Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 09, 1901, Sonntags-Blatt, Image 12

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    « «0009000--;c-oooosaooc
»Die deutsche Einwohnerschaft der
plsiadt Mexita, eingesteht-»sechs
wdert Köpfe stark, thut viel sur ihre
« dortige deutsche Schule. Die Samm
lung für ein eigenes deutsches Schul- -
hani in der Stadt MexiksY n-« die
Grundstückäpreise eine gern-umge« Höhe
streicht haben-,hat m. feurzer eil rund
BILMP May-« UNDER- lvö rend die
XCVI-Un M Firmen schon seit Langenh
·- «bT-IVVM von dem Schulgeld, das sie
Ihre Kinder zahlen, Tausende
hrlich aufbringen müssen, um die;
lassenden Ausgaben dieser Schule zu «
de en·
?
....
Die Rache des Waldes! Eine eng-(
lische medizinische Fachzeilschrist stellt
die Behauptung auf, daß die Hitze
wellen, vvn denen die Ber. Staaten
in den letzten Jahren heimgesucht wur
den, hauptsächlich durch die Abforsl
una des Landes infolge der fortschrei
tenden Ansiedlung verursacht worden
seien. Diese Theorie erscheint durch
aus nicht unbearijndet. Der ganz
systemlose Raubbau, der in den ame
rikanischen Wäldern betrieben wird,
Und dem wir hauptsächlich auch die «
solaenschweren Ueberschwemmungen zu T
verdanken haben, wird sich im Laufe
« der Jahre noch viel empfindlicher
rächen.
deer Reibereien zwischen Japan nnd
Ruszland in Korea scheinen wieder;
beigelegt zu sein« Aus Saeul wird!
berichtet: Falls alle fireiiigen Punktes
die hier kürzlich die Aufmerksamkeit!
auf sich zog-en, sind jetzt geordnet, dies
Verhältnisse werden wieder normal.5
Die Japaner behaupten voll ihreStek l
Umg, sie überwachen vorsichtig nndl
unablässig jede Bewegung Rußlands,
namentlich an der loreanifchenGrenze. ;
Die ahl der in Korea sich aufhalten- s
den Paner nimmt ständig zu. Nuß- i
fand erkennt sdie Macht Japans anL
nnd ist eifrig bemüht, Japan versöhn- ;
lich zu stimmen, indem es der japani
schen Gefaridtschaft die Bewegungen
der rusfrfchen Truppen in der Mand
schurei mittheilt, namentlich, wenn
dabei die loteanische Grenze in Frage
kommt. Die Masamphofrage ist noch
in der Schwebe. Japan That daselbst
innerhalb des Gebietes des- Vertrags
hsafens ein-e Concession erhalten« ge
nau so groß wie die russifche Contri
fion nnd und auch mit Fischereirech
renlänas der Küste. Jeder oon Nuß
land erlangte Vortheil wird ausgegli
chen durch einen oon Japan erwor
benen entsprechean VortheiL Frank
tiech entwickelt eine lethfte Thätia
leit, seine Kriegsschiffe find oft ins
Sicht.
Die in letzter Here wiederyoir gemei- l
i
————-——— (
»Vedaure, mittheilen zu müssen, l
daß im Monat Juni in unseren Con- s
centrado - Lagern Südafrilas 63 s
Männer, 138 Frauen und 576 Kinder H
gestorben sind," so hat Lord Raglan, .
Unter-Scheide des Kriegsamts, im»
Haufe der Lords erklärt. Fünfhun
dertsechsundsiebzig Kinder in einem
Monat hingewordeil Mit schmau
senden zusammengepfercht, schlimmer
wie die Thiere, der Hitze, dein Hunger, «
der Seuche erlegen! Ueber fünfhundert
fechsundsiedenzig Kinderleichen isi der
Zuggernaut der britischen Habgier
olitik aus dem Wege des brutalen,
stechen Länderdiebsiahls dadingegan
gen. Fünfhunderisechsundsiebzig Kin
der in einem Monat dem Chamber
lainistnus, dieser modernen Spottge
burt aus schmiäigem Krämersinn nnd
wahnwitziger roßrnannssuchj, zum
Opfer gefallen! Und in ten Lage-en
» sind noch 14,624 Männer, 27,711
"· Frauen und 43,075 Kinder einge
pfetchi, ,wie das Vieh, das der
W
Schicchi-M persqu in, und mit vek (
Zeit wird das ganze Land ein einziges
großes Kindetgrab werden. Mii « m
Zeit werden aus den für-» Ihm
sechsundsiebzig hin eure-«M;.Mim
oern Tausende nnd MGMMU M
M Dies« Judas-mi- ift vie
FIKIIE Ha Mkchet En land das
’Y - »O Jahrhundert be uden. Ge.
