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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Oct. 26, 1900)
E Offener Schreibebrief act-Z cizzie Hanfstengel. « Ap» .---·-J v- — Hipp, hipp, hurrabl Mer sm heim un wann mich jetzt noch emol Jemand bulldohse will, daß ich triiwwele soll, dann kriegt et von mich en Ritt, daß et denkt, en Ellesent hätt ihn gepuschL Es lann mich einer schwatze, wag et willhi bleiwe dabei· eg is nit schöner wie d i.n, holnn sctiviet hohin, wie mer us deitsch sag-e dum. Jch kann auch nit sehn, wie so viele Leit so trehi isig sok das Ttäwwele sm Geht mich doch e weg; was tiot mer dann davon. Puttienier alle Nacht in e anneres Bett schlose un dann weiß mer nie, wer vorher schon drin aclege hot, und ol: auch die Schiets tlien sm und das all. Will mer sich morgens wasche un iliene, dann sucht mer den Waschtiict un die Sohn un das Tauel aus sei SätscheL bitahs met will doch nit den Stoss jui;se, wo mer in so en Hotel krieg-. Wann mer sich dreise duht, wer tann eitti dann dosoe garantiete, dasz nit Jemand hinniq e Doht odoee in e Klasset both un tcbbete ruht. Das sin alles Sache. wo met heim nit essreht sor zu sein braucht· Die Wenn sclth die gewwe um so ebbes nit so viel, wie e diesente Frau, dene Fege: is einiges recht. Well, ich sin srob daß ich nit den Weg sin. Jn die erfchte Lein sin ich froh, daß ich widder heim sin. Awwek wie unser Haus gespickt « hot, dasok sin ich nit stob qewesr. Ich J will Jhne nit e große Destttiptschen gen-sog wie's gegnckt hat« ich will « hne nor sage, dasz ich dreimol qesehnti ' Immol die Fitz trieqi hen un einmal Nwteieist war Ich hen die Kids nit so Eitia blehme könne, wisse oc, stids sin Kidsz awwek unser aebeikathete Bub sei Frau, die hen ich sor geblekimt. Mann ich dran denke, was ich schon als kleines Mehdchc so dichtig un so händig gewese sin. Einian hen ich ge wißt awtoer so e Frau, das nenn ich gar teine Frau setl is e Schl: .r-.p Se guckt immer ariq nietche un wann uer se spreche hört dann mnsz net Wunnek denke-, was die for e Haus-Ue per wär. Awwek inei Hans schob-t, Voas se sor eine is. Ich kann aar nit « "fe!7n, das-, der sinklie so arici iioci an »die aetoese ig: osf stoer tnehdie hoi se Auch widdet ekiseis anteH an sich, tro ich « kein Urtheil nit l;e-n. Well, enriilsan is « es nit mein B:s—;sie·5, so lnnq er seki:«": seit is. do aeb ich nictg brumm- Ich ; kann Jlme siae, wann ich so todt, dann könnt mein Liiter beit l:ecke»ael)n Ua MklPVlc ill) llliL Um sVUJJcc un lllcl il Haus zu lommen, do will ich Jlme » H "nur noch sage, daß mer alle Ruhan d nei pehpeke un die Sielinas nei pelmte · müsse losse. Dann müsse Jsee den H Katpenter ben, for die Tode-; un die qanze Forniischer widder uisznfidsr. - hwen die Floka niiisse Unterne ." macht wer’n un ich will nu( emol sehn, was sonst noch zu fickfe is. Ei tell jah, for das Geld. was mer ietzt in das Bildan itede müsse, da tönnie met e ganz neies Hang kel)se. Bei mein . Alte do derf i«"«) ach nictg sag-» sonst « sagt der blos, ich lisixt H heim stehn könne, Un zwische- lene un Ue Lähm pvst hot er auch ganz keim. Das Bis-, ues war in bessetktssctxenv. Ich muß s- sage« der Karlie mai-: :n feeschtteltt - Salnlmtieper un ich deute, nkik lasse ihn das