Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, July 27, 1900, Image 1

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( Nod Stute Historie-l societ
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Grand Island
Maxiejgimx M YMM
,«- Jahrgang 20.I
, cui-T Jam, Odem-w Freitag, m 27. Juli 1·900.
Nummer F
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Wocheniibersicht.
DE au.laudo
Deutschland
Die Lage in China erscheint nach ben
aus Rutzlanb hier eingetrosienen Nach
richten inganz anderem Licht. Bisher
hatte Europa über bie Vorgänge in der
Manbschnrei nur einzelne wenige Nach
richten erhalten, welche Rußlanb durch
gelassen hatte, jetzt sind aber eine Un
zahl Berichte ans Petersbnrg nach Ver
lin gelangt, oon welchen einige offtciell,
bie meisten aber privat sind, welche aber
inber Hauptsache übereinstimmen unb
barthun, baß bie Lage in ber chinesi
schen Mandschurei und an ber l«500
Kilometer langen Gren e zwischen China
nnd Sibirien viel gesäärlicher sür Nuß
lanb ist, als man bisher angenommen
hatte. Der Berliner Corresoondent ber
Associateb Pkeß hat in der rnisiichen
Botschaft in Berlin eine theilweise Be
stätigung der Angaben erhalten.
Ein Militäreschriststeller erklärt im
Berliner Tageblatt, bie ossieiellen rus
sischen Meldungen ließen erkennen, baß
chinesische regaläre Truppen, von Irre
gnlären nntersiliyh zusammen etwa
120,000 an der Zahl, im ofsenen Krieg
mit Rußianb begriffen sind. Sie for
derten nicht nur, baß bie Rassen sich aus
dem chinesischen Gebiet zurückziehen soll
— ten, sondern gingen, als diese Forderung
abgewiesen wurde, zum Angriss liber,
vertrieben bie Rassen, welche ben Bau
ber Eisenbahn-n überwachten nnb unter
nahmen Operationen gegen Harbin,
Blagowestchenik unb anbere rassische
Städte, welche sie beschossen. Was die
chinesischen Feinbseligkeiten aber so über
aus gefährlich macht, ist der Umstand,
baß die chinesen durch in jüngster Zeit
subjuusnsfsss D-d-«s0-- used Its-es hö
--.»---., .................. »-..- -..
Stiffnhrt nuf dem iEma-Flan auf eine
Strecke von 20 Werst vollständig beherr
fchen nnd den Rassen auf diefe Weile
den einzigen Weg abschneiden, welcher
fiir den Truppentransport offen ist, we
-nigfteng fp lange die Befestigungen nicht
erodert find.
Trotzdem die rnfsifche DepefchemCens
fur fehr streng ist, ist aus St. Peters
burg doch hierher die Nachricht gelangt,
daß Blngdrvestchensk von den Chineten
erodert worden war, welche in der ruf
slichechinefifchen Bank große Geldfums
men erbeuteten.
Alle Meldungen stimmen darin liber
ein, dnfz Rußland fich fest in förmli
chenr Krieg mit China befindlich betrach
tet, eiligst Vorkehrungen trifft fiie eine
energifche Campagne im nördlichen Edi
na, nnd daß es deshalb nieder in der
Lage noch Willens fein wird, unter die
fen Umständen nn dem Zuge non Tien
Tfin nach.Peking angemessenen Untheil
zu nehmen.
Die rnffifchen Streitkräfte, mlche an
der Grenze nnd im nördlichen China zur
Verfügung ftehen, werden auf W Ba
tailone Linie, 27 Bataillsne Neferne,
17 Regt-renne Kofaken nnd 17 Feld
Batterien angegeben, zufammen 78,000
Mann.
Der chinefifche Gefandte übermittelte
dein auswärtigen 5llnu ein Dekret des
regierenden Knifers Zwang Su, welches
der Gefandtfchnft von dem Bin-König
soc-n Nanking zugegangen mar. Dassel
-de ist ein langes Dein-neun das nn die
site-Könige erichtet ift und dieselben
san-seist, die emegnng der Borer zu un
:terdrlicken und die Fremden zu de«
kfchshem Es wird darin Bedauern iider
idie Ermordnn des Freiherrn von Ket
rteler und des-, spamfchen Ittaches nnd
. efprochen, der übrigen Mitglieder der
isefandtfchaft aber nicht Erwähnung ge
that-.
Ins Hamburg wird gerneldet, daß
cSeit-eilte Kettender von denn-irrtüml
kfchen Epnfulet in gemilan von Oe
beispnlieiflen unter der Unsinn-. Ort .
,
000 Mark unterschia en zu haben, per
hastet werben ist· spei amerikanische
Damen beauftragten im Jahre 1898
bat cansaiat; eine Erbschaft von Zoo»
000 Mark zu collectirem Da bte Da
men ihr Gelb nicht er iten konnten,
obgleich ein Theil bessei en bereits rai
iectirt Dort-en ist, haben sie sich an bie
Polizei gewendet unb die Verbastung
ersolgtc. -
Der deutsche Matten-Verein sirb am
I. August eine besondere Erpebitisn
nach China schicken, deren Aufgabe es
sein wird, die dortigen Ereignis-se unab
hängig von den englischen und anderen
Unternehmungen, veiche Nachrichten
sama-ein« zu berichten. Die Etpeditian
wird ans In bis 20 erren bestehen,
welche mit spparaten iir Feibtetegros
Nie, brabtiase Teiegraphie und Decie
grapben ausgerüstet sein werden.
