Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 03, 1901, Sonntags-Blatt, Image 13

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    ——l
Ein Inbilak dkk Derge.
Ieise-es Zuckun- iu elim- Abstrins
sent-Jude- 2000 Unsinn-es
Dek in Alpinistentreisen mitbe-«
kannte Betgführek Christian Klucken
l
aus Sils (Engadin), welcher in die-’
sein Frühjahr den berühmten englischen
Gelehrten und Ersorscher der füdames
tikaniichen Alpen, Edwakd Whympet,
- Christian Klncker.
auf einer wissenschaftlichen Tour ins
die Roer Mountains begleiten wird, :
feierte vor turzer Zeit ein feltenes Ju
diliiu:n. Er blickt auf eine 25jiihrige »
Thätigteit in feinem gefahrvollen Be- I
ruf zurück, während welcher Zeit er
nicht weniger denn 2000 Bergtouren
aussiilstte. Zwischen Monte Viso
(Frantreich) undGroßglvctner (Oester
reich) sind wenige namhaste Berg-.
spitzen, die er nicht bestiegen hat.
Dabei ist keinem von Kinder geführ
ten Touristen ie der kleinste Unfall pas
siri. Er selbst wäre einmal, von dcn
»Tai Schwestern« z:rrücklel)rend, bei
nahe abgestiirzt, als er sich von den
tastenden Touristen entfernt hatte, um
Eis zu holen zur Abtiihlung des Ge
träntes. Eine flinie Drehung und das
glückliche Erfassen eines Schneedandes
rette-e ihn. «
ikgssiw «
iieuer Zrnirkposirw
Glänze-de ostwärts-te patriar- ses mild-rast
erstaunten tituliert-Gelt
Oberst Wallace F. Randolph vorn l.
Artillerie-Reaiment ist tiirzlich zum
Chef des Artillerielorps, wie es auf
Grund der Arinee-Neorganisations
Bill geschaffen ward, ernannt worden.
Wallace F. Randolvh wurde in
Pennsylvanien geboren nnd war im
»steysione«-Staate einer der Ersten, die
lseirn Ausbruche des Viirgertrieges der
Union ihre Dienste anbeten. Er trat
schon irn April 1861 als Gemeiner in
das 7. Pennsylvanische Freiwilligew
Regirnent ein« Nach Verlauf eines
Wallace E· Rande-lob
Monat-z wurde er bereits zum Zweiten
Leutnant im Z. Artillerie-Regiment be
sördert, bei welcher Waffengattung
Randolrh seitdem geblieben ist. Mit
Ausnahme von acht Monaten, während
welcher er als Gesangener der Kon
föderirten im LibbysGefängniß zu
Nichmond, Ba» schmachten, machte er
den ganzen Bürgerlrieg mit. Randolph
gehörte u jenen Gefangenen des
LibquesängnisseT die durch herstel
lunq eines unterirdischen Tunnels ihre
Flucht bewerlstelligten. Jn Anerken
nung seines guten Urtheilsvermögens
und seiner bewiesenen Tapferkeit bei
der Vertbeidigung Wiitcheiters, Va»
irn Juni 18612 erhielt Nandoldh den
Rang eines Kapitänö, irn März 1864
wurde er Major. Als dann nach Be
endiqung des Biir erlrieges die»Frei-·
willigen auggeinuftert wurden. trat
Randutph zur regulären Armee über,
in oer er 1866 zum Kapitäm 1888
zum Maler im st. Artillerie-Regitnenle
und vor Ausbruch des spanischiarneris
laniichen Krieges 1898 zum Oberst
Leutnant ernannt wurde. Später er
folgte seine Beförderung zum Vrigades
General der Freitvilligen und Oberst
des l. Lllrtillerie-Negiments. Randclph
hatte während des leytgenannten Feld
zuges den Oberbefehl über die Attil
leriesBrigade in Tanwa, Fla» und
lcmrnaudirte dann unter General
Shafter die Belagerungs-Artil!erie vor
Santiago.
Oberst Randolph ist ein eborener
Truppenführer. Er ist mut g, ernlr
und verschwiegen Gelegenheit, eine
neue Probe seiner scharfen Urtheilsi
lraft abzulegen wird er bei den aus
gedehnten Schießversuchen haben, die
demnächst auf Sandy hool bei New
Wort mit verschiedenartigen Feld e
diiitzen angestellt werden. Zweck dieser
Versuche ils die Auswahl des besten
Erichs-keg- siir die Armee Ontel Sams.
