Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 22, 1901, Sonntags-Blatt, Image 12

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    — k —.—-..— ......-, - .
Hoch ein-tat schän.
anese von Anna Behnifchs
K a p p ft e i n.
—....-—-—
,Ilfo bitte, komme pünktlich zuTifch,
fonft werden die Kartoffeln wieder
hart-«
«Jch totnme.«
»Und Nachmittag2' Es lag eineWelt
von scheuen feufzender Sehnsucht in
den zwei Worten.
Nachmittag —?« Der davoneilende,
blasse, hagere Mann fah feine Frau,
die ihn bis zur Korridorthüre begleitet
hatte, verwundert an.
»Du haft doch keinen Dienst heute
Nachmittag . . ." fagte sie schüchtern
»Aber ich habe aus Gefälligleit für
den Herrn Rath in dessen Haufe einen
Stoß Akten durchzusehen, Mathikde.«
Jhr graues Auge. das in verftohlener
Hoffnung einen leisen Glanz gezeigt
hctte, wurde wieder matt. »Und
Abend?« wagte sie nach einer-Laufe noch
zu flüstern
«Mufz ich in die Loge.« Damit war
er nach flüchtiaem Gruß die Treppe
hinunter. .
Sie schloß mit der ihr eigenen Ge
räufchlofigteit die Thür. band eine
große. graue Leinenfchürze um« die den
ganzen oertragenen und wenig tleidfa
wen dunklen Morgenrots verdeckte, und
begab sich in die Küche, um für die bei
den Kinder das Frühstück zu bereiten.
Dann wurden die Kleinen auf den
Schulweg befdrdert, und Mathilde han
tirte mit Bürfte und Staubtuch in den
nach alter Tradition möblirten Zim
merrr. Es gab nicht viel Arbeit dabei,
die glatten Tisch- und Schrantflächen
waren bald gereinigt; «Kinterlitzchen«
und «Staubfänger« verdrossen den Gar
ten und so hatte die junge Frau all’
die Zierlichteitem die einer Wohnung
Lebe-n und Ecmüttzlichteit verleihen und
Mc sit lllls lylcl Ytllulltrujcu uns-Jung
in ihrem Spinde verschlossen. Die Pol
stersitze der »guten Stube« waren mit
Staubkappen verhüllt, —— es lam ja
kein Besuch ins Haus-, höchstens einmal
ein Logirgaft aus der Verwandtschaft,
trie augenblicklich Cousine Emmy, die
in Berlin eine Stellung suchte. Emmn
logirte auf dem großen Sopha in der
Wohnstube und hatte einen Tischtaiten
zur Bergung ihrer lleinen Habseligtei
ten angewiesen bekommen, orssenSchlüi
sel sie immer bei sich trug.
Mathilde mußte während ihrer me
chanischen Beschäftigung immerfort an
Emmh denken. Wie hübsch und jung
nnd »chic« sie heute wieder aus-gesehen
hatte, als sie schon Morgens aus den
ganzen Tag ausflog um sich einer
herrschast in Potsdam vorzustellen
und sich bei dieser Gelegenheit auch die
Königlichen Gärten und Schlösser an
zusehen. Und wie sie ihr Leben zu ge
nießen verstand, obgleich sie arm und
abhängig war! Und wie sie strahlte,
wenn sie von ihrem heimlichen Bräuti
gam schwärmte, wie er sich in ihre schö
nen Augen verliebt und ihr sogar ein
Lied aus ihre tleinen Hände und auf
ihr blondes Haar gemacht habe.
Mathilde dachte daran, daß ihr, als
sie noch sehr jung war und auf ihren
ersten Ball geführt wurde, eine alte
Tante zur Beruhigung ihres Ballsie
berj die seitdem mit Feuer in ihr Ge
dächtnis gebrannten Worten gesagt
hatte: «Mit Deinen schönen Augen
wirst Du Dir schon Tänzer erobern,
hilda.«
Also schöne Augen hatte auch sie ein
mal gehabt, und Hilda hatte man sie
annt . . . Sie hatte die tlangvolle
btiirzung gern gehört . . .
