Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 21, 1900, Sonntags-Blatt, Image 10

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    . « F ; - ..
Sie beiden Zreuadk.
Ursshlnnckbfhelmnth n. Moltlr.
W war is- Jahre 1762 an einem
Wen Sommekabende. dessen Ruhe
eß im schneidigen Gegensatz mit den
Musen der it steht, als zwei junge
W in n haft-m Gespräch längs
MHschifnen Use-i der Elbe hinschritten.
· Usan vollendete ihre unumtvöllte
W, nnd ihre lenken Strahlen Oergol
W einssandschafh welche, nnlängst
der « irr-las von Krieg und Schlach
Mzse ein Bisd slillen Friedens war.
IF Gelde der Eingeizigem welche dort
ge, gis-M waren nicht mehr; ihre Pläne
ihre kühnen Entwürse und ihre Leiden
. Wdas grüne -Grabtuch, welches ein
neues- «rilhling über sie ausgebreitet.
Diesel tt Berge, welche von dem Don
net der Geschütze erhebt, widerhallkesi
nun vorn- Geläute friedlicher Her-den«
zertretene Saaten Zeimten fröhlich wie
der empor, und derselbe Strom. den
einst so viel Blut «geröthet, trug jetzt
den Widerschein einer lachendenGeqend.
So- vermischt die freundliche Natur
seit wohlwollender Hand die Spuren,
welche Daß und Feindschaft der Men
schen ils-: vergebens auszudrücken stre
ben. Die Stürme ziehen über sie hin
und fnd vergessen. Nur das Gemüth
detMtschen gleicht dem vom Sturme
gesan und zu Boden geworfenen
Achte, das sich nicht wieder zu erheben
vermag
Die Maue. eng anschließende Tracht
der beiden Wanderer, ihre silbernen
Schärpen und jene militärische Hal
tung, welche ein altes Erblheil des Freu
ßischen Heeres zu sein scheint, zeigten,
daß sie unter König Friedrichs Fahnen
fechten- obgteich ihr jugendliche-z Arm
small-u ließ, daß sie nur die letzten
Jeldznge drqu langen Kamme-z durch
J achtbatten den erst die gänzlrche
Mär-sung beendigen s aste.
-·»DeTX-eiwe—der beiden jungen Männer
Ver» »n großem, lernhastem Wuchs-.
Erste lernafe und schwarze Locken ga
FeiTsfeinem regelmäßig schönen Gesicht
eineniriisiigen Ausdruck. Jn seinem
ganzen Wesen sprach sich die fröhliche
aus Selbstvertrauen gebaute Sorng
sigfeit aus, mit welcher die Natur offene
Oeneiither beschenkt, deren Mangel an
Tiefe sie durch Geradheil und gutmü
ihige Laune ersetzt.
Sein Gefährte war ein schlanke-:
üugling das Bild eines Nordländers.
londe Locken umgaben ein ziemlich
blasses aber höchst ausdrucksvolles Ge
sicht, welches. ohne Ansprüche auf
Schönheit machen zu können, von liber
aus ernsten und edlen Zügen belebt
war. Seine Haltung war elegant und
er schien so sehr zu Hause in der mili
tärischen Tracht, als ob er an dem De
gen emporgewachsen wäre, welcher an
seiner Hüfte hing.
Beide Jünglinge bildeien einen in
teressanten Gegensatz in ihrem Muße
ren. Die Mienen des ersteren gaben,
wie ein Spiegel, treu und augenblicklich
alle Eindrücke zurück, welche sie von au
ßen empfingen, während die Züge des
letter-en nur durch das bewegt wurden,
was in ihrn selbst vorging. Jener glich
dem Spiegel eines Sees, welcher das
Bild seiner Umgebung ist, aber von
jedem Lüftchen getränselt, von jedem
Sturm erregt wird: dieser war wie ein
tiefer Strom, der mit glatter Ober
fläche unaufhaltsam hinzieht, und nur
da, wo Felsen aus seinem Grund sich
entgegensetzen, sie schäumend überwäl
iigt.
Aber die Verschiedenheiten der Cha
wltere, welche sich schon beim ersten An
blick der Personen ausspricht, hindert
keineswegs eine innige Freundschaft,
man möchte sagen, sie begründet sie
vielmehr. Ernste, verschlossene Gemü
iher geben sich der rücksichtslos - fröh
lichen Offenheit anderer gern hin, und
diese ahnen wiederum nichte- Böses in
dem Schweigen jener. Je weniger sie
·gt sind, sich anzuschließen, je sester
lien sie die Verbindungen, welche sie
einmal als geprüft anerkennen. Einer
erseht, was dem anderen fehlt, und
giebt da nach, wo erdie Ueberlegenheit
«---·
VIIITD IUUl1, ju, gclllcllllglial UUTULTZCBL
—- Als die beiden Freunde ldenn das
waren ste) eine hervorspringende Höhe
erreicht, von wo man den Strom weit
aufwärts überblickte, hielten sie inne.
