Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, February 08, 1901, Sonntags-Blatt, Image 11

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    W
Ver Josm MarshakksTag.
Ums des Indessen- eiuei knien
Inseelkeuiichen sauste-.
sie-unser sefslssMsee Instituts-sub
· Ins-Munde Zumutungen-situierten
solt III Ussiseeleiiuteki der Lust-cis
scihuses Dei-. -
" Präsident McKänlev übetiandte in
feiner lehten Jahresbotichaft dem Kon
Hreß eine von der »Wind-an Bat
ssociation« angenommene Resolution
betreffs der geplanten Feier des Jolm
Lohn Miit-shall.
Marshalissageg am 4. Februar d. J.
Ein von der genannten Sachwalter
schast eingeseptes Konnte hatte nitmlich "
den Wunsch ausgedrückt, daß der Ken
greß sich an der Bewegung, das Anden
len des großen Juristen zu ehren, be
theiligen mitge. Der Kongresr hat der
nre ung in bejahendem Sinne ent
pr n.
I Wenn die MarshaitsFeier auch nicht
im ganzen Lande abgehalten wird, so
sind doch an vielen Orten große Vorbe
reitungen siir sie getroffen. Jn erster
Linie steht in dieser Beziehung Washing
ton, D. C» wo unter der Aegide des
BursdessOdergerichtg und mit der Unter
sttipung der Beamten der verschiedenen
Begierrings-Departements das Anden
len John Marshalls geehrt werden
wird. Zahtreiche Collegeg, Rechtes und
dssentiiche Schulen werden den Tag de
gehen, eine allgemeine Feier wird unter
anderen Stadien tshicago auszuweisen ;
halten« j
Die erhebendste Feier dttrste «edoch in
der alten DeimstittteJohn Marshalts in
Richinond, Va» stattfinden. Es hat
sich nämlich nuter dem Namen »John
Marshali Memoriai Association« eine
Gesellschaft zn dem Zwecke organisirt,
jenes bang amuiausen und in seiner
ursprünglichen Form dauernd zu erhal
ten. Tag Hang solt mit Moden-,
Büchern, Manuskripten und anderen
Gegenstandem die sich einst im Besipe «
John Marshatls desauden oder in sei- s
ner Karriere zu ihm in Beziehung
kamen, ausgestattet werden. Tiettteselts
schast, welche Männer wie Chef-Ober
richter lFutter, Cxprasident Oarrison
nnd andere zu Mitgliedern zahlt, er
hielt von der nirginischen General
Aiseuibth einen Freibrief
John Marshall wurde am 24. Sep
tember 1755 zu Germantown, Va» ge
boren. Sein Urgroßvater, ein Kapitan
in der Armee Karls des Ersten von
England, war nach der Enthanptung
dieses Monarcheu in 1649 nach Amerika
entsiohen. John Marshatts Vater,
Thomas Marshatt, sacht in dem Kriege
von 1756 bis lftiii aus Seiten der
Englander gegen die Franzosen. Die
Mutter John Marshalis war eine hoch
gedildete Fran. von der ein Zeitgenosse
sagte, daß ,,ihr Dei-u eine lonstante,
regntür organisirte Schule« bilde. Als
John Marshalh das älteste der 15 Kin
der Thomas Marsham-, das 12.
Wanst-Elle Iphi- Marihallc.
Lebensjahr erreicht hatte. erhielt er in
du Betst-it des Neue-end Janus
Thomvion einen Privutlehrer. Von fei
nem N. bis zum ts. Lebensjahre be
suchte Johu Minilmkl eine Moden-it zu
West-note (5m«1!!), die mich Geome
Washington zum Schickt gehabt und
—
die aletchzeilla nilt Marlhall Janies
Monate adialvittr. Als- 1775 die Re
dolntian ausbrach, traten Thomas
Niatlhall als Maior nnd fein Sohn
John als Lientenant in die tllcillen des
anietilanilchen Heere-Hi ein« Jolni Mar
lhall nalnn an einer Anmlzl Schlachten
tlieil nnd wurde zum Kapitals befördert.
