Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 06, 1901, Sonntags-Blatt, Image 15

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    P
. l
Wa- gefallt den Frauen? ·
-—....—. I
Die Frage ist so alt wie das Men- Z
schengeschlecht. Aber die Zeiten ändern L
sich und wir mit ihnen. Jn den letzten ;
Jahrzehnten aber haben gerade dies
rauen eine starke Veränderung durch
gemacht. Mit der Frauenbewegungj
die für die Frau eine Anzahl Berufe in i
Anspruch nimmt, die früher nur den i
. Männern vorbehalten waren, sind nicht
blos jene Frauen mönnlicher gewor
«den, die durch Studium, Bureauarbeit, :
künstlerische Thätigleit, Unterricht,
Schriftthum und Agitation an jener
Bewegung theilnehmen. Auch die
Weltdamen, die im Luxus und in der
Gesellschaft leben, die bei allan diesen
Bewegungen im besten Falle nur als
geistig Mitgenieszende dabei sind, auch
sie sind in der Art ihres Denkens, in
den Formen des Verkehrs, in den An
sprüchen, die sie stellen und denen zu «
genügen sie bemüht find, ernster, über
legter, selbstherrlicher und, wenn nicht
geradezu härter, so doch weniger milde
geworden, als es noch unsere Mütter
und Großmutter waren. Und wie im «
Reich der Mode. so greift auch im -
Reiche der Sitte, der Weltanschauung .
das Beispiel der Löwinnen in der Ge- E
sellfchaft weit hinein in die Kreise des !
bescheideneren Bürgerthumå Hinzu i
aber kommt noch ein ganz neues Ele- «
ment von Frauen, das mit jedem Jahre ·
kräftiger auf die alteurapäischen Sit- l
ten einwirkt, — die Amerikanerin. Jn l
Paris geben die reichen Ameritanerins s
nen beinahe schon mehr den Ton in der ;
großen Gesellschaft an, als die traditio- l
nelle Pariserin selbst. Jn Englind ist !
die weibliche Aristalratie sehr stark mit J
amerikanischen Millionörs - Töchtern F
durchsetzt, und über ganz Europa sind I
sie zu Tausenden zerstreut, die Stu- I
dentinnen, Musikerinnen, Malerinnen s
und die weiblichen Globetrotter5, die »
alles sehen, vieles lernen wollen, aber .
überall das starke Gefühl und dessen
beispielgebenden Ausdruck mitbringen,
in Amerika sei alles gut und eigentlich l
besser, gesiinder, jedenfalls moderner ;
als in Europa. Bürgerliche Hauswir- ’
thinnen sind alle diese Ameritanerin
nen nicht, und der Muth, die innere !
Festigleit, die sie über den Ozean nach E
Europa führen, erwerben ihnen viel- J
fach Achtung, verbreiten vielfach den ;
Glauben, daß diese Frauen und Mäd- J
chen wirklich eine stärkere und darum H
maßgeblichere Rasse darstellen, als die s
Frauen und Mädchen der alten Welt. i
Der amerikanische Stutzer trägt das »
Gesicht schon seit Jahren glattrasirt, ;
und diese tbörichte Mode, die den ;
Mann seines natürlichenBartschmucies ;
beraubt, greift in Europa immer mehr
urn sich. Die jung-en Mädchen ha
ben vielfach das Selbstbewußtsein und
die Selbstständigleit des Betragens
der jungen Amerilanerinnen angenonsi
men, sie slirten vielfach »taltlächelnd«
und sind umso freier in Rede und
That, je strenger und sorgfältiger sie
ihr Herz unter Verschluß halten.
Darum erscheint es auch nicht ver
wunderlich und ist es sogar von ernstem
Interesse, wenn in unseren Tagen die
Lehre-, wie man Frauen gefällt, in
neuen Formeln von Amerika aus der
Welt vertiindet wird. Ter »Cosmopo
litan«, eine der sührenden amerikani
schen Zeitschriften, erörtert in einem
langen Essay die Voraussetzungen, un
ter denen das Herz einer amerikani
schen Dame gewonnen werden kann:
»Eine berühmte Frau bemerkte mit
Recht, daß die Schönheit für einen
Mann ein beinahe überflüssiger
Schmuck sei; sie ist eine Art guter Em
pfehlung, die aber siir das Endergeb
niß ganz unmaszgeblich bleibt. John
Wille-L der berühmte englische Publi
zist, erklärte, er brauche nur eine halbe
Stunde Vorsprung und werde sich
dann vor dem hübschesten Jungen nicht
mehr fürchten. Und John Wille-Z war
ganz hervorragend häßlich« —- Ob die
»beriihrnte Frau« den Schmuck der
Schönheit nicht doch unterschiitzt? Hat
doch die Natur bei allem Federvieh und
allen Säugethieren den männlichen
Geschöpfen besonderen Schmuck an Fe
dern, Mähnen, Gestalt und dem Man
ne den Bart gegeben. und das sollte
bei den modernen Frauen so ganz
überflüssig sein? Die Vergangenheit
mag ja nicht überschätzt werden, aber
völlig nngebildet waren die Athener
und Athenerinnen doch nicht« die sich
für die Schönheit des Allibiadeg be
geisterten. Wäre der junge Julius
Cäsar vor der Groberuna Gallieng je
der Abgott von Rom geworden, hätte
ihm seine Schönheit nicht so sehr Macht
über Frauenherzen gegeben, dasj er als
der Gatte aller Frauen Roms galt?