Sie entsann sich deutlich, dasz auch
Max sie während der kurzen Brautzeit
so gerufen hatte. Dann aber? —- ach,
wieviel Staub haben Alltag und Ge
wohnheit dann gar so schnell aui das
bischen Poesie ihres Lebens geschüttett
Mathilde und immer Mathilde — wie
Inliebenöwiirdig und hausbacken das
Uangl Und daß sie schön sei —"— hatte
sie das auch nur ein einziges Mal aus
dem Munde ihres Max gehörti Und
cl Halle Ilc Dom UUV Llcllc gcllcllulisxh
Aber es war eine Liebe, die die Frauen
feele nicht verstand und sich auch nidxt
mühte, sie zu erkennen. Mathilbe war so
anspruchslos. Schon überhaupt bes
gehrt worden zu sein und dabei zugleich
eine gute Versorgung gefunden zu ha
ben, erschien ihr nach der Gedrücktbeit
ihrer Mädchenzeit als ein so großes
Glück, daß es sie vermessen gedünkt
hätte, noch einem Wunsche Raum zu
geben. Jht Haus und ihre Kinder fiJll
ten ihre Zeit und Sinne. und sie kam
kaum dazu nachzudenken, ob ihre Ju
d ein Anrecht habe auf Genuß und
charact. Jetzt nur gerade, wo sie täg
lich so ein blühenbes, lebenöluftigeg
Besen wie die Emmy um sich hatte. —
let Mann bemerkte auch Ernmys Lieb
LsEp eit nicht . . . Das war ihr wie eine
seruhigung und zugleich ein Stachel,
—- fo jugendlich war fie selber einmal
en. ehe ein paar Krankheiten unb
geistige Trägheit, in die sie bei
allem Mangel an Anregung verfallen,
se telle- gemachi hatten, und lo blind
Ist Max auch an ihr vor-übergegangen
» sie sein Weib war Uns
Os- er denn so blutlos war, den Zau
.I"Ik s« ranenschänheit iiberhaupt nicht
- — — Jen, so würde sie ja siir alle
t nie und nimmer dsssm Mk
- III- einei · DMal in ihrem Le
is eine f , dumm-, t "tichte
det sit fs M
zn Wem »Du bist
« » l- Æsiisi «- es
Hawai
I
i
i
fetten benusten «guten Spiegel« in die I
Knie, preßte das Gesicht dicht an die
Scheiben und forschte fiebsernd nach den !
- Spuren ihres Alters in ihren Zügen.
; Aber der Spiegel hatte schlechtes Glas
j und ließ ibren Teint unrein und lränts f
lich erscheinen. Sie sprang ungläubig
; auf, Ernmy hatte auf ihrem Tischchen ,
einen tleinen dreitheiligenToilettenipie- ;
get frei-en - so einen aus dem Drei
« Mart - Bazar s— den wollte sie befra- «
gen. Sie war ja ganz allein in der
Wohnung und konnte sich solchen Mii
ßiggang schon Ymal gestatten. Zitternd
vor Erregung griff sie nach dernSpiegel
Der Eonsine, —- da bemerkte sie, daß
jene heute den Schlüssel des Tischläst
Dissens abzuziehen vergessen hatte. Mit ei
nem Gemisch von neugieriger Ungeduld
und ehrfürchtiger Scheu zog Mathilde
den Kasten auf, als umfchließe er eian
geheimnißvollen Schatz. Und er barg
auch wirklich Dinge, welche die auf ibr
Aeußeres so wenig bedachte Frau inr
Lebtag nicht gesehen. Da standen Beu
chen- und Maiblurnen - Parfiims neben
einer Schachtel mit wohlriechender
Seife, da lag sogar eine flauinweiche
Puderauaste neben einem Büchschen nm
rosigeni Staub, und farbige Seiden
biinder, unechte Schmuckstiicke. duftige
Rüschen und Schleier, Brennscheeren
und ein blanler Gürtel waren in bun
tem Durcheinander hingeworfen; Mai f
tbilde war zu Mutbe wie einein Kinde,
das zum ersten Mal vor einein großen
Weibnachtsschausenster steht. Eine :
alles Besinnen verzehrende Sehnsucht, j
schön zu sein, nur ein einzig Mal, er
griff sie. Und da batte sie auch schon ;
das häßliche Morgentleid abgestreift ,
und eine von Ernnins hellen Waschle -
sen, die frisch geplättet in der Ecke bin- s
gen. angezogen, den blisenden Gürtel -.
um die Taille geichnallt nnd eine ;
schneeige Tiillschleise um den hats ge
schlungen. Und nun schaute sie wieder I
in den Spiegel, sie, die gewohnt war, .
sich nur in grauen, braunen oder E
schwarzen Farben zu sehen, weil sich ·
diese am besten trugen nnd ja doch Nie- Z
mand auf ihren« Anzug achtete. Ein i
gluauches Lachecn trog uoer tot we
sicht. So —- so hübsch vermochte sie
also auszusehen, wenn sie nur ein we
nig Sorgfalt an sich wendete, —- weni- «
ger als andere Frauen instinttrnäßig «
mit sich vornehmen, als selbst die Na- !
