Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 29, 1901, Sonntags-Blatt, Image 13

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    weitrennen nnd Liede.
HistorifcheSlizze von Felix L i l l a
1.
Nach der Thronbesteigung der Mi
nigin Elifabeth im Jahre 1558 kam
für England eine bessere und fröhliche
re Zeit. Die Königin befchiitzte und
förderte eifria Kunst und Wissenschaft
und fand selbst viel Wohlgefallen an
Lustbarleiten aller Art, und fo kamen
auch die Wetteennen, die unter der
tnrannifchen Regierun« Deinrichs des
Achten und der feiner Nachfolgerin,
der grausamen Maria, ziemlich inVer·
gessenheit gerathen war, jetzt wieder
in Aufnahme.
Die Rennen wurden damals in der
Nähe von London bei St. Theobalds
abgehalten, too Lord Parteile der
ausgezeichnete Staatsniann und Mini
ster der Königin, ein Schloß mit Präch
xizaen Gartenantagen besaß. Dort
befand sich ein awßes ebeneH, nun
Insrnnplatz vortrefflich geeignete-.- Feld.
Eigentliche zunftmößigeJoclenis tutan
nun nein nicht, die Kavaliere rrx , .
5:H, sie Edelleute nnd andere Eis-Zit
nilnner arti Rennsport ritten ihre
Pferde iclbsl; das war Ehrensache
Als bester Reiter galt der junge
Lord Archibalo Godolpbim freilich
wurde auch behauptet, daß fein herr
licfser Rappe dag beste Rennpferd Eng:
tandg sei. Alle Sachlundigen waren
solcher Meinyng, doch nicht seianraut,
Pie reizende Eoeline Churchill, ein-Hof
L--I-!-— L
Izu-tust »Es nssllgllh
Sie erlliirte ihrem Bräutigam eines
Tages: »Mein Schimmel ist viel besser,
als dein Rappe, und ich lann besser
und schneller reiten als du.
Die jungen Edeldamen waren da
mals in der That aewandte und liihne
Reiteoinnen. Und das hatte seinen
guten Grund. Damals war nämlich
das Fahren in Kutschen noch wenig
gebräuchlich, denn die damaligen Wa
gen waren schwerfälliae Marterlästen,
ohne elastische Federn oder sonstiae
Vorrichtungen zum Abschwächen der
heftigen Stöße aus den schlechten hol
perigen Wegen. Solcher Tortur zo
gen die Damen, vorzüglich die jungen,
ek- entschieden vor, ibreReisen und ihre
kürzeren oder längeren Aus-flöge zu
Pferde zu unternehmen. Es war
wirtlich ein schöner Anblick, die anmu
tbiaen Amazonen siuf den Landstraßen
nmhergaloppieren zu sehen.
So wie Lord Archibald Godolvbin
als bester Reiter, konnte Lady Eve
line Churchill als beste Reiterin gel
ten. Die Behauptung der jungen,
ohnehin etwas ereentrisch veranlagten
Dame erschien also gar nicht allzu an
maßenix -
lerVerlobter freilich lachte darüber;
er versuchte ihr den tbörichten Gedan
ten auszureden, doch sie bebarrte im
meo eigensinniaer bei ihrer Meinung
und sagte endlich ichmollend: »Du
glaubst mir nicht? Wohl, so soll es
vor aller Welt öffentlich entschieden
werden bei dem nächsten Rennen zu
St. Theobalds. Die Königin will
selbst dabei zugegen sein; das weiß
ich. Ich will mit dir um die Wette
reiten, und zwar als Kavalier geklei
det, auf meinem Schimmel«
»Warbasti«a ein reizender Einfall!«
rief Archibald lachend. -
»Um was sollen wir tvetten?'«
»Um was du willst.«
»Also unt ein Paar Handschuhe.«
»Es sei. Und einen Kuß oben
drein.«
»Auch nut!·'
So war’s denn abgemacht. Bald
wurde es bei Hofe und auch in weite
ren vornehmen Kreisen belannt; liber
all sprach man davon. Auch die Kö
ni in Elisabetb interesstrte sich sehr
da iir. Aus ihrer« Silberlammer ließ
sie einen schönen, teichrserzierten gol:
denen Becher holen, den sie zumEbrem
preis bestimmte siir die Siegerin oder
,siir den Sieger.
Am Tage des Rennens waren die
Schranken des großen Rennplatzes bei
St. Theobaldz von mehr Neugierigen
nmlagert, als jemals zuvor. Auf ei
ner prächtig geschmückten, mit purpur
nem Baldachin überdeclten Tribijne
nseilte die Köniqu mit ihren'.fzafka
u:en; auf anderen Tribiinen befanden
sich die Vornehmen des Landes. Au
ßerdem rinas herum ein Gedränge
von Leuten aller Art.
