Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 20, 1903, Sonntags-Blatt, Image 13

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    »W»WWHWWW»WW l
pskchx ZEIT-—- WJ
Hkovellette von Oerrrrann Nun
hold
. —r·—
Der Jan-Lor- - Partner der Firma
Schuback Fa Sohn, Herr lkrnst Seku
bnck, san in feinem Bureau und erle
digt-e die soeben esinsgelaufene Korre
spondenz. Unter den Briefen befand
sich einer. dessen Inhalt von großer
Wichtigkeit me und schnelles Vor
gehen erst-werte Es handelte sich
nlirnlich um oie Ausführung eines
Auftrages von Seiten eines sebr be
deutenden Dankes, welcher fein viel
Gewinn til-werfen mußte; jedoch muß
ten, ehe man ein bestimmtes Angebok
machen konnte. unverzüglich ein
gehende Erlundigungens eingezogen
werden.
Nach wenigen Minuten flogen nach
den verschiedenen Richtungen der
Erde mehrere telegraphische Depefchen
hinaus, während man sich am Platze
selbst beeilte, sich durch persönliche An
frsagen über die Sache zu informsiren
Nach etwa vier Stunden war die
Firma Schubsack eit- S n zn Ver Lage,
eine äußerst günstige sserle an Dac
besreundele Hans zu machen.
Es wurde Daher sofort ein telegta
ndisches Angebot abgesandt, mit dem
Bemerlen, daß von Seiten der Firma
Sei-»Im- Li Tät-km ern-b etknn einer
kolben Stunde die dortige Firma
:elep«honifch angerufen werden solle,
um tiber einen Passus, der leider nicht
sofort klar gelegt werden lonnte, ein-:
gehende Auskunft zu ertheilem
MFeste-Neben hatte auch dieser Tkeil
ngelegenheit seine Erledigung
gefunden und der junge Ctef e: lte an
das Telephon
- Nachdem er das Amt angerufen
hatte, mußte er jedoch zu feiner großen
Verwunderung längere Zeit warten.
Er drückte mehrere Male auf den
Knopf, aber n«ichts«ließ sich merken.
Endlich. nach mehreren Minuten lan
gen sW-artens, erhielt er Antwort
»Hier Amt 1.'« Es war eine unbe
lannte Stimme, die er hörte. Offens
bar trat die Dame, welche sonst auf
diesem Amte thiitig war, nicht anwe
send
Ursgeduldig in Folge des langen
Warten-s rief Herr Schubacl in ge
reiztem Tone in das Telephon Linn
ein: ,,Berbinden Sie mich mit dein
Aint in Königsberg!« und wartete
jetzt auf den Befcheizn »Bitte rufen.«
Aber dieser Bescheid lam nicht. Es
verfloß eine halbe- Minute, ie dem
Wartenderr zur Ewigkeit zu werd-en
schien; es wurre eine Minute
Nerdös drückte der Kaufmann wie.
der auf den Knopf.
«Amt 1,« erhielt er zur Antwort.
»Habe ich denn noch leine Verbin
dung mit Königsberg?«
»Ich bitte um Entschuldiguan
antwortete die Dame, »ich hatte Sie
noch nicht angeschlossen.«
»Ja, zum Donnerwetter, warum
denn nicht, mein Fräuleins Jch halte
etwas Anderes zu thun, ais hier zu
warten.«
Wieder verstrich eine Zeit, die dem
Wartenden eine Ewigteit schien. Er
driiilte wieder an den Knopf.
»Hier Amt 1«, erscholl eg.
»Aber. Fräulein, was ist denn drs
für eine Lotterwirtttfcksaitx Wollen
Sie mich jetzt mit Köniasberg verbin
den oder nicht? Im Uebrigen werde
ich mich an betreffender Stelle über
-««.e beschweren Verinnden?«
Das half. Gleich nach diesen Wor
iten rief es vom Amt zurück: »Bitte,
Königsberg anzurufen«
Jn aller Eile folgte Herr Schuback
jun. dieser Aufforderung und gleich
darauf war er mit der Königsoerger
Firma verbunden. rn:t welcher er die
nahrren Detail-z des auszuführenden
Anwarer oeipxsaax
Es war alles nach Wunsch abge
laufen; und froh über Tag gelungene
große Gefchäfts saf; der junge Kauf
mann am Nachmittage des-selben Ta-:
ges. nnchoem ihm auch an Der Börse
Verschiedene Arrangements zu feinem
Voriheile geirrt-irren was-n, in seinem
Privaiccmtoir, als ihm Der Coniioiv
diener meldete, daß asne Dante ihn zu
sprechen wünsche.
