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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 5, 1901)
M Schreibebrief von Z« Ro. 78. Jehi wart ich Dag sor Dag un auct Nachts for den Phil was mein Hosdand is un der Feller duht nit usfschvhk Jckl weiß gar nit was ich aus das Bißneß mache soll. Er werd mich doch for Guttneß Seht kein Ecksident gehabt ben! Alle weil häppend doch alle Augeblick edbeH un die verdollte Rehlrohds kann mer nit trostr. Jch weiß, wag ich in e Eckseitement warn, wie ich nach Per ris sin zu die Weltsfeht. Alle Auge blick heu ich eckspeckted daß ebbes hav pene deht. Well es is ja nicks gehab pend, answer es haett doch ebbes wad pene könne. Un ecksiicktlie den Weg gehts mich jetzt mit den Phil. Denke Se nor emol an,.wie tebrles der Kun ne is, wei, der stellt einiges an. Der is noch nit sehs, wenn er in sein Bett liege duht. Jch hen mit den Wem-Z weiler gesproche un der bot gedenkt, ich breicht mich do weiternit zu tru wele, Unkraut-bebt sei Lewe nit ver gehn un der Philipp erscht recht nit. Der Wedesweiler is un bleibt en tos ser Kerl un wann der Phil widder da is, dann sag ich ihn alles un wann er den Wedesweiler nit emol e ganz ge hörige Lickin gewwe duht, dann ben ich meine Epinnjien von ihn. Wie der Wedesweiler gesehn bot, daß et mei Fiehling gehört hot, do hat er widder einrinte gewollt. Well hot er gesagt, mebbie du könntest emol e Tellegräm zu ihn feiere; wann er dann in en Ecksident geiillt is worde, dann kann er uns wenigstens Notis schicke, daß mer weiß, wo mer dran is. Ablrecht hen ich gesagt, ich möchts doch auch ennihau gern in den Pehper lese.Seh-i Se, Mistet Edithor, so hen ich immer e Auae fürs Geschäft. Der Wedesu weiler hot sich dann hingesetzt un dot den Tellegrämm geschriwrve, biahs ich sin nit so gut in die englische Lenz witsch gepohstet. Er bot gefchriwwe. »Phil,«dischte doht odder lebst du noch. Ennser, wenn du nit ennsere dubst, dann nemrne mer an, du dehst noch 1etve.« Jch muß sage, das hot er gut gemacht un ich bätt’s nit besser mache tönne. O, ich sage immer, es geht nicks iwwer en Mann, wann er e me: nig Eckspietienz bot. Jch hen eins von die Kids gleich nach die Tellegriii Of sis geschickt, awwer er is widder kom me un hot den Tellegrämm noch ge habt. »Ma» hot er gesagt, derMann in die Office bot gesagt, er könnt doch nit schmelle, wo der Pa is, du mißt drusf schreiwe, wo er wär.« «Well, hen Se dann jemals schon so e Non sens gehört? Wei, wenn ich gewiß hätt, wo der Phil is, dann hätt ich doch nit erscht e Tellegriimtn zu schå cte brauche. « Der Wedesweiler hot e we nig die Sach iwwergedentt un dann sagt er, der Bub sollt ihn das Telle grämrn widder gewwe Er bot dann noch drunner geschrimwe: Wann du doht bist, brauchst du auch nit zu enn sere. »So«, bot er gesagt, ,,jetzt will ich emol selbst hingehn un will aus sinne, ob die Fellersch nit das Telle grämm nemme wolle. Die Kanne will ich emol sier Do hat er sei ILUO,«« UOLBLOUHS Ull fklll JJUI UJISLYLVÅ un is fortgerönnt, als wenn er den Mann in Die Tellegräf foig kille wollt. Jch muß sage, ich hen keindex getreknbelt un sin froh geweft, wie c: widder komme is un ich hen kei Blut spaye an seine Hänos genohtist. So, hot er gesagt, ,es is alles geficksi. Mek muß nor mit die Fgersch plehn deiisch spreche. Der Wedegweiler is doch so kein unebener Mensch äftetahi. Awwet gut hot mich den Tellegeämm doch nit viel gedahn—es is nämlich keine Eun et komme. Der Wedesweiler hot ge agt, et deht auch keine Ennser eck peckte. Met hätte doch tellegräft. wann er doht wär, dann btaicht er ait zu ennsere un wenn et noch letve deht, dann auch nit, biahs wann mer eine Ennset kriege