Archibald Godolphin erschien auf
feinem Rappen, Eveline Churchill, alsJ
Cadalier gekleidet, aus ihrem Schim
mel. Das Signal wurde aeaeben,
und die Beiden sprengten irn schärf
sten Galopp neben einander dahin, die
Bahn entlang, sie allerdin s anschei
nend ebenso gewandt un icher im
Sattel wie er. Fünfmal ollte die
Ba umlaufen werden.
«·hrend der ersten vier Runden
hielten sie sich dicht zufammen, weder
er noch sie tam voraus. Gegen das
Ende der tilniten und letzten Runde
aber blieb er sichtlich etwas zurück, la
daß sie zulk t mit einer kräftigen An
strengung i reö Schimmels al- Erste
durchs Ziel kam.
Jubelndes Beisallsaeiehrei erscholl
ringsum und »auf den Tttbünen. Die
schöne Sieaerzm strahlend vor Gliict
und im Gefuhle ihres Triumphes,
empian von der Königin den Sieges
und Ehrenpreisz Jhte erhabene und
gelehrte Maiestat meinte dann noch
buldvoll lächelnd. und myt exists-h
tlasstsch angebaucht, wie e solche
Ausdrucksweise liebte und heiu ig qu
zuwenden pflegte: »Wie ein vor
zweitausend Jahren nn alten Grie
chenland bei dem Feste der Diana die
seelische Jungfrau den delischen c'itna
ling im Wettlaui besiegt hat« a hat
biet diesmal eine englische Acnazone
den englischen Ritter im Weitrennen
überwunden. Das ist ein stolzes und
ewig denktviirdiges Ereigni für die
gesammte englische Weiblich eitl«
Darauf erhielt Eveline von ihrem
Verlobten den von ihr ewonnenen
Wette-reis, ein Paar zier iche Hand
schuhe, und nachher, als sie traulich
und ungestört unter vier Augen bei
ginämen waren,,auch den vereinbarten
u .
»Nun, siehst du wohl, ich hatte doch
recht!'« rief sie frohlockend.
»Ja, das muß ich zugeben,« sagte er
lächelnd.
d »Ich kann also besser-reiten als
u.« .
»Du hast es glorreich bewiesen.«
»Und mein Schimmel ist besser als
dein Rappe·«
»Auch das bestreite ich nicht mehr.«
2.
Einige Taae daran-« befand sisiy
Gjodolpljsin in Gesetlfctiast mehrerer
vertrauter Freunde in einem Wein
hiufe, und Alle waren selir heiter ge
Rimmt. Man neclte ihn ein wenig:
»Wie konntest du, der beste Reiter
Englands-, besiegt werden von einer
jirnnen Dame? Das ist ia zum La
chen! Unmöalich ists mit rechten
Dingen zugegangen. Gestehe, Archi:
bald, du haft dich absichtlich von dei
ner Hulden überholen lassen!«
»Nun ja, selbstverständlich!« rief
der junge Edelinann »Das zu erra
ttien, dazu gehört wirllich nicht viel
Witz. Jch wollte meiner geliebten
Eveline die Freude des Siegeg gru
Jnen.«
7 »Brabo, edler Liebesritter! Ganz
cavaltermäßig ist das. Man muß dich
loben und Preisen als neuen Amadis,
als Perle der Ritterschaftl«
Bald nachher ging die Gesellschaft
auseinander. Lord Godolphin emp
fand ein gewisses Mißbehagenz er be
reute halb und halb, dasz er seinen
guten Freunden solch vertraulichrs Ge
ständniß gemacht hatte.
Und dazu hatte er auch alle Ursache,
denn als er etliche Tage nachher mie
der einmal seine Braut besuchte-, einr
sing sie ihn sehr tühl und zurückhal
tcnd mit den Worten: »Weißt du,
was jetzt überall, bei Hofe und in der
Stadt, über dich und mich gefliisterr
und geschwatzt wird?«
»Was meinst du« Eveline?« fragte
er, von einer schlimmen Ahnung er
griffen. »Was wird geschwatzt über
unsT Da bin ich doch einigermaßen
neugierig."
»Ladh Gret) hat es mir mitgetheilt:
sie ist ja meine allerbeste Freundin.
Sie hat es erfahren von der Gräsjn
Lansdowne, die es hörte von Lady
Pettins, welche es vernahm von Ladn
Nottingham, der es zugetragen wurde
rson der Gräfin Pembrote, der wieder
Ladh Mallinasord es anvertraute.«
»Wahrhastig, eine allerliebste Guit
lande von spitzigen Damenzungeni«
»O, es ist abscheulich!« rief Eve
line, von ihrem Sessel aufspringend.
