Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, January 18, 1901, Sonntags-Blatt, Image 10

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    TIIIIIIIIQQQIIIMMQ
Z Ist die Jugend.
nnonooonooooonoon
Die Witnnnr.
Ja unsern Tagen werden an die
Seettichtigskeit der Flotten große Llns
fort-erringen gestellt, und überall ertö
nen Rufe nach Erhöhung der Sdnsssi
kohl. Unter solchen Verhältnissen ist es
Vol angebracht. die Blicke jetzt wieder
eitmhal auf jene kühnen Abentenrer im
ruro "ischen Norden zu lenken» welch-.
jnhr nsdettelang unter dem Namen
Bikinger von sich reden machten.
Wie um viele Völker vergangener
seiten, über welche die Geschichte nicht
wlles Licht wirft, so flicht auch um
die Ækinger, iiber die wir wenig ae
» liche Ueberlieferung besitzen, die
ge ein-en- strahlenden Kranz. Zahl
lpse schöne Lieder, Märchen und Hel
dengedichte künden uns darum oon den
Bilingerm ihrem Leben und ihren
Thaten Von allen die schönste ist wol
Die rithjosssage, in goldenste Form
geg en von Schwedeng großem DickF
m ias Tegner.
Die nordischen Länder, insbesondere
Unwesen und Sohns-com füllte im Ge
genst-se zu heute zur Zeit Der Mitin
" et —- das ist das 6. —- 11. Jahrhun
rt —- ein wahres Menschenmeer.
Nahrungs- und Platzman el machten
Firmen enehm fühlbar. enn riesige «
E
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vk
so
so
ok
lskolo ,e, granitne Bergtriimmer ———
este der Titanenschlacht, wie oie Sage
meidet —- unabsehbare Gletscher und
Schneeselsder ließen nur schmale Thäler
n Woher-sitzen für die Menschen übrig.
i war und ist ja das nordische
Land so sonsnenarm in den wenigen
Woclxrh wo ihm ein Sommer gegonnt
ist, kann —Küsten und Tyäler ang
enc mmen —- der Pslanzenwuchs nicht
« rr werden über Steine und Blocke,
Esie wie gesät alles überbreiten, das
wenige Licht verdämmen nnd so er
siickesnd wirken onf Trieb und Leben.
Daß so bedrä te Völker, die außer
dem durch eine taatliche Gemeinschaft
nicht gebunden waren, für die Befrei
nng aus ihrer wirthschostlichen Noth
das wirksamste Mittel in dem Verlas
sen des Lan-des sahen, ist gewiß ein
leuchtend. Außerdem bekleideten Bür
gerkriege, Familiensehden nnd Verban
nungsspriiche manchem die Geburts
stiitte, und nicht zuletzt war es der
Wunder-trieb der sich bei den meisten
Witingkern noch mit Thatenluft und
und Abenteuersucht paarte und Ader:
toigende die heimische Echolle orrsaitsten
in .
Das Land selbst bot keine gebabnten
Wege in die Ferne; wol aber lag vor
dem Witinger das Meer ausgebreitetf
das in hundertfältigen Melodien den
Lockruf zur Aus-fahrt sann. Erfüllt
Don froher Ahnung, daß es irgende
jenseit der Wogen blühendere Küsten
und breitete Gefilde, liebliche Wiesen
und goldene Feuchtfelder gebe, bauten
H die Wikinsger Schiffe und wurden
die Erstens im Norden, die diese Kunst
pflegten und Meerezfahrten unternah
mm. Es ist auch mit Gewißheit anzu
nehmen, das-, England, die erste See
Ucckx der Welt, Schiffsbau undSchiff-«
fahrt von den Witingern erlernt hat.
die Nu ungezählten Malen in trie
i Absicht an den Küsten dieses
Jnseleeichs zeigten.
Wie sah nun einWikingerschiff aus-?
