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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 14, 1901)
» l-- - ivcw guvoucho Pl Dummste-. Jm Monat März wanderten 11,658 ' Personen in Argentinien ein, darun ter 62 Deutsche. Unsere Teutophoben mögen sich beruhigen. Die enalische Verluitlitte vom Bu rentriege betrug bis 1. Mai lohne die · sur Zeit noch in Iiidasritanischen Hv spitiilern beiind ichen Verwundetesr und Kranken) 65.’·,4973. i Niedriae Weinsteuer hat dem Ab-": Iynth : Genuß in Frankreich wesent- ! ich Abbruch gethan. Das Ministe- ! rium verdient es, daß die Bevölkerung — ihm ein dreifach donnerndes Hoch in . echtem Weisen-ein leistet. « Aus dem 1.9. Congreß für Innere 7 Me Bin, der in Berlin stattfand, sagte der orsitzende Geh. M. R. Senator l su. A» den xrvorra end ten Fortschritt i Rat die Le e von er Erkennung der « rantheiten, die Diagnostit, gemacht, 4 BerenEntwickelung in der letzten hälfte i des 19. abrhunderts Alles weit bin- I ter sich ä t; was frühere Jahrtau- . sende gelei tet haben. i i »Drittsche Export-Revue«. Unter diesem Titel wird demnächst eine neue Viertelsahrgzeitschrift in der Deut schen BerlagssAnftalt in Stuttgart zu erscheinen beginnen, die regelmäßig iiber die Fortschritte auf industriellen und technischer-i Gebiete Deutschlands berichten und ausschließlich dem deut «schen Erport dienen soll. Das enalifche Kriengminiiterium Hat die Order zurückgenommen nackt sder fiir Verprovinntirikug der engli— schen Armee nur englisches Fleisch zur Verwenduna kommen sollte. Die Ther rie war recht schön, aber die Praris erwies sich als unmöglich. Es konnte rtjcht gean englisches Fleisch arti-irrt werden und Tommy Atling svar nickt patriotisch nenua, um zu Gunsten der eralischen Fleiscizinduitrie auf einen Theil seiner Nation iu ver-schien Die Berichte, daß die Weltttrma Rolhfchild ihr Stammhaus in Frank «urt a. M. aufgeben will, waren ver: früht Die Rothfchild’5 haben sich die Sax anders überlegt. Sie sind auf ihr tannnhaus Frankfurt nicht weni ger stolz, als ir end ein altes Adels gefchlecht auf eine mittelalterliche Stammburg. Das Haus in Frank isinkt wird von dem Winter Zweig der ainilie weitergeführt werden. Preußen hat vor Jahren feine Ei senbahnen verftaatlicht. Kurz vor fei nem Rücktritte hat jetzt der Handels rninifter Brefeld in aller Stille im Ruhrzebiete grobe Kohlengerechtsame und ohlenlagrr anlaufen lassen, so dasz die preußischen Eifenbahnen ihren Kohlenbedarf größtentheils aus staat lichen Bergwetlen decken können Die Läufe wurden durch einen Ober-berg rath a. D. abaeschlossen für etwa 25 Millionen. Durch den plötzlichen Schluß des Landtages-, lann die Zu stimmung zu dem Kaufe erft nach dem Ziederzufammentnten erlangt wer n. Der tiirlische Sultan soll am Ma genlrebs leiden. Daraus ertlärea sich manche Vorgänge in KonstantinopeL die von des Sultans Einfluß abhin ÆTM Wer mit dem Uebel behaftet ist, ; »r.ift haufog genug unzurechnunge- z fahtg. Gen-ähnliches Ma enleiden - schon ift für viele under tändliche 1 andlunasweisen verantwortlich, ge chweiae denn ein solches Leiden, an welches sich selbst das Messer des Chi — — 1 kargen nur mit Zagen wagt. Einem