dehte, dann wißte met doch ennihau, daß er entweder doht wär oder daß er noch lewe del-L Ja, ben ich gesa t, do hot unser Telle tämm eigentli wenig Juhs gehabt. o, bot der Wedesweilet gesagt. uhs t's gar kein gehabt. Ja, hen i. ge agt, dann hätte mer doch gar keins zu We brauche. No, hot der Wehes tveiler gesagt, zu schicke hätte mer keins In brauche,sawwe-t das is ecksäcktlie, was ich gesagt den« Du host oss Kohks dein Wille bawwe wolle un jth siehst km mebbih was ed for gut gedahn hat hen e Muth gehabt, daß ich oen hielt-eilte hätt kille gekönnt unsdas · fchVnste is, daß er has Tellegräinin sak nit fortgex It bot. Sell hen ich Kobe- et später ansgefunnr. tell in ei il gar kein Verlaß mehr . tiss Ue esf Ich duan auch ku snem stehe tro- e un in den Wedesweii let nemm ich gar kein Stock mehr. Sie Meine denke, daß ich e ganze Latt Its-be mit die Kids gehabt ben, for Ue tu en gute Schehp u bringe, be-· Ia ich den doch ewo t, daß se e e Zum-schen n « tm Phil, wo doch »Ipr e ideen Pa ts, mache solle. Do III ußtcher un Stackins unSchuhE Mig un en Beil Geld bot das - m is einfach Martia Jckx , ebbet for den alte Mann si M · « ins- DIEqu »Er-tunc eh pr drin nennte . St bot M immer fo ebbet sp. gemischt un ich yen ihn doch ennihar ins-preise gewollt. Wie ich aus ver . Sao Tini sin«tomme, do is en Mes seni er u komme un bot e Telle gtämm ebrachi. Wie ich das gefehr heu, do m ich nii schlecht geschichri gewese. Wisse Se, die Edkeß is ni1 in den Philipp seine Händteiting ges .toese un do hen ich gedenkt, daß et fchuhr dohi is un daß et sich die Edteß von Jemand annetscht hol schreiwe gelosse. Jch hen alliwwer ge trembeli, wie ich das Entvelopp ussge macht heu. Das Tellegriimm hot ge sagt: »Ich komme um drei Uhr heim, wann zuviel schnoh an die Road is, dann komm ich schon am Dag bivor. Philipp.« Je t hen ich’s awtoer ge wußt. Well, o viel den ich jetzt schon aesehm daß der Phil in Tfcheine nii chmatiet gewotde is. Mit beste Rigatds Lizzie HanfstengeL In der 3iqmnafchmiede. Skizze aus Siebeubürgen von Regina Ziegler. 1 Jm Sachsendotse läuten dieAbend glockem langgezogen vertlingen die letzten Töne iiber der Heide —- weich und sehnsüchtig hört man dazwischen die Schalmei des tomiinischen Hirten der drüben unter dem Eichwald seine Schafe hütet und sich die Zeit nach Möglichkeit verkürzt. Im Zigeunerdiertel, das sich sast in jedem deutschen Bauerndors am au ßersten Ende an die letzten stattliche-et Sachsenhäuser ansiigt, wimmelt es von Leben. Alt und Jung ist aus den Beinen, liirmi, schwatzt, singt uno raucht, ein jedes, wie es seine Laune mit sich bringt. Dort rückt eben eine Schaar Weiber und Männer an. sie tommen aus der «Arbeit«, das heißt vom Felde, wo sie idem Pfarrer, Kirchenvater oder einem z der Bauern Tagelöhnerdienste geleistet jhaben, denn eigenen Grundbesitz hat kder Zigeuner nicht. I Vor der Zigeunerschmiede halten sie »an, und einer der jungen Burschen, zein schlanter sehniger Kerl mit einem scharsgeschnittenen Gesicht, in dem die schwarzen Augen wie Kohlen glühen, Lstellt sich in die offene Thür und rust Lhineitu »Na, Flori, ist das Rad des I,,Michael an Eck« fertig? Er will bald zheraustommen und sichs holen. So ;schau, daß er nicht umsonst tommt.