Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 08, 1902, Sonntags-Blatt, Image 12

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    in Yiflokenschufj.
KriminaLRomcm von Heinrich kzsea
O 0000000 0000 ·000 s O 000
cis 0000000000000 I OOOOOQOOOF
(5. Jortsesungt
Das bisherige Ergebnis-, der Un
tersuchung war somit gleich Null.
Amt-richtet Braunftsch hatte sich ge
nöthigt gesehen, aus der Hauptstadt
einen Deteetiv Immen zu lassen, ei
nen bewährten und tüchtigen Mann.
aber weder diesem noch einigen aus
Berlin bezogenen Criminalcomknissa
ten wollte es tros aller Anftrenaungen
und allen ausgebotenen Scharfsinns
glingen, auch nur die geringste Spur
des Thitters zu entdecken, auch nur
das geringste Licht in das rätbselhasxe
Dunkel zu bringen. Glaubt-: man es
ne Fährte gesunden zu haben, so er
wies sie sich schon bei den ersten Schrit
ten als trügerisch und mußte wieder
aufgegeben werden. Endlich fingen
auch die Zeitungen an, dazu ihre Be
merkungen zu machen. Es war ja lei
der, wie sie schrieben, keine Seltenheit
mehr, daß eine Mordthat unentdeckt
blieb. In der Reichsbauptstadt zum
Beispiel war über die Hälfte der in
dem lebten Jahrzehnt begangenen
Morde nicht an’s Licht gebracht wor
den. Der vorliegende Fall aber war
doch von ganz besonderer Art. Arn
hellen lichten Mittag war die That
begangen worden, in unmittelbarer
Nähe des Thatoetes hatte sich ein
Wächter befunden, und außerdem hat
te die Behörde ein schwerwiegendes
eorpus delicti in Wink-ernste Pisto
-le, mit der nachgewiesenerutaßen die
That verübt worden war. Sollte sich
denn nicht wenigstens herausbetonk
nten lassen, wessen Eigenthum diese
Pistole wart Aber darin eben lag
die bossuungilose Schwierigkeit Der
artige alte preußische Reiterpistolen
waren itn Lande noch zu Tausenden,
zu Zehntausenden verbreitet. Nach
dem an ihre Stelle der deutsche Armee
qumim «-t»em nun hatte fi- hie
preußische heereioerwaltung wie die
alten Gewehre um einen wahren
Spottdreis an die Kriegervereine und
sonstige vertrauenswürdige Körper
schaften oder an dasAusland verkauft,
von wo sie sich durch die ganze Welt
derstreuten, so daß jede Controlle un
möglich war. Eines dieser Exemplare
sah überdies sast genau wie das andere
aus. Zwar hatte in den Schwadrons
listen ein jedes sein besonderes Natio
nale gehabt, das sich besonders auf
kleine Abzeichen am Koldenholz grün
dete, aber diese Listen existirten nicht
mehr. Was von der Waffe galt, galt
mich von der gefundenen Kugel. Nur
so viel stand fest, daß bei keiner der
bisher vernommenen Personen diese
oder eine ihr gleiche Waffe gesehen
worden war —- auch nicht, wie endlich
mit aller Ueberzeugung nachgewiesen
worden, bei dem Todten selbst. Schon
dieser Umstand allein bewies also, daß
die immer wieder angesichts der Mith
selhastigkeit des Falles austauchende
Annahme, der Todte könnte trog aller
widersprechenden Gründe dennoch
selbst die Hand an sich gelegt haben,
endgiltig abzuthun war.
Aus die Arten in der Rosenau’schen
Morosache setzte sich der Staub. Amts
richter Braunsisch hatte Tage, in de
nen ihn seine Untergebenen und die in
anderen Untersuchungsangeirgendei
ten vernommenen Personen bei« der
iidelsten Laune fanden. Die schöne
Gelegenheit, sein Licht in voller Glo
rie einmal leuchten zu lassen, so daß
auch gewisse ferne hohe Vorgesetzte
endlich einmal daraus gebührend aus
merksam werden mußten, war dahin.
Aber neue, wenn auch weniger interes
sante Ausgaben traten an ihn heran
und sie drängten den Fall Rosenau
allmälig in den hintergrund Auch in
der Beoöllerun Isd in den Zeitungen
wurde immer eltener davon gespro
chen. Es ging mit dem Falle Rosenau
wie es mit so vielen anderen Sensatio
nen schon gegangen war, er gerieth in
Vergessenheit
Auch in der Rosenau’schen Fabrik
erinnerte äußerlich nichts mehr daran.
