Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 09, 1902, Sonntags-Blatt, Image 11

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»N- -,. - -
»Spitztop.« I
Einr- Erkifode aus dein Vurenlriegr. Ei
nem Augen-kennen uacherzählt von
N. Vasa- MontrerrL
Llsen auf dem Gipfel des »Stütz
top«, da farnrnelten sie sich wieder,
eine Schaar tapferer, entfehloffener
nnd tolltiihner Männer: geführt von
-Detvet, waren sie auf die britifche Jn
fantscrir wie ein Wirbelsturm losge
ritten. Es gab einen hart-en und vers
zweifelten Kampf. aber vurch tarnen
fie schließlich- wie faft immer. Es war !
der einzige Ausweg gewesen, eine
gänzliche Vernichtuna zu vermeiden,
und wie es sich für brave Männer ge
ziemt, hatten fxe es gewagt und auch
gewonnen Von allen Seiten um
ringt, fanden sie mit ihrem gewohnten
Scharfblicte die ichxoächfte Stelle ihrer
Feian aus, eine freie Fläche mit zwei
niedrigen, parallel laufcnren »Mir-ges«
auf rer Oftfeitr. Gerade zwischen die
fen »Ridges« erwarteten oise Englän
der ihre Gegner, und hatten deshalb
ihre Artillerie fo posiirt, riafx sie den
Durchgang vollständig hehrrrfchtu
aber die Birken thaten ihnen ren Ge
fallen nicht. sich hier niederfchiefzen zu
lassen, sie ritten an rer einen »Ribae«
entlang und, crfr einmal til-set die freie
Eben-e aelanat. war die fo »vortl·,eil
haft« aufgestellte Battxrie aufzethans
de, rein Feinde Schaden zuzufügen;
fo ungemein und unverhofft waren
die Busen aus ihrer Deckung hervorge
brochen. daß rie in langen Linien auf
der Ebene stehende Jnfanterie gerade
zu bestürzt war, uno in ihrer Verwir
rung tlnfanais aanz planlos feuerte;
aber tie Khatitinken erhielten fchnell
Hülf:, Die Order »Ma·aa3infeuer«
wurde gegeben, und nun erfolgte ein
betäubenres Logfchießen der Geivehre.
zu welchem die ietzt ebenfalls« mit
Shrepnell fzueince Batterie ihren
Senf zugan. DE: stren tiimmerten
sich als-.-r nicht viel um die ihnen nach
gesancslm szchosse sie hatten vor sich
noch kie seinrticbe ihnen entgegen:
stehende Futte zu durchbrechen; in
witter Jagd, irn Steigbiigel stehend
und ihre Manier fortwährend ab
seits-send, rasicn sie auf die Ahakig
los --- es kam zu einem Hand zu
Hand Gefecht-, in welchem Totnrnv
Attine sonst sich tapfer zu halten
pflegt, aber in rief-ern Falle war an
einen Erfolg nicht zu denken, wie
Spreu vor rein Winde flogen di:
Englänxer ans-einander, dabei fnrcht
bate Verlust-: erleidend.
Eine Abtbeilung berittener Infan
terie sowie die erwähnteBatterie mach
ten noch einen letzten Versuch, die sich
reitenden Bitten abzuschneiden, don
nernd- jagten si: hinter ihnen her, die
Fabier, faft platt auf den Pferden lie
gend, ftrengten diese auf das Aeußer
sie an, während die Cavallerie und die
Bedienungsmannfchaften wie toll hin
er di: Fliehenden fchossen, natürlich
ohne jeden Erfolg; da es ein britisches
Armee-Pferd aber fein-Lebtag noch
nicht fertig gebracht hat, einen zähen
Dahin-Bonn einzuholen, so mißglück
te auch diese letzte Verfolgung, sie blieb
febr bald weit hinter den But-n zu
rück.
Und nnn verfatmuelten sich die total
erschöpften Männer nnd Pferde auf
dem Studien-, sie mußten Letztere-i
hier unbedingt Ruhe gönnen -— sie
wußten sehr wohl, daß ihr Zuflucht-s
ort gefährlich lag. Sie hatten gesehen,
wie er Heliograph ihr Enttommen
bereits nach allen Richtungen hin mel
dete und daß sie bald von Neuem ein
gefchtostn fein würden, aber die bit
terse Nothwsndigteit verlangte eine
löngere Rast.
Felrtornet Jan Iiitert sammelte die
nach dein Spitztopp Versprengten um
sich und verlag Die Musterrolle, schwere
Thränen rannen ihm Dabei in den
grauen Bart, hatte er doch heute schon
tvierer zirei seiner Söhne auf dein
Schlachtfelke verloren, seinem Vater
lande geopfert!
