Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 08, 1901, Sonntags-Blatt, Image 11

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    Ti- Ireitdsrer Süd-geg.
W W sites tust- mifdete Oe
lsviiu fl- iits Iststses Hirsches-.
Eine in der neueren Geschichte der
deutschen Lehrerschast einzig dastehende
Ehrunq ist dem jungen Kieler Gelehr
ten Dr. Heinrich Schröder zu Theil ge
worden. Seit Jahren hatte er sich be
müht, auf Grund sorgfältiger statisti
scher Untersuchungen die Schöden des
heute geltenden Beioldungsplanö für
die Lehrer an den höheren Schulen
Deutschlands nachzuweisen und die Be
nnchtheiligung des Lehrftondes gegen
iiber den Richtern und dem Wehrftand
immer wieder nqu Neue zu betonen
Er versucht seine Sache so energisch,
tnß man nn denjenigen Stellen, un die
sein Ruf ergangen war, steh seinen For
verungen nicht ganz verschließen tonnte.
Tos »Für« und »Wider« ist in der let
ten Zeit überall in Deutschland ernst
haft erwogen worden. Daß es aber
dazu lam. das dontt die deutsche Leh
rerschnft dent muthikxem unbeirrten
Vorgehen Dr. Schrot-ers in erster
Linie. Sein Streben hat sie daher
durch eine Dotation von 100,0()«
Mark, die sie dein jungen Gelehrten
überwies-, öffentlich anerkannt.
Heinrich SchrödJ wurde 1863 zu
Woterfen, Sci)legwiq-Holftein, geboren.
Nach Abfolvirung seines Universitäts
stuoiums, während dessen er sich mit
alter und neuerer Philolonie beschäf
tigte, bestand er im Juli 1894 die Leh
rerpriifung, mit der er sich die Lehr
lsrfjihigung fiir Deutsch, Latein, Fran
tdsisch und Englifch erwarb. Er wurde
dann Hilfslehrer am Realgymnasium
in Mel.
Schon nach verhältnismäßig kurzer
Beschäftigung im Lehrberui begannen
Schröder Fragen, die sich mit der
tvirthscitnstlishen toie überhaupt mit der
Gesammtlage der höheren Lehrer
Deutschlands beschäftigten lebhaft zu
intereffiren, und so erschien 1896 seine
Schrift »Dberlehrer nnd Richter in
Preußen,« die rnit aller Bestimmtheit
T r. deinrich Schulden
eine Gleichstellung der Oberlebrer mit
den Richtern verlangt und diese For:
dernna zu begründen sucht. Dasselbe
Thema behandeln seine 1897 unter dein
Titel »Aus-Neidan Gerechtiateit« et
schienene Schritt, sowie die später ver
östentlichten Broschiiren »Der höhere
Lehrerstand in Preußen« und »Im
Kampfe itni’s Recht.«
Inzwischen war Tr. Schröder 1898
als Lehrer an die kaiserliche Dedossi
zierschule in Aiel beraten worden. Eine
Frucht seiner Studien aui maritinieni
Gebiet war das- auszerarbentlich ver
breitete und für den Laien seht in
struttive »Meine Buch vtsn der deut
schen Matine,« das er mit dem Ma
rinebaurneiiter und Leutnant z. S.
Georg Neudeck berausaalx Vor zwei
Jahren gab er sein Lehramt aus und
arbeitete seitdem ausschließlich aus
philologischem Gebiete-.
Eine Regel-name
Olstsutlm IOM des cssdsstssssles Ie
Osssstsee steue- C. sue-sus
Die bekannte Weltsirina C. Won
tnann in Hamburg hat sich bartselbst
ein iinposantes Geschäftshaus errichtet,
das zugleich auch die Komptoirg der
Woermann-Linie und der deutschen
Ostafrita-Lit:ie enthält und schon
Russ--HA -»s)-»O-O hvci 's fun- MFIII«
-.·»......, -..-......, -.« -- --... -,-.
handel und Verteer gewidmet ist.
