Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 28, 1902, Sonntags-Blatt., Image 15

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l
Der zukünftige Mariaesekketsc
III-missen- Iussu m- Omuedee site
summte-um sähest-used
An Stelle des Marineseteetärz Lang,
dessen Resignation dieser Tage von
Präsident Raafevelt angenommen
wurde und der am l. Mai d. J. aus
feinem Amte scheidet, tritt der Reprä
sentant William H. Moady von Massa
chufetts. Dieser erfreut sich eines aus
gezeichneten Rufes als Anwalt und
Repräsentant William H. Nivon
Gesetzgeber. Er gilt ais ein Mann von
gesundem Menschenverstand, klarem
Blick und adminiftrarioen Fähigkeiten
und ist ein Anhänger der Civildienst
resorm.
Williarn H. Moody wurde 1853 in
Newbury, Mass» geboren. Er gra
duirte 1872 an der PbillipssAtademie
zu Antwort-, Mass.. und 1876 an der
HarvardiUniverfität. Zum Barreau
zugelassen, war er von 1890 bis 1895
Distrittsantoalt fiir den östlichen
Distritt des »Bay«-Staateg. Seit dem
letztgenannten Jahre gehörte er dem
Kongresse als Repräsentant an.
Moody war im Repräsentantenhause
mehrere Jahre Mitglied des Komites
fiir Berwilligungem in dem er bei der
Formulirung von Gesetzentwiirfen eine
regsanke leärigteit entwickelte. Aber
auch in Fragen, die licht dirett unter
seine Kontrolle entsielen, loie die Ar
mee-Neorganisaiion und die westlichen
Berieselungsprojelte, war sein Einfluß
fühlbar. Ueber diese beiden Gegen
stände hieit Moody, der zugleich ein
scharfer Debatter ist, im 56. Kongreffe
allein 16 Reden, abgesehen von seinen
Reden über sonstige Notlagen Dabei
folgt Mooer stets nur seiner Uebe:zeu
gung. Fiir die Marine hat er sich
immer besonders lebhaft interessirt, so
daß seine nunmebrige Ernennung von
Lang selbst indossirt wurde.
General Delikt-en
Gol- itlsqstee celsls t- Iene her-liede- Inl
hctedtaneple m Isme
Wie ein Blitz aus heiterm Himmel
ist in London die Nachricht von ver Ge
sangennahme des Generalleutnants
Lord Methuen durch den Burengeneral
Delaren zwischen Ame-Besen und Pal
mietlnill im westlichen Trangvaal ein
geschlagen. Es war dies nicht das erste
Mal, daß Mctlmen, der überdies bei
been jüngsten Gesechie schwer verwundet
wurde, eine Niederlage von den Vuren
erlitt. Man erinnere sich an die glän
zenden Siege der letzteren bei Bel
tnpnt, Grase-an und vor Allem bei
Magens-dumm wo die Briten 800
Todte und Verwundete auf dem
Platze ließen. An allen iesen
Schlachten hatte Jakobus Henril De
larey einen hervorragenden Antheii.
Bei Mageessontein und am Modder
Niver hatte er vie Stellungen dee Bu
ren befestigt, ihre Stellungen gewählt
und die Phasen der Schlacht bestimmt.
Seinem Nuhmeölranze sügte der ge
I
fis-III
General Jakobus Dem-it Oel-rev
fdsictte Bueenfithtet später vie Erfolge
von Mem Marien Mit-en bei Novu
gevcdxt und anderen Plätzen, sowie jetzt
bei Palmietlnill zu. und mtt ug und
Recht kann Tetatey neben De et und
Botha als tset bedeutendste und tühnste
Führer der Vuken bezeichnet werden«
Delaten hat fcinem Vaterlande in
allen Kriegen geltend die seit dem
Jahre 1852 auf siidaftitanischem Bo
den ausgefochten wurden. Er ,tst
fettveigfam und bescheiden, besitzt aber
ein scharfei Auge für die Fehler des
se um, vte er dann schnell und ge
fch taugt-nahen versteht.
