solcher Ausdruck
? von Seelenpein. daß er betroffen ver-s
fiummtr.
»Wenn Sie wüßten, wie Sie micks
quälen,« klang es ihm ins Ohr. Nein,
«nicht er quälte frei Der junge Braun
war es. mit dein ihre Herzensnoih
zusammenhink7. Wie eine Erleuch:
iung kam es Einn, und trotz all-Instru
gesiihls wartete er steten idem jungen
Mädchen, um durch das Benehmen
des Hauslehrers Sicherheit zu erhal
ien üärer seine Vermuthnngm Da
hatte er sich intseß getäuscht Mi:
c.r..- eisernen Gesichi. nndexvegten
Blickes Miß Calixt-as streitend. ritt er
ar. Mis. Summer5· Skite weiter. aI
tümtrere ihn die Tochter sein-IS Herrn
nichc In Knabe Seeie empörte sich
etwas gegers dies schroffe Benehmen
des Doktors Wgt es nur Ungezevi
gendeit oder war es Absicht? Er er
innerte sich det- warmen Bemerkung
iiirszk Mes. Salinaä und Miß Muth
die er an dein ersten Abend in Alex
andrin von Braun gehört, und dei
sen Antwort auf die fcherzende Frage,
die er gethan: Daß ich ein Tho
mtireZ Sie kennen wohl die Ameri
tnnerinnen nicht?
Die Alles zog im Nu cnrch Ha
ral:'s Seele, und dann fah er das
traurige Gesicht des jungen Mädchens
an, die net-en Wildau weiter ritt un
ihm zuhörte und deren Gedanken doch
Hinz wo anders waren. Er verstand
re plöhlich, verstand ihr Spiel, ihren
Gesang, verstund ihren Schreck· daß
er sie belanscht und ein tiefes Mit-sein
mit der Tochter des Millionörs et
griff ihn. Noch mehr: sie Laxn ilzm
wie eine Leidensgefiidrtin vor. Auch
er hatte die gefunden« die er liebte
gefunden und verloren. Ob er sie fe
mals wieder finden tviirde2 Wie ein
Traumbild war sie ihm erschienen
nnd entschwunden, nicht einmat ihren
Reinen wußte er.
Aber er war nicht der Mann, M
lange sfchwermtithigen Betrachtungen
hinzugeben Die Gegenwart war zu
schön und interessant, und tägtich
mehr tarn er sich wie ein Schüler vor
det ausgezo» :.-, um rn der Schule des
Reisens zu lernen.
Nachmittags folgte Will-an Ha
ratd auf das Verdrä, nnd da ent
schlossen sich auch die Damen. mit
Hilfe einer künstlichen Treppe, di
dntch einen Stuhl und eine Fuß-Saat
auf der Wissertonne erbaut ward,
hinaufzutlimmen Wo der Erzhm
Zog war, mußte such Fräulein von
mssgttel sein, und Sperber konnte
nicht umhin, zu bemerken, daß Daifn
ebenfalls sich seht viel mit diesem be
schäftigte- Doch tröstete er sich füks
Erit- dszmit, daß sie sich nur für die
Zurückhaltung, deren ek sich defleißig
»te, räche, und ihr Herz doch im
Grunde ihm ehste. Seltsam, naß
er mit Mary Po tiefes Mitleid being
nnd mit der reisenden Dain nicht,
deefer doch auch Herzenznoth berei
tete. —
Wildan malte nnd nahm mit g:
entithlicher Grundezza die sen-un
rann hin. die die Damen ihm spen
deten. otatd meinte oder« et sei
nicht zoetJYet »mit« feine-; Kunst nnd
- L——
Icllicflc Illls m tut Qui-eh usw L
Professor ilnn eingeddndint hatte. Es
war eine enFrZifche Nachbildung des
ältesten Buches der Welt. das ein vor
nehmer Egypter, Pytah Hoten in
bohem Alter für seine Söhne geschrie
ben hatte. Die Weisheit-siebten die
ses Mannes tündeten einen so hoch
qebildeten Geist und eine so edle Le
bensauffassunn. daß die Jahrtausen
de zwischen dem Einst und dem Heute
iiberbrüctt schienen. Jetzt saß aber
Ssverber mit feinem Englisch fest,
denn Braun befand sich auf der »Eh
fu«, und fo wandte er sich bittend an
Mes. Seinem-IT ihm zu helfen. Sie
erfüllte sogleich feinen Wunsch; doch
nachdem er zwei Gedtchie mit ihr
übersetzt hatte, erlahrnte sein Muth,
nrn ein drittes zu bitten, Sie zeiqte
so wenig Verständnis-z für den weisen
Eavpter und so wenig Vergnügen an
ver «Le«tttiee, daß date-IV das Buch
tchlvd
»O « , ei ist langmilig,« meinte
sie. »Hu-h freut es mehr, mit Sie
zu viaudeenk Das that sie denn
auch.