Neuerdings hat nun dieser stattliche
au auch bernerkensrverthen künst
lerischen Schmuck erhalten. Gleich
rechter Hand irn Tbotweg, wo sich der
Trevpenausgang zu demPassaqebureau
der genannten Schiffslinien befindet,
ist aus dem Treppenvostament eine
überlebensgrosze Erz-Stahle ausgestellt
worden, die nicht nur dem Woermanns
’schen Gebäude und der Straße zur
Zierde dient, sondern wegen ihrer
tünstleriichen Qualität eine wirkliche
Sehenswürdigieit der Stadt bildet.
Es ist eine prächtige, muztulöse Neger
gestalt, ein trieåerischer Asritaner.
Seine sehnigen lieder strohen von
Kraft. Die Rechte hält den langen
Speer, die Linke ruht aus dem großen
Schilde. Stolz aufgerichtet eht der
schwarze Krieger da. Das benmasr
des nackten Leibei, der nur den wallen
den hüstenschurz trägt, ist herrlich;
das dunkle Metall läßt den Neger in
voller Itatiirlichkeit erscheinen.
Der Schöpfer der mächtigen Statue,
der Bildhauer Walther Sintenis in
Dresden, schus diesen charakteristischen
Kopf nach decn des Mr. Bruce aus
Logo, der als Führer mehrerer Gesell
Kosten von TMoiEingeborenea zur
rlimr Kolonialssusstellung und an
deren Schar-stelltesan bekannt gewor
de- ts und ten Qual-arm Strasse
; tilde öffet gesehen wird. Der kriege
« tischc Schmuck nnd die sonstige Aus
stattung ist nach originolen Mustem
— kunsusoll gearbeitet
Das interessante Kunstwerk das auf
einem cylindriscden Granitsockel ruht,
«- reiht sich in Aufstelluan und Auffas
J Negetstatue ant Woermauubaus iu Hamburg
sung vortrefflich in die Architektur des
Hauses ein. An dem Portal des Ge
bäudes vorüber gleitet das Auge des
- Straßenpassanten oder des Besuchers
des Hauses durch den tiefen Thorweg
und hellen Hof hinweg nach der Front
des Hintergebäudes, tvo zwei mächtige
Elepbanten aus Bronze den Eingang
zum Hofbause flanliren, während über
ihnen auf der Wand dej Gebäudes ein
prächtigeg Kunstwerk aus buntem Mo
sait emporfteigt: eine riessge Palme,
erotifche Thiere und Früchte, dazwi
schen ein Spruchbaud mit dent Griins
dungg- Jtnd Jubiläutnsjabre der
Firma C. Woertnaun
Verbli- und Wititerhüte.
Ins-festeste und gescheit-case sie-betten aus
dem Kelch see sehe
Jtt Bezug auf die Formen lzeigen die
«neuen Herbst- und Winterbüte leine
s
grossen Veränderungen gegenüber den
im Sommer getragenen. Die großen
und kleinen runden Hiite mit sehr fla
chetn Kopf und seitwärts aufgeschlage
nern Rand spielen noch immer die
Hauptrolle; doch werden daneben auch
viel Matrosenhiite mit geradem Rand
sowie Baretts, Toguets und lecke Trei
spißbiitchen getragen, während die ältes
"ren Damen eine reiche Auswahl in
lleidsamen Capotehiiten finden, unter
denen eine vorn iiber der Stirn schriebs
big zulaufende Form als Neuheit in die
Augen fällt. Von den neuen runden
hüten erfreut stch eine hinten kurze, an
der Seite hoch aufgetrempte Form und
s eine andere mit vorn aufgeschlagerem,
« rückwärts ganz aus dein Haar liegen
dem Rand großer Begünstigung; aber
vor Allem liebt man die flachen weichen
Filtdeckeb die sich von der geschickten
Hand der Modistin in jede beliebige
Form biegen und stch je nach dem Ge
subt und der Frisur der Träg-tin so
bubfch drapiren lassen. Statt der
Filzplatten verwendet man auch aus
Ebenillegeflecht und Jet hergestellte
Platten, oder man fertigt solche aus
kleinen, dicht aneinattdergetlebten Fe
dern, was sich namentlich in Schwarz,
Braun oder Grau sehr gut macht.