Als 1779 die Itlnlneilnmxiitipetiade des
Rettig, dem Jolni tsjlaeiiiall angehörte-,
zn Ende ging, stndiiic Maisball am
Williain nnd Marn isolleae zu Rich
nlond die Rechte. Von 1780 bis 1781
nnteidtach er jedoch diese-I Sindinin,
indem et in dek Armee des Barons v.
Stenlien an der Vertlieidigung Vie
ainieng, in das der englische General
Leslie eingefallen war, tueilnahnn
John Marilmll ließ lich nachdem gn
erft in Fanqniet nnd dann in titi -
Inand als Anwalt nieder, als welcher er
sich derart.angzeict;nete, daßer in nahezu
jedem wichtigen Streitfalle, der in den
Gerichten »Old DaniinidniZ« oder der
Ver. Staaten anllani, engagitt war
Jn 1782 wurde Mailliall in die inmi
niiche LegiSlatnk geinalilt nnd in l78-t, I
1787 nnd 1795 wiedemewiilnL -Jn
»ne- war er Mitglied der virginnchen s
Konvention znr Natisizirnng der Zions »
stitntion. Jn 1797 wurde Marihall
mit Pinckneh nnd Gerrb von Präsident .
Adams als außerordentlicher Gesandter
nach Frankreich geschickt, nm mit diesem
Lande diplomatische Beziehungen anzu
Iniivsen. Der Versuch mißlang aber in
Folge insultirender Znnnithnngen, die
von Geheicnagenten des-z sranzilsiichen
Ministers Talleyrand an die Amerilai
ner gestellt wurden nnd ans eine Be
sleclning Tallenrands abzielten.
Jm Jahre 1709 lam John Marihall
in den Kotigen-. Jn 1800 wurde er
zum Selretar des Kriegs-?evarlementits,
bald darauf znm Stiiiil3-Eelretar er
nannt. Am 4. Februar lsltl er
solgle seine Jnstnllirung til-J Vorsitzen
der des Bistideöscbergerichls, welchen
Posten er bis zu seinem in 1835 erfolg
ten Tode innehalte. Seinelsnlscheidnns
gen als Chef desJ ViiiidesJ-Qbergericht5
kennzeichnen litedantenllarheit, llns
widerlegbarleit der Logik nnd weitaus
schanendeu staatsnninnischen Blick in
Fragen von öffentlicher Bedeutung.
Das beigeiiigte Bild John Marshallsz ist
nach einein «’5arvis’ichen Porträt ange
sertigl, das sich dermalen im Besitze dee1
Richters Gran vrm Bimdeåscbergerichte
besindet.
Tag Hans John Marshnlls in Nich
niond, das znr Zeit zwei Entelinnen
des großen Juristen gehört nnd von
ihnen bewohnt wird, wnrde im Jahre
1795 erbaut. CI zeigt den alten Kolvs
ninlstil nnd ist groß und bequem einge
richtet. Es ist ans Baasleinen aufge
siihrt, enthält zwei Stockwerle nnd
schrilges Dach. Tie Zimmer sind lustig
nnd geräumig. Die Wände derselben
sind mit Dolzvaneelen bis znr Decke be
lleidet. Jn jedem Zimmer befindet lich
ein Fiamin ans Ziegelsteinen.