ganze Bißnec weder renne. Der Wedesweiler nimmt ofistohks sein Salubn wir-der, bilulxå der is e gut Deiljiingee wie-nein Alter zip cnn gleicht er das SaluhngeichUt auch viel zu gut, als daß ee es usi: gen-we debi. Wie der Philipp zu den Laelie gesaqt liot, er sollt setzt eniol mit ihn sickcre, bot der Laelie erscht at nit verstannen was sekn VI von ihn gewollt l,ot. Wicht wie der Phi lipp gesagt !;ot,kc1s7, das Bis;:ies;, wo er netonnt hätt, doch zu ilsn bei-inne bebt un daß e: Auch e Recht liiitt, :·:n.-«l Mississian wie das Vsszneg «er del7t, do hot ee gesam, ach so: Sell E-' Geld eingenom«-«.e un hen izoen Ton s Eckspcnses Tief-JU, un wann i.l) esan -. an en Daci e bigclx ioeniaet isield ne f braucht ben, dann hen Ich am nächste Tag aleich e bische meljir aus :.·»o:ve, li iahs ich gleiche immer, d.:f; illekz sisslzt is. Der Philipp is dami. ew tvet nit satt-Stett aewese. Fr lsn. den Jolknnie in den Saluhn stehn lossc nn hot den Karlie mit in sei Piulm lit nomme. So, lzot er gesaqt, ietzt laß mich cmol sehn, wie viel Geld on ge macht hast. Der Karlie hot ilm dann ausgeführt, mie viel er an jeden Daq ein enotnme bot, un vao Es e atiq net Emaunt aetoese. Der Pisi! lzot Etsch-mild awioee der Karlie lin ge "- sagt« ee soll nit zu seiih schmeile, es « hebt noch qanz annetfchtee komme. Der « « bis Mik- tvas kann da noch mittersckp e komme, ich kann doch sehn, wie Geld du eingenomme hast. Das is W l -so, hot der Karlie gejagt, answer du kannst nit sehn,·wie viel icii ausgewwe heu. Un jeht fängt der Lausbuli an, sei Eckspenfes uffzufchrer.v-ve. Bei Gelb-, do hot awwer der Philipp ge «guckt«, er hot das gar nit for möglich gehalte. Well wie er am End war, do hot er die Edspenses von die Ein nahme absuppstrachirt und sagt: Seh, do sin doch immer noch so e Sticker elf gunnert Tahler immer. Wo is las . ele Der Rarlie sagt, das hätt er eneigebloht, awwer der Phil hot ihn I so lang verdaue, bis er lonfeßt bot, daß das Geld all in die Bänt wär un s ek hätt eckspecrtkt, daß ek das Ger for ( all fein Truwel for sich behalte könnt. ( Well, der Phil hot ihn die Such an nerscht ecksplehnt un der Karlie l)ot mit den Bänlbuch eraus rücke ge ::-iißt. Ich den e, der Phil hot dr) nit ( acht qedahn. er Bub hätt roch auch ebbcs hawwe solle, for die Arbeit, wo 4 er geschafft bot. Der Pbil do tönne ’ Se sehn. wie sclfifch der kein tann — . hotawtver gesagt, ob ich Denke teht,j baß er das Geld, was er an unseren ’ Tripp gefpend bot, aus die Wand eraus schlaqe sollt? For was hkjtt mer dann feine KidsZ und fo Stoff. Well, ich sin schuhr, daß ich do driw wer noch ein große Foß mit den alte Fahl kriege but-m Der Karlie hot ge sagt, er veht nicks drum gewwe, er deht den ,,lre?sige Dotschmann« dqch noch emol fick e. Die Riemart hen ich auch nit gealiclkr. Ich sin schuhr, ich kriege auch noch mit den Karlie en Rau. Awwer wie könne die Kids an nerscht sein, wann ihr eigener Vatter un Pa nit different äckte duht. Mit beste Riegahrds, Lizzie HansstengeL Der Nachfolger. —-·-. Aus dein Reich des llcbcrsinnlichen. Nach Guts de Maupassant. Der berühmte Jrrenarzi, Doktor Marrande, hatte drei seiner Collegen und vier Gelehrte, die sich mit Natur wissenschaften beschäftigen, eingela den« eine Stund- in der unter seiner Direction stehenden Jrrenanstalt zu verbringen, um ihnen einen seiner Kranlen zu zeigen Sobald die Freunde vollzöhlig ver sammelt waren, sagte er ihnen ,.Jch unterbceiie Ihnen jetzt den mertwnrdigsten und beunruhigendsten ball, der mir je vorgekommen ist. Jch abe nicht nöthig, Ihnen von meinem Patienten zu erzählen: er wird selbst sprechen.