tur. die sich zum gsten Beispiel mit
Farben und Blüthen schmückt. die Frau
zu thun lehrt! Nun noch die Friiar
Sie löste die gestrafften, etwas
E harten dunkelblonden haare und wand -
s sie zu einem lockeren Knoten zufammen, I
. den sie mit einein silbernen Pfeil aus
Ernnrys Schahtannner zusammenhielL
i Endlich mußte auch noch die Wellen
scheere in Aktion treten. Sie wußte
taum, wie sie das wunderliche Ding
E anfassen s ollte, und ihre Finger bebten,
während sie es über der Gasflamme in
. der Küche erhihte. Und jetzt —- heute
mußte Alles durchioftet werden« ob
gleich sie sich wie eine Missethäterin dor
; tarn, —- mit der wie eine Liebtosung
; streichelnden, zarten Quaste noch einen
Pfirsichhauch über die verarbeiteten,
aufgesprungenen hände und das ver
weinte Gesicht —- dann die legte Prü
fung vor dem Spiegel —- sie mußte
tlingend auflachen vor Freude« als sie
sich Auster-in und hätte im Vergnügen
dieses Mastenfpielowie ein Kind in
die hände ilatschen mögen. Ja. sie
war schön! Wenn ihre Kinder sie so
sähen, —- nicht wiederertennen wiirden
sie dte Mutter. Und wenn ihr Mann
sie so fehen wird. —- Ach Gott, er wird
sie nicht so sehen, denn er wird sie über
haupt nicht ansehen. Er wird nach
Hause kommen, den Kopf voll Zahlen
und Paragraphen, wird flüchtig mit
den Kindern scherzen, oder sie per-an
tifch nach ihren Schulerlebnissen fra
gen, wird zerstreut seine Mahl eit ver
zehren, ungeduldig den Kassee der
langen, um sofort wieder unterzutau
chen in den Attensiaub, aus dem er
gleichsam nur auf eine Stunde den
Kopf hervorgefteckt hat. Sie hafs ja oft
genug erlebt im Anfang ihrer Ehe, als
es ihr noch Vergnügen machte. jenen
Inn-Os- Ckssds «n-nsI--s·n »s- tnk Mfs
v .. .»-.-,,-.., -» »«- -..
, Vkllftändigung einer regelrechten »Aus
: steuer« gehört, den spitzenbeseyten him
- welk-lauen Morgenroch ihr Staatsstiick, i
i -—- die weißen gestickten Vattistichürzen,
av» Cun
— die toketten, rosaberiinderten Händ
dien ihrer Frauenwürde . . . Wie sie da
nach einem Wort der Ueberraschung «
nach einem Zeichen, daß sie ian gefiel, :
nach einer zärtlichen Aufrvallung ge- I
lechzt hatte, jedesmal wenn sie sich ihm
zuerst in solch eineni neuen Schmucke
zeigte! Und wie er sie mit seiner Gleich
giltigieit noch jedesmal enttäuscbt hatte,
bis sie schließlich selbst den Sinn für die j
Aeußerlichieiten verloren hatte . . . Nur
wenn sie bei anderen jungen Frauen,
denen sie die vorgeschriebenen Kaffee- »
disiten machte, aus den Geburtstags- i
tischen die set-ten von ihren Männern
verehrten An rtsaniteiien besichtigte, j
die Meint-dien, Seit-entleiben Hand
schuhe und Mantel, wallte ei fast noch
wie Neid in ihr aus. heute aber dachte
sie mit einer nie so start empfundenen
Bitterkeit, niit trosiger Auflehnung an
das allez. Die ganzesUrsprünglichteit
ilirer durch keinen geisti en Gehalt über
sich selbst hinaus eniiv elten Weihwa
tiir gewann über sie Gewalt bre
Sinne regten sich. Etwas Leidens st
lichel flammte plötzlich durch die nieder
Ihaltene matte Sehnsucht ihresLebens.
nd mußte gehorchen. Mit der Lei
dens st kam das über ste, was ihm
Ilrt cui W war, — der Muth.
Sie M ans die Wand-In Es var
s , M M nnd dM
W m .
wars glisernde Fäden til-er Nischel und
Dielen. als wollte sie die ledensgiertge
Frau umscheinen und mit sich sortziehen
in die lockende Natur. Und Mathilde ;
driickte Ernmys rundes Blumenhiitchen
aus den Kopf. — noch einen lächelnden -
Blick in den Spiegel. dann verschloß sie
tie Wohnung und lief auf die Straße. «
Bis zur Mittagszeit wollte sie daheim ;
sein. .