« « Drinnen in der Schmiede glüht ;das Eisen im Feuer und Flori fstkt sund hämmert draus los, daß dies-Fun ’en nach allen Seiten fliegen· Er is: Livielleicht der einzige Zigeuner, der an Yhaltend und tüchtig zu arbeiten ver-— sstehy denn das ist sonst nicht Zigeu «nerart. Aber gut bekommt es ihm !nicht. Die Luft in dem Raum ist Edick und stickig, alles geschwörzt Don FKohlenstaub, der Lehmboden und die jWiinde starren vor Schmutz und taum Idringt ein Lichtstrahl durch das lächer klich lleine Fenster von draußen het ;ein. Flori sieht auch bleich und elend .aus, desto wohler scheint sich dasiir das zu seinen Füßen behaglich grun zende Borstenthier zu fühlen, Es ge deiht prächtig im selben Raum mit set-« «nem Herrn und hat sich ein tvohliges Plätzchen in den Lehmboden hinein gewiihlt. Aus dem nächsten Jube inarkt soll es ihm noch ein gutesStiict Geld bringen« da will er’s verkaufen —aber bis dahin braucht·"s noch viel Kuturutz als Futter! Drum—draus los gehammert, daß das Rad und was sonst da herum liegt, sertisz wird! Dafür zahlt der Bauer »in Frucht« und —- giebt wohl auch das oppelte des Werthes, denn —- das Korn und den Kuturuh »hat inan ja«, das braucht man nicht so zu rechnen, so heißt es im Volke. »Liebe: das Doppelte in Frucht, als die Arbeit mit baaretn Gelde zu bezahlen«, ist Bauernregeb ost zum Schaden des Zahlenden. Wie es ei enilich kommt, daß die Meutrer woä ihre hätten unt-häus - , aber teine Scholle Erde draußen aus dem «Hattert«, ob et noch so groß Leit- iM nennen, das ersahlen sich ensrauen gerne lachend an den langen Winterabenden in den Spinnstuben! Da heißt es, die Zigeuner hätten in alten Zeiten, als sie noch Grundbe siher waren, einmal wie jedes Jahr den Acker besäet. Da sei »Bist-du« der Schmied im Frühsommer itber das Feld gegangen und habe gesehen« wie der Wind durch das wogende griine Aehrenmeer gefahren sei und weil et gemeint habe, das Kornseld laute fort. sei er nach Hause gerannt und habe alle Zigeuner zusammengerusen und geschrieen: »Komm schnell, ganz schnell, das Korn läuft uns fort, wir müssen es gleich schneiden. Bis Iehbist es schon aus dem Nacht-what er « Da seien alle Zigeuner mit Sicheln gelaufen und hätten das unreife Korn abgeschnitten, und seither fehlte if nen das Saat - Korn und o haben sie auch alle Aecker und Felder verloren. Wenn man z- lori den Schmied tüch tig ärgern wo te, mußte man nur zu " m sagen: ,,Flari, wie war’s doch mit einem klugen Großvater, dem Schmied Rappen der das Korn laufen sah? Das war doch gewiß Dein Groß vaterl« Dann lam er in solchen Zorn, dass er von seinem Ambos ausspran· und den hammer nach dem bog fien Sprecher wars. Zum lück sah er nnr mit dem einen Auge nd derhams mer slag meist hil ch am Raps vor bei, aber nnheineli sah Ilori dann aus. wenn seine Augen rollten wie isztvei Räder und seine schwarzenhaari . sich zu ftriiuben schienen. Nach Feierabend tommen die Nach . barzigeuner gern in die Schmiede unt jeder lauert dann am Boden mit jei ner unvermeidlichen Pfeife, undFlori obwohl er meist das Stichblatt stii1 alle ist, freut sich doch, daß seini Schmiede sie alle lockt, und« da ersäbr er alles, was sich unten in dem Dorst unter den Sachsen begiebt, den-« knstder Schmiede sind die Zungen ge o . »Midi« der Korbslechter si t auck da. Sein pockennarbiaes Ge cht tnif den langen schwarzen Haarstrahnen grinst vor Vergnügen, indem er sagt »Der lange »Letzer Gerg« mugz autt zu den Soldaten! Seines ateri Geldsack hat ihn nicht frei gemacht« und nun tann die »Brunnenmarie« warten, bis sie sich haben tönnen.' Ein Lachen und Fragen von allenSei ten, bis ein anderer dazwischen schreit: »Bist Ihr, daß die Sachsen teine walachischen Hirten mehr brauche-is Selber wollen sie das Vieh hüten, die »herrn"! Das wird schön werden, sind der Pape» sa t. daß ließen sie sich niY gefa en, die Hirten, das ganze orf wollten sie anziindem wenn sie das »Hüten« nicht wieder bekämen. Flori springt aus und suchtelt mit den Händen in der Luft herum: »Ja. Recht baben die Sachsen! Die Hirten reiten ja. so sagen die Bauern-und es ist auch wahr-—ihre Pferde drau ßen aus der Weide zu Schanden. Nur Haut und Knochen haben sie im Herbst und so dumm werden die Bauern nicht sein. Sie tönnen ja selbst hit ten sein.