«. Staats-Zig)
Schon n Romses’ Zeiten konnten
die egopti chen Branntwein-breitem alle
Gehnmnisse der modernen Kneipen.
Noch einer Pariser medizinischen . ·t
schrisi war schon zur Zeit des J epi
und des Moses der Alioholismus eine
der Hauptursachen des Bei-falls des
alten Egypien. Die egyptische Kneipe
lag nicht on belebten Straßen, sondern
versteckt in obscuren Gäßchen, und-es
wurden dort vornehmlich dreierlei Ge
tränke verabreicht: »Arp«(Wein)-Heck«
(Bier) und »Slodom« (Paltmvein).
»An-« war entweder egyptischer Wein
in verschiedenen Sorten oder aus Sy
tien und Phönizien importirt. Doch
waren die alten Egypter vorzugsweise
Biertrinker. »Hel« wurde vom Pha
rao herab bis zum gemeinen Mann in
enorm-en Quantitäten ronsumiri. und
die Superinirndanz der königlichen
Brauereien bildete eines der wichtigsten
Staatsämier. Die Unsmäßigteit war
ein so weit verbeiieies Laster, daß die
Maler. die gemäx der Landessille die
Behousung der odien nrit Bildern
schmückt-en, die aus deren Beschäsii un
gen und Belustigungen zu ihren eb
zeiien Bezug hatten, nicht ermangelien.
auch Trunkenheiisscenen auf denWän
den der Grabtammern, ja sogar aus
den Binden, mit denen die Mumien
unt-wickelt wurden, darzustellen Aus
einigen dieser Wandgemiilde sieht Inan,
wie Betruniene aus die Polizeimacht
geführt werden, auf anderen, wie
Frauen aus der besseren Gesellschaft
mit untriiglichen Zeichen von Betrau
kenheir das Glas zum Munde führen,
worüber ihre mäßigeren Gefährtinnen
sichtlich entrüstet sind. Gegen diesen
Mißbrauch des Allobols gründeie
schon Ramses einen antinlioholischen
Verein: Inschrift-n und Malereien be
zeugen es.
.-.. s« -- -- - · - I
»Ur tmu zur unsern war ne Izurr
is«. Diese Redewendung wird so ost
gebraucht, und sicher kennen nur wenig
Menschen ihre Abstammung. Die
Halbmonatåschrift »Niedersachsen«
giebt Uns Aufklärung darüber. Sie
schreibt: Die Sitte, den Todten in
steinumpactten künstlichen Höhlen zu
begraben, erklärt sich aus dem Um
stande, daß alle Europäer mindestens
in der letzten Eiszeit aus Höhlen an
gewiesen waren. Das Grab war eben
das Haus des Todten. Große Gräber
aus riesigen Steinen aber haben noch
Heute-in Portugal wie in Westsalen
denselben Namen, deutsch beißen sie
Harten-, harten- oder Heriensteine,
portugiesisch Arra. Gleichviel ob man
die teltischen Todteninseln, die Ork
neys, oder die scandinabischen Muthen
oder etwa die tirolischen Dichtun en
des Bintlers daraus ansieht: das -
spenst, also der sortlebende Todte,
heißt Okt; die Hishi-, in der sich Ita
liens Todte versammeln, ist der Or
kuå. Arn Rhein und der Mosel spukt
die »Her!a«, in der Mart Branden
burg »Im Harte«. Die Redewen
dung: .Jt will Di wisen, wat «ne
Hart is« bedeutet also: »Ich will Dir
. zeigen, was ein Grab ist,« d. h. ich will
Dich todtschlagen Sie stammt also
sast unverändert aus der mittleren
streuen Steinzeit und beweist unzwei
felhaft, daß die Anfänge unserer
Sprache viel älter sind, als die Bron
zezeit —- denn die Erbauer der Harten
oder harten tannten noch Lein Metall.
Wachgeblieben ist in der Volksmun
rung nur das Drobende. das ganz
unverständlich ist, wenn man an die
setzte hdlzerne harte —- den Rechens
t.
Vexirbild.