Als der Krieg ausbrach, da hatte
Jan Nitert mit sieben Söhnen seine
hübsch-.- Farm am Bhenoster Flusse
und sein treues Weib verlassen und sich
den Kömpsern angeschlossen; eigent
lich sollte Dick, das Nesthätchen der
Mutter, ver Stolz bei-Vaters, mit Er
sterer aus ter Form zurückbleiben« war
er doch taum ltz Jahre alt, aber Dict
bestand darauf, rise Gefahren mit sei
nem Vater uns seinen Brüdern zu
theilen, er wollte nicht riaheiin sitzen,
und so zogen vie acht Tapferen denn
in den Krieg. vom Gebete und Segen
ter hellenmiithigen Mutter begleitet.
Und l,:ute, acht Monate nach dein
Abschiets:, besaß Jan nur noch einen
einzigen Sohn, sechs waren gefallen,
den schönen Tod fiir ihr Vaterland ge
storben. Das Herz brach dein armen
Jan, trenn er an ten Tag dachte, an
Welchem er wieder nach hause ziehen
konnte und dann seiner Frau die ent:
schlich-. Nachricht von kein Tore der
sichs blühenktn tapfer-en Söhne ma
rlzen mußte, und ost wünschte er, daß
eine englische Kugel ihm ein schnelles
Ende breiten möge. —
Diz Lage Fer Buren war gefährlich,
non allen Seiten zogen Colonnen Eng
läncrr heran, un· die sich in tleinere
Carus-« g:tl::ilt-.-n Bitten abzusangen,
nn: es bekurik: deren ganzer Gerte
benhcii, ten Verfolaern ein Schutzw
chzn zu l·.t:l-.racn und zu entkommen: so
war esJ aud: auf rein Spißlop nitt Jan
Ni!·ert·s Abtt):ilnitet.
Ein starter Trupp Gualanden der
nach Ladtkbranc marschtren - sollte,
machte an rein Flusse, welcher ten
Spihtcv irn Hatbtteise umfließt, Halt,
und tai Unglück wollte. daß eine Pa
-- -»- -.·...-«--,-—.4- . --- - - '---- .
trouille die Bittenpferve erblickte: irn
Umsehen waren vie berittenen Infan
teriften berochrichtigt und ninzin elteu
den isolirt liegenden Vers die nren
saßen mal roter-er in rer s alle, sie wa
ren vorn Regen in die raufe gera
then. Sie waren sich ihrer ungünsti
gen Stellung wohl bewußt, aber mit
ihrer unerbittlichen Entschlossenheit
trafen sie sofort Maßregeln zur Ver
theivigung, und vie ongreifenden uno
sich zu voreilig nähernden Soldaten
wurden mit blutigen Köpfen heimge
schickt, sie zogen sich in sichere Entfer
nung zuriick und überlian es ihrer
Artillerie, das Bitten-Lager zu horn
bardieren, ohne indessen viel Schaden
anzurichten.
Soweit wäre Alles vor de: Hand
wenigst-eng noch gut gewesen, aber die
Buren bemertten zu ihrem Schrecken,
daß sich eire Yllttheilung Auftralier ge
rade an cer Stelle Deo Flusses gut ge
borgen gelagert hatte wo der Zugang
zum Wasserholen allein möglich war,
Denn die übriaen Theile vesUfere wo
ren mit Glis-TO Fuß hohen, steil em
porraaenoen Felsen eingefasst, von wo
aus Das Wasser nicht erreicht werden
konnte.
; sills die Nacht anbrach, starb das
f Gefchiitzfeuer aug, und die zahlreichen
’ Lagererer ter Engliinver zeigten den
But-en auf den-. Spitztop oie Hoff
nungslosigteit ihrer Lage; hier oben
I ging es still her, man sprach nur im
« Fliistertone, eine Ver letzten Granaten
l war eben trepirt uns hatte.orei Bnrrn
getödtet, vier verwundet, unt-er Diesen
auch Jung Dicl Nitert· Da lag er auf
einer wollen-en Decie, nothdiirftig ver
bunden, rer alte Vater ichluchzeno ne
ben itsrn tnieenc, die Männer ernst,
tieftraurig urn Das Schmerzenslager
stehend.
»- -.- me ke..,s« e.«.«r...e. -.- J-.-..
»Wu"cl, Dunst-. Iqunu »Is- du«
ge in einem fort, aber die Feldslasche
waren leer, kein Tropfen mehr auszu
treiben; zwei Buren, unfähig. das
Jammern desVertvttndetsen länger tnit
anzuhören, meldeten sich steitvillia, in
ter mondl;:llen Nacht hinunter zu stei
gen und den Labetrunk zu holen oder ;
bei rem Versuche zu sterben. Sie er- ’
reichten den Flus glücklich, die Beob
achtet oben athmeten erleichtert aus,
denn offenbar hatten die englischen
Wachen nicht-d gemerkt, aber dann
plötzlich ein Attfblitzsen, ras Absi:uern
einer Salve und topiiiber hinunter
stiirzten zwei Körper in ten Fluß, von
ressen Fluthen sie davon getrieben
written. Die Buren waren entsetzt, sie
begriff-»in das-, hier Wasser-holen den
tcheren Tod bedeute; aber »Wasser!
