Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 12, 1901, Sonntags-Blatt, Image 15

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    Iso· 79« Welle
Mitter Ediiyek,
mein alter Ejelis
widder da un ich
sein froh, denn ich
hen doch wenig
ttens widdek en
Warmen Wisse
Se, gleich un gleich
gesellt sich geiii un
wo die Frau is do
soll auch der Hosband sein. Aiower
was hot sich dek Philipp erscht gefreut!
So tiehsig hot er in sei ganzes Lewe
noch nit geäclt. Er hot gesagt: Ach
Lizzie’sche« was sin ich to froh, oag
ich widder bei dich un bei die Kids sin
jetzt gehn ich awioer auch nie nit mehr
von dich fort; bei den Weg, der Medus
weiler is doch nit mähd an michs
Sehn Se, do hot er reiteioeg schon
widdek an den Wedesroeilee gedeiitt;
Well, ich aeb nicks drum. wenn er
mich nur nit widdee fort geht, dann
kann et sonst duhn was et will. Die
Kids hen sich auch gesteit, daß ih
Diihd ividder do ewese is un hen ac
sagt, der Pa de t jetzt ganz annersch
tet gucke. Un das is e Fäat, wann er
nit noch daseltoe gute dumme Gesicht
hätt, dann hätt ich ihn sascht selbst
nit mehr geiennt. Se müsse nor emol
sehn, was sich dee Phil en Bauch ge
tehst hot, wei das is auteseit un dann
noch e anneees Ding; er thst sich auch
jetzt widder seine Wißlersch, do fin ich
sioh dasoe; wisseSe mit fein Fehs mit
aus Wißlerfch, do hot et mich zu eis
tis geguckt. Well, ich will Jhne auch
setz noch oeezehle, wie der Philipp is
heim komme. Sie wee’n noch iieinem
bere, daß der Mister Wedesweilek soc
mich e Dispiitsch zu den Philipp ge
schickt hot, soc auszusinne, warum er
nit heim komme duht. Well, was ich
sor e Ennsee kriegt hen. das wisse Se
noch. Das Riesolt war, daß ich mit
die Kids an jeden Techn, wo komme
is, nach den Diepoh sin« betahs ich hen
sdoch nit sor schuht geivißt, wann et
komme duht. Die stids hen aus die
Schuhl heim sein misse un ich heii se
jeden Dag so ebout sechs mol non
Tapp tu Tol) dresse und lliene misse,
bikahs mer will sich doch nit blainite.
Die Nehbersch hen Fon itower mich ge
niecht un hen Riemen-is gemacht. Die
Kids heii e paar inol driioioet ge
gteint, betahs se hen nit gegliche, wann
die anneee Kids ein die Stiitt aesaat
hen. die Schtwah deht mit ihre Tieib
ausriicle. Jch hen aiowee zii se gesagt,
newwer meint was die Annete sage,
mit gehn unseren Pa miete un das is
kein Mensch sei Bißneß. Well uss en
chöne Dag fin met zum vierte inol an
as Diepoh gewese; die Trehn is koni
nie un, die Leit siii ausgestiege, aw
tvee dei- Phil war widdee nit dein; ich
kann Jhiie gar nit sage, ioie disgostei
ich gesiehlt hen. Uss emol duht der
Johnnie en seichteeliche Krisch, ich dreh
mich eiuni un do steht en Tscheiiie
mönn do un gibt den Biib en Seijz.
Nifnkns hab icki time kmnl nnrfi Fsiiss
hen schnappe gelonnt, hot mich derFel
ler um de Hals lriegt un hot mich
auch en Kiß eckfäettli uss mei Mailche
gewive. Jch hen en taute Schrei ge
lasse un das hot e allgemeine Sträu
schen gewwe. Jetzt hen ich erfcht aus
gesunne, daß der Scheinemiinn nie
mand annerschter war, ioie der Phi
lipp, wo sich die Wict usfaesetzi gehabt
hot, die er von hier aus mitgenomme
It. Ich hen ihn oss Fiors das eilig
ing teiteweg abnemme ma e un wir
ich sein schöne Platttopp, wo gescheint
hot, als wann er mit Behlen gez-al
lischt gewese wär, gesehn hen, do fm
ich erscht sehne gewese, dafi es mein
alter Esel geivese ig. Do hen ich ihn
dann ganz wallontierle en gute Riß
gen-we un das hot ihn so getictelt, daß
er noch mehr hot haivwe wolle. Sell
hen ich oss Kohrs nit gedahn, ich hen
gesagt, so mündliche Angelegenheite,
die müßt met in sein Heim abinache.
