Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, January 11, 1901, Sonntags-Blatt, Image 13

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    «W
allen-ou nnd honglwng
selten-verteilt und Blüthe an see
Mündung des Perlflnsses.
Untheeeaßllsiee sitz der Ihlllnvlaeeisumm
seltene entsplliloe solt-le tu China-Die
kletterte-tu-— III »Ehe-l see hatte-den
sann-Drohung· sentdequ
Tie Ver. Staaten-Regierung richtete
vor einiger Zeit an die englische das Crs
lachen, dem Treiben der Philippineri
Junta in Dongiong, welche die Auf
iiitndiichen auf Luzvn immer wieder
mit Wafer nnd anderem Krieggbedarf
versieht- ein Ende zn machen. Es ging
darauf von der englischen Regierung in
ofiisieller Form die Mittiieilnng ein,
daß es ihr unmöglich gewelen tei, die
Philivpinerthmta in Donglong zn ent
decken. Weitere Crmittelnngen der
Wafhlngtoner Behörden führtest nun
W
nortoninien von Dongkong sast voll
i ständig eingebüßt.
, Tie leit 1842 von China on Cnas
land obgetretene Jnlel Ovngtong (chine
sisch HenngiKiIang, »Jhal der dnsten·
den Wasser«) liegt an der Ostseite der
Mündung des Kantonslnsse3. Sie Uni
» saiit ZU englische Onadiatmeilen Fläche
nnd hat ungefähr 240,0W Einwohner-,
die sich aus Chineien, Jndern, Parsen.
«Malaien, Binnanen und Curoviiern
zusammensetzen. Tie Jnsel ist aebirgig
nnd wenig fruchtbar-. Die höchste Er
liebnng bildet der Victoria Prak, der
bis In einer Döhe von 1797 Fuß iiber
den Meekegspiegel emvokragt. Taisune
richten ans der Jnsel zuweilen großen
Schaden an; ein solcher vernichtete
oder beschädigte am 23. September
1874 tm Ganzen 1018 Musen 83
grosse Schisse, Dundeete von Dichnnlen
nnd kostete mehreren Tausenden von
; Menschen das Leben.
l Am nördlichen Fuße des Viktoria
stächt san Unma.
In der metttonkoigen Entdeckung, daß ’
die portugiesische Kolonie Mach ein
beliebtek Schinvfwiniel iiit vie Philip
vinet iii und onch wahrscheinlich der
Jun«o detielben ais iolchek dient.
Die Koionie Maeoo mit der Haupt
stadt gleichen Namens liegt an der
meetbnienöhnlichen Mündung des Kon
ions oder PetlilniieS im iiidchineiiichen
Meere, 65 engiiiche Meiien von Kon
ion, auf einer kleinen OnlbinieL Die
Kolonie wurde ichon im Jahre 1586 .
von den Poetngieien gegründet, aber ;
ihkedohelistechte wurden erst 1863 von ;
den Chineien anerkannt Tie 3721 «
koringieien Mocnos iind niit Ans
nahnie von 615 in Europa Gebotenen
D— » —’I
m« IV · . DE
Im Hosen von Honglong.
Mischiinge chinesischen, mnlniischen und
Eponischen Bluts, die Mehrzahl der
intoohner dagegen, ttber 74,568 See
len, Chinesem Fräser war on der
Irenze der Koionie eine Mauer gezogen,
deren Thor chinesiiche Soldaten bewach
ten; die e Werte sind jept verfallen.