Gleich darauf wurde dke Thiir re
öffnet und eine Erscheinung wurre
im Rahmen derselben sichtbar-, Die
das Interesse des Erwartenden ish
haft erregte.
»Jcho komme mit einer Bitte zu JO
nen, Herr Schubact,« begann die
Dame. Durch meine Schuh-, ich bin
Angestellte am Trick-how wurde der
Anschluß, den Sie iseuke Morgen mit
Königsqu zu haben wünschten, ver
zögert, so daß Jhr Aeraer und ver
daraus resultirende Eniichlus-« diese
Verziigeruna anzuzeigem vollkom
men gerechtfertigt ist. Trotzdem aber
muß ich Sie insiiindiq bitten, von die
sem Vorhaben ab,iustehen, denn ich
würde infolge dessen meiine Stellung
verlieren, was von ungemeiner
Tragweite fiit mich fein wiirde.«
Ernst Schuback hatte mit wachsen
dem nieresse vielem Worten ge
laus . Immer und immer wieder
mußte er hie vor ihm Sitzende be
frachisem Wo hatte er sie bereits ne
fehetw Warum schlug sie ihren
Schleier nicht zurück?
»Mein Fräulein-· begann er. nach
dem sie geendet hatte, »O ist selbstver
ständlich,.daß ich shrer Bitte mit der
rößterr Beteitrvi i eii trachte-arme
habe, zum Ue fiuß sei dieses
« merkt, gar nicht daran wacht,
meine vahme von heute orgem
weika garstig war. und wofür
, D lett um Enifchaidisung bitte,
nutznsithren. Ich war jedoch heute
Morgen, un es sich nni eine äußerst
wichtige Angelegenheit handelte, io
erregt, daß ich vielleicht hoffen darf,
Absolutim fiir mein begangenes Un
recht-zu erhalten. Betrachten Sie es
nicht als Dreistigkeit, wenn ich Ihnen
fett sage, daß Sie rnir unsgemein be
kannt vorkommen: daß ich davon
überzeugt bin, Sie schen einmal, ja
sogar oft gesehen zu haben. Wollen
Sie es mir nicht als Unbescheiden
lyeit auslegem wem ich Sie bitte, Jhr
Geheimnisz zu lüsten?«
Die Unbetnnnte vers-arm einige
Augenblicke in Schweigen Dann be
gann sie. »Ich will Ihrem Verlangen
nachkommem da ich ja doch die Ab
sicht hatte, im Falle Sie auf »reine
Bitte von vorhin nicht eingegangen
wären, Ihnen mein-en Namen »in nen
nen. Zudem sind wir, wie Sie richtig
vermutheten, wirklich alte Behrinte.«'
Bei diesen Worten schlug sie ihren
Schleier zurück unsd zeigte Ernst ihr
Gesicht. Dieser war überrascht aufge
sptungen: - Fräulein Mein-itzt Sie?
Wie — — Ja, ich weiß mich vor Ver-.
wunderung lauen zn fassen!« ,
»Und doch ist die S-:sche·so eins-ach
Sie verwundern sich, daß ich, Gret
chen Meinitz, die Trchter des einst
mehrfachen ElJtillionärg, mein Brot
als Telephonistin verdiene! — Nach
dem Die entsetzliche stataftrophe über
mein-m Vater hereinqebroclen war
nnd er sein ganzes Vermögen ver
loren hatte, da hieß ej- siir ihn, wie
oer oon vorne anfangen. Meine
Schwester nnd ich versuchten es ans
alle mögliche Art, irgend etwas zu
veroiensen.«
Mein-er Schwester gelang es end
lich, nach mehreren Wochen Beschäf
tigung als Strickean zu erhalten-.
Mir gelang es nicht. da ich teitte
tüchtige Handarbeitersin bin.