Satumtbiite umgibt man oft mit einem
aus kleinen, fchuppenartig aufgetlebten
Federn bergeitellten Rand, was febr
apart aus-siebt. Reben den schönen
Stractfzsedertn die heiter auch unter den
aufgebogenen Huttrernpen angebracht
werden, dieueu kchwarze und weiße
Reiberaigretten, natürliche Flügel und
allerlei Pbutrtasieartilel aus Federn
zum Ausqu Ebenso verwendet man
Kränze aus schattirten Sammtrofen :
oder aus Blättern von schwarzem.
Tält der mit Perlen, littern und
Chettille bestickt ist, fowie ammt- und
Atlagbänder, Drapirungen aus weichen
Seidenstoffeu, Spihenauflagen unds
l
T o q u e i, resemgrllnek Spiegelfnnnnt, Fe
oemnonnd nnd silberne kllzirafie Ca
v o ! e b n t, itnamIksaruner Zannuh Blat
temntklunde ans Utlltner nnd Wwauer
Reihen JL xsromer si- t l 4 h u I , schrum
eChemUesnckeret nnd Federn. Gsner
- ilkh u t, Ponwaoour · Taffetgaknnnr
nnd schwarzes Lamnnbaud.
Schnallen oder Agkassen ans Stahl,
Goldbtonze und Similisteinen zur ge
schmnckvollen Garnirung der Hüte·
Yie Capotehüte sind meist mit Binde
bandetn aus Sammt- oder Atlasbaud,
dem Material oder Aufpntz des Hutes
entsprechend versehen; dieselben sind
maßig lan und werden unter dem
Kinn zu nek Schleife geschlungen
Spmmtbindebändek sind nur etwa zwei
Im er breit, die Seivenbänder aber
cthe lich Ist-IM
goes Im Les-« der Enthusias
UND-b
Von Dr. J. Wiese.
Gewöhnlich sind zwei, bisweilen
auch mehr Wächter aus einem Leucht
tburm, die nach strenger Instruktion
ihre Dienste verrichten müssen. Be
trachten wir einmal das Tagewerk und
das Loos solcher Leute, die einsam aus
isolirten Felsen ibr Amt verwalten
Unmittelbar nach der Morgenwache
find die Reflecioren und Refraktorcn
zu polircn und zu reinigen, bis sie sich
glänzend zeigen: serner sind Das Glas
der Laterne, die Lampengliiser, das
Kupfer und Messingwerk, der Boden
und Bnlcon des Leuchtthiirnies, die
Maschinerie, und die anderen Appa
rate, welche zur Beleuchtung gehören,
» die Treppen, Tbiiren und Fenster aufs
E peinlichste zu säubrrn. Während der
! Nacht, nachdem die Feuer angezündet
- sind, sollen die Wächter in dem Leucht
ihurm regelmäßig und beständig
Wache halten. Die erste Wache beginnt
mit Sonnenuntergang die zweite
dauert von Mitternacht bis Tagesan
bruch. Die Wächter wechseln, so daß
jeder einen Tag um den anderen die
erste Wache hält. Der Wächter, wel
cher auf Wache ist, braucht nicht wie
an Bord auszubleiben Auf dem
Sopba dark er sich ausruhem unter der
Boraussesung daß er aufmerksam
noch dem Feuer Und den anderen am
1 Horizont sichtbaren Leuchtttiiirmrn
Auggucl hält. Er muß die Witterung,
bät knkcssssnhsn asshist hsfl »Es-II hpf
ZastiSfiEziåii Ec?"s·iüfi,"" Ziinschskis
sälle aller Art, die die Monotonie sei
ner Thätigteit unterbrechen, in das
; Journalbuch eintragen. Nach dem
; Realement muß er wegen der Lichthelle
’ schwarze Brillen tragen. Jst seine
Wache zu Ende, so weckt er den anderen
Wächter und begiebt sich fiir den Rest
der Nacht zur Ruhe.
