Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 18, 1902, Image 7

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    Im sent-entrinnst
Ins der Waterlooftation in London
Fand der Zug zur Abfahrt nach
ist-s W. Die Zeitung
jungen liefen laut schreiend am Zug
Mlanz urn die neuesten Nachmittags
dlstter anzubieten Aus einem Wa
genabthetl erster Klasse lehnte sich ein
zfoetnengebriiunter, ungefähr dreißig
sjsriget Mann heraus, der sich zwei
Zsztungen kaufte. Er wollte sich auch
,sofort in die Lettiire derselben vertie
Tsen, als die Wagenthiit noch einmal
ausgerissen wurde und unmittelbar Dur
der Adiahtt des Zuges noch ein Rei
.sender hineinsprang
Er betrachtete den bisherigen Jn
sassen einen Moment lang Priifcnd und
Tief dann freudig: »Hallo, Lamlicrtl
Wo kommst denn Dü heri Jch denke,
Du bist in Australien!«
Der mit Lambert Angeredete sah
auf. »Sieh da, Jones!« versetzte er.
»Welch’ unerwartetes Zusammentref
fen! Ja, lieber Freund, ich war in
Australien, habe Eisenbahnen gebaut
und bin erst seit vierzehn Tagen wie
der in der Heimath.«
»Und Du gedentst hoffentlich jetzt
hier zu bleiben.«
«Jm Gegentheil, ich will nach
Southampton und von dort mit einem
der anlaufenden Dampfer nach Ame
rika. Was soll ich hier? Meine An
Ehörigen find sämmtlich todt, meine
reunde sind fiir mich verschollen, und
"tte ich Dich nicht zufällig hier ge
troffen, so wäre ich in England ge
wesen, ohne eigentlich einen Bekann
ten zu fprechen.«
»Ja, die Freunde, mit denen wir zu
sammen studirten, lieber Lambert, sind
n alle Welt zerftreut.«
»Das ist es ja! Man wird ganz und
gar von der Bekanntschaft lot-gelöst,
wenn man lange im Auslande.lebt,
und neue Bekanntschaften anzutniipfen
Faßt mir nicht« Alfo ich gehe nach
niefiln nnd imffe imenh eine Sache
zu finden, die mich interessirt. Du
weißt, meine Verhältnisse gestatten es
mir, nach Wunsch zu leben. und ich
he ganz übersliissiger Weise noch in
ustralien bedeutende Summen ver
dient. Aber was thue ich damit? Das
Leben hier jsi mit höchst langweilig,
und ich siirchte mich vor dem Aus-brach
der Krisis. Du erinnersi Dich viel
leicht, in unserer Familie sind schon
verschiedene Personen an der Lange
weile zu Grunde gegangen.« ,
ones niaie verständnisvoll. Er
tou ie, daß die Familie Lambertö an
der englischen Nationaliraniheit, dem
Spleen, sehr stark litt; zwei nahe Ber
-wandte des Jngrnieurs Lambert hal
ten sich erschossen, lediglich ans Lange
· weile, weil das Leben-site sie ieinen
Reiz mehr hatte. Er wußte, daß sein
reund George Lamhert schon auf der
chule sich vor der Langeweile wie vor
einem Gespenst fürchtete. Er war
ohne Zweifel erblich mit dem Spleen
belastet Sollte das Erbübel bei dem
so krästi en Manne schon zum Aus
btuch ge ornmen sein?
Es schien fast so. Joneö gab daher
dem Gespräch eine möglichst heitere
Wendung und trennte sich nach halb
«siiindiger Fahrt von dem Freunde, da
er in einem der Vororte von London
wohnte.
Als Lamhert allein war, nahm er die
tret wieder vor urk lass-, ohne der
andsåafy durch die er fuhr, auch nur
einen Blick u schenken.
Sein Ge icht sah gelangtreili, gleich
Iiltig und verdrossen aus. Plötzlich
aber belebten sich seine Züge. Er haiie
senhar einen Artikel gesunden, der
interessirir. Dieser Artitel trug
seitgedruckte Ueberschrifsn .Die
Tunnelarbelten anr Severn lasse ver
ni tei!« und lauieie: »New Passage,
7. uni 1882. Was die einsichtsvollen
M männer schon erklärten, als das
eenwerk des Tunnels unter dem
Fa
Severn unternommen wurde, hat sich
leider in traurigster Weise bestätigt.