F --I«
Wo steckt der Gefängnißwärter7
MW
Liebesies is Japan
Die bevorstehende heimlehe der
deutschen Krieger aus China heran
laßt einen jungen japanischen Gelehr
ten, Dr. phil. Daiji Jtschilavm der
in Berlin studirt und sich jetzt dort
aufhält, zu einein schriftftellerifehen
Versuch in deutscher Sprache über die
Japaner. die Bundesgenossen der
Alliirten. Er schreibt:
Wir haben in Deutschland, nament
lich in Berlin, eine fo freundliche Auf
nahme gefunden und fiihlen uns so
wohl. daß wir hier bereits unsere Feste
feiern wie in der Heimath An das
Blumenfeft, das im Frühjahr began
gen wurde, werden sich alle Theilneh
mer mit Vergnügen erinnern. Ein
neus Fest naht nun heran: am 7. Juli,
das Liebesfeii.
Die alten Sitten und Gebräuche
sind freilich in Japan durch vie schon
lange eingeführte europöifche Kultur
sehr in den Hintergrund gedrängt
worden. Nur noch auf dem Lande
und in einzelnen Provinzen, wohin
die neuen Sitten noch nicht gedrungen,
bat sich das Alte in seiner ursprüng
lichen Reinheit erhalten
Mnä nun die Befri- mrbsieiffs in
giebt es deren unzählbarexs wollte
man sie alle feiern, so hätte man tei
nen Arbeitstag. Wir können sie klas
l sisiciren als Gottesfeste, Seelenfefte,
; Zeitfefte und noch andere· Das Blu
s menfest, das inr April dieses Jahres
j von der japanischen Kolonie gefeiert
» wurde, ist eigentlich ein Gottesfest
J Die Seelenseste werden zum An
denken an den Todestag berühmter
.Miinner, der Ahnen oder besonders
der Eltern gefeiert Sie sind natür
lich die häufiasten von allen. Von
» Zeitsesien find die wichtigsten das Nen
jahråfefh das Märzfest oder auch
Puppenfesi, das Maifeft oder Kna
beniest, das Tanabataseft (Juli- oder
Liebesfem das Bonsest, das Mond
« fest im Auanst u. s. w.
Unsere heutige Stizze tell nur das
Liebesfeit behandeln. Ehe wir von
ihm erzählen, müssen wir noch über
den alten japanischen Kalender spre
chen, den sogenannten Mondtalender,
der sich immer nach dem Bollmond
. richtet. welcher pünktlich nach 80 Ta
gen eintrifit. Jetzt richten wir Uns
« nach dem neuen Kalender, dein Son
» nentalendert aber die alten Leute ge
s brauchen noch beide. Das Datum ist
; vom alten Kalender nach dem neuen
is: es fait vier Wochen später
Die Japaner nennen den Tag das
Fest der beiden Sterngotter Tanaba
taö, weil sich diese Planeten, die aus
beiden Seiten der Milchftraße stehen,
nur einmal im Jahre bei ihrer Lauf
bahn begegnen, und zwar am 7. Juli,
an dem es Abends gefeiert wird. Die
Namen dieser Sterne sind in Japan
Tanabata, unter dem sich die Japaner
die Göttin vorstellen und den Gott«
Der Eine, Orihime. chinesilch Schi
tijo, sieht irn Sternbild der Leier, das
man in Japan den Webstuhl nennt,
nnd deshalb iit er der Stern der We
l«erinnen (Tanabata —- Webstuhx),
der Andere, Kengin steht in der Rich
tiing des Steinbocks-.
Die Weber-in, Tanabata, war eine
s; hr fleißige Tochter-, und ihr Vater,
ein Himmelsgeist hatte sie zur Beloh
nung fiir ihren Fleiß an den Sternen
gott Kengin verheirathet;» Dieser
lUULIlllc Dann-US UUI Ucklclokll ZEIT
der Milchstrasze und besaß viele Län
der, die er sonst fleißig bebaute.
Aber nach der Heirath vergaßen sie
rior Liebesseligleit die Arbeit; da
riiber wurde der Vater so erzürnt, daß
er Beide zur Strafe trennte. Da sie
aber über die Trennung so viel klag
ten, wurde ihre Strafe etwas gemil
dert, indem es dem Mann gestattet
wurde, einmal im Jahre, am 7. Juli,
seine Gattin zu begrüßen Zu diesem
Zwecke wird eine fliegende Brücke von
einem Orte zum anderen geschlagen,
iiber die er zu seiner Frau kommen
konnte. Dann seiern die Beiden das
Wiederseben Aber die Zeit oerslieat
rasch, und wenn die Nacht entschwin
det, so nehmen sie rührenden Abschied
Er geht zurück, und die Brücke ver
schwindet
Sie müssen nun wieder ein Jahr
bis zum nächsten Wiedersehen warten.