Die Stadt Macoo iit onttihitheotros
«isch ouf einer Diigelreihe erbaut. Auf E
den hdchsten Crhehungen sind mehrere
Forte- errichtet, welche nIit 1400 Sidohis
unter portugiesischen cssizieren he
monnt sind. Tie Stadt selbst scheidet
sich in zwei bestimmt odgegrenzte Quar
tiere. Das eine ist das portugiesische
Viertel mit mehreren Kirchen, aber auch
Zahlreichen Spielhäusern, von denen
ie Kolcnie ihre Donnteinnohme be
sieht. Der andere, größere Theil ist das
chinesiiche Viertei, das tnit seinen gro
Ien GeschästssBazaren.nnd seinen
engen, schnittpigen Gassen zu dein sou
. bereit und stillen portugiesischen Viertel
den ichroissten istegenios bildet. Marco
ist SiH eines tioitngieiitchen Gouver
neurg, eines Biichosg nnd eines chine
sischen Mandarinen. Tie größte
SehenstvitrdigteitMocaoS ist die ttirotte
von Eoinoene in welcher der Dichter
Luis de Gaumen-, der 1556 nnd 1557
in Maeno ein Amt bekleidete, die ersten
sechs Gesänge seiner .t.«usiaden« dotiert
det hoben soll. Eine Biiste in der
Grotte erinnert ein den großen Dichter.
Mocoo bildete Jahrhunderte hindurch
die einzige Niederlassung der Curodåer
in China, und die Stadt hielt den
fandet zwischen Europa und csiasien
oft ausschließlich in Vitndem heute ist
der Dosen Mocoos derschlommt, so daß
rohe Konssahrteischiise und Kriegs
ahrseugnisse iiinf bis sechs englische
Weiten voe Moeao vor Unter gehen
müssen. Ter Dondei liegt meist in den
Vänden von Chinesen, weiche R.«z,
They Seide, Zucker nnd Judigo ons
iiihren. Die Emsnhr besteht hauptsäch
lich aus Salz. Die Gesammtumsitse
betrogen "tlhrlich 023,500,000. Die
tommeriie le Bedeutung, welche Maca
sriiher beloh. bot dieses seit dein Ent
Peat ist tu oer turzen Zeit von noch
nicht sechs Jahrzehnten eine Handels
stadt, Hang aug, entstanden, die mit
ihren mehr als 200,000 Einwohner-i
und einem aghrlicheu Uiusasze von sast
8250,000,0v zu den bedeutendsten
Beriebrsmittelvnnlten nicht nur Chi
nag, sondern der ganzen Erde zählt.
Durch seine Stellung als Freiisosen be
günstigt, steht Dongtoug durch englische,
deutsche. französische, dsterreichischsuns
garische und andere Dampserlinien nicht
nur mit den großen chinesischen, japa
nischen nnd indischen Dasem ioudern
auch mit Australien, Amerika nnd durch
den Suezlanal mit Europa in Ver
bindung· Nicht weniger als 20,000
Schifse mit einem Gehalt von 8,(t()0,
000 bis 9,000,000 Tonnen lansen
jährlich den Donglouger Hasen au.
Die Cinsubr, welche durch euroviiische
Firmen vermittelt wird, setzt sich in der
Hauptsache aus Linn-m Bannurollstoss
sen, Robbaumwolle und tlteig zusam
men. Ter tixvort besteht znmeist aus
der Wiederausinbr dieser Artikel.
Die Stadt Oouglong ist Sitz eines
englischen Gottvertieiirg. Sie lsat eine
ständige Garnisou von 1420 Mann
und ist Stationeinesissommodore. Das
Anitssgebaude sür den Gouverueur und
das milititrische Hauvtqnartier besin
den sich am Abhange dez Victoria
Pent, der mit einer üppigen subtrodis
schen Vegetatian bedeckt ist, aus der sich
außer den erwähnten beiden Regie
rnngggebiiudem noch eine große Anzahl
stattliche Bitten, Palaste und Votels er
beben. Parallel der vier englische Mei
len langen Hasenstrasze lanseu wegen
des steil ansteigeuden Victoria Pent nur
noch zwei andere Straßen, die zu bei
den Seiten mit mehrstoetigen Dausern
ans Granit beseyt sind, durch deren
unterstez Stockwerk Ariaden tausen.
Die schwere Bnuart war wegen der
ständig drohenden Teisungesalir noth
wendig. Von den wenigen Daiivtstras
szen Dongtoiigö, das von den Briten
start befestigt wurde, tragt die Peddar
Street einen volttommeu englischen
Charatter. Von dem Givsel des Vic
toria Peat erössnet sich eine großartige
Rundschau über die Stadt und die vor
gelagerten Inseln.