Seit gestern ist in der nördlichen Tun
nelseite, an welcher ebenso wie an der
Südseite deg Tunnels gleichzeitig ge
arbeitet wird, ein Wasserdurchbruch er
lgt, dem sämmtliche acht Arbeiter,
e mit dem Bohren im Tunnel be
chästigt waren, zum Opser gefallen
d. Mit ihnen starb einer der Inge
nieure, und so tostet der Turmcl bis
jetzt siebzebn Menschenleben und drei
diertek Millionen Pfund Sterling.
ei große Banterotte hat er verur
acht und drei Mal bereits ist er voll
sser gelaufen. Der jetzige Einbruch
t den Tunnel innerhalb weniger
tunden volltommen mit Wasser ge
stillt, und man ist nicht einmal im
Stunde gewesen, die Leichen zu bergen.
Der hauptingenieur des Tannen-,
Thomas Waltee, soll sich gestern Abend
in seiner Wohnung erschossen haben-—
So weit unser Korrespondet Zur bes
keeen Orientirung un erer Leser d e
unserer sr ren ichte vielieicht
n t mehr en innen, geben wir noch
einen kurzen Abriß der Geschichte des
derun liiaten Unternehmen-. n den
sitt-westlichen Theil En lands s idet
der Bristottanal ties n. An seinem
nordöstlichen Ende mündet der Sedern,
nächst der Themse der auptsluß Eng
lands-. Sein Unterlau trennt in einer
den Verkehr störenden Weise die beiden
Landschaften Glouccster und Mon
tnioutb Die Cisenbabnen miissen an
Den beiden-Mem des Severn, der sich
Ists einem Kilometer bis zu zwanzig
Kilometer nach Süden zu erweitert,
holt machen Der Bau einer Brücke
iåtjnd tin Ster- dgan oft eine
tswik zun enMJ-O
W Seitdem der große Mk
Wk in London gelungen ist«-haben
sich Leute damit beschäftigt, einen Tun
nck unter dem Severn zu projektiren,
M Thomas Walten der blau-e Jn
enieur, hat es verstanden, gewisse
, ise für seinen Plan zu begeistern
Seit vier Jahren ist eine Gesellschaft
egriindet, die den Bau unternommen
sat. Die Stelle, wo der Tunnel unter
dem Fluß jetzt durchs-ht, ist oben aus
der Wasserfläche dreiein halb Kilometer
breit. Da die Eisen-sahn auf schicser
Ebene in die Erde hineinsährt und auf
eben solch fcklicsxr t»7:».:...-: Jenseits cLes
Flusses heran-fahren maß, sollte der
ganze Tunnei ein«- äiäinge von fiel-en
tausr.tdzweilxxskkfire DIE-»stei- bekommen
Die Rossen trsxiriskn auf eine hu be Mil
lion Pixmd Egeriinzz Kranichng Die
Arbeiten -"..:.-xt:?en ausmqu rasch vor
wiir:i;. in jin-J mit den vorzüglich
sten irr-Kann Bohrmasciiinen sowohl
von New Pisiage aus« wie von Cal
dicnt her au, den Tunnel von beiden
Seit-en Dorzutreich und gedachte mit
ten unter dein Flusse mit den beiden
Tunnelröhren znsanimcnzustoßen Das
erste Jahr ist auch fast ohne Unfall ver
laufen. Dann aber ist Wasser von
unten und von oben wiederholt in die
Tunnelkanäle eingedrungen und diese
Unglücksfälle haben alle Berechnungen
über den Hausen geworfen. Die Ge
sellschaft hat ihätelammtes Geld auf
gebraucht, nnd Bankiers, welche die
Gesellschaft finanzitt hatten, sind ban
kerott geworden. Der Unermiidlichieit
des leitenden Ingenieure Thomas
Walter gelang es indefi, neue Geld
leute heranzuziehen; nach diesem neue
sten Unfall aber ist die Unternehmung
jedenfalls völlig vertracht, und Nie
mand wird mehr den Muth haben,
sein Leben oder sein Vermögen an diese
aussichtslose Sache zu wagen.«
Eine zweite Depesche aus New Pas
sage, welche wohl einige Stunden spä
ter ausgegeben war, meldete:
»Die Nachricht von dem Tode Wal
Itfei ZF Erde-As sen fIimssss kfsst ds
.--- .-. ..» ».z,.....,..., -..