»Siehe dort Ernst«, hab der muntere
Gefährie mit großer Lebhaftigkeit an,
«dort hinter jenem Berge, wo das Kreuz
aus der kleinen Kapelle dlitzt, da liegt
Schloß Eichenbach Jch erkannte den
Punkt schon vom Gebirge aus-, und er
wartete gewiß nicht, daß wir noch heute
hier stehen und ihn ansehen würden,
wie den unerreichbaren Mond, blos- tveil
das bischen Wasser dazwischen liegt.«'
«Und weil das bischen Wasser«, —
te der andere hinzu —- »vom Sabel
lsuisehen Korps besetzt ist!«
s Wien Himmel« —- rief der erste, —
« Hätte Prinz Heinrich das Mädchen
. gesehen, welches in jenem Schlosse
» which —- det Fluß wäre schon über
Mten nnd das Serbellonische Korpe
ss lang
vergißt, GustavN sagte sei
y,d —— »daß der Prinz noch einigt
usw RMichten zu nehmen hat, unt
— cis hübsches Mädchen wohl Opera
M - Objekt für einen Mann, nich
W aber für ein Heer sein tannf
e, Geists sing nach einem lur
c— Mchvej en der lebhaste Gefährt
, -· Du K t, eti:s,asz is vorlöudiåg 31
II ichs e net onnnan nte1
·" - verwünschte-i Städtchens ver
- bi- nmes gegen etwaige Po
zu sich-m Obgleich ich um
, daß die Patron-meet Besseres
L
.
L —- — ——- —
j zu thun haben W, als ein Rest
" wegzunehmen, klitsch-m der hilige
) Nepornut auf dem Markt unstreitis das
l hübscheste Gesicht ist, und wo man touni
! einen Trunk sauren Landweins be
( kommt, einen Platz. der ohnehüi mit
Muern versehen ist, als ob er das Se
rail des Großherrn oder die Schätze
eines französischen Lagers enthielte ; —
dennoch darf ich meine-Posten jeht nicht
, verlassen. Ernst, laß Irich ernsthasit mit
i Dir sprechen. Nein, lache nicht! Auch ich
E lann eben so verwünxcht feierlich Fein,
wie Du, wenn es nämlich der Mühe
werth ist. — Aus cis-n dem Gut-ide,
« weshalb ich jtsxt nicht fort kann, aus
T eben dem Grunde kann ich Dir Urlaub
J ertheilen. Eickxnhach liegt seitwärts
« der österreichischenLinie nnd ist noch nn
z besetzt. Auf. Ernst. nach dem Schloß,
, in zwei Stunden bist Du da und hältst
— für mich um Jda’-s Hand anl«
H »Um — Gustav, bist Du toll gewor
den? — um die hand der Griifin Ida.
der jungen Gräfin Eichenbach?«
» »Nun ja!« — suhr jener fort —
: »mei1·.test Du, ich würde um die Alte
anhalten? Verniinftig bin ich geworden,
und daß ich wirklich heirathen will.
- müßte Dir das sittsam beweisen.
Siehe, als ich. vier Wochen später-, als
Du dort warst, in Eichenbach stand. da
erblickte ich sie zuerst. nnd bei alk dein
Leichtsinn, welchen Du mir so freige
· big zuzuerlennen beliebst, ich habe sie
nicht vergessen.'« «
i »Also wirklich!« sagte Ernst mit
» ziemlich feierlicher Stimme; »also trotz
« der Wechsel eines Feldzuges —- und
L doch warst Du nur kurze Zeit in Ei
l chenbach.«
l «Drei glückliche Wochen schwanden
in diesem Zauberschlosse. Ich sah sie
täglich, hörte sie fingen, nnd beim him
Y mel, Ernst, als die Trommeln zsni Ab
marsch wirbelten, da weinte ich wie ein
s. Schnljrmgel Mir fiel es ein, fo gnt wie
der Klinig sagt: »Schlefien ist meint«
und besetzt es und vertheidigt sich gegen
ganz Europa, fo gut kann ich fagen:
; »Jda ift mein. ich habe das Schloß be
« sent, und der Teufel foll mich nicht
. herausbringen! Kurz- ich war zu allen
« Tollheiten fähig, und fiebe, Brüderchen, »
« ich machte einen lliigeren Streich, ali
Du in vier Wochen ausbeckteft, während
welchen Du in Eichenbach warst: ich
verlobte mich!«
»Nein, das ist nicht möglich, das ift
i unmöglich« Gustav!« rief Ernst sehr
; bewegt, ««Jda ift fröhlich, ernst, lebhaft
s und leichten Sinnes; aber —'«
»Höre, Ernst«. fuhr der andere fort, -
»Du weißt, ich schwanke nicht lange
zwischen zwei Entscheidungen. Eine
» ergreife ich, nnd mag es auch die falsche
; fein, so ergreife ich fie mit ganzer
i Macht« Zwar war ich ein armer Teu
Y fel, bis mein seliger Onkel, dem der
s Himmel den vernünftigen Gedanken
F segne, mich kürzlich mit seinen zeitlichen
; Gütern bedachte. Damals tonnt’ ich
; das nicht wissen, und hätte daher wohl
« eigentlich nicht an’s Heirathen denten
sollen. Aber gerade weil ich arnt war,
konnte ich hoffen, reich zu werden, war
dem, der reich ist« nie begegnen kann.