»Lady Mallingford erfuhr es von
ihrem Bruder, der ja dein guter
Freund ist.«
»Das ist er,« sagte Archibald Und
leise murmelte er: ,,.L)ol ihn der Teu
fel! Jch durchschaue den Zusammen
hang. Mallingford muß die Sache
ausgeschwath haben. Er war ja mit
in jener Gesellschaft.«
Mit einer traaischen Gebärde fuhr
Eveline fort: »Der hohe Ruhm, dei:
ich mir auf der Rennbahn bei St.
Theobald-H errang. wird angezweifelt,
wird mir bestritten. Es wird be
hauptet, du hättest dich absichtlich von
mir überholen lassen. Du sollst er—
gesagt haben in Lord Mallingsord’s
nnd anderer Cavaliere Beisein.«
,,Achte doch nicht auf solches Ge
schwäsz, meine Liebe!«
»O doch! Es muß sogar gründlich
untersucht werden!«
»Warum?«
»Weil ich an die Rechtmäßigkeit
meines erworbenen Ruhmes glaube
und diesen Ruhm nicht einbüßen will.
Jetzt belenne auf den Edelmannstoort
die Wahrheit: Haft dn wirklich vor
etlichen Tagen derlei verlauten las
sen?«
»Wenn du mich so fragst, muß ish
freilich die Wahrheit belennen,« ant
wortete Archibald mit etwas uniwölti
ter Stirne, denn ihm wiirde schwül zu
Muthe. »Ja, geliebte Ebeline, ich
habe das allerdings- gesagt.«
»Aus Galanterie. aus Liebe hättest
dn so gehandelt?« «
»Ganz richtig! Und es wurde alH
höchst edel und ritterlich gelobt und
aepriesen.«
»Das würde es auch sein, wenn ec;
wahr wäre, denn solchenfalls würde es
in der That ein Beweis deiner Liebe
sein, iiber den ich hoch erfreut und ent
ziiett sein miißte.«
»Dann ist ja Alles aut!,, rief aus
athmend der junge Lord.
»Neins« wider-sprach sie mit ener
gischem Jlopfschiitteliu »Es ist nicht
aut. Denn wenn es falsch wäre, was
du gesagt, dann wäre es die allergrbsz
te Schlechtigleit von dir, mir meinen
wohlerworbenen Ruan tu vernichte-U
" »Ich wiederhole, es ist wahr."
»Das mußt du erst noch beweiscn.«"
»Wie denn?«
»Ja vier Wochen findet abermais
ein großes Rennen bei St. Theobale
sstatt. dann wollen wir Beide wieder
»nur die Wette reiten. Und kannst du
mich wirtlich besiegen, so bist du mein
einzig Geliebter —-—«
»So höre ich dich gerne sprechen.«
»Kannd ou es aber nicht, dann bist
dn ein Lügner, und ich muß dich ver
achten.« »
»O, ol« rief er mit einer Gebärde
to ächer Verzweiflung«
» eichst du zuer fragte ste.
I »Nein! Gerne bin ich bereit zu
dem Wettstreit, den du verlangst. Und
,nun laß uns wieder gut ein mitein
ander, in Heiterkeit und zrieden, bis
zum Tage der Entscheidung!«
Als der junge Edeimann wieder
mit seinen Freunden zusammentraf,
machte er dem schwatzhaften Lord
Mallingford heftige Vorwürfe Bei
nahe wäre es zu einer Herausforde
tunq gekommen. Doch glücklicherweise
traten noch rechtzeitig die anderen
Herren vermittelnd ein und besänf
tigetn die erreqten Gemiitber, so daß
die beiden jungen Lords sich versohn
ten
I Bald wurde es überall bekannt, daß
beim nächsten Rennen die liibne Nei
terin Ladv Eveline Charchill is .it
ihrem Bräutiaam wieder um die Val
me des Siequ streiten wolle, und
Auch der Grund. weshalb dies aesche
lbin würde wodurch beqreiflicherweise
Hinz Interesse dec- vornebmen Puoli
«tnm;-, besonders der Damen, noch be
Ideutend gesteigert wurde.
I Ein schöner sonniaer Auqusttnz
-’tuar H, an welchem dac- neue Reimen
m St These-b atdg stattfand. Teig
lSignal wurde gegeben, und sie ritten
Während der ersten drei Runden
hielten sie sich abermals dicht aneinan
lden dann aber, bei der vierten, blieb
Archibald etwas zurück. Schon
glaubte man allgemein, daß die junge
Lady wieder als Siegerin aus dem
Wettstreit hervorgehen würde, und
man jubelte ihr bereits im Voraus
ldrmenden Beifall zu. Wie sprenate
sie aber auch muthig dahin mit flie
genden Locken, gerötheten Wangen
und blitzenden Augen! ·
Nun war nur noch die fünfte und
letzte Runde zu durchlaufen.