Muth der- Mannes ifi ungebrochen.
Er hat einem Verichmstatier gegen
iiher erttijrt, er recziveisle an feinem
Werte nicht« und wenn es ihm gelinge,
die nöthigen Mittel aufzubringen,
tverde er das Unternehmen trotz aller
Hindernisse zu Ente führen!«
Als Lanibert mit der Leltiire dieser
Zeitungsartitel fertig war, machte er
ein Gesicht, als habe ihm Jemand eine
höchst angenemne Naiisriäzt überdracht.
Er schlug sich mit der flachen Hand auf
das rechte Knie und sagte ganz laut:
»Dieser Thomas Walter ist mein
Mann! Dem helfe ich. Dieser Tun
nelbau ist eine Arbeit, wie ich. sie in
teressanter nirgend-«- in der Welt finde!«
. . .
Am anderen Tage schon sprach Lam-»
bert in dem lleinen Landhaus in der.
Nähe von Newport vor, welches Ihn-I
mag Walier bewohnte, um den Tun
nelbauten bei Cal«:ikot näher zn fein.
Er tourde in ein Zimmer geführt, in
welchem an einem Schreibtifch eine
Dame saß, die im Anfang der Zwan
ziger stehen mochte.
»Man-at kann ich Ihnen dienen?«
fragte sie ten Beinchen
Lanibert stellte sich vor, und die
Dame erklärte, sie sei Dorothy, die
Tochter deg Jngenieurs Walten Sie
diene ihrem Vater, der augenblicklich
abwesend fei, als Selretär.
»Ich lomme, um Jhrem herrn Bo
ter zu helfen,« sagte Lambert. » ch
bin Ingenieur, unabhängig und tvo
habend. Jch lomme, um mich mit met
ner Person, meinem Können und mei
nem Vermögen in den Dienst des Un-·
ternehmens zu stellen, für dessen Durch
führung Jhr Herr Vater so helden
miithig tiimpft.'«
»O, wie danke ich Jhnen,« rief die
junge Dame mit leuchtenden Augen«
»Ihr Eise-einen und Jhre Worte sind
der erste Meint-lieh der in die Nacht
«--k--i II-.«Is:«-, III-»O TI-5k-Iu-Ids;«-n
aufs-s- u tut-»u- s-· m fes-us-« s
Sie mich einen A 1«. endlickf ich hole den
Baker«
Eine Siunde später san Wallet mit
Lambeti an e:-«-:- .:i gr: ßen Heichentiich
und Waller eri. rte seinem j n» en Ge
nossen an den Sijjikcn von Zeicmungen
und Eniwiirfen sein ganzes Projekt.
Die Gestalt Es leiser-E ter gewaltige
Kopf mit der ins- chtitcn Stirne und der
vorspkingrtr en »O «-.1se triefen schon auf
die Energie ii- ie- Man: es hin Er
sprach tiihrs «1, is- r ui s durchaus sachge
mäß, und r n iaiximte Be geifietung
aus sei-« Osi « »s( .—ten. Mit Leib und
Seele war ex « i: dem litt ernehnisn be
schäftigt, er glaubn jetsenfest an dessen
Durchfühn nn« nnd feine Uebetzeugung
und Begeis icr tirz ilssste et auch dein
jungen J« .u«.i«« : «.i«.«« kcr itch ihm so
unertmri er ? » - zlr Verfügung ge
stellt hatt-.
. s
Cz icxr bek; «: ·cr- Indien« daß
Lombett auf te: anderen Seite des
Flusses in New Passage Wohnung
nehmen und Lori -.-;e Arbeiten leiten
solle. Zu n Bericht und zur Beraihung
mit Weiter « - Die er siu alle zwei Tage
nach Newxoki Ju begeben und war
dann Gast im auie walten-.