Eine hister Esse.
III esse-I erexit-IMM- OCMMII III
m Ist us mit-terms bot-Iden
Cine höchst eigenartige Esse befindet
sich aus den Hüttenwerten der Compo
nia Minera zu Penoles in Mexico.
Dieselbe ist 197 Fuß hoch und vollkom
men aus Holz hergestellt. Jn den weit
ausgedehnten Walddistritten Mexitos
ist das Holz ein billiges und allgemein
verwendetes Baurnorerial, während
Bausteine, insbesondere Ziegelsteine,wie
sie zum Bau von Essen sonst verwendet
werden, nur schwer zu beschaffen sind.
Do eine Berechnung ergab,daß eine Esse
aussiegelsteinen 840,000 gekostet hätte,
während die in der beigesügten Abbil
dung dargestellte Hotzesse sich nur aus
s?(),l)00 Bauiosten stellte, so beschloß
die obengenannte Gesellschaft, den Ver
such zu wagen und zum erstenmal Holz
zum Bau ihrer Esse zu verwenden.
Dieselbe besteht durchweg aus Fuß
bodenbohlen von viereckigem Quer
schnitt. Jrn Innern ist sie, um ein An
brennen zu vermeiden, mit eisernen
Bändern Erschlagen. Da eine Holzesse
dem Winddrucke nicht so viel Wider
stand zu leisten vermag, wie eine stei
nerne, so ist, um bei Sturmwetter ein
Umsallen zu vermeiden, der ganze Bau
durch ein Holzgeriist geschüyt, dessen
Hauptstreben gegen die Esse geneigt
und durch Fundamente aus Eisenbahn
schwellen nnd derben Gestellen von
Baumstämmen gestützt sind. Die Esse
selbst dient zur Entfernung der Rauch
gase ans 60 Schmelzösen für Erze;
Hölzerne Esse
diese Gase enthalten große Mengen von
Arsen. Gegen das Anbrennen der Esse
wurden des Weiteren außen in Abstän
den von je 46 Fuß übereinander Gale
rien angebracht, die rnit Löschvorrich
tungen versehen sind; doch is es in drei
Jahren, seit die Esse besteht noch nie
mals nöthig gewesen, diese Apparate in
Funktion zu setzen.
Viktor Hugo.
satt-Mantis Auges-duldle Its Ast-is In
imuzölttsms Roms-rit.
Unter den vielen, zum Theil bemer
lenswerthen Brldtoerten, die in der letz
ten Februarwoche onliißlich des 100.
Geburtstages Viktor Hugos in Frank
reich und auch in anderen Ländern dem
Gedächtniß des Dichters gewidmet
» wurden, zeichnet sich das Medaillonpor
Itriit des Bildhauers Denys Puech, das
Hietzt im Verein mit den Medaillons von
; Corneille, Racine und Moliere die Fas
’sade des neuerbauten Theotre Franceris
.ziert, ganz besonders durch seine trös
Ltigh charalteristische Auffassung des
Poeten aus.
Victor Hugo ist hier nicht, wie eg
bisher Brauch war, als ehrwürdiger
Greis, als «Großvater« dargestellt.
sDer Künstler geht zurück bis in die
Juqendzett des Dichters und gibt uns
in weichen und doch schon morlonten
lisgen den enthusiastischen Führer der
literarischen Revolution Frontreichs,
Mebatllonportratt Viktor Pages
tvie et um 1830 im Kampfe gegen km
Klassietksmus rek- 18. Jahrhunderts
mit seinem gewaltigen Dtatna »Ort
nani« Das siegt-alte Banner der Ro
mantit entfaltetr.
Merttvüttig berührt in dem Pot
teöt die au allende Aehnlichkeit mit den
bekannten tldetn des jungen Goethe.
gunoert Jahre West Poini.
Entscheidung und Geschichte unserer
Kriegt-schuld Leistungen im
Bürgerkrieg
Vor hundert Jahren, am 16.