« Darauf tlingelte der Doktor. Der Diener liesz einen Mann eintreten. Derselbe war sehr mager, von jener leichenhasten Magerkeit gewisser Wahnsinnigen welche ein Gedante verzehrt, denn der tranke. Gedanke ver zehrt das Fleisch des Körper schneller als das Fieber oder Æswindsucht.. Nachdem er grgriißt und sich gesetzt hatte, sagte er: Meine Herren, ich weiß recht gut, warum man sie hier versammelt hat, nnd ich bin bereit, Ihnen meine Ge schichte zus erzählen. da mich mein Freund, Doktor Mnrrande, darum ge betn hat. Lange Zeit hindurch hat er mich für wahnsinnig gehalten. c exten wärtxg zweifelt er daran. Binnen Kur zem werden all: wissen, daß mein Geist ebenso gesund, llar und scharsblisjeno ist, wie der eine-«- Jeden von Ihnen, Um Unglück fiir mich, für Sie nnd für ie ganze Menschheit Jsch bin zweiundvierzig Jahre alt und unverhcirathetx mein Vermögen ist genügend aroß, mir einen gewissen Luxus zu gestatten. Ich lebte auf einer Besitziing, die an den Ufern der Seine, zu Bissard bei.titouen, gelegen ist. Ich siige hinzu, daß die Seine, welche an meinem Garten entlang fließt, bis nach Nonen fchifsbar ist, wie Sie ohne Zweifel wissen, und daß ich täglich große Fahrzenge, sowohl Segelschijse wie Dampfer, ane- aller Herren Länder vorüberlommen sah. .- ,«.- N—s-- — M, tcglcxi Uns-r m cp cui our» Ve tvesen, wurde ich ganz plötzlich von ei necn sonderbaren und unertliiriichen Unwohlsrin befallen. Anfangs war es eine Art neroöier Unruhe, welche mich ganze Nächte hindurch munter hielt, eine derartige Ueberreiztheit, daß das geringste Geräusch mich zittern machte. Ich rief einenArzt, welcher mir Bromlaliuni und Douchen verschrieb. Jn Folge dieser Mittel iing ich bald wieder an zu schlafen. aber mein « Schlaf war schrecklicher als Schlafh siqteit. Kaum hatte ich mich gelegt, so schloß ich die Augen und fühlte, wie ich im Nichts verschwand. Ja, ich ver sant in das Nichts« in das absolute Nichte-, in einen Tod des Tanzen We sens, aus dem ich in brüsten entsetz licher Weise durcty die ichreslichse Ein pfindung eines erbrüctenden Gewichtes auf meiner Brust gerissen ·vuroe und die eine Mundes, welcher aus dein meinigen mein Leben san-its lJch rna erte in bemirubiaenbe:, be ständiger ise ab und bemertte Witz lich, daß mein Kutscher-. ein iclir star ter Mann, anfing, wie ich selbst abzu magern. Jch sragtte ihn endlich daraben »Was hAst DU, Johann, bist Du lraiil?« Er antwortete: »Ich glaube wohl, daß ich dieselbe Krankheit habe, wie der herr. Es sind meine Nächte, welche ,meine Tage berderben.