asser!« jammerte Dick von Neuem
und- da erhob sich der alte Jau, sein
Gesicht zeigte den Ausdruck sinsterer
Cntschlossenheit, als er zu einein Bu
ren sagte: Suche mir mal ein paar
aute starte Zeile, Lukas. Die Seil-:
wurden sorgfältig zusammen gebun
den unr- oon sechs der stärksten Män
ner begleitet schritt Jan zum User, da,
wo es senkrecht in den Fluß fiel. Lang
satn und aeräuschlos ließ sich Dicks
Vater am Zeile hinab, bis er das
Wasser erreichte nnd die mitgebrachten
Flaschcn stillen konnte. Dann wurde
er ebenso still und langsam tviedcr
hinausaxzogem als plötzlich die Ena
lönder, welch-. ei YuLbruch vermsx
theten, ein gewaltiges Feuer aus die
schw: Itre Gestalt eröffneten; »Pit,
nit, pit«, sauft-en die Kugeln utn Jan
herutn,«aber keine tras ihn, alle schlu
l-—t4. c
gkll slc lll Mc Uetscll usw u rsuur fu«-i
die Höhe erreicht, helfende Hände
streckten sich aus, um ihn auf das Land
zu ziehen, da »banq«, eine Granate
trepirt gerade über ihtn und verwun
det ihn schwer.
Jan stolperte und stürzte nieder,
aber schnell erhob er sich und erreichte
seines Dicks Lager —- ein Taschentuch
war über dessen Gesicht gebreitet, und
als der ahnungsvolle Vater es fort-s
zog. da schreit er in seinem tiefsten
Schrnerzez »Todt! todt!« Dann fällt
er sterbend neben dem noch warmen
Körper seines Lieblings zur Erde.
e e e
Bei Tagesanbruch flattert vom
Spitzlop die weiße Fahne, ein engli
scher Offizier reitet hinaus und erles »
digt die CapitnlationgBedingungen
Schweigen-: zeigen ihm die Buren die «
Seite an Seite liegenden Körper von
Vater und Sohn, und tieferschiittert
vernimmt der Engländser aus dein
Munde ter But-en die traurige Ge:
schichte der letzten Nacht und willigt
ohne Weiteres in die einzige Bedin
gung ein, welche diese gestellt haben!
Eine Stunde später hielt ein engli
fcher Prediger den letzten Gottesdienst
am Grabe von Vater und Sohn ab,
eine Conipaanie englischer Jnfanterie
seuerte drei Salrien und sechs Harni
sten bliesen den trankigswehmiithigen
»Lasi rwsr«; dann wurde die Gruft zu
neschiittet, noch einen letzten langen
Blick der Liebt warfen die Buren auf
ten Platz, wo ihr Rommandant und
sein Jüngster den ewigen Schlaf schlie
fen, dann folgten sie den Engländern
willig in die Gefangenschaft — —
dIn einem der vielen Frauenlager
wartet eine tiesgebeugte Gattin und
Mutter der Heimlehr des Mannes und
ver Söhne; man hat ihr schonend die
ssr furchtbar schweren Schiilsalsschläge
mitgetheilt, aber sie will, sie kann an
deren Richtigkeit nicht glauben, sie be
tet inbriinitia zu Gott, dan er ihr ihre
Geliebten wieder zuführen möge! Ver-:
ebens, der höchste Richter hatte ez in
seinem unersorfchtichen Rathe anders
befchlofssent
--——--—--.O.-——
Da alles im Leben verändertich ist«
hat der Unatiickliche besser-e Chancen
als der Gliietlicbr.
Gustes Ferim
Humoreslc aus dem Leben von M. Konnt
Lange hatte man darüber debattirt,
wo die Guste verbleiben sollte, derweil
man sich in Wiesbaden und Umgegend
vergnügte. Das Stubenmädchen
wurde zur Bedienung und Beaufsich
tigung der Kinder mitgenommen, aber
die Gaste, die Köchin, was sollte man
mit der dort draußen in der Fremde?
Dr. Harimaan stimmte dafür, sie zu
ihren Eltern nach Oftpreußen zu
schicken, seine Gattin jedoch wollte
hiervon nichts wissen -— ein-estheil§.
