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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 28, 1901)
Use-er Schreibebrief un xikkie JanstiengeL Nest Also von unseren Besahr wollt » ich Jhne ver zehle.—Dasz es en schöner Suckzeß aeweie is, sell hen ich Jhne schon ge jagt, awwer et ie auch en Schavv gewese! Met hen e große Karat gehabt; osf Achts, mer hen ja auch die ganze Stadt mit unglicklich gemacht Jn die erschte Lein hen mer die Pallitischens heim esucht. Wisse Se, die könne nit gut reeijuhih hiiabs Eke misse sonst ecksveckte, daß die Mennsokö gege se wohte duhn un das gleiche ise nit. Do duhn se liewer en Dahin oder zwei werth Tickeis tause. spann sin auch all die Vißnesleit as tackett worde. Se ben doch sehn müsse, wo die Pressents, wo se gen-we hen, hm fm komme. So is es lomme, daß die Hahl so voll war wie e War-schi hornche. Die Membeesch von die » Kammitthee, wo hen schaffe misse, die « Den all Kalilo Dresses gen-on Im Eh vrensx das guckt in die etschte Lein arig niet un dann duht mer sich auch sein gute Stoss nit sperrte. Jch ofi Kohrs hätt besser gegliche, wann ich ebbes diesentes hätt anziche iönnex wisse Se, es is ja sit, ais ob mer nickå hätt. Wie schön hätt zum Bei spiel dael atiene Wein-et Dussz mit die vink vieiebuh Schotte-sehst geguctt. Do hätt ich auch mei Deimendg dazu wehte könne. Awwer mit sa e Kalli kodressche, sdo kann mer dvrh gar ni: uifschohr. Jch hätt fv ganz gut eweq dleiwe könne, awwer sell hen ich auch nit gewollt. Wie ich sellen Owend in die Hahl komme fin, do 'hen mich e vaar von die Schweschtere angeschaut, weil ich nit an Zeit war. Oif Rohr-J hen ich die emol e Pies tvon mein Meind gewwe un die nächste Minnit heu ich schon e brauneg Biichelche in mei Hand gehabt un hen Ischehnsee peddele misse. Weil ei tell jah, ich deht gleiche den zu sehn, wo mit dorch die Larve ganae is. Wei, ich den die Mennsath arbottenhohlt un den so lang geschmiitzt bis se sick un teiert ware un mich e paar Tschehnses abgetauft heu. blos for ridd oi mich zu wein Als e situhl sage die Mena sahis, arad cwe hätte se von e annerc Lebdie Tickets getauft Seil is ofi Kehr-iz nieis als wie en Blois aewese un ich lasse mich nit an die Wimpere limvere. Jch sage dann immer, das deht mich kein aut nit. Wann ich Hun aer heu, un mei Schweschtek hot e die sentes Miehl un ich kann tugucke, sell dubt mich auch kein gut nit. Jch hen auch schon gesagt, Plies picte Se emal die Leb-die aus for mich un pruhse Se zu mich, daß feil wahr is. Do bäcle se immer aus un ich losse die Person ihren Name in dass Viichelche ichreiwe. Ich kann Jhne sage, wie ’«s so ebaut zehn Uhr war, do hen ich mei Buch voll aehabt un ich ben gesiehlt, wie e Tschicien, was sei erschtes Ei gelegt hot. Die annere Schwefchtere, die heu noch nit die Hölst verkauft gehabt un do hen se arig mien driwwer gefiel-isn Se ben geklehmt, ich wollt blos briide un die mehrschie Ticketg hätt ich so: mich selbst getauft, awwer so fuhliich is die Schweschter Hansitängel nit· Von den Entertehnment, wo met gewwe heu, do hen ich