Der jüngste Treuentriumph.
--·s ——-..-.
is Hist-Irrt ernannt
Die Zahl der weiblichen Rechtsan
tvälle hierzulande ist bereits eine große J
und noch im Zunehmen begriffen !
Palmyra, dem Countysitze von Marion i
County im Staate Missouri, aber !
blieb es vorbehalten, als rechtshin
digen städtischen Vertreter eine Dame
sich zu erliiren. Der Ort wählte un- »
längst ein Fräulein Mary Anderfon ;
zum Stadtanwalt. l
Fräulein Andergon ist erst 23 Jahre ’
alt. Außer als ldvolat, fungirt sie
noch als öffentlicher Notar und poli
tischer »Stump«-Redner. Sie erhielt
ihre Ausbildung auf dem Centenary
College zu Palmen-C an dem sie im
Alter von 18 Jahren graduirte. Den
Entschluß, die Rechte zu studiren, faßte
Fräulein Anderfon erst, als sie wäh- .
rend einer Relonvaleszenz »Kommen
tare zu den englischen Gesetzen« las,
ein Wert, das von dem in 1780 ver
storbenen berühmten englischen Ju
risten Blackstone verfaßt wurde und
das hauptsächlich von Rechtsftudirem
den viel benutzt wird. Fräulein An
derfon wurde im September 1899 zum
Barreau zugelassen und übt seitdem
in Gemeinschaft mit ihrem Vater, der
gleichfalls Advolat ist, die Amt-alls
slen Dame sus- lesnlru Vertreter einer Itadt (
(
l
W
Man) Andersmn
praxig mit gutem Erfolge aus. Auf
Zureden ihrer Freundinnen landidirie
sie bei den jüngsten Lolalwahlen in
s Palmhra fiir ihren dermaligen öffent
lichen Posten. Fräulein Anderson ist
wahrscheinlich in den Ver. Staaten der
erste und einzige Stadianwalt.
Der Eroberer Sihiriens.
sel- Insmtes ts- Itssmt des erfassen Ils
deeqers »Der-sk- geehrt
Die Versuche der Nordpolarfor
) scher, den Nordpol zu erreichen, sind
P bisher fämmtlich an der Unüberwind
s barteit der gewaltigen Eisharriere ge
s scheitert, auf die sie auf ihrem Wege
i nach Norden im arltischen Meere stie
) ßen und die ihrem weiteren Bari-rin
s gen per Schiff ein Ziel setzte. Der
; russische Vizeadmiral Makarofs glaubt
s nun, mit feinem Cisbrecher »Yer1nal«
im Sommer dieses Jahres sich einen
Weg nach dem Itvrdpol bahnen zu
lönnen.
Der ,,Yermal« ist nach dem Kosalen
Timofejewitfch Yermal benannt, der,
nachdem er durch allerlei Gewaltthaten
sich die Ungnade des Zaren Jvans des
Bierten, des Schrecklichen (1547 bis
1584), zugezogen hatte, mit 5000 Ko
) F ,.·’ , «... - : --.e
Verlust-Denkmal m TothL
saken das heutige Sibirien bis zum
Jttifch ewbette und seine Etobetmigcn
dem Zaun zu Füßen legte, worauf er
begnadigt wurde. Am Jttisch wurde
dann die damalige Haupt- und Han
delsstabt Tribut-It gegründet, wo Yes
« mak, det 1584 starb, ein Denkmal et
T hielt, das die beigefügte Abbildung
zeigt.
Ein Meålm der Jladfahrcr.
Loh-sendet Ausflug mittelst Zweit-obs
nach du- Vnsfaloet Ansstellung.
Zeheieäqlge Tone ts- dle oälste see set-älte
tmeg der Oce. Ginevrens-Bildung von Altes-O
Ins Oeste—peeisville Winke süs- Rast-t
Das größte Vergnügen sük einen
Radfahret besteht wohl darin, in ange
nehmer Gesellschaft und auf guten
Straßen durch eine unbekannte Gegend
zu fahren, deren landschaftliche Reize
sich mit interessanten historischen Er
innerungen verbinden.