weil sie die Reisetoften scheute, andern- s
theils-, weil sie behauptete, dasz ein
länger-es Zusammensein eines Dienst
boten mit dessen Angehörigen meist
eine Lockeng der dienftherrlichen »
Disziplin nach sich zöge. Warum man
die Gu te nicht einfach zu Haufe lassen
wolle? Dann könnte sie das Gärtchen
in Ordnung halten, die Wäsche besor
gen und die Wohnung von oben bis
unten einer umfassenden Reinigung
unterziehen. Jm Uebrigen leuchtete
das leßtangeführte Argument auch
dem Hausherrn ein, denn folch’ eine
Neinmacherei --— »
Und so wurde denn beschlossen, das;
Guste zu Hause blieb. Merkwürdig
war«I, daß sie sich ganz zufrieden da
mit zeigte. Man fürchtete, sie würde
schmollen, —- mit nichten. Sogar die
Zahl der zerbrochenen Teller und Glii
fer, die stets ein-en sicheren Gradmesser
für ihre iible Laune bedeuteten, mehrte
sich nicht. Jm Gegentheil, wenn sie
draußen in der Küche herunthantirte,
tlirrte es nur ganz ausnahmsweise
Der Frau Doktor wurde die Sache
nahezu unheimlich, und unwillkürlich
drängte sich ihr die Analogie mit ihren
Kindern auf, die auch immer irgend
einm- nmu Entfetilicbeg im Schilf-L
führten, wenn sie besonders artig und
still waren.
»Die Gaste hat doch nicht einen
Bräutiaan1?« fragte sie das andere
Mädchen, die Lief-e.
Das schon, gnä Frau—« entgea
nete diese in ihrem breiten östlichen
Dialett —- sie stammt-e ebenso wie die
Guste aus der Umgeaend von Königs
bera - »aber was ihr Schatz is, der
wohnt oie nich hier Er is Kellner im
Thürinaischen, wo er sich nachher aucl
ne Gastwirthschast pachten will,
irenn s mit das Gesparte erst reicht.«
»Wie kommt di- Gaste denn nur zu
Eies-in Verhältniß?« erkundigte sich die
Hausfrau, wesentlich beruhigt durch
die Thatsachh daß dieser Kellner so
weit von Berlin entfernt sein Domizil
hatte
, Das Mädchen tiche rte: »Ja sehen
die anä Frau --—- das Verhältnis-,
stammt Sie aus die Militärzeit von
den Menschen. Er diente bei dieGarde
Ulanen und da die Kasern von denen
doch hier dichthi von die Paulstraf,se
is, so macht sich das so von selbst.
Aber das find schon an vie acht Wochen
ras; er sort is
Gott sei Dank - dachte die Totto
I rin, denn andernfalls — in Anbetracht
itzt Näh-e ter Kas: ine — wäre die
s Sache doch recht bedenklich gewesen.
, Ein Bräutiaam im Thüringischen da
I geg: n zoar sogar noch besser ais aar
s ktnetc
s So reiste man denn ab ’Im letzten
« Augenblick alo die Droschte bereits
! vor der Thiir stand, kam die Guste noch
mit einem seltsamen Anliegen. »Möch
ten gnä Frau mir nich den Schlüssel
zu das zeiaorer geoenxi oar sie.
»Ja, was willst Du denn mit dem?«
forschte die Doktorin erstaunt.
»Ach, es is Sie man bloß, damit ich
ordentlich die Tasten abwischen kann,
wo sich immer Staub mang ansetzt.
Und überhaupt -—— wenn so’n Klavier
nich alle Tag’ aufgemacht wird, kommt
der Stock ’rein. Bei Kontroleers, was
meine vor’ge Herrschaft is. war das
auch so. «
Frau Doktor HartrIIann schiitt eltx
wohl befremdet den Kopf iiber diese an
Guste ihr ganz ungewohnte Vorsora
lichkeit aber sie erfüllte dennoch ihren
Wunsch Am Ende war es auch wir-k
lich besser fo.
Ach, hätte sie sehen und hören tön
nen, welche Unbill ihrem armen Pia
nino während ihrer Abwesenheit znge
fügt wurde! ·
Kaum war cie Familie fort, so
machte die Guste sich alsbald daran zu
schaffen. Der Schlüssel wurde traftig
im Schloß umgedreht, der Deckel aus
gekkappt und dann der Ton des In
struments geprüft »Daß das weh
gar kein rechte Musik giebt, wenneins
nich mit umzugehen weiß!« dachte sie.
»Aber warts ich will Dich schon trie
gen. Allzu schwer tann«g ja doch nich
sein, kenn sonst wiiro’ die kleine Mar
jell von Doktore, di-: Melth was Doch
erst n:nne ig, nich so ’ne scheenenTanze
d’raus spielen ---— Aeair’n als Walzer
und Am griinen Strand cer Spree!«
Leise summte sie mit ihrer mehr
kräftiqu als wohltlinaenoen Stimme
diet is:lodie, dann zog sie aus ihrer
Tasche eine alte Nummer res Lokal«
Anzeiaees und sina an darin zu suchen.