Manne in solchem Zustande könnten die Jungtiirten schon Ruhe gönnen, aber die Jntrigue wird sich doch nicht abhalten lassen, denn die Hast des Ei gennutzes kennt kein menschliches Rüh ren. Bis zum 1. Januar 1901 gab es an den deutschen Küsten im Ganzen 118 Stationen, davon 49 an der Notdsee und 69 an der Ostsee. Von diesen Stationen, die im Ganzen mit 108 Rettungsbootem 4 Segel-Rettung«g booten, 2 Eisbooten, bezw. 70Raieten Apparaten zum Leinenschieszen ausge rüstet sind, wurden bis zum 1. Januar 1901 im Ganzen 2,794 Personen aus Seenoth gerettet, und zwar LIle Personen durch Rettungsboote und 403 Personen durch Raieten - Appa rate. Die ältesten Stationen sindJuist (Ost) und Langeroog (West), die nach der Uebersicht im Jahre 1861 errichtet sind. Ein französischer Schulinspeltor —-— so schreibt man der Voss. Zig-. aus Paris — erzählt in seinem amtlichen Bericht an eine vorgesetzte Behörde einen bezeichnenden Zwischensall von einer seiner letzten Jnspektionsreisen Es war in der höheren Tochterschnle einer großen Provinzialstadt Er rich tete an eineSchülerin die Frage, welche Art von Nährstoss ein Ei enthalte. »Stirkstosshaltigen Nährstoss«, ant wortete die Gesragte ohne Jägern Er sragte eine zweite nach der i arbe ver schiedener Hauf-: und WildviigeL Auch daraus erhielt er sast durchweg zutref frnde Antworten. Nun fragte er wei j ter: »Wie lange muß man ein Ei i kochen lassen, um es pslaumenweich zu ; bekommen?« Eine Schülerin wurde J sehr roth, schwieg eine Weile nnd stot : terte dann: ,,Cine halbe Stunde.« Der Schulinspeitor blickte unzufrieden und wandte sich an die nächste. »Min destens drei Viertelstunden!« erwiderte diese zwei-sichtlich Eine dritte meinte, unaesähr eine Stunde und eine vierte, pslaumenweiche Eier würden über haupt nicht gekocht. Gelehrt waren alle die Mädchen, aber ein Ei kochen tonnte keines Der Schulanssatz im elsasxslothrim gischen Grenzgebiet der deutschen Sprache lzeitigi trotz der opferwilligen höchst anerkennenswerthn Miihe der Lehrerschaft immer noch Blüthen, die allgemeine Heiterkeit erregen. Dir ,,Straßburger Zeitung« bringt einige bedmtliche Proben dieses neuen Deutschthums: »Wir Aale sind sten dirt, waan der Kaiser tommt«, schreibt ein patriotisch gesinnter Knabe. We nig erfreulich klingt die Eröffnung: ,,Psingsten gehen wir in die Stadt, weilen wir aus Belangen unserg Bru ders ein Assotat bestehlen müssen-« »Pontius war der Bruder des Pila tus«, was nicht überall bekannt sein diirste. »Das Heidenthum lebte vor Christus-C belehrt uns ein anderer Schüler, der sortsiihrtt »Es war wie der Name besagt sehr dumm denn es hatte fremde Götter, welche theilweise sogar aus Frauen bestanden. Dies-: wurden von Götzendienern bedient, diese aßen Kinder wie der Moloch oder brateten sich Jünglinge im Feuerosen « u. s. w.« Besser tlingi ein-: Beschrei bung des Waldes-: »Der Wald ist eine Menge von Bäume undPilanzen durch welche man gehen kann. Inzwischen leben ost wilde und noch öfters zahme Thiere. Wo keine Bäume stehen heißt man den Wald Lichtung.« »Ich er greife die Feder zur Hand, um dem Herrn Lehrer die Biene zu beschreiben. Sie ist ein Säugethier mit eim Rüs sel. wo Honig mocht. Sie sticht, sie lebt von Blüten und wohnt in einem Korb oder Haus« Vexikvitv. 