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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Nov. 1, 1901)
— sqk Chr-Inst Wie von Franz Kurz- j anheim. s . »Weder Fordere nun sind wir ge tide zwei Tage und eine Nacht Mann s End Frau, nnd da willst Du mich schon « asein lasseni Rein, ich hatte Dir doch « etwas mehr Liebe zugetraut.« Und I das jun Frauchen sani ausschluchsj send a einen Stuhl. .Ja, liebes Kind, daran mußt Du Dich gewöhnen; wenn Dir das nicht gefälli, so hättest Du eben keinen Künstler heirathen sollen. Jch bliebe ja Yerzlich gerne bei Dir, aber das Ge ichcft geht MI« » .Ach, Da mit Deinem Geschast. Jch bin Dein Geschäft.« Jesi lachte er hell aus. um gleich wieder fortzufabren: »Und es würde mir sehr viel Schaden bringen« würde ich die Soiree beim Grafen donStrau hing nicht rnitrnachen. Ich bin noch jung, Lieb, die Zukunft liegt noch vor knir. n der letten Zeit war mir das Glück old, und ich müßte der Mann einer Eselin sein, wenn ich dasselbe - sichs festhielte. Spiele ich heute Abend ; dort, so hat das zur Folge, daß ich be- . keimt werde-, daß inan mich inn- » fchivörmt, und das ist für einen Künst- ; Ier die Hauptsache-« F »Und daß Dich dann alle die büb- z scheu Damen gern haben. O, ich Un- H glückliche.« ; «Trösie Dich nur« kleine Eisersuchi 4 nnd gieb mir noch einen Kuß· Und - dann ade. Laß Dir die Zeit nich-i lan- l ge werden und denke hie und da an · mich« , O O O Norbert Adelhosen war einer jener « Musiker, welche rnan heute häufig in ; einer großen Stadt findet, die ihre I liebe Noth haben, unt durchzutornrnen. I Er war nicht unbegabt, manche prophe- ; zeihten ihm eine große Zutunst, und s bald erwarb er sich durch Stundenae ben doch so viel, daß er an die Grün dung eines bescheidenen Hausstandes i denken durfte. Außerdem hatte er erst - vor Kurzem eine Oper vollendet, von ; deren Ausführung er sich vielen Erfolg « prach. Nur gebrauchte leider der Jutendant des Theateer eine Ausrede nach der anderen, um die Ausführung hinauszuschieben Jn der That tonnte es sich gerade aus der heutigen Soiree entscheiden, ob er eine Ausführung kberhaupt in den Bereich der Möglich keit zehen durfte. Denn im Hause des rasen von Straubing versam melte sich nicht nur die ists-me der Ge sellschaft, sondern auch die ersten Ka pazitiiten der Literatur und Musik« Unter letzteren auch der erste Kapell rneister des Theaters-, und hatte er die sen aus seiner Seite, dann war sein Spiel «ewonnen· So wanderte er denn, die Geige in der hand, dem Hause des Grasen zu· —- — Und nun jauchzte die Musik aus; das war ein Jubeln und Klingen; man hörte deutlich aus den Tönen her aus, daß sich zwei Herzen gesunden. Dann klang die Melodie wieder so s üß, so innig und mild. daß die zahlreich crschienenem entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit, während des Musizirenz . It platt-ern, kaum zu athrnen wagten M entsticlt den berauschenden Klän . die Narbe-U seiner Geige zu ent verstand, lauschten. Und als der Wirt geendet, entstand eine minn tentcnge Pause. Wie ein Bann hatte ei sich aus Alle gelegt; dann aber brach ein Beifall los, den sich Narbert nicht im Geringsten hatte träumen lassen. Er verneigte sich dankend vor den Upptaudirendem und nun eilte Alles u ihrn hin, unt ihn zu beglückwünschen ichtc machte ihm aber eine größere Freude als das, daß ein hoher schwar zer»Mann zu ihrn meinte: »Wie mir erzahlt wurde, ist dies die. Ouvertiire Ihrer Oper.