Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, August 17, 1900, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    « s,
s
Nob Stute Historie-II soaist )
.
Grand Islan?
FAMIka M YMM
Ihrs-;- 20.
Gtm Island Nebraska, IMM, den 17 August 1900.
Unmu- 5CI
fWochenübersicht
»- Ausland.
«-Deuticdlnnd.
Hier herrscht immer noch »die Ansicht,
daß die verdündeten Streitlräite in Edi
na den eigentlichen Vormarich nach Pe
king noch gar nicht eingetreten haben,
daß vielmehr die jüngsten Getechtes dei
Zeitlang und Yeng Tiun nur den Zweck
hatten, Tien Tsin strntegrich gegen die.
chinesischen Truppen zu schonen, michs
von Peling und nach von Süden her I
heranziehen-, da Ynng Tfun den Verkehr
auf der Eisendithn sowohl, wie auf dem
Fluß dederricht. Die hiesigen militäris
schen Sachverständigen halten daran fest,
daß ein Marsch auf Peking, mit «" den
jeyt zur Verfügung stehenden Streitlräf
ten unternommen, entweder fehlschlngenl
oder doch tiesige Verluste verneinchenx
muß, zumal es an einem Oder-Befehtsix
hqder fehlt. Das nutsvsrtige Stint miß-?
traut der Nachricht, daß Li Hang Cdnngz
zu Friedensverhnndlungen ermächtigt
worden fei, vollständig und die deutsche;
Meile theilt diese Ansicht.
Grdßdritannten, die Vereinigtem
Staaten und Japan heben seht ihre Zu-;
stimmung zu der Ernennung des Grasen
Waldersee zum ObersBesehidhader er
klärt, und zwar die Bereinigten Statt-I
ten nnd Japan ohne jeden Rückhalt
idährend Grußdritannien seine Zustim
mun non der Zustimmung aller ande
ren ächte abhängig macht. Diese Be- i
dingung ist ader thatsächlich schon er
stillt.
Eine Depesche aus eTien Tsin, welche
vom 7. August datirt ist, meldet, daß;
kdie deutschen, österreichischen und itali
enischen Trupnen nach der Erdberung
dnn Peitsang nach Tien Tsin zurückge
kehrt sind·
Die Nachricht, daß die Regierung der
Jereinigten staaten die Ernennung dest
Grasen Waldersee gedilligt hat, hat hier
große Befriedigung hervorgerufen, denn
man hatte eine Zeit lang die Befürch-l
Mag gehegt, die Vereinigten Staaten
den zusammen mit Graßdtitannien
re Zustimmung versagen und dadurch
ie militärische Harmonie verhindern.
Ein Mitglied der japanischen Gesandt
schast hat dein correspandenten der As
sociated Preß mitgetheilt, die japanische
Regierung heiße die« Ernennung des
Feldmarschalls Grasen Waldersee mill
kdntmen, in der Gesandtschast sei man
jedoch der. Ansicht, daß die Befreiung
sder Gesandten dereitd erfolgt sein mür
de, ehe Waldersee seinen Fuß aus chine- i
sischen Baden sehen würde.
f Die durch das Kadel gebrachte Mei
ditag, das die Bereinigten Staaten deas
Wunsch hegen, aus diplomatische-it Wege
Feine tiare Verständigung degäglich des
Umsanged der Etpeditian herbeizufüh
ren, ist ttn deutschen auswärtigen stnt
gänstig ausgenommen worden, de das
Ziel, welch.d die Vereinigten Staaten
·netsdlgen, nämlich die Wiederherstellung
der Ordnung, die Erwirkung von Scha
denetsap siir den Schaden, weichen die
Interikaner erlitten haben, sowie die
Gewähr gegen eine Wiederholung der
Eisetzenßlicijen Vorgänge, die sich in der
kjieIten Zeit adgespieit haben, vollständig
seit dem überein stimmt est-leises dein
auswärtige Amt als das deutsche Pro
sgraenni erklärt hat. Man vermuthet
· ier jedoch, daß derartige diplomatlfche
« erhandlunsen bei Grpßdrltannlen und
Rußland nicht anf· Bllllgung stoßen nier
den, deren Opfer an Gut und Blut an
s läßllch der Wirken in China fudslantielle
! Aequivalente zu erfordern scheinen.