Trop seines Weltvertehrs und seiner
starten ausländischen Bevölkerung ist in
Dongtong der chinesische Fremdeubaß
lw L
. Regleenngegebilnde von Honotong.
noch nicht auggeslaeben. Cz beweisen
dies Plalaie, die liirzlich Dort an allen
Caen und Enden angeschlagen waren
und in denen vie Mitglieder ver gehei
men chinesischen Gesellschaften ausgespr
deei wurden, sich zu vereinigen und
einen allgemeinen Ausstand zu inszenls
ten smn Zwecke der Verieelbnng sämmt
licher Auslander. Uebekall halten sich
gewaltige Menschenmassen in der Nilbe
der beicesienden Plalaie angefammell,
doch kam es, dank der Wachlamieii der
Polizei, in keinen ernstlichen Ruhe-«
Ideungem
W
l
Die Lebeiistragiidte einer fu«-Linn
Von Paul von Schönthaih
Die astrcnomisehe Wissenschaft be
lehrt uns, daß es Sterne giebt, die
vor ungezählten Jahren erloschen sind,
und deren Licht ioir noch mit unseren
Aupcn sehen, — daran darhte ich, als
icb vor zwei Jahren in Cannes wie
derholentlich einer schwarzgelleideten
alten Dame mit weißem Haar begeg
nete, die an der Seite einer etwas jün
geren Begleiterin ab und zu, müde
nnd unsicher til-er die Promenaden der
sinnigen Stadt schritt, von den Bli
cken der Vorüber-gehenden —- ost mit
einem leisen Kopfschiitteln — verfolgt
tlnd die Engländer richteten mit Vor
liebe ihre Amateuervarate auf die
etwas gebengte Gestalt tiefer Frau,
um eine Monientaufnahme der —
Kaiserin Engenie in ihreHeimath mit
zubringen. ;
Seit drei Jahrzehnten ist dieser ;
Stern am europäischen »Himmel« er- s
losehen. Sie eine mehr als Halm-er
essene nnd nur selten verirrt sich eine
eile iiber ihr Dasein, ihr Ge chick in
eine Zeitung —- tpie jetzt, nach demEr
Meinen ihrer Biographie von ClaraT
chudi — und dann sagt wohl man- ’
eher so vor sich hin: »Ach die lebt ja
noch! . . .« Ja, Sie lebt. Durch see- «
lische und körperliche Leiden niederge
beugt, fchleppt sie ihr Dasein dahin.
Wenn das Leben heißen tannl Ruhe
los zieht sie umher, nm Linderung fiir
die mannirfachen Leiden zu finden,
die sie quälen, um bei-Verzweiflung zu
entrinnen, die sie begleitet, seit sie alles
verloren hat: Schönheit, Gesundheit
und Juaend, den Thron, den Gatten,
den Sohn . . . . alles, alles.
Jhr Charattcrbild schwankt »von
der Parteien Haß und Gunst entstellt
in der Geschichte«, das Unaliicl liess
ihre Schale sinken und der Ruf der ge
sallsiächtigen, eitlen Modenersinderm,
ter Vorwurf, die ,,Urheberin des
deutsch-französischen Krieges« gewesen
Zu sein, zieht ihr ohne Weitere-Z die
Verurtheilung der Menae zu. So ist
es nicht nur ein interessantes-, sondern
ein lobenswerthes Unternehmen, das
Leben der gestürzt-en Größe vorm
theilsvoller und aenauer erforscht zu
haben. Diesen Schritt hat soeben eine
Frau gethan, eine Nortoegerin Na
mens Clara Tschudi.
Miit großem Flcjß hat hier eine
Frau ein umsanaretches Material ge
sammelt und gesichtet; als Frau er
faßt sie die Schicksale, die pshchologi
schen Motive, die Handlungen und
Leiden jener ungliialichen Geschlechts
genosfin vielleicht ariindlicher und
jeden alls qerechter. als es ein männ
licher Geschichtsschreiber zu thun
vermöchte.