Die Menschen aber betrachten sie als
die Schutzheiligen der Liebenden, sie
bringen den Beiden arn Abend Ge
lübde und Opsetspenden, und beson
ders thun sich dabei junge Mädchen
und Mütter hervor, weil sie hoffen·
dadurch gute Ebemännee oder brave
Schwiegersöhne zu bekommen. Da
rum wird das Fest auch das Jung
srausesl genannt. Alle beten aber auck
mn Erfüllung ihrer anderen Wünsche
da an diesem Tage sich Jeder das
wünschen kann, was ihm das Liebst(
ist. Unziihlige Liebeslieder sind au·
dieses Fest gesungen. Die Sitte de1
Feier ist von China eingeführt Ei
wird nun folgendermaßen gefeiert:
Am 7. Juli wird in jedem Hause
in dem sich Wasser befindei, ein Bam
busbaum in ein Gefäß geiharn nod
besser am Fluß, Bach oder Brunnen
gewödnlich aber im Garten im Teich
Die Bamnztveige werden mit bun
ten Lampions und farbigen kleiner
Mannen geschmückt und zwar in des
fünf Farben roth. gelb, blau- grnn
violett. nnd aus jedes Stiiet ern Lee
beW Æ,L« Tieren Beispiel
,- eenabatn, rn r re ,
Oft-He- der Innerer Ist-i ihrem Plsd
Mist Moden- W dir dein Wie
W nach We Xeennrmg neidet«
—
Wie ein Tannenbaum zu Weihnach
ten in Deutschland, so geschmiickt sehen
die Bäume aus. Die Damen kleiden
sich in die schönsten Geleit-weh präch
tig gestielt in Gold und Seide, und
wenn dann Abends die Familie auf
der Veranda sitt und die Gärten seen
haft beleuchtet sind, macht das Bild
einen schönen, unvergeßlichenEindruck.
Sinder. Bambuszweige und kleine
Laternen aus Papier tragend, laufen
jubelnd ins Freie. Auch schmückt man
die Thüren des Hauses mit Bat-thus,
ähnlich wie in Deutschland zu Pfing
iien mit Maien; Bambus ist in Japan
immer ein Zeichen des Glückes. Wenn
dann die jungen Leute die Bambus
lslätter in eine Wasserschale werfen
ixnd dabei aus der Veranda nach den
Sternen sehen oder in den Teich, so
bildet sich ihre Phantasie wohl die
schönsten Träume
Friichte, eine besonders-, Cita ge
nannt. eine große, runde Frucht nach
Art der Melonen, liegt auf dem klei
nen japanischen Tisch: daneben steht
eine Schale als Zeichen, daß man den
Göttern diese Frucht, die nur in die
sem Monat gedeiht, anbiete: auch ein
. Gefäß mit Wein. mit einer lanaen
—
Papietbiilse verschlossen, wird den
Göttern geweiht.
Jin Sommer ist es in Japan
außerordentlich heiß, aber Abends
tithlt ersieh ab. Der Mond ist am 7.
Juli noch nicht voll nnd man kann
deshalb noch sehr gut die Sterne se
hen, die am buntelblauen hinein-!
mit magischem Glanz ans die tropische
Pracht leuchten. Der Wind ist feucht
nnd angenehm nnd viele Fenersliegen
schweben in der Last;'ioie Moriaden
von Funlen schießen sie pfeilgeschwind
dahin, in ihrer wilden Hast die Men
schen berührend, aber ohne zu stechen.
Die beeren und Damen scheuchen sie
mit ihrem Fächer, den man hier be
ständig trägt, satt.
Leicht träumt sich an solchem Abend
wohl Mancher ein paradiesischesReich
in das die aiitige Fee, die Liebe, die
Menschen führt.
Doch allzu schnell verschwindet die
Nacht; der schöne Traum ist vorbei.
tut-. wie alles Schöne aus Erden·
Sollen wie darüber liageni
Heißt es doch:
Glück iit nur ein tuned Blitzen,
Wie ein Gruß vom Sternenheer.
