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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Sept. 28, 1900)
THE Offenek Schreibebrief von s cizzie Hanfstengel Xexes-da i Dei Phiiipp vuht einiges soc mich ! an er trtet mich, als wenn mer etzt ; uss unsern Wettingtripp wäre. as » ich nor wische duhn, das lann ich hen un den Weg duhn ich’s gleiche Auch die Missus Wedesweiler is arig häp pig, daß se jeyt widder ihrn alte Mann bei sich bot. Se bot gesagt, se wüßt, daß die ·M’ennshols e arig gute Zeit gehabt hätte, bisor dasi rnir se ge sunne hätte, un sie deht gleiche, daß se uns jetzt einol iwwerall mit hiniiemme behie, wo sie gewese sin. Der Philipp bot gesagt, se wär’n an Platz gern-tie, tvo ise besser ewig stehn bebte, awner die Missns Weoesioeiler. die hot iiit so iefig ussgeiotoe. Well, ich lien eniiihau mein Meind usfgemacht, daß ich heim stehn, wann die Wedesweitersch los chirwr. Der Phil liot gesagt, ich wär ganz recht, der Weoesweiler hätt ihn an Platz mitgenomme, wo er's gar nit gegliche hatt uii zum zweite Mal deht er nit bingehn. Mich bot das arig gt«pliest, daß der Phil so zu mich ge tccke bot. Er ahsterahl dochiiit so schlimm, wie ich gedenkt ben. Well, mer siii an die Fehrakaunds gange un hen uns noch emol die Seit-·- ange giirtt. Wisse Se, Miiter Miiihor, ncer den ausgemacht gehabt» das-, mer noch e Wcch in Perris stehn uii dann wid der heim gehn wolle. Ich wischt, iner wäre schon heim-Ich hen in die range Zeit nias widber von sie Kibs gehört un das werd- inich e schöne Mosz sein, wann ich widder beiiii tomine; wann ich dran denke, dann lriea ich schon jetzt die Schills. Der Phil, was mein Odrisl-and is, der will off tiohrs nicls von Wie, wann ich die Siidö meiischene. Du dubst grad atte, spat ir, als wann die stids lauter Behbics wäre. Der Karlie ig doch bei se und iciiie Frau auch-, der-. werd se schon this-leih wann se sich nit beliehse. Awiver ich hen mich doch nit so leicht betziiiiae tonne. Wisse Se; mer is doch iozuiage die Ma. So en Mann der giebt ja iiit so viel drum, awtoer bei e Wut-innen un Leb die do is das different. Die Liedes-wei lern, die tahlt grad so wie ver Phil. .«Oss Rohr-T die liot teine tin-s un se sagt, se wollt auch leine. Well, fell iI nit inei Bisnesz. Also, »or- iiii ich denn nor stehn gebliwioeis O, freig, ich k:ar’ii an die Fetiraraunds. Tanzme: dac- will ich Jline sage, Miste-I Efdityor, Sie Sie hatte mich auch schuiir cicnug eniol e Lein odder zwei dravpc actoeinn Die paar Cents Postetsch Sienin hätte Jhnen auch nit aelillt, iin Le hätte deswege teine Morqeisch zu rilzfe brauche. Aivwer so iiii die Mena sohts, Jedwers ecksveslte se immer, alvtoer ior eim selbst do Hieroive se lein Schnöpp. Jetzt hen ich schon iiidder vergesse, was ich hei; sage wolle — o jehg, die Fehraraunds. Well, Iiier sin hingange un oss Koer ben nie Mena sohts auch bald widder Dorscht triegt. Mer hen nach dasTscherinan Willetsch gewollt awioer ber Ptiil hoi mit Händ un Fies; dagege geweti:t.· Er hrt un ner teineZirtunisteiizeö tiinaeioollt. Er sagt, er oeht’s aar nit dort gleiche un einiger annere Platz wär iyixi lieber. Der Mster Wedesioeiler lkot cwwer gesagt, dort gehn mer tiiii sin wann du nit gleichst mitzugeiin, dann taiznscht - du sa wo annericht hingeben Daz- ig Btsnesx heil ich gesagt; komm Ptiil im sei nit so stubbern. Ich heii noch e ine nra zu ihm gesproche, un do ic· er darin ans-»r- "—7.