Die Mutter der Eis-Kaiserin war
die Tochter eines Kaufmanns und
Weinschanters Namen Kiripatrick in
Malaaa Ehrgeiz und Schönheit lie
ssen sie die Gemahlin des Grasen von
Montijo werden. Maria Eugenie, die
zukünftige Kaiserin. war schon zur
Welt gekommen (5. Mai 1826), als
die Mutter, von ehraeiziaen Plänen
erfaßt, den Frieden ihres Hauses, ih
rer Ehe untergrabend, sich in galante
Abenteuer stürzte, einflußreiche Män
ner zu fesseln wußte und sich an den
spaniscan Hof brannte. Sie erreichte
die Berufung zsir ersten Hoidame, und
diesen Ehrgeiz übertqu sie auf die
heranbliibeude Euaenie. Eine glän
zende Pakt-Te — das war ihr nächste-J
«-7iel. Den Herzog Von Betmida und
Fliba hatte sie für Euaenie aus
ersehen. Sie drängte ihn zum Ent
schluß und da entschied sich wider Er
warten der Freier für ihre ältere Tocky
ter Franziska Euernie, die den Her
Log liebte, nahm Gift und man sagt,
aß die nervösen Anfälle. an denen sie
seit damals leidet, eine Nachwirkung
von diesem mißaliiclten Selbstmord
versuch seien. Das Leben des ausfal
lend schönen, blonden Mädchen war
jahrelang ein abenteuerndes Reisen,
ein spätereö Stadium bildete der Auf
enthalt am Hofe Jsabella’s.
In Spanien war es auch, am ern-or
der dreißiger Jahre, da Napoleon die
junge Gräfin zum ersten Male mit
Entzücken sah, kurzdarauf warh er
um sie, und Eugenie gab ihm in einem
musterhaft stilistrten Brief einen Re
fus, ein Schicksal, das der kühne
Mann, auch ais er schon als Kaiser
ausgerusen war, noch mehrfach erfuhr.
Napoleon warHerrscher geworden nnd
nun sah Eugenie die Zeit getominen,
um ihre kühnen Pläne zu verfolgen
und eine abermalige Annäherung her
beizuführen. Die Geschichte des wie
dercrtvachenden stiirrnischen Interesse-Z
fiir die versiihrerische Spanierin, seine
Bewerbungen, ihr geschickter Wider
stand, bis es zur bürgerlichen Trau
ung kam, bilden wieder ein interessan
tes historisches RocnawCapitel siir
sich. Und dann das zauberhafte
Schauspiel des Ein-Zuges der Kaiserin
in die Tuilerien. der Sieg ihrer
Würde, Schönheit, ihres Geistes über
ihre zähesten Widersacher. Ganz En
ropa begann ihr zu huldigen, als
nach dein Krimkriea Navoleon’s An
sehen stieg: die euroväischen Fürsteis
söhnter sich mit ihren Vorurtheiien .
au- und besuchten den französischen -
Box, und als 1856 der kaiserliche
5 r nz zur Welt kam, herrschte ir.
Frankreich ein einstimmiger Jubel.
Die Stellung der Kaiserin war eine
andere, weit bedeutunasvcllere e
worden. Aber die the war in ie
Briiche aeaangen. Navolevn betrug
seine Gattin offenkundig mit der Grä
in Beauregard und man muntekte be
reits von einer bevorstehenden Tren
nung.
Man kennt im Großen und Ganzen
nicht viel mehr, ais die Fehler der
estanzosenkaiserim Man weiß, daß
W
! sie eitel und sehr-geizig war, glan lie
bend und unermüdlich in der Eåins
dung von —- theilireise recht thöri ten
—- Moden. Sie drängte der ganzen
civilisirten Frauenwelt falsches oder
auch gefärbtes Haar, lange Schleppen,
türkische Shawls und bunte Jupons
auf; Herrenlragem die unsichtbaren
Haarnetze, Garibatiiblousen und die
unselige Crinoline. Man kennt ihre
Macht im Reiche der Mode und einst
mals rühmte man fie.