Do is er denn auch sattisseit gewese
un mer sin sor heim gescari. Jch hen
e paar mol genohtist, daß der Phil
immer an sein Buiem eeunigesichlt
hot un dann hot et immer den iiopp
eschehlt. Jch hen ihn schließlich ge
fragt, was die Miitier wär, er hot am
toer gesagt «Nattin35« un do hen ich
gedenkt« o well, ich iver’s jo schon noch
aussinne. Wie mer heim fm tom:nc,
do hot der Wedesweiler in Front von
sein Plztz geitanne un hot en Schuh
ner Bier in iei Hand gehabt, der war
groß genug, daß e schmale Familie
acht Dag lang ihren Dorscht ätt mit
lösche könne. Der Phil hot mit ein
Schluck das ganze Bier drunne gehabt
un dannhoi er seine Wißterich abge
leclt ur- hot gesagt. das wär derStofs.
Osf Kohrs hot er den Wedesioeilek
sor das Bier bezahle gemißt, betahs
libberel is der Kanne nit. Mir sin
dann heim un do fot der Phil seiKutt
ausgezoge un zwi che Jhne un mich
auch sei Buhiemhemd Was die Kränk,
hen ich gedenlt, was fällt dann dem
Feller ein. Er hot dann an sein Neck
eru efuchtelt, dann is er ganz weijx in
sei z ehs geworde un hot gesagt:,,« eizt
hen mer die Bescheerung. jetzt is alles
sori!« Jch muß soge, ich sin geschlehrt
gewese. Er hot sei Koht angezoge un
hot sein Hut ussgeseht un dann is er
sortgelause, als wann das haus an
Feier wär-. Well, ich hen nit ausmache
gelönnt, was die Miitier war. Ich
hen e Cieit lang gewart un dann sin
ich zu dem Wedesweiler gan e, bitahc
ich hen den Weg gesiclert, me bie er hot
usi einmal Dorscht kriegt un is hinge
lause, sor sich en Drint zu hole. Aw
wer er is nii bei den Webesweiler ge
wese, un ich kann Jhne sage, das Ding
hoi mich geposseli. Der Johnnie hot
gesagt, er hätt gesehn daß der Pa
nach den Diepoh gelaufe war un do
hen ich gedenkt, geb emol acht, bet Kun
ne is am End mehbie widder fort. Do
hen ich awwer mei Jäclett an ezoge im
sm nach den Diepoh gelaufe, so schnell
wie ich gekonnt ben. Wie ich hin sin
komme, do is mich der Philipp entge
qegckomme un hot e Fehs gemacht, fo!
1,äppic als wie en Tetkie, wann »Es-i
Denksgiffendel gepäßi is ur. et fieb!t.
sein Kopp noch an sein Neck. Er bot
cis-fand es wär alle ablrecht, ietzt dählie
mer heim gehn un dann sollt igemol
ebbes sehn, was autseit wär. o sm?
ich eniol neigiekig, was das is. Mit
beste Nigards Jahrg
» Lizzie Hanssiengel.
Zwei Fahne-L
Skizze von H. Ritter.
, Es liegt ein Städtchen im Gebirg-J
i das für jeden, der es zum ersten Male »
jsieht, eine Entdeckung, ein unvermu-.
k thetes Schaßfintden bedeutet; wie ein»
s Gdelstein liegt es tief unten in felsigert
;Spalte. die in dem Hochlande des-1
" Gebirges klafft. Ueber grüne Weiden
und sdüstere Heiden totnmt man heran
iuntd steht plötzlich am Rande einer
Igiihnekwm Thaksschluche vie ein Fluß
idurchbrausL Auf den schmalen Bor
! ten an beiden Seiten des rauschenden
! Wassers ist das Städtchen aufgebaut; ,
! angeklebt an die Felsen in dichten
» Straßenzeilen. Altmodische, stattliches
· Patrizierhäuser mit Wetterfahnen und l
Wasserspeiern ragen auf, und über
ihnen thronen auf schroffen Fels-ökon
ten diistere Burqtriimmer. Von del
Hochebene herab ziehen von drei Sei
ten her die weißen Bänder der Land
straßen in die Gassen, die in ihrers
. Lebendigkeit mit dem Gewerbefleißf
i und bürgerlichen Behagen in erstaun-1
lichem Gegensatz stehen zu derGebirgss
wildntß, die man stundenlang durch
wandeet hat. Auf der einen der Land-’
, straßen geschahen die beiden Fahrten,:
Damals-, in der guten, alten Zeit, in7
'der wir noch jung waren. . . j
i Schnee deckt alle Berge ringsum.
- An den Fels-wärmen hängt er in
glitzernden Streifen untd Fetzen, unter
brochen von dunklem, senlrecht abfal
lendein Gestein und dem Mauer-leisten
der Terrassen, auf denen die Fabri
kanten ihre Tuckjstücke ausspannen.