Eine elettrilche Bahn, die ihr just .
entgegensuhr. benudte sie, um sich, ohne
lange Wahl eines 3ieles, in den
Grunetoald befördern zu lassen. Sie
hatte den ganzen Sommer kaum etwas
anderes Grünes gesehen, als die der
staudten und versengten Blätter der
kümmerlichen Linden, die in der lau- s
gen grauen Straße, in der sie wohn
ten, mühsam degetirten. Der Wagen
war dicht besetzt, Alles strebte in's
Freie hinaus. Sie sah sich zaghast
zwischen den gefüllten Bänken um;
doch schon sprang ein elegantes Herr
chen aus und überließ ihr höflich sei
nen Platz Sie wurde roth tvie ein
Schulrnödchem der Ritterliche tvar
nicht viel mehr als ein .gtiiner
Junge«, vielleicht noch ein Grumm
siast, — aber die ungewohnte Galan
terie befriedigte sie unendlich. Sie
siihlte auch. daß sie angesehen wurde
von gegenübersitzenden Damen; iie
glaubte zu bemerken. daß eine die ans
dere aus das niedltche Rosenhiitchen
aufmerksam machte. Und sie mußte
glücklich vor sich hinlöcheln. Doch als
der Wagen endgrltig hielt, stand sie «
ziemlich rathlos da. Die Fahrgäsie ;
zerstreuten sich hierhin und dorthin, -
schwahende Gruppen mit gewaltigen
Kuchentitten suchten das nächste Kas- T
seelotal aus, Maler mit Stizzenhüs
chern unterm Arm begaben sich an den
durch blaugriine- Kiesernioipfel hell- -
schimmernden See; tichernde Back-v
sische unter der Aussicht einer »Pen- ·
sionstante' strehlen, mit Ballen und
Reiten bewaffnet. mitten in den un- ;
gepflegten Wald hinein. Und Mag «
thilde sah ihnen allen nach und wußte «
nicht wohin. Sie war zum ersten Mal i
im Grunewald und fürchtete« wenn
sie planlog, wie’S sie lockte. in die «
Wildniß liefe, nimmer zurückzusindens T
sich aber mutterseelenallein in ein Re
siaurant zu sehen erschien der armen ;
Hausunte als der Gipsel aller Une - T
hörigteit. Eigentlich sehnte sie pchH
schon wieder zurück in ihre vier
Wände, in den sicheren Rahmen ihres
eintiinigen Daseins in dem sie trotz-;
aller Unlust nun einmal wurzelte ;
Doch da regte sich die sparsame gauss
srau in ihr Die 20 Pfennige ahe
geld die sie schon ausgegeben und die
weiteren 20 die die Rücksahrt tosten
würde, durften nicht umsonst der
braucht sein. Etwas mußte sie doch
dasiir haben, und wenns nur eine
halbe Stunde lang gesunde Luft ;
wäre. Sie ging langsam die erstbeste i
Villenstrasze hinunter, schaute neugie- T
rig in die roseniiberbliihten, sorgsam ;
gepflegten Vorgiirten mit den turzge- Z
haltenen sammtigen Rasensliichen ;
und ftand vliiylich dor einem Schlag- s
baum, der den Eingang in den wilden
Wald versperrte. Der Jnvalide da
neben sah sie stagend an, ob er öffnen
solle, und hielt schon die ossene hand
siir das zu erwartende Trinkgeld bereit.
Sie zögerte wieder; da rief von hin
ten eine angenehme triiftige Stimme
dem Alten zu: »Na los doch, ausma
chen!'« und gleich daraus, an sie ge
richtet und weicher und verbindlich:
«Friiulein scheinen den Weg nicht zu .
kennen. Vielleicht erlauben Sie mir» ' ·
Die lehtenMorte verschluckte der Frem
de, den sie bestürzt als ihren Kavalier
aus der Elektrischen erkannte, der ihr
den kleinen Dienst geleistet. Er mußte
ihr von der halteitelle an den ganzen
Weg gefolgt sein. Ju vslliger Verwir
rung ließ sie ihn neben sich gehen, ohne
zu antworten. Jhm gefiel das augen
scheinlich, denn er dlauderte weiter —
rvas ein junger Mann so plaudert, der
einer Dame seine Gesellschaft ausdräm
gen will. Viel Geist verrieth die ein
seitige Unterhaltung nicht gerade; aber j
Mathilden war vie Tonart neu, und 4
das Bestreben ihr zu gefallen, entging i
ihr nicht« Dafür ist der weibliche Jn: »
ftintt auch in der Weltfremdeften wach. .
Sie sah ihren Begleiter schüchtern von ,
der Seite an, während sie bis in die g
Stirn erröthete und in ihrer Verlegen- E
heit jugendlich wik eine Achtzehniiihkige Z
erschien. Seine Augen hingen ganz ent-« J
zückt en ihrem Gesicht. und nun wurde -
er auch verlegen. Viel Abenteuer hatte i
er offenbar noch nicht bestanden — viel: !
leicht wollte er sich heute feine Sporen «
verdienen. halb um feine Unheholfen
heit zu verbergen, pflückte er ein paar
Ieldnelkery die am Wege blühten. und
reichte sie ihr. »Wenn Sie vie am Gitt
tel tragen wollten« Fräulein . . .« Sie !