« »Schweig, dummer Flori, recht ists von den Hirten. Wozu haben die Sachsen soviel Pferde, die sie nicht einmal brauchen! Sahn-ich wollte noch anders umgehen mit ihnen, ich wollte eines oder das andere »dekla ren gehen lassen« und auf dem Jahrmarkt in Keresztün dann im Stillen zu Geld zu machen—ich und ioigeglle tönnten’s brauchen-na, nicht Johlem ein beistimmendes Stim msen und Lachen begleitet diese kecht zigeunerhafte freche Aufrichtig eit. Hei. wie die Zähne in den brau nen.Gesichtern blitzen, die Augen glän sen. ) Manch geriebener Pserdebiindler ist lunter ihnen und er spuett sich ker ;gniigt in die Hände, als babe er schon den Handel mit einem Gaul in Aus sicht und denkt wohl auch zurück an ein manch schwer »verdienteo« giößleim das er sich listig ergannert at. »Drastule!'« (Teusel) schreit Flori mit einem Mal dazwischen, »seht, das-, HJhr Euch hinaus schert· Der »Mi Ichael au Eck« tann jeden Augenblick ktommen und der darf auch nicht zu ;hiiren, sonst-« ’ Da fällt der alte Kohlenbrenner »Joan'· ihm in’ii Wort: »Hört den »Duclmöuser, den Flori an. Was ist Jdas für ein frommer kluger Mann! lWißt Jhr was? Wir brauchen statt Idetn heiligen »Nitolaus" schon lange seinen anderen Heiligen, Flori würde -gut dazu passen !« I »Ja ja! Weißt Du, Frost wie ke sder heilige Nitolaus gemacht hat, Idafz er nicht mehr unser Heili saer ist?« fragt »Midi« höhnisch lu ;chend. ; ..Schweig, Du Hund!" Flori iit Laufgesprungen und zittert am ganzen jLeibr. ! Da steht vliitzlich die breiti"chulteri nge, in weißen Hosen und einer Jun stelblauen Tuchjacte fteckende Gestalt sdes »Michael am Eck« in der Thüre. !,,Die Gefchichte des heiligen Nikolaus itann ich Euch auch erzählen, aber den Flori laßt mir ungeschoren, denn dir Hist mehr werth, als Jhr alle zusam imen««, poltert der Bauer in feiner akt sben, aber gutmüthigen Weise, die auch die Zigeuner an ihm kunnten, heraus und erzählt dann: »Als-) Jer wißt dach. daß einmal ein Zigeuner seinen Pathen, einen Walachen. fragte, ob er ihm nicht einmal dem heiligen Niko laus zeigen könne, er möchte den zu gerne sehen. Der —- schlau, wie er war, versprach es ihm und verlangte nur, der Zigeuner falle ihn in der Dämmerun befuchen. Er hatte an dem Tag rebse gefangen und hing einen davon an die Wand mit dem Kopfe abwärts, an die Stelle, wo immer die iligenbilder hängen-. Ali der igeuner kam, wollte er das heiligendil küssen, das er an der Wand im Dunteln zu sehen glaubte —da faßte ihn der reds tüchti bei der Nase, daß jener in seiner gingst schrie: ist2:iliger Nikolaus-, heilig sei, r meine Nase lasz frei!'« »Ja, und weil wir seither keinen iligen Nikolaus haben. weil er li o unverschämt benommen hat, so klori un er Heiliger sein, er ift ja dazu geschaffen, und wenn wir Zigeu ner noch eine Kirche hätten und unsere gemauerte Kirche nicht mit der mala chischen aus Käse und Speck ver tauscht und auf egessen hätten, so sähe Flori wohl a e Sonntage drin«, s reit »Midi« dem Bauern dazwi Klatschl · »Michael arg Eck« bedachte sich nie lange —- er atte jenem eine derbe Ohrfeige verseht und »Mit-V rieb sich die brennende Backe und ballte Heim lich die hande. Aber — die Fauste blieben schön im Gürtel stecken. Mit dem Bauern ans-indem offen und fee-» —nein, dazu war der Zigeuner zu fer ! Ader rn feinen zufammengsetniii en Augen stand eine andere Nackt zu lesen: die Aepfel und Kartoffe n D im Gatten des Bauern würden ei kLiedchen davon fingen lönnen, wenr szsie in Midis-Sack wanderten. Wie l follte denn aber der Zigeunet - fonft auch zu feinem Wintervorratl - totnmen?! 