Unter der Leitung Vollielolg nahm
das Geschäft seinen Gang wie bisher,
ausgenommen darin, daß es durch ihn
nach allen Seiten hin noch eine bedeu
tende Erweiterung erfuhr, und Daß
der diesjiihrige Jahresahschluß die
vorangegangenen noch weit in den
Schatten zu stellen versprach. Man
mußte zugeben, daß Niemand Die ma
teriellen Interessen der Erbin energi
scher und aufrichtiger hätte wahrneh
men tönnen, als er. Das sah auch
Renate, und wenn anfänglich in ihr
Dankgefiihl gegen ihn mitunter sich
noch eine leise, nicht zu unterdrückende
Spur jener alten Abneigung mischte,
o war davon nunmehr auch der letzte
geschwunden Jhr freundschaft
lichei Vertrauen zu ihrn wuchs, um so
mehr-, als ei ihn nicht verleitete —
und das eben achtete sie an ihm --, es
iur Seringsien zu mißbrauchen. Nach
vie vor verhielt er sich thr gegenüber
sung in den Grenzen der Ehrerbie
tung del Untergebenen. Nur an den
Arsenal in der Woche ftattfindenden
· sustkaliichen Abenden, an denen er
nun regelmäßig tn Gegenwart der
als ihr Gast einsam-, war er
ein Un . Diese Scheut-e hildeten
is der use-mit und Trauer um Re
uie fest ihre ein« e Erholung unt
W und waren ihr all
nsreu Mk »s;
i trockene Geschäft verstand,dann machte I
« er, wie schon an jenem ersten Abend, s
; den anregenden Erzähler und Plaude
: t:n’8, nicht geringem Erstaunen —war
« rer. Ganz ausgezeichnet —- zu Rena: i
I
i
Isein Ciavierspiei, wenigstens in tech
« Alles verstand er sich, und nach und
"rung, in der Tante Pinchen schon
, längst sur ihn zerfloß. fast mit ein.
l
sür seine Urheiten diente, irr-der einen »
nischer Beziehung, nur der seelische
Ausdruck mangelte ihm ein wenig. Aus
nach stimmte Renate in die Bewunde
Die zunehmende Ausdehnung des Ge
schäfts hatte im Contor noch die An
stellung eines zweiten Lehrlinas und
eines neuen Buchhalters nothwendig
gemacht, die Räumlichkeiten wurden
knapp, und als Hollseld seiner jungen
Prinzipalin den Uebelstand auseinan
dersetzte, daß er in dem bewußten Hin
terzimmer für sich teinen Platz mehr
hatte, war es Renate selbst· die aus
den Gedanisn kam, das einst von ih
rem Vater bennhte nnd nun leerstehen
de Zimmer, das im Wohngediiude lag,
dazu zu nehmen. Ohnehin hatte Re
nate vor dieser Stube, in der das
Schreckliche geschehen war« ein Grauen.
Als Wohnraum das ihr fürchterliche
Gemach etwa dem Hausstande hinzu
zufügen, das hatte sie nicht iiber sich
vermocht. So sollte es denn Hollseld
als sein Privatcontor benutzen. Auch
räumlich war er ihr aus diese Weise
näher gerückt. Wenn er in diesem sei
nem neuen Contor saß und arbeitete.
so trennte ihn von Renaten nur die
Treppe, die hinaus in ihre Wohnung
führte. Wenn sie oben Claoier spielte,
so hörte er es unten. Jn dem Zim
mer selbst war im Uebrigen Alles un
verändert geblieben. Vor dem schwar
zen Ledersopha stand noch der alte
breite viereckige Tisch, der Hollseld nun
ae, dem Hirn gegenuoer, nano oer
Geldschrank. und auch die ringsherum
aufgestellte kostbare Mustersammlung
war genau in derselben Anordnung
geblieben, wie unter dem alten herrm
Jn nichts hätte der friedliche, ja sast
behagliche Eindruck, der über dem
Zimmer lagerte, daran gemahnt, daß
es der Schauplas einer so blutigen
That gewesen war.
Mehr als vier Wochen waren seit
dem Begräbnis vergangen. Mehr als
vier Wochen auch seit jener Nacht, die
Hollseld einsam aus der Promenaden
bank oerbracht — jener Nacht, in der
ihm llihartig eine Vermuihung über
Renaten’s Geheimnis gekommen —
jener Nacht, in der er «ihr« gegenüber
zu einem Entschluß gekommen war.