« Rotbart wurde über und über roth m wußte im ersten Augenblicke gar nicht, was er sagen sollte. »Ich spreche rnit dem ntendanten, nnd wns ich als erster apellrneister sit Sie thun kann, soll geschehen.« M reichte er ibnr tordial die hand. Uetnoar Ztiicklicher als Norberti sie wird sich sein Weibchen see-um It III-te gar nicht mehr, wie ihrn ge i Nur erinnerte er sich später, «z—x er lasse der Mitte untt ein s THE- IILIPC DUMFZIZHÆ ins-III Damen, gewesen« mit denen er sichs köstlich nnmhaltm j Dann hatte ihn eine Hand gefaßt, H Und eine Stimme murmeltc ihm zu: ; »Komm, alter Kamerad, auch mal zu : nut. Es giebt Seit . . . .« « Uud einer zog ihn weg und führte I ihn in ein Rcsbcnzicnmer, wo ihn ver- ! schied-te feiner Freunde jubelnd em- l pfi- en. « . « gebett, jetzt spie-Ist Du uns Viel MulköniginN hörst Du? Tanzen site Es drinnen, tanzen wir hier drau- » »den vie Gigmksnigiux Jch wes- « de sich hüten« « »Is, mach keinen Unsinn. Hier ist - Use ERNng läge listiges-hin Lsich-m M uns a ’ ißt. os." s Mk trink klanng iibbeett----:iiclåtigtc M , an e « artigen Hamme lachend-in diew m en drauf los, bis sie EVEN Tit-Ist Ho un I« Z sicht, nnd e einer sich E TMeUseiUisgemrs .Ra, mein Weibchen Iird Kette su gen machen.' lallte der M ler. »Drit der. ich ginube fass ich inde mein hanc nich- meht Ich weiß laum mehr, we ich wohne.' ·Da lann ich Dir einen guten Rath geben: Klehe Deine Adresse aus Dei nen Rücken und wirs Dich in der-Brief tasten, dann bringt Dich morgen früh der Brieftriiger zu Deiner Frau —" »Als Muster ohne Werth.« »Aus Au! —- ch habe doch am Ende nicht denhaus chlüssel dergessent Gott sei Dant, da ist en« ,Na, Narbertchen, wir bringen Dich nack- Hause.« Der Sprecher war noch verhältnis mäßig niichtern und warf einemFreun de einen verständnißoollen Blick zu. Der verstand ihn sofort, und ehe der Musiker etwas merkte, hatten die bei den ihm den Hausschliifsel vertauscht. Dann nahmen sie ihn in die Mitte. Man sagt, gewisse Leute« die von einer Soiree. wo es sidel herging, nach ause torteln« hatten einen guten s- chutzengeL So gelangten denn auch unsere drei glücklich zum Haufe des Künstlers. Alles duntel. Rirgends war mehr ein Licht zu sehen. Und Norhert zog seinen Schlüssel aus der Tasche, um nun der wohlver dienten Ruhe sich hingeben zu können. Aber wie wir schon wissen« paßte der selbe nicht. Er probirte und prohirte: Der Schlussel ging nicht in die Dess nung hinein. Mit ichassmäßiger Ge duld begann er immer wieder von Neuem, während seine Freunde sich vor Vergnügen nicht zu lassen wußten. »Ihr habt mich ja gar nicht zu mei nem Wohnhsauö geführt. Das Haus haßt nicht zu meinem Schlüssel,« pol terte er endlich los. »Aber Norhert, öffne doch Deine Augen. Das ist doch Deine Woh nung.« »Zum Kuckuck, ich weiß doch, daß ich »«.L--m GasssjkAIHFal ivinnosiosf hast« .......... .».·..«...,·...... .....,,--.- ,-., als ich ging. Und da paßte er doch auch. Jst denn hier alles behert? Auf gi«mack-t!« brüllte er durch die stille Nacht, daß alle Nachbarn erschrocken ausfuhren. Oben öffnete sich ein Fen ster, und eine Stimme schrie herunter: »Wer ist«da?« »Ich bin·5,« schrie Norbert zurück, »ich verlange Einlaß.« »Das tann Jeder sagen.' »Hier wohnt doch der Musiker Nor bert Adelhosen.« »Allerdings, wenn Sie den sprechen wollen« tommen Sie morgen am Tage. Der hat jetzt teine Sprechstunde.« Klapp, slog das Fenster zu. »Ich bin’s doch selbst.