gar nicks ge nohtist. Wisse Se, wann mer die Menniohts tödele will, do vers mer nii in die Hahl stehn. Als e Ruhl kann mer se in den Bahrruhm sinne, wo se all hinschnieke, bikahg fewolle die Ticketpeddlersch aus den Weg gehn. Ich hen awwet nicka drum aewwe un » sin in das Bahtruhm un do ig« wo. ich dag beite Bißneg gedahn hen. Wie ich fertig stn gewese, do hen ich zwan- » zig Dahler in mei Packet gehabt, ei ; tell juh, es is e Loho gewese. Jch hen l vku Sack von Geld den Philipp w-« mein Hogband is a:wwe: derhot -..; den Bahreuhm an en Tehbel gebockt un hat e wenig Geld gespend. Er hat den Sack in ethuhgvehvee eingerävpt » und hot’s newig sich gelegt. Ich sin widder in die Hahl gange. bikahg ich ; hen ietzt widder an den Sovpettehbel Ichasie müsse. Met hen, dent ich. IUIII Ullccllckl Plcpcls gclltucll IIULUUV die Kirs. For Die stät-s Un mer nur en Deine geischartscht, amwer ei ieII i jub. die Feger hen zwei Schilling wetth gefresse un so ebbes gleich ich nit, wo duhi denn do der Praffit krein komme-! So bei un bei den ich auch gefiehi:, als wann ich e Kopp Kassee stände Iönnt. Jch hen mich hingehocki un hen eine von dieSchweichtere Order gewrve mich e Sopper zu leber «Oss Kohrss hen sich an meine beide Seite aqu noch so e paar sässige Kids eneidrängc misse, so daß ich harblie ken muhse gelönnt Wie der Kaffie e ionune, do den ich uss eemol ebbes heißes an mei Kökpcrche genohiist un ich sin zu Dobt ver-schrecke, bitahs ich hen nir qui-mache könne« was die Mäiiet war. Jch den dann ausgefunm daß eins von die Kids fein Kassie ganz ne niieihlich uff mei Dreß gepohrt ho: un do is auch das fonniae tziehtqu herkomme. Jn die erschie Leni hen ich den feeche Lausbub eine hinnee die Ohre gewwe, der hot gehallert, als wann ich ihn gekillt hätt. Es bot Tempel gen-eve, wie alles. Den Kio feine alte Leit sin erbei komme un hen W e Faß getehäimit mich, als wann ich de größte mminel witt. Jch In oss Kohts auch nit still gewese un do hen mer die schönste Feit von die Welt kriegt. Un das schönste war, daß auch die Membetsch von unser Lahdsch ege mich gange sin un den Kid sein Fast genomme hen. Sell hot mich am Mehtschte gesuchst. Wei, ich hätt dokste könne sot Muth Jest stehn ich awtver auch keine Minnit mehr, hen ich gesagt, sin nach den Scheckruhin aange un hen mich mei Gelumps ge holt. Eine von die Schweschtete is zu mich komme un hot gesagt: »Seh, SchweschteeLizzie, dehtst du nit gleichk. erscht zu settele mit deine Tickets. befo: daß du gehn duhsth Schuhe Ding. hen ich gesagt. Jhk seid mehbie sonst essrehd, ich deht mit die paar Bat-e sckkippe. Jch fm dann in das Bahr tuhm gange an hen zu den Philipp gesagt, geb mich emol das Geld. Was sot Gede hot et gesagt. Den Bäck too ich dich gewtve hen, sot mich zu waische. Do hot et e Fehs gemacht als M ihn en Bock gestoße hot un ee hvt gesagt: »Ich weiß nit, wo das Bäck is, ich denke sell hok Jemand an mich geschweipt.