Und der junge Julius Cäsar hatte ein
ebenso glattrasirtes Gesicht, wie die
modernen Abgiitter der amerikanische-n
Gesellschaft. Gewiß thut eg die
Schönheit allein beim Manne so wenig
wie bei der Frau.« Ein Bild ohne
Gnaden tann im erlsten Augenblicke
blenden, aber niema S dauernd fes
seln. Ein schon altes Wiener Sprich
wort sagt: »G’scheit is schön.« Das
ilt vornehmlich vom Manne und galt
chon lange, aber deshalb wird die
»gute Empfehlung« auch bei den mo
dernften Ameritanerinnen ihren vollen
Werth behalten.
Ein weites Axiom des Cosrnopolis
tan ert art : »Die Frauen mögen tei
- nen Gefallen an einem Manne finden,
der mit erkennbarer Absichtlichkeit sich
Heut kleidet, ebenso mißsiillt ihnen die
achliifsigleii in der Toilettr. Einem
Gamin oerzeihen sie freilich das Eine
wie das Andere. Sie verlangen nur
— Pf T- —
Korrektheit der Kleidung und des Be
tragens, die mit einem torreiten Cha
rakter harmonirt. Der Mann soll mit
Geschmack und Sorgfalt gekleidet sein«
aber ohne Afseltation. Gleichsam als
sei Alles selbstverständlich natürlich,
als könne es gar nicht anders sein.« —
Die Definition ist vortrefflich, aber der
Geek hat bei vernünftigen Frauen zu
allen Zeiten eine lächerliche Rolle ge
spielt. Es fragt sich nur, was nach den
Vorstellungen der Damen zur Korrekt
heit gehört ? Nicht jeder Mann hat die
Mittel, bei ersten Schneidern und aus
den theuersten Stoffen seine Kleidung
anfertigen zu lassen, oder den Kredit
eines jungen Disraeli, der dem Londo
ner Schneider Poole die Rechnungen
bis zu seiner ersten Premierschaft unge
mahnt schuldig bleiben konnte. Muß
ein Mann mindestens 5000 Dollars
jährlich ausgeben tönnen, um immer
korrekt zu erscheinen?
Ernsthafter werden die Axiome des
Cosmopolitan da, wo sie von der äuße
ren Erscheinung zum Charakter und
Temperament des Mannes übergehen.
So sagt er : »Die Frauen lieben einen
forglosen Kameraden, der über die klei
nen Mißhelligleiten des Lebens lacht,
unbedeutenden Dingen seine Beachtung
zuwendet und die Regeln der Konve
nienz, die in der Gesellschaft aller Na
tionen gelten, gründlich verachtet-« Da
sind wir also glücklich bei dem eigentli
chen« revolutionären Prinzip der mo
dernen Damen angelangt. Die Damen
wünschen ein leichtes Gruseln zu em
pfinden, wenn ihnen ein Mann interes
sant erscheinen soll. Bitte meine Da
men! Aber dieser Ansicht war schon
Goethe, als er schrieb, daß was kühn ist
und verwegen, am Ende noch besser fort
tornmt.
j
Wie aber stimmt die bevorzugte Un
korrettheit des Betragens zur geforder
ten Korrektheit der Kleidung? Der
Cosmopolitan erklärt diesen scheinbaren
Widerspruch und sagt: »Um die Be
wunderung der Damen zu erregen ge
niigt es nicht, alle die tausend Regeln
einer Gesetzgebung des gesellschaftlichen
Väkehrs zu kennen, die um so strenger
für die Gewohnheit gelten, weil sie nir
gend wo kodifizirt sind. Der Löwe des
Salons muß sich immer behaglich fin
den, mit Takt alle diese Regeln beach
ten, indem er sie zu verletzen scheint,
kaltbliitig in den schwierigsten Lagen
und Konflittensich mit lächelnder Mine
und volltommener Höflichkeit verhalten.
Selbstbeb ,errfchung ist die Tugend, wel
che die Frauen am höchsten schii en.