Aus den Felstlivpen des Meeres ist
es ihm selbst im Sommer nicht mög
lich, den Thurm zu verlassen, der
Sturm und die Brandung verhindern
es. Ost müssen schon am Mittag die
Thüren und Fenster verrammelt und
die Lichter angezündet werden. Das
furchtbare Geheul des Sturmes und
oie Wuth der Woaen vereinen sich zum
Angriff. Wie soll nun der Wächter
aus dem en en Raume das unabweis
liche Bedür niß nach Bewegung bestie
digen. Es giebt tein anderes Mittel,
wenn das Unwetter Tage und Wochen
lang anhält, als unaufhörlich die Lei
ter, die zur Laterne führt, aus- und
abzutletterm Die Zimmer sind zu eng,
in ihnen tann man höchstens 3 Schritte
thun. Diese Art Zellengeiängniß übt
aus das Gefühlsleben der Wächter
schließlich einen bösen Einfluß aus.
Um sich herum nur die graue Einför
migkeit des Meeres zu haben, als Ge
sangener ganze Wochen sich zu lang
weilen, ohne ein Fenster öffnen zu tön
nen, immer mit demselben Gefährten,
dessen Manieren, Gewohnheiten, Ge
sten, Bewegungen, Art und Weise zu
sprechen, ja, dessen Worte man schon
im Voraus kennt —s-- All-es das ist
szkUllUs.
Nanfen berichtet von feiner Nord
volreise, daß zur Zeit der Ueberwin
terung, als die Seeleute deg ,,«’5rain'
ans Gesundheitsrücksichten auf das
Eis stiegen, Jeder bei Seite ging, nur
bedacht darauf, sich zu isoliren, fiir
einen Augenblick dieser Gemeinschaft
an Bord zu entgehen, diesen unverän
derlichen Unterhaltungen, diesen stets
gleichen Gesichtern, die durch die Ge
wohnheit schließlich beinahe verhaßt
geworden waren. Das ist leicht zu be
greifen.
Aus einem Leuchtthurm des Cad
Finisterre wurde einer der Wächter
plötzlich vom Wahnsinn befallen. lss
war Nacht und sein Gesährte hielt die
Wacht in dem Leuchtthurm. Jener
kletterte die Leiter empor und versuchte
das Licht auszulöschen Der andere
mußte einen furchtbaren Kampf mit
ihm bestehen und es gelang ihm schlief-,
lich, ihn zu fesseln. Er hißte die
schwarze Flagge; zum Glück bemerkte
man sie Morgens vom Lande aus.
Das Meer begünstigte die Landung
Man bemächtigte sich des Irren und
ersetzte ihn durch einen anderen Wäch
ter. Bis-weilen ist der erste Eindruck
so stark, daß er den neu Angetomme
nen sofort entmuthigt· Das entsetz
liche Geräusch in der Laterne, die
Windstöße, die den Leuchtthurm er
schüttern und die Gläser ins Klirren
bringen, das Geheul und Brausen der
Wogen erfordert eben starke Nerven.
Gewöhnlich sind die Umgebungen
der Leuchtthiirme reich an Fischen.
Zum Zeitvertreib und um ihre Küche
mit nicht zu verachtendem Vorrath zu
versehen, fischen die Wächter an schö- T
nen Taaen mit der Angel oder Netzen. ?
Jm Frühjahr und Herbst, zur Zeit der i
Wanderungen, ist die Plattsorm der
Thurme oft von todten Vögeln über
säet. Das Feuer lockt sie an. 600
1000 Vöael kommen oft in einer Nacht
aus diese Weise um. Ja, die Gewalt,
mit der sie oft gegen die Gläser flie
gen, hat schon mehr als ein al diese
zum Zersvringen gebracht un Unsiille
herbeigeführt. Deshalb hat man jetzt
an vielen Leuchtthiirmen eiserne Stabe
vor den Fenstern angebracht.