Sie me noch ganz erfüllt von ih
rem Esekabenteuet am Vormittag
III Thier war wem-d gewesen von
dem unpassend-en Sattel nnd darum
set-Mit unen. da schalt sie
nie- tn eb- enetaiichen Wetter-·
ers-ex Inst der sonstesten stimme
sähe- dtet Boll, des Ue Miete se
« . Juk, MEMkWWE
graut-im detzendie rnld entgeg
nete es sei doch need chLirnmer das
die Menschen geschlckgen würden
Kein meinte sie die könnten M
felder helfen. aber die Thiere nicht«
das bräche ihr das Herz. Und nun
Jetxilderte sie shnr vie pour denr desg
Jie in Irinnd auf ihre-n lpß
set-Men, nnd die mindert
Pferde, wie It die es bei ihr hät
ten, und wieää sie liede, wobei ehre
Stimme vor htuna bebte.
Eichen Sie denn nicht auch is .
das Elend der Menschen Thäl
rrahtneik fragte Harnis. »Ja Ir
land giebt es doch so große Noth
daß ein gäiikes hxrz wie das Ihre
gewiß davon-deine t werd-en muß."
»O, glauben ie nicht die lii
tierischen Zeitungenf erwiderte se
gleichgiltig. »Wenn faule schlechte
Leute ihr Geld ver-trinken —— dafür
kann Riniiand!« lind sie spielte
ntit dem Brillanten an ihrer wei
ßen gepflegten Hand.
Hukald beugte Trch herab, um den
Rina zu b:wundern, der von un
schätzbarem Wetthe war. »Das ist
gewiß ein altes Erbstück?« bemerkte
er
..O nein, das ist ein Geschenk von
Mr» Summers,« entgegnete sie, in
dem ihr Blick zu Wild-m und der
Ums-and hinüberle. .
Die Sonne neiqte sich wieder zum
Untergange, und das herrliche
Schauspiel wiederholte sich. Nur
war die Farbcngluth noch größer,
noch zauberiicher als in den vorigen
Tagen weil -ine lei chte Woll enschicht
Hort dem Horizont lag und die
Studien des feurigen Gestirns
Juck- unv zurückwari. so daß sie sich
wie Garben hie an den Zenith streck
ten und selbst der öftliche Himmel
rn rothern Wirdcrschein gebadet
war. Haraio gab feinem Entzücken
lpsrbnfts Most- ssv ist-unbi- MO
want-, dem er sag en tonnie, tons er
empfand der mit ihm sittsttr. Aber
die aleichrnäszige Ruhe Ver Mes.
Summers genügte ihm nicht. Ihr
freundlich-K »Vert; beautisul in
Ieed'·, pas sie aus spdeutsch wieder
holte, schien ihm nicht der rechte
Wiederttang isiir seine erhöhte Stint
mung, uno so rief er Wilduu an,
der mie Vertoren in die Gluti; schau
:e. Der neigt: nur ein klein wenig
den Kopf. als wolle er nicht qestört
sein. Harald durchzuckte piöylich
s«.in Mißtrauen gegen die Versunten
heit; die der oertappte Erzherzog
darstelltr. Er posirte ins Ein we
nia abseits stehend wandte er den
Damen sein vornehmez Profit «zu,
in einer Halt una, als wolle er sich
eben photogr.svhiren ins-sen. Du
tauchte ein Kot-s mit einem weißen
Helmhut über dem Verdeck aus.