Und dennoch hatte er bis heute vor ihr
geschwiegen. Sollte er ihr das, was
er wußte —- nein, nicht wußte, sondern
nur ahnte, nur combinirte —, gerade
zu in’s Gesicht sagen? Oh seine Com
hination stimmte und er die Wahrheit
errathen hatte oder nicht —- gleichviel,
sie würde sich dor ihm entsehem Jhr
altes Mißirauen oder was sonst jenes
frühere Gefühl in ihr gegen ihn gewe
sen, würde wieder erwachen —- taum,
daß er es mit dem Aufwande seiner
ganzen Selbstbeherrschung zum Ein
schlummern gebracht, und Alles war
von Neuem verloren und sdann unwi
derruflich. Die Parole hatte dieselbe
zu bleiben wie bisher: Geduld! War
ten! Warten, bis die geeignete Gele
genheit eintrat — vielleicht ein Zufall
Er hatte jahrelang gewartet, er hatte
sich darin die nöthige Uebung der
schasst. Die Zeit, die ei noch kostete
sie war nicht mehr sür ihn verloren.
Die Gluth in seinen Adern bezäh
mend, dachte er wieder an den lehten
Abend, den er bei ihr verbracht, an ihr
stundenlangei Zusammenfihen vor
dem Cladiier —- die Nähe ihres Kör
pers, die zufälligen Berührungen rnit
ihren Fingern, die einen Strom durch
seine Pulse jagten. Und das Alles
gab er dreis, wenn er wie ein unerfah
rener Jäger mit oorschneller hast aus
seinem Versteck hervorbrach und das
UND sklsascllaslh
Aber es war noch ein zweiterGruno,
warum er wartete. Denn in diesen
vier Wochen, seit jener Nacht, die er
aus der Promenadenbanl verbracht,
seit dem Taae, an dem er hier im
Wohngebäude sein neues Contor be
zoaen, hatte er ein kleines Erlebniß
gehabt — oder viel-siegr, es war nur
eine aewisse kleine Beo achtun , die er
in dem »Mordzimmer« gerna t hatte.
»Klein« und doch von einer solchen
Bedeutung, daß diese herren, welche
die Untersuchung führten, sowohl die
ser Herr Amtsrichter, wie seine De
teltivs und Berliner Criminalcommis
sare, darüber vielleicht starr qewesen
wären. Aber er behielt diese Beobach
tuna siir sich. Erstens: Mochten diese
guten Leute sammt ihrem Herr-Amts
richter selber zusehen, wie sie sich ein
Licht anziindetem Zweitens: Nun erst
wußte er genau, wie er seinen Plan
»ihr« gegenüber einzurichten hatte —
so oder so! schon deshalb war es gut,
daß er gewartet hatte.
Wieder war er in dem Zimmer, in
dem sie ihm so nahe war, allein. Von
droben drangen die sanften Klänge
einer Elementi chen Sonate, eines
grer Liebliniaes Me, u ihn in die
title. Er Te die der aus der
hand und Bilder der Iskunst gen
ern seinem sich durch die Decke bo ren
den heißen Au e vorüber. Sie sein
Leib —- tb is iebe oder is hohl Er
»W
ihr Herr! Und here auch dieser zo
bril! Herr von dem Allen um ihn r,
was er durch seine Kraft gescha, .
Wer Martin Hollfeld von allen -
schen, die ibn lannten seht beobachtet
hättet Ein diimonifcher Traum schien
um ihn sein Wesen zu spinnen —- ein
Traum, obwohl er mit wachen Augen
dasaß. So hatte ion noch Niemand
gesehen, selbst seine-Mutter nicht.
M
v.
Wir verlassen nun unsere bisherige
Umgebung, um uns oiele Meilen weit
von ihr einer anderen zuzuwenden.
Einen Tag später, nachdem die uns
in dieser Erzählung befchiiftigende
riithfelhafte Blutthat in der weiteren
Oeffentlichteit ihre erste Verbreitung
gefunden, wußten die Zeitungen in
ihrem Depefchentheil ein anderes un
glückliches Ereigniß zu melden. Der
zwischen Berlin und Bremen verkeh
rende Nachtichnellzug war infolge fal
scher Weichenstellung entgleist. Wenn
auch leine Menschenleben dabei zu be
klagen waren, so waren doch verschie
dene Personen sehr schwer verwundet
worden. Ein Glück im Unglück war
es noch, daß das Ereigniß dicht vor
einer Station passirt war, so daß so
fort ärztliche Hilfe zur Stelle war und
die Verwundeten in Krankenhaus ge
schafft werden konnten. Zu den
Schwerderletzten gehörte auch ein jun
ger Mensch, dessen Name sich nicht in
Erfahrung bringen ließ, da er keine
Legitimationsbapiere bei sich trug und
andererseits die bedenkliche Schädel
lontusion, die er erlitten, ihm das Be
wußtsein genommen hatte. Einige
Tage vergingen, die sorgfamste Pflege
wurde ihm zutheiL und er schan wie
der die Augen auf· Aber auch jetzt
noch verbot der Arzt, irgend eine Fra
ge an ihn zu stellen. Auf dem schwar
zen Brett iiber seinem Kopf, das dazu
bestimmt war. den Namen des Kran
ten anzugeben, stand mit Kreide ange
schrieben »Unbelannt«. Immerhin ga
ben die Blicke des Patienten, so oft er
die Lider hob, zu erkennen, daß er
wußte, was mit ihm vorgegangen war
und wo er sich befand. ·Voll Mattig
l-!4 Its-t- -- s- -f--- --—-- s-2-L
scls IUUUD VI IIS IRS Ilslllsbb nächle
von Neuem. Das einzige, was man
in seinen Taschen aefunden hatte, war
ein Billet dritter Klasse nach Bremen
und ein kleiner Geldbetrag.