« Aber der Sprecher von oben schien schon wieder ins Bett gekrochen zu sein. So rumorten die drei wohl noch eineViertelstunde, als sich plötzlich wie der das Fenster öffnete und im näch sten Augenblick aber auch die Unten stehenden meinten, es hätte ein Wol tenbruch sich über sie ergossen. Ein mächtiger Wasserguß hatte sie ermäch tert. - ,,So,« schrie die Stimme noch ber unter, Jetzt werdet Jhr wohl Ruhe ge ben.« Norbert sah seine Freunde und diese ihn erstaunt an, das heißt, so weit man sehen konnte. Dann aber schien er plötzlich einen Entschluß gefaßt zu haben, denn aus einmal nahm er seine Judasse unter den Arm und sprach: Kommt, läßt man mich nicht hinein, so bleibe ich draußen· Wir gehen spa zieren.« Und weiter zog das Kleeblatt hin aus in die Nacht. —- — -—- -— —- — Ein Dorswirthshauz. —- Vor dem Hause brennt tein Licht, und das Schild mit dem bunten Ochsen ist nur tagsiiber sichtbar. Und will man die Röcke nicht zu sehr beschmusem so mits sen dieselben schon etwas empor gezo gen werden« denn dasWasser hat sich in großen Psiihen vor der hausthtir an gesammelt. Schon von serne tönt uns Lärm und Getöse entgegen, doch keine Musik«liißt sich hören. Ei wird eine hochzeit gesetertz die Musikanten stehen im Saal unter den Leuten, und einer von ihnen ergreift gerade das Wort ,.Wir sind nur bis 3 Uhr bestellt gewe sen, und nun ist ei gleich viere. Län sschspkke »We-- sn ek- - n n genug , eid r auch unt acht noch nicht wirkt-ein« -Ach Gott. JOHN sandte sich det Wirth an den Sprechenden. »wer wird das gleich so genau nehmen. Auf eine Stunde früher oder spätertornmt es ja gar nicht an.'« »Das glaub’ ich schon, Dir nicht. Aber uns wohl. Wir sind seit Mittaa an der Arbeit und nun basta. Paßt es Euch nicht, dann steigt uns —- ! ?« Jn dem Augenblicke öffnet sich die Thüre. herein stolpern Narbert und seine Freunde, um sich großspurt an einen der leeren Tische zu setzen, a s ob ihnen die ganze Gesellschaft »Wu:scht« sei. Die Hochzeitsgäste betrachten et staunt die ihnen fremden Eindringlin ge, welche ihren Spaziergang schon bis auf das eine halbe Stunde entfernt ge legene Dorf ausgedehnt hatten. »Wirtb,« schreit Roth, »drei Bier!" Der Wirth bedeutet allerdings den Dreien, daß sie nicht hierhin gehörten, aber unsere Freunde scheinen nicht auf legt sich daran kehren zu wollen, EIZZW ijede-« ist-F Mk« »Ur-T "tte , un venn e M ' l i : i - H Die Säfte hatten sich ich-N neugierig utn die Urhermiit « gen-sagt als die Stint-te des XII-ten wirkt ds- ; zwiichm Mit- «R«. Wh. dsfl Du onnenk »Ihr wollt uns doch nicht in der E schönsten Freude si n lassen und uns 3 teinen me r zum anze aufspieleni« z wandte sich fest der Bräutigam selbst s an die Musiker. »Wir sind bis drei engagirt und —« »Wenn die nicht spielen wollen« spieie ich,« rief da auf einmal Norhert. »Komm. Leute« Ihr sollt wessen so ei nes Starrtopies nicht um Euer Ber gniigen tommen. Wo habt Jbr meine Geigeim i ? ; i s «Bravo,« jubelten ihm seine Freund: L zu, »in-H Orchester." Und ehe noch einer Einspruch erheben tonnte, saß Norbert oben, setzte die Geige ans Kinn und fidelte drauf los-, daß es eine Lust war: bot-sen Waisen Polta. Und unten selbstredend sprang alle-z bunt durcheinander. Nur der Wirth brummte kopfschiittelnd: »Wenn dies Stadtleute ihre Mucken haben, dann-" , Die anderen Musiker aber saßen an ; einem Seitentische und warfen nur von Zeit zu Zeit ergrimmte.Viicke auf den fidelen Spieler, der ihnen einen solchen Strich durch die Rechnung machte, während sie sich noch gefallen lassen mußten, don den Umsiehenden weidlich gehanselt zu werde-. Da sprang der Sprecher von vorhin auf: »Brauchen wir uns das eigentlich ( gefallen zu lassen i« »Nein, durchaus nicht.