-k hin nn hon HIkpn In drin-wer nachgedenti, for warum per Phil nit nach das Tichermaa Willetjch gehn wollt, frieher is er doch Jeder-Lag dreimal dort gewese. Wie mer hin sin komme, do hot er e Fehs gemacht, als wann er in sein Dom sollt gehn; er hoi alliwwer geschiwtocsri un ich hen gar ait ausmacht könne« was die Mäs ter war. Er is mit oen Wedescveilev ehett gange un mir Lehdiesz jin hinne drein. . Uff emol « -- ich den geornki, der Ass lauft mich — — kommt oo so e junges, gutgucktges Mel)od«,e, wo akig niet gedreht war ·--— blos ihr-: torze Schrotts hen ich nit gegicche —— direkt zu meinhosbanv un sagt: Held-, Phil, läßt dw dich auch widder emol schn? Aka hen ich gedenkt, sell is auch Ver Sake en, for warum det Philipp nit it nach den Tschetman Willetsch ge wollt hei. Jch sin schnell hinganqe un do heu ich gesehn, daß es dass-site war. wo in den hast-ital getiehmt hat« he mär den Phil seine Schwester- Sell biet asvwer doch einiges, hen ich zu mich gedenkt; ich ben die Missui We desweiler en Pusch in die Spehrtipps emveim hen gesagt: Well, was sagste rechts Awwer denke Se nor emol an, Widesweilem hoi gefaqi, sell wär a»hltecht, das dehie ichohe, iaiz dex Phi lipp en gute Tehfi hätt, enniiiau besser me ich mit»meim Turtoh Solfcher, no Izu-MAY gehabt hätt un mit m W richte Au e nach links un mit den lintse na ,. rechts geguclt bot. Schott kpp, hen ich gesagt, ich Mit mich so etc-es nit von Den Phil biete un jetzt gieth en Krach, wie noch keiner Lage ttese is. Du wertcht doch hier kein Faß rehse, sagt die Weins-deinem aw tvet bifot ris- ebbes heu ennfere ge tönnt, triegt oas Medvchc den Mister Wehe-Zweiter zu packe, Ichehti Hundes mit ihn un duyt noch frecrruachee zu ihndkts wie zu den Phil. Das yot unch wi et e wenig besser fieiise mache. Jetzt sin mer mit vie Meunsolits zu Iamme tvmme un oo bot der Wem-H treilek uns mit vie Leut-Je ectwehntet gemacht. Er hot gesagt: »Anm, das yier is mei Frau Un das es dem Phil ieine Alte.'« Die Anna hoc en ang seine Bau gemacht un off Rohr-:- ljxcn mir Lehdieö auch gebaut. Dann hen mer uns gesetzt un die Anna ybt uns Bietche gebracht un fe is aeig neis zu uns gewese. Der Weresxveiter hot uns ecksplehnt, daß se mit die Ulsma Briederschaft ged:1mte hätte, Litcujs se wär fo e liebesMehhche. Ich muß fagr. ich hetk se lernt-fee gegtcchxk untse Hauch Hut llll Illcyl II Jusstks VIII-tsc, ists In den haspttei. Mir hen c ganze Latt Bierche gedrunte u:! ich lieu am End so gut gezieth daß ich die Anna in weitet ha , wann se emol nah Zie Juneitet Steht-s tonnne det,t, denn sollt se nur an uns kahle un se tdnnt o lang stehn« wie se wollt. AL;l-.-echt, hot se ge agt, ich tointne ennihra nach die Juneitet Steht-T wann die Jetsr In Bossaloh is un dann tahl im an Jung juh bett juir But-ts- Jch hofft-. das-; ich mit die Jnroittebschcn fein Misteht gemacht hen. Mit b.st.