« So, do hen met die Bescheetung gehabt. Bei Galle, was sin ich awwet so mähd gewese! Ich hätt den Phil kille könne. Es war e gutes Ding, daß er sei Scheckbuch bei sich gehabt hat. Er hot en Scheck soc zwanzig Dahler ausgemacht un dann sm met mit sehr gemischte Gefiehle heim. Mit beste Riegahtds Juhrs Lizzie Hansstängei. Ein Dienstgebebmiiß Humor-esse von H. von stampf. Der neue Regimentstonrmcmdeur Oberst Schubert war ern äußerft lie j benswürdiger herr, dienstlich wieI außerdienstlich, unt besaß er ein-; I Schwäche, mit der er seine Untergebe nen, und vor allen Dingen seine Kom pagniechefs, fast zur Verzweiflung brachte. Er verlangte nämlich von jedem Hauptmann, daß sich dieser genau um die Privatverbiiltnisse seiner Mann s schaft betiimmertz speciell war es aber - die Fußbetleiduug — eine für den z Jnfanteristen ja allerdings wichtige » Frage —- die den Oberst am meisten zu interessiren schien. Dieses Interesse verlangte er nun auch von seinen Hauvtleuten und ; langweilte diele sehr mit seiner wie ;-derbolten Frage: »Trägt der Mann ) Strümpfe oder Fußlappen, Herr HauptmannF ) »Tußlappen. Herr Oberst!« war die promvte Antwort des geplagten KompagniechesLL »So, fo-———bm —-— bm Gans recht, febr einverstanden. Lassen Sie dem Mann mal die Stiefel aug ziehen.« i Der Mustetier tbat, wie ihm ge ! beißen — aber v Schrecken, er hatte J keine Fußlappen—so.ndern Strümpfe « an. »Ich dachte Sie bester informirl über Jbre Leute, hier Hauptmannt« Mit strafend-tm Blick und kurzem Gruß verließ der Oberst den noch ganz beschämt dastebenden Kotnpagniechef, um bald darauf einen Anderen mit derselben Frage zu beglückt-m »Hat der Mann Strümpfe oder Fußlavpen.?" »Striimpfe, herr Oberli!« antwor tete diensteisrig und überzeugt de: Kompagniechef »So, fo, mein Jus-gez ftrickt Dir Mutter wohl, nicht wahr? Möchte gern mal sehen ——- ob sie auch sitzen! Es giebt auf den Märschen immer so viele Fußtrante!« wandte sich der Oberst jetzt an den Hauptmann. »Lafsen Sie doch mal dem Mann den Stiefel ausziehen!« Wieder that der Soldat, wie ihm geheißen; aber auch hier stimmte die Aussage des Hauptmannes nicht. — »Der Mann hat ja Fußlappen!« brummte der Oberst geärgert· «Wie es scheint, wissen die Herren wenig Befcheid.« « Durch diesen Vorwurf war haupt mann Donat nicht wenig ärgerlich. Er ließ die Kompagnie abtreten un) begab sich »dann zu den Kameraden seines Bataillons, um ihnen seinen fo-· eben erlebten Aerger zu erzählen. Man beschloß, sich beim Frühschop peu zu trösten. Doch auch hier lam bald wieder das Gespräch aus des Obersten Stecke-: vferd, nämlich die Fußbetleidung. Man beratbschlagte bin und her. Keiner wußte einen Ausweg, den Wünschen des Obersten gerecht zu wer den« Der Einzige, der bisher immer Glück mit einer richtigen Antwort ge habt, war hauptmann Schulz. Er hatte sich dadurch bie ganze Gunst seines Negimentslvmmandeurs er worben, daß er immer dje richtige Antwort zu geben im Stande war. »Das ist doch reiner Zusall,« be merkte Hauptmann von Bock. »Schulz tann doch gerade so wenig Gebanten lesen, wie wirt« »Der Oberst sollte uns jetzt nicht mit solchen nebensächlichen Dingen langweilen — jetzt, einige Tage vor der Musterung, wo jeder von uns doch den Kopf gerade genug voll hatt« »Bielleicht will er dem General mit diesem »Fußlappen-Vogel« importi ren,« meinte laelxend einer der Anwe senden. «Wollen’z abwarten und uns nicht vorher schon ausregen. Jn drei Tag-n wissen wir mehr als heute!