Zunächst hin elte es fiel, darum die
Einbtueise cHle in der überschwemm
ten Innnelhälfte zu erkunden und zu
ließen. Ein T a,uchet ein seht ge
er- Mann Namens Keinem de
wiedexholt bei den Tunneiarbeis
Inti wirst hatte, wurde hineinge
chickt is et nach einer Stunde wie
CMI Tageslicht kam, erklijeie er,
s sei verhältnismäßig leicht, die Ein
IIMW Koll- m verme wenn tin
isch W ein-its War-gega
tosrden wolle et ch anheij was-u,
USE-ankam tunden n, und
des-g M mass sofort-tm dein Nut
sei Wassers beginnen
Diese Nachri t wälzte eine Felsen
laß von dem er n Walten-G und
Lambert war so vo Freude und Eifer,
daß er leine Spur von Langeweile
triebe verspürte. Er schrieb und ber
sandte an die Zeitungen in Britssel und
London sofort Berichte, daß die Ar
beiten im Tunnel schon nach wenigen
Wochen wieder aufgenommen werden
könnten. Das wurde von den Zeitun
gen zwar A qsdrnctt, aber mit tmange
nehmen VisiYs rkungen versehen. Man
erklärte die Idee, die Arbeiten wieder.
aufnehmen »Hu wollen, für ein Hirn-ze
spitsst Lfin Londoner Bt att gab so
gar Lei- i;nocrt«tij. sit-en Ueberzeitgrini,J;«
Ausdruk, laß Wetter vermuthlich vers ;
IUCH sci. i
Als ais-er Vier Liedchen später den Tiei j
tunan dä-: Nachricht zugeschidr wert-en 1
koiznte daf; der Tunnel wa sserfrei sei,
und dass das Vor-treiben nunmehr wie- i
der aufgenommen werde, änderte sichi
die öffentliche Meinung schnell. Die
Zeitungen brachten die Ytotiz jetzt mit
ganz anderen Beisätzem sie wiesen
nicht nur auf die vollendete Thatsache
hin, sondern rühinten auch die That
iraft und Unermiidlichkeit Walters, der
das scheinbar Unmögliche doch mög
lich gemacht habe.
Diese günstigen Zeitungsberichte hat
ten aber die Folge, daß sich nunmehr
Leute genug fanden, die Geld zum
Weiterbau des Tunnels hergaben. Aus
der Gloucesterseite bei New Passae
waren die Arbeiten durch die rastlocke
Energie Lamberts außerordentlich ge
fördert worden. Jedesmal wenn er
zum Bericht zu Walter kam, zum Min
desten aber jeden Sonntag, wenn er in
Newport erschien, um dort mit Walter
und seiner Tochter den Feiertag zu ver
bringen, konnte er von neuen Fort
schritten melden. Auf der Caldicot
seite arbeitete man ebenfalls rüstig,
aber man mußte dort sehr vorsichtig
sein Es war daher vorauszusehen
daf; sich die beiden Tunnelbälsten nictt
en disp- FAH L - snOav k-» ":I ice e--cc«-si
·- .. ... , «.« .».,..
würden, sondern daß die New Passages ]
seite mindestens zwei Drittel der
Strecke bewältigt haben würde, bevor
sie mit der Tunnelbäls te von Caldieot
zusanunenstiefz.
So tam der 18. Juni 1883 heran.
Niemand ahnte Schlimtcies, und selbst
Walter begann zu glauben, dafz Kata
ftraphen nicht mehr eintreten würden.
Lambert begab sich gegen Mittag jenes
Tages in den Tunnel, um die Arbeiten
der Bohrmaschinen und der an ihnen
beschäftigten Leute zu überwachen.
Nackt-dem er kaum hundert Meter in den
Tu ttel eingedrungen war, sah er Lich
ter auf sich zukommen und börte Ge
ehrei. und bald darauf stürzten die
rbeiter an ihm vorüber, die an den
Bohrmaschinen beschäftigt gewesen wa
ren. Sie rissen ihn mit sich fort, und
erst, als sie den Ausgang bei New Pas
sage erreicht hatten, theilten sie ihm
mit, daß mit der Kraft einer Explo
sion eine starte unterirdische Quelle den
Boden des Tunnels durchbrochen habe,
der sich in erschreckend schneller Weise
fülle.