Dieser Helmhut war ein Gegenst-and
ver Belustigung sitt die ganze Ge
sellschaft, und tnit größter Gutmü
thigteit ließ sich der Doktor Fischer,
der sehr stolz aus die Kopsbedeetung
war, die, wie er behauptete, ebenso
praktisch wie rein fremdartigen Cha
ratter de- Nillandes angemessen,
neck:n. Der Seschsetpntte das Ins
lent, Jedermann in heitere Laune
zu versetzen, nicht nur durch die
Ssetnurren und Anetdoten, in denen
er groß mar, sont-ein« mehr noch
durch den unsreirvilligen Humor
seiner ganzen Persönlichkeit Am
li:öenåcoi·:rdigsten war aber, daß er
tnititttixttns wenn die Anderen lachten,
und es surchnus nicht übel nahm
wenn er zur Zielscheibe von Witten
diente. Aus seinen tläglichen Hilfe
ruf eilte Hnrald lachend herzu ihm
rwporzuhetsen, und als nun unter
Gestöhn und Grpolter dir behiibige
Here nach oben gelangt war und,
ren Schweiß von der Stirne trott
net-w mit einein Biiet aus den
Abendltirntnel bemerttn »Das ist
doch als ob ein Maler seine sämtnts
Eichen Farben aus «die Palette gerie
den hätte-' tdnnte selbst Wildnu in
keiner Pose nicht ernsthaft bleiben.
Mäuschen, Mäuschen!« ries der
Sachse rnit Stentorstimwe, «totnm
leer-us, hier is!’s scheen!'«
Von unten antwortete die helle
Stint-ne der Gattin, die sich endlich
auch einschloß die Reiterei zu unter
nehm. Ihr spitzt- iser Qlterst,.
und da war die Gesellschaft vollznn
lia. Aber Scherz und Lachen ver
stummten; Osiriö war zu groß
ck mob Strahlenitönze für alle die
braunen uns blonden Häupter und
goß goldenen Glanz in ihre Augen,
als wolle er sie daran erinnert-, daß
auch sie Kind-et des Lichts seien,
Triebe seines Wesens, die ihrei
himmlischen Ursprungs sich würdig
machen sollten.
lFotifeymtg folgt.)
Jn Jltchison besteht ein Frauenllub,
ver lich des-. schönen Namen: »Dann
und Schweige« gegessen hat« In der
vorige- Versammlung baden die Mii
glieker bei Erzählung des Leid-- de
nen fe ausgesest sind. aber solchen
Stanral gemacht, daß okr Wirth dej
Lolalz sie höflichst erlischt hat. sich
einen 1nde:enBerlamnilm-.gsplatz aug
zusuchec.. . . .
Mit tiefem Bedauern wird die Da
mens-est ver-keimten daf; ihr liikvens
mähnigee Liebling Wideva bsxi sei
nen inndwtkilyfchaftlichen Experimen
ien so viel hegte Zelatsssn hat
Marepni ist von König Guaed von
Engl-gib empfqu en worden. Sollte
das der Dante in vie-na, welche feine
seine-sung lchnödeqbwskey nicht void
ein-se Abg-sue und vachmetzen
verursachan
iIEUSJViiroiger sein als alle anderer-»
-,-.--«-·«
Die Frau und die Ehe.
Von sum Gib-.