« bemerkte hauptmann Dürr. —.ll.lll—-Ml.l.-lll. O DieStimmung be erte sich bald, der Aetger wurde derg »en,-— das Ge spräch auf andere Bahnen gelenkt. Als sich die Herren vorn Frühschop pen trennten, um ihre verschiedenen Gattinnen nicht durch zu langes Aus bleiben zu erzürnen, dachte schon Kei ner mehr daran, ob die Musketiere seiner Kompagnie Fußlappen oder Strümpfe trugen. II O O Der große Tag der Musterung war herangekommen. Man hatte in den lettten Tagen nur putzende, scheuernde, waschende und slickensde Soldaten iu den Kasernen gesehen. Nun aber war alles in bester Ord nung. Die Helmspitzen, die Knöpfe die Koppelschlösser, alles blitzte und blinlte: der General konnte zufrieden sein. Und augenscheinlich war er es auch, als er mit dem Obersten die Front des Regiments entlang schritt, jeden einzelnen Mustetier von oben bis-unten musternd. Dabei tontrollirte er die Tornister. die Kochgeschirre, die Helme, ließ sich hin und wieder die Sohlen der Stiefel zeigen, fand bald hier etwas zu tadein, dort etwa-B zu loben. « ,,Tragen Jhre Leute Strümpfe oder Fußlapperi, Herr Hauptmann Mer ten32« fragte der General pötzlich, als er bei der sechsten Kompagnie ange langt war. Wie vom Donner gerührt stand der geängstkigte Kompagnieches vor dem -Gestrengen. Doch nicht lange dauerte es, und seine im Augenblick verlorene Geisteägegenwart kehrte zurück. Stramm, die Hand an die Miixe le gen-d, mitwortete er: ,,Striimpfe, Herr Generali« »So, so, hm hm —möchte den Sitz bei einzelnen Leuten mal fehen·« Eichen Sie Jhren Stiefel ans, Musketier Benl,« befahl der Haupt mann. Dieser that, wie ihm geheißen Er hatte leine Strümpfe, sondern Fuß lappen. »Sie scheinen wenig orientirt zn sein, Herr Hauptmann! Jch danke fiir weitere Vorstellung,« mit diesen Wor ten wandte sich der General ärgerlich ab, um die nächsten Kompagnien ge-. nauer zu besichtiaen. ! Hauptmann Mertens stand da, als hätte man einen Eimer kalten Wasser-J plötzlich über ihn geschüttet. -—- Er pro birte im Geiste schon Civil nnd Ch linderhut an. Während er über sein geplagte-Z Leben nachdarhte, schritt der General mit dem Obersten zu den anderen Kompagnien. Der General wandte sich zum Obersten. »Sie scheinen Jhre Herren imDienst nicht zu sehr anzustrengen, Herr Oberst. Das muß anders —- total anders werden! Jch werde in zwei Tagen noch einmal dieselbe Bestchti gung abhalten.« »Ein befehlen, Herr Gen(«.al!·' »Nun möchte ich noch das erste Ba taillon sehen!« »Ja befehlen, Herr Generat!« Schon ganz niedergedrückt, geleitete der Oberst den Vorgesetzten zu de-. ersten Kompagnie Seine einzige Hoffnung setzte er auf ldie erste Kompagnie, aus Hauptmann Schulz. Der hatte ihn noch nie mit einer richtigen Antwort im Stich ges lassen. Der General begann seine Muste runa bei der ersten Kompagnie-. »Haben Jhre Leute Fußlappen oder Strümpfe?