—- Man hat im Nndamee Moor in
Schitswigcholsteim in Not-wegen in
Rtrdfrankreich und auch im deutschen
Binnenlante im Sande vertrockneter
M ten und Seearme wolerdaltene
gerschiffe aufgefunden. So ist
uns gute Wissenschaft geworden von
·nen merkwürdigen Fahrzeuaem bes
EZ Kunde, als man uns hätte in
viften überliefern kdnnm Und mit
hilft dieser Funke, der vereinzelten
geschichtlickpns Notizen und sder nordi
schen Königssage wird es uns auch
Msglich, ein der Wahrheit nahekom
mmdes Bild von den Wilingern selbst
zu entwerfen
Das erwähnte im Ncwamer Moor
aufgefunden Schiff ist von nur Drei
jig Ruder-km bewegt worden; auch Die
srei en übrigen oufgefunoenen Witiri
er chiffe sind klein, wenigstens im
ergleiche zu den heutigen Oceandams
psem, neben welchen sie wie Boote er
·nen. Wie wäre es ihnen sonst auch
möglich gewesen, in den Flußläufen
IS tief ins Herz der Binnenländer
rinxudeinsgensI Es wird auch erzählt,
. daß an seichte-i oder strittigen Stellen.
im Farren, Wasserfällen und Strom
Quellen die Mannschaft schnell aus
- Schiffen gesprungen sei, diese auf
U Mit-en über derartige unbe
jdhtbare Und gefährliche Stellen getra
unsd kamt die fahrt fortgesetzt
. Auch-dag»xpri i für die geringe
» Ist der Schif e. Ein wolerhaltenes
M forgrckktig aufgefrifchtes Mitin
sey sindetfsich iibtigens im alt
, sue-it s n Museum zu Christianim
« W vltteintm meinen, fo kleine
ttm wichtszur Seefahrt »e
s ist aber erwiesen, daß ich
ikinger mit ihren Schiffen trotz
M und Wogen über die Nord
M Mee,’ja, sogar bis weit in die
Ihn-Meere gewagt haben. Wie
das möglich? » »
'OIe nahmen zum Bau ihrer Ochnie
feste- MateriaL Solches bot
· Eide, die von je im nordi
« M daheim war und heute
weite Strecken Schwer-eng und
» s ,bedeckt. Starke eichme
. Renten zur rstekluug des
n Wewmp es. Als Segel
VWMMH its-VII
«
g-i«:.....«-«seikis:sssss sen-s »s
ei e g , o We
Schiff wie aus einein Stdiix gear tet
schien.
War die geringe Größe der fse
den Gewalten der bösen Meerge ster
I gegenüber ein Nachteil, so bedeutete sie
i vielleicht einen Vorteil in Bezug auf die
! Bewe un der Schiffe. Un ere moder
nen åeesgihrzeuge treibt freilich der
Dampf pfeils nell durch die Flut; aber
die Wikinger rachten es doch auch fer
tig, urplötzlich an einer fremden Küste
aufzutauchen und die bestürzten Be
wohner zu überfallen oder bei drohen
der Gefahr ebensoschnell wieder zu ver
schwinden Kräftige Ruderer und
mächtige Segel machten- so schnelle Be
wegung möglich.
Trog seiner kurzen Sommer sind
der armen Begetation, trotz seiner öden
Schneefelder und Trümmerstiitten ist
der Norden reich an seltener Pracht.
Die tühnste Phantasie eines Malerei
vier Dichters kann nicht ensernt solche
Bilder ersinnen, wie sie ein nordischek
Sonnenutergang malt.
Ein Bott, in phantastischer Umge
bung auflgewachsen und in begeistertem
Esöttertu tus begriffen, iibt seltsame
j Brauche, schmuckt Bauwerte, Kleider
l und Waffen mit geheimnisvollen Zei
- n.
I Als ein Beweis hiekfiix seien wiede
; rum die Witingerschifse angeführt.
; Sie waren den Drachen nachgebildet,
s jenen bekannten Ungeheuern, welche in
Höhlen und Felsenklüften wohnen soll-«
d ten. Diese Tiere spielen in der nordi
schtn wie auch in vielen deutschen Hel
densagen eine Hauptrolle. Wer wüßte
nicht, daß Siegsried einen Drachen er
schlug und daß ein feuriqer Tropfen,
der am Schaut-lade dieser That aus
der Erde »quillt«, Drachenblut heißt!