Der Sieger von Ilooitgedachb
schweigst-seit und sites-Its Il- par-It
elgeuscstles des Use-entstand cela-eq
Die Buren sind in der letzten Zeit in
ihrem Kampfe siir ihre Freiheit ·un«v
Unabhängigkeit wieder nngemein rilhs
rig gewesen, so daß es die Leser intereis
siren dtirste. wenn tvir ihnen heute den
General Delareh, der neben De Wet
nnd Botha den Engländern wohl am
Meislen zu schassen macht und in der
jiingsten Periode
dieses Krieges be
sonders durch sei
nen glänzenden
Sieg bei Nooits
gedacht hervorge
trelen ist, in
Wort nndBild
vorsiihren. Ge
neral Delaret), so
schreibt ein e n g -
lischer Kriege
Korresvon d en t,
iieht wie ein Pa
triarch ans nnd
hat die Manieren
General Telarey. eitka französi
schen Edelmanns früherer Zeiten. lieber
seine Brust hangt ein schön gelännnter
Bart, nnd der mächtige Kopf laßt feine
Gestalt kleiner erscheinen, als sie wirllich
ist. Als Feldlorneit hat er seinem Ba
terlande in allen Kriegen gedien«i, die
seit dem Jahre 1852 anf dem Boden
Natals unternommen wurden. Als der
Krieg zwischen dein Freistaat nnd den
Beiintog in 1865 ausbrach, übernahm
er ein Konnnandm
Delarey halte els Jahre lang einen
Sih im ersten Voltsraad nnd machte sieh
dort durch icineSchrveigsamteit bemerk
bar. Auch im Felde ist er ichtveigsam
nnd bescheiden. Er beiin aber ein schar
- ses Ange siir die Fehler des Gegners
s nnd weiß diese schnell und geichiett aug
! rniuiseiu Jn der Schlacht am Modders
i Rider hat er die Stellungen der Bnren
beseitigt und die Phasen der Schlacht
derselben bestimmt. Auch bei Bittgang
» sontein war es Delarey, der die Stel
’ listigen wählte. Jn der Schlacht am
Modderstitiner verlor Delareh seinen
ältesten. 15 Jahre zählenden Sohn, der
einen Schuß in den Leib erhielt. Der
Knabe war stets in der Nähe seines
Vaters, nnd seinen Plasz nahm nach
ieinem Tode iein Ist Jahre alter Bru
der ein.
General Delarev gehörte übrigens zn
senen wenigen Mitgliedern des Volls
raadeg, die gegen die Absendung des
Ktiiger’icheii Ultimatnms an England
stimmten.
Die teiehste englische Gras
ichast nach London ist Lancashire,
mit einem Vermögen von L24,000,000
gegen Londons L4:3,500,000.
—
.--—
sag Xlotlmatticn von Rettung
vornen. .
Brin Wilhelm Kobergen
Es ist eine Tl;atscche, daß neben den
Fortschritten, die auf allen Gebieten
des Verkehrs innerhalb des letzten
Jahrhunderts gemacht wurden, ge
tvisse Einzelheiten, tleine Theile de-:
großen Verkehremechanisnins wie un
ieriihrt von der großen Fluth get-lee
Iden sind und sich nayezu noch iu dem
selben Zustande befinden, in welchem
sie daf- Jatxrundcrt antraf. Eines
dieser Uederbleidsel veraangener Zei
ten ist zweifellos die so wichtige Frage
der Befestigung und Flottmuchnng
Irr Rettnnaodoote aus Schiffen. ""-ede
Minute, um welche das Heradla sen
verzögert wird, ist hier kostbar, jeder
Griff der nsit der Flottmachung Be
sctijftiaten muß sofort da- gewünschte
Resultat era:sl)en, innn nicht unwie
derbringliche Zeil, die näusig Men
schenleben tostet, verloren werden soll.