Die günstige Lage Buffalos macht
diese Stadt zu einem angenehmen Ziele
für Radsahrtouren aus den Ost- und
Mittelstaaten der Union und aus dem
Dominimn von Kanada. Jn einem
Umkreise von 500 Meilen befinden sich
die Städte Quebec, Montreal, Toronto,
Ottalva, Portland, Boston, New York,
Philadelphia, Baltimore, Washington,
Richmond, Pittsbur , Cleveland, Cin
cinnati. Columbus,s ndianapolis, To
ledo, Detroit, Chicago, Miltvaulee und
viele andere blühende und voltsreiche
Ortschaften. Ueber die Hälfte der Ge
sammtbevöllerung der Vet. Staaten
gen vei den geringsten Strapazen und
thunlichster Einschränkung der Geld
ausgaben zu erzielen.
Eine Radfabr-Tour wird nur dann
für alle Theilnehmer einen erfreulichen
Verlauf nehmen, wenn auf die Behag- .
lichteit jedes Einzelnen von Vorn
herein geachtet wird, und geübte Tou
renfahrer sich den Leistungen der weni
ger geübten Radler anpassen. Sobald
das Radsahren eine harte Arbeit wird,
kann man füglich auch das Stein
klopsen als Sport bezeichnen. Und
wenn fchweißtriefende und knthbe
spritzte Männer und völli erschöpftc
Mädchen und Frauen spät bends von
einer solchen Radfahr-Tour heimkeh
ren, so war für sie das sogenannte Ver
gnügen lästiger und unangenehmer, als
wenn sie den ganzen Tag in einer
Office oder Fabrik zugekt s«!,t hätten.
Der kräftigfte und erfaykenste Rad
ler sollte stets den Zug beschließen, um
im Falle eines llnfalls hilfreich zur
Hand zu sein, und die Schwachen und
Crinatteten aufzumuntern. Eine Tour
von acht bis zehn Tagen wird die mei
sten Radsahrer befriedigen, und wenn
dazwischen ein Rasttag eingeschoben ist,
wird dieser den Reiz des Ausslugs nur
erhöhen. Schließlich bleiben auch bei
einer Radfabr-Tour die Fülle des Ge
Ruf-no und Baum-nis.
und zwei Drittel der Einwohnerschaft
Kanadas leben innerhalb dieses Ra
dius von 500 Meilen von Buffalo.
Der wohlbegründete Ruf Buffalos
als die kühlste Stadt des Landes wäh
rend der Sommerszeit, die vielen Mei
len wohlgepflegter, schattiger Straßen,
die schönen Bauwerte, die prächtigen
elektrischen Anlagen,die herrliche Land
schaft und die überaus zahlreichen At
trattionen der panarneritanischen Aus
ftellung, das alles macht Buffalo für
den kommenden Sommer zum Metta
aller Radfahrer, und die Letzteren be-·
gingen ein Unrecht, wollten sie die Ge
legenheit nicht freudig benutzen.
Ein solcher Ausflug bedeutet im he
ften Sinne des Wortes eine Verbin
dung des Angenehmen mit dem Nütz
lichen. Für den geringen Eintritt»
preis zur Ansstellung wird eine impo
sante Fülle lehrreichen Materials auf
allen Gebieten menschlichen Wissens zu
sehen fein. Die Erfahrungen und Er
rungenschaften eines Menschenalters,
in iibersichtlicher Form zusammenge
faßt, werden der großen Oeffentlichteit
dargeboten, um es jedem Einzelnen zu
ermöglichen, daraus persönlichen Vor
theil zu ziehen, und Niemand sollte es
versäumen, davon Gebrauch zu machen.
Das Leben ist oft eine Kette versäum
ter Gelegenheiten, und Keiner sollte
diese Kette durch eigene Versäumniß
urn neue Glieder vermehren.
Es wird thatsiichlich unmöglich sein,
die Ausftellung auch nur an einem
Tage zu besuchen, ohne Vergnügen und
Belehrung gefunden zu haben. Un
möglich sein wird es aber auch, einen
annähernd richtigen Begriff von der
Großartigteit und Schönheit der Ex
position, von der Nützlichkeit ihres Be
suches, durch den Bericht eines Bekann
ten zu erhalten.