März 1802, genehmigte der Congreß
eine Gesetzes - Vorlage zur Gründung
unserer Militäk - Akademie in West
Point. Schon Washington hatte sich
der Hoffnung hingegeben, daß eines
Tages eine nationale Kriegsschule ent
stehen würde. Kein Geringerer war
es, als Thaddäus Kosciusto, der
tapfere Pole, der während des Revolu
tionslrieges aus Seiten der Colonisten
socht, der West Point als geeigneten
Platz empfahl.
Bei einer tiirzlichen Durchsuchung
von Archiv-en hat man entdeckt, daß
schon ein halbes Jahr nach Erklärung
der Unabhängigkeit, der rontinentale
Congreß ein Coinite ernannte, um
Pläne zum Bau ein-er Kriegeschule in
Erwägung zu ziehen. Es tam aber da
mals zu teinem Bericht. Erst nach
Zeichnung des Friedensvertrags mit
England erinnerten sich General bunt
ington und Oberst Piclering der Vor
schläge Kosciustckg und gaben eine
Schrift heraus, West Point zur Er
richtung einer Kriegsschule empfehlend
Jn seiner Botschaft vom Z. Decem- i
ber 1793 äußert-e sich Gseorge Wash- ?
ington wie folgt darüber: !
»Wäre es nicht zum Vortheil siir dke
Verbesserung unseres militiirischen :
Vertheidigunqåsysteins, ein-e Gelegen- ;
heit zu schaffen zum Studium jener -
Zweige der Kriegelunst, die mau
schwerlich nur durch Praxis et;virbt?"
Hierauf genehmigte der Congreß ir
der ersten Woche deg Mai 1794 die
Mittel zum Unterricht einer Anzahl
ist«-Jen- äm 07-4;si·-;-« »-’- fu«-In
sbuwssku II« use-u ask-s V ssssss
dienst. Der Kriegsminister erhielt
jAuftra Bücher, Instrumente u. f. w.
’ zu schaffen und noch im gleichen Jahre
wurde in Barraelen zu WestPoint eine
Art Schule errichtet. Erst erwähnte
Gefetzesvorlage vom Jahre 1802 rief
s ließlich die Militiir - Alademie von
eft Point in s Leben.
Geraume Zeit verstrich noch, ehe der
Cdngreß ihr entsprechendAufmertsam
leit sehenlte. 1811 zum Beispiel, und
während eines Theils des nächsten
es in West Point weder
kLehrer noch Schüler, obgleich zur Zeit
’ der zweite Krieg mit England zur Ge
wißheit geworden, bezüglich bereits- so
leben begann. Bie· i einer anderen Gele
genheit wurde ein« Beschluß im Con
greß eingere: cht, der die Mittel für
Sold und Nationen der Rad-eilen ver
sagte. Glücklicher Weise wurde er ein
stimmig abgelehnt und so West Point
vor einein abermaligen Untergange be
wahrt.
Aus der Geschichte der Anstatt.
Der mexilanisehe Krieg lieferte die
ersten glänzenden Beweise für die
Tüchtigkeit der Anstalt. Grant ver
diente damals nebst anderen, später
bekannten Heerfiihrern, sich die ersten
Sporen.
Während der Jahre bis zum Aus
bruch des Bürgertrieges zeichneten sich
Kadetten West Pointg vielfach in den
Feldziigen gegen die Jndianer aug;
als dann, 1861, das blutige Ringe-i
zwischenNord und Süd begann, schloß
nur ein Fünftel der damaligen West
Pointers den Conföderirten sich an;
i162, den Südftaaten zugehörige Ita
jdet ten bliebn dagegen der Union treu
! und tämpften fiir ihren Bestand.
s Als, nach Appomattox die Waffen
ruhten, hatte jene Militärsehule den
lArineen der Ver· Staaten nicht weni
» get als 208 Heerfiihre r und Generalc
g-: liefe.rt Zdeihuntertnndacht Män
Ener, die während jenes jahrelangen
ibitteren iliinaens der Welt bewiesen,
s daß ihre Schulung zu West Pdint nicht
i umsonst!