nahm die Blumen daniend und konnte ;
nicht mehr umhin, fich über die männ- T
liche Schneidigteit zu belustigen, die er «
feinem unaudgetrochenem jungenhaften
Wesen zu verleihen strebte. Sie em
pfand, daß sie hier nichts zu fürchten
hatte, und es war eine iaft mütterliche
Freundlichkeit, mit der sie den großen
» Schüler other angehenden Kommis, als
! den fie ihn taxirte, fragte, wohin er
: wolle und wo der We eigentlich hin
j führe. Diefe Frauli keit thut’c ihm,
, her bisher nur Tanzstundenflammen ge
kannt. völlig an. «Iräulein,-—wie schön
Sie nutfehenl« entfuhr es ihm tust-eu
hcft und feine Blicke wurden heiß.
Sie blieb hen unt- sah ihn an —
mkvlk unvM Und dann
sie geschmachtet hatte, Jahr um Jahr:
Du bist ichsni und es war ihr halb wie
eine Erlösung. baß sie es endlich ber
nommen hatte und ihr Iieberbursi ge
löscht war, — und halb wie eine gren
enloie Erniichierung . . . wissend, dan
sie noch schön fein könnte, —- wunder
voll! ein Geiiihl wie Lebenselexiri Aber
von dem sie’s hätte hören mögen. Das
hätte ein Märchenprinz aus einem wei- z
szen Roß und mit einem llitrenden
Schwerte sein müssen, ihr überlegen an
Jahren und FirafL Und-doch hat sich
schen manche Königin von ibrem Pagen
lieben lassen ——- und manche alternbe
Frau, auch unter ten gewöhnlichen
Sterblichen, in der Anbetung eines
Jüngling-? den Schein der eigenen Ju
gend wiedergefunden . . . Allein -- das
mußte sie ertennen --· ibr steckte web-er
Rcmantit noch Kotetterie im Blut. Sie
war doch nur eine ganz durchschnittliche-,
nernachlössigte Frau, die ibren Mann
nicht betrügen konnte, und wenn sie sich
das hundert Mal vorgenommen hätt-.
Schon die Schmeichelei eines Fremden
empfand sie in der scheuen Aengsilichieit
ihres Gewissens als eine Untreue gegen
ihren Mor. Und eine nachträgliche Ein
pörung iiber die Keckbeit des jungen
Menschen leimt-e in ihr aus, —- irgend
wie mußte sie ibn bafiir strafen, um
sich vor sich selber u rechtfertigen. Aber
dazu brauchte es eistesgegenwart und
die war nicht eben ihr Fall. Aber bieg
mal raffte sie sich doch zulamrnenz denn
der Lächerlichteit der ganzen Situation
tonnte sie sich teoddern nicht verschlie
ßen. Sie wandte sich entschlossen um«
reichte sogar ihrem Begleiter die Hand »
und sagte nett-end: »Für heute leben Sie
wohl, mein herr; mein Mann wird sich
freuen, wenn Sie uns einmal besuchen.«
Damit war sie, ganz stolz aus ihren
bescheidenen Wis. durch das Gatter zu
rückgeyuschts der Jüngling aber schaute
dem »Fr«a"ulein« mit langem Gesicht
nach . . .
Wie Mathilde wieder nach Berlin ge- "
Ipssö —«- wie-ist C- its-In IIZJIOO deser
.«..,,. ..».., .-..».. ... ...-.. ....,., --..,
als sie aus der Treppe ihres hauseo den
Korridorschliissel hetvorsuchte, glich iie
einem gesagten Wild. Soviel Pein hatte
sie seit langem nicht ausgestanden
Iie Mittagsstunde war vorüber, wie sie
ein Blick aus eine Normaluhr belehrt
l.-atte, --— die Elettrische hatte unterwegs
gestockt, -— und Mann und Kinder bat
ten teine Mahlzeit vorgesunden. Jar
Schuldbetvußtsein schnürte ihr sast oie
Kehle zusammen.
Indessen schon aus dem vorlesten «
Treppenabsah vernahm sie Thüren
tlappen und erregte Stimmen. Sie
hastete noch mehr, um hinaus-intoni
men; da liesen ihr ihre beiden Blond- -
töpschen schon entgegen, und hinter ih
nen erschien mit gespannten. sorgenvol
len Mienen der Vater und lauschte hin
ab. »Bist Du’s, Mathilde?« Und als
sie leise und verlegen antwortete, tam
ein erleichtertee .Gott sei Danl!« von I
seinen Lippen, wie sie's nur einmal vor-.
ihm gehört, nachdem nach einem schwe
ren Scharlachsieher der Kleinen der!