Aus per Feder Elisobetät, der KI
nigin von Numiinken Grasen Seid-Ah
sind soeben im Berti-ge oon W. Wun
terlingi Mönchhandtung in Regen-til
barg drei neue Schriften erschienentj
.Uniet ver Blume« . »Es klopft« unvs
.,Gesliistette Worte( Was eine auf
den Döhen des Lebens stehende ge
lehrte Frau, wie Karmen Sinon-, darin:
ist-er die Frauen unsx die Ehe sagt Isi
Feeignetv besonderes Interesse zu er
wecken. Die Fürstin schreibt u A.:
Die Männer verstehen so selten oie
Frauen, kenn der Mann ist viel ein
facher in seinen Empfindungen und
hat seiten Zeit,.ihnen zulmlschtvk ihm
ist's genug. wenn er seinen Herd be
haglich findet, wenner sich miide gear
beitet hat. Dann will er nicht das
seine Räderweck der Frauenseele stu
oiren Er hat gar nicht das Bedürf
ni,ß sie zu ergründen. sondern er
denkt. das einfache Liebhaben ist ge
nug und sie braucht weiter nichts.
Wenn oie Frau wüßte, weiche hei
lige Krast es ihr verleiht. das ein
same Denken in sich zu verschließen
und immer und immer freundlich zu
sein, so würden nicht so ost unnöthige
Stürme en: stehen, weiche die kluger-n
Frauen vermeiden, mit denen die tu
genosamen Frauen nichts Hi thun her
ben wollen. Anstaåk eisersiichtTg zu
weinen, sollte man nur noch viel lie
iobaß Iser Mann beständig einsehen
müßt-, daß fein Herd der allerbeste in
Der Welt ist. Natürlich lann man
ihm die Pein nicht seminier oäe er
auch tragen soll: die stinkt-Z :en der
Mater, die Noth, die Sorge, o: e Ieis
ien aleich auferlezt ist: aber nie Hein
lichen Dinge, welche aie Frau allein
bewältigen kann, sollxe sie ihm nich:
vorhalten, wenn er mitb- gearbeitet ist.
Er sollte zu Hause stets- nur Sonnen
schein und Feiertage finden, und das
wär-: ganz leicht, wenn eben die Frau
gar nicht an sich dachte, sondern an
ihren heiligen Beruf. Daß Frauen
aas können, beweisen solche, die ein
abgeschlossenes Leben der Selbstents
öuszerung siibren. Es ist Ebnen nicht
gestattet, jemals von sich selbst zu
sprechen. Warum befolgen sie nicht in
allen Verhältnissen diese überaus
weise Regel? Jbr Jnnenleben ist den
wenigsten Menschen inåeressant. Sie
wollen nur bas Ergebniß des inner
lich Erlebten sehen, nicht aber an den
Kämpfen theilnehmen, die solche Reise
hervorgebracht
Die Männer möchten am liebsten
Göttinnen haben, nicht schwache
Frauen. bie sich anlehnen möchten
Der große Jertbum besteht hier. oasz
die Frau, bie so gut aus eigenen Fitszen
stirlxenlanm so lange sie unverheiratbet
ist« aus einmal meint, sie dürfte nun
sich anlehnen, d. h. ihre Selbststsndigs
leit ausgeben uno alles von einem an
dern erwarten, der nebenbei ein
schwanken sehterbaster Mensch ist-, Äste
sie selber-, ten sie aber so lange zu ei
nem Gott macht, bis sie die erste Ent
täuschung ersann An dies-er Enttiius
schung ist sie allein schuld-. da sie sich
vorher der Täuschung hingegeben
Warum kenn nicht weiter aus,eigenen
Füßen stehen? Warum denn out-eb
nen, wo man ost mehr Geisteslrast
bat s der bewunaerte udnsangebetete
Mann? Fest stehen und verbeißen.