Die Radfahrertlubs der verschiede
nen Städte sollten der Jdee näher tre
ten, die Ausftellung gemeinsam zu
besuchen. Urn aus einem derartigen
Besuche dann auch den besten, persön
lichen Vortheil zu ziehen, wäre den
einzelnen Theilnehrnern vorheriges
Durchlesen der Geschichte der verschiede
nen panameritanischen Staaten zu
empfehlen, und außerdem sollte sich
Jedermann aus den Beschreibungen
der ungireuungoovxerre rechtzeitig vie
jeniaen Gegenstände auswählen, welche
sein besonderes Interesse erregen. Ohne
sich iiber den ganzen Sommer in Bus
falo aufzuhalten, wird es selbstver
ständlich nicht möglich sein, alles zu
sehen, doch mit Hilfe eines vorher aug
gearbeiteten Planes wird man auch in
einer beschränkten Zeit viel erreichen.
Die finanziellen Arrangements siir
eine Tour nach Busfalo müßten eben
falls rechtzeitig getroffen werden. Der
Schaymeister des Kluds hätte die Gel
der der einzelnen Theilnehmer auf ein
mal oder in wöchentlichen Theilzahluw
gen zu lollettiren, um damit später die
Reisespesen zu decken, der Selretär
müßte sich indessen Jnsormationen
über die dein Klub eventuell zu gewäh
renden Begünstigungen u s. w ver
schaffen. Ein anderes Mitglied sollte
die Sorge über das chäel der Aus
fliigler übernehmen.
Um den Ausflug angenehm zn ge
stc lten, wäre zunächst die genaue Noutc
festzusetzen, und eine Liste der Theil
nehmer auszustellen. Jn erster Uinie
müßte darauf Rücksicht genommen
werden, das größtmögliche Vergnü
sehenen nnd der Grad des Vergnügens,
nnd nicht die erreichte Meilenzahl die
Hauptsache
Viel hängt von den Eigenthümlich
leiten der Gegend und dem Zustande
der Straßen ab. Eine Strecke von
50 bis 75 Meilen per Tag sollte das
Maximum, auch bei den besten Stra
ßen, bilden, doch wenn die Theilneh
mer einen erhöhten Genuß von ihrem
Angslug wünschen, sollten sie sich schon
mit 40 bis 50 Meilen per Tag begnü
gen. Ganz besondere Annehmlichkei
ten bieten Fahrten bei Tagesanbruch,
wenn eben der Morgen graut und die
Natur erwacht; trotzdem sollte sich Nie
mand verleiten lassen, die Fahrt ohne
vorher eingenommenes Frühstück anzu
treten. Die Rathsamteit einer etwa
zweistündigen Rast um die Mittags
zeit wird von fast allen Tourenfah
rern zugestanden.
Die erste Vorbedingung für eine er
folgreiche Tour bildet ein Statt in
guter Kondition. Jede Vernachläs
sigung nach dieser Richtung hin kann
von schlimmen Folgen für die Reise
überhaupt, wie fiir die Gesundheit im
Besonderen sein«
Jeder angehende Tourenfahrer sollte
sich daher mindestens 14 Tage lang
fiir die Reise trainiren, indem er täg
lich eine größere Strecke zurücklegt, bis
er das beabsichtigte Maximum erreicht.
Auch sollte jeder Radler auf der Tou
renfahrt nur Artikel benutzen, die er
bereits erprobt und längere Zeit benutzt
hat. So ist z. B. ein neuer Sattel,
wie vortrefflich er immer sein mag,
eine Quelle steten Unbehagens, und
ähnlich verhält es sich mit jedem an
deren Gegenstande der Radler-Aus
rüstung, nicht zum wenigsten auch mit
der Kleidung.
Auch Radfahrern, welche sich nicht
an einer ähnlichen Tour betheiligen,
sei dringend empfohlen, ihr Rad nach
Buffalo mitzubrian Die geringen
Transportkosten werden durch den Ge
nuß eines Aus-flugs per Rad nach den
Niagarafällen etc. bei Weitem ausge
wogen.
Nähere Jnformationen werden aus
Wunsch von dem Bureau of Publieitn
der panameritanischen Ausstellung in
Bufsalo, N. Y» gerne ertheilt.
W. Sheldon BulL
Zaikrilcauiskhkr Sport.