Endlich, nach langem Harren, Etat
te ich Gelegenheit, mich zur Tetepho
nistin ausbiloen zu lassen. Doch greift
diese Thiitigteit meine Nerven so
sehr an, das-, ich meinen Dienst nicht
so verrichten konnte, wie es ltiitte
sein müssen· Als Sie nun heute
Morgen die Absi ,t aussprachem sich
iiber meine schlechte Dienstleitung zu
beklagen, faßte ich den ifntichiuß, zu
Ihnen zu gehen. unt Sie Zu bitten.
das nicht zu thun. Denn ich Nichte-.
daß ich entlassen worcen wäre; wag
sollte dann geschehen?«
Ernst trat .erschiittert! Gretchen
Meinig, das verwöhnte junge Man
chen, mußte sich ihr Brot durch
schwere Arbeit verdkenen Und deren
Vater-, der einst sein Lehrherr gewe
sen, zu dem er ausgeblickt hatte fait
wie zu einein höheren Wesen, ver ihm
als das Ideal eines Kantine-mirs er
schienen war. mußte sich vrn seinen
Töchtern ernähren lassen. Aber dass
mußte anders werdens
»Mein Fröulein.« begann er. »ich
habe wohl nicht nöthig, Jhnen zu fas
gen, das-, ich Jhr Schicksal von nan
ent herzen beoaure. Trotzdem tann
ich aber Ihren Herrn Vater nicht von
einer großen Schuld frekipreetem
Als seiner Zeit das Unglück über ihn
hereinbrach, hätte er sich an feine
Freunde wenden sollen. Vielleicht
hätten viele ihm ihre Unterstützung
nicht angedeihen lassen. Von mei
nein Vater aber weiß ich bestimmt,
das-, er gern bereit gewesen wäre, Jhi
rent Herrn Vater zur Seite zu stet·«en.
Doch das gehört der Verganaenlxcit
an. Ers- heißt je t vor allen- Dingen,
ihm wieder ein-e Position zu verschaf
fen, sie seiner würd-Ha ist« uno oa bin
ich denkt in der glückiichen Lage, ihm
eine solche zu bieten. Jn unserem
Geschäfte wird in einigen Wochen vie
Stelle eines- Protnristen frei. Bis
fest haben mein Vater uno ich uns
nicht entschließen können, diesen ver
anttoortunggoollen Posten wies-er zu
besehen. Jetzt aber trüroe uns eine
große Sorge vorn Hexen genommen
fein, wenn Jhr Herr Vater diese
Stelle annehmen wollte.«
Gretchen lxatje schweigend ten
Mist-III- -hss ZE- msssniskssnhsn Is
.- ...... -.« ..,. ».».,...»....».......
zugehörtz und während zwei große
Ihränen iiber ihr Gesicht rollten,
roiclite sie Ernst stumm die Hand
Nacy einer lsalben Stunde stand
Ernst seinem früheren Prinzipal ge
genüber und bot ihm die Hand.
Der alte Mann weinte fast, als
ihm ein so unerivartetes Glück zu
theil wurde, und mit tausend Freu
Ien acceptirte er den guten Posten-—
Ein halbes Jahr war vergangen.
Jn ":«em Hause des Herrn Meinitz
hatte sich vieles verändert. Seine bei
den Töchter hatten ihren Broterwerh
ausgegeben, da sich das nicht mehr
mit der Ztellunq ihres Vaters ver
trug. Tafiir wetteiferten sie mitein
Inder, ihrem Vater Die Häuslickxteit
so angenehm wie möglich zu machen.
Aber auch esinein Anderen wurde
diese Häuslkchleit ein großer Anne
lsungspun«lt. Ernst fand sich häufig»
in dem Kreise der kleinen Familie
ein. Gretchen, dieses süße Geschöpf,
satte es ihm an:aet«l1-an. Zuerst er
fand er eine Auswe, um sein Komi
rnen zu motiviren Drnn solate er
der Einladung-» seinen Besuch recht
bald zu wiederholen, in kurzer Zeit,
und bald war er stänriget Gast des
Hauses. ’
Man lns gemeinschaftlich, musi
rirte oder unterhielt sich ans andere
Weise.
Da ergab es ich, daß Ernst im
Interesse des schästes esinse Reise
antreten mußte, die ihn eventuell
längere Zelt set-Gelt Elle er eines
Abends in der Familie Meint- davon
sprach, wurde Gretchen kls lich so
etntikkia daß E . der sie ichs-it
beobachtete, die e Schweigsnnrteit
auffiel. Er wußte genug. Was er so
sehnsüchtig herbei-gewünscht hatte, es
trgar ein-getroffen. Gretchen liebte
Un.