Da vernahm sie plötzlich hinter sich
den rasenden Galopp des Rappen. An
ihr vorbei sauste wie ein Pfeil Archi
bald, und mit reichlich fünfzehn
Pferdelängen Vorsprung gelangte er
als Erster durchs Ziel.
Beide saßen von den schäumenden
Pferden ab. Erschöpft sank sie in sei
ne Arme.
»Entibront bin ich, du hast mich be
siegt,« flüsterte sie. »Ja, du hattest
also doch recht: du tannst besser reiten
als ich, und dein Rappe ist besser und
schneller als mein Schimmel. Mein
einzig geliebter Archibald, es ist also
leine Falschheit in dir — das ist mein
Trostl So nimm mich denn nun hin
mit meinem Schimmel, mit dem gol
denen Ehrenbocher der Königin, und
mit allem, was ich sonst noch besitze!«
Der beste Reiter Englands vermähl
te sich bald dar-auf mit der schönsten
Reiterin. Von der ihnen huldvoll ge
lsinnten Königin erhielten sie ein kostba
res Hochzeitsgeschenk. Fortan bethei
liate sich Eveline nicht mehr an den
öffentlichen Rennen, desto mehr aber
Archibald, der noch manchen Sieges
reis mit seinem schnellen Rappen ge
wann.
Außer zu St. Theobalds wurden
bald nachher auch noch Rennen veran
staltet bei Garterleh in Yortshire und
bei Crondon in Surrey.
Der von uns erzählte Vorfall aab
die Veranlassung, daß fortan die Kö
niain Elisabeth alljährlich für das
große Hauptrennen zu St· Theobald-J
einen goldenen Becher als Ehrenpreig
stiftete. Dasselbe thaten später auch
ihre Nachfolger Jatob der Erste und
Karl der Erste, letzterer jedoch nur
während der ersten Zeit seiner unglück
lichen Regierung. Als die Unruhen
aus-brachen, welche ihm schließlich
Thron und Leben tosteten, kamen die
Rennen wieder in Abnahme, und zur
Zeit des Puritaiierthums, unter Oli
ver Croniwells Herrschaft, schienen sie
fast gänzlich aufgehört zu haben.
Aber als dann Karl der Zweite auf
den Thron lam, begannen unter diesem
lustigen König sofort die Vergnügun
gen aller Art wieder, besonders auch
das Wettrennen. Auch Karl der Zweite
stiftete alljährlich einen goldenen Be.
»cher als Ehrenpreis siir den Hauptfu
gck. Die alten, von uns genannten
Rennplätze wurden in späterer Zeit
ruf egeben; man wählte andere und
grö ere zu Epson1, Derbh und New
marlet.
W
Das Entscheidende.
Slizze von M. S ch i v e r t.
»Was sich Therese von diesem («-in
falle verspricht, beareife ich nicht«
sagte schmollend ein hübsckzegBurtiiiou
then zu der schönen Euaenie von Ani«
istedt »Ich fiir mein Theil bedaisle
mich bestens dafür, vielleicht einen al
ten, motosen Geheimrath zum Eis-»n
snachbarn zu belommen.«
l »Weißt Du nicht, was ,,corriaer la
fortune« heißt?« lächelte Enge-nie
»Lan und sieh Dir schnell an, roo
Dein Platz it und dann kannst Du
ja im Not fa e immer noch ein tleineg
l«’-L'aschenspieler-Kunststiictchen mit den
kTisehtarten machen. Aber es ist gar
Lnicht mehr nöthig, denn da kommt
IDein Vetter Karl, der das offenbar
schon besorgt hat!« «
Als dann das junge Paar eifrig
redend seinem Soupervtane zusrrevte,
gestand sich Fräulein von Aufstevt,
daß Therele, die l«ebensiviizdigeHoiiT
trau, ganz recht ge abt hatte mit ihrer
heiteren kleinen Rede von vorhin: fee
wolle alles Cliquenwesen vermeiden
und habe deshalb heute nur durch
den Zufall die Tischordnung bestim
men lassen- Bodo, das vierjährige
Söhnchen, habe die Karten gelegt, in
dem er aufs Gerathewohl bald eine
-.—.
Herren-, bald eine Damenlarte ans
Iden zwei Piickchen irr Marnas Händen
gewählt habe — man möge sich nun
mit seinem Schicksale absindenl
Wie llua dieser spitzbiibische Einfall
allerlei kleinlichen Rangstreiten und
Empfindeleien die Spitze abbrach und
wie er einen frischeren Zua in die Ge
sellschaft brachte, die sich so ost, ja zu
ost, bald da, bald dort vereinigt saht
Denn selbft i der Großstadt bildet
doch jede Geseaschaststlasse wieder ei
nen Kreis siir sich, in dem man schließ
lich ebenso beobachtet wird, wie in Der
llatschsiichtiasten Kleinstadt
Da nahte Baron Korten,Eugeniens
gewöhnlicher Soiipernachbar und cis
riafter Verehrer — sollte auch er viel
leicht wie der verliebte Vetter Karl ein
kleines ,,Clsanaement de Plan-« vor
baben? Nein dem wollte Enaenie
zuvortomment Mit einer getchiriten
Seitentvendnna schob sie sich in den
Strom der nun Speisesaal Dranaens
den nnd schliipste dann eilig von Tisch
zu Tisch, nm ibren Platz zu finden.