s Jm spanischen Kriege fanden aller:
sdings die Graduirten der Atademie
wenig Gelegenheit, sich augzuzeichnem
Die höheren Chargen in der Armee
waren während der langen Friedens
pause von Nun Grakuirtem Männern,
die im Bürgertrieg und den Greni
kriegen sich hervorgethan, besetzt Die
Graduitten höheren Ranges waren
sämmtlich, mit Ausnahme des Gene
rals Merritt, ausgeschieden, und re n
jungen Graduirten blieb somit nichte
iibrig, als sich als Linienoffiziere R
gimentslommandeure und Stab-offi:
ziere die Sporen zu verdienen. Man
fand sie bei Santiago in der Organi
k!-t -— h-— « ---e-2 Z- Pfg-sinds- nnd
quuu »u. Quark-, In »k-»»· .....,
Retoanoszirungsoiensten Vierzelm
von ihnen fielen in jener kurzen Ve
riode vor dem Feind; eine große An
zahl Anoerer erlag den Strapazen
Aus West Point ginan aber nicht
nur Männer hervor, rie aus blutqs
tränltcn Feldern ihr Leben siir’5 Va
terland entsetzt-m ek- bildete antis,
Staatsmiinner, wie Die Präsidenten
Gram, Jesierson, Daoi3, beriilzntkc
Gri«:l)rte, belannte Kantelredner, nan-.
halte Juristen, Aiinstler nnd lsjr
schästsleute.
Kosten der Krieqöfenth
Die Kadetten von West Point wer
den ernannt und zwar je ein Karett
von irr-ern Conareßdiftritte der Ver.
Staaten. Die Auswahl ist dem Ver
tneter tei- Tistrittes im Congress:
überlassen und sollte nach VIrcienst
uno Fähigkeit der jungen Leute ge
troffen werden. Der Name des Autor
wälklten wird alsdann dem Kriegs
siclretiir zur eretitticltm stliitigunq
unterbreitet Außerkan werten zehn
Karmen ,,at large«, aler solche iunge
Leute, tiie kein-en bestimmten Wohnsitz
in den Ber. Staaten bab:n, z. V. also
! Söhne von Armeeosfizieren, dirett
I vom Präsident-en ernannt. Kein Ka
i dett dort bei seiner Ausnahme in Weit
Point jün r wie 17 oder älter wie
22 Jahre Tin; ferner muß er normal
entwickelt und körperlich gesund fein.
Keinem Kadetten ist es gestattet, wäh
rend seines Aufenthaltes in WestPoint
Geld von Verwandten oder Freunden
zu empfan en oder zu benutzen; jeder
Kadett mu bei seinem Eintritt in
West Point schwören, die Constitution
der Ver. Staaten aufrecht zu erhalten.
Ein überaus strenges Examen geht
seiner Aufnahme in die Anstalt voran
Besteht er dasselbe nicht, so erhält fein
gleichfalls vom Repräsentanten des be
treffenden Congreßdistriltes ausge
wählt-er Vertreter Gelegenheit, an fei
ne Stelle zu treten. »
Bis zum Schlusse des Fistaljahrcs s
1902 belaufen sich die fiir sie seit ihrer
Gründung ausgeworfenen Bewilligun- !