Als er sich an diesem Abend von
Gretchen verabschiedete, Da zitterte
ihre Hand in der seinigen·
Verstohlen fah er sichs um, und be
merkte, daß ers-mit Gretchen allein
war. Leise drückte er ihre Hand und
erbenso erwiderte sie den Druck, ver
schämt das Köpfchen abwendend. Da
trieb es ihn mit mächtiger Gemalt,
nnd plöslich leqte er seinen Arm um
sie unsd sie ruldete es uno schmiegte
sich an seine Brust.
Sie sprachen tein Wort und den
noch stürmte es in ihnen, und den
noch sagten sie sich soviel. als jetst
ihre Blicke ineinander tauchten und
ihre Lippen sich fanden zum ersten
beseligenden Kuß. ——— —— —
Eins Jahr daraus war das Inn-ge
Paar vermählt. Die frühere Tele
phonistin war eine reiche Kauf
mancssran geworden.
Unf glatter Bahn.
Skizze von PaulBliß.
»Schatz! Schatz! Aber so höre doch
Mang!«
f Ueber die nlatte Bahn itiegt ein
lchlutltes MnbchclL Dir Mitteln Locken
slattern im Wind-« Die Kleider medenx
die lange Pelzboa streift tin-beachtet
fast das Eis.
,,Schr:tz! Jrina!'«
Der leise Ruf wiederholt sich; doch
weiter, weiter eilen die s!inlen, stahl
beschnhten Füsse und das Räscheu
bohrt sich noch eigensinniger in den
oorgehaltenen Muts.
Endlich hat Fritz Ellrodt seinBrätrt
chen eingeholt und jetzt giedt’s3 lein
Entrinnen mehr-. denn, wenn auch eini
germaßen außer Athern gelommem ist
es siir den jungen Mann doch jetzt keine
große Mühe mehr, mit oetn hiibscken
Ausreiszer Schritt zu halten«
»Ah-er, Liebchen, bist Du mir denn
noch immer böse?«
Fli.l·ch, eine Zch-.venlung« daß Fritz
Noth hat, Jrinas zvieder habhaft zu
werden.
»er-a! Siiskxel Liedes Tummel
Da bettelt er.
Da steist sich der seine Nacken.
»Ich bin nicht Ihr Stumtnelchen,
mein Herrs«
»Aber Süßes-, Liebes, ich Sitte
Dich . .. !«
»Laß mich in Frieden«
»era, Du bist ein Trotzlops!«
»Schön! Dann bin ichs und zvaså
geht’s Dich nn?-«
»Aber Jrlnchen, wen sollte es denn
angehen, wenn nich: mich, Deiner-:
Gatten in spe.«
»P p p, meinenGatten is-. spe! Glaube
nur nicht« daß Du das se .virst.«
»era! Kindl«
»Glaubst Du. ich verzeihe es Dir,
oasz Du mich warten läßt, wie eine
Konsettioneuse und derweil mit Grete
Stulnpi, dieser albern-en Loleike -—« ich
tratze ihr die Augen aus-, wenn ich sie
mal treffe s-— zusammensleclst und ihr
schöne Augen :n:chst!?«
,,Jrn:a, mir lann man so die That-:
fachen entstellenT Ich sollte als Dein
Bräutigam einer Leider-en schöne Au
gen machen? Hällst Du mich sür einen
Ehrlosen? Das-, ich der Tochter meine-«
Chess die schuldige Llrtiqteit erweisen
muß...« -
»Da haben nur«-I- sa,« sprudelte der
niedlichse Mund zarniq. »Natürlich
nur ans slliietsrchi ans Deinen Chef
schnallst Tu ihr Die 3 tiiitschnhe an,
kniest Du vor ihr, machst Du ihr
Kratzfüsze. LäslkerlichUk Mich wun
dert nur, daß Du. da Du roch so viel
Rücksichten aus Deinen Chief l::mmst,.
nicht auch Grete sta:t meiner erkoren
halt! Geanaelt hat iie la nenne-. nacht
,,3cl;.it3, die i3’ :c-ch c i er Walds
licit!« .
«WE llstT »i! si txva draus segen, iclt »
lu3e?« z
Kazitpfhereit wendet sickz era dein «
Verlobten zu; lu, ein Ruck, ein Firach,
ein Schrei und unierJrrna barst der
blanke Eisinirgzl des Sees.