« Dis Ieise stem- sür athletilche nehmequ
tu der Basses-et Ansstellung
Das weise Bestreben der Veranstal
ter der panameritanischen Ansstellung
in Bussalo, die letztere zu einer beson
« deren Anziehungstraft fiir die Ameri
kaner jeden Alters nnd aller Stände zu
L gestalten, zeigt sich in der wohlwollen
; den Rücksichtnahme auf den nationalen
Sport in besonders vortheilhaftem
Lichte. Eine Arena, prächtig in ihrer
: Anlage, mit eine viertel Meile langer
Rennbahn und fiir alle gebräuchlichen
Spiele genügender Grundfläche, ist fijr
sportliche Ereignisse vorgesehen. Der
Zuschauerraum dieser Arena soll 12,
000 Sitzplätze enthalten. Man plant
die Abhaltung der Verschiedensten Arten
von Sportiibungen, doch sollen im
Allgemeinen Atnateure den Vorzug vor
prosessionellen Kräften erhalten. Ganz
besondere Beachtung soll den athlctis
schen Spielen zu theil werden, die aus
den amerikanischcn Universitäten ge
pflegt werden.
l
« Rassau-.A11hixlt.
Imm- dsdzeit des Großherzogs von LI
temlmtq and feiner Gemahlin-.
Großherzog Adolf von Luxem
kner ehemaliger Herzog von Nassau,
friert demnächst (am 23. April) mit
Großherzog Adolf und seine Gemahlin.
seiner Gemahlin, Prinzessin Mathilde
von Anhalt, die goldene Hochzeit.
Prinz Adolf kam 1839 im Herzog
thum Nassau zur Regierung, das in
Folge des Krieges von 1866 von Preu
ßen anneltirt wurde. Als dann 1890
der letzte männliche Oranier, König
Wilhelm der Dritte von Holland. starb
und den Thron seiner minderjährigen
Tochter, jetzigen Königin Wilhelmine
hinterließ, wurde Herzog Adolf als
ältester Vertreter der Nebenlinie Nas
sau-Oranien Großherzog des seit 1880
mit Holland vereinigten Luxemburg
wo die weiblichen Erben von der
Thronsolge ausgeschlossen sind.
Großherzog Adolf steht dermalen im
84., die Großherzogin im 68. Lebens
jahre. Das beigefügte Bild zeigt den
Großherzog im Aelplertostijm, mit sei
ner Gemahlin am Theetisch auf der
Bereinsalv in Oberbayern, wo der
Großherzog, der ein eifriger Nimrod
ist, alljährlich mehrere Wochen zuzu
bringen pflegt.
Jagdsport in der Südskr.
cisemnllsr. praktische Vorrlsmmg sur Erle
gsmg von Stets-how
Zu den Thieren, welche mehr oder
minder in ihrem Fortbestehen durch die
Menschen bedroht sind, zählt der Du
l gong oder Dujong, ein Seesäugethier
i f I
-—
J
ans der Unterordnung der Sirenen
» oder Seekühe. Sein Verbreitunggge
biet erstreckt sich vom Rothen Meer und
der Osttiiste Afritas über den ganzen
» Jndischen Ozean bis in die westliche
i Südsee. Ein ausgewachsener Du
? jong erreicht eine Länge von etwa zehn
Fuß und ein Gewicht von 660 Pfund.
Jn der Torresstraße und an der
Küste Neugitineas, tvo die besten und
eifrigsten Dujongjiiger zu finden sind,
; bedient man sich zum « ange des Thie
res einer besonderen arpune. Diese
s besteht aus einem 13 bis 17 Fuß lan
gem rundem Schaft aus Hartholz und
einer mit Widerhaten versehenen Eisen
spiyr. Das obere Ende der Harpune
ist mit Kasuarfedern verziert. Die
Jagd wird entweder am Tage als
Pirsch oder Nachts auf dem Anstand
jbetriebem Zu dem letzteren Behufe
Dnjongjäger anf dem Anstand.
wird bei Ebbe auf dem Riff ein Ge
riist aus Bambus mit einer Querplanle
errichtet. Am vorderen Ende des Ge
rüstes ist, als glückbringender Talis
man, die aus Holz geschnitzte Figur
eines Dujong befestigt, an der Haer
nenspitzc befindet sich eine 280 bis 330
zFuß lange Leine, die als mächtiger
IKnäuel neben dem Jäger auf dem
I Siandbrett ruht. Sobald sich ein Du
jong nahe genug zeigt, springt der
Mann in’s Wasser und schleudert dem
Thiere die Harpune in den Leib. Die
im Kanu wartenden Genossen des
Harpuniers werfen ein Tau um die
Schwanzflosse des Dujongs und hal
ten, abwechselnd rauchend, diesen so
lange unter Wasser-, bis er erstickt ist.