Wollte-it länger du? besät-»ein »
Lich« so wör« das Glück nicht mehr-.
Dies ist das Fest der Liebe, ein ru
higes, sinniaes Fest, während das »
Bonsest, eine Woche daraus, ein liir- «
mendes Vergniiaungssest ist, das einen
oanz anderen Bollscharalter zeigt.
—.. ...- .·.·-i
Zwei neue Erst-bangem
Reinen Stillstand giebt es in den
Werten des menschlichen Geistes. Ein
technischer Fortschritt folgt dem ande
ren. Eine Maschine wird von der an
deren überflüssig gemacht. « nunee
mehr nehmen mechanische Firä e die
Stelle menschlicher Arbeitskraft ein.
In den letzten Tagen sind wiederum
zwei Erfindungen belannt gemacht
worden, die beide in ihrer Art ein
ichneidende Wirkungen auf die betref
fende Arbeitsbtanche haben mögen;
von denen eine sogar eine ganze Ar
beitsbtanche revolutioniten ina , wenn
es gelingt, die ihr noch anha tenden
Mängel zu heben, sie in genügender
« WØF CUPZWCIUUPR . . . ,
Die erne bietet trennt-nagen bezieht
sich auf einen verbesserien automati
ichen Webstuhl und geht aus von einem
Weber in Enaland, Namens Beenard
Croßleh. Ein britisches Syndilat hat
sich bereits der Sache bemächtigt, um
diefen berbesserten Stuhl überall in
England einzuführen Da die Ver
besserungen, die er bringt, sehr leicht
und mit wenig Kosten an allen auto
matischen Webstiihlen älterer Con
strulåion angebracht werden lönnen,
so braucht es keiner Nenausttattung
der Fabriken mit neuen Stühlen, urn
die erhöhte Produktion die dieser neue
Stuhl bringt, zu erhalten, ondern
nur einer leicht zu ermöglichenden
Umarbeitung und Umiinderung der
alten Stühle
Wie Richard Marsderh der Redats
teur des «Textile Mercury«, eine Au
torität auf dem Gebiete der Textil
tabritatibn und -Technit, berichtet,
tann ein Weber-, der bis jetzt gleichzei
tia an vier Webftiihlen arbeitet, in der
selben Zeit acht dieser berbesserten
Croßleh-Stiihle bedienen. Der Wech
sel der Weberschiffchen geschieht me
chanisch und nimmt nur den vierhun
dertsten Theil einer Minute in An
spruch, to daß die frühere Unterbrech
una. die mit dem Wechsel der Schiff
chen verbunden war, beinahe ganz
wegfiillt und außerdem soll der »etw
bene Stoff durch diesen neuen iuhl
glatter und ebener werden, als das
Gewebe der früheren Stühle.
Die zweite Erfindung, die zu er
wähnen ist, wurde in Chieagp gemacht,
und sie betrifft das Druckereigewerbe.
Wenn die von dort kommenden dies
bezüglichen Berichte sich bewahrheiten.
so ist es dort genliicki eine Maschine
herzustellen die eine Vereinigung des
Phonogeaphen und der Schreib
mafehine ist. Man spricht in den
Phonbgrabhen hinein und das gespro
chene Wort kommt wie von detSchreib
malchine aefebrieben zum Vorschein
Man hat freilich jedes Wort in den
Phora-ge hen hinei zu bnthftabiren
ntn bat ild jenes inzelnen Buchsta
ben, der in dem esprochenen Wort
enthalten tit. u onnnem ei heth
aber, daß tro rn die III-Etliche Ur
beit ans dieser evmbin n Maschine
W
rascher geht« ais es bisher aus dem
»Typewriier« möglich war. · »
Die Firma, die hinter dieser Erfin
dung steht, giebt zu, daß ihre Er in
dung noch nicht vollständig sei und
daß noch allerlei Schwierigkeiten zu
iibertvinden seien, uin die Maschine
ver-fett zu machen. Das aber ist ziem
lich gleichgültig, wenigstens fiir alle
Menschen« die nicht Tnpetvriter sind.