Nun tommt irder in Betracht, daß das
Meer in den wenigsten FHllen ruhig
ist, daß dag gefahrdete Satisf, von
welchem die Boote lseraoaelassen wer
den, in den meisten Fällen start nach
einer Seite übtrhäuat. Und gerade in
diesen Fällen ist das ante Witten der
gebräuchlichen Vorrichtungen gern
.s·;eradlaisei1 fast nie zu erzielen. und
wir haben bei den in den letzten Jah
ren vorgekommenen Schisfgsungliiekes
stillen so oft die schmerzlich-e Thatsachs
erfahren, dass mehr als die Hälfte der
lyeralsgelassenen Boote, bevor sie noch
in’g Wasser tamen oder vom Schiffe
s:ei gemacht waren, zerschelltein
Mit Erstaunen wird man daher tie
Frage nach der Ursache dieses Zurück
dleisbens in einer sehr wichtian Sache
stellen. Es sind die erstaunlichsten
Werte erfunden, wir stellen Antomaten ·
l;er, tie in der Feinheit ihrer Construc
tion das Lesoendiae nahezu vortäuschen
nnd srtlten nicht imstande sein, etwas
Besseres siir eine Vorrichtung ein n
iiihren, die sich ost schon als nicht ent-—
sprechend bewährt l«,at und von deren
guten Funktioniren Tod nnd Leben ’
abhängt? Der Grund für den Still
stand ni diesem einen Punkte ist leicht
Ilomuschm von Netto-muntere tu ver i
Anordnung sent-ed Beme. z
gegeben; ,Die Allgemeinheit, das
nuhtiium,’ßkfaßt sich nicht mit dieser s
Sache, weil es nichtg davon hört und z
ihr demnach lein Interesse entgegen ;
bringt.« Das Publikum erfährt deg- .
halb nichts davon, weil in jenen Fal- »
len, wo die Boote nicht entsprechend ;
von dem untergehenden Schier herab
gelassen werden können, nur wenige »
Uetberlebende bleiben, die von der ver-—- f
geblichcn Mühe· die man mit dem Her- i
asblasfen der Boote hatte, von den an »
der Schiffs-wand zerschellten Booten»
erzählen können. Da, wo alles glatt i
mit den Booten geht« weil die Uni- f
stände günstig waren, hat man nichts E
auszufegen, da, wo die Boote versag
ten, weit unaünstigeUmstände vorhan
den waren, erfährt man nichts davon. »
Unsere Schiffe sind ja infolge der
Vervollkommnung unserer Schiff-Z
bautechnit heutzutage in den meisten
Fällen sturm-sicher, aber sie find nicht
sicher vor Klippen, vor schwimmenden
Wrarts, vorEisbergen im Atlantischen
Ozean, nicht sicher endlich vor Zusam
inenstößen, obwohl durchVervolltonnn
nung unserer- Karten, Instrumente
und Navigationstechnit auch diese Un
gliicksfalle immer seltener werden. Da
treten dann die Rettungsboote inL ä
tigteit und bei ihnen müßte ein LI! e
chanismus angtivendet wer-den, der
allen Umständen ein schnelle-Z Flott
machen der Boote ermöglicht.
Und worin liegt denn nun eigentlich
die SchwieriglcitZ Wenn man die
Schiffsmannschast mit den Booten
manöeeriren laßt, geht alles vorzug
lich, in 2 bis 3 Minuten sind die
Boote herabgelassen; die beiden Da
vits, die Träger, an denen das Boot
hängt, bewegen sich wie auf Com
inando in ihren Drehsitzen nach ans
wärts, das Boot hängt jetzt über den«
Wasser und die Seile, mit denen es an
den Trägern aufgehöngt ist, laufen
rasch über die Rollen. bis das Boot
das Wasser berührt und schwimmt.
Diese Manöver sind geeignet, bei dem
Zuschauer eine unrichtige Vorstellung
zu erwecken, ihn ütber die Brauchbari
teit der Verrichtungen irre zu siihren,
denn sie werden bei Tage und bei ver
hältnißmiißi ruhiger See, also unter
den günstig ten Bedingungen vorge
nommen. DieselsbenBoote tönnten aber
überhaupt nicht oder nur noch mit vie
ler Mühe herabgelassen werden, wenn
des Schiff nach einer Seite itberhfcingt
oder bei starkem Seegange rollte. That-«
sachlich werden auch in allen Fällen,
wo ver Zireet des Schiffes es erfor
dert, dasz schwere Boote oft und bei
schwerem Wellengange herabgelassen
werden müssen, wie z. B. bei Walfisch
Ifsswsssino sondcitnsstksfs Its LZU sit-F unka
ten großen Dampfekn üblichen Boot
befefti nngsmittel nicht angewendet.