Damit ist nun freilich der große Ersatz
erklärt, den englische Staatsmänner
und Lords bei amerikanischen Millio
närstöchtern immer gehabt haben. Cbic
und Spleen fasciniren diese Damen.
Wo aber bleibt Madame Chimay mit
ihrem Zigeuner ? Und diese Dame ist
doch auch echte Anieritanerin ?
Der alte Don Juan - Typus des
Dämons hat für die moderne Frau
seine Wirkung verloren ; er ist ihnen zu
brutal ; sie wollen im Kampfe um die
Liebe wenigstens als Siegerinnen er
scheinen und nicht durch die Suggeftion
eines übermächtigen Temperament-H
willenlos gemacht werden. Mit Be
dauern belennt freilich der Cosmapaiis
tan, das-, die Männer bei Frauen dass
meiste Glück haben, die ihnen fähig
sci,einen, auch grausam sein zu können.
,,Eine Frau wird nie siir einen Mann
in jener völlig blinden und alles ver
gessenden Leidenschaft entbrennen,
wenn sie nicht glaubt, in des Mannes
Herz bestebe ein geheimnißvoller Win
tel, der ihr für immer verschlossen bleibt
und den sie immer umfragen wird; re
will mit Seidenhandschuhen geführt
sein aber sie mus-, glauben, daß eine
eiserne Hand in diesem Handschuhe
stecke. « Also Don Juan ist todt, es lebe
—- Ritter Blaubart ! Das war ja der
Mann mit dem Seidenbandschuh auf
der eisernen Hand, der könnte nach dem
geistvollen und interessanten Rezepte des
Cosmopolitan drüben werben und mor
den nach Herzenslust.
Die moderne Belehrung ist sehr schön.
Aber am Ende werden doch nur wenige
Luxusgeschöpfe derMilliardärrvelt ihre
Heezengneigunaen nach dem tapriziöfen
Rezepte des Propheten der fünften
Arsenue einrichten wollen. Für die
Mehrzahl der gut gearteten Frauen
wird immer die Lehre in Geltung blei
ben, die das frivole aber ehrlich empfin
dende Lafontaine in seiner moralischen
Erzählung »Ee qui platt aux Dames.«
(,,Was den Frauen gefällt«) aufgestellt
bat. Der Mann soll außer Haus start,
» tsiihn und klug, im Haufe aber feiner
lieben Frau zu Willen sein.« Das gieht
doch immer das schönste Leben, das
l reinste Glück. » Courad Fiori.
—-·00-— ,
Nein nnd Rothwein.
Von C. Spielmann.
Von dem Altmeister Renz und dem
Ende feiner grußen Schöpfung ist türz
lich vielfach die Rede gewesen. Heute
will ich von einem Meisterstück des jun
gen Ernst Renz erzählen, das der nach
mals fo große«Meister des Circus ein
mal auf anderem Gebiet ausfichria als
er noch der junge Kunstreiter Ernst
«Renz war.
Jm Jahre 1886 reiste der Circus
Brilloff in Mecklenburg, bei dem auch
der damals 22 Jahre zählende Ernst
Renz als sogenanntes »erstes Sujet« in
f vielerlei Reit- und anderen Grenz
. Künsten thätig war. Der schon etwas
bequeme Prinzipal Brillosf chickte ihn
vielfach auf ..Permission«. d. . zur Er
ts
1
langung der Erlaubniß, in einem Ort
Vorstellungen zu geben.
Jn dem zu jener Zeit von allen Ein
gangsziillen noch absolut freien Med
lenburg kostete die Flasche vorzüglicher
Medoc 8 Schilling (50 Pf.) im Wirths
hause, beim Weinhändler bei Abnahme
von 11 Flaschen (ein Viertelanter) 5
Schilling (31 Ps·)· Jn Preußen im
Wirthshause 1 Thaler, beim Wein
- händler 225 Silbergroschen. Der
Prinzipal Brilloss liebte eine Flasche
Rothwein, und er konnte dieser Liebe
in Mecklenburg, ohne seine Kasse be
sonders zu strapaziren, ausgiebig hul
digen. Auch Ernst Nenz hatte in Merk
lenburg gelernt, einen Trunk Rothwein
zu würdigen.
Jhre letzte Stagione in Mecklenburg
machte die Truppe in dem freilich nur
kleinen, aber sehr wohlhabenden und
seiner reichen Umgegend wegen noch
ganz besonders tassenergiebigen Städt
chen W» von wo aus die Karawane
nach der benachbarten preußischenStadt
P. geschoben werden sollte.
Jm Rathsteller zu W· hatte der
Wirth einen Jahrgang Medoe von
» herrlichster Entwicklung, der so schmei
chelnd über die Zunge ging, daß Prin
zipal und ,,erstes Sujet« jeden Abend
nach der Vorstellung an seiner Quelle
saßen. Am Sonnabend darf in Med
lenburg nicht gespielt werden. Renz
sollte deshalb an einem Sonnabend
. nach P. tutschiren, dort Perrnission zu
machen Und siir die Ankunft der Trup
I pe Alles zu ordnen, da man mit dem
. Ende der nächsten Woche dorthin ab
. reisen wollte.
s Zu Permissionsretsen diente einem
» riol, in dessen Gabeldeichfel aus dem
- Stall ein guter Trabgänger gespannt
s wurde. Das Carriol hatte einen gro-.