Die Wichtigkeit dieser Erfindung
scheint uns darin zu liegen, dasz esse
lungen ist, das gesprochene Wort un
vermittelt im Druck aufs Papier u
bringen, ohne daß menschliche Arbet
durch Typewriier, Setzer. Drucker u. s.
w. dazu mitgewirkt hätte. Welche Aus
sichten ergiebt die Anwendung dieses
Verfahrens und seine Weiterenttvicke
luna siir das gesammte Drachme
werbeI Bestätigt sich die Ehicago’er
Nachricht, so ift sicher. daß sie nicht
nur fiir die Arbeiterinnen an der
Schreibmaschine, sondern auch, wenn
auch vielleicht nicht sofort, siit die Ar
beiter des ganzen Druckereigewerbes
von enormer Bedeutung ist!
Einsamkeit-usw
Die wifchenfiaatli Bericht-J
Conrmiflgn beflehi Ist vierzehn
Jahre; wag sie während diefer Zeit
geleistet, dem Zwecke ihrer Einfehung
zu entsprechen, nämlich der Bundes
regierun bie Conlrolle iiber das
Eifenba nwrfen zuriick ugewinnen, die
bei der Vetgebun der ahnprivilegien
festzuhalten ver iiumi wurde, das
kann nian in eine Rußsehale hinein-—
fchreiben; mii mangelhafier Autoriiiiå
ausgeriiflei, ifi es ihr nichi möglizh
gewesen, die den Händen ihres Schö- »
pfers entwachfene Schöpfung wieder
in die Zeit der noch nicht ausgetrete
nen Kinderfchuhe zurückzubriingenx
ihre Thäiigleii um Schutze der ileis ;
neren Veriehrkznleressen geaen das «
Ueberwuchern der größeren hat sich:
auf ein nur bescheidenes Maß be- H
fchriinil, dagegen ibi fie in jedem?
Jahre einen gen-i enhaflen Ausweig s
iiber die jeweilige Lage des Eisenbahn- ?
wesen-T der immerhin manche interes- »
inni: Angaben enthält -
Dem vorliegenden, dreizehnten Jah
» resberichie ifk zu entnehmen, daß die s
finanzielle Lage der Bahnen nochi
foridauernd in der Besseruna begriffen
ist. Am Zo. - uns 1900 befanden sich «
nur noch 52 a nnefellichafien in den
Händen von aisenverwalierm 19
weniger-« als im voraufgegangenen
während 85 der finanziellenVormund
ichs-il enthoben wurden. Die Meilen
lahl der Bahnen, nach der Länge de:
einzelnen Geleife gerechnet, hat in den«
Berichisjahre um 4,051.12 Meilen zu
genommen und beträgt im Ganzen »
193,345.78 Meilen, alle vorhandenen -
» Geleiie eingeschlossen ifi die Gesammt- «
. ineilenzahl MADE-M Meilen. Die «
. fiir einen beilinrrnien Preis oerpachiei,
; Maierial umfasst 1,45(),888 Wagen,
j von denen 34.713 fiir den Passagier
veriehr. 1,365.531 für denFrachidienii
(
i
i
l
i
Jahre. 16 davon lamen neu hinzn, i
i
l
i
Zahl der Gesellschaften welche der Be- «
richi behandelt ifi 2,023; von diesen
führen 1067 selbständige Beitiebsrech
nung, 847 werden als unabhängig
operirende Bahnen bezeichnet und 220
als Nebenbahnen. 324 Bahnen sind
167 anf prozeniuelle Abgabe und 241
standen in anderer Weise unter Con
kralle
Die Zahl der Lolomoiiven ifi sen
vorige-n Jahre um SEND vermehrt wor
den und beträgt 37,683, das rollend-:
und 50,594 fiir den Eigenbedarf der
Bahnen bestimmt sind. Wagen. bie
Carporaiionen oderPrivalpeefonen ges »
hören. sind hierin nicht eingeschlossen ;
Die Personenkreis-gen find sämmilichc »
mil automatischen Koppelungen ver
sehen, 1,307,559 Güterwagen desglei
chen, während 920,465 Dampf- ;
Bremsvoreichtung haben. Im Dienste t
ver Bahnen standen 1,017,t558 Perso- ;
nen, etwa 529 für je 100 Meilen, seit «
dem voraufgegangenen Jahre sind 88,-i ;
729 mehr angestellt worden; es wer- I
den beschäftigt: 42,837 Lotomotiol
führen 44,130 heiser, 29,957 Con- I
dukteure und 74,274 in den anderen
Dienstleistungen Weichensieller. Sig- I
nolleute und Wärter gab es 50,789. I
An Löhnen wurden 8577,264,841 T
ausbezahlt; der Lohn macht sechste
Prozent der Betriebstosten und 39
Prozent der Brutto-Einnahmen aus.