So gewaltig in ihrer Wirkung die
modernen Leuchtapparate sind, so ge
lingt es ihnen doch bisweilen nicht,
das dichte Dunkel gewisser Nebel zu
durchdringen. Man hat versucht, dem
Lichte den Ton zuzugesellem das tiefe
Geheul der Seesirenen vermag kaum
jene dichten, wallenden Nebel zu durch
«
i
i
l
dringen Wie viele Schiffe haben die
Sirene erft gehdrt das verfchtvommene
Licht des ·Leuchtthurmes erft in dem
Augenblicke hemertt, als die Brandung
sie fchon gegen die Riffe schleuderte,
auf denen jener errichtet tft. Mit Hilfe
von Striden und Haken haben di-:
Wächter in solchen Fällen oft das Le
ben der Schiffbrüchigen retten können,
während das Schiff vor ihren Auan
in die Tiefe fant.
So feft auch die Lenchtthiirme ge
baut find, fo widerstehen sie doch nicht
immer den Anprall der Wogen: der
Lenchtthurm von Eddystone stürzte
zum ertten Male in einem Unwetter
während der Nacht am 26. November
1703 in den Abgrund des Meeres-. Der
neue, mit arofzer Sorgfalt aufqefijhrte
Thurm verbrannte in der Nacht des i
November 1755. Ein dritter, kurz
nachher wieder hergestellter und 1839
und dann 1865 reparirter Thurm gab
zu Beforgniffen wegen der Sentnng
des Bodens, auf welchem er ruht, An
laß, man hat ihn durch einen neuen er
setzen müssen. Der auf Pfahlwert er
richtete Thurm von Fiettvood wurde
in diefem Jahrhundert durch den
furchtbaren Anprall eines Schiffes zer
stört. Jn neuerer Zeit, im Jahre 1877
ift der an den Mündungen des Ganges
errichtete Leuchtthurm Krifhna plötz
lich verschwunden Und welchen Ge
fahren sind nicht, von diefen Fällen
abgesehen, die Wächter außerdem aus
gesetzt!
Inn- 9 Honnanrfrsk 1K7R sit-Z auf-M
Wetter, als das Wasser 12 Fuß unter
Oochstand war, wurde der Wächter
VimeL auf der äußeren Plattform
mit der Befestigung des Strickes zur
Augschiffung beschäftigt, von einer
Woge aus der Tiefe unter den Augen
feiner Kameraden weggerissen. Einige
Monate zuvor war auf demselben
Leuchtthurme die Laterne durch einen
so heftigen Anprall des Meeres zer
schmettert worden, daß die Glasstücke
die Kauferbeschläge des Apparates zer
schnitten: unter dem Andrang der
Wassermassen und dem Anprall des
heulenden Sturmes arbeiteten die
Wächter unter höchster Lebenzgefahr
sechs Stunden an der Wiederherstel
lung der Scheiben. Am Leuchttburme
von ,,Vieille« zerschmetterte eine Woge
zwei Felder der Laterne, drang in den
Thurm, überschwemmte die Treppe,
die Zimmer, das Lager mit den Le
bensmitteln und warf Wasser in da
Jnnerr. Fast hätten die Wächter
Schiffbruch in ihren Betten erlitten.
Auf manchen Leuchtthiirmen ist die
schmale Leiter, die zur Laterne führt,
mit teinem Geländer versehen und zu
beiden Seiten gähnt der unermeßliche
Abgrund. Ein falscher Tritt ist der
Tod. So fiel Jean Mevil, Wächter
auf den «RocheS-Douvres«, als er eben
seine Wache beendet hatte, am S. Ja
nuar 1893 von der Leiter und blieb
todt. Seine Gefährten wickelte-n ihn
in getheerte Leinwand und gaben das
Noth-reichen. Aber der Sturm war
furchtbar. Fünfzehn Tage hindurch
war jede Landung unmöglich Die bei«
den Ueberlebenden Leroy und Chavan
ton blieben fortwährend an der La
terne, an die Scheiben sich drückend
und mit den Augen die endlose Fläche
durchspähend Sie waaten nicht, ein
ander zu verlassen, wachten zusammen
im Apparatzimmer und schliefen die
übrige Zeit auf Decken und Felle-n. Je
länger sie warten mußten. um so mehr
wurden sie von Hallucinationen ergrif
fen, um so ängstlicher drückten sie sich
gegen die Scheiben. Sie glaubten
Schritte auf der Treppe zu vernehmen,
von draußen klopfte eine Hand gegen
die Scheiben oder eine ctimme rief sie
bei Namen. Sie aßen kaum und hiel
ten sich mit kaltem Kaffee aufrecht.