Ta endlich fand sie ilm. Der
Platz daneben war noch leer und der
Zufall hatte ibr einen Herrn Bat-ne
tiselt als Nachbarn bestimmt. Zum
lsjliict also ein Fremder fiir sie, wenn
si( auch seinen Namen als den eines
der besten Zeichner des hervorragend
ten Witzdlatteis der Hauptstadt schon
lanae kannte.
Da lam er auch schon! Er fab ele
aant aus wie die Salonlötoen, die er
mit Vorliebe zeichnete und hatte ein
feines, durchaeistiates Gesicht mit
scharfbeobachienden Augen ——--- sehr
sympathisch, wie Euaenie schon beim
ersten Sehen bei sich feststellte· lind
dieser erste Eindruck beriiefte tich im
Laufe des Abends-. Euaenie hatte in
einem Anfalle von Uebermutb ibre
Tischlarte in die Tasche qestectt, alg
sich Barnewelt vorstellte, und sagte;
»Tberesens Einfall hätte noch hiibscher
werden können, wenn wir aanz in
ioanito geblieben wären! LassenSie’H
alio wenigstens mich für die Dauer
dieses Soubers bleiben — ja? Ihren
Namen lennt dafür alle Welt!«
»Ich verdanke diesen Vorzua wirt
lich nur dem Renommee der Zeitung,
fiir die ich arbeiten dars, nnd bedauere
oft, daß manche strebsamen Kollegen
diesen Vortheil nicht haben!" saate
Barnewelt bescheiden. »Ein solche-Ei
Blatt kommt in tausend Hände nnd
macht immer wieder neue Reilaine siir
die Zeichner, die einen guten Einfall
zu illustriren haben. Und das Beste
daran, die Idee, ist oft nicht einmal
unser Verdienst.«
LUnd wer liefert dieseJdeen?« fraais
re ngenir.
»Oh, wirklich »alle Welt«. M«
weiß, ob nicht auch schon Sie daran
mitgearbeitet haben? Ein heiterer
Einfall, ein Scherz von Jshnen braucht
nur von dem Richtigen belauscht wor
den zu sein, um uns ohne Gnade über
liefert zu werden. Ja, man dient
auch uns Zeichnern öfters zum Mo
dell, als man gemeinhin ahnt. Das
ist das angenehme Vorrecht, das wir
aus jeden Menschen haben: er gehört
uns, wenn wir nur wollen!« —- Er
sagte das so drollig, daß Eugenie la(
chen mußte. Dann aber sagte sie qan
ernst: »Wie muß dieses fortwährende
Turchsorschen der verschiedenstenle
siognomien Jhre Menschentenntnisj
scharfen! Fast tönnte man sich vor
Jhnen fürchten, wenn man etwas zu
verbergen hätte.«
»Nun, so schlimm ist es wirklich
nicht, wenn wir uns auch einen gewiss
sen Scharsblick im Taxiren der Men
schen aneignen!«
»Gut, so ,,:axiren« Sie mich!" sagte
Gugenie überiniithia. »Aber Sie miiss
sen Jhr Urtheil im vollsten Ernste und
nicht mit ein Paar Phrasen abgeben!«
— »Und das muß ich jeht schon thun?
Nicht erst am Ende des Soupers. wo
wir» unsere Gespräche gewisse Auf
schlusse gegeben, wo ich Sie wenigstens
einiges-Zeit beobachtet hätte?«-—— »Seh
drum! Ich werde mich aber hüten,
Ihnen irgend etwas von meinem Le
ben zu verrathen, damit Sie es reibt
schwer haben, mich zu taxiren!« ——
»Oh, mir ist gar nicht bange. denn
ihr Jnnenleben kann eine geistnone
Frau doch nicht so verberaen, das; man
nicht auch Schlüsse auf ihre äußeren
Verhältnisse ziehen tönnte!«
So aut hatte sich Euaenie schon
lange Zeit nicht unterhalten, als an
diesem Abend, während des schier end
losen Souvers. Sie durchlreuzte je
den Bersuch Barneissclts, sie ein wenig
auszusorschen,auf da5 geschickteste und
sreute sich heimlich an seinem Eifer
und an seinem sichtlich wachsendean
teresse. Endlich beim Nachtisch, als
sie gerade ein Vielliebchen unter ihren
Manbeln gefunden hatte, sagte Lruaes
nie lächelnd: »Jetzt ist der große du«-o
ment getommeu! Nehmen Sie eine
der Mandeln und taxiren Sie mich!