Jda selbst nun, obschon fie so, wie Du
sie schilderst, mir eigentlich nicht erschie.
nen ift, Jda wußte felbft gar nicht, wie
ihr geschah. Höre zu; denn bis jetzt dikt
Du mir allemal rnit anderen Dingen in
die Quere gelommen, fo oft ich mit Dir
iiber diesen Gegenstand sprechen wollt-,
der mir doch wahrhaftig immer auf dir
Seele lag.«
aBei der gewöhnlichen Ordnung der
Dinge legt die Konvenienz dem Men
schen tausend Fesieln an. die-er in den
sturmvollen Zeiten eines Krieges ab
ftreift. Wer dem Tod stündlich in’s
Auge blickt. dem ift das Leben der Ver
stellung nicht werth. Der Soldat hat
nicht Urfache, fich anders zu zeigen, alk
er ift; er fühlt feinen Wertb und seine
Kraft und trägt nichts Erboegtes zur
Schau. Aber gerade das ist es, was ein
Mädchen gewinnt; kämpft doch jede von
ihnen einen Kampf gegen unfer ganzes
Ohms-N »mo- dio fürchterlichen Mot
sen der Lügen, der Verstellung und der
Schmeichelei, einen Kampf, in welchem
ihre Leidenschaft, ihre Herzensgüte zu
Feinden, ihr Gefühl zum Verräther
und ihre Schönheit zur Gefahr werden!
Und doch kämpft sie um nichts Geringe
res, als um das Glück ihres ganzen Le
bens. —Wie sollte da ein Mädchen
nicht Wahrheit lieben? Ohne sie fühlt
man, daß man sich bei dem raschen Zu
sammentreffen innig vereinen oder ewiq
trennen muß. —- Ernft ift das Gefühl,
welches die Seele des Mannes durch
dringt, und ihn bereit macht, sein Leben
für den Gegenstands seiner Liebe zu
opfern; dies Gefühl spricht sich auch
ohne Worte in jeder Handlung, in je
dem Blick aus und ift der beste Frei
tverber. So tam es, daß Jda fiir mich
bald eben so viel fühlte, als ich für sie,
obgleich sie es nicht ahnte. —- Die Liebe
eines Mädchens will erworben sein;
aber einmal erlangt, ist sie eine Lawine,
die unaufhaltsam forteilt und durch
sich selbst wächst, während die unsere so
est der Flamme gleicht, die ohne Nah
rnnsi erlischt. «
» ichts ist rührender, als der Kampf
eines edlen Mädchens gegen das aus
teimende, sie rasch unterjochende Ge
fühl. — Es war eine kleine Gesell chait
aus Eichenbach, als die Marsch - rdre
ans den nächsten Morgen ankam. Ali
der Oberst die Neuigkeit bei der Abend
tasel erzählte. da begegneten sich unsere
Blicke unwillkürlich aber große Theti
m standen in Jda«s seelenvollen Un
ga, nnd obgleich ihr Mund lächelte, all
III eine glückliche Reise wünschte, se
itterte Mike Stimme. Ernäh de
ie ich nicht mehr an die A reise»
! sondern an das Milch gelben-u setq
s get-is mein Blick mußte ibr sagen;
, denn sie wendete sich ab und etthhete
; vor Scham und Zorn über ihr eigenes
? GENU« .. . ..