Nicht so populär ist ihr höherstehen
der Ruhm als forgfame Mutter, der
ihrer Mildthätigleii. ihrer Barm r
zigteit, ihres unerschrockenen Mut s.
Clara Tschudi bring auf vielen Seiten
ihres Buches Beispiele dafür. Auch fur
Freundschaft wird ihr ein warmfüshli·
ges Gemüth zugesprochen
Es i st wunderbar, wie so vieles in
der Geschichte dieser ungewöhnlichen
Frau, daß ihr ganzes Leben von düste
ren Vorgefiihlen begleitet war. Wäh
rend der glänzendsten Feste in der
Zeit, als Navoleons Macht ihren
Hkhepuntä erreicht hatte, überfiel sie
zuweilen eine guälende Empfindung
und gus den hellerleuchteten Sälen
stürzte sie nicht selten in ihre Hauskn
pelle, um ihren Schöpfer um Hülfe an
aurufen Als die Welt zu ihren Füßen
lag. marterten fie die Ahnungen des
Zusanimenbruches und schon auf dem
Wege aus der Kirche, wo sie mit dem
Kaiser derFranzosen vermählt wurde,
schien es ihr, als erblicke sie unter der
Menge das verzerrte Antlitz der un
glücklichen Maria Antoinette.
llnd wirklich erschien der Tag, an
dem sie den Schauplatz der prunkvol
len Feste, die Tuilerien als ein Flücht
ling unter Lebensgesahr verlassen
mußte. Das Kaiserthum war ge
stürzt. Der Zahnarzi Dr. Evans
schaffte die fliehende Kaiserin, die er
für eine Geistestranke ausgab, aus
Paris fort. Wieder ein a"benteuerli
« ches Roman-Capitel! Dann ging es
Bord der Yacht ,.Gazelle.« Des Nachts
erhob sieh ein Sturm. der Untergang
des Schiffes stand bevor, wie durch ein
Wunder entging das kleine Fahrzeug
diesem Schicksal und endlich stieg die
Erlaiserin auf englisch-Im Boden an’s
Laub. Nun brach die Aera des Kum
mers, der größten Seelenleiden gn!
——.-—
Poren Ries.
Den Portoricanern geht es nicht
aut. Ob ihre Lage wirklich so schlimm
ist« wie der Militärarzt Dr. Williams
sie schildert, öde-r nicht ganz so
schlimm, wie der frühere Generalgau
verneur Davis behauptet, Thatsache
ist, daß die Bevölkerung nicht zufrie
den ist. Der in Washington anwe
sende Kommissar der Insel, Senat F.
Degelau, gibt dieser Stimmung Aug
druck und ist der Ansicht, daß sich die
Lege bald bessern wiirde, wenn der
Congreß bewogen werden könnte, die
Insel zu einein, den übrigen Theilen
gleichberechtigten Stück der Ver.Staa
ten zu machen, daß er es als Territa
rium anerkennt mit der Aussicht, spä
ter als Staat in die Union aufgenom
men zu werden.