Das in den Bahnen angekegte Ka
pital bekäuit sich auf 81.1,491.,0:«;4,-·
960 oder 86L490 per Meile. Stamm
kopitnl zum Betrage von PLUT
t509,698 zahlte keine Dividenden, das
Gleiche gilt fiir 8378,937«806 der fun
dirten Schutt-. 576,865,2«30 Personen.
52,688,722 mehr als im Jahre 1890.
wurden von den Ba nen befördert
Und 1,101,680,2!38 « onnen Fracht,
eine Zunahme von 141,91.6,65l5. Die
Einnahme per Passagier belief sich im
Durchschnitt auf 2.003 Ce«nt3, fiic
Frachi auf 0.729 Cent per Tonne. Die
Brutto-Einnahmen On 192,556.073
Meilen beliefen sich auf 81,4s7.044,
81.4, die Betriebikoften auf MAR
511. Das gessen-nie Einkommen der
Bahnen, worin alle Quellen einqes
schlossen sind, bekoug MZO1,374,
das Netto-Einkommen 8227.260,447;
an Dividenden wurden s1.89,602.514
erklärt. DieSteuerabaaben der-Bahnen
belieken sich irn Durchschnitt auf MIC
415.483 oder WJS ver Meile.
Einen wichtian Abschnitt des Be
richtes bildet der Ausweis über die
Unsolticksttille. Betroffen wurden von
solchen 58,1.85, wovon 7865 um«-Z
Leben kamen. Von diesen waren M
Eitenbahnbedienstete. während Last-Z
derselben Berletnmnen erlitten. Bei
dem Zulemtnenkoppeln von Wogen
W
kennen 282 Angestellte usw Leben,
5229311 Schaden Es kamen 240
Bassagsere nth Leben und 3442 er
litten Arles-engen- Jrn Lan e von
dreizehn Jahren haben 86,277 tle
nen in Folge von Elsenbahnunsällen
ihr Leben verloren und 489,027 tru
gen Verlesungen davon.
—- « —---.-.—-—- -.-....
Fu ndsrte sit der-few
Das Vorkommen des Beknsteins ist
leineswegC wie viele glauben, aus die
rrenszische Lstseetiiste beschränkt, sondern
dort kommt er nur am häufigsten nnd in
varzüglichster Beschaffenheit vor. Dieser
eigentliche Bernsnsin oder Sucesnit ist
gelb, durchscheinend nnd findet sich in der
sogenannten blauen Erde-. die meist unter
dem Spiegel der Lstsee liegt. Jtn Allge
meinen ist das Verm-eittnmsgebiet des
Bernsteins sehr ausgedehnt, denn er fin
det siels in ganz Ruszland vom Zusamt-sen
nnd llnspischen Meere hilf lzum nördlichen
Theile des llral und westwärts von der
sinnischen Steinplatte bis zu den Mai-pa
tbern dann längs der ganzen Lsrsee, in
Eiidschwedem Tänenmrk nnd an der Lit
tüstk Englands. MS zum Ende des l.
Jahrhunderts unserer Zeitreehnnna war
das stiesische Gestade der Nordsee sandt
tunvprt des Beknsteins nnd erst s ter
trat in dieser Beziehung das preu ische
citfeegebiet an seine Stelle-. Der Wald
k der Bernsteinbäntne. deren rserguiz bei
; BeschädigunSen den Bern in liefert.
f ließ fremde Bäume nicht in sieh aufkom
; nien nnd muss viele Jadrkzunderte hin
» durch bestanden haben. Dann versank«
; aus Ursachen. die nicht unzweifelhaft zu
erkennen find, der Boden. auf dem er
stand, im Meere, die Dars- nnd Holz-nas
sen gelangten aber in einer späteren Zeit
wieder zur Ablager-ung. Es ist nicht un
wahtscheittlich, das der m der Hirn-biet
qefundene Bernitem von der Ostsee ber
itenmnt nnd durch strömendes Wasser
nach Westen verstarlnei wurde.