Hier ind die Davits anders geformt
und die Boote hängen stets außerhalb
des dein Schiffs-keck «teschriebeneu Uni
treifes. Nun tcmn diese Form für Pa
fagierboote ais-:- veiichiedenen Gründen
nicht angewendet werten, doch sollte es
nicht setz-wer fallen, Voirichinngen zu
eifinnen, welche es ermöglichen, die
Boote innerhalb derSch-iffslinie, jedoch
außerhalb der Davits zu befestigen, so
daß ein Raitniußenfchwinaen der Da
tits nicht nöthig nnd ein glatte-s Her
s.l«—lassen der Boote möglich ist.
Die Handgriffe, die bei der gegen
wärtig in Anwendung steh-enden An
ordnung nöthig sind, uin ein Boot
l;erabzulassen, setzen sich aus folgenden
Einzelheiten zufammen: Zuerst wird
de Segeltnchdeck.s, welche das Boot ge
zkcn das Eindrinaen Von Regen nnd
Uiiasser fiifnitzh entfernt, hierauf wer
den die Seitenstiitzcn weggenommen,
lsann die Flafchen,7,iige in Thätigteit
gesetzt nnd dass Boot von seinem Sitze
gehoben, das Boot toiid dann nach au
..— -«r«-k..... ....». k:.. m-....·.« s,..»..".«... l
I—
=
Dru HHAUHUH Les-.- -«I- »aus-» Use-»u
fich entspiechend in ihren Sitzen. Nach- i
dem nun die Stellung der Dadits be- !
festigt ist, wird dag- Boot an den bei- ’
den Seilen herabgelassen bis es das
Wasser berührt, dann werden die Ha
len, mit denen eg an den Seilen befe
ftigt ist, herausgenommen und das
Boot vom Schiffe weggestoßen —- Alle
diese Operationen sind, wie gesagt.
leicht auszuführen wenn das Schiff
auf ruhigem Waffer in horizontaler
Lage sich befindet, sie spotten asber al
ler Anstrengungen, wenn das Schiff »
eine starle seitliche Neigung hat, denn
eg handelt sich hier um ein Gewicht von i
2 Tonnen —- so viel wiegen die Ret
tungsbsoote in der Regel —- das bei
dem geneigten oder hin- und her
fchwantenden Schiffe in gewisser Rich
tung bewegt werden soll. Nun hat incn -
ja allerdings Verbesserungen in den
Einzelheiten angebracht, und beispiels
meife ifi die Jnftallation derRettungSi
boote auf dein Schiffe des Norddeut
schen Llohd »Kaiser Wilhelm der
Große«, soweit die-Z eben mit den ke
svrochenen Vorrichtungen möglich ist,
eine vorzügliche zu nennen, dennoch
würde auch diese bei ungünstigen Ver
hältnissen versagen. Nun find aber
thatfächlieh Constructionen vorhanden,
welche allen Anforderungen auf das
Beste zu entsprechen scheinen und von
denen wir eine, die auch vor Kurzem
auf einem englischen Schiffe für zwei
Nettnngsboote ein-geführt wurde, ein
gehender beschrieben worden.
« Diese Construrtion rührt von dein
englischen Ingenieur Sir Brudfsxrd
Leslie her, dessen Leben vor einigen
Jahren durch Schiffbruch gefährdet
war nnd der hiebei selbst in die Lage
kam zu keurtheilen, wieviel an unseren
Vorrichtungen zum Herab-lassen von
Rettirngskooteti noch zu bessern wäre.