tirrathen Sie mich ganz, so bin ich
Ihnen ein Vielliebchen schuldig —-—- er
rathen Sie mich aber nicht, so miisseu
Sie mir eine schenken!«
Sie hielt ihm die Kerne auf ihrer
schönen, schlanten Hand hin und er
blickte lange nnd gedankenvoll auf sit-.
genie, ehe er mit leiser Berührung die
Mandel von der seinen Handfliiclse
nahm -— ein Seufzer hob dabei seine
Brust. Dann sagte der Maler mit
unsicherer Stimme: »Die Partie itz
sehr ungleich: ich muß mich Jhnen
aus Gnade und Unanade ausliesern
undSie riskieren dabei nicht viel mehr
als ein Lächeln —- noch dazu ein La
cheln über mich!«
»Oh, nicht so tragisch!« scherzte
Eugenie. »Ich riskiere ja auch, mein-:
geheimstcn Gedanken von Ihnen ent
decken zu lassen —- ein Malerauge sieht
,schars!« —- »Ach, den Frauen gegen
iibersind wir stets iinDunteln!« seufz
te Barneweli. »Aber ich will doch
versuchen, Sie zu ,,entdecken«. Als-e,
»ich denke mir, Sie sind entweder die
fTochter eines hohen Offiziers oder
«Staatöbeamten —- Sie sind viel ge
lteist und haben auch viel und zwar
nur Gutes und Ernstes gelesen —- Sie
interessiren sich für die schönen Künste
Und üben wahrscheinlich sogar selbst
eine aus —- Sie haben die Gesellschaft
fast bis zum Ueberdrufz genossen unt-;
sehnen sich —- vielleicht ganz unbewusn
—- nach einem anderen Milieu oder
nach einer anderen, Ihnen harmonisch
gestimmten Seele — und Sie
sind —- -—«
»Frau oder Mädchen?«
»Jhre Sicherheit und die » reiheii
ihres Denkens sagen: Frau. Jhre
Augen sagen: Mädchen! —- Jch weiß
nicht, was ich mehr wünschen soll!«
·,,Wünschen? Sie sollen rathen,
Herr Barnewelt!«
»Nun denn: Frau!«
»Sie haben nun doch verloren!«
sagte Eugenie, Verwirrt durch die
plötzlich freudig aufseuchtenden Blicks
des Malers, und machte sieh an ihres-!
Ridikiil zu schaffen, um das Tisch
lärtchen daraus hervorxusurhm Ida-;
reichte sie es mit schnell wieder aew:..i
nener FassunaBarnenull hin und sag
te gravitätisch: »Hier ist meine Kar
te, mein Herr! Zur Beglaubiaiitia,
daß Sie Verloren haben!« —— Und da
in demselben Augenblicke die Tafel
aufgehoben wurde, nahm Eugenie im.
Aufstehen Barnelvelts Tischtarte, »nur
sie sich zum Andenken an die amiissans
ten Stunden auszuheben!« Ein leich
ter Händedruck noch und Eugenie eilte
zur Hausfrau und wurde da bald Von
anderen Bekannten umringt. ist«-:
einmal trat Barnewelt an sie heran,
aber in demBestreben. nicht zu liebens
würdig zu werden, hatten ihre Ab
schiedsworte an den Maler recht korr
ventionell und kühl aeklungen und er
dachte sich dann bitter: ,,Ehrenr-oll
verabscheidet! Schade! Sie war
wirklich reizend, diese Freiin von Auf
stedt, und ich hätte beinahe den Kon
verloren! Jetzt heißt es nur noch, ih
re Adresse zu erfahren und ihr in ei
nigen Tagen das verlorene Viel-lieb
chen — irgend eine Zeichnung — zu
senden. Vielleicht hatte sie es ja auch
nur darauf abgesehen!«
Aber er wählte doch einen seiner
schönsten Studientöpfe aus, um ihn
Eugenie zu senden, und freute sich
mehr,als er sich selbst eingestehen woll
te, über ihren Danlbrief, der verständ
nißvoll und eingehend die Schönheiten
seines Geschenles würdigte, und der
zugleich eine Einladung zu einem
Abendessen »en Famille« enthielt.