« fielen die an- E deren Musiker im Chorus ein« »Hm der Stadthans da oben ein Recht, uns ins handwert zu psuschenk »O was! Er soll sich herunter schee ren. Was thun die Kerls übrigens in ; einer geschlossenen Gesellschafti« «Voran, herunter mit ihm.' Schon nahmen sie eine drohende hal- F tung an. »Du bist verrückt, mein Kind,« fidei te es ihnen entgegen »Draui, heraus mit ihnen, die haben hier nichts verlor-ein« Aber die Gäste nahmen zum größten Theile Partei fiir Nordert und wollten die Musitanten zurückhalten. Doch schon hatte sich einer auf die Bühne ges - schmierte-en nnd vetiuchte. Npkbcki htt unterzureißen. Nun wurde der aber » auch zornig und paate seinen Wider- : sacher an der Kehle, seine Freunde hal- ! sen ihm, und im Nu toar die Keilerei H im Gange. Krach, brach das so wie so ; schwankende Orchester in Trümmer. Norbert wollte seine Geige noch retten ? —- aber vergebens. Noch ein klagender Ton, und sie zerschellte in Stücke. Jetzt hatte man ihn zur Thüre gedrängt — ein Stoß —- und er lag vor derselben. ; während innen der Streit noch weiter wüthete. Während der Rauferei hatte Nie mand gemerkt, daß das Auge des Ge seyes heimlich durch ein Fenster schaute, sich aber wohlweislich hütete, unter die Ergrimmien zu treten. Aber jetzt war er zur Stelle und hatte gleich unsern armen Helden gepackt. »Da haben wir ja den Ruhestöru· . Vorwärts, marsch!« Der arme Mann liess alles ruhig mit sich geschehen; er wußte kaum mehr, wie ihm war. Willenlos ließ er sich ins Sprisenhaus absiihren Seine Freunde tonnten noch eben bemerten« daß er weggehracht wurde. Vorsichtig folgten sie. — So wanderten die zwei durchs Dort zum SprisenhauQ hier angekommen« zog der muthige Polizist einen Schlüs selbund aus der Tasche, Lissnete die Fhüre und stieß den Musiker ins Dun el. Krach, slog die Thüre ins Schloß, und Narbert besand sich allein. Er tappte im Finstern umher, raschelnd sprang eine Maus durchs Straf-, dann siirchterliche Stille. Endlich entdeckte er eine Stelle. die wohl als Pritsche die nen sollte. Er Matt sich bill. Und büld « lag er in friedlichem Schlummer l ·.-inierdessen hatten sich die beiden lieben Freunde die Kspfe zerbrochen, , wie sie den Musiker befreien könnten. i Aber ieinem wollte etwas einsallernz Den Polizeidiener zu ermorden und ihn seiner Schlüssel zu berauben, schien i doch etwas zu gewagt — ihm einL Trinkgeld anbieten, ihm . . . Helsen i ; aber mußten sie ihm. i i »Ich ilettere mal aufs Dach und ver I suche, die Schindeln herabzureiße)i.« i »Verwünschi ja. ein iaiossaler Ge ’ danie· Leider bisi Du bald sa dick wie ich und deshalb —« I »Mir probirt. hilf mir beim her - aufsteigen.« I Glücklich gelangte er aus das nicht zu ’ hohe Dach. i ,Wenn nun je t Zemand lotnmii« » »Dann sage i , u wärest mond l »Und Du i« »Ich pas auf, daß Dich Niemand « anspricht.« Barsuhiig kletterte er weiter, da, ein l z Schrei, ein Fall, verschiedene sie-sel ; schaben stiegen dem um«-stehenden l ; aus den Kopf. e Narbert träumte gerade, ein Ochse I käme auf ihn zu und wollte ihn aus . seine hsrner nehmen« all ein schwerer E Körper auf ihn first Er sahri er x schrecken auf. n Ueehzen und Rö k cheln ersoiat. «Rorbert, ich bin’s.« Ver herunter ur lie schlägt Li i l nnd dann liegen Teil-n Sptisenhaze i weg-.