« " »Verichieden, Herr General!« »So? Dieser Flügelmann z. V» was trägt er?!« --— ,,Striiinpse, Herr General!« ,.ll.scochte mal sehen, mein Junge, ziehen Sie mal Jhren Stiefel aus,« wandte sich der General in leutseligens Ton an den Soldaten. Dieser zog sofort seinen rechten Stiefel aus und zeigte einen groben, aber tadellosen Strumpf. »Was aber trägt fein Nebenniann«s« fragte der General weiter. ·,«3nßlappen, Herr General!" »So, so, Hauptmann Schulz, lassen Sie dem Mann seinen Stiefel auss ziehen.« »Zu Befehl, Herr General!« Musketier Schmin zog seinen lin ten Stiefel aus und zeigte dem Gene ral einen fauberen Fußlappen. »Sie wissen gut unter Jhren Leuten Bescheid, Herr Hauptmann!« Aber, von Natur mißtrauisch, dachte er, der Hauptmann könnte sich die bei den Vorderleute ausgesucht haben, und suchte sich nun aus den hinteren Reihen Mustetiere aus. Ueberall bekam er die richtige Ant wort, überall die ihm bezeichnete Fuß betleidung zu sehen. Unter freundlichem Händeschiitteln trennten sich General und Oberst, um erst am Nachmittag wieder beim Lie besmahl zusammen zu tommen. Das gesammte Offizierstorps war anwesend. Schulz wurde von den Hauptleuten mit Fragen bestürmt, wie er sich nur so von jedem Einzelnen die Fußbetlei.s duna werten könnte. »Nun, fo tommen Sie in eine ftillere Ecke, meine lgetren, damit tein Unbe fugter mein unststiick auffchnappt.« Voll Wissensdrang folgten die Ka meraden dieser Aufforderung »So hören Sie denn, begann Hauptmann Schulz, »mein höchstens faches, aber prattifcheö Mittel. »Ich laffe die Leute auf den rechten Füßen Strümpfe, auf den linken ußlappen tragen. habe ich auf die - rage odes , Vorgesetzten nach der Fuß etleidnng — Strümpfe gesagt, und sder Betreffende will sich überzeugen, so lasse ich den Soldaten den rechten Stiefel aus ziehen; habe ich Jußlappen geantwor tet, so muß er oen linten ausziehen! Einfache Sache also! —- — Zwei Tage waren vergangen. Der General be sichtigte noch einmal. Merkwürdig, wie gut heute die Sache ging. »Sehen Sie, Herr Oberst, daß es zu machen ist, —daß ich nicht zu viel verlange. Jetzt konnten es die . rren in zwei Tagen lernen. Spreche hnen übrigens meine volle Zufriedenheit aus — bitte, dies auch dem Offizier5 torps zu übermitteln! Jsch danke!« Ein historischer Kuß. Als Kaiser Wilhelm der Zweite noch Bonner Student war, ließ cr sich’g nicht nehmen, öfter allein i:n Civilanzug, namentlich am frühen Morgen, durch die Stadt nach der äußeren romenade u wandeln, un sich am eben und reiben in den frühen Morgenstunden zu ergötzen. Eines Tages ging er die Promes nade entlang der Stadt zu, als ein-: junge elegante Dame ihm plötzlich in den Weg trat und vor ihm weißen Flieder in Kreuzesfvrm streute. Pring Wilhem, glaubend, dasz fein Jnevgntto verrathen. dankte lächelnd für die spontane Huldigung und schickte sich an, feinen Weg fortzusetzen allein das Mädchen schlang rasch den Arm unt ihn, gab ihm einen herzhaften Kuß ans den Mund, zwei auf beide Wangen und wollte sich rasch entfer nen, aber nicht nur der erstaunte Prinz, sondern auch ein Detettive, welcher dem Erben der Krone im Ge heimen gefolgt war, hielt die Dame zurück. »Entschuldigen Sie!