Thatsächlich bildeten dabei nur we
nige Leute die Tafelrunde: Euaeni
ens Vater, ein geistvoller alter Dip
lainat, seine Schwester, welche oie
Stelle der frühverstorbenen Hausfrau
einnahn1, ein paar Freunde des alten
Herrn, Barnewelt und Eugenie
wie neulich ein fröhliches und interes
sirteg Nachbarpaar, dem die Stunden
des Beisammenseing nur allzu schnell
entschwanden. Beide gestanden sich
das später ein, innerlich über sich selbst
verwundert, und Beide suchten fortan
eifrig jede Gelegenheit, sich zu treffen
Und wenn man das ernstlich will, so
gelingt es leicht. Barnewelt war eben
»in Mode gekommen« und somit siir
die Gesellschaft entdeckt; man sprach
Von ihm, man lud ihn ein und er
nahm gerne an, wenn er Euaenie zu
treffen hoffte. Gugenie aber freute
sich jedeIWiedersehens so intensiv, das;
sie Mühe hatte, diese Freude hinter
,der gelassenen Artigleit der Salond.s.
l
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"me zu ver-berqu
Aber ein Letztes-, ein Entscheidendes
fehlte doch noch, ihnen die Worte der
Liebe, die sie im Herzen und ganz
heimlich für einander hatten, auch auf
dieLippen treten zu lassen Denn man
ift nicht umsonst ein Kind seiner Zeit
nnd der modernen Ueberbildung; man
forscht, man grübelt und überleat
man ist mißtrauisch qegen sich und
Andere und man glaubt sich verpflich
tet, den ,,gereiften Verstand« zu Rsksthe
zu ziehen, wenn doch das frisch- Em
tssinden des ,dummen Herzens-« schon
lange gewählt hat!
Barnewelt wie Euaenie litten unter
diesem Grübeln. Jede-s- hätte den An
dern bitten mögen: laß mich frei in
Deiner Seele lesen —- bin ich Dir so
viel, wie Du mir? Jst nicht noch ein
llttausgesprochene5. Unaeahnted da,
das uns auseinander hält?
Aber Beide schwiegen nnd forscht-In
weiter nach diesem auälenden Unbe
tannten, das vielleicht gar nicht da
war!
Da begegnete einmal Eugenie ans
einem einsamen Spaziergange qanz
unvertnuthet Damensle der eine s«"«"
sehr häßliche und sehr uneleaanteFraa
am Arme sijhrte. Sie ging so lang
sam, daf; der Maler und Eugenie Zeit
hatten, sich über das nnaeahnte Be
gegnen halbwegs zu fassen. Beiden
klopfte das Herz heftig und sie wuß
ten: jetzt ist die Entscheiduna da!
Barnewelt dachte bitter: »wird sich die«
schöne, verwöhnte und elegante Freiin
Von Ansstedt nicht am Ende hochmü
thia gegen die arme, alte Frau an
meiner Seite benebmen?« Und Eu
genie fühlte mit Beben, daß sie Var
netvelt verachten müßte, wenn er ietzt
schweigend vorübergehen und damit
zeigen würde, daß er sich seiner Be
gleitung schäme. Beide aber wünsch«
ten heiß: wird sich das geliebte andere
Wesen jetzt so zeigen, wie es meine
Lebensauffassung siir das einzig chh
tiqe hält und wie es meinem Herzeni
wohlthutZ
Achtlos wollte die alte Frau vor
iibergehen, aber Euaenie hemmte der;
Schritt und auch Barnewelt b ’eb sie
ben. Nicht lächelnd und fröh ch snie
sonst begrüßten sie sich, sondern erst
und den Blick forschend in des Andern
Blick tauchend. Einen Moment lang
nur, dann sagte der Maler so feierlich.
als nenne er sie einer Köni m: »Wil!
·-.-,.. mir erlauben, gute utter, da
ich Dir Fräulein von Aussicht vor
stelle, von der ich Dir schon erzählt
l)abe?«
Und Eugenie dachte: Seine Mut
ter! Die gute einfache Frau, die ge
darbt und gearbeitet hatte, um dem
Sohne das Studium zu ermöglichen,
und der jetzt seine Fürsorge galt. so
gut als es ihre schlichten Lebensge
wohnheiten verlangten. Seine Mut
ter! -—s Dann beugte sich Eugenie hin
ab aus die runzelige Hand der Ma
tronc und küßte sie ehrfurchtsvoll und
se gerührt, daß ihr die Thränen nahe
waren.
Dann war die Spannung gewichen.
der böse Bann gebrochen! Frölchch
schritten alle Drei durch den Park nnd
die alte Frau Plauderie lebt-ask iibcr
allerlei Nnhelicikendesz —--- übe-;- den
Frühling iiber ihres Sohne-?- EIN-obre
ans die sie nicht wenig stolz wars Die
jungen Leute aber sahen sich Ins-- kris
xnrr wieder frendestmhlend in die III-:
g-::3. Sie fiiblten Beide tiesbccsliertt,
st; nun nicht-Z mehr sie trennen sann
te, daß sich ihre Herzen ganz Dorn-m
pen!
