Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 27, 1903, Sonntags-Blatt, Image 11

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    cis-«- sHs »H»
us dem Tagebnch eines See
manns.
CI Von Ida Hofmann.
Meine Verwandten hatten mäch- ge
beten, das Osterfesi bei ihnen in
ig zu verbringen i— Kind
heitsserinenmmgen ausfrifchen im
trauten. bang-entbehrten Femilfsnskris
— besser konnte ich den karg bemesse:
net- Ukslaub nicht verwerthnx Da
Brief-schreiben nicht meine Sache, ließ
ich kurzer san-d ein Telegxamm vom
Sie-pel:
Tresfe Ostersonntag zwölf Uhr
fünfzehn Minuten ein.
Jm Westen Augenblick beschloß ich.
den Frühzug zu noch-new und war be
reits um neun- Mr zur Stelle.
Mühe und stei· von des Aufkündi
gen Eisenbahnfainh sollte mich ein
kleian Spazier-sang wieder in Trotz
bringen, so schiendette ich die Schick
enkslsang. ·
Köstch war die frische Brife, dze
üben schaumigekrönte Wellen zu nur
herüber wehte. Klar-er Himmel, fem
kichs Stille rundum, unterbrochen
nur vom Geläute der OistetglockeUL
Schön war-B auf deml Laan, schöner
noch mußte es auf dem Wasskr fein
Wie mit Geister-band zog’s mich, Ich
«..-— —!-l-4 —:«L--kl-L
Islllllc Mc stillst-use suurt about-syn
urrd eilte die Schisskbkückt thML
Am Haku Mk ich Vater Nielien,
in Mwohnter Thätigstoit, eines seiner
Boote talsaternd.
»Na. sung Herr, sind Se ock mal
webt-r ter«, meinte er treuherzia und
schickte ich an, die »Nelly« segelfertisg
zu machen. Daß sie mein Lieblings
boot gewesen, lyatte der gute Alte in
der langen Zeit nicht vergessen.
Da der Wind bestiim":«ja war,
brauchte ich mich weniq um das Boot
zu tümirnerm Ziellos steuemd, überließ
ich mich mein-en Gedanken Sie führten
mich nach der Biscaya, deren Gewötser
ich vor einer Woche etwa getreuzi. Hei!
Hussabl Wie uns der Sturm da um
die Oliv-n aesaust, der mit aller Macht
von Süd-West herüber-wiegt Wir mit
Bollbnmps voran. Zisckende Wellen
hinter-ber, uns überholend, tsich Geiz
fern-d hinterrücks aus unser Fahrzeu;
stürzend, im Iluqe mit sich sortschleu
derm, was nicht niet- und nageiieit
war. Welch ein Geiensiatzt Vor aa,t
Tarsen in heftigem Knirps mit den in
wildern Aufruhr tobendens Elementen
beut-e, sast ohne Steuer, aus der harm
losen Schlei unriiertreibena Harm
ios? Das B1lo Hans Reimen
tauchte vor mir auf. Wie er leidig
und lebte. sah Ich ihn, »in meinesGeis
its-I- sAusg«·", Un armen Freund, ree
hier an lLeser selben Stelle den Tod
gesunken. Vor fünf Jahren walz.
um die Oster·zeit. Er Evar Seemann
tvie ich, in allen mutischen Künsten
erfahren und denkeckx s-—!
Die Erinnerung an das traurige
Ereigniß hatte mich übermannt mit
der Lust am Sen-Uns war’s mit einen-.
Male vorbei. Jch stiea an der kleinen
Holzbriicke aus« Vater Nielsen schien
betreten, Pech er mochte mir wohl an
sehen. daß ich nicht Rede stehen« wollte
und sragte er nicht weiter. Es war elf
Uhr, sie Verwandten erwarteten mich
erst um die Mittagsstunde so beschloß
«ich, die Mutter des todten Freunde-.
auizusuktm
Frau Reimerg wohnte ins der Hafen
aasse, asamz in Der Nähe. Mein Ge
'vii-chtniß hat ihr Bild mit lie«3evoller
Treue bewahrt Eine vornehme Ge
stalt, ein blasses, sein-es Gesicht, in Das
sich taum jemals ein Lächeln verirrte
Wie eint Schleier von Wehnruth laws
über der tsiitigsem deren bloße Er
scheinung dorthat daß tiefer Schmerz
dietsoele adeli. Frau Neimers spracks
svort gemeinsamen Schleswisger Ve
tansnten, ich mußte ron meinem Reisen
erzählen. Aengstlich suchte ich jede
Anspielung zu vermeiden, die vie
Trauern-de an ihren Verlust gewohnte
Mit ein«-m Male ater sprachen wir
von Hansli, von seinem Leben und
Schaffen, sein-tm Hoffen uno Streben
Es war ter Mutter Herzenabeoürsnifz,
sich im Geiste dein todten Liebting
stets amermiirtia m halten« Das
vertraute sie n«Ir« ins schlichter Rede«
wie aus weiter Fcrrir nur. von leisem
Schmerzen-stets durchzi:tert. Mir war
zu Muthe wie nie zuvor. Doch - --
ein-mal hatte ich Aehnltches empfunden
An einem sauer-. Sommerabenb, et
Gerum da das fchtretmüthtae Polte
lied »Am Brunnen vor Odem Thore« its
tlangooll totichers Tönen anc man Ohr
gebrunaen Jcb kannte die Sängean
nicht sehen, verlangte auch nicht dar
nach, nur ein Wunsch beseelte mich,
daß der Heimathlaute süße Weise so
trekter tönen, nimmer enden möge.