7 Möglichft wenig arbeiten, viel er i» betteln und stehlen, sich nicht erwischer ! lassen — das ift igeunerbrauch. Und ! dabei lebt der igeuner mit eine1 - Sorglosigleit, einer naiven, wilden Grazie in den Tag hinein, lchlii t iicl die Stunden mit einer frechen täg - heit um die Ohren, die einen immer wieder entwaffnet, die ihn zum Königs - macht, wenn er auf dem Rücken liegt und aus feiner Pfeife blaue Rauch wllen in die Luft blasen lann. halali ! Jagdnooellette von P a u la K a l d e w a y. . Mit einer stigen Bewe ung öff nete Comteffe rene denBrte mfchlag « »Das ift Platen’s Handfchriitl Richtig-der Herr Graf wird sich die Ehre geben« unserer Einladung u den Jagden Folge zu leisten. Bi Du nicht neugierig, liebfte hertha denAdo nis kennen zu lernen?« »Ich basse diese sogenannten »schli nen« Männer. Selbstgefiillig blicken fie mitleidig auf uns herab, nichts Bef fetes wollend, als die Vergötterung der eigenen Perlon. udem wird der Graf doch auch laurn it finden, mei ne befcheidene Spur zu lreuzen Dazu gehören andere Damen, als das unbe deutende, arme Fräulein von Reib nin,« erwiderte Hertha, während die Stimme die Bitterkeit verrietb, die sie beherrfchtr. ,,Nun, dann wird er mir wodl wie der als Eavalier fiir die kommenden Tage zugetbeilt werden. Vielleicht Iiiberleae ich mir die Geschichte und wer sde Gräfin Platen. Denn immer auf diesem altersgrauen Schloß sitzen, pub, man stirbt ja vor Langeweile! Jch will ein Leben in der Residenz und bei Hofe, und Papa tann sich niemals dazu ent schließen, auch nur einen Winter in Berlin zuzubringen Doch nun komm, -Hertba, ich will den Eltern Platen’s Zufaac mittheilen; der oeriviihnte Graf von den Gar-de - Kürasfiren muß doch gebührend gefeiert werden« Bei diesen Worten erbob sich Jrene von Prasch, eine bochgewachsene blon Dame mit seinen, regelmäßigen Ge sichtsziigen, die man getrost schön hätte nennen tör -.en, wenn die blauen Augen nicht zuweilen einen leicht verschleier ten Eindruck gemacht hätten. Es gab tauin einen größeren Geaensati wie sie fund Hertba Fast einen Kopf kleiner, Haar und Teint einer Zigeunerin iibn llich schien Letztere eher alles Andern jals hübsch, und doch gab es wobl Kei :iien, der unbeachtet an dieser Erschei -nung vor-übergegangen wäre. « II Ein frischer herbstinorgen Die sLuft ist ganz still. Draußen iiber der Haide schwebt ein leich er Dunst; Laub liegt überall ainBoden, gelb- und roth braune Blätter wie sie der Wind zu sammenivebt. Ein Tag. wie geschaf ’fen zur Jagd! Jin hofe wichern die leerde, und dazu tönt das lustige Ge ifchmetter der Hörner: Frisch auf zuni Zer lichen Jagen! i s ist ein iarbenrsriichtiges Bild wie sich die Jäger in den Sattel schwingen in den weißen Reitbosen, schwarzen Lacksiiefeln dein rotben Frau und dein iCyliadeL Allen voran ein hoch-gewach sener blonder Mann mit einem starken Schnurrbaet, das dichte Haar leicht ge lockt und an den Seiten militiirisch ver Ischaitiem Gkai uikich Punkte Je t biegt die Meute um die Ecke, dem untsnian folgend der ibr voran reitet Wie iii jedem Jahre, ist auch diesmal Graf Prasch der Muster, als Zeichen seiner Würde eine weiße Binde am linten Arm tra end. Auf einen Wink von ibin sebt ich die ganze Ge sellschaft in Beide ung, und bald ist die sich lang binzie nde beide erreicht. Das jagdbare T r, ein mächtiger Vier:bnender, ists n ausgeschi, und ern Ist sich die Meute auf vorläufig ist sie auf falscher Föbeth irgend ein anderes Wild mag ibeenWeg lreiiz t Doch nun endlich bat die r chtige Spur feundent Mittlerweile ist der hitrsgse beinahe an dein Ende sei away immer lan agiti inee wird sein und tin-net ber kommen