Arzt den Ausspruch gethan, sie seien
gerettet. Dann erst sah er sie an und
stutztr. »Ja. mein Gott. was ist denn
los? Wo tommst Du her? Du siehst
ia aus. als oh Du eine jüngere Schwe
ster von Dir wärest . . . Wie verzauhert
. . . Laß Dich doch anschauen!« —
Da orachte sie es fertig, ordentlich
schelmisch zu lächeln und den blumen
geschrniickten Kovs zu wiegen und zu
drehen wie ein slirtendei Balldiimchen.
Ganz verduct betrachtete er sie.
»Für wen hast Du Dich so herausge
puhtli Warum hast Du Dich siir mich
noch nie so schön gemacht?'
Aha, die Eisersuchtl Die mußte erst
kommen, damit er ihre Schönheit er
tanntel Sie hiitte triumphiren tönnen. «
Doch sie war von ihrem extravaganten
Unternehmen viel zu ausgeregt dazu;
sie vermochte ihre Unruhe nicht länger «
Ei beherrschen und griss mit versteckten
hränen in den Augen nach ihres Gat
ten hand«- »Ich bin so glücklich, dasz
Du Angst um mich hattest!«
»Aber das ist doch auch in diesen
ganzen zehn Jahren noch nicht vorge
tontmen, daß Du einmal liher die Zeit ;
weggehijevm wärst
sitt?«
Wahrhaftig, zehn Jahre lang war iie
in ihrem Eheleben auch nicht ein Haar
dreit von der Negelniiißigleit peinlich
fter und tleinlichster Pflichterfüllung
abgewichem zehn Jahre lang war ihr
eigener Wunsch und Wille, ja. nur ihr
eigenes Recht und Bedürfnis in diesem
hause todt geblieben, sodaß jetzt die
geringste Regung ihrer Selbiiitiindig
teit etwas Unerhörtes chedeutetr. Ach,
wenn sie nicht so feig gewesen wäre, sie
hätt’ sich's einmal von der Seele reden
mögen, was sie einengtet Ader Max
war so unvermuthet lieh nnd giit mit
ihr: er verdiente jeht Lein höfei Wort.
Sie merkte deutlich, das er iiin sie ge
litten hatte, — also er mußte fie noch
lieb haben —- anderi als nur init der
Anhänglichkeit der Gewohnheit; ein
wärmeres Gefühl mußte da noch trieb
trii tig sein. Und mit der verstohlenen
Do fniiiig und der Bereitwilligkeit Zu
neuem, innigerem Anschinieaen tain ihr
das Bewußtsein ihres Unrechts zurück,
; wie einein voni Wese abgewtchenen
s Musterttiide, und sie onnte nicht län
’ äer zurütkhaltem fie mußte beichten!
; rft aber setzte sie noch in der Küche die
I» Kartoffeln nnd die Suppe auf nnd rich
tete die Karbonaden bratfiihi her;
dann glgte sie Max an den Ae tstifch
und zögerndeiy enden, immer
wärmer, iniiner ieb werdenden
erzälthe fie, was diesen Mor
ast M Mswnwe —
W
« » Wie follt’ ich da -
nicht Angst haben, eg sei Dir ’was pas
war's doch fiir ihren begrenzten Ge- I
sichtstreis eine Staatsaktion! ;
Max hat nur ein paar Mal dazwi- ;
schen gefragt, nicht gescholten und nicht i
verziehen. Schweigend hat er dann E
mit wenig Appetit sein Mittagessen i
verzehrt und nur ein wenig mehr ge- i
trunken nnd getaucht als fonsi. Er ist ;
dann auch gleich wieder in den Alten ;
stand untergetancht; jedoch als Ennny «
Abends heimkehrte« da war das Nest «
leer, nnd die beiden noch nicht fliiggen
siinder erzählten wichtig, Papa und
Mama seien in den Thiergarien spa- ’
zieren gegangen.
Das war das erfte Mal seit länger
als zehn Jahren, daß Max in der Loge
gefehlt hatte; doch das Sprichwort
»einrnal ist keinmal« soll für ihn nicht .
gegolten haben. Seine Freunde wur
den fortan sehr unzufrieden mit ilnn.
Am nächsten Vormittag, als er schon
im Bureau war, langte ein Partei aus
einem billigen großen Waarenhause an.
das Mathilde und Erntny zusammen
voll Spannung öffneten. Es enthielt
einen hübschen grünlichen Stoff zu ex
nem Herbstkleide, ein allerliebstes Ro
senhiitchen nnd ein Paar helle Glut
handschuhe. nnd -—-- ja, ganz zu unterst
sogar eine Wellenscheere und einIliischs
chen Eau de Cologne.
Doch schon ehe Mathilde den neuen
Hut auf dem Kon und die Brenn- I
scheere an ihren haaren probirt hatte, ;
sah sie noch iiinger und reisender aus-,
als gestern im feinsten geliehenen Putz; .
denn die beste Vertliirerin eines Men- L
schenantlitzes ist doch die Freude, d i e
Freude, die aus einer echten Liede ge- ?
horen wurde, und wenn diese Liede .
auch noch so verschwiegen und verschiiti k
its lsi. :
SO
Cine xlatr.