Dieser Drachengesialt wegen werden
denn auch die Witinaerschifse in Ge
schichte und Sage turzweg Drachen ge
nannt. Der Rumpf des Schifer hil
dete den Leib des Lindwurmå. Der
Bug ging in einen riesigen, schlangen
artigen, hohen Hals aus, welcher von
einem grimmig aussehenden Kopfe ge
trknt war. Das Steuer des Schiffes
konnte als Schwanz des Drachen gel—
ten; es hatte bei einigen Schiffen-auch
thatsächlich eine schwanzartige Länge.
Um dem Ganzen einen möglichst knoti
enden Anblick zu geben, setzte man an
die Vorderseite des Halses domain-.
liche Höcker aus Holz, Stein oder Eisen
an, welche wie die Schuppen eine-J
Drachenhalses übereinander zu lieaen
kamen und oft bläulich anaestricksep
wurden. Der Kon zeigte mehrfach
einen gessfneten Ratten, ans welckyem
eine seiierrote Zunqe und silberweine
Zähne herverlenchteten Die Auoen
nnd Niiftern wirren anlrnlänZend. Zu
nseilen zierte cnch eine blinlende Krone
das Drachenhaupi und zwar zumeist
bei den Schiffen von Wilinnerlöniaen
Tie Segel endlich bildeten die Flüirel
des Drachen und die Ruder seine Füße.
So sehr uns das Herz lacht, wenn wir
heute von hoher Watte aus unsre blen
dendsckzönen Kriegsschisfe aus dem Ho
sen fahren sehen, so muß es doch auch
ein Anblick von eigenartiger Schönheit
gewesen sein, wenn vor tausend Jah
ren ein Schwarm solcher Drachen, bes
n:annt mit jauchzenden Kriegern, der
ausglänzenden Sonne entgegenzog.
Freilich werden wenige Küstenbe-s
wohner sich der Freude hingegeben ha
ben« wenn eine Wilingerslotte sichtbar
wurde. Denn meist war am Halse der
Drachen ein roter Schild befestigt, der
in de: Sonne wie Blut glühte. Des
bedeutete Feindschaft und Krieg. Nur
wenn am Halse oder Mast ein silber
weißer Schild glänzte, konnten die
Landbewohner friedlichen Besuch-s ge
närtig sein.
Diejenigen Wilinger, welche wegen
mangels an Wohnsitzen ihre Heimat
verließen, begnügten sich wol mit Der
Errberung eines ihnen zusagenden
Küstenstrichs, ohne weitere Gegenden
Zu belästigen Ungleich häufiger aber
waren AbenteuerlusL Kampfes!iehe,
Beute- und Ruhmsucht die Triebfedern
der Wilingersahrten Der von der
Keimpsessahrt heimgelehrte Rede hielt
es wol ein Jahr daheim aus« verbrachte
den Tag mit fröhlichen Kunipanen
thatenlos bei Breiispiel und Trinkge
lagen, wo man sich vollbrachtet seiden
siiicke und Siegesthaien rühtnte oder
sahrenden Sängern lauschte, die ruhm
reiche Kämpfer im Liede verherrlichien.
Aber schon im nächsten Frühjahre,
wenn das Eis darst, der Lenzsiurrn
neue Wandervsnlrnen sang und die
Drachen irn Oasen ungeduldig an den
Ketten zarten, hielt es kein Wiking
s mehr daheim aus.
,
Wir haben gesehen, daß die Mitin
aetschiffe aus festem Material bestan
den. aroße Schnelligkeit in der Fahrt
entwickeln konnten und die Witinger
selbst eine unbezähmbare Sebnfucht
nach der Ferne und Lust zu Thaten
hatten. Diese Umstände allein haben
aber doch wol kaum eine Fahrt über
die freie, unsichere Meeres-flache möglich
gemacht, zumal sich die Witinger ohne
Kompaß und fast ohne alle astronomi
sche Kenntnissean den Ocean wagte-m
Und ihre Schifflein waren dochimmer
liin nur Nußschalen gegen solche Größe
und ein Spieball aufgeregter Wogen.
Traan ja selbst unsre modernen
Schifsstolosse nicht immer den Sieg
iiber die empörten Elemente davon, wie
verschiedene schreckliche Ereignisse in
jüngster Zeit bewiesen haben. Außer
dem glaubte Witingerwantasie in der
Tiefe des Meeres den Wogengott Aegir
wohnen. der wol meist den Schiffern
freundlich gesinnt, dessen Gattin Ran
cler die Wasser aufwiihlt und die Kiele
ins Verderben lenkt. Recken und Meer
minnen umgauleln zwar oft wie Was
serblumen sreundlich lastan das
Schiff; aber iten sin
Sturmlieder, Mde WM
die Maßen die si und weihe.
fchlangentiihle xenarnee ktehen die
Schiffer hinab in die kräuse nde Flut.