I ßen Sitztasten und Ernst Renz eine
große Idee. Er wollte von dem vor
. ziiglichen Medoc des Nathstellers acht
l Flaschen —- soviel gerade faßte wohl
? verpaclt der Raum des Sitztaftens —
I nach P· hinübernehmen, natürlich, ohne
» den Wein an der Zollgrenze zu ver
f steuern. Er wollte also, deutlich ge
; sagt, ein wenig schmuggeln, was übri
J gens derzeit an allen mecklenburg-preu
’ ßischen Grenzen gang und gäbe war.
: Das Städtchen W· ist von P. unge
J fähr drei Meilen entfernt. Etwa drei
I viertel Meilen hinter W. ist die preu
I frische Grenze, und etwa 100 Schritte
; hinter dieser stand an der Landstraße
I das Zollhaus mit dem Adler und dem
T schwarz-weißen Schlagbaum
Am Sonnabend, den 27. Juli 1836,
also just vor 65 Jahren, tutschirte Renz
bei guter Morgenfriihe aus W. ab, sei
nen Rothwein im Sitzlasten, der ihm
indessen, als er der Grenze und dem
Zollhause nahe war, schwer auf die
! Seele fiel. Als Schmugaler hatte er
sich jaxnoch nicht versucht, war er sonst
H auch so ziemlich in allen Sätteln ac
recbt. Jn W. hatte ihm freilich der
Wirth vom Rathsteller gesagt: Reise
vorrath sei zollfrei. iiber dag, was als
Reifevorrath passiren könne, hatte er
aber Bestimmteg und Näheres wohl
tveislich nicht angegeben.
Renz, in dem wohl schon damals der
nachherige vorsichtiae Direltor-Jnstiiitt
» sich regen mochte, hielt kurz vor der
Grenze sein Gefährt an, mithin also
E auf mecllenburgiscbem Gebiet, Und
iiberleate· Faß-te ihn der Zöllner, der
. schon in der Thiir des Zollhauses stand
und nach dem antommenden Vehikel
luate, mit seiner ltontrebande, so war
. das für ihn eine verdammt unangeneh
« me Sache, die leicht höchst verhängnisz2
volle Endfchaft haben konnte. Man
hätte ihm nicht nur die Kontrebande
? tonfiszirt, was ja selbstverständlich
war, sondern auch Non und Wagen
ihm einhehalten als Haftobjett fiir die
zu zahlende Strafe, das Fünfzigfache
der zu hinter-ziehen versuchten Ein
gangsgefälle, ja, wohl gar ihm selbst,
als- einem Heimathlosen ohne festen
Wohnsitz, ein freies Quartier ohne
Freiheit angewiesen. Solchen Even
- tualitäten wollte er sich denn doch nicht
s aussetzen. Er stieg demnach ab, hiesz
; sein Pferd, nachdem er es abgestranat
« hatte, ruhig still stehen und begab sich
k zu dem Zöllner.
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Mit höflichen-e Gruße redete er Diesen
dann an: »Juki-en Sie, Herr Contros
J,leur wenn man so ein bischen Roth
i wein, so einen guten Trunk siir die
Reise bei sich hat, der ist ja wohl steuer
frei?«
i ,,Lassen Sie mich mal erst nachsehen,
:was Sie bei sich haben, dann werde ich
Ihnen genau Bescheid sagen. Fahren
! Sie nur hier vor dem Zollhause vor«,
entgegnete der Zöllner mit gewichtiger
Miene.
»Hm!« meinte Nenz bedenklich, »hier
verfahren? cchon recht! Wenn ich
nach P. will, werde ich es freilich miis
sen. Aber mein Rothwein, mein Reise
trunt im Wagentasten. Wenn ich da
mit dieGrenze passirt habe wie dann?«
»Nun, wieviel haben Sie denn bei
« sichs Wenn es nur ein Reisetrnnt ist«
- so läßt sich ja darüber verhandeln«,
sagte jetzt der Zöllner in sanfterer Ton
art und leckte sich in der Erwartung
die Lippen, dasz auch fiir ihn von dem
Reisetrunt ein Tropfen abspritzen
j werde.