Aus den alten Häusern ruht er in
dicken Rappen; an den Rinnen und
« Wasserspeiern der Dächer hängen
- mannslange Eiszapfem Eis - Borten
haben die Fluth des Gebirgsflusses zu
schmaler Rinne eingeengt. Eine klare,
kalte Luft liegt über dem ThallesseL
Auf den Vergkiirmnen fließt eine wun
derbare Färbung in ihre lrystallene
Helle, ein blauvioletter Aguarellfar
benton auf der einen Seite, ein glän
zend goldgelber Streifen, der die Sil
houetten des Buscknverks und derTanss
nen durchfunkelt auf der anderen Ber
geshöhe. Dort über den galt-umran
deten Kämmen stansd bis vor wenigen
Augenblicken die Sonne. Zögernd sank
sie hinter die Berge, denn ein lustiges
Schauspiel im Thal fesselte die uralte,
immer heitere Weltenmiutter.
Die Jugend des Städtchens fährt
Schlitten auf der Landstraße auf der
wundervollen, sanft abfallenden Bahn.
die es in solcher Vollkommenheit nir
gendwo wiedergibh Eine dunlle, eis
geglätteteFiihrte läuft zwischenSchnee
streifen iioer die Mitte der Landstraße
Auf ihr jagen lange Rufens-Schlitten
abwärts. Gleich schwarzen Pünktchen
erscheinen sie, einer hinter dem ande
ren, oben an der Biegung. Sie ver
größern sich in rasen-der Geschwindig
teit. Eine enganeinander geklammerte
Gruppe tlieiner Menschlein sitzt aus je
dem. Man sieht einen Augenblick ihre
hintereinander gereihten winterrothen
und vergnügten Gesichter, ihre zum
warnenden Schrei weit aufgerissenen
Miinden Dtnn sausen sie vorbei aus
donnernden Aufen, bis dahin, wo ein
Schlußsprung aus’s Straßenpslaster
die Reise beendet. Dort ergreift einer
der Mannschast die Zugleine desFahr
zeuges, und so trabt man wieder auf
wärts neben der glatten Bahn her,
inmitten eines Gewimmels eilsertiger
Menschlein und Schlitten und eines
vergnügten Stimmengewirrs, das an
den Berghöngen widerhallt.
Auch Posiillons Wilhelm stampft
neben der Bahn zur höhe der Straße.
Er hat teinen Schlitten bei sich, aber
fahren will und wird er doch, kraft
seiner Autorität, die ihm, dem gefürch
testen Schlöger und Straßenbengel des
Städtchens-, einen Platz auf jedem
Schlitten sichert. Ein vierschrötiger
Kerl von etwa vierzehn Jahren ist er,
mit breitem, rothen Gesicht und breit
gezogenem Munde. Eine aus einem
abgelegten Unisormrocke seines Vaters
geschneiderte Jacke umspannt mühsam
seine Schultern und läßt die rothen
Fäuste in den rothen Armen lang aus»
den Aermeln heraushängen. Postsilq
lons Wilhelm tnufft sich trabend durch l
. das Gewühl der Kinder. Eine lachende ’
· und schreiendeGruppe, die er von fernei
« an der Abfahrtsstelle erblickt und die»
zweifellos ein sich präge-indes Knaben- ·
paar umsteht, läßt ihn fiir denRest des l
Weges seine Eile ver-doppeln
Was ist los? schreit er schon von
weitem und fchlenkert die geballten
Fäuste. Man lennt seine Stimme,
wie die GazIelle das Brüllen desLöwen l
kennt, und man öffnet etlfertig denl
Rinsg, um dem Matador die Utsachei
des Auslauses zu zeigen. Enttäuscht, ·
entrüstet sieht der sich einem etwa Ic
jährigen Mädchen gegenüber. -inen:
Mädchen, angezogen wie eine Prinzess
sin, unter der aus schmale-n Gesicht
zwei schwarze Augen angstvoll aus
blicken.
Was ist los? brüllt Wilhelm die
lachenden Jungen ringsum an. »Der
Schmerzensreich ist da!« jubelt die
Bande.
Da geht Wilhelm ein- Licht aus.
Das Mädchen ist die Tochter des
Directors der im Städtchen gastiren-Zi
den Theatertruppe. Er hat die Kleine
vorigen Sonntag bei der Genoseva-l
Vorstellung In der Rolle des Schiner-«
zensreich bewundert. Sie hat heute
theilnehmen wollen am Wintervergnij-’
gen, es ist ihr ergangen wie dem bun
ten Vogel serner Zonen, wenn er
unter Spatzen geräth
Diese Buben sind gemein und grau
sam, sagt das Mädchen in fremdarti
gem aber unheimlich correttem Hoch
deutsch und insit aufgeregter Schnellig
keit. Sie reißen mir den Schlitten
herum und bewerfen mich mit Schnee
ballen.
Die Schaar der umsteshenden Schlin
gel bricht in neues Gelächter aus. ZU
spaßhaft erscheint ihnen das Mädchen
dessen Haltung untd Miene theatralisch
Abscheu und Zorn ausdrücken. Ein
Bengel wirst abermals eine Hand voll
Schnee nach der weißen Pelzmiitze-I
trisst aber unglücklicherweise Postillon-is
Wilhelm. Dieser säumt nicht, er sällt
iiber den Dhästet her. wirft ihn zu«
Boden, lugrlt noch einige andere Jur
gen iiber ihn hin und zwingt die ganze
Gesellschaft, eilig ihr Heil aus den,
Schlitten zu suchen. Einem seingetlei-"
deten Fabrikanten-Sohn jedoch ent
reißt er sein Fahrzeug nit der Miene
eines siegreichen Piraten. Jch fahre
jetzt einmal, du kannst warten bis ich»
zurücklomme erklärt er lurz und bün-.