1 -· XII- « -.-s -:- ON Wo ist der Landstreichet, der die Holzleserinnen U schreckte? prof. salutiere Gedanken « splitter. 0 Da ist neu lich ein Tramp verurtheilt wor den, weil er als Iblinder Passa gier aus einem Frachtzuge eine Fahrt »gestoh len« hatte. Ge - schieht ihm « recht, warum . annettinåe er icht aleich das ganze Bahnsystem sit st· st Auch ein Glück lommt leider selten allein. « Es bringt Gratulanten mit. III VI si Famose Kerle, diese Buren. Die reinste Johannisburger Auslese. Ik si· sk Viele Menschen machen Alles mit, ohne etwas mitzuschaf2n. III st Die Politik verdiwt nur den Cha- · kalter-, der keiner ist. I III st England geht den ,.Krebggang«. »Ja Wasser und zu Land«. st- stt II· Nachsicht ist die Mutter des Schleu drians. M III st Mancher »Moderne« schreibt so viel, daß ihm keine Zeit zum Denken bleibt. III !- Il China wird willig, weil die Mächte sonst weiter Gewalt brauchen würden. s- -I· sie Jetzt gehss dem anieritanischen Voll an sden Kragen, es hat sich näm lich ein Kragen-Trust gebildet. «- s y Uebersetzunggbliithe: »sirotvberry short cake« —- ein um Erdbeeren zu kurz gekommener Kuchen. di- sk st Getvohnhcit ist entweder unser be ster Diener, oder unser schlimmster Meister-. « «- - Was bei den Männern »Rubberi·. Neck« ist, heißt bei den Frauen »Schwanenhals«. I- III Il Ein Mann mit leichtsinnigen An wandlungen tann sich bessern. Ein Musterknabe is: hoLfmIångsloT l i i l Den schwersten Stand hat der Me- X diziner. weil er den Kampf mit dem ; Lebenu nd mit dem Tod zugleich auf- « nehmen muß. i a- ss- iei ! - n Louisviuk hat sich ein Komiker-s trut gebildet. Ob es sich um kleine « oder große handelt, wird noch geheim gehalten. si- -i- — si· Obwohl es paradox erscheint, haben sich doch die Mächte bei der Politik der offenen Thür ein wenig die Finger geklemmt. se- -I· si Ein Herr Hogghead hat um die Er laubniß nachgesucht, seinen Namen ändern zu dürfen. Er wird sich doch nicht betroffen gefühlt-haben -i- « Früher wurden die Menschen kriegs miide, in China sind wir jetzt Gott sei Dank siegtsmiide geworden. Alles kehrt heim· II If If Zur Erinnerung an die Erfolge in China, die ja meist zu Wasser wurden, oll das Gelbe Meer fiir ewige Zeiten Idee-see genannt werden. O sc sc Spanien hat sein-en Militär:Attache von Washington zurückgezogen· Was es in dieser-Hinsicht zu wissen brauchte, hat es ja schon 1898 gründlich tennen gelernt. —-..--— Arbeiter-versicherung. Den Segen derArbeiterversicherung erläutert an einem besonders bemer kenswerthen Beispiel ein Aufsatz der - »Kreuzztg.", der von dem Griegheimer : Brandungliick handelt. »Wäre«, so: schreibt das Blatt, »das Griesheimer i Massenunglück rund 15 Fahre früher vorgekommen, so hätten essen Opfer, welche fast ausnahmslos dem Arbei terstande angehören, einen rechtlich er zwingbaren Anspruch zur Schadlos-- . haltung —— wir sagen nicht zu viel ; wohl kaum auf einen Groschen erheben « können. Die frühere Gesetzgebung hätte sich hierfür als durchaus unzu liinglich erwiesen. Wie dag- gemeine « Recht nur bei einem durch Verschulden anderer herbeigeführten Schaden