; »Hm !« meinte wiederum nach
Edentlich Renz, Reisetrunt?! Ja,
sehen Sie, Herr Controleur, dac
, kommt doch am Ende aus per
sönliche Anschauung an, und was
Einer so als Reisrtrunl sich leisten
kann. Mein Reisetrunt im Wage-Ma
sten besteht aus acht Flaschen«
»He-rel« schrie jetzt der Zöllner, des
sen Rvllaepissen schier sich umtremveln
; wollte. »Herr! Acht Flaschen Roth
j wein ein ReisetWUk für einen einzelnen
’ Mann? Ein Reisetrunk, der steuerfrei
fein soll? Wollen Sie einen königlichen
Zollbeamten vielleicht zum Narren
haben?«
»Oh, nicht doch, Herr Controleurt
Wie würde ich wohl eines so ruchlosen
Unterfangean mich schuldig machen!«
entgegnete Rdnz ruhig und mit ausge
suchter Höflichkeit, »nur belehren wollte
ich mich. Und wenn ich fragen dürfte,
wie hoch würde die Eingangssteuer für
acht Flaschen Rothwein sich belaufen?«
»Das kann ich er t bestimmen, nach
dem ich den Wein werde gewogen ha
ben. Auslöndischer Rothwein kostet
der Zollcentner dreißig Thaler Ein
gangssteuer. Wollen Sie nur hier vor
das Zollamt fahren, ich werde dann
Jhren Wagen visitiren, wie das Gesetz
das vorschreibt.«
»Hm!« sagte Renz wieder nachdenk
lich, und die Spitze seiner prächtigen
Adlernase schien sich zu verlängern,
»hm! hm! eine vertratte Geschichte-!
Aber sagen Sie, Herr Controlenr, der
Rothwein von drüben, den ich im Leibe
hätte, der wäre doch wohl steuerfrei?«
». err!« fuhr der Zöllner wieder zor
nig aus, »Sie scheinen wahrhaftig die
Absicht zu haben, mit Jhrer Frage ei
nen Königliche-n Zollbeamten narren zu
wollen!? Jch muß mir das aufs ernst
lichste verbitten. Oder hätten Sie viel
leicht die Absicht, Jhre acht Flaschen
Rothwein auf der Landstraße drüben
in Mecklenburg austrinten zu wollen?
Jm Leibe hätten Sie ihn dann und
steuerfrei könnten Sie ihn dann auch
herüberbrinaen.« .
,,So?!« entgegnete Renz, »als o,·steu
erbarer Rothwein, den ich im Leibe ha
be, ist steuerfrei. Aber noch eine Frage,
Herr Controleurx Als Kdniglicher
Zollbeamter dürfen Sie unversteuer
ten Rothwein wohl nicht trinken, auch
drüben nicht, wie?«
«Driiben?« versetzte der Zöllner und
fuhr sich mit der Zunge iiber die Lip
pen, ,,driiben, wenn ich welchen habe,
fo viel ich lassen tann.«
»So, fo! Aber Herr Controleur, ich
möchte doch den Vorwurf, Ihr König
lichep Zollgewissen mit understeuertem
Rothwein belastet zu haben, nicht auf
mich nehmen. Verzeihen Sie deshalb,
wenn ich Sie nicht einlade, mitzutrin
ten.«
»Und Sie wollen die acht Flaschen
Rothwein drüben an der Landstraße
wirklich allein austrinlen?« fragte der
Zöllner, in seinen Erwartungen ge
täuscht, einmal einen guten Trunk gra
tis thun zu können, verblüfft und un
willig.
»Wil! ich, Herr Coniroleur, will ich!
In zwei Stunden werde ich vor dem
Zollhanfe Vorfahren und Jhnen mei
E nen Wagen mit dem leeren Sitzt-ersten
lzur wohlaeneigten Visitation gehor
; famft präsentiren.«
H Und Renz begab sich zu seinem Ge
. fährt zurück, langte ans dem Sitztasten
sein Frühstück, womit er gut und reich
lich versehen war, nebst etlichen Fla
schen Rothwein heraus und nahm an
der Seite der Landstraße unter dem
blätterreichen Schattendache einer al
ten Linde behaglich Platz, nachdem er
sein Pferd abgezäumi und dicht zu sich
herangezogen hatte, um esian seinem
Frühstück theilnehmen zu lassen. Mit
Kennerznnge prüfte das Pferd, das in
feinem Kunftberns im Zirkus als Ga
stronetnsterd sich Produzirte, die gut
mit Rothwein angefeuchteten Brett-if
sen, die ihm gereicht wurden, nnd
schrotete sie dann wohlgefällig hinun
ter.