Wodurch haben nun die Wikinger
ihre Erfolge errungen? Wie war es
möglich, daß jahrhundertelanåunges
zählte Küstenländer, Inseln, täote,
a, Binnevölker durch sie in atemlofer
ufregun gehalten wurden, da unter
anterem igel ft Karl der Große ge
nötigt fuh, mit voller Kraftaufbietung
ihrem Bordrsingen eine Grenze u
ziehen? Wie ist es zu erklären, daß te
vielfach gegen crdrückende Ueberniacht
flandhieltrnZ Die normannischen Jn
seln und die französische Normandie
reden uns deutlich von kräftigen Sie
en der ordmänner. Ja, es beißt,
.iikinger hätten zuerst sland und
Grönland bevölteri und merika ent
deckt.
Zunächst ist llar ersichtlich daß vie
Wikinger nicht bloß Schiffer, sondern
vielmehr Krieger waren. Wiling be
deutet Krieger. Hieraus eraibt sich eine
Eigenschaft, ohne die ein Krieger nibi
denkbar ist, die Furchtlosiakeii. Diese
dem Kämpfer unentbehrliche Tugend
kam natürlich auch dem Schiffer zu-.
gute und ersetzte auch die dem Schiffe
fehlenden Vorzüge Mochtc es auch ein
mal scheinen, als wollte der schwarze
Grund das schwache fahrzeug ver
schlingen, der Wikinger sachte nicht an
Umkehr, fonbern steuert- lräftig und
unbekümmert feinem Ziele zu.
»Er-Un dein kühnen Wiling grauct
Nicht im iturmaewtcpten Hans:
In der Faust das Steuer, frbauct
, skiihn er in den Wogen-Iwain
! Die Schiffsbemannung belam Ve
« fehl, die Ruder »mit Bärentatzen'« zu
- halten. vak: sie —- einftige Kiefern
ftämrne —— cich- wie Rohr bogen; die
Segel wurden ftrnfier angezogen. und
auf Leben und Tor- ging es hinaus
in-: drohende Gewühl der Wellen.
Dieselbe Furshtiosigteit offenbarten
die Wilinger auch zu Lande im Män
nerkampfe und bei Der Begegnung mit
wilden Tieren.
Wir dürfen uns aber die Witinger
euch nicht ask-ne Tapferkeit, jene Schwe
ster der Furchtlosikzteih renterr. Die
Witinger waren nicht gemeine Räuber,
trie sie in Erzählungen vielfach darge
stellt werden. Sie zrgen nicht aus
einziq um des Raubes willen, nein, um
im Kampfe die Kraft zu proben, urn
heimkehren zu tönnen zwar mit Beute,
aber vor allein niit Ruh-m und Ehren
Und nur wenn sie das Siegeswimpel
ausziehen und den Stammesdriidern
verkünden konnten, Laß sie ebenbürtige
Feinde bezwungen tedrien sie gern
zurück. Nach Mieter-folgen wagte sich
kein Witinaer heim; stand. von seiner
Her-d entzündet, eine Feinreåsjadi in
» Flammen, entrichtete der Widersacher
in Unterwürfigkeit Tribut: dann erst
" stand de- Niieltehr nichts im Wege.
" Dann aber scholl auch aus Stamm-»
munde des Helden Lob durch die Hel
ten der Voltsgenossen
Freilich haben die Witinger oft den
Kampf gesucht und sind mit ihrer-.
fortwährenden Raubziigen für zahllose
» Völker eine wahre Plage gewesen. Aber
; immer war ess ein elirenha ter Kampf,
j ten sie führten. Schwä re Gegner
; fechten sie nie; wol aber Maßen sie sich
; nein mit Stärkeren. Daß sie nicht als
E Tiebesgesmsdel und Feiglinge anzu
T sehen sind, wird dadurch bewiesen, daß
es Könige nicht unter ihrer Winde
hielten, rnit einem Witiinger einen
; Zweitampf aucznfechten
Hören rvir die Schilderan eines
solchen Zweitarnpfes:
»Und mit den Eisenbrüsten
Stürmt grimmig held an Held
Wie donnert-d an die Küsten
sen Sturm die Fkut sieh schnellt.