Auf einem Jus-erat, in dem Jemand
bekannt machte, daß er sür siinfzia
Pfenniae die Stunde Klaoiserunterricht
ertheilt-e, blieb ihr Auge haft-en. ,,’n
bißchen sehr weit is es von die Paul
straße bi S in die Kaiserstrasze,« reflek
tirte sk: , »aber siinf Nickel is auch nich
viel und wenn der Mann tüchtig in
seinem Fach, so können wir das wohl
’mak ristiren.«
Und sie ristirte es. Das heißt, vor(
erst kletterte sie die Treppe zum Hame
borixti.hiiiarif, wo sie ihre Habseligkei
ten aufbewahrte suchte sich rort ein
blaßgelbes Wolllleib von streng modi
schem Zuschnitt uno einen mit vielen
Rosen garnirten hui heraus, mit wel
chen Herrlichkeiten sie sich alsdann in
dem Schlafzimmer ihrer Herrschaft
schmückte. Man hatte dort Alles. was
zum Toilcttemachen gehörte, so hiibsch
beisammen —- ven hohen Stehspiegel,
Puberbiichse, Eau re Cologne, Kämme»
Bürsten u. s. w. Gaste, die kommu
nistischen Jsreen huldigte, nahm denn
auch keineswegs Anstand, von niesen
Dingen Gebrauch zu machen. Als sie
fertig war und zum Schluß noch die
hellen Glaceeg auf die dicken abgem
beitseth Hände gezwängt hatte, inn
sterte sie sich befriedigt in ver Pshche.
Ja, sie sah sdoch in der That schneidig
und fein aus, wie eine wirkliche vor-s
nehme Dame·
Der geheimnifzvolle Ausgang nahm
viele Stunden in Anspruch. Als sie
davon zurückkehrte, fühlte sie sich ange
griffener, als wenn sie ganz allein ein
Diner fiir zwanzig Personen herge
richtet hätte. Trotzdem setzte sie sich,
noch in vollem Putz, ans Pianino und
fing an « die Tonleiter zu üben, ja
Ivirtlich und wahrhaftig die Tonleiter-.
Wohl dreißig Mal spielte sie sie herun
ter, erst ganz langsam und stockend,
Dann immer schneller. »Es geht schon,«
lobte sie sich im Still-en. Für heute
» also konnte sie es genug sein lassen des
» grausamen Spiels. Man durfte auch
T nichts übertreiben.
Von da ab begann eine Zeit harte:
Prüfung fiir vie übrig-en Bewohner
des Hauses. Da sie wußten, baß Dol
tors berreist waren, konnten sie es nicht
begreifen Ioer diesen ohrsenzerreißendien
Lärm vollführte; als die schreckliche
Wahrheit ihnen Dann aber llar wurde,
entluden sich furchtbare Racheschwiire
auf Gustes schuldig-es Haupt. Man
forrerte sie auf, ihre Concerte einzu
stellen, und als das nichts fruchtete,
drohte man ihr sogar an Hartmanns
zu schreiben. Umsonst ——— alles um:
sonst —die Gustie spielte täglich ihr
Penfum herunter und lachte die Leute
Aus.
Nachdem Diese unerquicklichen Zu
stände drei Wochen etwa gedauert hat
ten, ließ die angehenoe Klaviervirtuo
sin eines Abends ein Schreiben vom
Stapel laufen, dessen letzt-er Theil
wörtlich und vuchftäblich folgender
maßen lautete: und hiermit viel
geliebt-er Friedrich thue ich Dir zu wis
sen, baß ich versprochenermasen fleißig
auf den Fliegel iebe Damit ich dermalen
wenn wir oer Pachtung hat«-en den Gä:
seen zum ländlichen Tanzvseraniigen
ausspielen lann um oaö viele Geld fier
Die Musitanten zu sparen. MägIsl
Du hieraus ermeien, wie sehr ich Dich
liebe uno fier Dein Fortlommen be
sorgt bin. Denn das Filaoieriehen is
kein Amieseinana und kosten die Stun
den fufzig Fenige einer jeden. Doch
hosfie ich rasch in di: Sack-: Perfeti zu
werden verweilen mein Lehrer wag ein
sehr pläsanter Mann is der siieher
Kinder lehrte aber jetzt oon die Musil
lebt auch einen Gesangverein dirigieret
mir gesagt hat, daß ich ji«-L Taleni
davor besitze und gut begreife. Mehr-sch
ientheilg spiele ich noch Tonleitern bin
aber schon bis zu die schwar en Tasien
oorgetrungem was-l einen Fortschritt
oebeitet und habe ein-en Ländler ange
fangen was eigentlich tein Leimovischer
Tanz is aber das erste-litt in die
Klavierschule von Doktors Melli wel
cher »ich ·ben·utze. Undnin mein vielge
H
itevter Friederich rufe ich ou« mernnr
ein Lebetoohl zu u. s. w.«
Die Antwort auf die-Z styiistische
Meisterwerk liess, nicht lang: aus sich
warten, aber leider mußte sie txt Ein
psiingerin wenig Freure bereiten, denn
ihre Augen strömten bei der Lettiire
über, und ihr Klavierspiel verstummt-:
Die Hausgenossen trauten dem Fri:
den anfänglich nicht, als aber ein Tag
nach dem and-ern versloß, ohne daß die
wohlbetannten schrecklichen Töne sich
oernehnien ließen, da athmeten sie er
leichtert aus. Ein schiwachnervigerj
Herr, der besonders unter den musila
lischen Studien unserer strebsamen
Küchensee gelitten, sagte ihr sogar ein
paar anerkennende Worte wegen der
angenehmen Ruhe, kie jetzt im Hause
herrschte.