« " Jch dachte also, daß in dem aus Fiebermiasmen vorhanden eien, welche von der Nachbarschaft des «- lus seg herruhrten und ich wollte für zwei o«der·pråi Hatt-fange isrtgelziem als mich eine au er on r are - bat a e u Bleiben veranlaßte. s ch z m Da icheineö Abends Durst hatte, — leerte ich ein halbes Glas Wasser; ich bemerkte dabei, daß die Karaife, welche auf der Kominode. meinem Bett ge genüber stand, bis zum Kristallpsrov sen gefüllt war. Während der Nacht ern-achte ich in fr- s-;l;recklicl;er Weise-, wie ich Ihnen geschildert dase. Ein Rand der ent tentichsten Todesanaft ztindete ich meine Kerze an und als Ixn nochmals trinken wollte, Verrenkt-. icl, Voll lit siaunen, dass- die Karafse lee: war. Jch wollte meinen Aug-en nicht trauen. Entweder l,n:te Jemand mein Zimmer betreten odse ich war Nachtwandter. Am folgenden Abend wollte ich den Versuch wiederholen. Ich schlon also die Thiir mit dem Schlüssel ab, um rersichert zu sein, dafi Niemand zu mir hereintommen konnte. Jch schlief ein und erwachte wie jede Nacht. Alles Wasser war aetrunten, welches ich vor zwei Stunden gesehen hatte. Jch nahm nun zu einer List nach der anderen meine Zuflucht, um mich davon zu überzeuaem daß ich nicht etwa unbewußt diese Handlungen ausführte. Ich stellte eines Abends neben die Karosse eine Flasche akten Beide-any außerdem eine Tasse mit Milch, wechje ich verabscheue, dazu legte ich mit Chotolade gefüllte Kuchen, die ich allem anderen vor-ziehe. Wein und Kuchen waren unberührt geblieben, Milch und Wasser waren verschwunden. Von nun an stellte ich jeden Tag andere Getränke und Spei sen hin. Niemals berührte man die festen, loinpatten Nahrunasmittel und man trank nur frische Milch nnd be sonders Wasser. Jedoch ein guälender Zweifel blieb in meiner Seele. War es dennoch viel leicht auch ich selbst, der aufstund, ohne zum Bewußtsein zu erwachen nnd der dann die ihm widerlichsten Getränke äU sich sich nahm? Jch wendete also gegen mich selbst eine neue Lift an. Alle Gegenstände, welche unfehlbar berührt werden muß ten, umwickelte ich mit weißen Maus selinftreifen und deckte iie noch außer- « ; dem mit einem Battifttuchc zu. » Jm Augenblick, wo ich zu Bett ging, : beschmierte ich mir dann Hände, Lip pen und Schnurrbart mit Ofen » schwärze. »Als ich erwachte. sah ich. daß sammtliche Gegenstände tadellos rein ge·bliebn waren, obgleich man sie be ruhrt hatte; denn das Battisttuch lag nicht mehr, wie ich es gelegt hatte und außerdem hatte man Wasser und Milch getrunken. Plötzlich war es mit dem Wunder zu Ende. Jn meinem Zimmer rührte man nichts an. Es war vorbei. man nichts mehr an. Es war vorbei. Uebrigens befcnd ich mich wohler. Meine alte Heiterkeit kehrte zurück, als ich erfuhr, das-, einer meiner Nachbarn, Legite, sich genau in demselben Zu stande befand, unter dem ich so schwer gelitten hatte. Jch alaubte abermals, daß die Gegend ein Fieber erzeuge. Der Winter war veraangen, der Frühlan sina an. Da. eines Mor gens, als ich neben meinem Rosenbect spazieren ging, sah ich, und ich sah es aanz deutlich, daß dicht neben mir der Stenael einer der schönsten Bliosen ab lnielte, als ob sie eine unsichtbare Hand gefliictt hiittez dann stiea die Blume in jener Bogenlinie aufwärts, weiche , ein Arm beschrieben hätte, der sie zum I LULtincse siibren wollte und blieb end lich leuchte-no, aanz frei, unbeweglich und entseyenerccacnd. nur dreiSchritte vor mir in der Lust schweben. Von wahnsinniaem Entsetzen erfaßt, stürzte ich aus sie zu, um sie zu ergrei fen. Jch fand nichts. Sie war ver schwanden. Oder war es vielleicht eine Halluzis nation? Ich