Sie ringen miteinander
Wild wie ein Bären-and
Uniickslingen sich einander,
Wie feinen Fang der Staat
i
Die Klippe müßte tranken
Bei ihres Anprall-I Stoß-,
Zie« Eiche riß mit Schwanken
sich von der uVrzel los »I«
Träg tller straft hielt aber auch
jeder itinger aus em gutes Banden
Ja, eH will mir scheinen, als- hätten die
kühn-free- metzr auf ihr Schwert als auf
Die Götter gebaut.
Auch Bruderschaft wurde bei Den
Aitingern gepflegt; die eines Stam
mes- tvaten, hielten zusammen in aller
Fährnis, und die nordische Sage weiß
vrn manchem Freunde-spann zu be
richten. Daß aver jeder Witinger gern
eigne The-ten verzeichnen wollte und
frch ni blon im Ruhmesglan e der
Väter onnen rascher« war wettet-Hi das
trefflicher Mittel zu ihren E olgen
und der eradefje We zum Ruhme.
Da si vie nordis Kämpfer, wie
schon erwähnt, oft emer erdrückenden
Feindesmacht gegenübersahen, en sie
zuweilen unt einer fo starten ’ffö
saht aus, da man meileuweit nat
Schiffe sah. , es heißt, sie hätten
einmal einen eeresarm fo vollständig
zugedeckt, daß man über die Schiffe
wie über eine Brücke von einer Küste
zur andern gehen konnte.
»Und heran ein Gewimmel van Drachen
, schwamm
Mit freudigem Kamm
Helmbüsche sah mar; Zu Tausenden flat
ern.«
Nicht zum letzten mag für den Wert
und die Ehrenhaftigleit des thingers
fett-them daß der Krieaer, welchen die
Last der Jahre hinfällig und ta f-·
unfähig gemacht tie, sieh selbst ie
Adern öffnete un ern, ja, im Be
wusstsein treuer Pf Ichtersiillung, fei
nen Drache-er g, run, Wem die
see in Brand gesteckt war, eine lette
Wilin ahrtnah der ewigen Son
nean einzutreten
Mag rnan die Wiktnger Seeräuber
nennen, vielleicht ist das Voll in - ei
ten der Entartung zu solchen hera ge
sunlen. Dann mag freilich nichts vor
ihnen sicher gewesen sein und Schrecken
tie Gemüter derer eriiillt haben, die
il re blanlen Schildreihen vorn Meere
ksereinleuchten sahen· Vielmehr aber
wissen wir Rühmengwertes von ihnen
zu berichten, und ihre Könige —- di
Krone erbte teils fort, teils wurde sie
durch Volkswohl dem glorreichsren
Kämpfer verehrt —- waren elden un
bemüht, kie Mannen u treitbaren,
klugen und edlen Recken Zeranzubilden
—.- —-.—.—
OQQVCUOUIIDQQOOQOO
Vermischtes.
OQQQUQQDQOOCOQOOOO
Vor Kurzem wurde telkgraphisch
aus Berlin eineldet, das; ein Anat-ri
ger Gnrnnalfizast wegen Majestötsdelei
digung dauernd von den preußischen
Gymnasien ausgeschlossen worden sei.