« stam melte das Mädchen zitternd vor Schreck, »ich bitte, nicht schlecht von mir zu denken, aber nur das hilft!« »Was hilft?« fragte der Prinz la chend, indem er zugleich dem Detektioe einen Wink gab, zurückzutreten. Scheu blickte die Kleine auf, dann zog sie, alg der Prinz sie gutmütbig lächelnd ansah, en Buch aus der Tasch: und hielt es dem Prinzen vor Augen: ,,Gehe.imnisse der Sympathie« stand auf dem Titelblatt. »Nun?« fragte der Prinz. nachdem er die Aufschrist gelesen. »Ich bitte, auf Seite 734 zu lesen: Unfehlbareg Mittel gegen Sommer sprossen und sein Liebsth zu erhalten« Gehe am frühen Morgen an einem Wasser und streue hinter Dir frischen oder getrocknet-en Flieder. Nach jede-n siebenten, vierzehnten und einund zwanzigsten Schritt halte still und wünsche Dir in Gedanken sehnlichst« was Dir dass Herz erleichtern würde-; begegnet Dir zwischen dem 14. uni· 21· Schritt ein junger Mann, ähnlicl dem, dessen Bild Du im Herzen trägst« fo tüfse ihn einmal auf den Mund. zweimal auf die Wangen und entferne Dich dann ohne zuriielzublicken, se verlierst Du, wag Dich quält, unt erhältst« was Du wünschest.« »Gequ·cilt haben mich die Sommer fprosfen,« sagte das Mädchen, noelj immer ängstlich, »und gewünscht hab: ich mir meinen Gottfried, und deghaltr entschuldigen Sie, aber ich habe Sie genau nach der Anweisung im Buch zwischen dem M. und 21. Schritt be gegnet und geküßt, weil Sie Gottfried ähnlich sirhen.« Der Prinz sah erstaunt aus oie hübsche A«bergliiubische, die voll-Scham und mädchenhafter Angst dastand; »Und glauben Sie, daß Sie nun Jhs ren Gottfried erhalten, mein Fräu lein?« — »Aber g’wiß —- denn ich habe genau nach der Anweisung im Buch gehandelt; nicht wahr, Sie ver zeihen meine Kühnheit.« »Gem, mein Fräulein, nur müssen Sie mir Jhren Namen und Wohnort sagen.« Nachdem dies geschehen, eilte He lene E. fort und der Prinz sandte dem Vater des Mädchens am selben Tage ein —- Geschenk mit herzlichem Glück wuitsch zur erwarteten Verlobung seiner Tochter mit Gottfried. Von den Rametadinnen erfuhr dass Mädchen erst, daß sie Prinz Wilhelm geküßt. Gottfried bekam sie, aber die Sommersprosfen blieben, wo sie waren. Unsere Illinois soll das fchnellste Panzerschiff der amerikanischen Rriegsmarine sein, die in Kiel vom Stapel gelassene Zähringen ist das stärkste Schlachtschifs Deutschlands und .der britische Torpedozerstörer Viper ist im Stande-, 31 Knoten per Stunde zurückzulegen ——— Haager Friedens - TribunaL verhülle Dein Haupt. ' Il· II- sit Der alte »Oom« Krüger soll, wie es heißt, an seinem Lebensabend mit der Abfassung eines Buches beschäis tigt sein, welches, wenn veröffentlicht, mehrere hochgestellte En.iländer an den Pranger stellen soll. Wohl mög lich, aber dasselbe thun Botha und De Wet in Südclfrilm ohne ein Buch zu schreiben. O s Jn Philadelphia ist ein neues Münzgebciude eingeweiht worden. Außer ein par Truft-Offices ist die Münze der einzige Platz, an dem heutzutage hier noch »Geld gemacht« werden kann. c Ist sit Beim Londoner Derby siegte ein Ameritanet und das Pferd, des den Grand Prix in Paris gewann, ritt ebenfalls ein Ameritaner. Nun sage noch einer, daß wir nicht überall im Sattel saßen. Qumokiflischeb Gut-r Barth « «Jn meinem Jungen steckt ein Künst ler!