ID
Du hist sehe starr, sage das Ihm-l
ter-Prinzeßchen und sieht bewundernd,
wie Wilhelm sich zur Ahfahrt rüstet.
Geschmeichtelt wendet er sich uni. War
kmdfährst du nicht? fragt er wohlwol
en .
Ich verstehe es nicht unsd tomsme stets
aus der Bahn mit dem kleinen Schlit
ten, den mir unsere Wirthin borgte.
Er sieht das Ding verachtungsooM
an. Das ist nichts. Komm her, du
tannist einmal mit mir fahren! s
Sie läßt es sich nicht zweimal sagen
und nimmt eilig hinter Wilhelms
Rücken Platz. Bringe die,Fiisze nicht
von den Stufen auf den Boden und
halte dich feft an mir, commansdirt
dieser.
» Es geht los. Wilhelm dreht die
-Schnur fest urn die Faust, rückt mi:
einigen energischen Bewegungen den
Schlitten in Fahrt, lehnt sich nach hin
ten und fieuert gewaltig mit den Bei
nen. Anfangs langsam gleitend, schießt
das Fahrzeug balZd mit berdoppelteo
und verdreifachter Schnelligkeit ab
wärts Ein grauenvolles Entzücken
läßt das Herz der Kleinen stillstehen
an der gefährlichen Biegung der
Straße, wo dem ungeiibten Fahr-er der
Abhang zum Fluß mit jähem Abs tnrii
droht uhee Wuheim seqt sich zsskj
Seite, mächtig mit den Beinen rudernd
fährt er in elegantem Bogen um di»e.
Ecke. Schnee spritzt auf und blendeti
fiir einen Augenblick das Mädcheni
Dann sieht es, scheu neben der Schnl
ter des Burschen hervorlugensd, wie sie
auf die lange, grade Strecke gelangen»
bedeckt mit Schlitten, eingefasit von der
Doppelreihe der Aufmärtsstrebendeni
deren Figuren schattenhaft vorbeihu
schen Gewaltig brüllt der Führer, uini
Bahn zu bekommen und einige lang
same Schlitten seitwärts zu scheuchen
Dann sind sie wie der Blitz zwischen
den Zogernden. Sie fassen ein Fahr
zeug, das angefüllt ist mit den Peini-«
gern von vorhin, in der Flante und·
stürzen es um, ein zweites schleudert.
Wilhelms Fußtritt in den Straßen-«
graben. Genofeva und Schmerzensz
reich! schallt das Hohngeschrei der Ver-Z
unglückten ihnen nach ;
Jetzt fahren wir erst recht zusam-l
men, sagt unten angelangt, Wilhelm
grimmig zu seiner Begleiterin, und die
Kerls bekommen Prügel. Willst du
noch? fragt er das fchrnächtige Mäd
chen. Ob sie will! Dantbar schaut sie
auf zu dem großen Jungen. Der setzt
sie auf den Schlitten-, nimimt die
Schnur und trabt neben der Bann
aufwärts. Wo er den höhnischen Rqu
nochmals vernimmt, wirft er den
Strick zu Boden und liefert ein eili-?
ges, siegreiches Gesicht. Der ranle
Bursche hat immer mehr Vergnügen
an seinem zierlichen Schützling. Wie
das Mädchen lachen kann unsd plan
dekn,nnaufhörlich zwitschernd mit hel
ler Stimme, wie der Buchftnt in den
Zweigen! Stets lustiger wir sie; ihre
Bacten und Augen strahlen, unsiigli--l
ches Vergnügen glänzt aus dem seinen
Gesichtchem Auch der Fabrikanten
Sohn, der jetzt seinen Schlitten mit
benutzen darf, befreundet sich mit dem
seltsamen Persönchen Unzätyligemal
jagen sie zu dritt die Bahn hinuntter.
Das Theater -Prinzeßchen tlatscht in
die Hände; es gibt nichts Herrlicheres
als solche Schlittensahrt.