»Ach, Herr Justizrath——« meint-e die
Gaste, »toozu soll ich mich noch mit Lag
alte Rlaviserspielen rartern, wo doch
mein Friedrich, siir den ich’5 bloß that,
in ’ne Wirthschast bei stahla einhei
rath’!«
»So —- Jhr Bräutigam ist Ihnen
Untreu geworden?« fragt-e jenertheils
nehmend.
Gaste nickte eifrig. ,,Soi«5 es, aber
wenn Herr Justizrath meinen, daß ich
ven Menschen nachtraur’, dann irren
sich der Herr Justizrath Es ist mir
man blos um das viele Geld fiir die
Stunden, aber im übrig-en is der Herr
Schorcht, was mein Klaviierlehrer war,
auch ’n ganz honetter und pläsanter
Mann und ---« sie brach ab, ei
ihrsem Zuhörer überlasseno, den Rest
res Satz-es aus seiner Phantasie zu er
gänzen. Er that es, dabei von der
Erwägung ausgehend, rast ein spar
sames und praktische-H Mädchen, wie
die Gaste, ihr Kapital unter keinen
Umständen verloren gab, wenn irgend
eine Möglichkeit bestand-, es zu retten.
Die Thatsachen machten seiner Kom
binationsgabe Ehre, kenn als dieHart
mann’sck,se Familie von der Reis-: zu
-·riicltehrte, war so ziemlich das erste,
was die Frau Doktor aus Gast-ent
Munde vernahm, die Mittheilung von
ihrer in Kurzem bevorstehenden Vers
mählung mit Herrn »Rapell:n-:isler«
Schaut-L
So hatt-e vie Gusie ihre Ferien vocli
auf nutzbringsence Art verwendet
Inst-un Ist-einstm- üser Onk
· fester-.
Es hat etwas Tröstliches, sich zu
vergewissern daß die Leiden, die der
Dämon der Druckfehler den Autoren
bereitet, nicht erst unserer Zeit der ha
stigen Publitationen entstammen. Im
März 1870 schrieb Freiliarath, wie
den von Buchner veröffentlichten Brie
fen zu entnehmen ist, an einen Stutt
garter Freund folgende launige Zeilen
über das Gedicht, das er lurz vorher
auf Veranlassung Fanny Lewald’s
zum Besten des Berliner Afyls für
Obdachlose verfaßt hatte. »Ich habe
5900 Exemplare eigenhändig unter
schrieben, und dieselben werden jetzt
als Autographen im Afyl-Bazaar ver
kauft. Das Gedicht, scheint es, läuft
durch alle Zeitunaen. Jch habe es
heut-e schon in sieben verschiedenen
Blättern vor mir lieaen, und zwar in
jedem mit neuen Druckfehler-m Der
beiterste davon ist in der vierten
Strophe, wo es in der »N Z.« und in
der »B. 3.'· propbetisch heißt: »Und
nächstens lstatt nächtens) rubia brennt
Und blitzt das FirmamenNÄ Das
sind fo die kleinen Leiden fund Freu
den) des Schriftstellerlebens, Und man
kann Gott danken, wenn es nicht
schlimmer kommt. Was ist einmal
mein-ern guten Freunde und Nachbar
Edmund Höser begegnet? Der schrieb
in einer feiner Novellen: »Im der Ecke
des Kirchhofs hatte ein uralter Hol:
lunder seine zahllosen Schößlinge ge
trieben«, «— wie aber war diese Stelle
gedruckt in der Stuttgarter «««frauen
seitung« zu lesen? —-- »Jn der Ecke des
Kirchhofs hatte ein uralter Holländer
seine zalillosen Schößlinae getrieben.«
Und in einem Buche von Gerstäcker
beifet es buchftäblich: »Ein kalter
Schneider lstatt Schauder) lief ihm
den Rück-en hinab« Jch selbst las ein
mal in meinen Gedicht-en: »Um das
Feuer aus der crde — vor den Hau:
sen lstatt Hufen) feiner Pferde.«
Ebenso ein andermal »Auf dem Deckel
der Gabarre.« Das Lachen thut Ei
nem wirklich manchmal noth bei allem
Trauriaen was so ost anEinen heran
lriti. Wir wollen es ja nicht verler
.«..-. l«
Ein anderer Druckfehler, der dein
Dichter zu schaffen machte, befindet
sich in ,,Miß Tbaclerays Old Ken
sington, 1873«, wo das Motto zu Ka
ditel 8 lautet:
Die Stunde kommt, die Stunde
kommt,
Wo Du am Graben stehst und klagst.«
————-——0-.-———
Aus dem Leben eine-i Lokomotiv
führ-ers.