Hat-s Reime-es hatte in Flensbura
sein« Steuermannsexamen gern-acht und
in überrafchem turzer Zeit eine Stet
luriz gefunden Als dritter Steuer
matm auf der- Hatnburaer Barte
«helene«. ein fettenek Glücke-fall.
k- Zusgteich mit der Freudenbotschaft
enwftnsz die Mutter bie Anmeldung
des Besuches ihres Einnigerh Er wollte
die Ostertage mit Mutter und Schwe
ster in Schlestvta verlieben; der Vater
war längst todt·
Am Sonnabend gegen Abend kam
Hans an. Das Wetter war unfreund
I«Ech unsb mfzlalh »der jun-ge Steuer
» mann aber vtet zu gtüetltch als daß er
t darauf hätte achten mögen. Sonst ernst
und verschlossen« war er heute spru
delnd vor Laune und Uebermuthx
Mutter und Schwester ließen sich von
ber stoben Stimmung des Glücklichen
mit sortreißern Ein schöner Abend
PWRY nur fküchtäg vom Schatten
TWtbtaer Erinnerung »an den
Mk « ..-.--«.--s- ---MW- WH--.-s—s
Vom Mist du des-Sohne- Eksosgl
nicht hatte erleben- vlikfem l
Am nächsten Morgen zeigte der
Himmel wiederum ein trübes Antlitz,
vier Dfdeksosnntasg erwies ssich frische als s
LickyibVi-nk.,et. Wind und-Sturm heul
len über vie Dächer usnsd der Regen
lslaifchie am die Fensterfcheibem Rich
liges Herbflwetteh bei dem man ein
gemüihliches Wanderfklinvckpn in be
haqlich dutictlvävmtet Stube doppelt
willkommew heißt
Nachmittags- kamen Berti-W
Freundin-wem Likberily Krügen unt-l
Emmsa Dankt-. Lisbertb -Kcügek, vie
Rachbokswchtet, war ein Auges, fri
sches Mädchen, mit schönen, energi
schen Zügen. Hans kannte sie vvsn
Jugend aus. Seit ihrer Einsesnusng
war das trauliche ,,Du« dem förm
lichen »Sie« gewichen, doch redeteni sie
sich noch immer mit dem Vorkommn;
an. Hans liebte Ligbeth wie eines
Schwester, vielleicht mehr. Einmal
Hanser halte nicht List-Allsä- fptuss
belndes Wesen, »aber sie tout gut und -
treu, Jedermann mußte sie gern;
haben- «
Berlin Reime-T das Bindeglied
zwischen den zwei Fveundinnem
mußte zuweilen auch- Miiiler sein,
wenn Walz-M ihr-s- Imniilnci wieder
einmal allszu freien Laus gelassen.
Man setzte sich zum-lassen list
hatte aufgehört zu regnen, doch dert
Sturm brauste durch sie Straßen
daß die Scheiben des alten Hausen
klirrten. Sogar »den Unterhaltung
hatte Isiich das Unwetter bemächtigt
Man sprach von) Stürmen im Allge
nrei-nen«und jenen auf dem Meere im »
Besonderen Hans mußte erzählen
Er that’s mit Wärme, wenn auch
etwas unbeholfen uub stockend, wie die
meisten Seeleutr.
»Den Worte fassen, beschreiben läßt
sich’s nicht, Devartiges muß man er-·
schaut, erlebt haben«, so schloß er
seid-en- sainer Berichte.
Es entstand eine kleine Pause. Lis
beth Kriiiger brach zuerst dns Schnei- »
gen. »Ein Abenteuer aus dem Meere.
ein Seasturm « fiir mein Eint-finden
kann's nichts Herrlichsten nicht wahr
haft Grsößeres neben« ’
Vertha und Eman stimmten entbu
sisastisch zu. Hans schwieg und — und
lächelte. Naive Bsxroisterung aus
Haar jener unturlbiasen Theaters-«
besuclzer gleicher-IIU die noch niemals
einen Blick hinter vie Caulissen g»
krsorsen
»Hans,« rief List-eth, erregt vom
Stuhl aufspriitnenn »ich- habe eine
Idee, Sie rniissen uns heute auf ver
Zchlei ausseaeltk.«
»Heute? Unmöglich«, wehrte Hans
erschreckt ab.