Es trat damit ein Mann an die Lö
fing der Aufgabe heran, ler nicht nur
das Erfordetliche llar vor Augen sah,
sondern der auch die entsprechende tech
nische Findigkeit besaß, um die gestellte
Aufgabe durchzuführen
Sein Davit ist« lwie ans der Abbil
dung hervorgeht, ein von der Seite des
Tchiffes nach aufzen sallender. Man
sieht hier keine Seite, an denen das
Boot herabgelassen werden muß, teine
Flaschenziige und Tragehalen. Die
Boote ruhen auf Schlittenstiihlen, die
ihrerseits auf den concav geforniten
Davittheii gleiten. Die DavitH selbst
gleiten in sentrechten, in der Schiffs
mandung angebrachten Rinnen bis zu
einem bestimmtenPuncte nach abwärts
und nehmen dann eine zum Besteigen
des Bootes beauenie Stellung ein.
Hierauf fallen die Davit5, sichs um ih
:en Drehpunct bewegend, nach aug
wiirts und abwärts. bis dag Boot in
der Entfernung einer Ruderlänge vom
Schiffe das Wasser berührt und flott
wird. Der ganze Apparat zum Herab
lassen besteht aus einer Drak,tfeiltrom
mel, von welcher das den Davit hal
tende Drahtseil langsam abgewictelt
wird. Dies ist in ihren Hauptzügen die
Wiedergabe einer Vorrichtung, die
stets entsprechen wird. wie schon ein
Blick auf die Abbildung beweist.
Es ist müglichl dgßdiese Vorrich
)
tung etwas totcsplettg m uno oayer
nicht gerne verwendet wird, des-noch
scheint uns durch diese Art der Con
st«-·u(tion der Fingerzeig gegeben, wie
die Aufgabe gelöst werden müßte.
Zum- mindesten sollte man imAuge be
helten, das-. es sich um eine Sache han
delt, bei der Sparen nicht am« Platze
ist, denn so selten sie auch sind, so
lsind dies Fälle doch nicht aus der Welt
zu schaffen, wo das Leben der Pas
sagiere von dem schnellen Flottrnachen
der Rettungsbocite abhängt.
Adolf Wilbrandt hat sich nach dem
Erfolg-» den seine Verfchmetzung der
beiden Aristophansischen Comödien
»Lysisttata«und ,,Eltlesiazusen« im
; «Berliner Theater« fand, entschlossen,
seine ersprießliche Thätigteit auf die
scm Gebiete fortzusetzen; zunächst dentt
« er an eine Zusammenfassung Shateg
fpeare’scher Dramen und Hat bereits
mit der Neubcarbeitung »Otb,ello, der
Kaufmann von Venedig« beqonnen.
Sollte auch dicsErfola haben, so wür
de der Spielplan der Theater bald fol
gende Bereicherung erbaltenz »Der
Bund der-Jugend-von heute«, »Die
strengen-Herren-Söbne«, »Die Camo
lien- arm-von Maxime«, »Der Probe
PfeilxchenfresferC »Die versunkene
Glocke-von Corncville·«.
st- stt Is
Jm neuen Post - Etat hat der Con
gtcfz den Posten fiir die Beibebaltnng
ter pnemnatiscbien Postbesördekuna in
den Großstädten gestrichen. Merkwür
dig! Sonst sagt der Conareß doch im
nIer zu den Großstädtcm »Wir werden
sit-K Revis hassen «
W
per sheilt von Szigetl1.