aen nur auf 822,189,585.94, also auf
etwa die Kosten der Erhaltung Tierl
regnliiren Armee während eines jeTscn «
Jahres-. Bett-essen muß man hier-Zeit
ferner nicht, daß zur selben Zeit IVieI
die Miiltärschule zu West Point das
selbst auch ein Corps der Ingenieure, ’
das americanifche Genie - Corps, in’5 ’
Leben gerufen wurde, daß die Kosten
fiir Erhaltung dieses mit in obiqer
Summe einbegriffen sind, und dasz je
nes kleine Corps Genie - Osfiziere in
nerhalb der letzten hundert Jahre k
oil - Arbeiten zum enormen Werthe
Von 8405,898,159.30 sowie militiiris
fide Constructiongarbeiten im Werthe
Von annähernd 850(),000,000 ans-:
führte
West Point liegt an einem der male
rischiten Puntke des an prachtvollen
Szenerien so reichen Hier-fon. Ober
halb Weit Point bildet er eine Art
Zeex das Gelände ringsum ist l)ijglig,
direct der Atademie negeniiber erhebt
KI, cfnt N..k.--.-L-..
Ilu, III-· .)UUIPIJIU(JI-Lls, UUI VIII-«
sbfel einst Fort Putnarn gelegen war·
Die Gebäude der Anstalt entbehren je
des tasernenmiißigen Zuschnittesz an
den militiirischen Charakter derselben
mahnen indessen die hier und da auf
aepflanzten Geschütze, die Wachthäus3
chen sowie ab und zu die die Stille
rings-um durchdringenden Hornsignale
iowie vor Allem auch die Gestalten und
untsormen der Cadetten.
Die Weit PotutsKadetem
Das Leben der Kadetten grenzt an
spartanische Strenge und Einfachheit.
15 Minuten nach 6 Uhr Morgens er
tönt die Redeille zum Aufstehen. Jn
25 Minuten muss das Zimmer aufge
räumt und im Meßsaale das Früh
stück eingenommen sein. Punkt 8 Uhr
giebt ein Hornsignal das- Zeichen zum
Anfang des Unterrichts. Um ein Uhr
ist Mittagspause von einer Stunde.
Um 2 Uhr beginnt abermaliger Klas
senunterricht, der bis um 4 Uhr währt.
Dann, bis um halb Sechs, solange das
.Wetter es erlaubt, folgt Ererzieren.
Um halb sieben Uhr beginnt dieAbend
mahlzeit, um 7 Uhr ist sie beendet.
Drei Stunden Studium im Klassen
f zimmer folgen; un: 10 Uhr verlöschen
» die Lichter
Jn der Feldlagerszieit während der
Sommermdnate steht der Kadett um
halb sechs Uhr Morgens auf; der Tag
wird mit Exerzieren und militärisijicn
Uebungen ausgefüllt; die Buche-r ru
hen indessen. Für den Felddienst sind
die Kadetten in Bataillone zu je vier
Eompagnien organisirt; die Offiziere
werden je nach ihren Leistungen in den
Unterrichtgfiichern gewählt: die Kapi»
tiine und Lieutenants stellt die erste
Klasse, die Sergeanten die zweite-, die
Korporale die dritte Klasse-. Jeder sta
dett, ohne Unterschied, erhält während
des Jahres 55540 ,,Löhnung«. Mit die
ser Summe muß er alle seine laufen-:
den Ausgaben decken.
Vier Jahre ständigen Drills, prot
tischer Unterweisung in militiirischer
Operationen und unbedingter Unter
tiversung unter den Willen d: Vorge
setzten macht aus den West Pointer
Kadetten einen Soldaten in wahrer-i
Sinne des Wortes. Er mag die Ta
lente eines tüchtigen Generals haben
Ioder auch nicht, er erwirbt schließlich
f die Jnstintte ein-es Soldaten die
f Kenntniß seiner Pflichten und die teclg
fnisehen Erfordernisse seines Berufs-·
tBor allem lernt er verstehen, wag
f »Pflicht« heißt, die ihm zur Trieotrafj
l seines prosessionellen Lebens wird. die
; ihm vereinfacht alle lamplizirten Fra
’-».1en, die in der Praris an ihn heran
; treten. Das Motto seiner Alma Mater
» ist die Philosophie des Lebens. Sein-.
Hitflicbt zu thun, seine Ehre matellog
Izu tujuusuh um Outeceuucst llcu zu
»Pienen, ist das erbliche Jkeal ein-II
1eden Sohnes von West Point.