ibnt die hinde. Er sieht tei neri Ausweg sub-; irre ist er verlo ren, denn unter ioiitbeii in Gebell bei bri- M set-u »Den-leer ou ihm trit deesnarn betti , wo Graf Musch. den but heimw- dtr Its-ed stei 7 lebt Aus dem Sattel springen, den hin terlaus packen und da- Thiee w en ist süt Ulrich Platen Eins. Der a siee giebt den Fang, und mit einem le - ten verscheidendenBlick senli das Inii - iige Tfiet sein stolzes Geweih, und Alles it poriiber. Gras Pralch nnd seine Gäste aber «ziel)en den rechten handschuh ab, lüs ·ten den hitschsiinget und lustig erschal len die Mienen «Halali! Halalil Halali!« sit I I Von Allen abgesondert, in tiefes Grübeln versunken, hat Ulrich Platen den- imweg angetreten. Und es ist. als o der Fuchs zu siihlen scheine, daß sein Here seinen Gedanken nachhän en wolle, denn langsam itabt er dasm alle Unebenheiten des Bodens soraarn weidend. , I «·Ob ich wohl an einem Wendepunli meines Lebens stehe? Aber si zu fes seln, ohne Liebe, nein, das si eines ! Grasen Platen unwiirdig. Die schöne - Comiesse wird ja auch sicherlich nicht ;.aui mich warten, wenn es mir auch i manchmal scheinen will, als wäre ihr meine Gegenwart nicht unwillkom " men." I Der stattliche Reiter war so inTriiu mereien versunken, daß er ordentlich zusammenfuhr bot der Erscheinung« die plötzlich seinen Weg treuztr. « Gab es hier Zigeuner-? Doch nein, «Ida"zu paßten wohl nicht die feinen, ebenmii igen Gliedern und das, wenn auch s lichte, doch durchaus modetne weiße Kleid. « »Halt, kleine Hexe, sieben bleiben und Auskunft geben!« Das war wieder der »tolle" Platen, wie er im Regiment nur hieß . Ein verwunderier Blick aus sam meiduntlen An en tras ihn: »Mein Herr rai, Sie sind vor eine falsche Schmiede gerathen!« Noch ein spöttischer Knix und die Eltengesialt war im Gebüsch ver schwanden. Betroffen blickte Ulrich ibr nach, während seine Lippen mechanisch mur melten: »Teufel, sollte ich da wieder eine neue Dummheit gemacht haben ?'« Eine Stunde später nahm dasJagbg diner seinen Anfang. Die Herren er schienen im Frack und weißer Binde, leine andere Auszeichnung im Knopf loch, als den beim alali erhaltenen griinen Eichenbruch· -ie zahlreich ver tretene Damenwelt hatte gleichfalls Dinertoilette angelegt, meist hellsarbi ge Seidenlleider mit kleinem Ans schnitt. Gras Platen befand sich in angereg tem Gespräch mit der Tochter des Hau ses, und doch schien es dieser, als wenn er nur zerstreut ihren Worten solgte und den Blick wieder und immer wiedr an jene Stelle schickte, wo Verthm de ren mattgelbes Seidentleid wunder sbar harmonisch mit ihrem dunklen Teint contrastirie, mit einem Ossizier der benachbarten Garnison plauderte. »Verzeihung, Comtesse, wer ist die YDame in gelber Seide-« unterbrach t Ulrich plötzlich Jrenes geistreiche Be kmertungen iiber die moderne Littera ««tur. »Ich glaube, sie ist mir heute schon begegnet. Das ist ein Gesicht. das man nicht wieder vergißt, wenn man es einmal gesehen hat." »Ach, Sie meinen Fräulein Hertha von Reibnitzl Schade, dasz sie nichts »von dem Interesse ahnt, das Sie ihr ientgegenbringen, Herr Gras,« llang ice spöttisch von Jan-s Lippen Verwundert schaute Ulrich sie an. Doch es blieb ihm nicht viel Zeit zu «einer Entgegnung denn schon wurden die Plätze eingenommen, und bald herrschte jene glückliche Stimmung, wie sie durch gute Weine, anregende .Unterhaltung und Kerzenlicht hervor Tgebracht wird. Die Diener siillten die crnstallenen Kelche mit verlendern Sect. Das war der Augenblick, wo einem alten stan ziisischen Jägerbrauche gemäß Demje Hnigern der »ausgehoben«, das Recht Zu-: jstand, einer von ihm bevorzugten Da Ime den Jägergruß zu senden ; Niemand zweifelte, das; Ulrich Pla zten der schönen Tochter deg Hauses die jse huldigung darbringen wurde. Al ,les schwieg und wartete gespannt aus :die kommenden Ereignisse. Der Schloßherr neigte lächelnd sein ,Glas gegen den jungen Ossizier nnd wandte sich fragend an ihn: «Welche Dame, lieber Graf, sollen wir grüßen?