,,’fiinfzehn Tage hindurch«, berichtete
Leroh, ,,haben wir sechs Pfund Brod
gegessen.« Leroy, widerstandsfähiger
und ein Mann von Erfahrung, suchte
seinen Genossen zu ermuthigen. dessen
- Gehirn anfing, krank zu werden. Mit
bewunderungswiirdiger Selbstveherr
schung vernachlässigten sie während
dieser Zeit nicht ein einzige-H Mal ihren
Dienst, zündeten das Feuer und ver
richteten alle Obliegenheiten. Indes
sen am Morgen des 15. Tages, als
man ihnen endlich zu Hülfe kommen
konnte, waren die beiden Männer
kaum mehr zu erkennen und Chavans
ton fast irrsinnig· Er konnte sich nicht
wieder dazu entschließen, Dienst als
Leuchtthurmwächter zu thun.
—-—. . -..— —4-.-.
Was die zahlreichen Expeditionm
von Geoloaen und Topographen, wel
che im Laufe des vorigen Jahr«un
derts den eentralamerikanischen «- th-:
mug durchforschten, nicht gefunden ha
ben, will ein Herr Crill aus Michigan,
der zehn Jahre in Colombia lebte, ent-·
deckt haben: einen früher bestandenen
natürlichen Wasserwea, der sich leicht
für einen Canal verwenden ließe. Von
einem solchen Wasserweae wurde frii
her schon einmal berichtet, aber der he
fand sich inmitten unwegsamer Ge
birgspartieen nnd hätte solche Schmie
rigkeiten geboten, dafk die Ingenieure
die Noute von vornherein als unan
nehmbar verwarfen.
III-f
Da tvurde eine Dienstmaad hoch ge
ehrt, weil sie 32 Jahre bei einer Fami
lie diente. Hat nicht auch die betreffen
de Familie irgend eine Auszeichnung
verdient?
«- - si
cksin Trust, der absolut keine Ver
tvässerung verträgt, wird der jent ac
vlante angtrusk fein, da jede Rnfnhr
von Wasser eine unlösliche Verhärtnng
des Produkts zur Folge haben müßte.
v
Muwpyitfsskkkkezk Eis-WH
kn Haupts-Unter ver sunsesnstnuss us
im Ir. Latier anstellte-G
Ein weiterer wichtiger Schritt in den
Arbeiten fijr die im Jahre 1903 in St.
Louig abzuhaltende Weltausstellung
vollzog sich neulich in der Organisirung
der Verwaltungsbehörde für die Bun
Des:Regierungs-Abtheilung der Aus
1
!
ftelluug. Fiir diese Behörde hatten die .
Chefs der verschiedenen Regierungs
Devcrtcntents, ferner der Fischerei
Kommissär, der Arbeitssstokmnissön
der Setretär der Smitbsonian Institu
.,- ,, "
Joseph HJ Brighain.
tion und wer Direktor des Bureauö
amerikanischer Republiken je ein Mit
glied zu ernennen. Vorsitzender dieser
Verwaltungsbehörde wurde der Hilfs
Setretär Joseph H. Brighani vom
Ackerbau-Departenient.