Die Arbeiter hatten leider recht.
Eine halbe Stunde später stand der
Tunnel bis zum Eingang in New Pas
sage vollständig unter Wasser.
Es schien, als sollte dieser neue
Schlag den Untergang te- Unterneh
mens endgtltig herbeiführen.
Lambert hatte sofort Meldung an
Waller gesandt, der eiligst herüber
tatn. Er war im höchsten Grade er
regt tiber das neue Unglück und brachte
den Taucher Ketvett mit.
Dieser ließ sich ertlären, wo sich die
Einbeuckzgitelle befinde· Als er erfuhr,
daß dieselbe am äußersten Ende des
sertiggesietljcu Tunneltheils liege, guckte
er die Art-is :.
So nie-l ixii meistL sind das ungefähr
achtzehnhsink -s«t EI.-'Zeter,« sagte er. »So
weit lann ni- -«it sein Luftschlauch nicht
hineintrnzisen rann der Taucher
nach abwäng g:l)t, to ist das mit dem
Lustschlauch en v anderes-. Dann
steht der cnl ncs ientrrcht über ihm.
Wenn ich auer in !.-» n wage-rechten Tun
nel hineingehe, so l: at sich der Schlauch
aus den Boten nnd macht an den Ve
sestigungaiicjzen einen Flut-»l, sowohl an
meinem Halst, als an der Pumpe, und
ein solcher Zinist sperrt bie Lust ab.
Jch will indeß die Sache versuchen und
sehen, wie weit ich tomine.'«
Die Beschaffung des außerordentlich
langen Schlaucheg erforderte mehrere
Tage, bis dahin mußten die Arbeiten
ruhen.
Die nächste Nacht verbrachte Lambert
wie im « ieber. War wirklich alles ver
loren? enn es dem Taucher nicht ge
lang, bis zu der Stelle des Wasser
burchbruchå vorzudringen und sie zu
verstopsen, dann mußte die Arbeit in
der That endgilttg eingestellt werden,
dann gab es teine Möglichteit mehr,
den Tunnelbau fortzusetzen. Alle die
Millionen, die in dem Unternehmen
eckien, waren verloren, alle die Men
chen, die dain umgekommen waren,
atten sich nu los geopfert. Alles
tand aus dem piel: der Erfolg des
nternehmen5, die Ehre Walters und
keiner Jngenieure, vielleicht das Leben
es alten Mannes und die Ruhe seiner
Tochter
Unb diese Tochter liebte Lamhert.
Es war eigentlich so selbstver änd
lich, daß sich zwischen ihm und ord
ihn intime Beziehungen entwickelt hat
esq Sö- lmtten ein aemeintames Mel
J
z
tIe bofften nnd sure-steten Verde, uns
das bringt die Menschen rascher kn
gcerirnren sit einrichtet-use gewiibnl che
anntschasL Sie waren na weni
Sur Tagen vertraut miteinan r, es
entstand zwischen ihnen eine Neigung,
die beiderseits auf innigster Liebe und
aufrichtiger Hochachtung basirte. Aber
noch hatte Lambert nicht gesprochen.
Durste, konnte er es jetzt? Nein,
mußte alles entschieden sein. Auch
s n Lebensglück war jeyt mit diesem
Tunnelbau verkettet.
Am anderen Morgen war Larnbert
früh am Tunneleingang. Noch waren
nicht sämmtliche Schlöuche von Briftol
und Newport her beschafft, aber Ke
wett erklärte, er wolle zunächst einen
Versuch machen, wie weit man ein
dringen könne. Es wurden achtlsundert
Meter Schlauch aneinander gekoppelt,
der Tauchcr zog seinen Anzug an, die
Putnre muri-e in Bewegung gesetzt, und
Vorfåxhiig mai-schicke Kewctt in den
Tanne-« hinein.
Es folgte eine Viertelstunde banger
Erwartung. Dann gab Ketoett an
der Schnur, die er um den Leib be
festigt trug, daß Zeichen, daß er zurück
kehren würde Er lam zurück und er
klärte, es sei unmöglich, auch nur acht
hundert Meter weit vorzudringen Er
war bereits in Gefahr gewesen, zu er
sticken, da der Luftschlauch nicht ordent
lich funktionirte. Es ,
Damit sant die letzte Hoffnung. s
»Ich habe es von Anfang an ge-j
wußt,« sagte Waller düster. »So;
lange der Tunnel nur ein paar hundert ,
Meter weit vorgetrieben war, konnte»
der Taucher immer hinein. Jetzt sindv
wir mit unserer Kunst zu Ende, und:
die Sache ist aus.« .