Was die Anschläge detelfft, welche
Großdrltantsien augenscheinlich aiif das
.Hchal des Yang Tse Krang und besan
derei auf Shanghai hegt, lni Schilde
führt, so wird Deutschland die Ver-irrer
clchung nicht dulden. Jn diefer Hin
Acht wird Deutschland von Frankreich
unterstützt werden uad mein hofft, daß
auch die Beeelntgten Staaten dies thun
werden« da eine solche handlungmetfe
Iaqlands gegen die Politik der offenen
I «tr verstoßen würde. Deutschland
72 ! oot Ablauf langer Zelt eine de
sschtliche Macht in Shanghai halten,
mer jeden Grablchnerfuch, welchen Eng
» land auf eigene Faust machen lallte, ver
glteln u tdnnen. Der Carrespondent
In A oclated Preß hat gehört, daß eliie
Apis-) Mann starke Brigade sept ehlb
sdel sied, welche nach Shanghai gefchlckt
set-en fall, unt die deutschen Interessen
indem Thal dee Yang Tse Lin-I, des
Ifsnderi la Shanghai und Hanf-n- zu
schlihem T
Die Ansichten der dentfchen Presse ge
« ; » la der Besprechung der sehtgen Lage
’ ·- weit auseinanderl Dem Lokal
r fcheint ed wahrscheinlich, daß
·· ldersee in China nicht auf Ro
» et feln wird, da sich fchdn, ehe
« W noch begannen hat« Mangel
» i zeigt-- Die betreffende
Zeitung giebt beni« Glauben Ausdruck.
baß es in nicht langer Zeit zu Streitig
keiten zwischen Rußlanb unb Japan,
Frankreich unb Großbritannien, Deutsch
Jlonb und ben Vereinigten Staaten koni
ztnen wird Sie weist darauf hin, baß
Tbie Dauptbisferenz nicht aus tritt-töri
schen, sondern aus commereiellen Gebiet
liege.
Der Vorwärts sagt, bie ist-verant
wortliche China-Politik, batnit meint er
bie des Kaisers, habe bis jetzt alles m: t
sich gerissen, unb siigt hinzu, bie verant
wortliche Politik bei Cabinets sei immer
von ber des Kaisers annnllirt worden.
Verschiedene Zeitungen, darunter der
hamburger Corresponbent, rathen dazu,
baß Deutschland sofort ein Gebiet ani
rechten User bei Yang iai Kiang besehen
sollte, um Großbritannieng dortige Ver
suche zu nentralisiken.
Die Germanin und die Kölnische
Volks-Zeitung, bieseiben Dauptorgane
bei Centrum, bestehen daraus, baß ber
Reichstag die Politik bestitnnien solle,
nielcbe Deutschland jeht und in Zukunft
in china verfolgen foll.
Prinz- Negenc Lnitpolb von Bayern
I--OL ------ k«s--- m---cI.-L-l.«; ------
JII VIII U- IUI VIII-Ist's IqI IVIIII II III "’
Bundesrath, Grafen Lerchenfeld zu sich
beschieden, unt mit ihm zu berathen, ob
Paragraphen der Neichsversassung es
gestattet, daß außer Fretwilligen auch
Truppen des stehenden Heeres nach Chi
na geschickt werden dürfen. Dies ist
eines der Zeichen dafür, daß die Politik
des Kaisers bezüglich Ehinas nicht allge
mein gebilligt wird.
Die britischen Nachrichten über die
Verschwbrung in Preiaria, welche den
Zweck gehabt haben sollte, sich der Per
son des Lord Rebekka zu bemächtigen
und womöglich alle britischen fotgiere
zu erschießen. werden hier nicht geglaubt.