Manchmal, nachdem ihm nunmehr
das erste Bewußtsein zurückgekehrt
war, wurde er unruhig im Schlaf, er
hatte offenbar schwere Träume, wobei
er sich verfolgt zu glauben schien. Aus
seiner Seele schien irgend ein Geheim
nisz zu lasten, eine dunkle That, deren
Schatten von dein hübschen, jugend
lichen, don duntlen Locken annahm
ten Gesicht, dem aber wilde Leiden
schaften ihren verwitstcnden Stempel
aufgedriickt hatten, nicht weichen woll
ten. Erwachte er aber und erkannte
und begriff er wieder die Umgebung,
in der er sich befand, so hätte ein
scharfer Beobachter von feinem Gesicht
wohl einen Ausdruck des Schrecken-«
und der Furcht ablesen können, der
dann allmälig einer ergebenen Fassung
Platz machte, worauf er abermals als
bald die Augen schloß und von Neuem
in Schlaf zu fallen schien.
Wenn blos der Arzt, die Schwester,
die beiden anderen Krantem die neben
seinem Bette lagen, gewußt hätten,
daß dieser Schlaf dann nur von ihm
geheuchelt war, daß er nur feine Au
gen schloß, um auch weiterhin nach
nichts gefragt zu werden. Ja, er hatte
Furcht — die Furcht, ertannt zu wer
den. An seinen tlehte Blut. Mörder!
klang es ihm in’s Qbr mit einer
Stimme, die er allein nur hörte.
Schon waren die häscher ausgeschickt.
um ihn zu suchen. zu greifen, feinen
Richtern vorzusiihrem Er hatte flie
hen wollrn, über das Meer —- noch
wäre ein Entrinnen möglich gewesen.
Gott selbst — wie lange hatte er
nicht an Gottes Namen gedacht s-—
hatte fein-e Flucht vereitelt. Nur eine
kurze Freiftatt war ihm noch ge
giinnt. Wenn er wieder gesund war
und dieses Bett verließ — was würde
ihn erwarten? Vielleicht genügte schon
fein Name, sobald ihm der erft abge
fordert wurde ihn feinen Verfolgern
auszulieferm Noch fragten sie ihn
nicht darnach, noch hielten sie ihn fiir
zu krank, noch ließen sie sich von ihm
täuschen. Warum aber hatten sie ihn
wieder neun-Leben4 gebracht, zu einem
Beden, das Ia vom Vertoren war nno
das am besten gleich auf der Stelle
ausgetilqt geblieben wäret Warum?
Mörder! Das also war das letzte
in der Reihe feiner Thatenl Mörder!
Aber nein! Wenn auch Blut an sei
nen händen klebte, vergossenes Men
schenhlut —- ein Mörder war er n che!
Gott wußte es! Nicht mit Berechnung.
mit kaltem Vorbei-acht hatte er die
That begangen! Und wenn er dee
Strafe Hirchtete —- nicht um seinet
willen fürchtete er sie, denn was lag
noch an ihm —- um eines anderen We
sens willen schauderie er davor zu
rück. Renatel
Von Neuem umstrickte ihn seine
alte Qual, von allen Qualen die bit
terste, die Reue. Aber war er nicht an
sie gewöhnt? Wie hatte sie während
dieser letzten Jahre in feinem Elend,
aus dem er sich nicht mehr befreien
konnte, an ihm genagt? Jetzt erst aber
war fein Maß voll geworden. Der
Tod hatte die band nach ihm ausge
streckt, er war noch einmal von ihm er
wacht, und jeht erft sah er, wohin es
mit ihm gekommen war.
Er dachte wieder an die verlorene
Kindheit zurück. Schon damals —
rrnn tou tel ber’z — hatte er Renate ge
liebt. auf ihre Freundinnen
war er eifer szig gewesen, selbst auf
ihre Puppen. ur mit ihm sollte sie
spielen. Eine Zeit lang hatte sie eine
Liedlingipupne, mit großen Kornblui
menaugen, hlonder Perrinth dicken ro
then Backen und einem Mund, in dein
deutlich jeder Zahn zu sehen war.