und ; auch dann nur gegen den unmittelba- « ren Urheber-, ost einem armen Teufel von Arbeiter, einen Entschädigungs- s ansprach gewährte, so verlangt-: auch - das Reichshaftpflichtgesetz für die Haftbarkeit der Fabrikhecrn, das-, ihsn « oder einem von ihm angenommenen Leiter oder Aufseher ein Verschulden : an dem Tode oder der Verletzung des s Verunglüctten nachzuweisen war. Aber « auch in diesen Fällen muten der Raph lveid durch Klgge bei den orIisntlichen Gerichten, als-) in der Regel-unt Blu- T walte-zwang etc-ftenvors-«Jufs und an- . deren Weiter-engen erbr cht werden. I Da an der Exp.osion in Gri--:—heini bis . jetzt weder d-«.:: Fadriknnternelxner noch e«·1 er der r:n thr. ««,u-. Leitung be- « rufenen Personen ein Verschulden bat vorgevorfem geschweige denn hat such mviesen Tau-den könne«-, so würde ein Leshtsanuruch den b;t der Ortes heimer -Katastrophe Verunglüetten L oder ihren Familien nach Lage der früheren Gesetzgebung fchlechterdings verfa t geblieben sein. Die fo schwer betro fenen Opfer hätten lediglich die öffentliche Armenpflege und die Mild thätigieit anderer in Anfpruelg nehmen können. Heute tritt die Ar eiterver sicherung zugunsten der Getödteten und Schwerverletzten, bezw. deren Hinterbliebenen und Angehörigen ohne weiteres in Wirksamkeit und wendet, wie in genauer Berechnung auseinan dergesetzt wird, fiir die armen Opfer jenes Ungliickg eine Gesammtsumme von beinahe einer Million Mart auf. Damit foll, so schreibt das Blatt, nicht gesagt sein daiz nicht auch die Private Hilfsthätigteit sich entfalten solle Jm Gegentheil, diese ist angezeigt, um schnell einzugreifen, die ersten Wunden zu stillen, fiir die nicht Versicherten zu sorgen, das ver-schüttete und zerstörte Privateigenthum ersetzen zu helfen u. a. m. Aber nachhaltig und dauernd wirksam auf der Grundlage eines Rechtsanspruchs die Existenz zu sichern, das ist und bleibt die schöne Pflicht und der Erfolg der Arbeiter oersicherung An folch einem Beispiel, wie es das Leben dringt, wird die Er ienntnifi von neuem gestärlt: Unsere sociale Versicherung ist doch mehr als »etwas« werth -— — - --.————— Herrenlofei Possen-IV Von der Sorafalt des Publikuns bekommt man im Postdienst n cht in Leier Beziehung einen hoben Begriff Eis mag Manche in Erstxunen setzen wenn sie höre-. si, ,-.i wie haben Summen die Postans veisunaen, die niemals zur Zahlung peiisentirt meiden, im Laufe Jer Zeit anmachfein Dies ailt natür tich auch in anderen Ländern; aber nicht überall verfährt die Posterwal tui a mit derartigen Geldcrn in dersel ben Weise, wie eS bis jetzt bei uns Brauch war. Bis zum heutian Taa ·baben sich bei uns iiberx 27 Mi llirsnen Dollars lieirenlose Polianwei funag Ge lder an es haust Jin Vergleich zur Lijesairs mt summe der Posimiaeisunaem welch unsere Reaieruna in den-ZE- Jahren ausaeiiellt bat, in oenen sie ein ,.s-lioner) Order«-Si)stem betreibt, er sch«int dies freilich nich: gar dochf denn Diese Gesammifucnme beläuit sich assf .und 4000 Millionen Dollarsa Aler 1e: enfalls muß ein arofzer -heil un seres Publikums recht fahrlässig mit solben Mel-zucken umaeben Und oliaer Bett- :a un: faßt, wie aesagt nur oie bis Jetzt aIr nicht