« »Ach, bitte. Hans, bitte, Herr Nei
mer-IT schmeichrlten die Märschen
»Ein anderes Mal gern. Heute
nicht. Die Bis ist zu sckari.«
,,Thu’ mir die Liebe, Hans«. bat
vie Schwester. »Wer solchestürme
bestanden hat, wie Du —— «
»Das verstehst Du n-icktt«, schnitt
ihr der Bruder bas Wort ab.
»Sch«i'sse« die stärlsien Ort-instit zu
trotzen bestimmt sent-, lassen sich mit
unseren Von-ten, die schon ein tleiner
Windstoß zum Kentern bringen trinkt«
ilberhaupt nicht-vergleichen« J
Lisbeth Kriiaer war an’5 Fenster:
aetreten Verstimmt blickt-: sie zu den I
iagenten Wolken hinauf. Hang wies
ihren Vorschlag schroff zuriick ---— soz
war’s ein Wahn, baß sie nur zu wol- !
len, nur den kleinen Finger zu rüh-;
ten brauche, damit er für sie durckfst
Feuer und Wasser gehe! Etwas wie t
Bittertleit stieg in ihr aus. »Ernst-uns
können die Seeleute Alle sehr schön« !
stieß sie hervor, ,,Ioch wenns gilt,
Muth zu zeigen —- Dansn passen sie.«
Ach, wie gern hätte Lisbetls die ilir
im Unmuth entichsliipite Aeufzerunn
zurückgenommen — zu ssvijt. Hang
schoß das Blut zu Kopfe. Er schleu.
terte dem jungen Märchen einen flam
menden Blick zu und erwiderte with
renb verhctltener Horn und beleioiater
HO- i c-IJ-. U. «
IIULZ du stunk Busoni-L Ver-su. »-«.s«
bel«l), Sie wissen nicht, was Sie
rseIen.« ;
Wohl ern fand die Mutter, wie liei
der Sohn g ränlr, dodx auch sie hielt
sein-e Weigerung für den- Ausfluß
übers ieberser Vorsicht Ziiirrnlfctes
Wel er. Als ob sich ein tüchtiger
Stein-ann, .v-ie ihr Hans einer war.
Don dergleichen abhalten ließ-ex
Sie trat an ibn heran, strich ibm
tosend über das schlichte, blande Haar
unsd ·flüstersie«ih:n zu:
»Warum so eigensinnia, mein
Junqu Willst »Du wirklich- den
Mädchen die Freude versagen?"
Hans antwortete nsicht ——— sein-In
Blick aber hat die Mutter nicht ver
gessen« noch in Tier Todesstunde wird
Er ihraegenwärtia fein-.
»Gut. Macht Euch ferlia.«
Lisbeth hatte unverweilt zum Fen
sler hinausgefiarrh ietzt wandle sie sich
um —- freudeslrahlend
»Ich wußt-e es, Hans-. daß Sie noch
immer der gute, alte Junge sind, der
mir nichls abschlagen lau-L Und das
ubereilte Worl« ras ich vor-hin gespro
hem das verzeihen Sie mir, nicht
.vahr, Pan-M«
Jn- lieblicher Verwirrung bol sie
:hnr die Hand
Er wußte Nichts zu erwidern.
Seine verklärte Mi ne verrieth zur
Benüge, daß aller nwrith qeschwuns
den, wie graue Nebel weichen- vor’m
Sonnenstrahl
Schnell warfen- dsie jungen Mädchen
»in-e Regenmäniel über und banden
»ich Tücher um den Kopf. Von Hülen
Bonn-le bei dem Sturm nicht die Rede
·ein. An der Schiffserrte- sange
langt, wurde die kleine Gesellschaft
vom alten Nielsersp der sie von der ge
säh-sichere Fahrt abzuhalten suchte,
ins Gebet genommen, doch- er mußte
vor den übermit: hin-n Mädchen die
Segel streichen-. Unter Lachen und
Schergen fuhren sie ab.
Draußen, wo der Wind besser em
tiam, gingen- die Wellen verhältnis
mäßig hoch. Weißes Gisscht sprißte
umher, unsd das Boot legte sich s
":veilen aus die Seite, daß das Wa
über den« Rand lief. Das Gespräch
war «ver7stun1mt, Jeder mit sich und
seinen Gedankens beschäftigt Hans
hatte nur Sinn und Aug-: sitt sein
Boot. Gewandt und sicher lreitzte er
gegen Wind und Wellen- an. Dem
Bruder zur Seite die Schwester, die
sich die Fahrt weh-l anders- vorgestellt
haben mochte, denn trotzdesz ihrs esZn
muthiges Herz in- ber Betst schlug,
konnte sie sich ein-es leisen Unbehaigens
nicht erwehren. aneß ein« Blick in
Das weiterharte ruhige Gesicht des
jungen Steuermann-er- aenügte, um
ishr die geschwunden: Sicherheit wie-:
dserzusgebem Anders Emntu Hausen,
die bisher nur selten und.stets nur bei
ruhig-ern Wetter auf dem Wasser ge
wesen. Sie hätte von be tiemmenwer
Angst gepackt, am liebsten laut ausge
schrieen, suchte sich abe:,im1 Hinblick
auf die Gefährtin-new zu beherrschen
imh klomm-st- xskb smmvffmsit ern hoc
biinne Sitzbrett an.