Zornig, weil sie diePuppe lieber hatte.
als ihn, riß er sie aus dem Wagen und
schleuderte sie aus das Steinpslaster
im Hos, daß der Kot-s gleich in zwei
Stücke sprang. Weinend lies Renate
zu ihrem Vater, aber trotI der Strase,
die er dasiir bekam. sreute er sich.
Niemals, auch nicht in späteren Jah
ren, hatte er einen Menschen mehr ge
haßt als diese Puppe.
Sie wurden Beide älter, er bezog
die Universität, und im Rausch der
jungen. schranlenlosen Freiheit be
gann er Renate zu verge en. Ali er
zum ersten Male heimkehrte, und sie in
ihrer wie über Nacht ausgebliihten
Schönheit nun wieder vor ihm stand,
da erwachte wohl sein altes Gefühl
sür sie von Neuem, aber es gesellte sich
noch etwas Anderes hinzu. Er hatte
das Küssen gelernt. setzt erst wußte
er, was Liebe war. spie aber erschrak
vor seiner stürmischen Art —- sie ent
seyte sich förmlich davor. Ein «dum
mes, spröde5«' Ding nannte er sie.
Merkwürdig aber, je länger er wieder
in ihrer Nähe weilte, desto mehr sühlte
er sich auch in sein altes Verhältnisz zu
ihr zurückverseßt Doch die junge ent
fesselte Kraft, die seine Adern durch
brauste, riß ihn von Neuem in die
Versiibrungen der Genossen, die er
gesunden hatte, hinein. Was daraus
folgte, ist den Lesern bekannt bis zu
der Zeit, wo keine Nachricht mehr von
sihm und über ihn in das väterliche
Haus drang, wo er vonHerrn Rosenau
als ein Verschollener, Verlorener be
trauert wurde, wo in Renate die eigen
thiimliche Veränderung vorging, die
ihrem ganzen Leben eine Wendung
gab. Mit welchem sesten Vorsad hatte
er dieses letzte Mal seinen gütigen
Wohlthäter verlassen. Jhm und thr,
die sich mit solcher Verachtung nun
von ihm abgewandt, hatte er in seinem
Innern still Lelolzt »ein neuer-Jensei;
-
U
zll lllklsclh Ucl Anfang uqz qu unu- 1
auf? Beste an, er lebte gewissenhaft
nur feiner Arbeit, mit eiserner Wil
lensiraft wies er jede neue Versuchung
von sich, seine Vorgefehten drückten
ihm ihre vollkommne Zufriedenheit
aus, bis jener unglücklickk Tag kam,
da er aus einem ganz geringfügigen
Anlaß und von seiner noch immer
manchmal auislackernven heftigieit
übermannt, mit seinen ersten Vorge
setzten vor dem arfammten Geschäfts
personal in einen wilden Streit ge
rieth und aus seiner Stellung sofort
entlassen wurde. Was nun? Er suchte
nach einem neuen Unterkommen. Aber
wie ihn, so aab es noch tausend andere
Suchende. Das erste Mal war ihm
das Glück dabei geneigt gewesen, jetzt
ließ es ihn im Stich. Vielleicht holte
man auchErlundigungen iiber ihn ein,
untv weil sie wohl die Wahrheit be
sagten, so wurde ihm schon deshalb
jeder Weg versperrt. Seine Mittel
ginaen auf die Neiae, und er mußte, er
wollte leben. Sollte er sich wieder an
seinen Wohlthäter wenden? Sollte
das die Art sein, in der er wieder vor
ihn trat —- vor ihn und »sie«? Ber
achtete sie ihn nicht schon genug? Lie
ber noch wollte er vor hunger sterben,
lieber unt-ergehen, als das! Es tam
ein Abend, wo er nicht wußte, wo er
sein haupt hinlegen sollte. Er suchte
ein Afhl auf, wo man ihm eine warme
Stippe und fiir die Nacht ein Lager
gab und wo er Gefährten seines Un
aliicts fand! Einer von ihnen wußte
fiir ihn Nath, in der Weltstadt gab es
ja noch so manche Befchiiftigungen.