· Joseph H. Brigham wurde 18338 in
Lobi, O» geboren. Bis zu seinem
21. Lebensjahre arbeitete er aus einer
Farin, wobei er jede freie Stunde zu
. seiner Fortbildung benützte. Er war
- darin Schall-ehren trat aber bei Aus
: brneh des Bürgerkriegeg 1861 als Ge
meiner in ein Ohio- Freiwilligew Regi
ment ein und stieg iiiin Range eines
EObersten aui Er gehörte als solcher
der Armee Shirmanz an nnd beseh
ligte wahrend deisen kühnen Zuges
durch Georgia nach dersiiiste des atlan
tischen Meeres eine Brigade.
Nach dem Kriege wandte sich Brig
hain wieder der Landivirthsihast zu.
Er war 25 Jahre lang Beamter der
·Fariner- Organisation »Patrons ef
Hugbandrn« und nahezu neun Jahre
Präsident des Farmerverbandes »Na
Jtional Graiige.« Seinen gegenwär
· tigen Regierungsposten bekleidet er seit
1897. ·
s Brighani besitzt Erfahrung im Aus
stellungswesein Er war Präsident der
Ver. Staaten-Kommission siir die
. Trans - Mississippi «- Ausstellung in
Ornaha, Neb» und wurde in der glei
chen Eigenschaft fiir die panamerika
nische Ansstellung in Buffalo, N. Y.,
ernannt·
ngliiiiiifleiiis neuer Derrschen
pas criahrmis im Uegiermthsacie und ver
einigt Euer-sie mit Klugheit
Eine neue Wolke aiii Politischen Ho
rizonte schien heraufzuziehen, als dieser
Tage der Emir Abdurrharnan- Khan
von Afghanistan das »Feitliche segnete
und einer seiner Söhne, Habib- Ulkah
Khan, den Thron bestieg. Die eine Ur
sache für einen bevorstehenden Konflikt
wollte man in der Persönlichkeit des
neuen Herrscherg erblicken. welcher der
Sohn einer ehemaligen Sklavin ist und
dem, so glaubte man, von seinen Brü
dern dag Thronerbe streitig gemacht
werden werde. Den wichtigsten Grund
zu Befürchtungen aber bot die alte
«)iivalität Risßlaiids und Englands um
« den politischen Einfluß in Afghanistan.
, Diese Walten haben sich inzwischen
zerstreut. Die britische und die rus
fische Regierung find zu einein fried
lichen tiinverständniß betreffs Afgha
nistans gelangt, und Habib-1lllah
«.Khan, den sein Vater selbst zu seinem
ltNachfolger erkor, scheint nicht nur ein
:energischer, sondern auch ein kluger
i Mann zu sei-ti. Seine drei Brüder ver
söhnte er durch Verleihung hoher Ann
. ter. Der eine wurde Chef der Armee,
der zweite Chef des -Obergerichts, und
Oabtb Ullnli tttscuk
den dritte-. stellte er an die Spitze des
Revenue- Departements
Habib ttllah Khan wurde 1872
boten Als sein Vater sich mit seine-en
Vetter Gyub herumschlng, ließ er den
jungen Habib-llllah, der damals noch
ein Knabe war, in Kabnl an der Spitze
der Regierung zurück. Auch später
hatte Habib-ltllah-Ithan das Regie
rungs-Szepter wieder in Händen, näm
lich als sein Vater in einer entfernten
Provinz eine Rebellion unterdrückte
Habib- Ullah regierte damals zwei
Jahre lang mit Weisheit und Kraft.
M ii et e n st i ch e werden mit Ams
moniat befenchtet aber nicht gerieben.
Auch essigsaure Thonerde auf die ge
ftochene Stelle getet wirkt tühlend
und verhindert die lasenbildung.
Abzug-stöhnt ans Steine-.
miu Instituts-nist- stosismse III Isch
aitche per-besseren III Ie- stude.