was quält, ein Seelentarnvf- den sie
am besten allein mit sich durchmacht
Und überwindet, rote körperlich-es Un
tsebagem das ten Frauen in Tiber-rei
chent Maße zugemessen ist. Der Feh
ler ist oer erste Freund und noch
schlimmer die erste Freundin »der man
einen Einblick in diese Kämpfe gestat
tet. Wie oft bereut man später bitter,
in der schwachen Stunde geklagt zu
haben, ba man das entstahene bitten
Wort nicht zurückrusen kann
Hierin Haben oie Männer mehr
r Mike-n- ntz reib Immu- sfksllmreer fette- «
ner iidtr ihre Frauen. Sie haben das
Gefühl, den Herd vor äußeren Ein
blicken zu schützen nnd der Weit zu
verbergen, was sie enttäufchi. Die
Frau aber klagt nnd beschwert sich,
und wenni hr dann der Mann entris
sen wird, mit dem sie eben gar nicht
leben tpnnie, io wis sie oerzmeifeln«·
nnd derselbe Mann hat nur noch EI
genichasten, die man nie alt-erzählen
Kann. Warum lebtman nicht ein
bißchen mehr in Gedanken an den
zTot-i Man würde so geduldig sein,
wenn man immer Angst hätte, der Ge
liebte würde morgen fort sein, nnd
man dürfte nie mehr seine Stimme
hören, nie mehr über seine kleinen
Schwächen lächeln, nie mehr sein
Lächeln der Freude sehen bei einer
lleinen Aufmertsamteit. «
Aber nein, man denlt an sich nnd
ieder an sich und noch immer an sich,
ind dann sindet man, daß der Mann
einen nicht auf Händen trägt. Was
man sich darutet gedacht. aus banden
getragen zu werden« das bleibt dun-·
cel, denn ei war tmmeed untel, aber
ei is solch ein schöner Aaeotzuck in
den itcherm und man denkt gar nicht,
daß man den Mann, den haucht-it,
die Kinder, die Sorgen, die Mühen
nicht nur ans Unden, nicht nur ans
den Schulter-m sondern im Versen
tragen muß· nnd daß ei da oftmals
drückt, wer wollte es teugninf Die
Frauen verstehen sich alle untereinan
·---..-«-T—T,-.-—k » psswzs —-s-.-«-.»-— —
f
»der mit einein einzigen Mitl. ganz
isleieln W Stande sie Mc ,
wahre-ro die Männer vie Frmten in
seen fette-tie- Fötsen verstehe-h
Das wert nach weht gar nicht die
Lkbficht Die rasen sollten i in ei
genen Manne ein wenig r fel
Hsast bleiben, Wir er immer etwa
zu entdecken hat. Sele die körper
lichen Leiden. denen ltte4 Frau ausge
seit iii,. erfüllen den Mann mit An
dacht. ja mit Atti-tang, wenn sie mit·
ver rechten Würde unt-« Mult- geteer
grn werden.
Die Frauen sollien mehr der
Schwäche der menschlichen Mitm
Nechnung tragen, und wenn sie glau
ben. Grund zur Eifersucht zu« hol-ern
sbllten see dies mii kluger- Philosophie
verbergem Wenn sie den« Heldenmuth«
Mitten. diese Qual zu verbergen, so
Hätt-en sie balo davon erlöst ZMU
statt durch Scenen und Vorwürfe zu
reizen und den Mann noch abwendiger
zu machen. Es hat schon manche
Aug-, selbstlofe Frau ihren Mann
miser-r zu sich zuriickgefiihri und ihm
geholfen, ilter eine unerlaubte Leiden
schaft Herr zu werden. Alles und
clles ronrentrirt sich immer wieder im
Worte: Selbstlost Das ist das ein
c.iqe, das man allen Verhältnissen ent
gegenzubringen hat.
Die Ehe träat in jedem Volke das
Gepräge, dessen dieses Voll bedarf.«
Darum lassen sich auch leine Geieye
und Vorschriften machen-, sondern es
wäre allein Sache der einzelnen Men
fchen,»sich hierin wie in allen Stücken
zu oereoeln und zu vervolllommnen·
Gerad-: in der Ehe spielt ver Körper
unerhörte Streiche und macht das Ed
lrrimrcen so lehr viel schwieriger- Es
aäbe gar seine Frauenfrage, wenn sie
ishr ans-ers gehandhabt worden wär-.