suchte den Stenaei. Ich fand ihn sofort auf dem Stock heraus, er war frisch abaetnickt. Jn tiefster Seele bestürzt ging ich nach dem Hause zurück. Meine Herren, hören Sie mich an, ich bin ruhig, ich laubte nicht an liebernatürliches, ja ich glaube sogar jetzt nicht daran, aber von demAugenblick an stand es bei mir fest und gewiß, so gewiß, wie es Tag und Nacht giebt, daß neben mir ein unsichtbares Wesen existirte, welches mich heimgesucht. dann verlassen hatte und jetzt zurücktebrtr. Ein wenig Ipater wurde rnIr Der Ese tveis dafür Es war am 20. Juli. um neun Uhr Abends. Es war sehr heiß; ich hatte mein Fenster weit offen gelassen und die Lampe auf meinem Tisch angezün det, welche einen Band oon Musset beleuchtete. Das Buch toar bei der »Mainacht« aufgeschlaaen. Jch selbst hatte mich in einem großen Fauteuil ausgestreckt, wo ich einfchlief. Nun, nachdem ich ungefähr vierzi« Minuten acsctytufen hatte. öffnete i die Augen wieder, ohne eine Bewegung u machen. irgend eine unttctre und Fondebare Empfinduna hatte mich er weckt. Anfangs fah ich nichts, dann p«tjt;lich schien es mir, als ob sich eine Seite des Buches von selbst umgeblsik text hätte. Kein Lilithauch hatte durch das Fenster geweht. Ich war erstaunt ausgesprunaen und wartete Weiteres ab. Nach Verlauf von unaefähe vier Minuten sal) ich, ja meine Herren, sah ich mit diesen meinen eigenen Augen« wie sich ein zweites Blatt llob und auz das vorhergehende niederleqte, als o es von einem Finger umgeschlagen worden wäre. Mein Fauteuil schien unbenutzt und leer, aber ich ver1tand, laß er, er selbst war! Mit einem Sprung stürzte ich durch das Zimmer, um ihn zu fangen, zu berühren, zu packen, wenn das möalich war. Jedoch ehe ich meinen Sitz erreicht hatte, stürzte et um. als ob er vor mir da von geflohen wäret meine Lampe Liel gleichfalls um und löschte aus. et — Chlinder zerbrach. Mein Fenster, das plötzlich von einem Stoß zitterte, als ob es ein Uebelthätet während der Flucht ergriffen hätte, tlavperte gegen den Verschluß . . . . Das unsichtbare Wesen verließ mich von nun an nicht mehr. Tag und Nacht hatte ich die Empfindung, die Gewißheit von der Gegenwart dieses unfaßbaren Nachbarn, ferner auf die Gewißheit, daß er Stunde für-Stunde, Minute für Minute, mein Leben raubte. Endlich sah ich ihn. Jch saß vor irgend einem Buch, aber las nicht, denn ich spähte mit allen meinen uberreizten Sinnesweri zeugen nach demjenigen, welchen ich neben mir fühlte. Gewiß, er war da. Aber wo? Was that er? Wie ihn fassen? Mir gegenüber stand mein Beit, ein altes Eichenbett mit geschnitzten Säu len. Zu meiner Rechten der Kamin. Links die Thür, welche ich sorgfältig mit eigener Hand geschlossen hatte. Hinter mir ein sehr großer Schrank mit einem Spiegel, dessen ich mich täg lich bediente, wenn ich mich rasierte oder ankledete. Ich hatte die Gewohn heit, mich vom Kopf bis zum Fuß m ihm zu betrachten, sobald ich vorüber ging. Also, ich stellte mich. als ob ich lese, um ihn zu täuschen, denn auch er be obachtete mich. Und plötzlich fühlte ich, war ich gewiß, daß er über meine Schulter hinweg las, das-, er da war, ja sogar mein Ohr streifte. e»sei; richtete mich auf, indem ich mich so schnell herumwendete, daß ich bei nahe gefallen wäre. Nun... man