Der Delegat, der zwar zu einem
Sitze im Congreß berechtigt ist, aber
nicht mitstinimen dars, auch nicht ein
mal um das Wort bitten wie die Ter
ritorialdelegaten, wird in den kom
menden Wochen versuchen, die Mit
glieder des Congresses zur Anahme
einer entsprechenden Maßregel zu ge
winnen. Er vertritt damit die An
sichten der republikanischen Partei auf
der Insel, welche die vollständigeAme
rikanisirung derselben anstrebt; die
andere Partei der Insel, die ’.Jöderali
sten, ist sich ncch nicht klar darüber-, ob
dieses auch tie wünschenswertheste
Zukunft sei. Jn einer Erklärung der
Wünsche der Republikaner sagte der
Delegat: Alles-, was nöthig ist. Porto
Rico zu einem der produktivstcn Län
der zu machen, ist die Heranziehng
amerikanischen Kapital-T Dies tönte
am leichtesten erreicht werden, wenn
Porta Rico als Territorium organi
sirt wird wie New Mexiko und Ari
zbna MilYonen·liegen bereit, um
Anlage lll Poklo Mico zu slllocll, IV
lanae aber das politische Schicksal der
ansel nicht gesichert ist und solange
die Kapitalisten nicht die Garantie ha
ben, daß ihr Eigenthum auch dort dem
Schutze der amerilanischen Constitu
iion und der amerikanischen Gesetze
unterstellt ist, halten sie mit ihren Ka
vitalsanlagen zurück. Die Bevölke
runa und die Industrien Porto Rico’s
haben sich noch nicht von den furcht
baren Wirkungen des lfnllons erholt,
welcher im vorigen Jahre die Jnsel
beimsuchte, aber die Lage bessert sich
langsam, der Einfluß neuen Kapitals
würde dies beschleunigen
Dass Scnor Deaelau Aussicht bat,
die Wünsche seiner Mitbiiraer bald in
Ersiilluna geben zu sehen, lässt sich
nicht behaupten Dieselben Einflüsse,
welche an Stelle der Griiilluna der
klar ausgesprochenen Pflicht die Porto
Ricckner mit einein 85proientkaen Zoll
absanden, sind wohl auch heute noch
maßgebend
Der Mensch gleicht dem Charnae
lern. Fn seiner goldenen Jugend ist er
» assiinxdie Freude macht ihn rosig: vor
Scham wird er roth; vor Schreck und
Wirth kreideiveisz; vor Neid gelb; vor
Kälte blau; von der Sonne gebräunt;
Sorgen machen ihn arau und beim
« Skat spielt er alle Farben.
se «- se
Jn Alabama haben sie kürzlich einen
Menschen zu neunundneunzig Jahren
Hast verurtheilt. Der wird also ge
nau um die zeit entlassen werden,
wenn der Streit ausbricht. ob das 21.
sJahrhundert im eJahre 2000 oder
2001 beginnt.
W
I Unm- wtchttger Verkehr-weg. l
s
set-Istsqu erheblicher UUIUOMCUCMMI
durch ettiu thenbahnbkstke bei set-sus.
Etwa eine halbe Meile unterhalb der
Stadt Wotms wurde letzthin eine über
den Rhein führende Brücke dem Verkehr
übergeben, die bestimmt ist, im allge
meinen Eisenbahnverkehr eine beden
tende Rolle zu spielen, aber auch im
. «
, Neue Eisenbahnbrücke bei Worin-.
! Lokalvertehr erhebliche Unzutritglichieis
ten beseitigen wird.
I Die Brücke, deren Bau im März
I 1898 begonnen wurde, zeigt drei Dess
snnngem von denen zwei eine Stils
tveite von 345 Fuß haben, während die
mittlere 377 Fuß weit ist. Ueber die
Brücke ftihrt an jeder Seite ein Fuß
ftegz die beiden Geleite liegen in 15
Fuß Entfernung oon einander. Die
Stroinbrticken haben Bogeuträger mit
Zugband, eine Konstruktion, die in
neuerer Zeit mehr und mehr Anwen
dung findet. Bei den Fluthbriicten ist
der versteifte Fachwerkbalken mit hoch
liegender Fahrbahn gewählt worden.
Die eigentliche Stroinbriicte ist dnrch
Landpfeiler abgeschlossen, die über der
Fahrbahn einen großartigen Portalbau
tragen und Motive mittelalterticher
Bautunft aufweisen. Diese Portalbaus
ten enthalten Räume, die als Magazine
dienen sollen. Die Kosten fiir den Bau
der Brücke beliefen sich auf etwa 5,30(),
000 Mart
Die Brücke wird, im Verein mit der
im März 1900 eröffneteu Ernst Lud
wig-Fahrbriicie, zunächst den dortigen
Trajeltbootvertehr vollständig besei
tigen, der zeitraubend nnd beschwerlich
war und bei Eiggang oder Hochwasser
ganz unmöglich wurde. Ferner wird
lder Verkehr zwischen der Pfalz nnd
Nordbanern den unmittelbaren Weg
Itiber Woruis nehmen und durch die
IEiuleguug eine-J Luxuszuges Paris
; Frankfurt a. M. eiu uener Verkehrs
i weg nach Norddeutschland eröffnet.