- Niegal,rds, · Lizzie Hansstengei. Ein sidrtrs Gefängniß Von Agiics Hart-er. Herr Rittergutsbesitzer Dembo lam von seinem Wirthschaftshof und wollte gerade die Treppe zur Veranda erstei gen, als er sah, wie der Postbote durch das Dorf karn. Herrn Dembos Stirn verdüsterte sich. Herr Dembo war ein Original; er konnte den Postboten nicht leiden. Das heißt, er hatte nichts ge gen den guten Bremte, der ute zum erstenmal Leinwandhosen rug und den schweren holzstab mit der eisernen Spitze so kräftig aufsetzte. Bewahre, seine Abneigung war nicht persönlich· Sie galt der Einrichtung des Post wesens überhaupt. Die verabscheute er. Was hatte er davon? Mneschen, die zu ihm gehörten, besaß er nicht, Pri vatbriefe kamen also nur ganz verein zelt und dann natürlich nicht mit er er nicht, die Zeiten waren zu schlecht· ? Die Zeitungen las er von Tag zu Tag mit weniger Vergnügen, was ihm bei den Witten in Süd und Ost, bei den Parteistreitigteiten und Massenun gliictsfällen nicht zu verdenten war. » Daß man noch darüber behaglich ein- ; nirlen und ein« Schtiifchen machen " tr-nnte, war ausgeschlossen. Blieben freulichem Inhalt; Rechnungen liebte i i i E also noch die Amtsfchreibrm Von denen wollte Herr Dembo aber am wenigsten wissen. Daß er Amtsvorsteher war, nun das war bei seiner Stellung nicht zu Vermeiden gewesen. Jm iidrigen srllte man ihn aber verschonen. Ein Attenpaaet öffnete er tvocl,eiilang nicht, und wenn der Landrath nicht sein guter z reund gewesen wäre, hatte er trahrs inlich schon die größten tin annehmlichteiten gehabt. So tannte er allmählich die Wendung, die seine verrostete Feder endlich in das Unten fafz zwang. Wenn der Petermann wenigstens dazu zu gebrauchen gewesen wäre! Aber das ging auch nicht. Jn srettor Petermann gehörte noch eZner Zeit an, wo der Landwirth mehr mit der Mistgabel zu thun hatte, als mit der Stahlfeder. So tebten beide in einem erbitterten Kampfe gegen die Herrn vom grünen Tisch. Bremie war nach einem respektvollen Gruß die Verandastusen herausgekom men und legte die Zeitungen vor den gnädigen Herrn auf den Tisch. ,,Js auch einSchreiben vom Bezirks tornmando da, gnädiger Herr.« Dembo tnurrte nur. »Js sonst ncch was mitzunehmen?« Lin Schütteln des Kopfes. »O st!—.1.— 1 sollt-its glukjll usw ging In- Hunne haus zur Mainer, wo es Mittagessen für ihn gab. Dembo saß und fah den Brief an, nnd der Brief fah ihn wieder an und rührte sich nicht. Dann machte er ihn auf und las und gab einige Donner tretter von sich. »Petermann«, fate Herr Demho bei Jifch zu dem Jnfpeltor, ,,Petermann. der Zibba must heut herüber nach Frei nulde nnd den Gärtnerbnrfchen Franz holen. Der ist nicht auf der Kontroll verfmnnilunq gewesen nnd soll 18 Mart Strafe Zahlen.« « »Wird er nicht. nädiger Herr.« »Dann muß er drei Tage sitzen« Peiermann afz ruhig weiter. Als die Leute-dann an ihm vorbei in lang fam fchleifenden Hofefchritt zur Arbeit zogen, winkte er tich den Zibba. »Nimm die Medaille und geh nach Fteiwalde Und hole den Gärtner Franz. Er foll zum gnädigen Herrn temmen.« » Für gewdhnlich war Zibba Inst rrann. Wenn er aber das große Blechfchlld an feinem Sonntaggrock befeftt t hatte, war er Amtsdiener Und eine erfönlichteit. · Am Abend berichtete er, in Frei tvalde gäbe es keinen Gärtner Franz. Herr Demlw überlegte einige Tage, dann schrieb er an das Bezirtstokm mando. Nach einiger Zeit kam ein Brief vorn Landrathsamt. Das Bezirtötonv mando hatte Beschwerde geführt. Be fa ter Fran hielte sich in Freiwalde an und rnii e gefunden werden. Herr Dembo warf den Brief aus