reclasnirten Posi aiiweisuna5- Gelder; manche andere sznd durch DunlilakAnnseisunaem deren die Neqierun» unaefäbr 50,000 im Jahr ausstellt, schließlich doch aus gezahlt, resu. dem Libicnaer »wider statiet n orden· Auf mannigfache Les-. se aeden «.:osk-Anneisunaen verloren: manche befinden sich in falsch oder auch aar nicht adressirten Biseferh und rech; viele werden statt derQuittungen weg geworfen, zerrissen oder verbrannt Letzteres ist besonders mit. internatio ralen Pastanroeiiunaen der Fall nko die Quittunaen dieselbe Größe hab-n, w e die Anweifuujen selbst, wenn auch nicht dieselbe Farbe In man-lieu auswärtiaen Ländern nird die Zahlunagvemflichiuna der iost auf solche Anweisungen nir fiit eine bef am nie Zeiikruer .:;n-it(.iint nachher verfällt das- Geld dem Post dienst selbst. Onkel Sam aber bat noch ikemals eine solche I,eit- Beschränkung eisiaefiibrt , er bonorirt die Anweisun aen nach noch so langer Zeit, wenn sie ordnuna aesnäsz prasentiet werten. Zustände tu Hat-it. Von den Zuständen in der Nega republit Hanti entwirft, wie der ,,Globus« mittheilt, der Engländer H. Prichard in seinem Buche ,,Wher( Black rules White« das denkbar trau rigste Bild. Die Hauptstadt des Lan des befindet sich stetig im Belagerunas zustande; das Heer besteht aus 650c Division5-Generälen, 7000 anderen Osfizieren und 6500 Gemeinen. Di Landstraßen stehen unter Wasser, unt Prichard erzählt, daß er in zwe Stunden auf der Hauptstraße ein unt denselben Fluß 81 Mal überschritt die Brücken befinden sich in einem Zu stande, daß ein Sprüchwort besagt: »Wenn du eine Briicte siehst, so um gehe sie.« »Schlimmste und brutalsts Militärherrschasi ist das gewöhnliche Regierunggsystem Ein organisirteå System der Unterschlaguna ist die an erkannte Ordnung der Dinge unter allen Staatsbeamten, sodaß ein ans deres ,,nationales« Spriichtvort sagt. »Den Staat zu berauben ist kein Raub." Das Land sinkt schnell in die schwärzeite Barbarei hinab. Der Ka tliolizigmus, der ehedem Staatsrelis aion war und es nominell auch jetzt noch ist, ist thatsächlich durch den Bau doux-Fiult mit seinen Menschenopfern abscheulichen Qraien und stannibaliss mus ersetzt. Unter solchen Umständen darf es nicht überraschen, daß, wäh rend zu Beginn deg 19 Jahrhunderte 46,000 Weiße in Hayti lebten heute nur- noch kaum ZUO Vorhanden sind deren Zahl sich natürlich nicht ver mehrt: können doch Weiße teinenLands besiß haben, haben sie doch keine Aus sicht auf Erfolg vor den Gerichtghöfen und betriiat sie der Staat doch bei je dem Geschäft. — Prichato’g Schildeq runa, so bemerkt der »Globu—-,« zu die sen Citaten, ist wohl etwa-Z übertrie ben, aber trotzdem liefern die Zu stände in Hahti den Beweis für die Behauptung, daß die einanzipirtev Schwarzen sich nicht selbst regierei können-. Ein Besuch bei Verha. Ein Mittäinvfer der But-en (G. Maennchen) veröffentlicht in der »La Plata-«Zeitung« feine Kriegserinne rungen aus dem Transvaal und schil dert unter anderem fein erstes Zusam mentreffen mit dem Generalcomman danten Louis Botha in der folgenden interessanten Weise: »Ich hatte Botha anfangs wenig zu Gesicht bekommen, bis ich durch meine Ernennung zum Commissär der