ah wie am hellen lichten Tage .. . und ich sah mich nicht in meinem Spiegel! Er war leer, hell, voller Licht! Mein Bild war nicht darin! Und doch stand ich ihm gegenüber. Ich sah die große klare Spiegelscheibe von oren is unten . . . . Und ich sah das alles mit entsetzten Blicken. und ich wagte nicht, auch nur einen Schritt nach vor wärts zu thun, denn ich fühlte nur zu gut, daß er zwischen uns stand, er selbst, und daß er mir abermals ent gegen würde, und daß sein unwahr ne mbarer Körper meinen Reflex auf gehalten hatte. Eine rasende Furcht überfiel mich. Dann fing ich plötzlich an, mich wie durch einen Nebel an der Spiegelsliiche zu bemerken; mein Bild erschien wie durch einen Nebel. einen Wasserschieier und es schien mir. als ob dieser Was serschleier von links nach rechts hin überglitt Es geschah langsam und ließ mein Bild von Setunde zu Se tunde deutlicher hervortreten. Es war wie das Ende einer Sonneniinsterniß. Das, was mich verdeckt hatte, schien teine bestimmt und scharf gezeichneten Umrisse zu besitzen, sondern eine Art trüber Durchssichtiateit, die jedoch nach und nach heller uno größer wurde. Endlich konnte ich mich vollkommen ; unterscheiden, wie ich es jeden Tag thue, sobald ich mich im Spiegel be trachte. Jch hatte ihn gesehen. Der Schrecken davon ist mir zuriickaeblieben und macht mich noch jetzt schaudern. Am folgenden Taae befand ich mich Piklr und lut, daß man mich behalten o e. - Nun, meine Herren, zu den Schluß folgerungen Der Doktor Marrande, l ) meinem er lanae gezweifelt l)at:e, ent schloß sich endlich, allein die Reise in meine Heiniath zu ::nternelnne:i. Drei meiner Nachbarn fu« »Pen trärtig mit Demselben Uebel wie ich behaftet. Jst das waer Der Arzt antwortete dars: »Es ist was r.« Sie haben ihnen gerathen, jede Nacht Wasser nnd Milch in ihrem Zimmer zu lassen, um zu sehen, ob diese Fliissiateiten verschwinden wür den. Sie haben den Rath befolgt. Sind diese Flüssigkeiten wie bei mir verschwt.nden? Der Arzt erwiderte mit ieierlchem Ernst: ,,Se sind verschwunden.« Also, meine Herren« ein Wesen, ein neues Wesen, welches sich zweifels ohne bald vermehren wird, so gut wie wir uns vermehrt haben. ist auf der Erde ers«ck:iene«n!« --- « « W fl ern-II Uyt Vlc lllayculx Warum-e Mut dieses Wesen unsichtbar bleibt? Das Wesen, welches mich so schreck lich beunruhigt hat, existirt ebenfalls. Wer ist est Meine Herren, es ist derjenige, den Die Erde nach dem Menschen erwartet! Derjenige, wel cher une- entthronen, unterjochen, uns ernähren wird, wie wir ung vonOchsen und Schweinen ernähren. Seit Jahrhunderten schon ahnt man ihn, fürchtet man ihn und oertiindet man seine Ankunft. Die Furcht ror dein Unsichtbaren hat zu allen Zeiten unsere Väter heimgesucht Er ist actoininen Alle Märchen von Feen, Gnoitiern Spukgeisterm ioxlche uniaßdnr und unheiivrinaend durch die Lust irren, haben auf ihn Bezug, aut it:-n, der ron dem unruhian und im Voraus zit ternden Menschen aeahnt wurde. Jch saae Ihnen, daß er gekommen ist. Unruhig, wie die ersten klitensrhem irrt er selbst ncch umher, er kennt noch nicht seine Kraft und Macht, aber er wird sie nur zu bald kennen lernen. Und um zu enden, meine Herren, theile ich Jhnen ein Fragment aus einer Zeitung mit, die mir in die Hände gefallen ist und aus Rio de Ja neiro stammt. Jch las: »Eine Art epidemischerWahnsinn scheint seit eini ger Zeit in der Provinz San Paulo u»grassiren. »Die Bewohner mehrerer orfer haben sich geflüchtet, ihre Län dereien und Häuser verlassen, weit sie sich von unsichtbaren Vampiren ver o gt nnd verzehrt behaupten. Diese Thiere sollen während des Schlafe-'s sich von menschlichem Athem nähren, außerdem Wasser und zuweilen auch Milch trinken.