Erst als die rothen Lichter des
Städtchen aufleuchten und tausend
Sterne am dunklen Himmelsschilde
glänzen, fährt Wilhelm das fremde
Mädchen nach Hause. Ach, wir tön
nen nie wieder zusamsmewssahrem klagt
Ante-a var ihrer Hausthür. Morgen!
reisen wir ab, ich muß immer weg,
wenn es schön an einem Orte ist. See
weint fast, und Wilhelm schaut m«t«
einem seltsamen Gemisch von Rührung
und Verlegenheit aus das feineGesicht.
chen. Warte, sagt-e das Mädchen, ich
schenke dir etwas zum Danke. Es eilt
hinauf und er wartet. Geduld-U trabt
er auf und ab vor dem Hause und bliclt
nach dem erleuchteten Fenster desOber
stockes. Aber Anita kommt nicht zu
rück, und Wilhelm, der sich schon mit
dem Gedanken an einige Aepsesl ange
nehm vertraut gemacht hat, schliddert
berdrießlich über die gefrorenen Stra
ßenrinnen heimwärts-. —- —
Fiinfzehn Jahre sind vergangen. Es
ist Frühling im Gebirge. Neben der
Landstraße, die zum Städtchen hin
abzieht, flammt der Ginster aus in
den Lucien der grünen Büsche. Gin
stergold riefelt die steilen Abhange am
Flusse hinunter. Die nackten Berge
über dem Flusse sind mit leichtemPin
selstrich in helles Grün gexnaltz Hei
betuppen sitzen aus ihren Häuptern wie
ein« sahlbrauner Filz, besteckt mit blü
henden Büschen. Der Tannentvatd
auf der andern Seite der Straße hat
helle Kerzen ausgesetzt. Fintenge
chmetter schallt aus allen Busche-n.
Durch die Frühlingsherrlichkeit, vor
bei an den Ebereschen, die in ruhiger
Feierlichkeit mit mattgriinem Blatt
wert und weißen Blüthendolden da
stehen, rollt der gelbe Postwagen. Läs
sig hintenübergelehnt sitzt der Postil
lon aus dem Bock, ein kräftiger Mann
mit starkem Schnurrbart im breiten
Gesicht.
Plötzlich zieht er die Zügel an, man
hat ihm aus dem Wagen her geklava
Der Wagen hält, und der Postillon
springt vom Bock, um sich nach oens
Wünschen seiner Passagiere zu erkun
digen, zweier Damen, einer älteren
und einer jungen, bildhübschen.
Thne es nicht, Anita, bittet die äl
tere. Was sollen die Leute sagen,
wenn ihr Gast so einzieht.
Die junge lacht, ein übermüthiges,
silberhelles Lachen. und tritt aus ocr
geöffneten Wagenthür. Was die Leute
denken, ist mir gleichgültig, sagt sie,
und ich möchte hier die Gegend besser
betrachten können. Wollen Sie mir
etwas Platz auf dem Bock gewähren,
fragt sie den Postillon.
Natürlich will er. Das Vergnügen
leuchtet ihm vom Gesicht, während er
der Fremden beim Ausstieg zum Bock
behülflich ist· Dann rollen wieder die
Räder, klirren die Ketten, tlappern die
Hufe. Mit träumerischen Augen
schaut die Fremde in die Frühlings
herrlichteit, in die tiefe Thalschltuht
neben der Straße, wo der Fluß
rauscht, hinüber zu den Höhen, an de
ren Rand einige Kornselder in der
Berglust wogen, wobei ein dunkler
Schimmer, gleich leichtem Rauche über
ihre Aehrenhäupter fliegt. Wie wun
derschön, flüstert sie leise vor sich hin.
Hier muß es gewesen sein, ruft sie
plötzlich laut und lebhaft, als drun
tcn die Ruine und die ersten Häuser
des Städtchens auftauchen. Sagen
Sie, Postillon, fährt die Stadtjugend
nichtan dieser Landstraße im Winter
Tusllucuk
Doch, sagt er verwundert. Eine
Jugenderinnerung fährt ihm durch
den Kopf, eine Aehnlichkeit fällt ihm
auf.
Ueber das Gesicht der jungen Dame
fliegt ein fonniges Lächeln. Hier
habe auch ich einmal Schlitten gefah
ren, sagt sie. Es war das erste und
einzigste Mal. daß ich derart fuhr, es
war aber herrlich.
Dann bin ich vielleicht mit Ihnen
gefahren, stottert der Postillon. Sie
sieht ihn starr an. Sie find der Wil
helm von damals, jubelt sie. Solch
ein Wiedersehen, das ist ja ganz ro
manhaft. Wie aliicklich bin ich, Sie
wieder zu sehen und Jhnen endlich zu
danken für die schöne Fahrt! Jch siihle
noch das Leid von damals, als mir
die Mutter, der späten Stunde wegen,
verbot, zu Ihnen herunterzukomrnen.
Wissen Sie, dafz allein unsere Schlit
tenpartie mir die Erinnerueg an Jbr
Städtchen lebendig erhielt, daß, als
die Herrschaften hier mich so sehr um
Mitwirkuna bei ihrem Coneeerte ka
ten und ich den Ortgnamen nochmals
hörte, mich eine wirkliche Sehnsucht,
den sOrt wieder zu sehen, packte.
So sprudeln die Worte aus ihrem
Munde, unterbrochen von silberhellem
Lachen. Von ihrem feinen Gesichte
leuchten Glück und Vergnügen, wie
damals bei der Schlittenfahrt.