«
Von WaltertiehrL
Jch hin ein B; auf der dritten Seite
in Maoeagnie «Caval1eria rustieana"
stand ich! —- An meiner einen Seite be- k
fand sich ein Es! Ein reizendee,
süßes Es! Schon nach einer ,
halben Stunde unseres Zusam
menseins nannten wir uns
Strich! Natürlich war dieser sehr ver
liebt in michs Doch er war ein bischen «
schüchtern--s zu einer Liebesertliirung
habe ich ihn nicht bewegen tönnenk -
Drei Wochen lag ich bei dem Musila: «
lienhändlerk —- Endlich wurde meine
Cavalleria gelaustl .
Mit vollster Gluth meines Biber
zens liebte ich meinen Besißeri Er sah
auch zum Anbeten aus! Wallende Lo- -
cken —-— bleiches, hungriges Gesicht — "
schwärmerische Augen! z
Er war Dichter und Komponist zu
gleich » ich glaube, das bringt mehr
ein!
Zu Hause angelangt, legte er mich aus ;
den Schreibtisch! ,
Er schrieb an einem Werte, das
sicherlich herrlich war! Hin und wieder -
schlug er meine Cavalleria aus und
schrieb einige Stellen heraus!
Ich verstehe dies zwar nicht ganz —
aber ich meine, es muß wohl so sein!
I Eines Tages hatte er seine Arbeit
vollendet! Mit seierlichster Miene packte
er das Manuskript ein und schickte es
forth . . .
Nach einer Woche tam es zurück!
Da packte ihn die grimmigste Wuthl
Er ergriss die armen Blätter und wars
sie ins Feuers
Dann nahm er eine lange Papier
scheere und schnitt damit aus die Ca
valleria ein!
Wie gräßlich!
Meinem armen. lieben Es wurde der
Kopf abgetrennt — der verliebte Strich
in der Mitte durchgeschnittenl
Jch stand höllenaualen aus! Jeden
Augenblick dachte ich: ich würde das
Schicksal meiner Genossen theilen!
Und jeht ergrrss der Rasende die
Feßen und wars sie auch in das Feuers
Mein theikres Ei . . . meine verlieb
ter Strich!
Mir selbst gelang es, mich durch die ,
Nsteuleichen hindurchtuwindem ich s
lief; mich von einem mitleidigen Wind
hauch, der durch das offene Fenster ber
ein gesäufelt kam, in die Nähe des Tin
ienfasses weben! 1
hier lag ich: Jch --- die letzte Note
meiner Cavalleriai « i
Mein Besiyer feste fich, nachdem er !
das grausige Werk vollbracht, an den l
Streibtifch, fiiitzte die Arme daran und ;
fchluchzte herzzerreifzendi -
Plötzlich erblickte er mich!
Er fab -—« nein,"er ftarrte mich an!
Und er fafz ftundenlangi —- Dann er
griff er die Feder und fchrieb —- ich
glaube — eine B-Syrnphonie!
Zwei Tage darauf iam der Geld
briefiräger zu uns! —- Wir mein Be
fiyer jauchziei Wie er fprangi Wie er
jobliei
I Und der Geldbtiefiräger —- übrigens
i ein reisender Mann, mit einem interef
« fanien reiben Gesicht — legte Gold —
Goldfiiicke auf den Tifchi
In meiner ungeheuren reude wäre
i ich faft von dem Briefbef werer- Cui
; dem ich lag, herabgefallenl
! « Doch mein Befißer ergriff mich und
z hielt mich fest. Mit zärtlicher Stimme
. fagie er bietan zu mir:
? »Liebe- — new — süßes V! Das
« herbe ich dir zu verdanieni«
I Und dann legte er mich zwifchen die
Deckel feiner Uhr!
i Un diefem Nachmiti gingen mein
i rund ichauchn Niveme
filal Anbley bei dem er mich ge
laufl hatte. —- fsWir holten uns an
zwanzig Tonwerie. . . . aber teine »Ca
valleriaf mehr. . . .
Aus diesen schrieben wir nun Tag
und Nacht heraus —- hier ein Stück
chen . . . und dort ein Stückchen!
Endlich war das Stiick ertig, und es
war eine « »Oper«. -- ines Abends
machten wir uns fein. —- Weiser
Sblips —- fchwarzer Rock —- weiße
Handschuhe! ——— Wir gingen zu unserer . .
Premiisrd Wir setzten uns in eine Logei
Einmal standen alle Anwesenden auf
—- da war der König gekommen!
Dann begann die Oper! —- Man
spielte sehr gut!