Lambert wußte daran nichts zu er-’
widern, als die ihm selbst schrecklichj
glatt vorkommenden Trosteswortuz
»Wir wollen noch nicht verzweifelms
Mister Walten Es findet sich vielleicht ]
doch noch ein Mittel, um Abhilfe zui
schaffen-- !
Waller zuckte die Achseln. »Ver-«
zweifeln soll Niemand, und ich bin am F
Wenigsten der Mann, der zum Ber
zweifeln geneigt ist. Aber ich fürchte,j
das illtssncl Zog uns helfen soll, werden
wir nikäit such-ein«
Tomit ging er davon, und als ihm
Lamdert nachsah, kam es ihm vor, als ;
sei die Haltung des thattröstigen Man
nes nicht so aufrecht wie sonst, als habe
dies-es letzte Ungliiet ihn doch gebrochen. «
tambert ging nach Hause und schloß :
sich in sein Zimmer ein. Er durch-»
kostete einen Wechsel von ihn heftig be
wegenden Gefühlen. Er empfand tief- J
stes Mitleid mit dem unglücklichen
« Waller und noch mehr mit seiner Toch- »
ter, und das heiße Verlangen brannte
in ihm, auch diesem letzten Unglück zu«
begegnen, es zu bekämpfen, und sei
selbst sein Leben der Einsatz.
Plötzlich kam ihm eine Jdee, die ihm
die einzige Lösung der verwickelten An
gelegenheit zu sein schien. Er setzte sich
sofort an seinen Zeicheniisch und be
gann eine Stizze zu entwersen. Nach
wei Stunden stand der Entschluß bei
ihm fest. Es mußte geioagt werden.
Einem anderen Menschen konnte er das
tolltiihne Waaniß, das unternommen
werden mußte, nicht zutrauen. Er
selbst war entschlossen, das Letzte zu
versuchen .
Wenn es nicht möglich war, mit dem
Lustschlauch bis zur Einbruchsstelle
vorzudringen, so mußte man eben ohne «
Lustschlauch dahin zu gelangen suchen. »
Wenn Lamhert einen eisernen Kasten;
mit Preßluft füllte und sich diesenLaF '
sten umhtng, so konnte er ihn wohl bis
zur Einbeuchsstelle tragen, denn days
Wasser im Tunnel erleichterte ihm die
Last. Dieser Lusttasten mußte ihn mit «
der nothwendigen Athemlust versehen,
und eine mit enommene lleine Batterie I
von Aitumu atoren mußte im entschei- k
denden Augenblick das nöthige elet- .
trtsche Licht- liefern, um die UnglückssI
.t...e:..k-— ....(-. -- syst-.- --« »s« ’
Ibcuk UUUIUHUULU uuv un Uswlws ou u
beiten. Allerdings, wenn die Preßluft
früher zu Ende war, als er den Aus- .
gang des Tunnels wieder erreicht hatte,
ann war er verloren, dann erstickte er
in wenigen Minuten. Er konnte nur
anniihernd die Menge der benöthigten
Luft berechnen, die er mit sich nehmen
mußte, und mit Rücksicht auf die Last
des Lufttastens mußte er sich auf die
geringste, zum Athmen eben noch nd
ihige Menge beschränken. Kam er
glücklich an Ort und Stelle, so war das
Abdichten der Einbruchsstelle verhält
nißmäßig leicht. Mit Rücksicht darauf,
dafz man fortwährend unt-lebte Stellen
in der Decke und an den Seitenwänden
des Tunnels zu verlitten hatte, lager
ten in der Nähe der Einbruchsstelle
mindestens zwanzig Fässer Cement.
Wenn es ihm gelang, diese in die Ein
bruchsöffnung zu bringen nebst dem
Gestein, dass vor der Arbeits-stelle lag,
so war das Loch höchst wahrscheinlich
zu verstopfen.