«-—,,Lassen Sie 'n stecken!« su- der höheren Töchter-schul «Lina, wie heißt die L e i d e f o r m von lieben ?«——,,Jch werde nicht geliebt!« Heim Preisen. Frau von Tnlpenthal: »Jaiob, Du stehst da, wie ein mit S c it begossener Pudel!« Ordnung-liebend Kanzleirath: ,,Ordnen Sie, bitte, diese Briese alplzabetisch und werfen Sie dieselben dann in den Pa pieriorb!« Dcplazirt Professor der Philoso phie (zu einem Bettler): »Hier ha ben Sie zwei Pfennige; aber merken Sie sic-!)’s: Geld allein macht nicht glücklichi'« Gindliche Univetät .Bitt’, Mama, spiel’ mir was auf dem Klavier!«——»Nein, Häuschen, das paßt sich nicht-Du weißt ja, wir sind in Trauer!«——»Aber, Mann-, da spielst Du eben nur aus den schwarzen Tasteni« Erkennt sic. Professor (zu seiner Frau, welche auf der Straße seinen Arm neh men will): »Nein, laß mich allein gehen, sonst führst Du mich, wenn ich gerade über etwas nachdenke, wieder in ein Modewaarengeschäft!« Verirrt-ed Frau (zur Köchin): »Aber Kathi. warum streichen Sie sich denn Nuß in’s Gesicht?«—K ö ch i n: »Nachbars Köchin hat einen Kamm seger als Schatz und die will ich eifersüchiig machen!« Wintereis-danke l - l X »Sie sreuen sich allemal, wenn Sie die Rolle des Ritters spielen dürfen?«—Schauspieler (einer Schtniere): »Ja, in kritischen Situa tionen lasse ich dann das Visir herab!« Weber-krumpr Amerikaner : ,,Drüben bei uns ist ein Fluß; der ist so breit, daß man zur Uebersuhr acht Tage braucht!«—— S a ch s e : ,,Här’n Se, bei uns hamm met een’ so !leen’ Fluß-der hat Sie Tblos e’ eenziges Ufer !« s — « s Ein til-einer Persimisd ! V aie r tzu seinem Buben, der zum ersten Male in der Schule war): »Nun, Peperl, wie hat’s Dir denn in der Schuf gefallen ?«—P e p e r l : »Va ter, i’ mein, es wär’ g’scheidter gewes’n, wir hätten’s lieber gar net ang’sc:n getil« s Ztnmngavolh »Ja, mein Lieber, wenn Du F r ii b ltngsgedichte bei den f"tedcttti:) nen unterbringen willst, so mußt Du dieselben schon im Winter einsenden!« ——,,Jm Winter? Föllt mir ein! Daß sie gleich damit einheizen können!« Buch ein Ihrr-teuren ! »Wie totnmt’s nur, Herr Aktnar, daß Sie alle Abend noch so spät Käse oder so etwas Schweuerdanlichcs essen?«—»Ja wissen Sie, mein Beruf ist sehr einsörrnig und damit ich doch wenigstens etwas erlebe, esse ich Nachts. Das macht mir dann unruhige Träume, nnd über die sinn’ ich dann den ganzen Tag hin Und her. Sie können sich gar nicht denlen, was ich da alles erlebe!« Yorti nicht ko writ. l L — Lug Ums-s - Jux s » B a te r sder seinen Sohn besucht): « »Und nun bring’ mir ’r::al ’n Glas Bier, Junge!