Wie Dr. P· Dahing, dein wir hier fol
gen. in seiner lief-wollen Abhandlung
über Vorkommen nnd Verwendung des
Bernfteind berichten bezog der preußische
Staat seit Beginn des M. Jahrhunderts
bis tsntz für das Recht, ans Vernftein zu
grobem eine Jahre-spornt von durch
ichnittlich 34,si«0 M.; seitdem aber die
Vangerei in Schwaron nnd späeek die
Bergwerk in Palmnicken in Betrieb tm
ten, iiiea sie bis auf Maan « M. im
Jahre- Bereits Hist begann ein Unt
ichwnna in der Ventiteinqetvinnmm durch
die Anstrengung-n der Firma Sinntien
nnd Becken die im Kneiitbsen Hoff Baa
gerarbeiten beginn. Im Sommer 1867
wurde die Verpachtung der Uferbeme von
der des Strande-B abgetrennt nnd nun
begann eine schnelle Entwicklung der
betgntönniichen Gewinnung des Bern
iteine in Pan-mitten und Martertlleit
Tand-et itimen 1869 ans den Meeres
grund von Groß Dir-schwirrt nnd Brüste
ret nnd lasen dort den Verniiein ani:
ichlieizlieb entinmd ans dein amßartiq
angelegten Tnaebnn in Paltnnicsen 1878
das dortige Bergwerk
In letzter Zeit bot man sich übe-bannt
nusichiieszlieli der Gewinnung des Bern
iteins auf bekmnänniickiem Wege Jngr
wandt. weil dabei die teuren Abt-anmar
beiten sortfalien nnd die Arbeiten auch
ins Winter fortgesetzt werden können.
Ins grösste die-her gesunde-ne Stück Vern
itein wiegt Its-« Ug. nnd tvnrde 1860 bei
Cmmnin in Jammer-n aesnnden Es be
findet fiel- negenwörtiq im Museum für
Naiurinnde gn Berlin und man schätzt
seinen Werth aus BCJJJOU M. Der jähr
liche Mesatnmwerismnch an tobent Vern
itein bat nenentrörtia einen Geldwertb
von etwa L bis 3 Millionen Mari. wovon
etwa M Procent nni cesterreich entfal
!en. 20 Procent auf Deutschland Tie
Hälfte des gewonnenen Berniteins wird
zu Ranchrmnisiten verarbeitet nnd der
Hauptsitz dieser Fabrikation iit Wien Zu
Schmncksachen wird Vernitein hemmen
hauptsächlich in Deutschland verarbeitet
nnd zwar vonnnsweiie in Danzig, Stein«
Berlin nnd Vorm-.
—--.-...- ··-.—
Mei Schda"mmdisch - Däbbs
chen
·ch hadd’ ii scheeni Dädbchen
m Schdantmdisch in den »Schdiicn«,
Daraus traut ich man-M Driibdchen
Sie fiek mein Löwen gern
ch sann Si« nich pemässem
o niedlich wars und fein.
Es ing, wenn gut gemässen,
Ae alt-er Lider nein.
- ch adW von meiner Alpen
s nid begotnmen iitnal
Und dahÆ in Acht-n holden,
Als wärsch ii Gelt-begab
De Will-kenn hiede sei-schmissen
ihm Dnssl eed. .
ie dt t nsf il) n Gewissen
Mei g l hätzeleed
j Qediiedd Ring' ich tnei Stil-lichem
E Unk- Diitze is morsch ichwiiy k
k Mir sehde et misse- Drei-lichte
Seid jener dundt unis- « ·
I ., Bei-in
I Die Dummen werden nicht alle, aber
die Klagen, die sitt-rasen auch nicht.
I
Gemüse, Kartoffeln, Fleisch und ver
schiedenes Andere sollen demnächst
furchtbar theuer werden. Das macht
aber weiter nicht viel. Die Kohlen
werden nämlich so theuek, daß die mei
sten Leute diese Sachen doch nicht bitt
ten kochen können, auch wenn sie billi
ger get-Lieben wären
s I i «
Eine höhere Tochter tm Osten von
16 Jahren, und angebliche Erbin von
AMOQ will aus dem Pensionat von
einem Dottok entsiihrt worden sein«
welcher sie Kypnotiiietr. Es tonn
aber ebenso gut sein« daß der Doktor
pon den MDOO hvpnotisirt worden
ist« e- « ·
Ein eigener Kauz ist ein Ehemann
in der Stadt szitanti, Mich. Der
hatte eine schöne Frau, und all et mei
dete, daß ein Andetet derselben die
Kur machte, legte et sich nicht etwa aus
die Latier und schoß den Versitheee
todt — nein, et atng zum Richter und
etwtekte einen Etnhaitsbesehlt