- ais-»Was · M U . « that-»Is- »was-Ei und ich fiel hinab. Da dt ia sogar sne Leiter. Vorsicht« z nde noch ein Schwefele an —" «Dinaus denn —" Oasen harrte der Dritte ratdloi. Da taucht ein Raps aus dem Dach empor, dem ein Kinder folgt. Dann wiederholt sich das Schauspiel nochmals. Beide machen einen Sprung und athrnen die srische Rachtlust in vollen Zügen ein. Und nun nach hause. ? Norbert in der Mitte seuszt sorttoiid- - tend: «Meine Frau. was wird die sa gen? Jn der zweiten Nacht unserer Ehe. Ich bin doch efn ganz miserables Subjekt.« »Selbstertenntnisz ist der erste Schritt Zur Besserung." »Fluch Euch, die Jhr mich dazu ver- - leitet-« «Nur ruhig und sasele nicht. Deine Frau bedauert Dich noch ——« »Bedauern«? hahal Wenn sie ein we nig was um mich giebt, muß sie mich höchstens ordentlich derabtapiteln.« - «Mensch, Du hast einen moralischen Katzenjammer erster Ordnung. Sie de dauert Dich, und wenn eine Frau einen . bemitleidet —- na, dann liebtest sie Dich s —- und wem hast Du das tu verdanken? Was, nur uns. Kommen wir zu Deiner Wohnung, so läßt Du Dich von uns ; herausschleupen, sagst aber tein Wort-« ; »Nein Marti« ; »Nein. Das andere besorge ich.« ; Rochmali lugte der Mond durch die : dunklen Wolken, um der Erde Lebewohl « zu sagen und mit der Morgenröthe ein ’ wenig zu totettiren. Schon sandte die Sonne ihre ersten Stra len und unt ab die drei mit sliissigem olde. da ri en 2 diese an der Schelle des Dauses, wo sie « des Nachts so schön empfangen wurden. Ein Dienstmädchen öffnet, und Norbert « wird zu seiner Wohnung dinausgr- . schleppt, während der dienstbare Geists ihnen mit osienern Munde nachstarrt. s Durch das Gepolter hervorgetrieden, erscheint Frau Adelhosen aus der Bild slöche, wörtlich genommen, gerade nicht "-« Wmnc«s»geoZl-tto eint-I- hpk Tbtifk »...,·.........,,---. -...-- -. .Guten Morgen, Frau Adelhosen, er schrecken Sie nicht ——« »Was ist denn los?« ruft sie verzweif: « lungsoolL .Jhr Mann ist -—« .Todt? O sprechen Sie, todt?« - »Nein, er lebt. Aber er wurde um Mitternacht, als er nach hause gehen - irr-lite, von einem unbekannten Subjette überfallen und wäre verloren gewesen« — wenn wir ihm nicht zufällig hätten zu « Hilfe eilen lönnen." Narbert hatte Miit-e, feinen Ernst zu bewahren und die Rolle, die ihm aufge- . drangen. durchzuführen. ! »Wir nahmen ihn mit in unser Haus, trotzdem er fortwährend zu Jhnen : nsrllte. Doch düntte uns das zu gefähr lIch; man konnte ja alles nicht wissen. Da bringen wir ihn nun doch. Besorgen Sie ihm nur gleich ein wohltges Lager.« «Taufend Dant, meine herren.« Die Bösewichte aber machten sich I fchleunigst aus dem Staube, und sie schleppte ihren Mann zum Schlafzim mer. Der aber legte sich mit solcher Gelas fenheit zur Ruhe, als ob er nie eine Soirese besucht, nie in einer Wirthschaft zum Tanze aufgespielt, nie hinausge rrorfen worden fei, nie im Spähen höuschen gesessen hätte, und schlon von neuem die milden Augen. Seine Frau betrachtete ihn lange, lange. Dann hauchte sie einen innigen Kuß auf feine Lippen und zog die Gar dinen fester zu, damit die Morgenfonne ihn nicht störe. Und beim hinausgehen murmelte iie ftillbegliirtt: Also fortwährend wollte er zu mir. Der arme, liebe Mann . . .'« --«— «—-do-»—- « Sultans-them Russesche Stizze von C l. Nasi. s Ognew stand in der hausthiir und lächelte behaglich vor sich hin. Er war soeben in der Miche gewefen, hatte dort in Töpfe und Pfannen geguckt und freute sich nun auf das in Aussicht ste hende schmackhafte Mittagessen »Da schwahen die Freunde immer, so sptx ku- Tsss gossen-zischte sssi »Das lcy km Amt make : Pan Axt-un Gawrilowna nicht musterhaft Ord nung im Haus ? Und weiß sie nicht in der Aiiche Bescheid wie der beste Koch ? Selbst Vöterchen Zar müßte das zuge ben, wenn er einmal bei mir iiße.