— «-.. . «
Was nnd-erei- niebw nicht.
Junge Dame: »Ja welcher Verle
genhxit befanden Sie sich Untat-J,
Herr Leutnnth
Lentnant: ,,(tteiooe:leqent1seit na
türlich, meine (snäIi-,1ste, unt-cre- Ver
legenxeiten giet):’s ftir mich nicht!«
Mkdernr Elte.
Bräutiqann »Mit der Hochska
brauchen mir nicht länger zn wart-n;
nie Möbel können wir ja auf Abzah
luna nehmen«
« Braut: »Ja, aber was hckben wer
« denn nackxsizer zu verfec-:n?«
t
t
! Umfchtikbcm
Hausherr fee-n Morgens vom Mäd
I chen die Beintteider nicht qenii.-.-3no skbi
gebiirstet sind): »Anm, ich deute, es ist
taroßes Reinmachm in der Wthnunq
gsxnvefe n ? «
Mädchen: »Ja, gestern bin kch Fee
tig geivctven.«
Herr: »Das bearetfe ich nicht. Jch
bin heute noch nicht aus dem Haufe
gewesen und habe schen Schmutzflecken
an meinen Hof-W
Dkr Ueflok der Violinvirtuaseip
IesV-us Lä. Unsinn-I is ver samt-Ists
Weilchen-entladen set-Manfr
Ein selten-s Ereigniß hatte neulich
die altehrwiirdige Haufastadt Hamburg
zu verzeichnen, indem die dort seit 78
Jahren bestehende Philharmonifche Ge
sellschaft ihr 500. Konzert gab. Eine
besondere Bedeutung gewann das Kon
zert noch durch die Mitwirkung des
Nestors der jetzt lebenden Geigenvirtuo
sen, des großen »Geigerlönigs« Joseph
Joachim, der bei der Gelegenheit zum
25. Male in der Philbarmonischen Ge
sellschaft austrat. Zum ersten Male
hatte er in der Gesellschaft tm Jahre
1848 als 17jähtiger Jüngling gespielt.
Er trug damals Beethovens großes
Violin-Konzert vor, mit dem er auch
bei der 50l). Ausführung der Gesell
schaft die Zuhörer zu ftürmischem Bei
fall hinriß.
Joseph Joachim, der in Kittsee bei
Preszburg geboren wurde, gehört zu den
wenigen ausübenden Tonlünftlern,
welche das Verdienst für sich in An
spruch nehmen dürfen, im Konzertsaale
den großen Meistern und ihren Werken
die ihnen zukommende Stellung ver
schafft, ihre Kompositionen in ur
fpriinglicher, von allem fremden Bei-l
were befreiter Reinheit wiedergegeben
su haben. Nachdem Joachim keine Ge
ringeren als die vortrefflichen Wir-lin
pädaaoaen Böhm in Wien und David
in Leipzig zu Lehrern gehabt hatte, trat
er 1844 zum ersten Male in einem
Konzerte des Leipziger Gewandhaufes
auf. Dabei wurde der Komponist und
damalige Dirigent der Gewandhaus
ton,3erte, Felix Mendelsfohn-Bar
tholdy, besonders auf ihn aufmerksam.
Unter der liebevollen Führung dieses
genialen Tondichters drang Joachim
tief in das Reich der Kunst ein und hob
manchen Schatz. Seine Vorträge
—
Joseph Joachim.
wirkten geradezu wie eine Offenbarung
und führten den Zeitgenossen bisher
unbekannte Begriffe von der Aufgabe
eines ausübenden Tontünftlerg zu. Be
sonders feine Auffassung des Beetho
ven’schen Violintonzerts ist seit einem
halben Jahrhundert als Maßstab ge
nommen worden bei der Beurtheilung
aller anderen Künstler-, die dieses rie
senhafte Meisterwerk interpretirem
Joachim wurde außerdem der beste
Dolmetsch der Bach’schen Wunder
musik.