« Einen kurzen Augenblick noch schwantte dieser, dann aber, während ksich Aller Blicke aus ihn richteten, hob er den Kelch und antwortete mit se ster, sicherer Stimme: »Da mir das Jägerrecht zusteht: Fräulein Heriha von Weil-um« s Obwohl die meisten der Gäste ihr Erstaunen über diese MkwarteteWem idung taunr zu unterdrücken vermoch -ten, neigten doch alle ihr Glas gegen Fdie so Geehrte, deren Wan en si vor Erregung leicht geröthet alten Nur Jrene von Prasch bemühte sich vergebens ihren Unmuth zu verbergen, obgleich ihr Cavalier sich die erdenk lichste Mühe gab, ein leichgiltiges Ge spräch im Gange zu lten. Ein Seufzer der Erleä »terun tani iiber ihre Lippen, als endlich die asel aufgehoben wurde. Und d , hätte sie geahnt, was nun solate,·- cherlich hiitte sie dann noch lieber stundenlang die langweiligste Unterhaltung gepflo Ism. Denn lauen hatte Ulrich sich mit ei ner Verbeugung von seiner Dame ver abschiedet, als et auch schon vor Fräu lein von Reidnih stand »Mein gnädiges Fräulein, ein trai ger Sünder wa t iich Jhnen zu nahen und dittet um nadel Bei diesen Worten blickten die sonst stets lustig funkelnden Augen o demü thig, dass hertha nur mit ilhe ein Lächeln unterdrückte. »Sie haben sich ja schon redliche Mii he gegeben, Jhr Vergehen von heute Mitte wieder gut zu machen, deshalb sei ? nen Verzeihung gewährt, Herr Gra ,« erwiderte die junge Dame freundlich. «Wodurch?« fragte Ulrich erstaunt. »Nun, dadurch, daß Sie mir den Jägergruß sendeten!" »Das hatte damit ar nichts zu thun,« entiuhr es bligschnell seinen Lippen. »Nicht? Wie latn ich denn sonst zu der großen Ehre?" Ein leichtes Noth färbte bei dieser Frage Herthcks Wangen, während die Augen glückselig aufleuchteten. Ulrich tam es vor, als hätte er noch niemals im Leben eine solche Schön heit gesehen. Hier stand er — er sühl te es deutlich —- an einem Wendepunk te seines Lebens. — ——W Und Alles unt sich hetver essend, ent gegnete er mit gedömpfiet iimme: »Das isi eine Futdiguns die ein Jäger einzig und a ein der « ame ent gegenbringi, die ihm am Besten ge fällt von allen. Sind Sie mir des halb böse, Fräulein von Reibnitz?« »Aniwotten Sie mit," drängte et, während seine Hand verstohlen die ihre suchte. »Bitte nichi!« » ann denn?« -, »Beim nächsten Halali!« —- — Kuuki und Wissenschaft — 1 — Neues von den Funden bei der Insel Kytherm Der Meeresboden birgt wirklich noch Wunder, von denen kein Mensch ich träumen läßt! Von versunkenen tiidten redet die Sage versuniene Schiffe, die lange Jahr hunderte dort unten geschluenmert, werden geht wieder empoägehobem Ueber de neuesten Fortsch tte der Iwane-Arbeiten bei der nsel Kn thera entnehmen wir dem agebucbe eines an Bord der thale befindli chen Berichterstatters das Folgende. Nach der Ankunft des Etwas-Schiffes Mylale, das den griechischen Unter richtsminister Skais zur Fundstätte brachte, sind die Arbeiten zur Hebung der versunkenen antiken Kunstwerke aufs eifrigste gefördert worden. M in tbegann damit die Marmorstiiete, wel che die Taucher, Schwammfischer con der Jnsel Spra, nur bis zu seichteren Stellen im Meere hatten emporheben skönnen, an Bord zu winden. Wer «je in einem Museum der Aufstellung ;einer Marmorstatue beigewohnt hat, ;weiß, dasz die Hebung eines solchen IGewichtes keine Kleinigkeit ist« Mäch :tig arbeitete der Dampfkran des-Schif lfez sobald der Minister hoch