mit denen sich auch der Aermfte von
einem Tage zum anderen hinüberrets
tet. Auf den Straßen hatte er gestan
den und Zeitungen,SpielzeugStreichs
hölzer verkauft, immer auf der but
vor dem Schuhmann, der ihm den ihm
fehlenden Gewerbeschein abverlangt
hätte. Wenn ihn etwas in diesem Ab
schnitt seines Lebens aufrecht erhielt,
so war es das Bewußtsein, daß er
sich fein elendes Brod wenigstens mit
Ehrlichkeit verdiente. Er hatte eine
gute handfchrift, und so war es ihm
endlich gelungen, als Schreiber in
dem Bureau eines Rechtsanwalts un
terzutoinmerr. Nach rrnd nach erwarb
et das Minnen feines neuen sähest r
T der in ihm den gebildeten Menschen er
kannte. So wurde er in dieser Stel
lung auch damit beauftragt, zuweilrn
»ein-e Geldbeträge einzuziehen. Eines
Tages, es war ein Samstag, wurde
ihm vom Bureauvorsteher ein Wechsel
eingehändigx Der Arceptant wohnte
in einem weitaeleaenen Vorort und da
es schon am späten Nachmittag war,
als das Papier einlief und er mit des
sen Einziehung beauftragt wurde, das
Bureau aber um sechs Uhr Nachmit
tags geschlossen wurde, so sollte er das
Geld, falls bei seiner Rücktunft das
Bureau bereits geschlossen war, bis
zum Montag Morgen bei sich behalten
Der Betrag des Wechsels lautete aus
lehr als tausend Mart. Er fuhr mit
dem Papier zu dem Acceptanten hin
aus. Da gerade Lohntag war, io
mußte er an der Kasse eine geraume
Weile warten. Als ihm dann endlich
das Geld ausbezahlt wurde, war ea,
wie vorausgesehen. Abend eworden,
und der ihm ertheilten Wei ung ge
mäß nahm er die Summe mit sich
nach hause, wo er sie beim Schlafen
aehen unter seinem Kopftissen ver
barg. häßliche Träume quälten ihn
in der Nacht. Tausend Markt Was
ließ sich Alles mit so viel Geld begin
nen. Er hatte nun das Treiben der
Weltstadt in allen ihren Tiefen ten
nen gelernt. Wie Mancher hatte sich
schon mit wenig baarem Geld aus der
Tiefe wieder em rgearbeitet und un
zählige Gelegen eiten schwebten ihm
fett dor, mtt dieser Summe, die us
F
x-- -- -»-- .-k --.,.. -. - --,-, -.«-r..,.-«-»,.
ter seinem Kopfe lag, wieder sur höbe
zu kommen. Er verstand sich ja jetzt
auf Geschäfte aller- Art Einer der
Klienten seines ietigen These batte
seinen Wohlstand damit begründe3,
daß er ansiinglich lit ein paar hundert
Mart altes Baumaterial zusammen
lauste, den ersten Nasen legte er dann
in billigen abgelegenen Grundstiictea
in der Vorstadt an, wozu eine ver
schwindend tleine Anzablung genügte,
und deute war dieser Mann Millio
niin Und das war nur eine einzige
von diesen tausend Möglichkeiten
Nur, wie gesaat, etwas baares Geld
aebiirte zum Anfang — und unter
seinemKopslissen lagen tausend Matll
Der Vater, Renate! Ja, dann durste
er wieder var sie treten! Wie sie erst
dor ibm erschrecken, dann erstaunen
würden —- und seinen Reichtbum brei
tete er Renaten zu Füßen und sprach:
»Das Alles gehört Dir! Für Dich, siir
Dich habe ich es erworben, damit Du
mir glaubst. Fiir Dich bin ich ein
neuer Mensch geworden, fiir Dich habe
ich gelitten, aebungert, und endlich
meine höchsten-tröste angestrengt. Das
Schwerste babe ich siir Dich getbanl
Das Schönste kann ich mir mit diesem
Golde tausen, aber schöner, berrlichkr
als Alles auf der Welt bist Du!
Nimm es, denn Du braust seine Be
rührung nicht zu scheuen· Es ist ehr
lich erworben!«
Ebrlichl
Ralter Schweiß stand auf seiner
Stirn.
Ehrlich! Er war es bis heute ge
blieben und in seinem Elend war das
sein einziger Trost gewesen. Nun iro
chen die Dämonen der Nacht aus ibren
Winkeln bervor — zum letzten wollten
sie ibn verführen· Zum Diebe wollten
sie ibn machen.
Mitwiistem Kopfe wachte er am
Morgen aus. hell strahlte schon die
Sonne in seine jämmerliche Dachstube,
die nicht einmal sein heim war, denn
das erlaubten seine kümmerlichen
Mittel nicht. die nur iiir eine soge
nannte «Schlasstelle« langten. wo er
nur die Nacht zubringen durfte. Unge
duldig würde es bald an die Thiir
klopfen und eine Stimme ihm zuru
sen, daß es nun fiir ihn Zeit wäre, sich
fortzumachen. Wie in dem öden, un
gastlichen, tahlen Raume ihn heute
Alles ansah — die schiefen, nur ge
tünchten, don der Feuchtigteit der
fiirbten Wände: der tnarrende, durch
löcherte, beulige Fußboden, zwischen
dessen Bohlen der Schimmel saß: das
von Schmutz fiarrende Blechdach vor
dem Fenster. Er war wieder der hoff
nungslose, jämmerliche arle Teufel,
der er fortan ewig bleiben würde. Re
natel Von ibr hatte er geträumt. Ver
zweiflung übermannte ihn, —- von den
Thürmen läuteten die Sonntagsglw
den« und heiße Thriinen rannen über
seine eingefallenen Wangen.