»Fritz, nin Gotte-s millen, ich er
trinte!«
Der gelleirde Schrei klingt nteit iidcr
das Eis hin; Doch schon packt FUZ die s
Hand der Braut, die sich krainpikmft
an dem weiter und weite-. ans-rötlan
den Eis hält. Matt Liegt er auf dcnr
Eife. Der tknqilschmeiß flehi ihm auf l
der Stirn. Jede klainnteni sich Ir- j«
ma s Arme um seinen Hals-.
,,era, Kind Du oernichteit uns.
beide! Hilf Dich ruhig. Das Eis-.
träqt uns. Hixfc kommt schon«
Da lallten die Lippen Der Haiccokin
mächtigen: -
»Mit-, küsse mich nkch einmal. Nicht
wahr, wir stets-en ziisanrxnen2«
Und er küßt fie, rann aber bäumt
sich sein Wille Zum Leben anf
«Nein, nicht sterbe-i, leben wollen
w·ir.«
Aber schwerer und schwerer wkrd die
Last, die an ihm hängt un: voll Todes
angst vernimmt er das verdächtiq
Knacken unter sich. Wird die Decke sie
noch halten, bis Hilfe kommt? Wie
tm lage zieht sein Leben vor seinen
geistigen Augen vorbei, durchlebt er die
Zeit feines ersten Liebesgliickes an Jrs
aufs Seite und jetzt schweben sie beire
über dem dunkeln Abgrund, aus dem
es kein Zurück mehr giebt. Der CL
«-sp-'-sk.-e-. — --
lief-ten Uniektsrpet iin eigiolien Was
ser und er kann ihr nicht helfen. Viel
leicht bringt ihr das schon den Tod Et
gcben senkt ec das Haupt an ihre eis
kalte Schulter.
Da, näher inso näher kommen die
Hilfebringendem Zuknfe dringen an
Friyens Ohr, ooch nur noch oerioortenx «
denn in seinen Ihren ist ein B:ausen.
mit letzter Kraft umllammeri et noch
einmal die theuve Last; dann fühlte er
ein Borsten unter sich, ein Glciten und
riivas Eisigeg, dann ioiid"5 Nach-.
Nacht .
si- -- «
Eima 4 Wochens ipiiter sitzt Elrodt
am Lager der Braut und hält das
iiihle Händchen era’s in der seinen.
»Gott sei gedankt, jetzt wird auch
alles wieder gut meiden, nicht wahr,
Schatz?«
Da hebt era die von der Krankheit
eingefunlenen Liver.
»Bist Du mir noch böse, Liebsier?«
»Liebking! Nem, nein, icks bin ja nu-.
so glücklich, daß Du nun wieder besser
loirsi.« ,
»Nicht wahr, Du ioärsi auch liebe-:
mit mir gestorben, als mich zu verlie
ien?«
»Tnnsendmal liebes erchen. Wi
könnte ich ohne Dich wohl weiter
leoen?«
Da schlingen sich lzwei anemagerte
Arme um seiner-. Hals.
»Ach nnd .ch hätte freiwillig den
Tod gesucht, wenn die Leute nnr mich
gweret et hätt en, denn im Grunde ivar
doch nur mein Trotz schuld..«
»Wier, Liebä,e n?«
»Nun weil ick glaubte Du thäteft
der Grete schön, verließ itli die sichere
Eigdnhn und rannte zum See. Jch
wollte nicht mit Grete lanfen.«
»Du süßer, thörichter Schatzi Nun.
Du wurdest hart genug für Deinp
Eifersucht bestraft.«
»O, noch nsckjt hart genug, Fritz
Denn sieh, bald ;vär’ ich auch Dir zum
Verderben geworden. Wie soll ich die-:
jeinals wieder qnt machen?«
Ellrodt lacht «;i.liict1·ich.
»Du Närrchen! Das werde ich Dir
zwar sehr schxver machen und Dich
immer wieder on diese Stunde und
Dein Versprechen erinnern, wenn Du
« ieder mal me ne böse, spröde Klein
bist und nicht dulden willst, daß ich
Dich küsse, so, so, so, so» «
»Du —— Du lieber Böser. Du driielft
mich ja todt!" Aber sie sacht Und ihr
dtasseg Gesicht blüht ans, dem Leder-»
ein Gliict entgegen.
— —·- p—- .
Nachkonnnen entscherFreiheinz -
holden.