I «Jn solchen Hallen sind die Mutter
« und Tanten die natürlichen Illinrten
» de- Tschm und nichten Dis-ne Gin
sin, welcher der ganze Handel teiness ·
wegs entgangen war, rückte sogleich ge
gen mich ins Feh, und verhinderte eine L
Erklärung. welche mir aus der Zunge
; schwebte, indem sie mit unendlich vie- ·
E lern Interesse wein Gutachten iibee ei
« nen Fasan einforderte, von welchem ich
i wirklich, glaube ich- den siir die Gesell
« schast bestimmten Teller in der Zer
» streuung vor mich genommen batte.« -
F »Liebe: Gott« wie tonnt’ ich auch an -
; so etwas denken! « Nie ist mir ein z
s Fasan so ungelegen gelommr.n; —
J selbst Jda lachte über meine Verlegen- E
l heit.« i
i »Die Gesellschaft ging auseinander-,
; und ein ZartgesiibL das ich ehren muß
z te, obgleich ich im ersten Augenblick ,
idarüber mißgestinemt war, ließ Jdaz
: jedes fernere Zwiegespräch vermeiden· ;
i Vergebens suchte ich die alte Gräfin in E
i eine Unterhaltung zu verwickeln, als
! ihre Gäste sort waren; vergeblich fragte
: ich nach den schrecklich gepuktenDamem
die, eine Mustertarte der Thorbeiten
I aus sjinf Jahrhunderten, um uns her- J
i gingen- Die sonst über diesen Punkt T
E so geschwäsige alte Gräsin wußte durch F
; ihre Antworten das Gespräch jedesmal f
s so abzuschneiden, als ob die Materie i
« bis aus den lenten Buchstaben erschöpft ;
z wäre. Als ich sah, daß Alles umsonst s
z war, machte ich die Einleitung zu einer I
Akt von winning-m Abschied. Aha l
die Gräsin unterbrach mich mit der i
Versicherung daß der Kassee gewiß ;
« tertia iein würde. wie friib wir auch g
ausbrächen. Die Dame hatte mich"
während unseres Aufenthalts immer
mit großer Güte behandelt, weshalb
mich hre jetzige Kälte empörte. Selbst
Jda schien um meinetwillen za leiden,
und glaubte, so viel Härte vergüten zu
müssen. Mit einer Stimme, die ich nie
vergesse, und die zwischen lebhaftemGe
fühl und miidchenhaster Schiichternheit
schwankte, bot sie mir Lebewohl mit den
Worten: «Reisen Sie glücklich, Graf
Warten, denken Sie mit Güte an uns
und Gott beschütze Sie!« Darauf wen
dete sie sich zu ihrer Begleiterin, welche
schnell mit ihr abging, um ihre Bewe
gung und ich glaube, ihre Thriinen zu
verbergen. Aber ich —- lache nicht, Ernst
—- ich hätte aufs Knie smten mögen;
denn es war mir, als ob ein Engel des
Lichts mich gesegnet hätte.« —
Ernst hatte mit einer Spannung zu
gehöri, welche zeigte, wie viel Theil er
an der Erzählung seines Freundes
nahm. Er lächelte: aber sein Lächeln
erzählte die Geschichte inneren Kam
pfes und des Entsagens schöner hoff
nungen.
»Unruhig und unter tausend Ent
wiirsen« —- fuhr Gustav fort —E
»brachte ich die Nacht zu. Früh Mor
gens um fünf Uhr wirbelten Trommeln
im alten Schloßhof, Pferde wieherten,
’ Waffen klirrten, kurz, alles wurde
. wach; nur die beiden Damen schienen
fest zu schlafen. Zwar iam es mir vor,
als ob die Gardine an ihrem Fenster
sich ein wenig bewege; aber vergebens
» blickte ich nach ihr selbst empor. Da
schwenkten die Züge ab und mit gepreß
tem Herzen folgte ich nach. Als ich
iiber die Zugbriicke den Berg hinan ritt,
war mir, als ob die Welt hinter mir
läge, und wie wir unten im Dorfe an
gekommen waren, drehte ich, fast ohne
es zu wissen. mein Pferd links herum,
und ritt durch die tleineSchlucht, welche
nach dem Pförtchen in der Mauer des
Partes führt. Ich wollte sie noch ein
mal sehen, das war alles, wovon ich
mir Rechenschaft geben konnte. Ein
unbestimmtes Gefühl-leitete mich. Jch
band mein Pferd an und trat in den
Garten.«
»Du kennst« - — erzählte Gustav weis
ter ————— »das schöne Plätzchen aus dem s
vorspringenden Felsen über ver Elbe, s
von wo man die Dresdener Straße
übersieht, wenn sie eine Viertelstunde
unterhalb den -Wald verläßt, welcher
Eichenbach umgiebt. —- O Ernst, sie
war da! mArn Ende der hohen Lin
den-Allee stand sie iin Golde der Mor
gensonne, wie ein Wesen des Elements,
welches sie umsloß. ---- Ernst, so ein
Anblick ist mehr, als alle Schwiire der
Liebe! —-— Sie war also doch ausgewe
sen und jetzt war sie da, um mich zu se- -
k gen die tein Grandison etwas, ja, ihr
" eigenes Zartgesiihl nichts einwenden
s
L
- - - i
ben, obschon in einer Entfernung, ge- ;
i
i
l
toiinte. —— Leise schlich ich heran, ganz l
nahe. Lange stand sie unbeweglich, «
E nur Seufzer hoben ihren Busen, wäh
rend der meinige vor Freude pochte
Endlich machte sie eine Bewe ung mit
der hand, wie zum Lebewo l. Da
hielt ich mich nicht länger, ich sprang
hervor und drückte sie in meine Arme.