« Dem füge ich hinzu: Jcherinne:e mich ganz deutlich, daß einige Tuge, ehe mich das Uebel, an welchem ich bei nahe gestorben wäre, zum ersten Male befiel, ein großer brasilianischer Trei mafter mit wehender Flagge vorüber kam Jch sagte Ihnen doch schon, daf; man Haus am Ufer des Wassers fteht . . . . es ist ganz weiß getünZt . . . ohne Zweifel war er auf diesem ««-chiff verborgen. Meine Herren, ich habe nichts weiter hinzuzufügen Der Doktor Marrande erhob sich nnd murmelte Jch auch nicht. Ich weiß nicht, ist tiefer Mann verrückt, oder sind wir es alle beide oder ist unser Nachfolger wirklich erschienen? . . . . humoristisch-es Yairrstolk. «Jhre ganze Familie huldigt wohl anf’-3 Eifrigste dem Sport?«—»Und ob! Von uns liegen immer ein paar im Lazareth.« Dafür sorgt ein Anderes-. Herr: »Ich hoffe, daß Sie Jhrem Bräutigam keine Cigarren von mir geben, Anna !«-—Fi öchiin ,,Wo den ken Sie hin-dem fein Herr hat selbst Cignrren t« Ein lasen-guter get-L stsd NWAMØ ’ M n tter: »Was machst Du denn da, Penerl?«-—P e p e·rl (der am Brun nen steht und eine Ruthe witscht): »Die Ruthe waschen, daß die neue Hase nicht schmutzig tvird.« Eine bowätirte grast. Ka usman n (znm Neisenden): »Jhnen ist es gelungen, von mir nicht hinansgeworsen zu werden, unter wel chen Bedingungen tann man Sie enga gären?« s Linse-re Dienstboten. s Ha ngfra n: ,,Also lsMari Lohn " beanspruchen (Eie?'«——-D ie n st tn a d - chen: ,,: a, bin-J den ersten Monat 18 jMarL da ich I; Mart slir Angltinste i über Sie bezahlt habet« Grfätirlirtjc Püntktlikttlwit ,,Nenlich wäre ans unserem Van bei nahe ein Manrer erstickt!«——»Ja, wie so denn«.-«——»ter hatte den Athem zn lange angehalten, damit er das-Mit tagliiuten nicht iiberhört !« Zuf dem zXIasttenbalL Tame inach der Demasjtirnng zu ihrem Tänzer, in dem sie ihren früheren Gatten wiedererkennyt »S(hnde, daß wir geschieden sind-ich wiirde Dir hel sen, in’S Vallhaus zn gehen l« Erinnert »Ach, ist das ein löstlicher Abend heute; hörst Du nicht drüben im Ge büsch die Nachtigall slöten?«--«Ja, aber sage ’nml, wie ist das eigentlich mit den 20 Mart, die ich Dir vorgestern geliehen habe?« Ein Gofch äftømcmw l Herr: »Sie, Kutscher, wie tonnne ich hier ain schnellsten zum Bnlnihos.« —K ntseher: »Na nn! Ja,n1ii inei nem Wagen, lieber Oerr i« Der grrfatirpn Spät heinitehrenderGatte: »Aber, liebes Weib, ich weis; gar nicht, warum Du Dich darüber ausregst, wenn Du sieben Stunden ans niich warten mußt. Penelabe hat aus ihren Mann 20 Jahre warten niiissen i« Ein edler Gegner-. »Sagen Sie ’inal, hat nicht Gras Prötelwitz gesagt, wenn er Herrn von Lanrin trifft, schießt er ihn todt?