« Er schob die Mühe aus der Stirn nnd wanderte gemächlich dem Teiche zu. Dort angelammen, blieb er stehen, legte die Arme auf den Mian und fab. mit den lleinen Aeuglein blinzelnd, auf das in der Sonne flimmernde Wasser. »Man könnte fischen lassen zum Abend,« ging es ihm durch den Sinn. «Karauschen in saurer Sabne schmecken vorzüglich, auch in frischer Butter ge braten sind fie keineswegs zu verachten. Hätte ich eine Frau, müßte ich mich ihrem Geschmack fügen, wenn ich in Ruhe und Frieden leben wollte. Jede kann ich bestimmen, was getocht wird. —- he, Anthanas !« rief er einem he diensteten zu, der grüßend vorüber scheitt. «Richte das Reh ber l« - Der junge Litbauer, ein schwarz ’ ledigen siiimniiger Bursche, blieb ste ben. .Wann soll gefiicht werden. gnädi ger herri« »Frage doch nicht so einfältig,« ta käte ihn Ognew. Heft gleich natiirk Nach-nat wollte fort. Ostsfdeedensbtnsschhabe doch noch mit dir zu reden.« rief Vg new, leicht in site gerathend. Unthanas hielt den Kopf ein wenig . esentt und sah den Deren von unten I gerauf erwartungsvoll an Sage mirs fragte Ognew, »wir stehst In diesem Jahr mit den hast« Werde ich irn Derbst viel-e auf den Tifch bekommen f« »Es wimmelt nur fo auf dem Feld von Langohrigenf behauptete Anthcp » nas, wohl wissend, daß er mit folch« einer Nachricht den herrn erfreute. I »Wirklich, Bruderi' I Ognew rieb entzückt die fetten. wei- « ßen Hände ineinander. s »Ich kanns beschwören,« versicherte " der Bursche feierlich. J »Das sind ja mächtige Aussichten.'« fuhr Ognew freudestrahlend fort, fügte T aber gleich darauf bekümmert hinzu-. »Wenn mir nur nicht die wildernden « Hunde zu viel Junghiischen wegfangen wollten ! —- Daß die Bauern die Thiere nicht an die Kette legen! Aber ; freilich, so brauchen sie die Beftien nicht j zu siittern." t »Der gnädige herr iann ja, wie im ? vergangenen Jahr, die fremden hunde, j die auf sein Feld iommen. einfach weg fchießen lassenf rieth Anthanas unter wiirfig, aber feine dunklen Augen tun teiten bochaft und er iiichelte versteh- · len. »Warum nicht gar t« fuhr Ognew auf. »Damit die verdammten Bauern mir wieder heimlich Nachts dergiftetesl Fleisch über die Mauer werfen sollenil All meine hofhunde gingen daran zu , Grunde. Uebri ens haben die Jung- I I i i haschen noch ge iihrlichere Feinde at die halbwilden, verhungerten Bestim. « »Freilich,' wagte Anthanaj zu be- . merten. »Die Kröhen und Störche —-" I »Unsinn » unterbrach Ognew ihn « schroff. »Das ärgste Raubgesindel sind die Jungen aus dem Dorf. O ich weiß das sehr wohl! Sie stellen den un schuldigen, nach wenig vorsichtigenhägsi chen wahrhaft räuberifch nach.« - Anthanas schüttelte ungläubig den Keins « XVI mIrrt der gnädige herr sich auch « nicht? Was sollten dieJiinder wohl mit den Thieren anfangen ?« meinte er, bemüht, den Verdacht Ognews zu zerstreuen. »Das will ich dir sagen, du Dumm topf. Sie schleppen die Beute nach · hause, und dort kommt sie in den Koch- « topf,« lautete die zornige Erwiderung ? »Sollte es wirklich möglich sein ?« s murmeite Anthanas scheinbar über-; rascht. »Es ist so !« rief Ognew und schlug beiriiftigend mit der geballten Faust auf die Brust. »Und so wahr ich hier stehe, dem, der mir räth, wie ich der Bande das handwert legen kann. gebe ich auf der Stelle einen Silberrubel.