Ligbeth Krüger war die Ein-nah die
das qroszartige Schauspiel würd-. qte
So war er ensdlieh gekommen, der
heißer-sehnte Augenblick der sie nüch
tern-er Alltäglichieit entriß, sie durch
rieselte mit unqetgnntem wollüstigem
Grausen. Unbeweglich stiarrte sie auf
Isie sich iiberstiirzenden Wellen,sell.1-el
giend in dem stolzen Bewußtsein dasz
des Freundes tundige Hand oie ent
fesselten Elemente zu m: ist-ern ver
stand. Lisbetlfs Augen leuchteten
ihre seinen Nasensliiqsxl bebten, ihr
blasser Teint war von- leichtem Roth
purckyliilji. Jhn wurre warm, und
noem sie mit raschem Griff ihr Kon
tuch abnahm, lbste sieh ihre dunslle
Hasnsmasse und floß lang an ihr her
nieder. Jn« demselben) Moment erhob
Hans den Blick —- wur die Wasser
nsixe der Fluth entstiegen?
Das Herz schlug ihm bis an ren
Hals, vor seinen Auaen schwirrte eg,
«vie von leuchtenden Kugeln, brennen
des Verlangen stieg in ihm auf, er
wollte, mußte dies holde Wesen in
sein-e Arme schließen, an seiner-Brust
Himmel unib Erde vergessen.
Ein heftiqer Windston brachte der
jungen Seh-wärmet wieder zur Besin
num, dcsch er fühlte, Daß es um sein-e
.-e!osibchmschunq »wenn wenden!
lurz und fuhr zuriick
,.Schon«, rief Lisbeth bebaut rud. (
Fast wie ein Seufzer liansg L.
»Es muß sein« «
Dann wurde es wieder st: ll. Das
Boot sagte vor dem Winde her. Der
Weg, zu dem sie vorher mehr denn eine »
Stunde gebraucht, war in knapp zehn -
Minuten zurückgelegt Jetzt noch eine
tleine Strecke vor dem Winde, dann
scharf herum, um nachher sicher uno
stolz gegen ihn zu steuern. Hort legte
Hans das Steuer über. Tag Brot
floa herum.
Da ——-— eint furchtbarer Windstoß.
das Fahrzeug schlug nm, seine vier
Jnsasserr unter sich been-abend.
Die jungen Mäcchen konnten nicht
schwimmen selbst Hans nicht, ein- bei
Seeleuten häufi qer Fall.
Jhm war H qelunizem sich am Tau
das er beim Zeqieln gehalten und noels
immer trumpshast umsinsg, hinauszu
ziehen und auf das getentertie Boot zu
klettern. Wir-r blickte er um; sieh. Von
den jungen Mädchen hatte sich keins zu
retten vermocht. Nicht eine von allen
Dreien tauchte »auch nur ein einsriqeg
Mal aus den Wellen auf. Die durch
näfzten Kleider mußten sie sofort in dir
Tiefe asezogsen haben.
Heiliger Vater, konnte, durfte Jac
sein?- Drei blühende Menschenleben
auf Dem Gewissen! Schwester, Frqu
nin und das herrlitsk Niäocken das-.
er geliebt ---— wahnsinniq geliebt —
jetzt wußte et’5. Gott, Gott fttaie ihn
nicht zu hart! Rasende Verzlvekfslnng
leallte sich ihm in die blutend-e Seele.
Kein Aue-den« leirse Rettung? Red,
ein Blick aui die Wasser tundurn s
vevgeblichl Jtriinn leuchtete ihm an
den Blicken —-— da -— ein« Boot ins
Land — — si-! much-en es tlak, ihm in
Hilfe zu eilen. lsr sollte gerettet wer
den« er allein;z Warum war er nin
mit erttunten, da das- Leben siik ilns
feine Freuden- mehr hatt-e? Tief
unten lagen sie, die er liebte. Jud
nasse Grab gestürzt von ihm, auf des
len Seele dreifacher Mord leistete.
Hans stöhnte ausf. Mute-« Musik«
Wie konnte er ihr fümr in’S Auge
blicken? Wie ihr-ein Jammer mit an
leben, ihre Selbstanllsasgen entlkäiten?
Jeder ibver Blicke, jedes ihrer Worte
mußte ihn auf den Tod treffen. Tod?