Nach der Erklärun« welche der Vater
des Bengel-J in Berliner Zeitungen
veröffentlicht. hat er selin wegen des
Vorfalles seinen Sohn aus dem Grim
nasiu , in dem sich die Sache zutrnq,
abge eldet, und ihn in einem anderen
preußischen Gymnasium untergebrachL
UOOOO
IOVOE
Ackerbausecretär Wilson nimmt leb
haftes Interesse an der Bewegung zur
Verbesserung der Landstraßen und er
sucht den Con reß um eine Verwilli
gung von 31 ,000 zur Construrtion
von Musterwegen in allenStaaten und
Territorien. Er ist auch dafür, daß
die in diesem Fach betvanderten Spe
cialagenten des Ackerdaudepattements
bei jeder passenden Geleaenbeit den
Studenten der höheren Erziehungsan
flalten Vorträge über diesen wichtigen
Gegenstand halten« um ihr Interesse
zu wecken und ihnen wenigstens die ele- »
nkcntarsten Kenntnisse beizubringen
Um die Gefahr der Verbreitung von I
Gelbem Fieber und Malaria durch i
Mvgtiteg möglichst zu verrinaern, ist i
siir die in Cuba stationirten Truppen I
angeordnet worden, das-, in allen Bar
raelen, Hospitälern und im Felddienst,
wo immer es nöthig ist. Moslitonetze
zur Verwendung kommen sollen. Au
ßerdem soll der Entstehung der Mos
titcå durch Vertheilung von Betro
leum auf stoderirende Gewiisser vorne
beugt werden, Pfützen und Tümvel
sind zuzuschiittm Eine zweimal mo
natliche Vertheilung bnn einer Unie
Kerosine aus je fünfzehn Quadratsuie
Fläche der Brutsriitten der Mestitoiz
wird siir geniiaend gehalten.
Im fröhlichen Altäsnaland sieht es
elleweile traurig aus wie m dem
Schädel Eines, der sich aus das Neue
Jahr zu viele Hoffnung-Z - Pünsche
geleistet hat. Der Rausch der Ceeil
thdes’schen Goldtriirme ist versto
gm und der Katzenianuner einer
csandiosen Blamaqe des militiirischen
Prestiae ist aeblieben mit der Aussicht
auf viele weitere Kämpfe und Opfer.
Daher mehren sich auch in England
die Stimmen, die von Compromissen
und Entgegenkommen sprechen. Als
nächste Schritte derart werden die Zu
rückziehuna Weinens als Generalgou
verneur genannt und das Aufgeben
irr beabsichtigten Verwandlung der
Repuvlilen in Krontolonien.
Eine vorlausige Mittheilung iiber
die batterientiivtende Wirkung der
ist-sichtbaren Strahlen des ndut
ticnssuntens veröffentlichte r. H.
Strevel in München in der »Deutschen
Medizinischen Wochenschrift«. Mit
Unterstii ung des Professors der Phy
sct, Dr. . Ebert von der Münchener
Technischen Hochschule set es ihm »re
lunaen, den achtveis zu erbringen,
laß die unsichtbaren Strahlen eines
kräftigen Funken - Jnduttoriums im
Stande seien, aus Distanzen starke
Kulturem z. V. von Microeoecue ;
frodiarouz innerhalb kurzer Zeit voll- «
tönt-in abzsrtiidtem selbst durch diete .
Medien von Quarz hindurch. Jeder
Besitzer eines Rdntgenanduttorrumä
sei im Stand-, ohne viele Kosten diese
Versuche naehzuprilsen bezw. Milder
suche mit Licht zu unternehmen. Eine
eingehende »Beriifsentlichuna über seine
Versuche werd Dr. Strebel in einigen
Lieschen folgen lassen.
Jm jsngsicn Berichte der Tast
Commission sind die Einzelheiten ei
nes Standals enthalten, in welchem
als Hauptpekson der frühere Vet.
Staaten Consul Williains zu Manila
figueitt. Gleich nach Ausspruch des
Krieges wurde nämlich Williams, der
damals seine Verbinduna mit dem
Staats-Departement noch nicht gelöst
halte, Mitglied eines Synditats, wel
ches die Ausbeutung wettiwollek Mi
neral-Liindeteien auf der Jnsel Lu
zen bezweckte, eine Aktienaesellfchift
ariindete und Aaenten nach den Ber.
Staaten sandte, um deren Papiere an
den Mann zu drinnen. Als Gen-rat
Otis später auf-den Philivpinen das
Obetcrmmando führte, ekmitielte et,
daß die Besihtiiel der Geieilschcft un
echi waren. Sie sollten nämlich sei
iens der spanischen Behörden vor der
Uebetgabe von Manila ausgefiellt
worden sein. es zeiate sich jedoch, daß
sie thattiichlieb am Tage der Ueberaabe
noch nicht existiktew Die Saft-Com
mission forschte der Sache weiter nach
und betichtete der Adminiittation mit
einer Enwfebluna, gegen den früheren
Confnl Williamö eiuj ·«-fiteiten.