Die Karriere Joachims war denn
auch eine seinen Fähigkeiten entspre
chende. Nachdem er 1850 als Konzert
meisier nach Weimar und 1854 in der
gleichen Eigenschaft nach Hannover be
rufen worden war, übertrug man ihm
listztt die Direktion der 1868 errichteten
königlichen Hochschule für Musik in
Berlin. Jn dieser verantwortiings
und arbeitsreichen Stellung befindet
sich Joachim heute noch. Unter seiner
Leitung ist dieses Institut ein Sammel
puntt anstrebender Talente, eine
Pflegestätte des stlafsicismus gewor
den. Seine vielen Schüler wirken fo
wobl in der alten wie in der neuen
Welt. Von Joachims Kompositionen
sind die Ouvertiire zu ,,Hanilet« und
das ,,1lngarische Konzert« für Violine
die bekanntesten
Zahlreich sind die Ehrungen, die dem
großen «Gcigertönige« zu Theil wur
den. So ernannte ils-n Unter Anderem
die Göttingcr Universität, deren Viirs
get er in 15253 gewesen war, anläßlich
der Feier seines TO. Geburtstages im
vorigen Jahre zum Doktor der Philo
sophie. Joachimi ist ausz» rdetn Miigl l-i. d
Der Berliner Alabentie ker siiinste."7« cis
bei,e1 füate Bild zeiqt ikn in der Amts
tradzt ter Angeljorigcn der Akademie.
C hiesigoer Tumult-am
Von einn- Telspuon-(4:e'el:tckmft unternommen
und feu- Ierkn Zweck bestimmt
Jn Nest-J York wie in Chiczgm kfn
beiken größten S tödten its e: Ve.
Eis-ren, ssnd derti :le:1 s: kalkige Tun
ne bauten in der Ausführn .. g l: griffen.
Tit New Ycrter Tunnelenlege wird
cuf Fic- tcn ter Stadt crstellt rrnd ist
sQir die U::tergri:..;2cxl)n bestimmt,
während der Chiecicer Temnclban von
der dortigen neuen Telephon Sen-spann
ausgeführt wird itnd deren Zwecken
dicni. :.u")nisch:. cchwierig Litcn,
die bei ke: uzu überwinden s.«.N
besteht hier wie e: rt kein Manz,.el Jn
Gewinn geht ler Bau riets«:.ch Durch
gsejidts Fels-gestein, in ter Gartenstein
hat mein es mit trügerischxm Lehrs
boeen zu thun. Während man aber in
der Qudscnmetrrpcle bei lekn Bau Ue
Straßen ausgerissen hat, ist dieser
Uebelstond in tser Weltstadt am Michi
gansee pruni-Ten- were-en, und tetn
-.—·
öußetes Zeichen gibt Kunde von den
imnzensen Arbeiten tm. Schooße der
Erde.
Bis vor Kurzem waren von der Chi
engoet Tunnelanlage, die im Ganzen
über 50 Meilen lang werden« soll, fünf
Meilen vollendet. Bis zum 1·. Septem
ber d. J. gedenkt man-IS Meilen fertig
gesiellt zu haben. Der Tunnel soll die
Drähte der Telephon Companysnufnehs
men und außerdem der Beförderung
von Postsachen und Zeitungen dienen.
Er hat unter den meisten Straßen eine
Höhe Von 8 Fuß Und eine Breite von
6 Fuß. An anderen Stellen ist er
14 Fuß hoch und 12 Fuß breit. Be
ständig sind 1000 Mann, die in je acht
stündigen Schichten sich ablösen, an dem
Riesenbau beschäftigt
Wie aus dem Obigen ersichtlich, ist
der Chimgoer Tunnellmn nicht, wie die
L--—»- H « --.
Turm-l am strenumnepnnkt der Tearborns
nnd Jaltsonstrasze
Tunnelanlagen in anderm Großstiid
ten, für Personenbeförderung bestimmt.