deut schen und deutschsprechenden Corps mit ihm öfters in Berührung kam. Nie vergessen werde ich meine erste Be gegnung mit ihm. Ich war eines Sonntags Nachmittags herübergerit ten in sein Hauptquartier, um über die Errichtung eines eigenen Commis sariats fiir uns mit ihm zu unter-; handeln, denn wir wollten nicht im mer von der Gnade eines Burencom mifsariats abhängen. Wir hatten z. B. seit-drei Tagen kein Schlachtvieh bekommen. Das HauptquartierBothcks bestand aus mehreren selten, einigen Wagen, weidenden Pferden, Ochsen und eini gen Gruppen Buren, die schlafend oder spielend dort herumlagen. Auf meine Frage: ,,War dee general?« wies man asuf ein Zelt: ,,Dar so in die tent!« Dieses ,,dar so« ist charak teristisch. Aus der Länge des Wortes lann man so ziemlich genau die Ent fernung schätzen. je länger der Bur das Wort zieht, desto weiter die Ent fernung, und es kommt vor, daß zwanzig »a« nicht genügen würden, um die Länge dieses ,,d-ar« zu bezeich nen. Jn meinem Falle hatte das Wort jedoch nur ein einziges »a« und mit wenigen Schritten hatte ich das Zelt erreicht. Jsch sah hinter dem Vorhang ein Paar Füße, deren Harten und Zehen ebenso weit aus den Strümpfen her ausschauten wie bei mir. Ein Blick ins Zelt belehrte mich, daß der General schlief und ich legte mich auf’s War ten, weil ich aus Erfahrung wußte, daf; man nicht gerne aus einemSonn tagsnachmittagsschläfchen gestört wird. Ich hatte inzwischen Zeit, mich im Lager umzusehen. Da war keine Wache, teinDovpelpvsten vor dem Ge neralszelt, keine Schaar von Adjutans ten, stets des Wintes gewärtig, keine ab- und lzueilenden Qrdonanzen, ge nug, es fehlte alles, was zu einem re gelrechten Hauptquartier gehört. Auch für mich gab es reine Anmel dung; sonst muß man an mindestens sieben Jnftanzen vorbei, ehe man die hohe Person erreicht; hier lag sie fried lich vor mir auf der Erde und schlief den Schlaf des Gerechten. Und es war ein gesunder Schlaf, denn als ich nach einer Stunde Wartens anfing, mich bemerkbar zu machen, reagirte der Schläfer absolut nicht darauf-s- ich mußte ihn schließlich angesichts der vorgerückten Stunde»doch werten. Wie zu erwarten, war er ob der Störung ungnädig und wüthend piepste er mich an: »Warum tvmm Yelle an Sonntag? Dent Yelle, it will min Sonndag niet hebbe ot?« Dcraj urgerle olefex Anfang etwas und ich antwortete ihm: »,,Ja, denk General, onfe mensche will an Sonndag niet eat nitZ Uns hett foerre dree Dagen teen vleesch niei gehat niet!« ·Botha: »Jk is niet Commissar niet!« Ich: »Nee, mar Yelle is general en as general will, gat uns becht, Denn mnt general ol help, dat uns kann tost trei. Jn diesem Tone ging es weiter, er immer noch auf der Erde liegend, bis wir uns schließlich oerständigten und er uns ein Commissariat zu geben ver sprach. Ich verlangte ein »Pampier« darüber, welches er mir nach längerem Sträuben in flotter, hübscher Hand schrift ausstelltr. Nachdem der geschäftlicheTheil erle digt war, wurde er gemiithlicher, bot mir einige Orangen an, bon denen er einen ganzen Korb voll im Zelt hatte und fragte: »Alle ig Deutsten is je offizier?« LllH ich ihm sagte, daß ich Reserve offizier sei, meinte er: j »Na denn tann ek je diese Brieff woll vertrouwen.