fein Andenken durch eln Denken-l va- Ists
niqttcheu Kaiser sahen
Unter den zehn Teutiuälern, welche
Kaiser-König Franz Joseph seiner nn
gnrischen Residenz Bnrnpest gespendet
lzot befindet sich nuch das Mouutuent
Nitrstous deinen-T welches in der Werk
stütte des Bildhnucrö bliona seiner Vol
lendung entgegeugeht. »
Zeinyi, ter Held vcn Szigetl), hat
in Theodor Körner eiuen berufenen
Künder seiner Tbnten gesunden. Mit
800 Mann Besutzuug vertheivigte er
1566 die Festung Szigetb gegen die
onstüeiuenden Türken unter Soliinan
und brachte ihnen einen Verlust von
20,000 Mann bei. Als er Szigeth nicht
länger halten lonute, stürzte er sich tuit
den Seinen ohne Heini uudPnnzer iu’s
Knuivsgetviilil und fund dort den Hel
deutod. Jn die Pulverlamnieru der
Festung aber hatte er vorher Lunten ge
legt, und es folgte eiue furchtbare Ex
plosion, wobei zahlreiche Tür-ten zer
schmettert wurden.
Der Schöpfer des Deittiuals, Joses
Nonn, geboren 1861 zu Lovnzbeteuy,
llugnrn, und ursprünglich für den
Kuusnmnugstnnd bestimmt, bat es ver
standen, den Helden vorzüglich zu per
s I
ZeiuniDeukmal slir Vudapesr.
sdnisizireu und Porträttreue nnd dag
historische des Kostiimg zu wahren.
Rona studirte iu Wien und Berlin
nnd erwarb sich die zweite Goldmedaille
in Antweruen 189-t. Er ist unter Au
derem der Schöpfer des Kosiuth- und
Klapla-Deulnials nnd des siir die Ese
ner Königgburg bestimmten Reiter
stundbitds des Prinzeu Eugen von Su
voyen.
Keim auf Rädern.
Modernes Delikt-aus eines französischen Mil
ttoisät0—crtsinell und praktisch.
Fruulreich, wo man in der Konstruk
tion Pserdeloser Wagen am weitesten
vorgeschrittten ist, hat aus diesem Ge
; biete eine neue Crsiudung auszuweiien.
E Es handelt sich um nichts weniger, als
E eiu Haus ans Rädern, eine fahreude
Wohnstätte, welche nach dem Willen der
Eigenthümer da oder dorthin dirigirt
werden iauu.
Dieses AutomobiliHaus ist die Cr
sinduug und das Eigenthum eine-J
Marseiller Millioniirs, Namens Par
mentier. Er nennt sein bewegliche;
Wohuhaus »Koåmo-5,« nach dem grie
chischen Worte Kogttics, dir-J Weltall,
wahrscheinlich, um damit auzudeuteu,
daß das Haus alles siir den Komsort
nnd die Bequemlichkeit seiner Bewohner
Niitzliche enthält. Das Haus ist mit
jedmöglichem Luxus ausgestattet, nnd
es ist auch geräumiger, alsJ es aus den
ersten Anblick erscheint. Parmeutier
will sein suhreudes Wohnhaus fiir grö
ßere Toureu verwenden.
Elektrizititt bildet die Triehlraftdes
«Kosiiios.« Gleichzeitig werden dadurch
die Wohnraume mit Licht und Wurme
versorgt. Das Haus euthalt einen
eigenen Maschinenraum, wo Räder nnd
u-.» . tsjtktch .:«
- - ’,
Parmentich AntomolnliOanC
Mnschinenbestmrdtheile für den Nothsnll
in Reserve gehalten werden. Um eine
zn starke Reibung bei großer Geschwin
digkeit zn vermeiden, ist der Wagen mit
sehr starken Federn versehen. Tns Hans
cnll)«jlf Ränsne für alle Zwecke, Speise
nnd Schlnfzinnner, Entom Bondoir
u. k. w. CI bildet eine vollständige
ME- innir-.Deimftätte ans Rädern.
W
Grohhritmmikng neuer herrschet-.