« »Nun denn, heraus mit dem Gelde-, gnädiger herr, es ist mein !« sagte Anthanas in so bestimmtem Ton, dass Ognew sofort die Börse hervorzog und freudig erregt rief : »helfer ! Retter ! Sprich, was ich thun muß. um meine Junghäschen zu behalten.« »Ganz einfach, gnädiger herr. Ihr F laßt im Dorf bekannt machen, dass je der, der euch ein haschen lebend bringt« zehn Komten erhält. Dann werden die Thierchen nicht länger in den Ma gen der Bauern wandern, sondern die Kinder werden sie euch Hutte-gem «Du hast recht t« schrie Ogneiv ent zückt. »Freilich, lieber tvär’ mir!s. die Jungen stellten den Oasen überhaupt nicht mehr nach. allein das werden sie stets thun, daher bin ich schon sroh tos; du mir einen Weg gezeigt hast. aus o::n ich mir mein Eigenthum erhalte. sein-. Kopeten sind so tein Scheffel Gelt-! »Gewisz nicht,« betriistigte Anthanrs und steckte den Silberrubel eit· — - « Am anderen Tage tauchte b-reita frühmorgens ein Junge mit ein«-m haschen auf dem Gutshose aus. »Was willst Du ?« fuhr Axinia Gawrilowna ihn an, die gerade die hithnertfiittertr. . . »UlUVU"UI cxzuguknslblusu set-sun- i im Dars, daß der gnadige bist vtin jeht ab fiir jedes Junghiischen zehn fiv peten geben würde. Da bringe un ihn-. denn dieses hier," versehte der Blond tvps. Arinia Gawrilvwna warf einen Blick aus das kleine, vor Anait be- l bende Thier und schüttelte mißbilligend l den grauhaarigen Kopf. «Warten !" gebot sie der-s. Rennen » und suchte Ognew auf, der noch ichliesI » Sie weckte ihn, fragte, ob es sich; wirklich fv verhalte, wie der ..Bengei« ; gesagt, und händigte ichliesilich oesn . J hasenfiinger zehn Kvpeien ein mit per ’ Weisung, das Thier auf dern Felle des gnädigen deren in Freiheit zu setzen. Der Junge dankte und verichtnand Arn Nachmittag zahlte Ognew einem ’ anderen Knaben zehn Koveien aus. So ging ei eine ganze Woche lang. Tag slir Tag mußte der Eli-That ein Paar von seinen Hasen iauien. »Ja diesem herbft werdet iln recht theueren Wildbraten speisen,« bemerkte Axinia Gawrilvwna grimmig« als am Sonntag in tnrzen Zwischenriiinskkn sogar drei Jungen mit je einem has chen erschienen. «Der Verstand eines Weibes bat wahrlich in einer Nuß Plah,« itin Ogs new aus. »Gehst du denn nicht ein, daß ich nur sehr wenig, ja vielleicht fo gcr gar ieine haien auf den Tiich be kommen möchte, wenn ich iie nicht los tanfte ?« Er rieth der, Wietbichaftes rin, sich nicht um sein Wild. ienvern tin ihren Suppentapf zu kümmern. Itinia catvrilatvna entfernte sich. leise vor sich bian wie ein bis ÆUWJeybengäenmherrn Mith- uicht ds- hue zu seigm wag . · sls der Sutsberr aber eines Tages zu einem Nachbar gesabreu war. mußte Axinia Gawrilowna wohl oder iibel an seiner Statt zu einem »Dengei« hin ausgeben. Unwillig holte iie zebn Kopeien aus der Tasche und biindigie iie dem Rotb tops ein, dabei streifte ibr Blick das häschem das ohne eine Spur von Furcht zu verrathen in einem unbedeck ten Korbe saß. Axinia Gawriiownas langes Gesicht wurde noch länger und ihre Augen sun teiten wie die einer Beute wii«-.rnden Katz-. Ptötziich nich-ne sie jedoch, ims chelte das Thierchen irnd naikn es auf den Arm. « »Warte bier einen Augenblick Mi chailuschia,« gebot sie sllßlich »Ich will dem haschen nur etwas Weißbrot geben. Es scheint bun rig zu sein.« Sie eilte mit dem bierchen davon und brachte es nach Ablauf weniger Minuten dem Jungen wieder zurück. »Er bat gefressen.