Die Bofsifche Zeitung macht sich darüber
lustig, daß tb angebliche Verschwörer
einen so weit gehenden Plan gefaßt ha
best sollten, dessen Ausführung eine viel
grsßere Unzahl Leute erfordert haben
würde. Die Deutsche Tages-Zeitung
erinnert an das angebliche frühere Corn
plot in Johanneiburg, welches nur er
.fundeu wurden wäre, um den Betten
einen Anlaß zu geben, alle Auslandey
die ihnen nicht genehm waren, auszu
weisen
Die Bofsifche Zeitung bruckt einen
Prinatbrief aus Pretoria ab, welcher
vorn lo. Juli datirt ist und in welchem
es heißt, die britifchen Behörden hatten
die Ausweifung einer Anzahl friedferti
ger Deutscher aus Pretoria und anderen
Orten bereits anbefahlen gehabt, den
Befehl aber auf die energischen Vorstel
lungen des deutschen Consuls wieder
rückgängig eniacht.
Deiner eren französischen Mai-ine
minister Lockroy ist eine außerordentliche
Gunsibezeugung des Kaisers gu Theil
geworden Er hat die Erlaubniß er
halten, Deutschland zu besuchen und
Einsicht in die Organisation der deut
schen Mariae, besondere in die Art und
Weise, in welcher die Vergrößerung der
Flotte durchgeführt wird, zu nehnien.
i
UII IIYIIIIJI sskslksusss VII IIII( OIIZ T
ordnung e.lassen, durch welche ausdrück
lich gestattet wird, daß an dem Geburts
tag dee Kaisers die deutsche Fahne neben
der bayrischen wehen dars. "
Das ossiciöse MilitänWochenblatt
bringt eine sehr schmeichelhaste Kritik
über das amtliche Werk der Vereintgten
Staaten bezüglich der G.schichte dea
Bürgerlrieges und sagt: »Meine eure
päische Nation hat je ein leches Werk
herausgegeben. «
Amerilaaer in ungewöhnlich großer
Zahl sichern sich von der hiesigen Bot
schast Passe, unt den strengen Borschris
ten genügen zu können, ku.lche die Ber
liner Polizei seit der Ermordung des
Königs oon Italien durchsührt.
Der General - Feldmasschall, Gras
Daldersey wird, wie das Berliner Ta
gelslatt meldet, in besonderer Mission
nach Rom gehen, ehe er am Lit. August
nach China absegelt. -
Frankreich.
Das ossizielle Frankreich wird sich
zwar dein Zwange sticht entziehen tön
nen, seine Zustimmung zu der Ernen
nung des Deutschen General-Februar
schall, Grasen Walde-see, zum Ober
Besehlshaber in Ehina zu geben, die
Pariser Presse und die Franzosen wer
den dies aber als eine höchst bittere Me
dizin ansehen. Einige Zeitungen erkla
«ren, Frankreich werde in Folge eines sol
chen« Zugeständnisses als eine Nation
zseiten Ranges und als hinter Deutsch
land zurückstehend angesehen werden.
Besonders schmerzlich wird seht ein-sun
den, daß dem General Negrier der
Wunsch, nach China geichickt zu werden,
versagt worden ist, denn nach Angabe
dieser Zeitungen steht er ita Range hö
her, als Waldersee und würde in Fol
ge dessen den Beseht erhalten haben.
Während der sranzssischen Fluten
ntandoer aus der hohe oon itap Vin
eent stießen in der Nacht von Samstag
auf Sonntag das Schlachtfchiff erster
Classe» Brennus-U das Flaggfehiss des
Admirals Fournier, welcher die zlotte
befehligt mit dem Torpedodootzetftörer
»Framee« zusammen.
Die »Fratnee« sank augenblicklich
Der Unfall wurde dadurch verursacht,
das die »Framee« anstatt sich, wie be
fohlen war, naeh links zu wenden, nach
rechts wendete. Die Berichte über den
Unfall sind fehr dürftig. Inan weiß ie
doch, daß von der Befahung, die aus
vier Ofsigieren und 58 Mann bestand,
nur wenige gerettet worden sind. Man
glaubt daß nicht weniger als 50 Mann
erkranken find.
Italien.
Jn Rom hat am Samstag König
Victar Emanuel der Dritte vor ver
fannneltem Parlament den Eid auf die
Verfassung geleistet und dann den Treu
eid der Senatoren und Abgeordneten
entgegen genommen.
Bei dieser feierlichen Gelegenheit hielt
der junge König eine Ansprache, welche
er mit folgenden Worten schloß: »Ich
oefteige den Thron ohne Furchy ruhig
s- d-» Ch— Jst ---------- O--.4- ..