Und als Varnewelt leise beim klits
sxkxied si."1gte: »Engenie, darf ich lieu-)
noch kommen und mit dem Vater spre
chen?« da reichte sie ihm die Hand
und sagte einfach: »Komme, Du
wirst mit Freuden begrüßt werden!'
wo
l . Der Bürgerrechtsfumpf bei
l Arme-ist«
Nach dem Tode der Königin Cäsa
beth wurde König Jakob von Schott
land, der Sohn der unglücklichen Ma
ria Stuart, ihr Nachfolger auf dem
englischen Throne. Im April 1603
verließ er mit feinem Gefolge Edin
burg, um nach London zu reisen. Er
überschritt die Grenze und gelangte bis
Alnwick, wo er übernachten wollte.
Diese Ortschaft war damals nur ein
DE 1rktflecken. Vor dem Thore befand
sich eine fchmntzige Wasserlache, ein
großer Sumpf, den man auf einem
Kniippeldamm passiren mußte, um in
die Ortschast zu kommen. Es regnete
nnd stürmte und war sehr dunkel am
Abend des St. Martustages (25.
April), als Jakob ankam. Wie er
iiber den Kniippeldamm ritt, gerieth er
Von demselben ab und mit seinemPfer
de in den Sumpf, nicht gerade in große
Gefahr, denn man half ihm natürlich
sogleich heraus, aber er wurde roch
iiber und über schmutzig, und was noch
unangenehmer, er zog sich dabei einen
argen Schnuper zu.
Am folgenden Tage machte ihm die
Obrigkeit von Alnwick ihre unter-tha
lnigste Aufwartung und erbat sich von
ihm die Gnade, er möge doch ihrem
Flecken das Stadtrecht verleihen. »Das
will ich gerne,« sagte huldvoll der neue
Monarch und fügte witzig hinzu: »Es
Fwird gewiß auch so 'am besten sein, den
Flecken in eine Stadt zu verwandeln,
denn Euer Flecken ist wahrlich der
!sch1nnt3igste Flecken, den ich je in inei
nem Leben gesehen habe!« . . .
I Jn der That wurde einige Monate
Tdarans dein Flecken Alnwick das-Stadt
srecht verliehen. Die bezügliche Urkun
;de darüber enthielt aber eine ganz son
sderbare Klausel König Jakob, der ja
ein so seltsam gearteter Potentat war,
Ifdafz S11ll1), welcher als französischer
zGesandter längere Zeit an seinem Hofe
sw,eilte, ihn den »weisesten Narren in
der Christenheit« nannte, kniipste an
»die Verleihung des Alnwieker Bürger
Irechtg für die Folgezeit folgende Be
sdingung: Alle diejenigen, welche fort-—
an dort das Bürgerrecht erwerben
wollten, seien es Einheimische oder Zu
ziigler, sollten gemeinsam imApril und
zwar stets ain St. !l.ltarku5tage, in
feierlicher Prozession den Sumpf bei
der Stadt durchwaten, angethan mit
ihren Festtagsgewänderm
Man verfolgte in der That diese
Verfügung aufs gewissenhafteste über
.zweihundert Jahre lang regelmäßig im
April am St. Markustage und mit der
Zeit tviirde sogar eine Art Volkssest
daraus, wobei die guten Alnwicker sich
bestens amijsierten. Endlich aber -——
es ist das noch gar nicht so lange her-—
kamen manche Bürger zu der vernünf
tigen Einsicht, daß es nachgerade doch
an der Zeit sei, den albernen Brauch
abzuschafsenx der Tllcagistrat kam nach
reiflicher Erwägung zu derselben Mei
nung und faßte einen dahin zielenden
’Beschlusz. Aber nun protestierten die-:
He Einwohner dagegen; durchaus woll
sten sie die alte Sitte beibehalten Bei-—
snahe wäre eg darüber zu einem ernsten
TKrawall gekommen. Doch endlich
;siegte der gesunde Menschenverstand
iüber die Unvernunst. Den ilIi«,-,ufrie
jdenen wurde es klar gemacht, das-, Kö
;nig Jakob jedenfalls damals nur we
gen jeneg Unfalle der ihm den bösen
Schnupsen zugezogen, in seinerArt den
Alntvictern zum Possen die wunderliche
Bedingung auferlegt habe, daß durch
aus kein tieferer Sinn, der die Beide
haltung empfehlenswerth erscheinen
lassen könnte, darin stecke. Der alte
Brauch wurde dann auch richtig auf
gehoben. Die große schmutzigeWasser
lache existiert aber heute noch und hat
ihren Namen »der Viirgerrechtssunipf«
bis auf den heutigen Tag behalten.
—— Vorsorglich. Bäuerin: ,,Wozu
nimmst Du denn den Kntittel mit, Mi
chel-?« —-s Bauer: »F han da drissen
mit dem Körbelwirth eine Bespre
"chung.« « « -