« Dabei holte er einen offenen Brief aus der Tasche, gab ihn mir mit der Weisung, das Schriftstijck bei allen unseren Commandog vorzulesen und es binnen drei Tagen wieder-zubrin gen. Die Antwort, die er auf den Brief gegeben hätte, könne sich wohl jeder denken. Als ich mich ntit kräftigem Hände druck verabschiedet hatte nnd wieder aus meinem Gaul saß, war mein Er stes, den Brief zu lesen. Er war von Lord Roberts und sicherte Botha fiir den Fall, daß· er binnen acht Tagen die Waffen niederlegte, eine einmalige Gratifikation von 50,()00 Pfund (250,()0()) und bis an sein Lebengende eine jährliche Rente von 10,0()0 Pfund (ti;5(),()0(«)) zu. Meinem Austrage ge miiß las ich allen Commandog den Brief vor-. Ich machte in den nächsten beiden Tagen möglichst auggiebigen Gebrauch von dem Briefe und brachte ihnk am dritten Tage Botha wieder zu ru .« Mikroskopmensctilein nnd sittcnschcnriesr. Vor einiger Zeit hat der englische Naturforscher William Crooteg den Nachweis geführt, wie die Größenber hältnisse des Menschen den Anblick der Natur beeinflussen. Er entwickelte zu nächst die Erscheinungen, die sich einem Beobachter darbieten müßten, wenn ex so mikroskopisch klein wäre, daß die Moletularlräfte, deren Wirksamkeit wir im gewöhnlichen Leben taum be merken, fiir ihn augenfallig und ge H waltig würden. Jn diesem Falle müßten seine Wahrnehmungen ihn verleiten, an der Richtigkeit sehr vie- , ler, wenn nicht der meisten unalte kannten Naturgeseße zu zweifeln, ja er würde fast gezwungen sein, ganz andere an ihre Stelle zu setzen. Setzen wir mit Crookes solch ein mikroskopisch kleines Menschlein auf ein Blatt, neben einem Thautropsen; neugierig nähert es sich dem Tropfen und berührt ihn. Dabei findet er, daß die glänzende Kugel des Thau tropfens dem Druck nachgiebt wie ein Kautschulball und überhaupt elastisch ist. Will aber irgend ein Zufall, daß die äußere Oberfläche stärker einge drückt oder zerrissen wird, so ergießt sich aus der Kugel eine flüssige Masse, die das Menschlein ergreift und rasch mit sich fortreißt. Nachdem es eine große Strecke weit fortgeschleudert worden, tritt ein Ruhezustand der ließenden Masse ein und das Mensch lein sindet sich an ihrer Oberfläche mit großer Kraft festgehalten, ohne daß eg ihni möglich wird, sich zu befreien. Mehrere Stunden vergehen, wäh rend deren das Menschlein die Be obachtung macht, daß die Masse, von der es festgehalten wird, immer mehr abnimmt Und zuletzt völlig Verschwun den ist, womit ihm seine Freiheit wie dergegeben ist. Es gelangt auf seinen weiteren Forschungsreisen an einen großen See, den wir allerdings nur für einige verschüttete Wassertrovfen erklären würden. Dieser See zeigt nun die merkwürdigeEigenschast, daß seine Oberfläche zwar horizontal ist, sich aber am Rande rundlich abdacht. Der kleine Mensch beschließt nun, etwas Wasser in einGesäß zu schöpfen. Diese Ausgabe erfordert indeß eine große Anstrengung und es dauert geraume Zeit, ehe es gelingt, etwas Von der zähen Masse zu erobern. Jn dem Ge fäße hält aber die Flüssigkeit sich so fest, daß es nur durch heftige Stöße gelingt, etwas von ihr wieder heraus zubetornmen