« ,»« ,- ··--«««« -, ---s
Auch Menz frumiuaie mir re:chncher
Rothweinanfeucl)tung. Dann stopfte
er seine Pfeife-, tauchte und trank,
trank und rauchte. Eine Pfeife nach der
andern wurde gemacht, eine Flasche
nach der andern wurde geleert. Der
vorzügliches niilde Medoc schien dem
langen Leibe und dem gesunden Ma
gen des jungen Künstlers nichts thun
zu können, nur um einigt Tinten rö
ther und röther färbte sich die Adler
nase. Eine ylasche noch harrte ihrer
Entleerung. Der Zollner stand von
ferne und sa l) neidvollen Blickes-' auf
den tapferen Trinker, dessen Eigen
sucht auch nicht einen Tropfen fiir ihn
übrig lassen we-.llte Renz war bog-haft
genug, dem CIiSlIner mit freundlichem
Lächeln zuzublinzelm als er die letzte
Flasche entlortte und in behaglich
schlürfenden Zügen auch diese seinem
Innern einverleith Danach erhobr er
sich von seiinm grünen Sitze. Ein we
nig cchwere freilich fühlte er im stopfe,
als er aufrecht stand, ein wenig auch
tauinelte er, als er dem Pferde das
Fiopfgesiill wieder auflegte und den
Zugriemen wieder auf die Wange
streifte. Aber, er war der Mann,
- Kopf und Beine seinem Willen unter
ihänig zu machen, auch mit einem klei
nen Meer von Rothwein im Leibe Er
stieg sonder Gefährde in den Wagen,
fuhr sorsch vor das Zollhaus, parirte
ischars hart vor der Hausthür, zog die
Mütze vor dem Zöllner, der ihn mit
bissiger Miene erwartete, und sagte mit
verbindlichster Höflichkeit: »Nichts
Steuerbares, Herr Controleur. Bitte
nur zu visitiren.«
Ausgiebig natürlich that dies der
über die Herzenshärtigleit und Bos
.heit des Trinkers empörte Zöllnerz
! fand aber ebenso natürlich nichts Der
E Sitziaften nwar so leer wie die Flaschen
i leer waren, die drüben unter der Linde
an der Landstraße lagen.
»Kann pasfiren!« brummte er wü
thend. ,,Dante höflichst!« entgegnete
. Ren-z und fuhr ab.
Dasi Ernst Renz ein aroszer Meister
—I
s in der circensischen Kunst gewesen ist,
J das werden die Blätter der Geschichte
» dieser Kunst verzeichnen. Daß er aber
auch ein großartiger Trint-Meister ge
» wesen ist, das wird dies Ueine Erinne
rungsblatt wohl allein der Nachwelt
; aufbewahren.
-—— -———-—-—O.-——s—- —
Unterwegs.
Ein Bild aus Rußland von C l. N a st.
Der Tag war heiß. Weiße-r Staub
deckte die Landstraße, die, vielfach
durchfurcht und von Spalten Zerrissen,
sich zwischen halbverdorrten Wiesen
hmzvg
Peter Petrvwitsch schritt trotz der
Hitze rüstig vorwärts-. Hinter ihm drein
trottete Scharit, sein zottiger Hund.
,,Nun?« sagte Peter Petrowitsch
plötzlich, blieb stehen und wandte den
Kon nach dem Thiere zurück. »Wa
rum läßt Du denn die Nase hängen,
he? Bist doch ein rechter Faulpelz.
Nimm Dir ein Beispiel an mir. Jcli
scheer mich den Teufel um die Gluth,
sondern hebe wie immer, rüstig und
unverdrossen die Füße·«
Scharit blinzelte seinen Herrn, von
unten heraus, verständnißinnig an und
wedelte mit dem struvpigen Schwanz.
»Wie mich dünkt, schielst Du nach je
nem Wäldchen "hinüber,« fuhr Peter
Petrowitsch fort. »Ah, ich durchschaue
Dich! Du trägst nach einem schattigen
Plätzchen Verlangen. Möchtest Dich im
Kühlen recken und strecken, wohl gar
ein Stündchen schlafen. Nun ich werde
mit Dir nicht streiten, sondern gebe,
als der Klügere nach. So tomm’
denn!«
Peter Petrowitsch verließ den Weg»
schritt quer über die Wiese und hatte
nach wenigen Minuten das Gehölz er
reicht. Es bestand aus Fichten,« zwi
schen denen hie und da der weiße
Stamm einer· Birke aufleuchtete.
»Also hier willst Du rasten,« sagte
Peter Petrowitsch, als er eine zum La
gern geeignete Stelle entdeckt hatte.
»Gut, ich bin damit einverstanden.«
Er glitt auf den weichen Waldboden
nieder, der reichlich mit trockenen Fich
tennadeln bestreut war, streckte sich der
» Länge nach hin und schob die Arme un
ter den Kopf.
Scharit lag ihm zur Seite.