die Erde, lieb ihn nach sünf Minuten wieder auF und rief Petermann. Petermann rre Zebba, den gäbe es in Freiwalde, der könne auch einmal Gärtnerbursche ge wesen sein, das sei möglich Zibba erhielt einige Esel und Don nerwetter und zog sich wieder den Sonntaasrock mit der Medaille an. Arn Abend brachte er die Kunde: der Stellmachergesell sei der Richtige. Aber er hätte gesagt, 18 Mark sei viel Geld. Lieber wolle er drei Tage sitzen, das würde so schlimm nicht sein, und am Sonnabend um vier Uhr würde er an treten. Sonntag ersäurne er dann so nichts ,,Wo antreten?« sraate Herr Dembo. »Hier, bei dem errn Amtsoor stiher!« Er hatte sich danach sssyon er kundigt. Drei Tage Arrest mü, e man da absitzem wo man hingehöre, und beim gnädigen Herrn sei ihm das auch nicht genierlich. Die Leute sagten ja, der sei selber einmal auf Festung ge nesen. Zibba ging, um seine blecherne amt liche Würde im Schrank zu verschlie kusss ch-—c»s » -L m-«-.·—-—n k-k.-- IX UHIII UIUUIUU III-s VIIISOOOUIDOI ist-Its l--(, verdutzt an: »Ich habe doch tein Gefängniß. Himmeltreuzdonnerwetter, Petermann. Au·f Spitzbuben bin ich doch nicht ein gerichtet.« »Das ist auch nicht nöthig, gnädiger err·. Aber Traillen müssen sein. Ohne raillen geht das nicht.« Es waren aber nirgends Traillen. Der »gute Herr Dembo hatte es nie fiir nothig gehalten, das Chaos seiner Amtsstube mit Gittern zu schützen. Und sein Geldschrank verlangte solche Vorsicht leider auch nicht. Nur der Weinteller machte eine Ausnahme. Aber in dem Weinteller konnte Franz nicht drei Tage bleiben. Einmal hätte das an die Grausamkeiten des dunkel sten Mittelalters gemahnt, wä rend Dembo ein guter Herr für seine eute war, trotz gelegentlicher Gewitter — und dann der Wein! Jn dem Punkte verstand Herr von Dembo, der ein Kenner war, keinen Spaß, und darum s war an den Weinteller als Arrestlotal nicht zu denken. Aber Traillen ließen sich ja schließ lich beschaffen. Der Schmied, der uiii seine Meinung befragt wurde, sagte, da sei ja die Handwerkerstube in der Meierei. da wolle er gern weiche vor legen. Allzu fest brauchten sie ja nicht zu sein, denn der Franz sei ein sanft müthiger Mensch, und ausbrechen würde er ja wohl nicht. Jn der Handwerkerstube saßen zwei Sattler und machten Sielen. Sonn abend sollten sie aber fertig werden, und es störte sie auch nicht weiter, daß der Schmied aus ihrem Aufenthalts ort ein Burgberließ machte. Nur die beiden YJteiereiniädchen sahen mit offe nem Munde zu. Die hübsche Tine nurde ganz nachdenklich. So’n armer Mensch, der da nun sitzen sollte! Und sie rüCILe die alte Holzbant unter das retgitterte Fenster. Ansehen wollte sie ihn sich heute Abend doch. Uni vier Uhr führte Zibba, mit der Viechmedaille als Amtsdiener mastirt, den Delinquenten über den Hof. Was Beine hatte, folgte. Franz machte einen guten Eindruck. Er trug sein bestes Zeug und grüsite nach allen Seiten. Es fiel auf, daß Tine plötzlich zu schluehzen anfing- Es stieße ihr das Herz ab, sagte sie zu Mine, dem zwei ten Meiereiinädchen. Beide standen ganz im Vordergrund, da sie die Sache besonders anging. Peternianii schlos; ab und steckte den Schlüssel in seine Tasche. Da die « ttler aber noch nicht fertig waren, un da in der Meierrei alle Thüren denselben Mechanismus zeigten, so fand