Ein auf dem Lande des Oesteren
demertter Uebelstand besteht darin, daß
sich an den Seiten sonst hübscher Fahr
und Fußwege in der Nähe von Farin
häusern Gräben, die vom Wasser tief
aus-gewaschen sind, entlang ziehen. Die
Thatsache gereicht weder der betreffen
den Form, noch der Gegend überhaupt
zur Zierde, abgesehen von den ökono
mischen und hygienischen Nachtheilen,
die solche »Natur·qräden« im Gefolge
haben können. Der Uebelstand kann
aber beseitigt werden, indem man Ab
zugsgräben aus harten kreis- oder
länglich-runden Steinen herstellt. Be
mertt sei von vornherein, daß sich
flache, weiche oder in der Zersetzung
begriffene Steine für den Zweck nicht
:i·qnen.
Für die Herstellung solch’ einer Gosse
oder eines- Abzuqsgrabens nimmt man
zunächst eine Erdaugbebuna von 6 bis
R Zoll Tiefe und 1 Fuß R Zoll bis 2
Fuß Breite vor· Besteht der Boden des
Grabens aus Leben oder anderem har
ten GrdmateriaL so dringt man auf
ilnn eine Z bis it Zoll dicke Sandlage
an, in welche die Steine, die einen
Durchmesser von 4 bis 5 Zoll haben,
mittelst eines Hammers oder Schlö
nels einaetrieben werden« Zuerst wird
in der Mitte des Grabens eine Stein
Wiss-Is- egssespw .»
.. P « . It Mk Bitt-Mk
T E H M »F il] t«·’j,g-«-:«;,"s«- f
LC e - s« -- «- ·n «,«-«2«««
M
»e» «-:--«k
Anlage em» Stetngosfe.
reilsc plozirt, die tiefer zu liegen
tonnnt, als die an den Seiten befind
Zictusn Reihen, welche von der Mitte aus
cis-m Dem Rande des Grabens-zu all
mälig aussteiqu, so daß das in dem
Straf-en fließcnbe Wasser in seinem
Laufe gebaUcn wird.
Dir Mauer drr Ukrstt)olltuku.
Equeitmde Indus-seies- lu der Bretagne as
Allesfcclentaq.
In den weltentlegenen Fischerdörs
fern der Bretaqne gibt es keine Familie,
die nicht ,,Lpfer des Meeres« zu be
kla» n hätte. Aber man trägt dies als
etwa-:- -Zelbfwerstänbliches, Unvermeid
lauern-kleinerer in der Bretagne
liaeiis, und der Schmerz dieser ein
fachen, rauhen nnd worttargen Bevöl
ternng aelanat fast nur am Allerseelen
tage zn allgemeinem, öffentlichem Aus
druck.
Jn der ersten Stunde des 2. Novem
ber ziehen die Leute sännntlich hinaus
zum Friedhofe, fctuniicten die Gräber
der Tiahingefchiedenen nnd verrichten
daran ihre Gebete. Ernst nnd ergrei
fend, wie eine derartige Todtenfeier
usinall ist, wirti doch besonders er?
schniternd ans den Beobachter der Be
such der »’ sauer der Verschollenen.«
tiine solche, wie sie unser Bild zeigt,
findet man in jedem Friedhofe eines
bretoniichen Fischerdorfe-L Dort sind
die ttjedienttafeln ariaskhracht fiir die,
welche auf fernen Meeren umtatnen,
ohne das-. man anch nur weise, tvo und
wie. Sie find eben verschonen. An
dieser Mauer trauert ain Allerseelew
taae die snnae Wittwe nnr den gelieb
ten Gatten, die einsame Waffe um den
Vater, die Mutter um den einzigen
Sohn, der rauhe Seemann nrn den
treuen Freund und Kameraden in
mancher Gefahr und Roth, der Bru
der nin den Bruder- —nnd zu dein Mut
nsetn der Gebete singt der Meerestoind
feine eintiiniese Weist-, nnd von der
Ferne her tönt das Rauschen und Mur
meln der wilden Meerezroogem die der
Fischer nnd Seeniann fürchtet und
haßt, nnd denen er sich doch stets aufs
Neue anvertrauen muss, nm fein und
der Seinirren Dasein zu erhalten.
Neue Kupferlager sindin
Jron Connth, Wis» entdeckt worden.
Der Werth des Erzes schwankt zwi
schen 81.80 und 82.13 per Tonne.