Welcher sgute Geist hatte ihm dies
Wort zu et-aunt? Einerlei —- er hatte
das Ri iae gesundem
band überlam mit einem Mal
hehre Ruh-. Liangiam fuhr er sich mit
der Hand iibek die Stim, gleichsam
schlimme Gedanken fcheuchenv. Dann
sprang ee entschlossen in die Höhe, sich
aufrecht auif dem Mel des qelentetten
Bootes ftellend Noch einenf Grill-,
wirllte er zum Ufer. einen« tut-len- Ab
fchiedkigruß, dann ein rascher Sprung
—- — vorbei!
»s« -.—-..-..
Schreckliches Lass. ««««»"
»So niedergeichlagen?« f ·
Aulojäxfep ,,. a, denke Dit. wie
«.lchcecllich! Ich bin- zu den Fußtrup
pen ausgeht-den wol-dem«
Ver feindliche Nachbar-.
Humoresie von der masnrifchen Grenze
von E. Fahrow
Verwiinscht, ich habe die Geschichte
satt! —- Satt bis hieri«
Und Frau Protest wei e Hand
fuhr mit einer he iiaen wegunsg
quer über das schlanke Hat schen
»Na, dann mach’ doch ein Ende!«
sackte ihre phleamatische, ältere Schwe
ster, die mit einem Strickstrumpf am
Fenster saß. —— Minm Brasch saß
immer mit einem Strickstkumpf am
Fenster
»von Grete Prokcss starrte zornig
die totpulente Danke mit dem grauen
Scheitel und dem gutmütkyig platten
Gesicht an.
,,S-Jtinna, weißt Du, tslyus mir nun
schon den Gefallen und sei still. Klug
reden kann Jeder-X
Mi nna schriica also tin-d zalklte die
Maschen aus ihrer Nabel. Dann
wandte sie die bebrillten Asugen hin
anH ans den Wirthschastghos, wo na
türlich Alles in Ordnungaf war. Was
Iotlte denn auch nicht in Ordnung sein
auf diesem kleinen Musterant, das
schon der seliae Brotosf in so tadel
msem Zustande hinterlassen, und das
seitdem seine junqe Wittwe mit so
ttuaen nan sesten Hönsdchen weiter be- «
wietlrschastet bette? Mit ihrer, Min
oHilse selbstverständlicht Sie war
der Minister de- Innern hier; aber
Gretc, ja, die war regierenoe Herrin.
:.-t-4- -.. -.»I m-- Hoc- eipsse »was
«LLIIJLL blast-, Wtidld MIIOOL Ost-o .oI-;, EIN-so
gern von ihr regieren.
,,Scherereien und kein Ende!« rai
sonnirte Grete weiter; ,,Jag’d und
Grenze und Tagelöhner und Knechte
—- nsee, Freundchem jede Geduld eht
einmal zsu Ende. Ich haW satt, sagt'
ich; und das swerd’ ich Dir jetzt llar
machen.«
Wen sie mit diesem «Freundchen«
meinte. das wußte Minna ganz gut.
Natürlich war es- dieser Wendumett,
dieser getreue Nachbar, der mit sei
nein masutischen Dickschädel immer
neue Plagen fiir die Schwester aug
dachtel Weil sie ihm einen Korb ge
rieben hatte nämlich! Dafür rä te
sich nun der edle Herr in seiner Wei se!
Oh, ed sah ihm ähnlich, gan« ähnlich!
Die letzten Worte ihres wanken
aarges äußerte Minna laut und nickte
dazu ans ihren wolligen Strick
strnmpf hernieder.
»Was sieht ihm Eih«nslich?« fragte
Grete, die nachdenllich im Zimmer
aus und abgeganer war.
»Nun, alle diese Niederträchtigkei
ten. Jst ja ein scheußlicher Chor-alten
der Wenoumeit.«
»So? Du kennst ihn ia Doch gar
nicht, liebe Minna.«
Wenn Grere ,,liebe Minna« sagte,
war sie sehr aereizt, das wirkte der
Minister des Innern schon. schwei
am war in diesem Falle Gold, auch
das wußt-e Minna, als-er sie hatte nun
ein-mal eine Vorliebe für Sileingeld
und murmelte vor sich hin:
»Persönlich braucht man so’n Kerl
auch garnicht zu kennen; seine Thaten
aeniigen.«
»Ach was-, Thatenl Schließlich be
klagt er sich doch immer nur iiber
meine Thaten Und jedesmal hat er
doch Recht gehabt! Was niitzt denn
das Blindthun!«
Minna starrte ihre Schwester durch
die dicken Brillenaläser an. Sie war
diesmal sprachlos. —-— Was-! Nun
vertheidiate Grete den noch
Mit einer langsam, aber sicher in
ihren Wangen hochsteiaenden Röthe
erwiderte Grete den bereoten Blick
ihrer Schwester durch einen wahren
Sprudel von Worten:
,,Ob es meine Leute sind, die nn
recht thun oder ich selbst, das ist doch
Wendumeiit tout wurschst! llnsd war
mitk- auch in demselben Fall. Man
ist eben verantwortlich fiir seine
Leute! Der infame Jagdnarr, der
Fförsteiz treibt sich ewia an Wen
dumeitg Waldrand umher -— schont
unser Wild und maust dein sein’g. —
Jch tann schelten, soviel ich will, er
aniwortet wir immer dasselbe: ««leer
ansiidiaeg Frauchen wo literd’ ich so
was thun! Werd’ ich docli nicht dem
g»nädigen Herrn-« Wendumseit seine
-cl-..;
Uctyc luulsllllqjklk List-J ist ja sauou
Verleiiitidiing!!« —-— Und den nächsten
Taa geht er hin und tl)u:’5 wiederz«
»Ja-V ihn doch fort, den Förster.«
»Nein, das thu’ ich nicht, den alten
Mann sortjagen Na, nnd der Jn
svettor? Läßt die Hamniel auf Wen
dumeits Wiese weiden. Und wie
ich’5 ihm vorhalte, ruft er: »Aber
gnädiaes Frauchen, erbatcnen Sie sich,
was kann ich dafiik, wenn da ein paar !