»Nein« —- schrie ich —- «wir trennen
uns nicht aus ewig. Die Ehre tust
mich sort von hier, aber ich will sterben
oder Dich ettiiinpsenl Jda, nur einen
Trost ieb mit in das Getümmel der
Schla ten, und eine Welt will ich be
zwingen: die hoffnung, daß Du mich
liebst!« —- Jhr Auge war vermeint und
sie schwieg vor Schrecken; abe- ich
drückte tausend Küsse aus ihre Lippen,
ehe sie eiihindern konnte. Da hätten
wir Leute. Ich schwang inich auf die
Mauer. —- ,.Jda!« tief ich. »wir nnd
« verlpth Du sollst von mit hist-Mk Jch
winkte ihr ein Wohl u, spran
hinab und in zehn Miit war is
zueiick bei den Tritt-den«
.
· « .Und Ida. und die Mit sichm
bach« —- fiel Ernst ein —««to9 ant
wortete sie Mei« «
Michtdk —- entgegnete Gustav, —
«sie sagte nichts. weil ich alles sah.'«
«Nun, Gott erhalte Dir Deine gute
Meinung von Dir selbst In der gan
zen Erzählung hast DI ganz allein Ie
handelt, ganz allein gesprochen, und
doch bist Du Deiner Sache ganz gewiß·
Möchtest Du nur nicht anch ganz allein
gesehen haben!«
»Nun wisse, auch ich liebe Gräsin
Jda und wenn ich auch nicht so sangui
nisch von ihrer Gegenliebe überzeugt
bin wie Du. so glaube doch auch ich be
mertt zu haben« daß mein Scheiben ihr
nicht gleichgittig war. Deine Botschaft
und Werbung will ich überbringen,
aber auch meine, mag Gräfin Jda
sile entscheiden wem tie den Vorzug
giebt.'
Gustav war bleich geworden, aber er
faßte sich schnell : »Nun gut,'« sagte er,
»gehe mit Gott und was auch ihr Be
scheid sein mag." sagte er, ibm die
Hand reichend, »laß uns Freunde blei
ben, Ernst !" (
Schweigend kehrten die Freunde zu
ihren Quartieren zuriicl und eine Vier
tetstunde später verließ Ernst auf sei
nem flinken Rappen das Dars, um sich
nach Schloß Eichenbach zu begeben. »
Vergeblich wartete Gustav während
des nächsten Tages aus seine Rückkehr f
und seine Besorgniß wuchs, als auch ;
am folgenden Tage teine Nachricht von lE
Ernst eintraf. Schon war Gustav im «
Begriff, ihm nach Eichenbach tu folgen,
als ihrn ein Parlamentiir vorn Serbel- s
lonischen Korps gemeldet wurde, der l
ihm ein Schreiben von Ernst über- ;
brachte. Dasselbe enthielt nur wenige T
Worte : i
»Lieber Gustav ! z
Dein Gefühl hat Dich nicht betrogen -
— Ida net-i Dich. Mein Versprechen ?
Dein Freund bleiben zu wollen, kann I
ich nicht halten, da ich stets in Dir den !
verhaßten Nebenbuhler sehen würde· ?
Jdak Liebe habe ich verloren, doch Dei- !
«.—kk1..t.i ....:t-c tx -:JJ ...-«-JS- s
llcx ULIUIIUIWUII tusu Ius sur-q- aus«-s
dig werden —- so suche ich in den Rei- ;
hen der Feinde den Tod.
Dein
E r n st.«
»Wer hat Euch diesen Brief gege-- ;
ben ?·' sragte Gustav erhleichend den «
Parlamentiir.
Mit rniliiäriseher Kürze antwortete
dieser : »Wir fanden ihn in der Tasche z
i
?
i
;
I
i
k
s
«
s
i
)
eines preußischenOfsizierg, der vor-letzte z
Nacht von unseren Vorposten erschossen
wurde. Mein Oberst gab mir den Be- L
fehl, den Brief an seine Adresse zu
überbringenz 4
---- «-— -»—- s
per Zigeuner-.
Ein Bild aus dem polnischen Gesäng
niszleben.
« «. « ..
Es war ein schöner klarer herhsiiag
Gegen drei Uhr Nachmittag suhr in
den Gesängnißhos ein Wagen mit Kohl
kövsen ein. Man versorgte sich sür den
Winter, und das verursachte eine gewisse
Urkruhe in dem so stillen Gesangniß
ho .
Diese Unruhe interessirte die Gesan
genen lebhaft, welche soeben zum Nach
mittagsspaziergang in den Garten ge
lassen wurden. Eigentlich war es kein
Spaziergang sondern vielmehr ein
Sichdrehen itn Kreise und ein egensers
tiges Drängen. denn es war sle wenig
Platz für über hundert Gefangene.
Daijenigr. was hier Garten genannt
wurde, sah einem solchen wenig ähnlich
Jn einer Ecke des ringsherum von den.
Mauern des Gesängnrszgebiiudes umge
W
i
benen hotes wurde duraz einen niedre-—- «
gen, hölzernen Zaun ein kleines Stint
Boden abgegrenzt, das durch zwei sich
ireuzende Gäßchen in vier gleiche Recht
ecke getheilt wurde.