M
Vexirbilv. «
U«"««
Wo ist der Schwerenöthetf
Borläusige Berichte über das
finanzielle Ergebniß der Pariser
Weltnusstellung sprachen von einem
Defizit im Betrage von 8,«)00,000
Franken. Nach neuen und eingehenden
Nachrichten wird sich der Fehlbetrag
—-— aenauer gesprochen, der zugesetzte
Betraq —- auf nicht viel weniger als
50,000.000 Fr nten oder annähernd
10.0(10,000 D ars stellen. Jn die
Einnahmen eingerechnet sind nämlich
die sich auf 40,000,00075r. belaufen- «
den Zuschüsse aus derStaats- und det
itädtischen Kasse, wovon lein Centime -
zutückerstattet werden kenn. Jugesetztz
wurden ferner etwa anderthalb Mit- -
lionen anderweitiger Zuschüsse. Aus
fgerdem ifi eine Verminderung der s
bereits verrechneten Einkünfte zu et- J
warten, indem verschiedene Ganzes
sioniire« wegen schlechter Geschäfte ih- «
ren übernommenen Verpflichtungen
nicht werden nachtotnmen können.
Rade-tu ebenso viel wurde seinerzeit«
in Chicago zugefetzt
s
Die Bewegung ge en den Miß
brauch, der mit geistigen Getränan
getrieben wird und zumal auch gegen
den Trintzwan auf Universitäten,
dringt in Deutschland in immer wei
tere Kreise. Die angesehensten Pro- -
fessoren der Universität Bonn haben «
eine Einladung zu einer all erneinen
Studentenoersnmmlung erla en: Die
Bedeutung und die schädlichen Folgen -
des s enannten Trintzwangeo für .
Gesund «t und öffentliches Leben
gehen weit über die studentischen
Kreise hinaus; sie erfordern bei dem
iiberall zunehmenden Alloholoers
brauch in allen Boltsschichten eine
ernste, allseitige Beachtung. Der bis
herige Mangel einer zweckmäßigen
Belehrung über die in dem Mißbrauch
der geistigen Getränke liegenden Ge
fahren in der Jugend läßt es gerecht
fertigt erscheinen, die Alloholfrage
auch einmal in Verbindung mit dem
studentischen Trintzwange zu erö:
lern, zumal die Trintiibung der Stu
denten fiir viele und weite Kreise der
übricikn Gesellschaft vorbildlich ist.
Die nterzeichneten fordern daher alle
Docenten v und Commilitonen aller
Fakultäten, Verbindungen und Rich
tun en auf, zu der oben bezeichneten
Versammlun recht zahlreich zu er
scheinen. egierun Brath Quensel
aus Köln hat das eferat über die
Trintzwangfrage übernommen, und
es wird namentlich auch eine Ausspra
Iedariiber stattfinden, in welcher
ise eine zweckentsprechende Reform
’ der Kneipordnungen vorgenommen
werden cann, ohne ein gemiithliches,
gesellif - tameradschaftliches Zusam
mense n der Studenten unter einan
-)er zu gefährden.
—
Ein Stabdarzi. Dr. Friedrich Schä
fer, ist von der deutschen Militiir-Ver
waltung beauftragt worden, ein Gut
achten uber die Wirksamkeit der Lanze
abzugeben — welche betanntlich zur
Zeit in Deutschland siit die anze Ca
vallerie eingeführt wird. lach dem
Gutachten des genannten Sachverstän
digen ist nun die Lan e eine überaus
bumane Wasse, so b radig binnen-,
daß zu erwägen ist, ob urch ihreWirt
samteit der Kriegszweck nicht in zu bo
hem Maße beeinträchtigt wird. »Und
tpenn die Lanze aus militärifcheu
Gründen in der Bewafinung unserer
Reiterei beibehalten werden muß, so
könnte man sie, etwa durch entspre
chende Abänderuna der Form ihrer
Spitze, leicht zu einer aefäbrlicheren
Waffe machen.« »Einverstanden,« be
merkt dazu mit bitterem hobn die
»Frantf. Zeituna«. »Wir schlagen vor
Widerbaien an der Spitze der Lanze
anzubringen, mit denen sich die inne
ren Oraane der Berletzten bequem
berausreißen ließen. damit Heilunan
überhaupt nicht mehr zu beklagen wä
ren. Auch Eis Frage der Jmprägni
rung der Spiyen mit einem soliden
Gift wäre von der Rriegsverwaltung
s ernstlich in Erwägt-n zu ziehen. Die
Humanitöt ——-— hurra , hurrah, hur
rahl«
Um echte Spinen zu Anfang des
neunzehnten Jahrhunderts von Bel
gien nach Frankreich, wo nian viele
velgische Spitzen brauchte, zu schmieg
geln, wurden unter anderem auch
Hunde trainirt. Jn Frankreich füt
ircte man das Thier gut, hätscheltr es,
lirdlofte es und machte es so mit sei
nein Loose außerordentlich zufrieden.