Haminsel sich verlaufen haben? Bin ich ;
ein Viehhikt?« — Und dann befiehlt!
er heimlich dem alten Hirten, die
Hammel hübsch wieder dort »an der
Grenze zu weiden! —- Solch ein
Voll! Wenn sie denn schon einmal
nicht siir sich selber stehlen und betrü
gen können, weil fu«-«- bei mir nicht
brauchen, so thun sie’s fiir die Herr
schast. —- Unis den Jnspeltor, cder
schon zwanzia Jahre hier ist, kann ich
cstbensoswenig sortschicken ioie den För
er.«
Eine Pause entstand. Dann fragte
Minna: "
»Also was willst du thun?«
»Ich werde dem Herrn da drüben
klar machen,,dasz ich nichts dasiir
kann, wenn meine Knechte sich mit
seinen prüaeln —- dariiber beklagt er
sich nämlich in seinem heutigen Brief
—- uud daß er sich in Zukunft an das
Geltichk mit seinen Klagen wenden
to .«
»Himmel, Grete, wie unvorsichtig!
Nun willst du gar mit Prozessen an
san-gen?«
«Jch? Was fällt lir ein? Er soll’5
·- -—-.-.—«.-.-..-»-..-..—.. -..sp «- « «- »-.-. W- »
thun den Rath will ich ihm blas ge
ben! Und Briese aus Reitnlailen wer
den nicht mehr angenommen —
bastsa!« J
Und raus war sie und die Treppe
hinauf wie ein Wirbelwind
Zehn Minuten später sah die
Schwester sie vom Hof reiten, den ai
ten aetreuen Janaz aus dem großen
Gelben hinter sich.
Geradewegs ritt Grete Proloff hin
über nach dem stattliche n Nachbargnt
Sie ließ bewnndernd ihre Blicle über
die fchdne, hiigelige Landschast gleiten,
die hier in g leichsam launischer Weise
einen fast thüringischen Charakter
trug, während wenige Meilen weiter
schon die trostlose Ebene des Ostens
begann.
Als ihr Mann doch lebte, war
Gret- öfters diesen Weg geritten und
gefahren, denn ihr guter Ferdinand
war ja ein Jugensdfreund des blon
den schönen ind ernsten Stanislano
2«.L-endurneit aeweien
Ja, er war schön und ernst und —
na, imposant eben! Ihr hatte er we
nigstens ungemein imponirt; viel
mehr als gut war er damals-. Deshalb
aerade hatte sie ihn abgewiesen in viel
leicht iibertriebenem Zartaefiihi. Wa
ruin mußte er auch lommen und rim
sie anhalten, noch bevor das Trauer
jahr abgelauer war! So was hatte
man doch nicht gern! Und da hatte sie
ied n abgewiesen — und das hatte sie
iihsm ja auch so quasi zur Entschuldi
Iaung gesagt — Wenn er nur ein bis
,chen weniger schwerfällig und ein et
« wag « besserer ikranenlenner gewesen
nehmen muß so ein Mann das, wenn
man ihn nicht heirathen will!
Gretse runzelte ihre freie Stirn und
ritt schneller vorwärts. Augenschein
lich war sie der Meinung, daß so ein
Korb doch weiter gar nicht Aerger
liches wäre
sWie lleinlich war es aber doch oon
Stanilano, daß er nun seit zwei
Jahren so den römischen Nachbar
svieltel Sah ihm eigentlich gar nicht
ähnlich Und dann immer die Brtese
durch den Verwalter schreiben lsassen
und als einzige Unterschrift unter dem
»Hocha-chtunggooll« nur den Domi
nialstemoel in blauer Farbe! —
Da schimmerte schon das weiße
»Herrerrhans hinter den mächtigen, al
Iten Tannen hervor, die es umgaben
—— Grete eilte bis vor die steinerne
Rumpe, wo sie aiihielt uno Jsgnaz her
anwintte
»Geh hinein, Jgnaz, und bitte den
Herrn, einen Augenblick herauszutoim
men.«
Der alt-e, treue Janaz ging hinein
mit seinen steifen, krummen Beinen
und tam sofort wieder heraus:
»Gnädige5 Frauchen möchten ent
ichuloigen, aber der anädiae Herr ist
soeben nach Pellinliinen geritten«
»Was-?- Wo ist er hin-geritten?