Unter den Gefangenen, deren erlo
scheue Augen meistens blöde stierten,
war einer, ein iunaer Sträsling, dessen
Augen noch nicht ihren Glanz verloren
hatten. Er mußte eine außerordentlich
lriistige Natur sein, denn sein gerader
und ausrechter Nacken trug den gescho
renen, dunklen Kopf hoch über die ande
ren hinweg.
Jn diesern Augenblick beugte sich der
Strasling über den Zaun; die weic
gedehnien Raiensliigel schienen die
Straßenlust mit unbändiaer Gier ein
zuatlnnem und in dem dalbgeöisneten
Mund waren kleine, scharfe und außer
ordentlickz weiße Zähne sichtbar. Eine
Hand hatte er unter die Jacke und das
Hemd aus die Brust geschoben, als wenn
er nach dem Leben fühlen oder auch mit
der Faust das start und dumpf schla
gende Vers zusammendriicken wollte.
Mit der andern hand stützte er sich aus
denZaun. um sicherer aus den gekrümm
ten, in diesem Augenblick wahrschein
lich zitternden Füßen zu stehen.
Der mit wilder Gier nach dem hof
schauende Sträslin war allgemein un
ter dem Namen » igeuner« bekannt.
Zigeuner nannten ihn die Kameraden,
! die Wächter, die Kanzlei. sogar in dem
i Bucke, wo der Verdienst eingeschrieden
wu , figurirtr. er unter diesem Na
men.
Die Blicke der Gefangenen vertheil
ten Maus zwei Stellen. Einige sahen
na dem Wagen, den Pferden und dem
Ko l, andere nach dem Kindermädchen
vom Setretiir, welches mit dem aus
ihren Knieen schlafenden Kind an der
Schwelle des hinterhaulei saß, hin und
her schautelte und ein Volkslied sang.
- Das Mädchen war jung. schön ge
wachsen, ihre blühende Gestalt lam in
dem leichten Kattunileid noch mehr zur
Geltung. Der schwere, gelbliche Zopi
AM-——
siet ihr tief in den Ratten, das kleine
, rothe Tuch verdeckte nicht den weißen
x von der Sonne vergoldeten Vale.
’ Der Zigeuner fah aber weder nach
dem Kindermiidchem noch nach dein
Kohl. Seine ergliihenden Augen, die zu
erst in das geöffnete Thor starrten, mu
sterten ject den hof, die Thiir und die
enfter in den inneren Mauern des Ge
ängntsses, maßen die Entfernung der
Pforte von der Kiste und der Kiste vom
Wagen, schließlich heftetensie sich mit ei
ner wilden Durchdringlichteit in das
Gesicht des Wächters, der mit einem
Gefangenen eine ruhige Unterhaltung
fiihrte, von Zeit zu Zeit zum Zeichen sei
ner Anwesenheit nnd Wachsamteit mit
den Schlüsseln tlirrend.
Inzwischen suhr ein zweiter Wagen
mit Kohl in das Thor hinein.
—«— »Dort fahren! . . . Weiter fah
ren!'« . . . ertönten die Rufe.
Der Knecht in der rothen Weste, wel
cher erst das vierte Schock durchziihlte,
drehte sich um und schrie:
— »Wo soll ich hinfahren? . . . Siehst
Du nicht, daß eine Kiste im Wege
steht? . . . Bist Du blind? · . .
--— Prr · . . prrr . . . hörte man im
Thor selbst rufen, und der Wagen hielt
in der Hälfte des Weges an, sodaß nur
die Räder auf der Straße blieben.
Beide Knechte fingen jetzt liirmend an
zu berathen, wie die Kiste fortzubrin
gen sei, damit die Wagen in den Hof
hineinfahren könnten.
Jn diesem Augenblicke sah sich der
Wächter um und erblickte nicht den die
anderen gewöhnlich überragenden
schwarzen Kopf des Zigeuners.
—- »Der Zigeuner! . . . Wo ist der
Zigeuner? . . ." schrie er zur halb geöff
neten Pforte eilend.
Die Sträslinge sahen einander an.
Der Zigeuner war fort.
»Der Taugenichts ist unter dem Wa
en durch das Thor gehuscht. Der Teu
Pel soll Euch! . . .« — fluchte der Wäch-.
ter und faßte sich mit beiden banden an
den Kopf.
Dem Ins-« dont-h- sä III Ost msfnn:
»... .»-.. .-..--- -- ,..-. -.- -
genen wurden in einem Augenblick in
die Gänge gejagt, dieWiichter liefen dem
Flüchtigen nach. .
»Fangen! . . . Anbeltenl . . .« ertönte
es zuerst in der Nähe, dann immer wei
ter, weiter. hundert Schritte vorn Ge- ;
fängniß lag die graue Jacke, etwas ;
weiter an der Mauer die Miitzr. .