Kein Vogel sang, aber im Grase
wisperte und zirpte es unaufhörlich.
i Ein kleiner bunter Falter, der erst eine
s Weile die Schläfer umflattert hatte,
i setzte sich schließtich auf Peter Betro
’, witsch’s rothe Blouse. Dort blieb er,
s bis Scharit schnebernd die Nase hob,
die Ohren spitzte und einen lurzenz
z scharfen Laut ausstieß.
; »Zum Henker! Was giebt’5 denn?
i Erst willst Du schlafen und gleich dar
I auf wieder hellen,« schalt Peter Betro
x witsch mit komischer Entriistung
i Scharit klopfte lebhaft mit dem
. Schwanz auf den Boden und warf ei
nen Blick auf seinen Herrn, der zu sa
gen schien:
»So-bitt nur, schilt! Ich weis; lange,
was siir ein Spaszvoael Du bist.«
Dann wandte er den Kopf wieder
nach der anderen Seite und begann
leise zu lnurren.
»Scha·mft Du Dich denn nicht, Da
men so unhöflich Fu empfangen,« wur
» de er von Peter Petrowitsch getadelt,
l als ein kaum dein Kindesalter ent
J wachsenes Mädchen hinter den Bäu
" men hervortratf »Hast Du das jemals
von mir gesehen, hat«
Scharik war klug genug, einzusehen,
daß die blonde Kleine, die verlegen ste
hen geblieben war und schüchtern her
. überblickte, seinem Herrn kein Leid zu
« fügen werde und verstummte.
»So lomm’ doch näher! Fürchte
« Dich nicht! Wir sind friedfertige
. Wanderer,« rief Peter Petrowitsch dem
Mädchen zu und setzte sich aufrecht hin.
3 Es erfolgte keine Antwort.
»Wie heißt Dus« fuhr Peter Betro
witsch nach kurzer Pause fort.
« »Jadwiga,« klang es mit verhaltener
Stimme zurück.
»Willst Du nicht bei uns Platz neh
men, Javwiga ?«
i Jadwiga lächelte befangen.
Wie sie so dastand, llein und schlank,
! den Blick der feuchtglänzenden braunen
sAugen verwundert und ängstlich zu
Lgleich auf Peter Petrowitsch gerichtet,
glich sie einem Reh, das neugierig und
fluchtbireit einen ihm unbekannten Ge
genstand betrachtet
E ,,Wo kommst Du her ?« erkundigte
l sich Peter Petrowit sch nnd war bemüht,
seinen verwigen blielindin schwarzen
Augen einen möglichst harmlosen Blick
s zu verleihen
l »Dort drüben, jenseits des Waldes,
! steht unsere Hütte, « lautete die Erwi
I derung.
s »Wie heißt das Dorf?«
s Jadwiga schüttelte das Köpfchen.
c »Wir wohnen ganz einsam — Mut
.ter und ich. —— Hier giebt es weit und
! breit kein Dorf. «
»Zum Teufel, das muß langweilig
sein!« meinte Peter Petrowitsch, um
’ gleich darauf fragend hinzuzufügen, ob
I Jadwiga nicht wisse, wo es hier im
l Walde Wasser gebe Er sei wahrhaf
. tig dem Verschmachten nahe.
Ja, sie lannte eine Quelle, eine sil
berhelle, eiskalte sogar, und nach kur
- zem Zaudern erklärte sie sich bereit, ihn
E dorthin zu führen.
; Darauf hatte Peter Petrowitsch ge
« hosst Um ein Lächeln zu verbergen,
das gar leicht zumVerräther seiner Ge
danken hätte werden können, strich er
sorgfältia den schwarzen Schnurrbart
—
! zurecht. Dann erhob er sich, ergriff
das Bündel und den Stock und schritt,
gefolgt von Scharik, hinter Jadwiga
her, die leichtfiißig voraneilte.
Nach Ablauf weniger Minuten war
die Quelle erreicht, und Peter Peter
witsch trank, wie es schien mit großem
Durst.
»Weiß der Henker, was aus mir ge
worden wäre, hättest Du Dich meiner
nicht erbarmt«, sagte er dann. »Ich
bin Dir zu großem Dank verpflichtet,
Mädchen.«
Er ergriff ihre Hand, drückte sie und
behielt sie dann in seiner.
Jadwiga erglühte und athmete ein
wenig schneller.
»Du hast mir das Leben gereitet,«
fuhr Peter Petrowitsch fort.
»Ja, wirklich?« slüsterte sie mit freu
dedurchbebter Stimme und lächelte
glückselig.
»Wirtlich und wahrhaftig ,« be
theuerte cr, und dann küßte er sie,
gleichsam im Ueberschwaua seines
Dantbarkeitsgefühls auf Stirn und
Mund.
Sie stieß erschrocken einen schwachen
Schrei aus und wollte fliehen. Er sah
sie aber so verwundert an und fragte
sie so harmlos, was es gäbe, daß sie
beschämt erröthete und stehen blieb.