Sie kommen doch heute Abend zum
Conzert? fragt sie lebhaft.
Auf seinem breiten Gesicht kämpfen
das Glück, neben der berühmten Dame
zu sitzen, von der das Städtchen schon
tagelang gesprochen, sie zu kennen von
früher her, und der Ausdruck tödtlich
ster Verlegenheit. Das ist nur fiir die
feinen Leute, ftammelt er schließlich.
Unsinn, sagt sie bestimmt, Sie koni
men. Hier meine Karte geben Sie am
Eingang ab.
Er tritt dann auch einige Stunden
später in den hellerleuchteten Conzert
saal, eingezwängt in einen schwarzen
Feiertagsroeh der ihm zu eng ist« Die
alte Dame empfängt ihn und fiihrt
ihn zur ersten Stuhlreihe. Dort seht
er sich scheu auf den Eckplatz. Die Her
ren werfen auf den Postillon verwun
derte Blicke, die Damen flüsterns la
chend kleine Bemerkungen zu.
Der städtische Chor singt, und dann
singt die berühmte Fremde. Stürmiich
wird sie begrüßt, als sie auf der Büh
ne erscheint, strahlend in reicher Toc
lette, eine Reihe blitzender Steine auf
dem weißen Hals. Der Postillon ju
belt nicht und spendet keinen Beifall,
er ist sozusagen erstarrt in Staunen.
Er versteht nicht ganz den Sinn der
Arten, die Anita singt, aber er hört
ihre silberhelle Stimme, die ihn, den
armetn Teufel, in ein Märchenreich
rag
Das Publikum ist außer sich, es ju
belt Beifall mit der stürmischen Be
geisterung, die da szu Hause ist, wo
dem Gebildeten elten künstlerischer
Genuß zu Theil wird. Die Sängerin
begeistert sich an ihren Zuhörern und
an dem andächtigen Gesicht ihres
Schiitzlings dort an der Ecke. Si e
lächelt ihm zu, sie führt sich in einer
glücklichen Laune, sie findet, daß sie
niemals schöner gesungen. Lied uns
Lied giebt sie zu, kleine, herzigeBolst
weisen, duftig wie Blumen in Hag
und Heide. Die Kindheit ist in ihr
lebendig geworden, die Zeit der glii--·
henden Phantasieen und Hoffnuiigeii,;
die ihr, dem Kind der fahrenden Leute , I
eigentlich recht wenig an Frischem nnd -
Frohem geboten hat, die ihr aber heut
überstrahlt erscheint von dem Erinne-?
rungsschein des einen schönen Kind-I
zheitstages. I
) Das Conzcrt ist zu Ende. Wie aus«
Fwohligem Zauberbann gerissen erhe
Eben sich die Zuhiirer Sie umringen
die Künstlerin, um noch ein Wort, ei
nen Blick von der Spenderin fo vieler
IKunst und Poesie zu erhaschen Die
1
i
(
·
·
i
LHerren umdrängen die gefeierte Da-. 2
me, alle begehren sie die Ehre, dieseo Iu
iihrem Gasthof zu geleiten, wo einFestJ
kunsagbar herrlichen Himmel auf die«
fAlltagserde zurückgefallen. Lan iam
mahl ihrer harrt Postillons Wilhelml «
ist es zu Muthe, als sei er aus einein «
i
t
Innd unbemerkt will er aus dem anl H
schleichen, aber Anita wintt ihm, zu
bleiben. Sie eilt auf ihn zu und
lschiebt ihre Hand unter seinen Armj
Meine Herren, sagt sie übermüthig,
»ich muß für ihre Ritterdienste danken.
i
l
i
IJch habe hier einen Beschützer, einen :
meineAnwesenheit hier überhaupt ver-i
danken. Er darf ältere Rechte geltend
machen und wird mich nach Hause ge
leiten.
Wie er sich benommen hat in jenem
lon, die berühmte Sängerin über die
Straße geleitet hat, das ist Wilhelmi
lniemals ganz klar gewesen. Er wars
lwie berauscht von Glück, Schönheit
I nnd Stolz Als ein Märchen wiirde er
später manchmal sein Erlebniß be
trachtet haben, hätte nicht daheim ini
-Schuhsach ein Ring mit tostbarcni
« die Sängerin geschenkt.