Es war nun letn Zweifel. welche s
Richtung der Zigeuner"genommen hatt-.
Nach einer Weile erblickte einer der Lesers I
folget gar den Zigeuner, wie est-n ;
Hemd und Beinlleidern davonlietthvie
vom Winde getragen. die Erde kaum ?
mit den Füßen berührend. Sein böser «
Stern hielt ihn jedoch in gerader Linie »
vor den Augen der Verfolgu. Er lief H
schnell wie ein Pfeil und immer gera
deauz wie ein Pfeil. Das war fein .
Verderben.
Die Zurufe der Verfolger wurden
immer vernehmbarer und die Entfer
nung, welche den Flüchtling von ihnen
trennte, wurde mit jedem Augenblick
kleiner. «
Plötzlich fiel er; obgleich er iich so
fort wieder non der Erde erhob, sah
man, dass seine Kräfte bald erschöpit
waren. Er lief jedoch noch einen Au
genblick, immer langsamer, langsamer
-—— als ob er selbst fühlte, daß er nicht
entkommen würde, »s— plötzlich drehte er
sich um und stand vor den Nachjagen
den.
Er bot einen schrecklichen Anblick;
die Augen gliihten wie Fackeln, die
Zähne waren wie zum Beiden ge
fletscht, nnr den Mund stand ihm blu
tiger Schaum. Er biß, schlug mit den
III-Ou- msf di- KZVIL Akt- ssicß lass
den Füßen. —— er war toll.
Zuletzt gingen fechs oder sieben
Mann auf ihn los wie auf ein Wild,
warfen ihn zu Boden, drückten ihm die
Brust mit den Knieen ein, rissen ihm
das Hemd dont Leibe und richteten ihn
so zu« daß er wie eine todte Last auf
den Händen nach dem Gefängniß ge
tragen werden mußte
A15 er in der finsteren Stube, wo er
eingesperrt wurde, zu sich tam, zitternd
und naß von dem talten Wasser, mit
dem sie ihn begossen hatten, wurde er
nach der Kanzlei gerufen. Noch hatte
aber der Oberaufseher leine Zeit ge
habt. sich hinzusehen und die Cigarre
anzusteelen, welche ihm die unangeneh
me Konserenz verliirzen sollte, da er
schien fchon an der Schwelle unter der
Führung des Wächters eine aus den
: iilteften Verbrechern bestehende Depa
tation.
Zwei Wörter stiiyten indessen den
Zigeuner, der sich nicht auf den Fü
ßen halten tonnte und sich immerzu den
Schweiß von dem leichenblafsen Gesicht
wischte.
Der here Jnspettor zog die Brauen
zusammen-blähte die Niiftern und fah
mit prüfendem Blick nach der Thür.
Drei Männer traten an den grünen
Tisch undhälifäten dem «gnödigen«
rn die n .
HeIAICI wollt Jhr sagen?« fragte der
durch diese Ergebungszeichen weiche
geftimnrte Würdenträger. »
«Wir wenden uns an hre Güte mit
der Bitte,« begann der n ithrer der
Verbrecherbande, »daß wie tt r den Zi
geuner selbst richten dürfen. Er hat
uns allen Schande gemacht und uns
alle in den Au en des «gniidigen«
· Verra. unferee aters, befudelt. E
wird nun fiir einen anständigen Gefan
genen teine Freiheit geben, alles wird
z strenger werden. Es war schon schwer
« enug (hier erfolgte lautes Seufzen der
Geigen Deputirten an der Thür), jetzt
wird eg noch schwerer werden. So torns
- »-.--.-».«.»..«. -«-.--- —
i men mir unseren gnädigen Vater und
s Wohlthäter bitten, uns die Bemessung
; der Strafe nach unserem Verstand und
7 Gerichtigteitsaesiihl zu erlauben .. .«
«« »Alten« sagte zögernd der Jnspeki
tor, »es ist gut, aber was gedentt Jhr
« niit ihm zu thun?«
; «Jhn zu verhauen. gnädiger Herr,"
entgegnete Wietoiorla, ein alter Ber
drecher, mit der Stimme ausrichtiger
Ueberzeiiaung von der Vortrefflichieit
dieses Mittels.
« »Für so einen Lumpen gnädiger
I Herr, ist es das Besee. Was stillt ihm
’ MI, gnädiger Herr? Er ist der erste,
. der sich so etwas erlaubt hat. Er hat
: Sie-getränlt. Vater und Mutter hat
L er nicht geehrt, verdient er da nicht
» Hiebe 's. .. Er ist nicht einmal eine or
dentliche Peitsche werth! Tie Pest hole
ihn! Psuit«
Der Redner spuckte, und seine Rede
veranlaßte die anderen zu neuen Zeus
zern.