Pflichten als König O, möge Jtalien
das Zutrauen zu mir haben, das ich fiir
die Geschicke des Landes hege! Keine
menschliche Macht kann Das vernichten,
was meine Väter Init so fiel Selbstver
läugnung aufgebaut haben, wir müssen
ader aufmachen und alle unsere Stärke
daran sehen, die großen Siege der Einig
keit und Liede zu erhalten. Jch werde
es nie an Zuversicht in unsere freiheit
lichen Institutionen fehlen lassen und
au nie an energischer Initiative, wenn
Handeln nöthig thun sollte, um die
ruhenreichen Institutionen unseres Lan
des und die theuere Erbschaft unserer
Vorfahren kräftig zu oertheidigen. Er
zogen in der Liede ur Religion und
zum Lande rufe ich ott als Zeugen auf
dafür, daß ich oon heute an stets nett
ganze-n Herzen für die Größe und
Wohlfahrt meines Landes arbeiten will.«
Der König sprach mit lauter Stim
me, feine Worte ergriffen alle Anwesen
den stark und viele Leute oergossen
Ihrs-ten Als der Souoerain in den
Quirinal zurückgekehrt war, wurden die
Hochrufe der außen stehenden Menge so
laut, daß er sich zweimal auf dem Bal
kon zeigen mußte
Großdritannien.
Baron Nufsell von Killoeven, Ober
richter von England, ifi Freitag Morgen
gestorben Er war schon seit längerer
Zeit krank Samstag unter-part er sich
einer Op ation, welche er anscheinend
gut über tand.
Die letzte Nachricht vorn Kriegsschaa
plahe ift die Meldung des amerikani
schen Generals Chaffee, daß die Verdun
deten am atn 9. August in Ho Si Wu
angekommen sind. Die Engländer find
darüber angehalten, daß ihre Generäle
stets verspätete Berichte einsenden.
Südafrika.
Der Correspondent der Dain Erpreß
in London meidet aus Lorenzo Marques,
daß Präsident Krüger lehthin im Laufe
einer Unterredung gesagt bat, die Mel
dung, er beabsichtige, sich zu ergeben,»sei
ganz ohne jede Begründung Er habe
vielmehr gesagt, der Krieg werde noch
eine lange Zeit dauern.
»Ein Buren-Bulletin,« fügt der Car
refpondent hinzu, »meldet, daß zwischen
Lydenburg und Middleburg eine große
Schlacht stattgefunden habe, in welcher
die Briten an Todten und Beramndeten
500 Mann verloren hätten. Es roird
ferner gemeldet, daß die Burgher Heil
bronn, Deoilliersdorp und Frankfort
wieder erobert haben.
Dr. A. G. Halte-, ein Vertreter der
Datly Ren-s in Südastika, greift in
einem Brief die qieiljoden des briiischen
Kriegsminifteriusn und den tn demselben
herrschenden Bureauzopf heftig an. Er
deckt die infolgedessen in dem Papste
gnngodienst herrschenden Mißstände er
barmungslos aus. Wäbrend die Lager
häriser, so sagt er, rnit Provisionen von
einem Ende bis zum anderen aefüllt
sind, mussen die oor dem Feinde stehen
den Soldaten darben und Mangel leiden.