Junggeselle. Er fährt noch den Pos- «
wagen, den letzten, der noch in das-;
!Städtchen rollt, ein Fahrzeug, das sel i
ten benutzt wird. Das Städtchen ist
todt und traurig geworden. Der fröh
Eliche Strom des Verkehrs ist aus fei
nen Gassen geschwunden, öde stehen
die Patrizierhäuser, stumm sind die
ESpinnereiem die muntern Herren unt-;
iDanieii sind verschwunden, oeizogsii
idie reichen lebensfrohen Familie-m
;legeschabt, langweilig todt erscheinij
die Welt, wenn man heute durch das
Städtlein wandert; sie ist gar nichts
zu vergleichen mit der schönen, roni -!
tischen Zeit, in der man jung war und;
Erlebnisse hatte, die da glnzen ini !,
sAlltagslebem wie der Ring in Wi-!
helins Schiiblade, wie die zwei Fahr- ,
ten und das Conzert in den Erinne
lrungen des alten Postillons E
alten Freund von- früher her, dem Sie i
großen Augenblick, wie er, der Postil - «
iStein gelegen, den ihm beim Abschied (
Wilhelm ist heute ein alter, granerl
Kunst und Wissenschaft
, — Prähistorische Entdeckungen in«
«Mexito. — Die archäologischen For
sschungen in Mexito lenken in der letz
ten Zeit in immer größerem Maße die
Aufmerksamkeit auf sich. Man ent-,
deckt zahlreiche Spuren mächtiger prä
; historischer Völker die zu derAnnahme
«geftihrt haben, daß man hier an den
Ausgangspunkt des Menschen auf der
westlichen Hemisphäre gekommen ist.
An verschiedenen Punkten des Lan-des
finden zugleich Ausgrasbungen statt;
wichtig sinsd die in der Umgebung des
alten Azteten-Tecalli bei der heutigen
i Kathedrale von Mexiko; Prof. Starr
Von der Universität Chicago mißt in
der Wildniß von Chiadas Köpfe der
;Urein·woshner. Prof. Saville arbeitet
in Verbindung mit Dr. Leopold Both
in den Ruineni von Mixtla. Die wich-l
tigsten Forschungen sind jedoch die von
Prof. Niven, die seit dem Jahre 1889
in Guerrero aufgestellt werden. Mit
seinen natürlichen Hülfsquellen gehört
Guerrsero zu den reichstens Staaten der
Republil Mexito, und hier siniden sich
in der That Beweise der ältesten Eini
lisation. Die letzten Entdeckungen «
Professor Nivens stellen zweifellos fest, -
daß eine große, nsach Millionen zäh
lende Bevölkerung einer prähistorischen
Rasse dies Lan-d in ferner Vergangen-;
heit bewohnt und unmittelbare Zeug
nisse seiner Art zu leben feiner Sit
ten und sogar seiner Religion hinter-· !
lassen hat Niven begann einige Mei
len sitdlich vom heutigen Städtchen:
Jsguala, uwd ee hat bei seinen sich über
Tausende von englischen Qniasdratmei
len erstrecken-den Reisen Rninen von
Tempeln, Phranrisden tin-d Wohnung-en
in zum Theil trotz der Verheerungen
durch die Jahrhunderte leidlich erhal-;
tenem Zustande entdeckt, während
andere freilich vollstänsdig zerfallen
sind. Viele der prähistorischen Gegen-f
stände, darunter Götzenbilder aus
Stein und Muleschalen, Artikel
zum persönlichen Schmuck Aexte
Wes-,b Kochgeräthe u. s w, sind an
das »Amertcan Musen-m of Natural1
History« und an das »National.
Museum« in Mexiko geschickt worden«-»
Die mexikanische Regierung getviishrtej·
vor kurzem Prof. Niven das aus- ;
schließliche Recht. in einem 5000 Qua- i
—
prsatmeilen großen Gebiet vräbistorische
ltuinen auszugrabem Seine lenteEnts
leckung machte er in dem- Orte Gara
)uatla am Balsas-River, zwei Meilen
Ion Aratlan entfernt. Hier fand er,
ast auf dem Grunde eines tiefen Bar
sanco (Sch-luchit), zilvei mit dichtem
Bebüsch und Unterhoslz bedeckte Säu
en oder Piedestale aus Diorit mit
ingemeißelten Hsieroglyvhen, die deut
ich das Vorhandensein einer gewissen
Form von Gottes-verehrung unter die
em alten Volk bewiesen. Die Ent
Jeckung ist deshalb besonders wichtig,
veil ein ständiger Streitvunitt der
nexitanischen Gelehrten dadurch zur
Entscheidung gebracht wird. Ruinm
von einem großenGebäsulde, wahrschein
ich von einem Tempel, fand man etin
iuwdert Meter davon auf dem Hügel,
nirBlöckesn aus volirtem Diosvit, Mör
erteulen, großen Steinmsastem Spin
)eln, Ohrgehängen. zwei grünen, sechs
Joll langen Traschht - Göyenbilidern,
)on denen eins mit gehörntem Kopf
1utz war, Amuletten, Ueberresten zer
)rochener Töpfer - Waaren, Krügen,
Zchiisseln und Tellern. Während viele