Der Inspeltor klopfte mit den Fin
- gern aus den Tisch. Er besand sich irr
einer sehr schwierigen Lage. Von einer
Seite sagte ihm eine solche Erledigung
dieser unangenehmen Angelegenheit zu,
andererseits hegte er wegen der Gesch
miißigieit einer solchen Wendung Br
denken. Glücklicherweise erinnerte er
sich, unlängst irgendwo gelesen zu ha
ben, daß in Amerika die Verdrecher
manchmal allein die Strafe siir ihre
Kameraden bestimmten. Das hatte
ihn sofort beruhigt. Es gab seinen Ge
danken sogar eine erhabene Richtung
Er fühlte sich als Anreger neuer Jdeen
aus der Neuen Welt. Er fühlte sich als
Humanist in hohem Grade. Er blähte
also seine srisch rasirten Wangen noch
mehr aus.
O-- os»s»nsf Hob Iflttssitthsfl Dis
-" u·p---·-· »se- ---u—s-s-7—— ssss
Kopf iiber die Brust hängen und schloß
die milden Augen« Alle Musleln set
nes leidenben Gesichts itterten. Es
schien, daß er einer bnrnacht nahe
war.
»Es ist gut,« wiederholte der n
spettor, »aber möge die Strafe n cht
leichter sein als diejenige, welche ich ibnr
bestimmt bötte.'
Er sagte das, urn etwas zu sagen. Er
war überzeugt, daß er den Zigeuner
schweren und unerbittlichen Händen
übergab
»Verlassen Sie sich schon aus uns.«"
——— Wiewiorla verneigte sich. «Wir
werden ihn schon so vornehmen. daß er
ein zweites Mal die Lust verlieren
wird. Wir werden ihn schon .«
Er sprach nicht weiter. Der Jnspels
tor erhob sich vom Sessel.
«Jacob!« rief er zum Wächter,
»beingt ihnen den Zigeuner nach dem
oberen Korridor.«
Jakob drehte sich um, der Zigeuner
begam von allen Seiten Ni:ssp.-nstösze,
die Deputation rückte vor, um dem
«gnadigen herrn« die Hand zu iiissem
der erst jetzt seine Zigarre bequem an
stecken und die Zeitungen ·durchlesen
tonnte.
Einen Augenblick später ertönte im
oberen Korridor ein scharfer, langer
Schrei
t. I
Der Zigeuner hatte gleich nach seiner
Eretution das Bewußtsein verloren
und wurde Von solchem Fieber befallen,
dasz er noch in derselben Nacht in das
La areth gebracht werden mußte.
Hr lag dort eine Woche, zwei Wo
chen, er bustete, spuelte, stöhnte, ll te
I über Stiche in der Brust und irn it
s
i
I
I
elen, und war surchtbar mager gewor
den. Endlich erhob er sich von seinem
Lager und schleppte sich, einein Schat
ten äbnlicher sehend, als einem Men
schen, nach seiner Zelle. Aber dort ging
es ibm plötzlich schli:n!·.ier Er bekam
Schüttelsrost, Fieber, das Blut stürzte
ihm ans dem Mund, bis er in der drit
ten Nacht gegen Morgen starb, ohne ei
nen von seinen Nachbarn durch Stöh
nen geweckt zu haben.
Jede erst sing nian an zu murren,
daß Wiewiorta es zu gut gemeint
hatte. Besonders empörten sich die
jüngeren, welche von den äiteren Ge
fangenen gewöhnlich verachtet und ig
norirt wurden.
»Es ist doch nicht gerecht, einen
Menschen so zu verdauen, daß er gleich
daran stirbt," sagte einer.
»Sie haben ihn doch nicht todtge
chla en . . . ."
« icht todtgeschlagen, aber sie haben
ilnn alle inneren Organe verletzt. Wie
sollte er da lebeni Er mußte ster
ben.«
Jniiwischen bereitete man in der«
Kunz ei den Bericht vor, daß der Ge
sangene so und so am Fieber gestorben
ist. Eben hatte der Inspeltor die obi
gen Worte seinem Schreiber diltiri, als
dieser sagte
,,Wann lief seine Straszeit abt«
»Auswenbig lann man das nicht
wissen,« entgegnete der Gniidige, »aber
es geht ja Alles nach dem Buch· Ja
epbi reich das Buch einmal beri«
Jaeob brachte einen schwarz gebun
denen Band, in welchem der Setretär
zu blättern begann
,,Wali ist denn dass« rief er plöglich
und erhob seinen Blick aus den Jn
spettor, indem er mit dem Finger hqg
Datum zeigte.
Der nspettvr sah über die Schurke
nachkss hin. Doch Möle iMUC
kk vom siel send-bohrte seine er
schreckten Augen in das Antlig des Sei
lretrirsz Einen Augenblick berts te
Schweigen, während die Heiden Ich
« durchdringend ansahen.
»Zum Teusel,·« ries der Jnsp«etior.
«seine«Straszeit war ja zwei Wochen
vor seiner Flucht abgelaufent"