Vor einiger Zeit verstale in Baden
Baoen ein Enlsi von Ernst Moritz
Arndt, Der General der Infan: erie z
D. Arno v. erndt, der zuletz; Gouver
nenr von Mey mar. Sinn Tod läßt
es nicht ohne Interesse erschein- en, ein
mal nach den Nachkommen der übrigen
großen Männer rer Zeit der deutschan
Befreiuinrstärnpie zn sorschse n.
Der eigentliche Schöper der Pretrßi
set-sen Rcorganii .ion, der Freiherr vor
Stein, .vnr der Letzte seine I Stammes-.
Er hinterließ z.oei Tochter, die Gräsin
Giech nnd Kiekrs1aniiese«1a» von den-en
nur die letztere .-’?«rchlonin;—I-nictt.1f:, und
zmnr abernisatz Hei Töchter-, hatte.
Tiefe Enteiinnen des großen Staats-·
manneg sind dir verwittmete nnd tin
derlose Gräfin Lonise stielmannseao
siie hatte einen Vetter aet,eiratt1et),
oelche die Ervi r: der - Stein sclzerkGiiter
revorren ist, und die in Bett-d nn;
lebende Wittwe des 1864 verstorbenen
Grasen Iliorecht von d r Giroedkm De
ren Kinder --—- »so Zetins Urentel —
iind die Gemah. in des GeneralrnajorL
strafen Alexander Kanitz in DUmstadr
ind der erst or riniqen Tagen ernannte
Bei schniter l) in yltnrixs ,Grai Unicn
Jon der titroetherx Dieser inn« . Diplo
cnat ist de «n tin-s tnr pxrit d: . einzige
Tescei dent des Iroszen »reine rrn1.
Auch Schar: dorsts )i.«: ne ist neni r
icaanseik Die Drei liinner dies den
Bauernstand-e entsprossen-n Jseloheirn
idikosseii höclifl skiftolralife Be Win
sangen. Zei: :e ei iiiiae Tod;.er .vuide
Die Gemahlin des iniitcren G neral
7cldmarfchalls5 und Liierittämsner
"Sikafen Trolina: zwei ihrer Eöliii:
. sen hockbelait, d. reiie ils G-: nse ril
rilnant Der an:cre ali- ccerfl a. T.
i: Berlin, beic ii«iiaerkieiia:lk.et,, mah
end aan der lsslie eine-H diNen Sohnes
i.ieiSöhne iinv eine an ten Grafen
izcrmaiin Reiche-: bach vemiähile Tuch
c- am Led: n sind Von Scham
ii«tsl’5 Zöhiin starb der jüngere schon
:iil), ohne ans feiner Elie mit Der Grä
Tkii Johanna Schlaiirendsrf Kinder in
isntetlassm Irr ältere dagegen, mel
lxer liei feinem Tode General der Jn
nnlserie ivar ils-Hi und eineTochtet
Wieifenang leiingefiiiirt halle, fah die
"·.-;n Bunde außer ein-er Tochter auch
.inei Söhne enttpriefzem Doch blieben
ieibe ledig nnd iniä rein jüngeren von
l)nen, dein Rit. meisler niid Plalzinajor
inn Pillau, Eli-»i- iift Von Schnrr horfi,
klofch 1875 sei glorieiche Name
Echsirnhorfi. Die einzigen Destenocw
en des heldeiiliafien Mannes sind
iemnach in den gräflichen Familien
Lohna und Meist-endlich zii suchen. ·
Die Nachkommen der General e Bli
oio, Gneifenan und York blühen in
ing efchwächlek Kraft und erfreuen sich
ils Grafen Bülow von Drumin
lsleidlhatdt von Gneifenau und York
on Marienburg noch heusle der aus den
Dotationien ihrer Ahnhetren gefliftelen
lalllichen Fi«t5eicommisse. Bemerkt sei,
saß ein Enkel des Geneeals Bitte-ev,
i Greif Wilhelm, sich der Knnsi zuge
tvandt hat unv in München als ein ge
fchiister Maler lebt. Der Mannes
ftanun des Generols von Kleift ift da
gegen vor zwei Jahren erloschen Nur
eine Enkelin des Sieg-es von Rollen
dorf lebt noch, die verwittwete Baronin
Thetla von Eckhardtstein die Mutter
des mit der Tochter Sir Jvhn Blunvell
Maples vermälsi ten Legationsrathes
Freiherrn Hernzsnn von Eckhardtstein
Der Name Tanentzien von Witten
tserg ift verschwunden, da des Generals
einziger Sohn ohne Erben 1854 starb.