Herr Dembo, der nach einer Stunde sich mit etwas scheuen Schritten dem Verbrecherwintel auf seinem Hof näherte, daß die Handwer ter wieder zurückgekehrt waren, daß der anstellige Franz ihnen behilflich trai. und daß alle drei eine mächtiae Kanne mit Buttermilch zwischen sich sieben hatten. . Das ging nicht so. Herr Dembo sagte, Arrest sei Arrest. und Gesell schaft gäbe es nicht dabei. Die Hand werter entschuldigten sich sehr, waren nun übrigens auch fertig und zogen ab. Franz aber, der gefragt wurde, ob ihm noch etwas fehle, agte, er hätte seine Riehharmoniia mitgenommen und beim Kutscher gelassen. Wenn der gnädige Herr ihni die ließe, dann wäre cr sehr dankbar. Herr Dembo glaubte, daß sich die Liebe zur Musik mit der Strenge des Gesetzes vereinigen lasse. Als erAbends auf seiner Veranda saß, zogen mit der lauen Junilufi weiche Klän«e von der Meieredheriiber. Der Franz pielte gut. Am seeienvollsteii gelang ihm: »Freiheit, die ich meine.« — Dem alten Deinbo wollte aerade weich zu Muthe werden, als die ,,Holzauttion im Gru ’ ncwald« einsetzte. Da Peterniann schon ! schlies, fühlte er sich nach einiqu Fuch zern bewogen, herunter zu gehent irrt lich. die Leute tanzten vor dem vergü ’ tetten Fenster. Nur Tine nicht. Die stand aus der holzbant und sah in ; das Arrestlokal, und da der-Schmied i Zenteint hatte, zwei Quer- und· zwei i «angsstangen würden wohl genügen, , so hatte sie es sehr bequem. » Herr Dembo wünschte die ganze Ge sellschaft zum Geier und sa te, wenn Franz noch einen Tanz spie en würde, sähe er seine Harmonita nicht wieder. Jtn Stillen aber meinte er, es sei wohl siir seine Freundschaft mit dem Londrath am besten, wenn er von nun an bis zur Haftentlassung so thate, als ginge ihn die ganze Sache nichts an. Petermann war in diesen Dingen sein Stellvertreter. Der konnte auch die Verantwortung tragen. Es war natülich nicht nötht , da ein Arrestant nur Wasser un Bro bekam. Die Mamsell war angewie- ! sen, die Beköstigung vorn Leutetisch zu « besorgen. Dennoch gingen so viel ver- » oeckte Körbe nach der Meierei, stiegen ; so süße und fette Düfte aus Terrinen j und Schmorpfannen, daß der Rück fchluß auf die Beköstigung der Leute s bei Herrn Dembo wenig dem Reuter’- ! fchen Ausspruch zu gleichen schien: l ,,Rindfleisck) und Plummen is en schön Gericht, » Doch, meine Herren, ick krieg’t man nicht.« Arrestant Franz bekam es offenbar, » und noch mehr. Ja, er bekam sogar I Blumen und zarte Aufmerksamkeiten. Fliederzweige mit lila Blüthendolden teckten schon am frühen Mor en zwi chen den Traillen seines itterfen itrj, und die Melodien, die er seiner Hatmonika entlockte, wurden immer weichen Am Sonntag Abend saß und stand das halbe Dorf vor der Meierei, nnd fröhliche Scherze, gemeinsame Lie der verkürzten dem Sträfling die Zeit. Hin und wieder erzählte einer oder der andere auch Von einer Flucht, von durchsägien Traillen und aus Bett decken gedrehien Stricken. Aber ranz Hat zu höfliclkumdie Arbeit» eines Unkraut-z oeto Wleve9, zum quuu zu machen. Und vor den weiß und roth gewürfelten Betttiichern hatte er ordentlich Respekt. Nur Tine, die ih ren Platz auf der Bank behauptete, mußte immer an die Räuberhraut den ken. von der sie auf einem Jahrmarkt ein Bild gesehen hatte. Da hatte Ri naldo seine abgezehrten Hände durch das Gitter gesteckt, und sie hatte ein halbnacktes Kind Du ihm in die Höhe gehoben. Und Tine umklammerte die Traillen, daß sie sich ordentlich bogen. Am Dienstag Nachmittag meldete Petermann Herrn Dembo, daß der Ar restant entlassen sei. »Es ging doch alles gut, Peter mann?