LUnthigk Trau.
Ausntchmmgm etnet Dame wegen ihrer pel
denthsien in schwer-et Zelt.
Während der Belagerung der Ge
sandtschasten in Peking hatte, wie be
, sanders durch einen Bericht des dortigen
I französischen Gesandten Pichon an seine
Regierung bekannt geworden ist« eine
Dame, die Gattin des österreichisch
nngarisrhen Geschästztrttgers Legations
setretärsJ Dr. v. Mastdarm einen viel
leicht licispiellosen Heldeninnth an den
Tag gelegt. Lnnt dem Berichte, der
j außerdem voll des Lobes nber die tau
Frau v. Rosthorn.
sere Haltung der tisterreichischsungas
rischen Marine-Ossiziere und Soldaten
ist, hatte Frau v. tliosthorn mit dem
Gewehre im Anschlage an der Verthei
digung theitgenamnienz sie war durch
einen Streisschasz verwundet worden,
hatte bei der Loscharbeit Brandwunden
an den Händen davongetragen und sich
dabei in ansopserndster Weise der Pflege
der Verwundeten gewidmet.
Dr. v. iliosthorn kehrte mit seiner
Gemahlin, die eine Tochter deLl Wiener
Zahnarztes Piehler ist, tiirzlich nach
der österreichischen Hauptstadt zurück,
wo ihm ebenso ioie seiner Gattin boin
Kaiser Franz Joseph eine einen-J siir
sie geprägte goldene lKriegsziiiedaiile
überreicht wurde, nachdem Frau v.
Ziosthorn siir ihren in Peling bewiesenen
Heldenmuth schon vorher den Elisabeth
orden 2. Klasse erhalten hatte, ihr Gatte
mit dein Ritterlrenz des Leopoldordeng
delorirt und zum Legatiougratb beför
dert worden war.
Tie französische Regierung aber soll
Angesichts des ermithtiteu, geradezu be
geisterten Berichte-J beschlossen haben,
Frau v. Rosthorn die ruilitarisehe Tap
serteitsinedaille zu verleihen und diese
siir die Ciunsangeria eigens in Gold
prägen zu lassen
Dr. Arthur v. Rosthorn, der 1852
in Wien geboren wurde und in Oxsord -
und Wien Philologie studirte. trat seis
nen Posten in Peting im Frühjahre
1897 an.
Fee vie veitiicheoikmee ile
kürzlich dem Unterhause die zweites-flach
tragssorderuug von L16,000,000 zu
gegangen, rras den Gesammtausgabes
Etat stir das Heer slir das Jahr 1900
cui L92.209.153 beinah
W
professor Drygaloki.
sie sem- det sum-m südpotsskpedltiios
ein beut-tm kaum-Muthes Geist-arm
Als Leiter für die für 1901 bestimmte
deutsche Siidpol-vaedition, für welche
der deutsche Reichstag seiner Zeit die
Kosten in Höhe von 1,200,()()0 Mark
bewilligte, ift der außerordentliche Pro
fessor der Geographie an der Universität
in Berlin, Dr. Erich v. Trvgalsli.
ernannt worden, für die zoologisch
botanischeu Arbeiten und Fischereiunters
suchungen Dr. Ernst Vanliösfem Pri
vatdozentider Zoologie an der Univer
sität Mel, für die ärztlichen und bat
teriologischen Arbeiten Tr. Hans Ga
zert, Assistenzarzt cnn Krautenliause
links der Jsar in München, nnd fiir
die geologischen und chemischen Dr.