Das Fleisch des Thieres wird ge
salzen und geräuchert oder in Blech
büchsen lonservirt. Die dicke Speck
schwarte liefert ein vortreffliches Oel,
das als Heilmittel gilt, und die ge
gerbte Haut Treibriemen." Schädel
und Rippen der erlegten Thiere merke
von den Dujongjiigern als Jagdtro
phäen aufbewahrt
Gahriele dKnnunzia
Ein seiner der sprach- nus outsan
als Dis-tu- utzd Schriftsteller-.
Unter den jüngeren Schriftstellern
des neuen Italiens ist kaum einer, der
die öffentliche Meinung in einem
Grade beschäftigt, wie der noch nicht
40jährige Gabriele d’Annunzio, und
zwar nicht nur in seinem Vaterlande,
sondern auch im Auslande
Der Dichter, in Francavilla heisses
rara ausgewachsen und im Co egio
Cicognini zu Prato 1873 bis 1880er
zogen, ist Lyriler, Epiter und Drama
titer. Er hat sich aus dem Natur-erlis
mus, dem er unter dem Einfluß der
modernen Franzosen, vor Allem Zo
las, huldigte, zu voller Selbstständig
leit durchgerungen. In ihm vereinigen
sich Realisin115, Schönheitslultus und
Syrnbolit harmonisch in einer Form.
Von der alten Herrlichkeit italienischen
Kunstschassens auf allen Gebieten er
füllt, handhabt d«Annunzio dabei seine
wundervolle Muttersprache als ein
edles und gesiigiges Werkzeug mit sel
tener Meisterschaft. Namentlich seine
unter den Titeln »J romanzi della
Rosa« (die Romane der Rose), ,",J
romanzi del Giglio« ldie Romane
der Lilie) und »J tomanzi del Me
lagrano« (die Romane des Granat
apfels) veröffentlichten Romancyllen
haben d’Annunzic-s Namen weithin be
kannt gemacht, und Jtalien wie das
Ausland haben Veranlassung, die wei
»z
J
Gabriele d’Anuunzio.
tere Entwickelung dieses Dichters auf
merksam zn verfolgen, der in dem rei
zenden Villenort Settignano bei Flo
renz ein den Musen geweihte-s Dasein
führt, allen modernen Ideen zugäng
lich, oon ronianischer und germanischer
Bildung genährt und großen Zielen
zustrebend, die seinem Vaterland nicht
nur aus literarischem Gebiet zu Gute
kommen dürsten.
Drehbank Wettertianourp
sinnreiche Verbesserung einer bewährten Cr
tindnng durch einen Zeitungsmanm
Die bisher gebräuchlichen Weiterge
schütze smd meist sehr primitiber Na
tur, gewöhnlich kleine Mörser, denen
zur besseren Wirkung ein Schalltrich
ter angesetzt wird. An manchen Orten
ist der Schalltrichter auch senkrecht ein
gemauert, und der Mörser wird zum
Abfeuern unter-geschoben Diese Me
thode ist aber nicht nur sehr umständ
lich, sondern auch sehr gefährlich.
Den bestehenden Nachtheilen abzu
helfen, hat nun Redakteur Kanitz in
Ziirirh eine Kantine tonstruirt, deren
Handhabung ebenso einfach als prak
tisch und sicher ist. Sie besteht aus
einem Mörser mitHinterladerverschlusz
und einem lsz Fuß langen Schall
trichter, der mit dem Mörser fest ver
bunden ist. Das Ganze ruht in einer
Lafette und kann beliebig hoch oder
tief gestellt werden; ebenso ist die La
sette nach jeder Richtung hin drehbar
I , C
Das Kaniysche Wetter-geschütz.
und der ganze Apparat leicht trans
portabel. Die Bedienung ist sehr ein
fach, ein Mann vermag in einetMinute
zwijis Schiisse abzugeben.
Jüngst in Gegenwart von Abt-rh
nungen der Kantonsregierungen vor
genommene Versuche ergaben ein der
artiges Resultat, daß noch dieses Jahr
mit der A1i«ss':sllnng solcher Geschützt
zur praktischen Erprobung begonnen
wird.