« . ,,Jawohl. Er wollte sich beim gnä digen Herrn auch noch schön bedanken fiir die freundliche·Aufnahme. Aber ich sagte, das ginge nicht.« Herr Dembo rausperte sich. »Ist in der Meierei alles wieder in Ordnung?« »Die Tine trägt nur noch all das Essen zu den Schweinen, was der Ar restant nicht bezwungen hat. Er sagt, er hat schon sein mö lichftes gethan, und man möchte es i m nicht als·Un dank auslegen.« Herr Dembo räufperte sich wieder. »Und- die Traillen?« « »Die Traillen bleiben,« netschied Herr Dembo. »Man kann gelegentlich ein Exempel statuiren.« — —-—— Einige Wochen darauf ging Herr Dembo noch sehr spät in seinen Garten. Er konnte nicht einschlafen. Der Speckeierkuchen hatte einmal wie der zu gut geschmecki, und eine kleine Promenade that wohl. Plötzlich quiekte es in der Laube· Tine kam heraus gestiirzt und wollte sich in die Busche drücken. Aber in solchen Dingen gab esskein Ausweichen bei Herrn Deme. Und nun kam eine Männergestalt ver legen hinterher. »Wer ist Er?« fragte Herr Dembo. »Ich -- ich bin man Jhr Arrestant, anädiger Herr.« Pause. »Hei1athet Euch doch,« brummte der Gutsherr. »Wir wollen auch,« versicherte Tine eifrig, »nur im Herbst, wenn der Stell niacherposten frei wird —« »Er kann ihn haben,« entschied Herr Dembo. Und nun erst wars der Fall endgül tig erledigt. Wir lesen in der Vofsischen Zeitung: Die nach Pekin , kommenden Fremden werden im At. ng gewöhnlich durch seltsame Laute überrascht, die vom Himmel zu kommen scheinen. Jn der Luft gewahrt man dann Schaaren von Tauben, die sich im Kreise bewe gen. Es find die berühmten musika lischen Tauben von Peting Das Ge heimnisz dieses aus den Lüften kom menden Tons wird gelöst, wenn man eine Taube näher prüft. Am Schwanz ende des Vogels isi ein »oui«-um« genannte-Z Instrument befestigt; das Wort ,,(«hau« bedeutet Pfeier und »ein-« heißt mechanisch. Dieses son derbare Instrument besteht aus klei nen Rohrpfeifen, die etwa wie die Pause-pfeier zusammengestellt find, und ec- ift so leicht, daß der Flug des Vogels dadurch nicht gehemmt wird. Das- ,,clia»-tlic«-Jnstrument wird am Schwanze zwischen den beiden Mittel feldern befestigt und in dieser Lage durch einen kleinen, hinten durch das Jnstrment gefteckten Stock festgehalten. bitt-stiftend des irbnellen Fluan der Tauben streicht die Lust so kräftig durch die Robrpseisen, daß man stän dig schrille Pfeiseytdne hört Diese Pfeier wurden von Mem Mandarin erfunden, um dic Tauben, die Lieb linggthiere der Cl)inesen, vor den Krallen der Raubbögel zu schützen; denn der ,,cliao- -11n.