Die Verstellung des Luftkastens
konnte innerhalb vierundzwanzig
Stunden bewertstelligt werden. Pum
pen, um die Luft hineinzupressen, wa
ren von den Taucherapparaten her zur
Stelle.
Lambert ließ sofort in Bristol den
Luftlasten in Arbeit nehmen, oerrieth
aber keinem Menschen etwas von sei
nem Unternehmen Er war überzeugt,
Waller hätte es nimmermehr geduldet,
daß emand in solch’ iollliihner Weise
sein eben auf das Spiel setzte. Aber
es mußte eben alles gewagt werden, um
alles zu retten.
Lambert schrieb einen Brief an Wal
ker, in dem er ihm mittheilte, er glaube,
ein Mittel gefunden zu haben, welches
das Fortarbeiten auf der New Passa e
rste- en imm- Qeit erlauben wtit e.
Wie Erfahrung von
Tausenden lehrt
daß bei allen Krankheiten welche ei
nein unreinen Zustande des
Blutes
cntspmxgsm wie
Scropljck1!,?-.Il;flixs;. Fäcrijtctn
Bculcjk Ausschäag n.j.w..
»Um-nist
J J--W-«-J-z-M
Uns-streicht dasteht
Er entfernt die Ursachen nnd schafft neues, nichts, rothes Blut.
Zu hat-en usm Lokal Aztknten Oder dicht uon
va. ems- Hnnm. sie-In so. now m»
ONICAGCZ lLl-.
Dann gad er eme genaue Iowa-un
nische Beschreibung seines Planes, unt
Walter davon zu überzeugen, daß er
sich nicht leichtsertig in die Gefahr ge
stürzt habe. Endlich aber-und das
war das Schwerste für ihm-mußte er
einen Ahschiedsbries an Dorothy schrei
ben, inqdem er ihr mittheilte, daß er
wahrscheinlich in den Tod gehe und daß
er sie bitte, ihn nicht zu vergessen, daß
er sie geliebt habe, und daß ihm der
Gedanke selbst noch den Tod versüßen
würde, daß er ihr und ihrem Vater
helfen wollte. «
Am nächsten Nhchmittag war alles,
wag zu der lebensgefährlichen Tunnel
fahrt nothwendig war, zur Stelle.
Kewett war zufälliger Weise da und
rieth dringend von dem Unternehmen
ab. als er aber sah. dan seine Worte
vergeblich waren, leistete er Lambert
hilfreiche Hand bei Anlegung des Tau-]
cheraiizuges. Nachmittags gegen vier
Uhr war Lambert fertig.
Als die Glas-platte, die sich vor dem
Gesicht im Taucherhelm befindet, ein
geschraubt werden sollte, sagte er zu
Kewett: »Wenn ich nicht wiederkomme,s
so befördern Sie die Briefe, die in mei- s
nein Zimmer aus meinem Schreibtischt
liegen, an ihre Adresse.«
Dann reichte er Kewett noch einmal
die Hand, befahl ihm, die dicke Glas
scheibe in den Heim einzuschrauben, und
nachdem er noch einen Abschiedsblick
aus das Tageslicht und die Welt drau
ßen ewoksen hatte, ging er muthig in
das D asser hinein.
Schweigend schauten die Zurückblei
benden aus die Bewegung des Wassers
am Tunneleingang, die das Fortschrei
ten des kühnen Jngenieurs anzeigte.
Sie wurde immer schwächer, je weiter
Lambert vorschritt, dann hörte sie
gänzlich auf.
Den Männern war es, als ständen
sie an einem Grabe.
Waller, den seine Tochter an diesem
Tage begleitete, kam kurz nach vier
Uhr Nachmittags in New Passage an.
Da er nicht glaubte, daß sich irgend
Jemand am Tunnelcingang befinde, da
ja doch dort nicht gearbeitet werden
konnte, begab er sich direkt nach der
Wohnung Lamberts. Der junge
Mensch, der bei ihm die Dienste eines
Laufburschen versah, sagte ihnen,
Mister Lambert sei am Tunneleingang,
Ab» » kmiie Nrikfe fiik Imisipk nnd
Miß Walier zurückgelassen, die aus
dern Sibreibiifche lägen. Erstaunt
sahen sich Vater und Tochter an. Sie
betraten das Arbeitezimmer Lambert5,
fanden die mit ihren Atressen versehe
nen Briefe und öffneten sie. Walter
las mit Schrecken, welchen.tolltiil)nen
Plan Lambert gefaßt hatte-I Dorothy
stieß einen Schrei aus und warf sich
an des Vaters Brust, ihr Schmerz
löste sich in Thränen auf.