Entsetzung folgt.)
————. - —
ciue kleine derive-stunk
Ein ehemaliger General, welcher
später als Schulanspettor in Nuß
land sunttionirte. erhielt Klagen be
treffs Thee, welcher an gewisse An
stalten geliefert wurde und nahm sich
dor« sich über die Berechtigung der
Klagen zu dergewissern. So begab er
sich eines Tages zur Stunde des
Thees nach der Schule, wo ihm zwei
Angestellte mit einem großen Gefäß
begegneten. —- «Halt!" rief er; die
Beiden blieben stehen undg riifiten ihn.
»Holt mir einmal einen Löffel,« be
fahl er. Auf der Stelle wurde ein
Löffel herbeiaeholt, welchen der Gene
ral mit den Worten nahm: »So, nun
will ich mich selbst überzeugen, ob
denn die eingelaufenen Klagen wirklich
begründet find. »Aber General,«
schrie der eine. .Ruhig,« donnerte der
General und schluctte gemächlich einen
großen Löffel der Flüssigkeit hinunter.
»Es ift abscheulich, schrecklich, noch nie
habe ich solch schlechtes Zeug versucht-«
»Aber General,« erwiderte der andere,
das ist ja lein Thee, sondern das Ab
waschwasser. das wir soeben ausschiiis
ten wollten-«
Der homöopathishe Stumm
Auf der Rückkehr von einer nach
Südfranireich unternommenen Reife
traf Heinrich heine in Lyon mit einem
seiner Freunde, einem deutschen Vio
linisten zusammen, der ihm eine große
Ldoner Salami gab mit der Bitte, sie
einem gemeinsamen Bekannten, einem
homöopathischen Arzt in Paris zu
überbringen. Deine versprach, den
Auftrag auszuführen uno übergab den
löftlichen Leckerbissen seiner Frau, die
mit ihm reiste, zur besonderen Obhut.
Da aber die Postiutsche fo gemöchlich
fuhr, stellte iich bald Appetit ein, und
auf das Anrathen seiner Frau loste
ten beide oon der Wurst, die sich nun
Meile um Meile oerringerte. Jn Pa
ris angekommen, wagte es Deine nicht,
das Ueberbleihsel dem Arzte zu feu
den· Da er aber auch den Auftraa dei
Freundes ausführen wollte, schnitt er
mit seinem Rasirmesser ein ganz klei
nes ideales Blättchen von der Salami,
steckte es in einen Bogen Velinpapier
und in ein Eouvert und sandte es dem
Arzt mit folgendem Billet: «Lieber
Doktor! Aus Ihren wissenschaftlichen
Unterfuchunaen isi zu ersehen, daß der
millionste Theil einer gewissen Sub
ftanz die größten Erfolae erzielt. Jch
bitte daher um freundliche Aufnahme;
des hier deigefligten millionsten Theils
einer Lyoner Salami, die mir unser«
Freund ftir Sie til-ergab Wenn die
Homöopathie-eine Wahrheit ist, wird
dieses Theilchen bei Ihnen denselben
Effelt machen wie die aanse Salami.
s- Idr deinrich deine
stimme-II etduete .
Eine Herrin fchielt eines Tages ei
nen Zigeuner, der in ihrem Hofe bei
dienftet war, zu einer Freundin mi:
zwei schönen großen Pflaumen und
öderaiebt ihm auch einen Brief, den er
)ihr überreichen soll. Der Zigeuner
. eht mit denPflaumen und dem Bei-ne
! ort. Unterwegs steht der Ziaeuner
Zimmer die Pflaumen gierig an, denn
der Räuber hat ftets Drang nach dem,
zwas ihm nicht gehört; er fah die
lelaumen nicht lange an, mit einem
sMale fteelte er eine in den Mund und
use sie gan auf. Er traf bei der Her
rin, der zreundin seiner Gebieterin,
;e.in«und übergab ihr den Brief« die
Hudrra gebliebene Pftame befand sich
»auf einem Teller, den er in der Hand
kfield Die Herrin lag den Brief und
ragte dann den Zigeuner: »Höre, Du,
Zigeuner, ich sehe auf Deinem Teller
blos eine Pflaume, und hier im Brief
sieht, daß man mir zwei gefchiett han«
—- Der Zigeuner fchwieg. -— »Hast sie
wohl aufgegessen, Du Kräbes«
Wieder schwieg der Zigeuner. s-— »Alle
baft Du das nur thun lönnen?' meinte
eärgert die Herrin. » »Sei-en Sie —
Zot« erwiderte der Zigeuner und ftectie
rasch die zurückgebliebene Pflaume in
den Mund.