Zu ung?«
»Jawohl, gnädiaeg Frauchem Ich
hats ihn ja selber reiten sehen, drü
ben auf dem Wald-veg.«
»so-eiliger —- —-!«
Mit einem weiteren ?l115rus, der
nicht viel anders klang wie ,,(Fsel«,
wandte Grete ihr Roß und sprengte
nach Haus zurück.
Da sasz Stanislaus friedlich vor
einem Glase Portwein mit ihrer
Schwester zusammen im Salon. Und
Minna sprang bei Gretes Anbiick
auf und stürzte aus sie zu:
,,Denke dir doch, Grete. er hat ja
aar nichts davon acwusth Und der
Verwalter ist blos so bissiq aus dich,
weil du eine Frau bist und so gut die
s Wirthschaft zu führen verstehst! lind
ler ist überhaupt verreist gewesen und
serst gestern wiedergetouimen, ja,
i nnd, Gretes lveißt du« er ist ganz au
! ders, wie ich dachte.«
l »Mein Gott!« sagte Grete. »So
hole doch einmal Atheni!«
. Der aroße blonde Herr stand da
nnd lächelte. Er lächelte halb glück
lich und halb verzagt; jedenfalls fah
er nicht schuldbetonsjt ang.
,,Also!« faate Grete, die in Jer
Verwirrung ihren Gast nur mit ei
nein kleinen Mitten beariith hatte.
Walc! Adel UUIUIUO —- glcllly Liset
»Also dars ich vielleicht ersalyeen —--«
»Na, Grete, du bist doch sonst nicht
so begrisssstntzigt« sulsr Minna
wieder aus. »Herr Wendumeit ioar
lau-ge verreist und ist erst gestern wie-:
dergekommen· Und der Verwalter
hat all’ die Zäntereien ans eigene
Faust gemacht Uebrigens l)al)’ ich
Herrn Wiendnnieit schon gesagt, daß
du gesagt hast, alles-, wag er gesagt
hat —— oder vielmehr, mag der Ver
walter gesagt bat —- sei richtig. Aber
er wollte dich dennoch selber sprechen
’—— Herr deg Himmels-, da schreit
draußen meine Katze! Gewiß hat sie
der Hektor . . .«
Die Thiir flog hinter der guten
Schwester zu.
»Gniidigste Frau,« sagte Stanis
laus, »ich hörte heute rein zufällig
von diesen unoerantwortlichen Reihe
reien, und ich bin nur hier, um mich
deshalb zu entsschuloigen.«
»Acht« fuhr es Grete heraus,
»nur -d-eshall)?« Er sah in ihr ent
täuschtes Gesichtchen und faßte blitz
schnell Muth.
»Sie würd-en mich also diesmal
nicht wieder wegschicken, gnädigc
Frau? Sie erlauben mir —- Inir —
daß ich — ——« Sie nickte unter hei
ßem Ertöthen.
-,,Jia dann!« rief er.
Und als Minna wieder hereintam,
fand sie Grete in den Arm-en des
feindlichen Nachbars-.
ON
Wessen Herz nicht ein Echo siir das
Leben hat, zu dem hat Lag Leben nie
gesprochen·
permission-est sonst eines-espec
vhen drei-CI Thiere
Bii den vitltanischen Ansbriicben
aus Martinique soll, so irird von ret
schiedenen Seiten behauptet, geraume
Zeit vor Eintritt der verderblichen
Ereignisse die.Thiertoelt ein ausfallen
ves Verhalten gezeigt haben. Beson
ders das in den Ställen in der Nätk
des Mont Pele untergebrizchte Vieh so
schon seit End-e April eine seltsame Un
ruhe verrathen haben; die Rinden
sagke man, brüllten ganze Nächte hin
durch, Die Hunde heulten nnd drängten
sich in die Nähe ver Menschen. Zahl
reiche wilde Thiere in der Nähe des
Vulkans verließen ihrs-. bisherigen
Aufenthalts-trete und suchten in ent
fernten Thalern Schutz; selbst bei den
Vögeln will man eine merkwürdige
Unruhe wahrgenommen hab-en, ihr Ge
sang verstummte und sie flogen fort
aus den Wäldern, die sie bis dahin be
wohnten. Am ausfällinsten erschien
das zahlreiche Auftreten von Schlan
gen, die, offenbar aus- ihren Schlupf
lvinkeln ausgescheucht, in Die Nkihe ver
menschlichen Behausungen krochen. Es
ist schwer zu entscheiden wie viel von
diesen nachträglich bekannt gewordenen
Wahrnehmungen richtig ist und wie
Viel aus Täuschung beruht. Keines
salls aber darf dieses Verhalten der
Thierivelt zu dem Schlusse verle ten
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Aeußerung des Jnstinkts, der den
Thieren Warnung-en vor dem kommen
den VulkansAushruche ertheilt habe.