Tanentziens einzige Tochter wurde die
Gemahlin des Gouverneuts von Mag
bedurfte Grafen Hacke, dem Fritz Reuter
in feiner ,,Festsus«.gstid« kein fehr ehren
volles Denkmal gesetzt hat.
Die heute im Beside der freien Stan
desherrschaft Ret:-Hardendern, ver ehe
maligen Johanniter-Comihnrei Lietzsen
befindlichen Grafen von Hntdmberg
ftamtncn nicht in direkter Linie von
dem Staatstonzler ab, sondern viel
mehr von feinem Bruder. Auf die
fürstlich-: Würde hatte schon des Kanz
lers Sohn, ans Ehrfurcht vor den
Verdiensten sei Ies Vaters-, verzichtet
Dirette Nachkon: men dies s vortr eff1i
chen S natsmarnes find dagegen vie
schlsesifchen Grase-n von Hangwitstar
denberg Reventlom Sie führen ihre
Hertunft auf seine Tochter zurück, di
zweimal vermählt war, erst an einen
Grafen von Pavrettheim dann an den
bekannten Für-seen PiickleeruSiam
Beide Ehen wurden gefehiiedenx der
erst-en entsprang eine Tochter, welche
die Gemahlin ein-es Fürsten Carolatlz
tvuroe nnd selbst eine Tochter hinter
cica, UTILIIUUUT UJLUI YUUHAUIY Icutcilo
Namen den Hurdenberg’schen hinzu
fügte.
Auch vie Nachkommen des Mar
schallg Bliicher gebrauchten anfangs
den dem Fetdherrn verliehenen Für
stentitel nicht und nahmen ihn erst in
einer späteren Generation wieder auf.
Der gegenwärtige Fürst Blücher von
Wahlstatt, welcher sich von der Berli
ner Gesellschaft völlig Furückgezoaen
hat, in den Mitgliederlisten des Her
reuhauses gestrichen wurde und meist
in London lebt, aber zu den reichsten
Mannaten Preußeng zählt, ist der Ur
entel des Felomarschalls
----·-—---- O-—- -—
Schotttscher Witz.
Vor einein schottiichen Gerichtshof
sollte eine alte Frau vereidigt werden.
Der Vorsitzende Richter ersuchte sie,
ihren Schleier zu entfernen, damit man
sie besser verstehen könne. Die alte
Dame bemerkte, sie tönsne ihren
Schleier nicht entfernen, ohne ihren
Hut abzunehmen. Darauf erwiderte
der Richter in ruhigem Ton, sie solle
es thun, woran die alte Dame entrü
stet aneiries, es gäbe kein Gesetz, das
sie zwinge, ihr Haupt zu entblößen.
Das ärgerte den Richter-, der ihr be
merkte: »Eure Frau, Ihr solltet auf
den Richtersitz kommen und uns- dass
Gesetz ausleaen.« »O nein,« war die
Antwort, »e5 sind dort schon genug
alte Wei««:r.«
————— -·-- —
Ein Verteueöhinderutß.
Die »Merauer Leitung« erfährt aus«
Schlanders im Bintschaau eine durch
einen Ohrenzeuaen berbiirgte heitere
Historie von einer tluaen Bäuerin·
Ihr Geivährtsmann erzählt: »Bei Ge
legenheit der vor Kurzem vorgenomme
uen Bahn s- Tracirungssarbeiten in
Sehlandere bedeutete der führende Jn
qenieur einer Bäuerin, daf-, die Bahn
linie gerade durch ihre Echseune durch-s
laufen werde. Auf diese Mittheilung
hin erhielt der Jieasenienr die tlassische
Antwort: »Ja, bauen tönnt’e die
Bahn schon, aber nach 9 Uhr Abends
vearf tein Zua mehr qehen, i stets die
Nacht nit allemeil auf, die Ztsadelthiir
ausmachen, daß derZug durchsahren
tannl«
—- ---· - s--—-———
Pech.
Ortspolizieidienekt «J11«5 Sprihzn
Jana wird Zeoaner mehr g’ttecit . . . .
hat Der Strolch von gestern, ich-einsi
nan Langeweile d’ Spriizen n’scl)miekt,
un K, ;ve·a«n Dem hat heite d’r Lasten so
gut qearlsseifh Das-, wiss versicherte
J«
Häng-l nur halb nie-Verbrannt is.