Die Männer haben Mägde haben
wallen. vie Frauen Heiden, und die
P--l--— --,
Yttltslikl lmucu neu-r zu qui-ca Hss
macht. und die Frauen konnten den
Druck nicht mehr ertragen. unter wel
chem die Männer sie zu halten suchten.
Da kommen alle die traurigen
Dinge ter Erre: Eifersucht. Miß
trauen, Seibsisncht uns allerhand un
beschreibliche Unarken ins-Spiel. Denn
in oer Ehe bilden bie Menschen sich
ein, sich oolltornmen geben lassen zu
t-,iirsen uno sent-en n: cht, dast, sobald
iie sich gebn lassen alle ihre Fehler
riesengroß werden und ibre Eigen
schaften unbedeutend tlein Gerade in
der Ehe sollte man sich niemals geben
lass-en, sondern sich vollkommen in der
Gewalt haben. Ein unzeitäges Gäh
nen kann ein ganzes Dramir zur
Folae haben. Denn es Munvet eine
Gleichgültigteit und Abspannung viel
leicht in einem Augenblick, der oem an
oeren höchst wichtig erschien zu einer
seelisch-n Mittbeilung. Dann kommt
binzu daß bei de Ebeleute anderwärts
beschäftigt sind und sich miide wieder
fin:en, sodaß die Mitbiglein allein
schon a,eniigt um sie reizbarer und
aleichaiiltiger zu machen, anstatt Daß
jede Beaegnung und Vereinigung ein
lleines Fretkcensest sein sollt-·
Man sollte nie iiber seine Ehe lia
e:n. in keinem Falle und unter keinen
Umständen Man sollte sie tragen
lönnen, wenn man die rechte Selbst
überwinouna und Geduld hätte. Es
bleibt im besten Falle-ein Verhältnis,
das nur mit äußerster Zartheit gesund
bleib-en kann, und nur mit größter
Aufopferung zu einem guten Ziele
sührd
w-—
Det- falsse Ost-M
Eine charalterisiische Seene spielte
sich «-— so erzählt der Petergburger
Herold — dieser Tone in Moskau ob.
Ein junger Mannbet einiere Aehn
lichteit mit Maxem Gorli bat, ging
mit einer Dorne am tm spazieren.
Plötzlich lies aus der aar oer an
zieren Spaziergänger ein jurmes Mäd
chen zu ibm hin und sagte-. ,,Grosrer
Maxinr Gorti. nitnnr von mir diesen
Kuß siir Dein Mberrlirtzes Diama- »Das
Nochtashl!« Mit diesen Worten um
schlang ist den Mntüchen Gern
und ceab ibnt vor versammelte-n Vol-e
»
eine-n schellenden Kuß. Die am Arm
res Herr- qehentse Dame, die hierin
offenbar eine aneiznnq ihrer Rechte
eebiickie, ergriff sofort ihven Sonnen
schitm und hieb mit demselben auf
Tie kiiszlnsiiqe Dame ein. Diese erwi
detie den Angtiss in derselben Weise,
fo daß ein tegeirechier Kampf mit
Sonnensichirmen entstand. wobei auch
:et falsche Maxim Gorti einige Viehe
abbetam, als er den Versuch machte
die kämpfenden Damen zu beruhigem
Vielleicht macht ter echte Goin ein
Sittendmma daraus!
--s-—--··O-.
Leuien in bemngirten Vermögens
vekiaäktnisssn ist bat eifcine Studium
des Anlaufes der Venqueioiiiiifaire
als Q.elle niihiicher Belebuan nicht
dringend genug zu empsctzlem
e- s i
Einer unserer Astronomen bat die
Entdeckung gemacht, daß auch die
Sonne bewohnt sei, —- Lcn einer ganz
besonderen Rasse, wie ek iqgi. Hostie
er Sonnenbtiidee meines-?
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Vom Geist szmn nein-then Menschen«
verstand ist es weiter, als ums denIL
Napels-es see Erde.
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