wählt die ,,Berliner Voltezeitung"
im Anschluß an Erörterungen über
Die Verantwortlichkeit der Eisenbahn
.leamicn, die sich in den Prozeß-Ver
handlungen über dass Altenbetenstr
tsiienbabnunalücl tiiüpf:n, Folgendes:
»Als die Anhalter Bahn noch Privat
bahn war, subr ein alterfahrener Lo
komotivführer ncit einein Zuge, in dein
König Wilhelm saß, von Be lig in der
Richtung nach Roderich lnf einer
Zwischenftation machte er Halt, weil
cns Signal nicht auf »frcie Fahrt«
stand. Ein von Röderau gemeldet-er
Zug war noch nicht Vurchgelomnien.
nn innszte der Zug ein-: halbe Sinn
re festlieaen. Der Stations-Ches
wurde schließlich nerdös Und befahl
oqn Lokomotivführer, tveiterzusahrenz
fossenbar sei der ausgebliebene Zug
schon ans einer anderen Zwischen
f Station angehalten worden. Der Lo
komotivführer aber weigerte sich be
« stimmt, zu fah-exi, ehe er wiss-, wo der
entgeaenlommende Zifa Ihmka vM
Darüber kam es zu einem heftigen
Conflitt zwischen den beiden Beamten·
Der StationTChef fürchtete einen
gründlichen Rüssel zn bekommen,
wenn er den Rng noch länger festhiel
te: der Lokomotivführer war aber an
aenchtz der ganzen Lage veren, die
Verantwortung dafiir auf sich zu neh
:.ren. Ein Hofbeainter Lellte sich aus
die Seite des StationS-Ches5 und
sprach in beleidigenden Worten sein
Mißfallen über die ,,Jnsubordina
tion« desJ »Unteraebenen« aus
Schließlich gerieth der Lokomotivfüh
rer in Wuth und erklärte, er würd-e di
rett zu dein Könia gehen und ihn fra
gen, was geschehen soll. Während
noch die Hosbediensteten über diese Abs
sicht ihr Entsetzen tundgaben, kam der
aenieldete Gegenzua mit rasender Ge
schwindigleit durch die Station durch
aejaat. Der Lokomotivführer, der die
Geschichte öfter erzählt hat, wiederhol
te stets, er werde nie vergessen, wie der
StationsChef, treidebleich und-zit
ternd vor Schreck. aus den-. Perron
stand, kaum iin Stande-. sich ans den
Düften aufrecht «u erhalten. Denn da
rüber tonnte tein Zweifel sein, daß der
Hofzua und alle seine Jnsassen ein
schließlich des Köniag Wilhelm, z
thotnen getrieben worden wären, hätte
der denkenee Führer dein Befehle rei
Stations Clszs und deniDränaen des
Hofstaajes Folae a. leistet. Es hat viel
leicht einiaesz Jnte resse, zu wissen, « so
schließt der G .-väl)rsmann deZ Berli
ner Blauein »daß der alte Führer der
sich vor dem Prottoll nicht fürchtete
nnd dadurch den späteren Deutsch-In
Kaiser vor einem furchtbaren Tode be
wahrte, Jalob Bernstein war, der Va
ter des ietzt in Breglau in den Reich-J
taa asewäblten Sozialisten Ednard
Beruslein.«'
«—-— - .---.—--.