« tagte sie. «Nun trolle dich.« Michaiiuschia ging. Von diesem Tage an nahm Axinia Gawriiowna jedes Jungbäschem das ins daus gebracht wurde, in ihre Stube, um es dort su siittern, wie sie sagte. während ibr herr dem Ueber brrnger zehn Kopeien ausbiindigtr. Inzwischen waren zwei Wochen ver gangen. Es war an einem Sonntag. Ognew saß gerade bei Tisch und ließ sich den Fertelbraten gut ichmedem ais die Wirtbschasterin, ein häschen aus dem Arm. ins Zimmer trat· »Draußen lauert schon wieder ein Junge aui Geld," meldete sie. »Der Bengel soll warten !« gebot Ognew und füllte seinen Teller mit Fleisch »Schön,« sagte Arinia Gan-tildan sehte den Hasen aus den Ittch. ttret chelte ihn und begann ihn zu füttern. »Was machst du denn da ?'« fragte anew verduht und hielt mit Essen inne. »Seht ihr denn nicht ? Ich gebe dem Thier Weißbrot,« erwiderte Arinia Gawrilowna ruhig. »Aber der hase ist ja ganz zutrau lich.« »Warum sollte er nicht J« meinte Axinia Gawrilotvna harmlos. »Es ist doch ein guter Betannter von uns." »Ah-sag Z« Ognew starrte die Sprecherin fas sungslos an. »Nun ja," fuhr Axinia Gawrilowna scheinbar gleichgiltig fort. während ihre dünnen Lippen ein boshastes Lächeln umspielte. »Oder ertennt ihr etwa das Vitrschchen nicht wieder? —- Schaut her !' Sie hob den hasen empor und deutete aus seinen Leib. »Seht ihr, das dem Thiere hier und da einBZiuschi chen Haar sortgeschnitten ist ?« Ognew nickte, zu sprechen vermochte er nicht. »Nun wohl,« suhr Arinia Gawri lotona sort, »das habe ich gethan, und zwar jedesmal, wenn ich das Thier wieder in die hände betarn. das mag wohl dreißig Mal in vierzehn Tagen gewesen sein. Ognew ballte die Serviette zusam men und schleuderte sie aus den Tisch. »Ah, die Bande, die vermaledeitet Mich so zu hintergehen t« ächzte er tieschroth vor Scham und Zorn. »Der Junge wartet aus sein Geld.« sagte Axinia Gawrilowna spöttisch. »Wer ist er, wo ?« schrie Ognew und sprang aus. Den Kantschu her t« »Das Prügeln werdet ihr hübsch bleiben lassen,« sagte Artnia Gan-ri lowna fest. »Seht euch lieber und esth Ich werde mit dem Bengel schon aus andere, bessere Art sertig werden« Oder traut ihr mir das nicht zu? — Jch bin sreiltch nur ein Weib. mein Verstand hat also in einer Nuß Platz, indessen —" .Thue, was du sür gut höltst.« mur melte Ognew zertnirscht und sank aus seinen Stuhl nieder. Axinia Gawrilowna nahm den ha sen und ging hinaus. »Hier hast du zehn Koveten.« sagte sie zu dem Jungen und gab ihm das Geld, als er aber nach dem sparen gru sen wollte, schüttelte fre den Kopf. »Nein, du, den bebalten wir hier,« er klärte sie freundlich. »Der gnädige Herr beabsichtigt nämlich, sich eine Sammlung lebender Thiere anzulegen. Solltest du also oder einer deiner Freunde, wieder einen hasen greifen oder gelegentlich auch einmal einen Wols oder Bären, so bringt uns den Fang nur ins Haus« wir zahlen nach wie vor den alten Preis.« Der Junge zertniillte sassungölos die Mütze zwischen den Fingern und schlich davon. Auch Antbanas. der in der Nähe gestanden hatte« zog sich, hochroth . im Gesicht, bestürzt und ärgerlich in » den Stall zurück. Axinia Gawrilowna l aber trug das Junghiischen triumpi rend in ihr Zimmer. Sie hatte be schlossen, ihm daanadenbrot zu geben Eine?r.mrene. « «Iriiulein, Sie sehen und lieben ist « in . »Ja, und mich siten lassen zwei.« Böses Gewissen 65Swtimme am Telephon: «Sind Sie Mit Snaptu »Welche Ungew , eine Dame um ihr Alter In de rasen·« O