Als Beispiel für seine Behauptung führt
er Trupp-n des Gen. Rundle an. Die
Nahrungsmittel, oon welchem die Leute
leben müssen, seit langer Zeit gelebt ha
den und oorausfichtiich noch lange wer
den leben müssen, wenn England sich
nicht aufrasft und Abbillfe schafft, sind
Ein Pfund Mehl, weiches die Soldaten
sich selbst zubereiten müssen, wenn sie er
müdet oon langem Marsch Halt machen,
wird jedem Mann einen Tag nni den
anderen geliefert. Den anderen Tag
bat er ein Pfund Biseuit zu essen. Hier
zu Lande giebt es kein Fenerungimineh
außer Kuhdiinger,«nselcher an der Sonne
getrocknet ist« Wenn ein Soldat glück
lich genug ist, einige Stücke dieses Ma
terials zu finden, kann er sich Wasser
suchen, das reichlich vorhanden ist, sein
Mehl ohne Hefe oder Backpulver anrüh
ren und sich ein kümmerliches Mahl an
richten. Außerdem erhält jeder Mann
täglich ein Pfund rohes frisches Fleisch,
ader unter 10 Mal neunmal nicht ge
kocht werden kann. Das ist alles was
er bekommt. Was aber wird aus den
Nationen von Rain, Zucker-, Ther, Ca
eao und anderen Materialrvaaren, wel
che nach dein Kriegsschaar-las geschickt
werden? Um diese Frage zu beantwor
ten, muß man sich ans den kleinen Bahn
stationen umsehen, too diese Waaren aus
gestapelt und vergessen worden sind, oder
tn den großen Lagerhäusern in Kapstadt
und anderen Scehäsen. Fragt daheim
im eigenen Lande nach, Do unzählige
Tausende von Pfunden guter Nahrungs
mittel in den Magazinen lagern und dort
bleiben, Weil das Zopsivesen der Beam
ten nicht dafür sorgt, daß sie hingeschickt
werden, wohin sie bestimmt sind. Spiirt
diesen Uedelstiinden nach, geht der Sache
aus d·en Grund und sorgt dafür, daß die»
Leute in hohen verantwortlichen Stel-»
lungen zur Rechenschaft gezogen werden, ;
nicht daß ein untergeordneter Beamter
zum Zündendock gemacht wird. Wenn;
.dter nicht Adhülfe aeichafien wird. fällt !
1die Schmach und Schande aus alle Bri
ten, welche zu Hause sitzen und es sieh
wohl sein lassen, während die halbver-!
hungerteii Soldaten für sie kämpfen. (
Der Torrespondent erklärt dann, man
würde aus diese Unklagenioohl ooii he-?
hördlicher Seite antworte-is die Stellung !
des General Rundle sei so isolirt, daßs
Lebensmittel nur mit größter Schwierig- 1
teit dorthin geschafft werden könnten, er
widerlegt diesen Einwurf aber sosort da-»
durch, daß er in Begleitung eines ande-!
ren Kriegscorrespondenten ohne jede Es
lorte ganz ungehindert nach deii sei-faste
deiien Orten, an welchen General Rundle
sich usw«-M- Mp Wozu-w gar-.
Er sagt, daß, wenn zwei orrespondem
ten solche Tour-en ungehindert machen
können, es doch wohl auch möglich sein
müßte, den Soldaten die nöthigen Le
bensmittel zuzuführen·
China.
Der amerikanische Befehlshaber in
China rief Montag durch eine spät
Montag Nachmittag im Kriegsdeparth
meiit eingetroffene, mir aus drei Wör
tern bestehende Depesche eine große Aus
regung und Spannung hervor, indem;
er darin mittheilt, daß er am vergange-!
nen Donnerstag in Ho-Si-Wu, nur 33
Meilen von Veking entfernt, angekom-(
men sei. Das Letzte, das man bisher;
oon ihm gehört hatte, war die Meldung
Moder-Einnahme oon Bang-Thau und
man hatte seither mit Ungeduld aus wei
tere Nachrichten von ihm gewartet. Am
Donnerstag befand er sich 18 Meilen
jenseits Yang-Tsun. Lang Fang, der
Ori, ioo die unglückliche Etpedition
Schmaus-Ei zum Stillstand kam, hatte
er bereits im Rücken. Die Schlacht bei
TYangäkxsun sand am ts. statt und der
Borniarsch nach Ho-Si-Wu wurde am
9. vollendet —- ein Marsch von achtzehn
Meilen in drei Tagen. Dies war oor
vier Tagen, und wenn er seither mit der
selben Schnelligkeit oorriickte, ist er jetzt
beinahe vor den Mauern von Peking «
Die Depesche Chassee’g, welche die so!
wichtige Meldung enthält, lautet:
»Tschisu, 12. Aug. An der- Gene
ral-Adjutanten in Washington. 10.