Aug all diesen Versu chen wird der kleine Mensch zu der Ueberzeugung gelangen, daß im Zustand der Flüssigkeit die Materie Kugelgejtalt annimmt oder doch eine stetig ge lriinimte Oberfläche zeigt; ferner lasse sich eine Flüssigkeit nicht aus einem iu ein anderes Gefäß schütten und widerstehe der Schwere, so daß letztere teineiaoegg eine allgemeine Eigenschaft der ffKörper sein könne. Wollte dieses-« kleine Menschlein etwa die Wärme-Erscheinungen studi ren, so entstände ihm eine unüber windliche Schwierigkeit daraus-, daß es auf mechanischem Wege keine Tem Peraturerhöhungen zustande bringen kann. Auch auf chemischem Wege tann es kein Feur machen, da es ihm unmöglich ist, Flüssigkeiten aus dem einen in ein anderes Gefäß zu gießen nnd ihm also die zur chemischen Ana luse nothwensdigen Manipulationen ewig unmöglich sind. Wenn also die ses LUtenschlein auch an Verstandes schärse uns weit überlegen wäre, so würde ihm doch, lediglich in Folge sei ner törperlichen Winzigleit, dåk Na zur ein mit sieben Siegeln verschlosse ness Buch bleiben müssen. Aber wie, wenn das denkende Wesen in Riesengröße aus der Erde wandelte, wenn dieser Menschenriese an Volu nxen sich zu uns verhielte, wie wir zu dem mikroskopischenMenschlein? Dann wäre dieser Riese übel daran, sowohl wag seine Erhaltung, als auch, was sein Verhältniß zu der umgebenden Natur anbelangt. Wenn das mikro stopisch kleine Menschlein z. B. unter keinen Umständen im Stande ist Feuer zu machen, so tann der Riese kaum eine Bewegung machen, ohne daß Fun ken sprühen. Das Erdreich, das er mit der Faust vom Boden zusammen rasst, würde sich lediglich durch die Zusaniuienpressrmg bedeutend erhitzen, ja, unser Riese müßte zu der Ueber « zeuaung kommen, daß alle Gesteins massen der Erde, die härtesten Felsen nicht ausgenommen, die Eigenschaft besitzen, durch geringe Reibung in Gluth zu gerathen und leuchtend zu werden, wie wir dies vom Phosphor sagen. Die einfachen Veränderungen der lsjröszenverhältnisse des Menschen müssen also, wenn sie bis zu einem gewissen Grade reichen, den ihn um aebenden physikalischen und chemischen Erscheinungen ein wesentlich anderes Gepräge verleihen. Diese Größenun hältnisse sind aber offenbar durch die Schwertrast an der Oberfläche der Erde bedingt und so müssen auf frem den Weltkörpern, deren Schwere we sentlich größer oder geringer ist, als die irdische, schon allein aus diesem Grunde lebende Wesen von den irdi schen verschieden sein. ——-———.————— Der Liidecker Gen.-Anz. druckt aus dein Hann. Courier Glossen zu dem Kaisertoast in Bonn ab, mit dein an geblichen Schluß: ,,Volle Zustimmung wird er Kaiser mit dein Worte finden, das-, wir heute »Männer« und »Ver sönlichteiten« mehr denn jehranchenz aber ist dag Fehlen derselben nicht darauf zurückzuführen, daß sie doch taumRoum und Frechheit finden wür den wiirden, sich zu bethätisgen?« Ein neuer Posa, der den gesteigerten Wunsch ausspricht: Sire, geben Sie Gedankenfrechheitt Der Abdruck des Fußes eines Mannes ist bei einem Stücke Kohle, welches in Pittstom Pa» gegraben wurde, sichtbar. Sollte er von einem Manne stammen, der vor einigen Jahrhunderten gegen die hohen Koh lenpreise tickte? «