« —Picc olo: »Das mußt Du dem Kellnet bestellen, Vater-aber wenn Du ’mal unser Wasser probiten willst, das darf ich schon bringet-M M gastrnenuofblüthh ,,Lehmann, schauen Sie nicht so ver zweifelt drein wie ein Alkoholiket, der in eine Wasserhose gerathen ist« I Druckfehler-. , Die Frau Oberst hatte ihre Freien-« binnen ür den nächsten Abend zu einigen äßchen Koffee eingeladen. i Gin- nette Hausfrau. III-Ek i »Du, die Maschine, die Du gekoosi « hast, scheint nischt zu dogen, schon seit gestern h:b’ ich de zerrissne Hos drun ter gelegt, aber geflicki hat se se noch nich.« Yaer in Wand. »Wo sind denn jetzt Jhre zwei Söhne, Herr Müller?«—-»Die? Ja, der Eine studirt und der Andere ist sei nem Bruder zu Liebe Bierbrauer ge worden!« Die reiche Braut-. V a ter (zu seinem Sohn): ,,Also Du hast Dich von Deiner Braut losgesath (vorwurfsvoll): Junge, wie kannst Dunur soleichtsinnig mit dem Geld umgehen!« Hut ab! Herr Meyer (sich mit einem Herrn zankend): »Ich bitte, mich nicht so geringschätzig zu behandeln, meinen Namen finden Sie nicht nur in jedem Konvetfationdlexilom es existirt sogar ein ganzes Konversaiionslexikon von mir!« Abschnitt-old H a u s i r e r (der gerade in’s Zim mer triit, wie die Tochter des Hauses ein Lied anstimmt): »Ich geh’ schon, Fräulein, ich geh' schon! Wenn Sie nichts brauchen, können Sie das doch einfach sagen!« Verblüssend ,,Hören S’, geben S' mir die zwan zig Kronen wieder, die ich Jhnen vor geftern gepumpt l)ab’.«—,,Allmiiehtiger Gott, gedulden Sie sich doch nur noch ein paar Tage; ich habe das Geld ja noch nicht einmal ausgegeben!« Yescheidpup Mitgift H-.eirathsvermittler: »Und wie viel soll ich als Mitgift des jungen Mädchens angeben ?«——B o r - m n n d : »Ja wissen Se, ämol hat’5 ä Zel)n-Martstückl g’schluckt i—a.ber dees is Sie halt auch scho’ lange )er.« . - - E - k,«,s««-.d—-z«»..« , 's O Ein guter Pater-. »Aber, Mann, Du bist ja ganz be nebelt!«——»Ja weißt Du, liebes-, Frau chen, unser kleiner Willy wollte abso lut seine Milch nicht trinken, und da N hab’ ich ihm immer einen Schluck vor ; getrunken. . sinkt- cin Grund Zum Stint-com Fle Stammtisch.) »O weh, jetzt ist’e«7 schon ein Viertel nach neun, und ich had’ meiner Frau versprechen müs sen, spätestens um neun Uhr zu Hause zu sein! Da muß ich mir erst Knu raae antrinten! Kellnerin, noch eine taaß!« Musik« »Hollah! Woher denn? Warum so wüthend?«' Mit dieser Frage hält Herr Lachberger seinen Freund Gifthuber auf, der zornig an ihm vorüberstürrnen will. »Ach, Sie sind’s!« sagt Gift huber. »Da soll man wohl nicht aus der Haut fahren! Denken Sie sich: j Bin ich gerade bei dem Druckmeier ge wesen — bei diesem Schwindler — Um ihn wegen der tausend Mart einzufor dern, die ich ihm geliehen habe. Sagt mir der Bursche ganz kalt, da sei nichts mehr zu. machen, ich müsse eben auch mit den Anderen leiden, er habe gerade seinen Konturö angemeldet! Und wis sen Sie, was dem Ganzen die Krone aussetzt? Hat der Mensch die Frechheit, statt mir meine tausend Mark zu geben, mir eine Cigarrie anzubieten! Jch , hab’ sie natürlich entrüstet zurückge wiesen!«—».83m!« sagt Lachberger be denklich. »Das hätten Sie nicht thun sollen: Eine so theure Ci garre bekommen Sie nicht wieder zu rauchent«