,,Nichts,« stammelte sie verwirrt.
Er verbarg abermals ein Lächeln ge
schickt hinter der vorgehaltenen Hand.
»Wir wollen uns setzen,« sagte er
und ließ sich am Rand der Quelle nie
der.
Gehorsam nahm Jadwiga an seiner
Seite Platz, während Scharik sich die
Schnauze beleckte und ungeduldig bit
tende Laute ausstieß, als sein Herr die
Knoten des Bündels zu lösen begann.
»Ah, Du Lump! Du hast also schon
wieder Hunger?« schalt Peter Betro
witsch mit übertriebener Strenge. »Da
nimmt«
-»-- m s .«(k
Er wars dem Thiere Brot und
Fleisch zu und aß selbst etwas. Auch
Jadwiga nöthigte er zum Zugreisen,
doch sie genoß nichts.
»Wie es scheint, hast Du eine Hand
harinonika in dem Bündel,« sagte sie.
»Ja, und auch eine Geige. Ich bin
nämlich ein Spielmann, muß Du wis
sen. Heut spiel ich hier zum Tanz auf,
morgen dort.«
»So bist Du wohl schon weit her
iimgelommen in der Welt?«
»Seht weit sogar, denn ich führe
dieses Wunderleben bereits seit meinem
sechzebnten Jahr, Und jetzt bin ich sie
benundzwanzia.«
»Und ich weiß noch nicht einmal, wie
das nächste Dorf aussieht,« sagte Jud
wiga lächelnd. »Es sind wohl 25 Werft
bis dahin. Auch die Mutter sitzt stets
zu Hause. Wir bestellen unser Stück
chen Land, besorgen die Ziege Und das
Schwein, und einmal im Monat spricht
ein Handelsgmann bei uns vor und Ver
sorgt uns mit Allem, was wir brau
« chen.«
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Sie schwieg·
»Er»3«ahle inir noch mehr von Dir,«
bat er.
»Was denn? Du weißt ja schon
alle-Z.«
Peter Petrowitsch lächelte, schloß
halb die Anaen und drehte den schwar
zen Schnurrbart aufwärts-.
»Was würde wohl die Kleine für
Augen machen, wenn ich ihr die Welt
zeigte«, ging es ihm durch den Sinn.
»Ob sie mir folgen würde? — Viel
; leicht ——- ? —- — Ja, ich glaube, sie
« thate es ganz gewiß.« Schon öffnete
f
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er die Lippen, da sah er Jadwiga an
und schloß sie wieder. »Du fühlst Dich
gewiß recht glücklich in Deiner Ein
samkeit«, sagte er endlich warm. »Mö
ge es immer so bleiben!«
Sie nickte.
»Ach ja, dieMuttcr ist so einzig gut,«
erwiderte sie herzlich.
Peter Petrowitsch machte sich reise
fertig. Sofort war Scharik an seiner
Seite.
Auch Jaowtga nano aus.
i »Willst Du denn schon fort?« fragte
s sie iu beinahe athemloser Hast.
»Ja, es ist hohe Zeit.« Er wich ih
rem Blick aus, der angstvoll und fra
gend den seinen suchte. »Ich blieb fast
schon zu lange hier. Lebe wohl.«
Er reichte ihr die Rechte. Sie legte
l ihre behenden Finger hinein.
, »Gott schätze Dich!« flusterte sie und
I senkte, um die aufsteigenden Thriinen
I zu verbergen, die langbewimperten Li
) der. Als sie wieder ausschaute, war er
verschwunden
Sie lauschte.
Alles blieb still; aber plötzlich drang
» von der Straße herüber ein Marschlied
s an ihr Ohr. Es war eine kräftige,
l dunkelgesärbte Baritonstirnme, die es
i sang und allmählich in der Ferne er
i starb.
»Und wer wird ihm nun Wasser rei
chen, wenn er wieder verschmachtend am
Wege zusainiiienbricht?« ging es Jad
wiga durch den Sinn.
Jhrer Brust entrang sich ein dum
pfes-, schmerzliches Aufstöhnen, als sie
trübselig heim zur Mutter ging.
H
i —
Exceß streitender Arbei
ter in Frankreichs-Aus Paris
i wird eine Meldung übermittelt, nach
« welcher in Roniillh CDepcrrtement
i Eure) ausständige Glasarbeiter den
Direktor ihrer Fabrik aus dem Bureau
» geschleppt und von ihm unter der Dro
( hung, ihn in einen glühenden Schmelz
ofen zu werfen, die Zusage einer Lohn
erhöhung erzwungen haben.
A u st e r l i tz. Ausgedingerin Ro
sina Hrazdilet feierte ihren 105. Ge
i burtstag.