Dicdeoqeschichtem
Eine nette Anetdote, die dein fran
zösischen Botscliaster in Peter-Sburz1,
Marquis de Montebello, vassirte, er
zählt eine London-r Wochenschrist
Maranis Mantel-er sprach mit des-n
Grosiiiirfsien Wladitnir ein-es Tages
ii..«er. Dixsrsaeschichten und sappe, eini
ae Anekdoten erzählend, die Pariser
Diebe müßten doch die geschickteste-i
der aanzen Welt fein. Der Großfiirft
war der Ansicht, daß die Petersburger
Lanafinger keinen ausländischen nach
stiinden, und bsot dem Botschafter on,
smit ihm zu wetten, daß gelegentlich
eines Diners, das am nächsten Tage·
bei dem Großfiirsten stattfinden sollte,
dem Marquis irgend etwas gestohlen
swerden solle, was er bei sich habe. Die
Wette wurde angenommen, und der
Großfiirst »bestellt-e« sich bei der Poli
zei den besten Dieb, den man gerade in
Gewahrfam habe, für den nächsten
Tag. Der Langfinger wurde in eine
Livree gesteckt, bekam seine genaue Jn
ftrultion und außerdem wurde ihm
versprochen, daß er sofort in Freiheit
gesetzt werden solle, wenn er seine Sa
che gut mach-e. Dem Botschafter war
freigestellt word-en, irgend einen Ge
genstand zu nennen, den er bei sich
habe, um so die Aufgabe des Diebes
noch zu erschweren, und er bezeichnete
feine Ubr als den zu stehlenden Ge
genstand. Dem Dieb war gesagt
worden, daß er dem Großfiirsten ein
Zeichen geben solle, wenn er sein Werk
vollbracht habe. Bevor das Dessert
noch abaetraaen war, fragte der Groß
-fiirst den Botschafter, der sich gerade
»angelegentlichst mit fein-er Nachbarin
s unterhielt, wie spät es sei. Seine
Excellenz griff in die Tasche und
brachte unter allgemeinem Gelächter
eine Riibe zum Vorschein; er griff in
die anderen Taschen, aber nur um zu
entdecken, daß eine goldene Dose eben
falls fehlte, selbst sein Ring war ver
schwunden. Der Dieb wurde herbei
gerufen, und Groß-fürst Wladimir be
fahl ihm, die gestohlenen Werthsachen
seinem Opfer wieder zu geben. Groß
war aber seine Verwunderung, als der
Dieb nicht nur seine Uhr, sondern zwei
Uhren, zwei Ringe und verschiedene
andere Sachen produzirtse. Der ge
TAZJOC Onnnsinsars IIIpr its-in OTHE
supsoss wu·--- «
fürstsen ebenfalls alle Werthsachen ab
aenoinmen, die er bei sich hatte. Der
Dieb wurde mit dem auten Rath ent
lassen, seine Talente künstighin besser
zu oerwerthse .
—-——-.
Umqelelnm
Jch halte einzelne Pointen in diesem
Lustspiel für ausaesucht gut!«
»Und ich halte sie für gut ausge
sucht!
Unsschreihuiig.
Studiosug: »Ich weiß nicht, vorn
Ersten bis zum Letzten des Monats
bin ich immer »in niomenfaner Geld
verlegenheit!«
Kein Wunder-.
Die Kleinen drückt der Großen Macht,
Die Großen quält der Kleinen Neid-—
Kein Wunder, daß dabei ganz sacht
Die Mittelmässigleit gedeiht!
Recht schmeichelt-an
»Wer war denn der Mann, der mich
soeben arüßte?«
»O, inein’, wissen S, dem sei’ Gruß
hat nix z’r-eoeut’n —— der ariißt an je
den Aff’u!« -
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- «'«UI»«
itindlichc Auffassung.
Klein-Lieschen lals es zum ersten
Mai in einem Nordseebad den niedrig
stseu Stand der Ebbe sieht): »Ach sieh
mal, Mamachen, die Nordsee läuft
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In der ersten Freude.
Onlel lseine Geburtstagsgeschenke
detvundernd): »Nein, siel)’ mal —
dag ist aber praktisch! . . . Wozu ge
·t·)ört’g denn?« ,-·«« » ,
II«
,
Cin hoffnungsvollcc Jüngling.
Junger Beamter (am ersten Tage
int Staatgoienste an seinen Biireau
iisch tretend): »Na also, jetzt ge
schwind die vierzia Jahre herunteroixs
nen und oann in Pension gehen.
Ein lsarnioniicheø Paar.
Studiosug A·: »Du hast Dich mit
einer Komilitonin verlobt — paßt Jhr
denn auch zusammen ?«
Studiosus B·: »Natürlich — wir
sind ja Beide im Examen durchg:
«
fallen. ,
Modera·
A.: ,, . Wie lebt denn eigentlich
das junge schrifttellernde Ehepaar-W
V.: »O , sehr gut! Einen Tag
kocht sie und er schriststellert und den
andern Tag tocht er und sie schriftstel
lert.«
Empfind-lich
Angehender Schtvieqersohm »Ver
edrte Fran, ich 1verd’s mir doch noch
überlegen, ob ich um Ihre Tochter
anhalte! Gestern Abend wollte ich ihr
bei Weaaeben einen Kuß geben, da hat
sie mir gleich eine ’runtergsehaut!«
Mutter: »Aber, lieber Herr, .das
dürfen Si: doch nicht gleich übel neh
n en! Das junge Dina ist halt noch
ein bischen fchiichte rn!«
Ei weis- sich m helfen·
Leutnanit ,,Jot).1nn, ich bin fiir
sNienmnd zu iprrchem sollt-.- nach mir
rgcfragt meinem sagst Du, ich hätte
. Dienstl«
l Bursche: «Zu Beseht, Herr Leut
nant!«
Besuch: »Herr Leuznant zu Hau
.e ?«
Bursche: »Herr Leutnant haben
I Dienstl«
; Besuch: »Aber ich muß Herrn Leut-—
Inant unbedingt in ein-Je wichtigen
Sache sogleich sprechen!«
Bursche: »Hm, na, da will ich ’mal
nachsehen, vielleicht mach: Herr Leut
-nant gerade ,,Riihrt nicht«