ltuinen den Wohnsitz eines ganz pri
nitiven Menschen, der auf die Eis-Zeit
Iolgte, bezeichnen, glaubt msain diese
etzten Entdeckungen der jüngeren
Zteinzseit, die den Bronzewaffen und
Berti-then botan-ging, zuschreiben zu
niisse·n. Einige aufgefundene Kupfer
zegenstände weisen schon auf eine rege
Kenntniß dieses Metalls hin. Ni t
veit davon fand man andere größere
Ruinem die vorläufigen Untersuchun
zen förderten große Bruchstiicke von
Töpferwaren mit Schlsascle bedeckt, zu
Tage. Die Schlacke enthält drei th
Hier Prozent Kupfer mcit etwas- Gold;
die Bewohner müssen also mit der
Kunst des Bsevabaues in gewissem
Grade vertraut gewesen sein, was sich
iuich aus den zahlreichen alten- Oeer
n der Nachbarschaft ergiebt. Es ist
ehr interessant, daß Cortez z-weiExPe
zitionen nach Guerrero versuchte, um
Iie Quelle des Azteten - Goldes zu
Tinden; aus- einem nicht überlieferten
Grunde erreichten beide Exveditionen
iicht ihr Ziel. Bis jetzt ist noch keine
socstimimte Ertliirnnszq gefunden, wer
Diese frühen Völker waren. Es gietbt
Darüber nur zahlreiche Verwuthnnsgen
end Theorien über die Ursache ihres
Iollständigsens Aus-sterbens. Einige neh
snen an, Hungersnoih und Krankheit
habe die Bevölkerung decinrirt und
schließlich das Austlöschen der Rasse
bewirkt. Professor Niven meint, ein
iroszes Erdbesben habe dsie Städte zer
lriirnmert und die reichen bebauten
Thaler unfruchtbar acmachi. Das
Uns-sehen der ganzen Gesaend verleiht
Der letzteren Theorie eine ziemliche
Wahrscheinlichkeit An manchen Stel
len scheinen Stäsdte durch schreckliche
Lkrdveben vollständig auseinanderge
rissen zu sein, sodaß aus jeder Seite
Der groszen klaffenlden Spalten Theile
geblieben sind, während viele Gegen
stände htiuslichen Gebrauchs auf dem
Boden und den abschsiissigen Seiten des
Varkcllco qchlltoscll mclllckb
—- Die Zwerg-voller Central-Afri
tas. Jn einem Brief an die Londoner
geographische Gesellschaft beschreibt der
britissche Comniissar für Usgantda, Sir
Harrh Johrston, eine Reise, die ihn
Mitte vorigen Jahres in den csentral
afritanisclyen Urwnld westlich des-Sem
liki führte. Er hat dabei mehrere Nie
derlassungen der Zwerge zwischenSew
liti nnd Jturi besuchst, die kleinen Leute
ohotograpshsirt und gemessen. Seine
Beschreibung wiederholt zum Theil
Bekanntes, enthält aber auch einige
neue Bemerkungen über die Zwerge.
So kam Johnsstom wie schon seit-her
Stanleh, zu der Ueberzengung daß es
dort zwei durch ihre Haut-farbe ver
schiedene Zwergtypen giebt, und zwar
sind die Individuen der einen Art
schwarz mit einer Menge harter, ge
träuselter Haare auf dem Leibe, di
:ser anderen roth- oder aclbhäutig mit
röthlichem Kopf- und hellgrauen Kör
perhaaren. Besonders die stetige ju
gendlichen Alters hätten gänzlich haar-«
bedeelte Körper und die Frauen häufig
deutliche Bärte. Diese Behaarung der
stoginäen ist zwar schon in früheren
Beschreibung-en erwähnt worden, doch
heben sie Johnston und andere neuere
Reisende (so Grogan für die Zwerge
der Vulkan-Region am Kisvu) beson
ders mit dein Bemerken hervor, daß
IieLeute dadurch ein sravpantes affen
ihnlichesAnSsehen gewinnen, das durch
ausgesprochen affenähnlsiche Gebärde
noth auffälliger werde. Die von John
iton untersuchten Zwerg-e sprachen nicht
ssnehr ihre eigene Sprache, sondern die
der Negerstämme, in deren Gebiet sie
leben, im vorliegenden Fall das Mbubrr
nnd Kibira; das letztere ist eine ver
derbte Form des Baum die zwischen
Semlili unsd Kongo gesprochen wird,
während das erstere zu den Sud-an
Spraehen zu gehören scheint. Die
Zwerge sprechen diese von ihnen über
nommenen Sprachen jedoch mit einem
eigenthiinrliehen Hicitu5, der an die
Sihnsalzlante der Hottentotten und
Bsuschinänner erinnert. und mit einem
fing-enden TonsalL Ihre Gemülhsart
bezeichnet Johnston als angenehm und
liebenswürdig ihre Tänze als mun
ter und von schönerm Formen als bei
den gewöhnlichen Negern Außerdem
sinat msan aern und vereinigt sich dazu
zu klein-en Gesellschaften
—-— Begreiflich.
Für die moderne Fra11’nbewegung
hat Fräulein Laura sich erhitzt?
Ich find’ begreiflich diese Regung,
Wo sie schon dreißig Jahre ——— sitzt!