August. Tras Montag in Hospiuw
(ho-Si-Wu) ein. Chassee.«
Die Nachricht ist nicht nur von strau
ischer Wichtigkeit, sondern auch in so
Perm als sie zeigt, daß die Verbindung
bis Tschisu offen ist, daß der erwartete
Widerstand oon chinesischen Horden nicht
stark genug war, um einen ununterbro
chenen Vortnarsch zu verhindern, und
daß sie jedenfalls einen nachhaltigen Eta
druck aus die chinesische Regierung aus
üben wird. Obgleich nicht angegeben
wird, welche Trappenabtheilung dort
ankam, nimmt das Krieggdepartement
an, daß es dieselbe internationale Expe
dition ist, welche zuerst Peitsang und
dann Bang-Nun nahm. Sie isi bestäti
dig am linken User des Bei-Flusses aus
der Hauptstraße vorgerückt. Bei Bang
Tsttn kkeuzt die Eisenbahn den Fluß und
zweigt nach Westen ab. Die Truppen
haben setzt die Eisenbahn weit hinter sich
gelassen und sind aus die Landstraße und
den Fluß angewiesen. Vo-Si-Wu ist
ein ziemlich großer Platz, der größte
zwischen Tien Tsin und Arbia-Chia
Wan. Die lehtere und Tung-Tschau
sind die beiden Städte von nicht unbe
deutender Größe aus dern Wege nach
Peking, nachdem ho-Si-Wu passirt ist.
Der erstgenannte Ort ist oon Obst- und
anderen Gärten umgeben und bietet kei
ne Gelegenheit stir starke Besestigungen.
Es ist der höchste Punkt am Peifluß,
und man ist dort aus Flußwassek ange
wiesen, während aus der übrigen Stre
taub .
åslllud gia »Ist-spürt
ämp a — «
2 ug n 9 !
M 1 Mk Martin s.
Fair- und Sommer
k Ausverkauf
ist in vollem Gange-. Kommt sofort und sichert Euch einen der vie
len Vargains m Sommerwaaren.
Zu Ocucke »Hm-te DImIIy Organdy
und leInene Effekte m·t bunten Polka
TkIpf-1I1,qlleg feine iIIIpoktiIte Waaren,
waren sonst 25c und Eis-e Waaren, jetzt
IIIIr 10e Yard.
25 Stücke Cotd Dimity uåd fancy
Eotton ChallIe, wekth öc, hübsch für
leichte Kindertteidchen oähreIIo der Fair,
sze York-.
Sonnen-Bewus, Kinder-Sonnen
hüte und Sonnen.BoIInets, 25c Wetthe
für läco
Untekkleidet —- Damen- Untethemden,
gehökelte Hals- and Armlöchek, jedes
nur se.
Wissetttäseyv leImbic M äh
leIIG IJIIH MFgexiffeft und Mügeft,1ebes
IIUT does
Weiße Bett QuilteII, rosenroth und
weiß, fo lange sie voIhalten, jedes 50c.
19 Stücke quaudy und hübsche
Mian hübscheBlumtnmustek mit Strei
fen, waren sonst 15c Yakh, Sommer
Ausvetkaufspreis per Yakd sc. »
Tafel-Leisten Spezial, Mzöcb uns-e
bleichter Tifchdamast, 45c-Qualität, na
set Faiwerkaufspreii pro Yakd 50·.
Bellt get-leichte Tafel-Seinem 69 Zoll
breit, frisches Fabrikat, pro Yard nur
50e.
Gebleichte Kopftissemllebetzüge 451
BG, werth loc, Verkauf-preis ein jedes
nur Ist-. » -
Ungebleichte Bemücher 72190, ge
wöhaiich vertaqu z- ·45e, Mantiss
WHWMMWMW' s- ·
Servietten pro THE-send sc, 75c,
t.30, t.25 unk- bic hinauf in
50 of
meilliQ Handtntyzenge, Mnslin nim. usw. zn
ebenso niedrigen Preisen.
P MARTIN 81 BRA. URV 00008 co.
Grund Iøiund, - · - Fest-M«
Besiellungen per Post schnell und sorgfältig quggeführs.
cke bis Peking Brunnen das nöthige
Wasser liefern müssen. Daß es Gen.
Cyasfee fünf Tage nahm, unt den Vor
macsch nach Ho-Si-Wu zu berichten, be
weist, daß keine telegraphische Verbin
sdung mit der Front besteht, was übri
gens auch kaum erwartet wurde.