Vorempsindungen solcher Aushriiche
sind bei Thieren niemals rni. Sicher
heit wahrgenommen tvor -en, nnd wenn
behauptet wird, daß die Zahl der Opfer
an Menschenleben, welche der-Ausbund
des MontPele verursachte, wesentlich
geringer gewesen wäre, falls man aus
die Warnungen aus der Thier-well ge
achtet hätte, statt aus Las Gutachten
der Sachverständigen so beruht diese
Behauptung aus Unke:intnisz. Von
Thieren ist nur helnank, dasz sie häu
fig vor Erdbeben in Unruhe gerathen.
Nach den Erfahrungen, die A v Hum
voldt in den erdbebenreiajen Gegenden
des nördlichen Südameri lag gemacht
hat, sind es vorzugsweise Hühner,
Schweine Esel und- die irr den dortigen
Flüssen lebenden Kaimenc welche vor
Erdstößen aroßse Unruhe zeigen. Beson
ders die südamerilanischcn Krolo«!«ile,
die Raimane, die sonst nie ein-en Ton
von sich geben« verlassen Vor Erdbehen
die Flüsse und laufen brüllend in die
Wälder. Auf Kuha hat man beobach
tet, daß die dort vielfach gehaltene
lzahm-e Hmwnmter vor Beginn eines
Erdbebeng aus den Häusern auf das
freiie Feld flüchtet Der Grund dieser
Verhalteng der Thiere beruht höchst
ivahrscheinlich nur aus dermpsEndung
sehr schroacher Bodenberuegungen die
der menschlichen Wahrnehmung noch
entgehe-: und denen dsie stark-en Erdju
henstöße erst später folgen. Solche
Bodendekvegunaen gehen vullanischen
Lluådriichen fast immer voraus, und
deshalb mag es wohl richtig sein,
daß vor dem Ausbrauch des Moni
Pelee viele Thiere in Ter Umgebung
unruhig .var-cn. Aus das, was sich
aber am Himmelsahrtsissge ereignete,
konnte daraus Niemand schließen, um
so-«veniaer als sich dabei ein-e Grup
tEongsorm zeigte, die noch nienials vor
her beohachtet worden war. Boden
bew«:gungen, welche der unmikkeldaren
Wahrnehmung der Menschen wie der
Thiere völlig entgehen, sind, toie die
Aufzeichnungen der seisnslschen Appa
rate lehrsen, sehr häusia» ohne das-,
ihn-en an den Orien, wo sie wahrne
nommen werden, oder ist deren Nähe
vullanische Katastrophen folgen.
Esel-are Vogelnester-.
Die Fel· pen, in denen sich die be
rühmten e ,daren Vogelnester befinden,
sind Eigenthum der nis:derl·cindischen
Nr aieruna, die sie aus une bestimmte
Reihe von Jahren verpaa tet Die dies
Ilmlch Liclpcicylllllg UAT Will TITANIA-·
ches Ergebnis-, aehadl, Da die Vögel von
Jahr zu Jahr abnehmen, ein Umstand,
der bei dein üblichen Einsainnilnnasi
verfahren nicht :eiler verwunderlich
ist. An langen Tauen lassen sich die
Javansen an Der Felswand hinab. Lins
den Spalten nno Höhlen Der Wand
werden die Nester geholt. Oft« find die
Oeffnungen nur so gross. Das-, aerade
ein kleiner Junge in den Spalt hinein
schliipfen kann; er wird Dann in die
Oeffnung gesteckt nnd nan diese mit
einer Fackel absnchen Da sich oft
auch nifrigegGezoiirni in .iesen Löchern
häuslich nie-verläßt, ist ekn solches Un
ternehmen doppelt gefährlich Die Ne
sler werden ohne Rücksicht auf di-: Vögel
fortgenommen, ganz gleich, ol) Brut
oderlssier darin sind. Natürlich ver
scheucht ein solches Verfahren dieThiere
und siic wand-ern schließlich nach ande
ren Brnipliitzen ans-. Merliviirdia ist
es dabei, blaß sie stellenweise aeride die
menschlichen Wohnungen anfsnehen.
Ein Araben der sich im vorigen Jahre
ein Steinhaus baute, hat jetzt schon
eine Menge Nester in seinem Hans, die
er fleißig eint-et, allerdirgs stets erst
dann, wenn die jung-en Thiere das Eli-est
verlassen hoben.
H
Aus Sachsen.
Lehrer: »Erst im Jahre 785 niackz
Christi Geburt nahmen- diie Sachsen
das Christenlhucn an. Bis dahin wa
ren sie Heiden gewesen. Nun, Emil,
was willst Du fragen?«
Schüler: »Wie hat« mer denn bis
dahin in Dräsen gesalzen wenn met Ei
Herrchäsesl sagen wollie2« » »- ·«