« -——-.-O-s--s————·
Its-me Einladung-.
» Jn den fiir de Culturgefchichte fo
Zaufzerordentlich wichtigen iignptifchen
iPapnrusfunden, von denen noch ein
ungeheurer Vorrath der Entzifferung
harrt und noch ungeahnte Mengen in
den Grabern und tn den »ftödtifchen
Kehrichtbiigeln« fchlurnmern. haben
sich einige Einladungsbriefchen aus
dem 2. und Z. nachchristlichen Jahr
hundert gefunden, deren Form der bei
uns üblichen fo außerordentlich nahe
kommt, daß wir hier wieder Beweise
für die Aehnlichleit der Cultur, refo.
Vhpeeultur der späteren Kaiserzeit mit
der des 19.———20. Jahrhunderts haben.
Die Einladungen bedienen sich theil
weife der dritten Person, wie wenn
. msv suec Jus NZIODIIIAOOD oft-v III fl
dructtes Formular schreiben: »herai«s
bittet Dich um Diner bei Gelegenheit
der Vermii ung ihrer Tochter auf
morgen, den ö. Tag der Woche, ,zu«m
Ieftmahl in ihr haus. Man speist
um 9 Uhr (d. h. neun Stunden nach
Sonnenaufgang, also drei Uhr).«
Auch das U. A. w. g. fehlt nicht, wssm
es auch im folgenden Falle weng der
Abholung bemerkt wird: »Die besten
Empfehlung-m Frau Serenia, oon
Vetosiris. Mach es doch möglich,
oerebrteste, zum 20. fiir den Geburts
taa des Gottes herauszutommem aber
insreibe mir oorerft, oh Du zu Schiff
oder zu Esel ri:isest, damit man Dich
abhalt. Bitte, vergiß da nicht. Bleihe
gefund!" Eine andere Einladung
würde in moderner Fassuna sich um
schreiben lassen: »Ehacreinon bittet
Dich fiir das Serapionfest zum Be
zirksoereinsfestessen im Serapkum siit
morgen den 15. aus drei Uhr.«
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ciue sentchenfrruudtm
Eine reiche und vornehme engli
sche Dame, die Van und Garten in
London besitzt, hält jeden Sonnabend
ein offenes haus für eine bestimmte
Anzahl von den Allerärmsts:n,Erwach
senen und Kindern, aus dein öftlichen
Theile von London. Zwanzig bis
dreißig Personen sind es gewöhnlich·
Bei ihrer Ankunft an der Eisenbahn
station warten der Gäste elegante Pri
vateguipagen, welche sie nach dem
gräflichen Landsih dringen. Hier an
gelangt. werden sie von der Gräfin
empfangen, und nach einem lleinen
meiß in Pack und Garten geführt.
Die Kinder des Hauses diirfen sich un
gezwungen unter die Gesellschaft mi
lchen, mit ihren Altersgenossen spie
len, ihnen die Kaninchen u. f. w. zei
gen und sie in jeder Beziehung wie ihre
Gäste behandeln. «
Den Glanzduntt des Tages bila
natürlich das Mittagessen, welches aus
reichlichen Portionen von Roastbeef,
frifchemGemiise — siir die Armen eine
seltene Delikatesse -—, Puddina und
Obst besteht. Diese Mahlzeit ist fiir
die meisten ein wirklich wach-wachen
des Ereigniß, wird doch dassele Eß
serviee, sowie dasselbe Silberzeua be
nützt, welches auch auf die »Es-lich
Tasel kommt.
Nach Tisch bleiben die Gäste sich
selbst überlassen, Garten und Pakt ite
ben ihnen zur Verfügung, und Alle
können machen was sie wollen. «Aber,«
erzählt die Lohn, »auch nicht eine Blu
me wird abgerissen, over eine Beete
ungerührt, obgleich kein Verbot die
Geladenen daran bindern würde.« Die
Tbeestunbe vereinigt wiederum Alle im
Eßsaat Aber ei- giebt Tbee im weite
ren Sinne: denn außer ganzen Sta
peln von Brod und Butter giebt es
Backwert, Kuchen und eingemachte
Früchte. Mit dieser tüchtigen Spei
sung schließt der Tag, bie Equipagen
; sabren wiederum vor und bringen die
i bunte Gesellschaft — zitteriqe Greise,
’iunge Leute und Kinder — nach ver
.Eisenbabnstation, und selten haben
die Waaen aliictlicher Menschen besiirs
der»t,noch später in nächtlicher Stunde
schonere Träume einen Schlafenden
umgautelt.
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Einer wiitbet in China immer. Frit
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Alles ist schon dagewesen. Ben Atibs
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