Zum Schluß wurde viel Beifall ge
ilatscht und wir bekamen brei Lorbeer
tränzeI
Wir tonnten uns jetzt eine ganze
Bibliotbet von Tonwerten taufen.
Wir schrieben Oper auf Oper. —
Wir wurden ein berühmter Mann!
Eines Tages brachte man mich zum
Gall-arbeiten Jch wurde zwifchen zwei
kleine Glasplatten gezwängt, mit einem
Goldrand umgeben und hing fortan an
der Uhriette meines herrn —»- Wir ver
lebten herrliche Tages —- Doch wir der
liebten uns in eine schöne Dame!
Das war unser Unglück!
Wir baten um ihre band und erhiel
ten einen Korb —- Geknickk kamen wir
nach Haufe.
Dort nahmen wir eine Pistole
wir fchossen . . . ein Knall . . Wir san
ten leblos zu Boden. —- Mich brachte
man ins andere Zimmer und legte mich
in einen Kasten!
Fünf Wochen tiefe —- tiefe Stille um
mich her . . . Endlich wurde ich hervor
gehalt. Jch wurde in ein kleines Zim
mer gebracht und auf ein Sammetkifi
fen gebettet.
Jn dem Zimmer befanden sich nurz
Erinnerungen an unb. Vier —- fiinfs
mal hing unser Bildnis an den Wän
den. —- Auch unsere Lorbeerkranze wa
ren dort. Viele Leute iamen und staun
ten uns an. — Einmal sogar ein
Fürst!
Man schenkte mich ihm. Jch war ent
Ist-»
Dieses Leheni Grüßlichk Sogar in
einem chamhre fosparsse bin ich gewesen!
Jch ftrebte, von diefern Menschen loszu
tommen! Wie wahnsinnig sprang ich
hin und her, um den dünnen Goldting,
an dem ich hing, durchzufeilenl
Endlich gelang es mir!
Wir wollten gerade auf die Jagd rei
ten! —- Jch fühlte einen tleinen Stoß
—— ich lag am Baden. Das Glas, das
mich um ah, zersplittertr. » Nur einen
Augean ck lag ich auf dem Pflaster des
Schloßhoer
Dann lam ein Windftofz und hoh
mich hoch —- hoch emvarl
Ueber Berge -—— Thaler. Städte —
Dsrfer flog ich! —- Zuletzt fiel ich in
einen Fluß. Mir wurde ganz wiisserig
zu Muthe! Da tanr ein Fiich, ein gro
ßer. —- großer Fisch angeschwommen.
Ein Stör! Es mußte ein Stör seini—
Ich hatte seine Beschreibung an einem
Herrenabend gehört!
Er schnappte nach mir Daniel
heit umgab mich ein eigenartiges
Gefühl durchzuckte mich. . . .?
Oh ich nun wohl Raviar werde!
M-»- o---O- W
K e i n e K u n ft.
Junger Maler : «Wissen Sie, eFrau
Piiftrich Ruhens war ein großer Maler
-—-- ein Genie ! Der tonnte zum Pei
spiel ein lachendes Kindergesicht durch
einen Pinselstrich in ein weinenon ver
wandeln l"
Frau Püftrich: Hören Se ’mal«
—- das tann ich Sie mit dem Besenstiel
Doch !- -
D e r S i e g e r.
»Du, Frisc, hatte aoch mal Tropen
toller gehabt ?«
»Me! Ahericht öfter die Tropen
cholerine !'«
U rn s eh r i e b c n.
A. lseiner Frau eine Geburtzanzeige
überreichend): hier« ein Erden-zei
«t-«,-. h-- Imcäosslssossi
ask-I Ists «Is----------- .
Stamme Liebe.
Mein Liebsten du tedest so viel, wenn
du küß’t,
Nennsi mich Engel und Schätzchen und
Mäuschen,
Ach glaub', deine dumme Nebens,
Die dringt mich noch ganz aus dem
häuschem
Das dumme Reden ist leerer Schall,
So laß· doch M WorteerfchwendenL
Wir können dle tutzbemessene Zeit
Doch viel, viel desiee verwenden.
Ein langer Kuß und ein lieber Blick,
Die können unendlich beglüaen·
» O sprich nicht. Liebsten ich fälf dich is
» gern
Ganz sprachlos einmal vor Entzücken.
Ach fo!
Bettler: Gnädl e, scheuten S’ mit
, doch clne Kleinigl t! Ich bin ein al
i m- Soldat und half viele Schlachten
i solchem —
Datnent Wo denn?
Bettler: Auf den bunten Bilder
j bogen!
I
F Sächllschee Stoßseufser.
Uff eenet Banl im Sachsenland
Man neilich diese Busche fand :
, lieuer elleeye ·
Z- ul lehr las-me
der alleene
Und denn nett Gene.
— Wiss-le lehrelcheenel .
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