Its-it stund bis-ist its mass In Ist- '
beut- Ieu austitsc- thus
Alberi Quark-, Prinz von Welts,
der in Folge des Todes seiner Mutter
unter dem Titel Cduard der Siebent
Ednard der Siebente.
den englischen Königsthron bestiegen
hat, wurde 1841 als der älteste Sohn
des Prinzen Albert und der Königin »
Viktoria geboren. Er besuchte die Uni
versitiilen Oxford und Cambridge und
unternahm 1860 eine Reise nach Ante
rika, an die, beiläufig beinertt, noch
drei Baume erinnern, die der Priuz da
mals im Central-Barke zu New York
pflanzte. Jn 1862 reiste der Priuz nach
dem Orient, 1863 verheirathete ersieh
niit Tier Prinzessin Alexaudra von Dane
mar .
Vllbert lsdnard trat als Oberst in die
englische Armee ein, in welcher er bis
»zum Feldmarschall avaneirte, ohne
indes; meer als-Z einen vorübergehenden
Authcil au den Heeresaugelegenheiten
zu nehmen. Von 1875 bis 1876 lie
reisle Ver Prinz Jndieu, wo er mit vie
lem Eullnssiaszmug empfangen wurde.
So wenig Albert Chuard iin militiis
rischen Leben-sein Frrubleiben vom
siidafrilanisrhen Kriegsschauplatze iit
vielfach tominentirt worden-hervor
getreten isl, so wenig hat er sich in der
Politik lielhatigL Man lannle ihn an
her nur alH Mann des-s Sport-Z und als
tonangebend in der Mode. Tas Be
wußtsein seiner Veranltrortlichleit als
T Herrscher eines der mächtigsten Reiche
der Erde mag jedoch in Ebnard dem
« Siebeulen, dessen letzter Namensvors
-q-«
gauger ans dem englischen Throne,
Eduard der Sechste, von 1547 bis
»15.'i:t- regierte, eine Sinne-Länderqu
hervorrusen.
Itklnrskeischer Irrusprechverlirhn
Die Lesung von Telephontabeln durch eine Co
sind-um praktilabel gemacht
Die Ameriean Bell Telephoue nnd
Telegraph Companh hat eine Erfin
dung angekaust, durch die es mögliii
Michael Jdvoreky Pupiu.
werden wird, iiber den Ozean zu teles
phouireu. Der Erfinder, Michael Jo
vorglu Puuiu, Professor der Physik an
der liolqubin-Universität zu New York,
hat siir seine Ersindung die sileiuigkeits
von 8500,000 erhalten« außerdem
wurde ihm eine jährliche Tantieme von
315000 auf die Dauer der Patente,
welche die Erfindung vor Nachahmung
schützen, zugesichert. Dieses Patentrecht
währt aber l7 Jahre, und es diirste,
die letztgeuannte Abgabe eingerechuet,
Pupin somit der höchste Preis gewährt
worden sein, der je fur eine Erfindung
bezahlt wurde.
Gegenwärtig besiudet man sich in
der Lage, mittelst besonders lonstruirter
Leitunggliuien über der Erde etwa
luuu englische Meilen und unter dem
Wussersuiegel eine kurze Strecke weit zu
teleblwuiren. Durch das Piipirr’sii;e
System der JuduttiouYsGewinde au
« regelmäßigen Runniabsriiudeu wurde
nicht nur direkter Telephonveriehr zwi
schen New York und Sau Frnneigeo
oder Telezzruphenverkehr zwischen diesen
Stiidteu ohne tliuirhallnngeu aus den
Zwischeuitatiouen mögtieh fein, sondern
auch die Legiing eines Fernsbrejztnbels
nach Euran oder einem anderen iibers
seeislhen Lande erscheint uraltikubei.
wenn auch die Kosten iiir iulch’ ein
Nabel wegen seines größeren Gewicht
und der Schwierigkeit seiner Hebung
zum Zwecke bou Jusuiziruugen inne
Reparatureu erheblich höher kommen
durften, als diejenigen eines Ziele-gra
blxentabebL