Vevkniliche Antwort
Riilte1»21ns-.,gekligler sehen Sie
Denn icht ein, «vie unrecht Sie thaten,
ins Geld auk der Sienerlassa zu steh
len.« Ein-welch Dummem Zwecke haben
Sie denn dag- Gelo netweiidei?«
Anaellaatcn sci, habe die Sten
ernd Damit bezahlt, Herr Richter!«
Wie soll kt’c4 machen.
Hauptmann: »Lnber, wenn Sie
noch einmal een Mund austbun, flie
gen Sie drei Taae in’5 Loch! Haben
Sie mich verstund-ein frage ich?! Wenn
Sie nicht gleich den Mund auftl)un,
fliegen Sie drei Tag-e in’·5 Loch!"
Schnellek Wechsel
Mann: »Die Pulzmncherin hätte
Dir auch die Hiit e nach Hause schicken
können —- jeiit müssen ivir uns mit
den Kartong schleppen!«
Frau: »Das verstehst Du nicht!
Ehe die sie schickt, sind Die schon wie
der nnmodsetn!«
Der Kavalier-ist
ch glaube, Herr Leut nant, Si«e
haben viel schriftstelletische Begabuna;
möchten Sie nicht mal einen kleinen
Dichwersuch machan
»Aber, Gnädiqsie, wenn ich den
ganzen Tag im Dienst aus dem Gaul
sitz’, man ich mich doch nicht noch in
meinen Mußesiunden auf den Pegasus
Jeden«
Zinsen-engli
Herkt »Herr Studiums-J das Incl
penleben erfordert wohl viel Gelds«
Student ,,.Hm, das weniger, aber
oiskl Kredit3«
Mißvktftaadcnr .
Arzt: »Der Puls schlägt matt;.S-ie
gefallen mir l)eut’ weniger, grindige
Frau-«
Dame (fck,mollend): »Wie unga
lant, »Der-r Dotior!«
-———— s
TcyluzirL . «
Müller: »Hm ab, das ist aber km
fnmoses Gemälde, das Du Pia auf des
Sliasfielei hast, mein lieber M-ayer. Das
ist Dir Diener ’mal großartig gelun
pen!«
Maler Mayert »Ja, ja, es giebt
eben niur einen Msayer auf Erdenl«
Kosteupuutt Nebensache.
»Habt-n Sie Das nieue Kleid der
Fiau von Dreislern gesel)en«5«
»Prachtvoll! Wissen Sie schon
wer es bezahlen wird?«
R .--!1'. cl
..!.sf-!J.L 7-Il«.., --«I
VII-U 4L’L41", slc LULIÄLILOJI ILÄULL qu
nirl)t!«
Verfänqlikne Frage.
Il. Un B. in: :skcf!·anrsant): »Akk
halb war denn Deine Frau bin's«
B.: »Ich hatte den Hansschslijssel
Vergessen«
AL: ,,.Ili«s;nqkb:rn«."«
anmwnlsofbliitnr.
Fels-Irred« Unn! Lorpnlientrn Rekru
frnsx »Lan- Jiznen soll mson ein-m
Summen manan Eise tauqu höchs
ernO nlo Moccll zu einem Bicrfnß!·
Tic Lmnmfachr.
Trank ,,«’N)cfällt Dir drnn bot
Ilicnclni·sdfs-, Den ichIxir oefclskntt habr?’«
·"k’o.1!n: »Ach jn,1)ät:’ ich nun auch
nur .s.-.«:«;- »Hu unman
Kutsche "Ls·c-15niraclntm.
setz-sont iccr jin Mater Iaiå BEO
feiner Wirthin statt des Spiegelg ec
spier t): »Tonnern)rtt:r, seh’ ich aber
Evens m?scmrtk10u«:s!«
Begründctcr Argwohn.
»Was sann du« Dein Mann bekriigt
Weier weis-U In Denn dass-W
»Er in Ausfallan Zärtlich und spi
rnir Erstens-L incknr Tnilthr ganz nach
Wänrrn sznzsjnkcn ,",«1 Vervollständi
scn, zrijnc «:1 i!««i;·(·!1:, rrstts es- tostcå.«
,,T..: »Es «;lik«1c«i3«k7s: oekdndrlin.««
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im St..ll.’«
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Wo ist die alte Frau, die das Holz go
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