« erschreckt durch sein Geräusch die Raubvögel. Eine Myriade Pseisender Tauben fliegt täg lich in Peling umher; der Lärm, den sie machen, ist aber nicht so unange nehm wie man es erwarten sollte. t- sis is Nach jeder großen Katastrophe zeigt es sich, daß das Gefühl der Brüder lichteit unter den Menschen noch nicht erloschen ist. Aber es ist ein Jammer, daß dazu erst solche Katastrophen nöthig sind. . Die Bersertiger von Landkarten, die heutzutage dem Publikum das Neueste zu bieten versuchen, werden sich bald genöthigt sehen, Morgen-, Mittag und Abendausaaben berauszuaeberh humoristischez Yorbliimt »Sind Sie schon ’mal anf einem Pferd gesessen, Herr OulierP«-—«O ja —aber nur sehr voriibergchUth Poe-ahnung. Kellnen »Wotlen Sie dicke oder dünne Sisppe'i«——S tn m m g a st: »Da nebm’ ich schon dicke-die ist dünn genug t« Offen. A.: »Seitdem Sie verheirathet sind, sieht man Sie gar nicht mehr in Jhrem Geschäfte !«-——B.: »Jo, die Oeirath war mein Hauptgefchäft.« Gefährlich. »Warum benlst Tn denn, Sangs-« —,,O," o, ich hnb’ meiner Schwester zn ihrem 40. Geburtstag gratulitt nnd da hat sie mir eine Ohrfeige gegeben t« Dunkle Erinnerung-. » Sie: »Ach, Männchen, heute vor ; einem Jahre standen wir bewegten Her ; zeng im bräntlichen Schinncke vor dem Altar!«—Er: »Jloobe, ’t war so wat!«· Bd absurdnm. Frau (im Streit mit dem Gatten): »Ich bin im kleinen Finger klüger als Tn im Ganzen.«-——M a n n :- »Das gebe ich zu, denn Du hast mich geheitathet, und ich—Tich!« Yrommer wimer Fren n d: »Wie stehst Du eigentlich mit der Mutter Deiner Gattin?« Rede-Heut- .,Ach, ich wünschte, es gäbe anch to eine Art Papieriörbe für Schwiegermütter !« Hostie-fix — v·,,;».««,« P r o f e f s o t (cvegen feiner Zetsireuts heit betaiint): »Nun vor vier Wochen war unsere Hochzeit-wie gefällt Tit denn meine Frau?«—F r e it n d: »Du, ich glaube, Da bist Da wieder einmal iehr zerstreut gewesen.« Hintre-n und polilm »Herr Gott, wie seht Jhr aus, Hans und Gretel, wag habt Jhe oa wieder Dammes-«- aiigesiellt?« — G r e t el: »Tummes aber gar nicht, Monta, blos ’n bischen bivliiche Geschichte gespielt: Jch hab’ dem Hans die Haar« abge ichnittea, nnd der hat dann die Laube tin-geschmissen !« Yorkchnappt Herr Möglich in den halbdnntlen Weinteller tretend): »Johann !«— Diener: »Ach, gnä’ Herr, wieSie einen aber erschrecken tönnen—beinal)’ hatt’ ich mich verschluckt !«« Irr-wog. »Karl, Du bist Mitglied so vieler Vereine-warne nicht auch ich einem derselben als Mitglied beitreten?"——— ,,War.nn?«—»Dainit anch ich einen Abend in Teiner Gesellschaft verbringen kann!« Eine fparfamc Yausfraw »Nun. Elise, hast Tit. wie ich Dich gebeten, in diesem Monat etwas er sdart?«——»: nwohlt Jch hab" mit den Kansmann gesprochen nnd ihn ersncht, er solle erst im nachsten Monat seine Rechnung schielen t« Ym Eifer-. Anstaltheistlirhen ,,So,Hn der, nnn sind Sie entlassen, gehen Sie in sich, bessern Sie sich, ziehen Sie den alten Adam ang, beginnen Sie ein neue-J Leben, daß Sie als ordentlicher Mensch wiedertnnnnen.« Yes der Yerlcgrnlxcit »Du willst Deiner Angebeteten schon wieder ein Standchen bringen, trotzdem sie Dich das letzte Mal mit Wasser be gossen?«———«Ach, was thnt niir das-— Dn weißt ja, ich bin solch’ leidenschaft lich r Temperenzler l« Entschuldigung-. Fahrgnst (ans dem Weg znm Bahnlws): »Aber, Kutscher, das geht doch nicht, Sie lassen mich ja den Zug versäumen. Sehen Sie nur, alle ande ren Droschlen überholen uns ja!«·-— Droschtentntscher: »Die fahren aber ooch schneller l« Im Zorn. »Der Schuster war auch wieder hier, Herr Baron !