oben an EBord das Zeichen zur Hebun eines tneuen Marmorstiickeö gab. EJn ries er Bronzetops wurde zusammen mit Fünf gewaltigen Marmorstandbildern Edem Meere entrissen. Leider ist alle-« !vonr Wasser arg mit enommen. Dann kam ein gewaltiger tierrumpf an die EReihr. Zulent wurde unter athemias sser Spannung der Zuschauer der Rie »senleib eines Bronzevserdes an den shebetauen befestigt und war schon den IFluthen entstiegen, da rissen die Tat-e Eder Mylale und begraben den kostba sren Schatz vielleicht für immer in den Fluthen Die Taucher versicheru, daf: kan dem Meresgrunde noch weitere IMarrnorwerke liegen, ja, sie behaup vten, daß unter diesen inSchlamm nnd Seegewiichsen noch mindesteng aktst Bronzewerke an den hervorragenden Spitzen deutlich zu erkennen seien ,Dazu stimmt gut, dasz man zu Dutz lenden von Bronzegliedmassen die-Der Inoeh den Rumpf nicht gesunden hat. »Es handelt sich als»o zweifellos um et Inen großen archaologischen Schutz-. Auch das Geheimnis der Versenkung Idieses Schuhe-Z beginnt sich zu lichten. IUnter den kleineren Funden nnd nam Ilich zu erwägen-r 15 große thönerne iVorrathsgesii e, einige gefüllt mit ne troekneten Olivenlernen, einige mit Pech, die beweisen, daß das versunte ine Schiff ein antileö war, also wohl kein römisches, das den kostbaren Raub Iaue Griechenland nach Jtalien schal Isen wollte. Auch an heiterm Eile-» snifsen fehlte es nicht bei der Oel-· «ungöarbeit. Als der allen Archiiolo-1rn Iwohlbelannte General-Diana der ’Alterthiimer in Athen here Kalt-a idias sich von dem Kriegsschiff aus das »Taucherschiff begeben wollte, stürzten »in das Mer, kam aber mit einem tril Iten Bade davon und wird in den lathenisehen Zeitungen »als Märtyrer ,seiner Wissenschaft gefeiert. Die wich tigsten Funde unter ihnen, eine thro nende ottheit aus parischem Mar mor und ein wohlerhaltener Pius-. lingskovf aus bester Zeit, sind a sbald antsboxd des Kriegsschisses nachAthen e l i ) — Das Spettrum des neuenSter »ne-. Der ausgezeichnete engliiaie Astronvm Norman Latinen gegenwar tig wohl der grö te Kenner der-Stern spettren, hat dre zehn photographische Ausnahmen von dein Spettriini der Nova Persei hergestellt. Die Ergeb nisse seiner an diesen WWraphieii I einachten Beobachtungen-g t er :ii folgenden Sätzen wieder: t· »Das ISpeitriiin erinnert in hohem· Grade lan das des zule t ini Sternbilde des Inhrsnannj ers ienenen neuen Ster nei Gier-a Anrigne). 2. Das Spei triiin wird wenigstens durch 2 Licht quellen hervorgerufen, dondenen die eine ein Sepetttiini init dunieln Lis nien, die andere ein solches init hellen Linien giebt, lehtere besonders get-il det ans den Elementen des· Wasserstofk sei, dei heliiiim des Asteriiini und des Calkiiiin. B. Einige der hellen Li nien sind wahrscheinlich umgekehrt-t Die Verbreiterun der helleren Linien ist detrii tlich gr« er als die seinem-i an dein pettruin der Rava Aurigae beobachtete. 5. Aus einein Verqleich init dein Spetirum des Sternes Bel iatrix (iin Orien) geht hervor, daß di: Mitte der hellen Linien sast die nor male Lage»iiii Speitrum besist, di sröszte Breite der Linien erstreckt fid ber einige 30 Zehntelineter. 6. Die Mitten der hellen und duntlen Linien liegen iiin etwa 15 Zehntelineter »inn einander», ein·Beweis dafür, da der Unterschied in · der Geschwindigkeit zwischen den beiden Lichtquelleii etwa 700 Mgktiche Meilen oder 1100 Kilo meter in der Sekunde beträgbt Wahr schchch Entfernen sich also ie beiden immelstorper, die durch ihren Hu ainiiienprall das Aufl-achten ozsz Sternes bewirkt haben, gegenwärtig wieder mit der näziickx unvorsteslöw ten Geschwindig eit von iibet 1,0I-) kiioineter in der Setunde auseinan ke»