Bald nach dem Eintrefsen dieser De
pesche meldete eine zweite, ebenfalls von
Ehaffee abgesandte das traurige Resul
tat des Kampfes bei YangsTsum Sie
enthält die vollständige Berlustlifte, so
wie die weitere Mittheilung, daß die
Todten in Yang-Tsun beerdigt und die
Verwundeten nach dem Hospital in Tien
Tstn geschickt wurden. .
Eine Spezialdepesehe an die »Eoening
World-· aus Tschifu vom s. August,
via Shanghai, sagt:
»Bei der Einnahme von Yang Tfun
wurde ein schrecklicher Jrrthum began
gen· Rnfsische Artillerie eröffnete Feuer
auf die amerikanischen Truppen. Ehe
der Jrrthutn entdeckt wurde, sparen vie
le amerikanische Soldaten von den rus- J
tischen Granaten gekostet over verwun
det.
Das lit. Regirnent nahm an dem An
grifs aus die chinesischen Verschanzungen
Theil. Da die Chinesen flohen, rückte
das Regisient in eine· der chinesischen
Stellungen ein. Eine russische Bat
terie, die eine ziemliche Strecke entfernt
war, bemerkte die Bewegung nicht, und
begann die Stellung zu beschießen. Die
Russen wurden dann schnell benachrich
tigt und stellten das Feuer ein-«
» Jn den südlichen Provinzen Chinag
sverbkeiten die Chinesen die Nachricht, daß
idie Verbilnbeten geschlagen seien.
Geheime Nachsetschnngen haben erge
ben, daß die Forts bei Canton mit neuen
zwölf Centimetekgeschühem die nach dem
Schuß versenkt-at sind, ausgerüstet sind.
Die Truppenhaben Manier- nnd Win
chesiersGewehke erhalten« Die China
sen suchten auch einen europäischen Elek
tkikek zu gewinnen, der in der Mündung
des Cantonflusses Minen lege.
Dr. Mark-, der Leibarzt Li Hang
Chang’s, theilte Init, daß der Vieekinig
wegen des Wetters und der Unruhen
nicht nach Norden gehen könne. Der
Arzt hat seine Familie oon Canton weg
gebracht, weil er dort Unruhen erwartet
Der Correspondent·der London Times
inSt.Petersbnrg«meldet: Diesoerbündeten
Truppen sind, nachdem sie am S. August
Ho Si Wu besetzt hatten, in der Nich
tung anf Mit Chong weiter merschirt,
ohne auf große Opposition zu stoßen.
Die Artillerie wird trotz der schiechten
Beschaffenheit der Straßen mit ziemli
cher Schnelligkeit fortbewegt. Die Stra
ßen werden von den Japanern reparirt.
Die Chinesen concentriren sich jept bei
Hsing Hoh Sien, wo man einen Kampf
erwarten kann.
Der deutsche Ponzer-Krenzer Fürst
Bismarck und die Transportschisfe Wit
tekind und Frankfurt sind Montag in
Tsing Tau angekommen und sofort nach
Takn weiter gefahren.
Inland.
Freitag Morgen wurden drei Meilen
von Goodland, Kein-. auf der Ranch
non D. E. Bartholomew die beiden
Männer anfgefpürt, die am Sonntag
bei Hugo, Colo» einen Zug der Unien
Wurme-Bahn anhielten n. die Passagiere »
bekannten, wobei einer der letter-en von
einem der Ränder erfchossen wurde.
Der Sheriss hatte gehört, daß sich zwei
verdächtige Männer auf der Rauch de
fandcn und aus der ihtn selieferten Be
schreibung folgerte er, daß es sieh um
die beiden Zugriinher handelte. Er
ging mit einer Unzahl schwer bewaffne
ter Männer nach der Nnnih nnd versuch
te in das Haus einzudringen in dein die
Beiden sich befanden. Diese hatten Un
heil gewinert nnd nlle Thüren nnd Fen
ster ver-schroffen Es sah eine allgemeine
Schießerei während der eine der Räuber
ans dem Haus zu stiehen versuchte. Er
Gortiehnng auf Seite n.)