«-—-,,Na, wenn ich näch stens heirathe, kriegt er sein Geldt«— Wissen Sie, gna’ Herr, das ist ein ganz nnoerschämter Kerl; wegen dem würde ich extra noch a’ paar Jabr’ iwarten mit dem heirathen l« s Ein guter Freund i Moses hat beim Biehhzndel einen Bauern schwer l)intergmigen. Davons erfährt der Viehhiindler Junos. , Die; Geschichte will iltni nicht ans dem Kopf-i Einerieits ärgert’g ihn, dnß nicht er das Geschäft gemacht hat, andererseits empört ihn die Fieckheit, rnit der es- ad gewictelt wurde. Endlich geht er zn Alirnhanh von dem er idcisz, dnß er niit Moses in aller Feindschaft l:l:t. Er er zählt diesem den ganzen Vorgang in ledhaster Schilderung. »Wie heißt?« sagt er zum Schluß. »E’ (.Sienieinheil? Angeßeigt muß er Werden, der Moses nnd eingesperrt soll er sein ! Ader Du mußt’n anßeigen, Abrnhcnn, Tit mußt schreiben an den Herrn Staatssanwolh was der Moses is siir e’ Gauner-· Jch tann’s nicht thun, Jch bin sei’ Fraind!« zu- eknom Hinter-krumm Zzomaw ( »Mit rohem Griffe packte der Wüthes rich die zarte, holdselige Komtesse, das; ihr die Schwarte knaclte.« guchwierige Hawaii-. S ü s s l e Was Rezept lesend): »ng lich einen Eßlössel voll nüchtern zu neh men! Ta bin ich wirklich begierig, wie ich das zusannnenbring’ l« « Zurh ein Euperlatirn »Das ist wirklich iornischl Diese drei Freundinnen behaupten alle, 20 Jahre alt zu sein !«——,,Hm! Welche mag da wohl die Zwanzigjährigste sein?«« »Aus der Baker-ne Unterossizier A.: ,,Der’Rekru! Meter ist wohl außerordentlich dumm?« —Unteroffizier B.: «Tasgerade nicht ; er ist ein richtiges Normathinos zeroS.« chverfrorew G l ä u b i g er: »Heute habe ich Sie gerade das 50. Mal wegen J hrer Schul den gemahntl«—S chu l d uer: »O, da duinnen Sie mir noch 20 Mark, damit ich das aniläum feiern kannt« Yersktinappt. Bettler: »Ich bitt’. schenlen S" mir was !«——B a r o n: »HinauS! Wie tonnen Sie es wagen, so zerluinpt vor mir zu erscheinen !'«-——Bettle r: »Aber ich bitt', ich kann doch zum Betteln nicht meinen neuen Sonntagsanzug an ziehen !« In der gierilom K e l l u e r (zum Fremden, der über nachten nlel: »Bedanre, mein Herr, es ist Alles besetzt. Wenn Sie sich aber mit einem Ledersopha hegniigeu wollen, das in der Gaststnbe steht—«-——F r ein · der (resignirt): »Meinetwegen; in der Noth sris;t der Teufel Fliegen !« Kelln e r: »Ich muß Jhnen aber be merken-Einer liegt schon d’rausl« Zitterwartctes Zudentww (Ter Nesse an seinen OntelJ »Lie ber Onkel! Wie ich höre, soll nächste Woche das Schineinchen geschlachtet wer den, welches ich diesen Sommer, als ich bei Euch zum Besuch war, so sorgsam genslegt und gesiittert habe. Fiir das muntere Thierchen hatte ich wirklich eine gewisse Anhänglichkeit und würde es mich deshalb freuen, wenn ich irgend einen lsleinen cTheil von ihm als Anden len bekame. Es griißt Dich Dein Nesse!'«—(Ter Onkel an seinen Nef seu.) »Weder Nesse! Dein Brief hat mich zu Thiancn gerührt. Tamit Du nun ein wirklich dauert es Andenken an unsern gemeinsamen, lleinen, seiten Frennv basi, habe ich ihn vor seinem Ende photographiren lassen nnd sende Dir inliegend fein wohlgetroffenes Konterfei. Dein Dich liebender Onkel !« Elefant Leuchte-« Besuch: »Wo haben Sie denn Jhren schönen Regulator-, Frau Mül ler?«——H a u s f r a n: »Der Uhrmacher hat ihn vielen Morgen znr Reparatnq abgeholt!'-—Der kleine Hans-· »Nicht wahr-, Monta, erst wollte er den« Winterüberzieher vos Papa mitnebl mech« - s