Nach einiger Zeit wurde dann das
Thier über die Grenze nach Belgien ge
schafft, wo nmn es hungern ließ und
cucb sonst nidglichst schlecht behandelte.
Nach kurzer Zeit des Elends wurde der
Hund in die Haut eines rößerenduw
des gesteckt und der Ztsoisg nraum mit
Spitzen gefüllt und ausg opft,tvorauf
ntan das Thier laufen lre . Natürlich
lief er direct iiber die Grenze in sein
altes Heim in Frankreich, wo es eine
so freundliche Behandlung erfahren
hatte, zurück, und dort befreite man
den und dann von seiner fiir ihn so
ur and nach einem Dorfe bei Ro
ftoct Auf dieser Reise berührte er
das Dorf R. Die biederen Dorsbe
nsohner hatten nun beschlossen, deni
g!ücklichen Bräutigam der dieser Gele
genleit in würdiger Weise ihre Glück
trsiinsche darzubringen. Man wollte
Ehrenpforten errichten, der Lehrer
unbequenren Schmuggelroaarr.
Während der Kam s der Engänder
Rir vollen Unterjo ng der uren
epubliten noch aufs ungewisse fort
dauert, dar Großbritannien die Ge
nugthuung, daß die Delagoahai, der
ganze Ha en von Laurenco Margueö
und die Eisenbahn und von dort bis
nach dein Innern von Transvaal ganz
in seine Gewalt gelangt sind. Dazu
schreibt die »Ja . Rund chau«:
»Die portugieische Regierung soll
den Betrieb der Eisenbahn, den Aus
bau des Hasens u. s. s. den Englan
dern überlassen ben. Diese An ahe
ist um so wahr cheinlicher, als Lag
land schon seit Jahren mit allen Mit
teln daraus hinarbeitete, dies zu er
reichen. Die Delagoabai war bisher
der einzige große und sitt den Welt
vertehr geeignete Hasen an der·Ost
titste Asrikas, der nicht ini englischen
Besitze- war. Er bot noch den großen
Vortheil, daß in seinem nahen Hin
terlande sich mächtige Lohienlafger stnz
den, so daß hier der einzige « rt aus
dem Wege von Europa nach Ostasien
war, wo die Schiffe, ohne von engli
scher Willkür abhängig zu sein, Hoh
. len einnehmen konnten. Aus diessen
; wichtigen Umstand wiesen sranzosi ehe
E und russische Zeitungen hin, als 1894
l Cecil Rhodes zum ersten Make- den
s Versuch machte, sich mittels nie rerer
englischer Kriegsschisse der» Stadt
Laurenzo Margues zu bemaedtigen.
Als Frankreich vor einigen Jahren
Madagaskar in Besih nahm, wurde
es als siidasrikanische Colonialniaeht
bezeichnet. An der Er ltung von
Laurenzo Marques in reieni portu
aiesisehein Besitze hatte es das grösste
ointeresse. Durch den Uebergang die
ses bedeutenden hasens in englische
Gewalt und Verwaltung ist die Stel
lung Frankreichs dort ltark verändert.
Sein Einfluß aus die siidasritanischen
Angelegenheiten ist aufgehoben. Ma
daaastar ist isolirt und politisch von
Siidasrika getrennt.«
W
»Die Buan haben gelernt, dasi eine
ekchlacht leichterrzu gewinnen sei, als
tire Freundschast der Großen der Erde
rent- — handeln darnach
- se e
Eincinnati schwankt zwischen Faust
tamps und großer Oper. Da wier deni
sletzteren Unternehmen wohl eher die
tsuste ausgehen, als den Preiidoxetm