Tunnelbauten für diesen Zweck hat
man, abgesehen von New York, noch in
Boston, Paris, London und Berlin er
stellt. an der letztgenannten Stadt ist
die durch den Tunnel führende Bahn
zugleich Untergrund- und Hochbahn.
Jn Boston verbindet die Untergrund
bahn fast sämmtliche Fährhäuser und
Eisenbahnstationen mit einander. Ueber
eine der Londoner Untergrundbahnen,
die nach ziemlichprimitiven Methoden
betrieben wurden, hat neuerdings der
ehemalige Chicagoer Straßenbahn
magnat Yertes die Kontrolle erlangt,
der die Linie verbesserte, verlängerte
und Elektrizität als Betriebsmittel ein
führte.
Chitkg neuer Gesandten
Ein ersah-cum verdient-e staats-name und
TtvtvmatHeluue Anerkennunq.
Jn Washington, D. E» hat kürzlich
der neue chilenische Gesandte, Joaquin
Walters-Martinez, Präsident Nonse
velt seine Attreditive überreicht. Sein
Voraänger Vicuna war im verwichenen
Herbste in Vuffalo, N. Y» gestorben.
Joaqnin Walter-Martinez, der etwa
45 Jahre alt ist, begann seine Lauf
bahn als Journalist. Durch seine
ideale Auffassung, die Wucht seiner
Artikel und den von ihm in jeweiligen
politischen Tagesfragen eingenomme
nen Standpunkt zog er die Aufmerk
samkeit seiner Partei auf sich. Er
wurde in das Deputirtenhaus gewählt,
wo er in 1891, in dem Kampfe zwischen
Präsident Balmaceda und dem Kon
gresse einer der thätigsten und hinge
bendsten Arbeiter tvar. Für seine er
folgreichen Dienste empfing Walten
Martinez das Portefeuille als Finanz
minister, das er später mit dem des
Ecjaudter Joaqnin Watte r-«.Uiartttiez.
Krieqkminifiees vertauschte Als fol
chee war er in den Schlachten von Con
eon und Plaeilta anwesend, in denen
feine Partei ten Cirg errang. Wal
kerstinrtinez betheiiigte sich hierauf an
der EXisIcrgcnisirittrg der Uteeiierunq, und
feine Verdci nste wurden vom cl)ileni
schen Volke Latitech ciiet nnnt, daß es
dem jungen Stantkknanne ein Land
bau-Z setze-Zitte. Wilter Martinez zog
Ifich hierauf tin-; IIcit lang vom politi
;f:lc:i Leben tir1i(k(1mc) Lse iriinkete die
Ta: Os.-:it.it..»1 c. ·««.f it nie ne- l.« In
1 -tn.sttecrjc:e(c1) Den kein im vori
en Jahre Veefttrtcstcn Priisike nten
TOirmzziriz zum tsjesn:i«,-tesi in Brnfilien
»k;n«·.c.nt, in tue- ci- Ir Stellunq er es ver
stand, iie seit Jahren zwischen tiefem
T Linde und Cl Zite bestanden-JU, aus tcr
Nennung des drasiiinnifchen Kaisers
Dom Pcdeo resultirenbcn gefpannten
· Beziehungen wieder in freundschaftliche
umzngeftalth. Weiter - Martinez
wurde dann als Gefandter nach Argen
itiiIien versetzt, wo feiner eine ähnliche
.Aiisgab c harrte; drohten doch die ekfi
letztl;si:i beigelegten Streitigkeiten zwi
schen Chite und e(:gmtinien in 1901
feiger in ci :.. Krieg auszubrechen Der
Nkehfo iger Eise reiz, Präsident
R« ie-:o, bctizf Weiter- Martin-es nim
« :.;-r auf den voi« chinitc n liplsmati
sehen P: ft::i, ten Chile zu vergeben hat,
ncrh Washington Und ernannte ihn
gleichzeitig zum Telegaten des panames
ticanifchrn Kongeesses in Ver Stadt
»Mexiio.
·D