»Muth, mein Feind!« sagte der ener
gische Mann. ,,.sicnnn, wir wollen zum
Tttnneleingang. Vielleicht ist er schon
zurück. Gott wird ihn schiitzen.«
Sie fanden am Tunneleingang nur
bleiche nnd iinastiiche Gesichten
,,!Utister Lambert wollte in einer
Stunde wieder zuriiel sein,« erklärte
Kewett, »er hatte nur für eine Stunde
Luftvorrath mit.«
»Ist die Stunde schon vergangen?«
fragte Walten
»Seit fünf Minuten!« antwortete
Kewett, und für die nächste Zeit waren
dies die einzigen Worte, die gesprochen
wurden.
Schweigend standen die Leute am
Tunneleingang, nur hie und da fah
einer der Männer nach der Uhr.
Eine und eine Viertelstisnde waren
verflossen! Walter sah verstohlen nach
seiner Tochter hinüber.
Dorothy stand mit leichenblassem
Gesicht, aber mit fest asifeinander ge
bissenen Zähnen da. III-r wurde jede
verrinnende Minute zu einer Ewigkeit
von Qual.
- Eine und eine halte Stunde waren
»vergangen. Kewctt nahm seinenfut
’ab und sprach laut das Vateruner.
Das Gemurmel der Anwesenden be
gleitete seine Worte. Jhre Hoffnung
, war geschwunden, daß der unglückliche
« Lambert npckd am Leben lei
Da, em lainer Danks Vorm-»p, «
junge Mädchen wie-Z auf das Wasser.
am Tunneleingang. Ein leichtes Zit
tern ging über den Spiegel des aus
getretenen Wassers. Dieses Zittern
verstärtte sieb» Jn allen Gesichtern sah
man die heftigste Spannung. Stärker
bewegte sich das Wasser, man hörte es
im Tunnel rauschen, und jetzt tauchte
Lambert, taumelnd vor Erschöpfung,
auf.
Kewett stürzte auf ihn zu und riß
die Glasplatte vom Taucherhelm her
unter.
»Die Oeffnung ist verstopft!« rief
Lambert mit dem letzten Aufgebot sei
ner Kraft. Ein Triumphgeschrei ant
wortete ihm, aber er hörte es- nicht
mehr, er sank bewußtlos- zu Boden
Hilfreiche Hände hoben ihn auf und«
few-Acon ihn narki fosnov Mnßnnnn
(Die ganze Szene isi streng nach der
Wirklichkeit geschildert)
Am nächsten Tage hatte sich Lambert
wieder vollständig erholt. Sofort be
ann man mit dem Auspumpen des
ädasserz und durch ganz England flog
die Kunde von der Heldentbat des Jn
genieurs anbert. Jn England ver
ehrt man solche Helden der Arbeit noch
mehr, als die Helden des Schlachtfel
des.
Auch das Schicksal schien seit diesem
Augenblicke versöhnt. Die Arbeit ging
von jetzt ab fast ohne jede Störung
weiter. Jm Jahre 1584 stießen unter
dem Sedernflufz die beiden Tunnel
enden genau aufeinander, im nächfren
zahm konnten die ersten geladenen
äste mit den Aktirsniiren trockenen
Fußes den Tunnel durchschreiten, der
ein Monument menschlichen Weißes-,
menschlicher ilnterncbmungsiraft und
echt englischer Zähigteit bleiben wird.
Als aber mehrere Monate später der
erste wirkliche Eisenbahnzug durch den
Tunnel fuhr, saß in diesem Zuge ei
junges-, glückliches Paar, das sei ».
Hochzeitsreise antrat: Lambert und·
Dorothy.
Thousands Hase Kidney Trme
aml Vor-E Know it.
Eos To Find Ost.
Flll a bottle or common glass with your
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