«— «Allerdings, ich habe es auch gehört l« —,,Nnn hat sich Herr von Landin ihm im Dnell gestellt, nnd er hat vorbei geschossem Wie erklären Sie sich hast« —»Ja, er hat gesagt: ,Wenn er ihn trink-er bat ibn aber nicht getroffen l« W I Mit dsr Zett. GL- «Wie lebt denn der Deini II seiner jungen Frau in derC i«-B.»ti »Ach, die ersten Wochen dr ckte er II und jept drückt er sich.« s Ein zuwider-r Fert. »Was fiir ein Mensch ist denn der uene Vorstand?«-—»O, wenn der ein mal lachen muß, steigt er auf den Dach boden ’nauf, dannt’g ja Niemand - sieht l« ’ Der Pantossethettn Notar-: »Bitte das Schriftstück sn unterzeichnest nnd Jhren Namen über den Jhrer Frau zn seyen !«—Derr: »O darf ich ihn nicht unter den Namen meiner Frau sehe-ji« Heim Yokrathsvermittleu »Nim, baben Sie sich noch immer nicht fiir die Wittwe mit den 50,000 Mark eiitfchiedeii?«——.5iunde: »Hm, die 50,000 Mark gefallen mir ganz at —könnten Sie mir dazu nicht ene andere Dame beschaffen?« Der lrtjäbige West. B a yet ider sich einen halben Liter Bier bestellt hat): »He, Freitein, was ; tost dösP«-—Fiellnerin: ,,Dreizehn ; Pfennige !«—B a n e r: »Sakra, i hab’ nur 12 Pfennige beimiri Na, wissen’s was, i laß Ehna a bisl drin t« Yrrvorsichtig. . Rittnieiftersgattin (zn ihrem i Gemahl): »Um Gottes willen. Kurt, i was hast Tit gemachti Du hast den Ulanen Snmperl, den Liebhaber Unies rer Köchin, einiperren lassen! Das wird ein schönes Essen werden, wenn I fie ’s erfährt !« f Gemüt-such ! Madame (zn dem neuen Umst f mädchen): »Hoffentlich habe ich mit s Jhnen endlich Glück, denken Sie, in zehn Wachen hatte ich nicht weniger wie vier Dienstmädchen.«—D i e n st m it d · chen: »Q, Madame, das ist tr- ·«i gar nichts-, ich hatte in vier Woch» zehn herrschaften l« gubitämw Patient fang der Narlofe er Ewakhend): Waben Sie mir beide « Zahne ausgezogen?«-—Zahnarzt: :I »Nein, erst einen; aber da dieser gerade i der taufendfte war, den ich überhaupt Jziehe, fo habe ich erft mit meinem ; Affiflenten eine Flasche Wein getrun T ten.« j XL Fall-die Viagnossr. A rzt: »Der Junge hat irgend was geaeffen, was er nicht sollte, nicht wahr?«—9llntter: »Ja, Herr Tok tor.'·—A rzt: »Und dann hat ihm der Kopf weh gethan, nicht wahr?«—Va ter: »Ja, Herr Doktor.··—Arzt: »Weil er fich den Magen verdorben hatte, nilht wahr?«—P a tien t: «Nee, tHerr Doktor, weil mich Vater eene runter jehanen hatte.« Einer für Zur-. Jn der Kompagnie des Hauptmanng v. H. sind in letzter Zeit eine Reihe fchwerer Trunkenheit-Halle vorgekom men. Der Oberst besprieht fich deswegen mit dem Hauptmann nnd befiehlt ihm, deshalb einmal der ganzen Kompagnie den Standpunkt gehörig tlar zu machen. Der Hauptmann, selbst ein tapferer Zecher, läßt darauf die Kompagnie an treten und hält folgende Ansprache: ,,Lente! Jhr seid in der lex-ten Zeit maffenhaft betrunken gewefen. Das darf nicht fo fertgehen. Erstens foll fich der Soldat überhaupt nicht betrinien, nnd zweitens foll er etwas vertragen tönnen. Da Jl)r· das offenbar nicht könnt, so befleißigt Euch alfo der Mäßtgleit. Wenn einmal durchaus gesoffen werden muß, fo besorgt das Euer Konipagniechef. Abgetreten i« gesät seid-km ’W « , WJ »Um 10 Uhr gehst Du heim " .- . M Meist eins für allemal-Honeiazllsssel gibt es nicht !«-——,,Jch will ja ganz Ums um 10 Uhr heimkommen, liebe Autetit ——aber gib mir nur wenigstens eigen falschen Oaugfchlüiiel mit, damit is mich am Stammtiich nicht iv blamire I«