Cmil Philippi, Assistent am Museum
für Naturkunde in Berlin.
Die Expeditiom für die aus den
Howaldtgwerken in Kiel derinalen ein
eigens ionftruirtes Schiff seiner Vol
lendung entgegengeht, wird Kergnelens
land iin südlichen indischen Ozean als
Ausgangspunlt nehmen, uud das
Schiff wird außer den genannten Ge
lehrten noch fünf Schifisoffziere und
20 Mann Besatznng an Bord haben.
Die Wahl Drygalskis zum Führer
des nationalen Unternehmens ist augen
scheinlich eine selir glückliche. Trygalgli
WE
X i FU, !
Dr. Erich v. Trygalski.
ist einer der begabtesten nnd kenutnißs
reichften unter den jüngeren Geogra
vhenz er hat fich als Forschungsreifens
der wiederholt vortrefflich bewährt.
Erich v. Drhgalåti wurde 1865 zu
Königsberxh Ostureufzem geboren. Er
studirte Naturwisfenschafteu und wurde
1888 in Berlin Asiistent des dortigen
Geodätifcheu Institut-T Jn den Jahren
1891 biH 1898 veranstaltete die Ber
liner Gesellschaft fiir Erdtunde eine
wissenschaftliche Cxpeditirn nach Grün
land. TieVorexpedition leitete v. Tru
galsti3 sie befchiiftigte sich vorzugsweise
« mit vorläufigen Messungen und Unter
suchungen im Umanakfjord an der West
tiiste (-8)rönlands. Ueber die Ergebnisse
der Hauptexueditiom an der auch der
Meteorotog Stade nnd der bereits ge
nannte Zoologe Vauhöffeu tlJeilnal1
men, berichtete Drngalgki ausführlich
in einem znwibandigen Werte; Ju An
fehung seiner Verdienste um die Grott
landforschitng ernanute ihn dieGeogras
vhiiche Gesellschaft in Ktxpcnhageu zum
Ehrenmitgliede.
Wintrrl)ütc.
Neues qui dem Bereich det- Mode-—Pctlbefas
diesen Winter seht hell-let
Der zur Ausschmiictuug von Klei
dern fo beliebte Perlbefatz kommt in
diefem Winter auch vielfach fiir Hüte in
Anwendung. Bei dem lints auf unse
rer Zeichnung abgebildeten Modellhnt
ist der flache Kon arabeztenartig mit
Perlen benaht und bekleidet den schma
len gebogenen Randsammet iu veilchen
blauer Niiance. Gleichfarbiger Sammet
ist zu der seitlichen Schleife verarbeitet,
deren Schlnpfen von Perlborte begrenzt
werden. Ein schöner weißer Reiher und
eine cifelirte Schnalle, sowie zwei die
Jnnenlretnpe zierende, auS Sammet
verfertigte Nosetteu vervollständigen
das gefchmarlvolle Arrangement. Beson
derer Beliebtheit erfreuen sich noch
immer die Federbvas, welche das Ge
ficht in so reizender Weise tuuralmien.
Tie hiibsche, für junge Frauen be
stimmte Toque rechts ift aus« leichter
II
Hinw
Wintet»ii1 mit «Bei«lbeiatz——T:-1ne für muss
Frauen.
Trahtfonn nnI einem niit Steppnälzten
nnd nmttrosa Seidentiifchen gezietten
Stiick lontresntbenen Saniniets in
Phantasieform hergestellt Nach vorn
zu legt lich ein reichgefnltetet Chonx
mattroln Taffetg auf den HiiibadetU
linlsieitig überragt von einer dunkel
braunen, recht vollen Reiheraigretle.
Unlerhalb verleihen schmiegen lich voll
eebliilne, nmllkola Centisolien in die
liefen Falten des zierlichen Hiiicheiis,
die Wellen des Haares lleivlani deckend.
Braune Sumniellsündek werden rechts
! ieitig nnter dem Kinn tu ilo«let Schleif
qeknliviL