Der von dem amerikanischen Bot
schafter Wbite emachte Vorschlag, die
Mächte sollten ch vereinigen, unt einen
systematischen regelmäßigen Verkehr mit
Peking herzustellen, ist im aus-artigen
Amt im sreundlichsien Sinne ausgenom
men worden. Der Botschaft-r erhielt
die Versicherung, daß Deutschland Alles,
was in seinen Kräften stünde, thun wur
de, um die Vereinigten Staaten in ihren
Bemühungen zu unterstiihem es wurde
ihm aber erklärt, es dürste gegenwärtig
unmöglich sein, einen solchen Plan aus
zuführen.
Die angebliche Depesche des amerika
nischen Gesandten Conger aus Peking
und alle weitere Versicherungen der chi
nesischen Behörden, welche die Depesche
bestätigen sollen, weiden in amtlichen
deutschen lvlKreisen mit großer Scepsis
ausgenommen. Botschaster White hat
dies den Behörden in Washington durch
eine Cabeldepesche gemeldet.
Die deutschen Zeitungen haben In der
verflossenen Woche viele editorielle Be
sprechungen und Nachrichten über die
politische Campagne in Amerika und den
amerikanische-r Handel gebracht. Die
Besprechungen sind in der Hauptsache
lobend gehalten, eine Ausnahme macht
nur die Frage des Jmpertoligntug. Da
zu bemerkte die Kreuz-Zeitung:
»Die Vereinigten Staaten befinden
sich fest in einer neuen Aera politischer
Lebhostigkeit und stoßen aus unerwartete
große hindernisse und Schwierigkeiten,
welche ihnen oiel Sorge machen, welche
aber tn Eile weder beseitigt noch über
wältigt werden können. «Soreadeag
litten« ist ein theuerer Luxus. «
Der Streit ber Frachtoerlnder in
Hamburg nimmt größere Dimensionen
an. Die Arbeitgeber haben heute wie
der 2000 ausgeschlossen, weil sie sich
weigerten, an Stelle gewisser Streiter
tu arbeiten. .
Der internationale Weber-Congreß
hat mit einem ziemlichen Fiasko geen
oigt, und häufig zeigte sich Disharmonie
zwischen den Delegnten aus England
und denen oom Eontinent. Die conti
nentalen Delegaten ergwangen die An
nahme einer sogiolistischen Resolution
bezüglich der Mittel zur Besserung der
LLage der Linn-Arbeiten indem sie noch
«Ratianen absiimrnten und dadurch die
Engländer in die Minderheit brachten,
obgleich die englisches Delegaten mehr
als doppelt so viel Arbeiter vertraut-,
als alle anderen Nationen zusammen ge
nommen. Die englischen Delegaten
sprachen sich schars gegen die utopischen
Pläne der Continentalen aus und be
haupteten, ihre Vereinigungen wären
Gemerlschasten pure anrl sim lo und
wollten sich nicht in Politik mitchen
Der nächste cangreß soll im Jahre 1902
in Ziirich abgehalten werden«
Ver Fleischermeisier Hoffmann in Kos
nitz, welcher der Ermordung des Gam
nasiasten Ernst Winter angetlagt war,
ist freigesprochen worden.
Die Grafin Schleiden, eine der Vor
kämpserinnen für Frauenrechte in
Deutschland, welche auch eine Zeitung
im Interesse der Bewegung redigirt, ist
aus dem Gesangniß entlassen worden,
in welchem sie aus die Anklage der
Brandftistung einen Monat lang ge
sessen hat«
Kaiser Wilhelm bat einen werthvol
len Preis für die Herstellung einer prak
tisch brauchbaren Gliiblampe, die als
Brennsioss Spiritus verwendet, ausge
W«
Fürst Derbert Bist-tara bat das große
Gut Barth-est bei sdemarschen im Re
gierungsbezirl Sch essvig getauft.
In Deutschland ist man allgemein
enttsuscht über die von der Regierung
der Ver. Staaten den Ebinesen gegen
über eingeschlagene Pilitik. Ueber die
sen Punkt sagte das Berliner Tageblatt:
»Den Chinesen rst ei bereit gelungen,
unter den Möchten Mein-in verschieden
beiten hervorzurttsen. D e Regierung
der Bereintgten Staaten scheint entschlos
sen zu sein, schon seht eine Stellung ein
zunehmen, welche von dern Coneert der
Mächte ganz gesondert ist· Wie der
amerikanische Admiral oor Takn seine
Mitwirkung verweigerte, so scheint Pra
sident Mckinley seht zu beabsichtigen,
dem gemeinsamen Vorgehen der Mächte
zur Wiederherstellung der Ordnung in
China zu opponiren, Alles Beweise, daß
die Chinesen thatsathlich die geriebensten
Diplornaten der Welt sind.«
Der del-note Staats-traun nnd Pak
tarnentarier, Freiherr oon Manier-sieh
ein Mitglied der konservativen Partei,
ist gestorben.
Rußlands
Rußland steht am Vorabend eines
großen Kampfes. Eine Streit-nacht
von 45,000 Soldaten befindet sieh von
Odessa nach China unterwegs
Es herrscht die größte Instegnng und
Unruhe in der Armee nnd in der ganzen
Nation. Die Presse sardert sosortigen
Krieg, um den Tod des Gesandten oon
Gieri zu rächen.
Die Inansrhurische Eisenbahn, roelrhe
eine Länge oon 1,500 Meilen hat, wird
bald vollständig zerstört fein. Ihr
Bau bat bis jetzt schon 100,000,000
Rudei (851,500,000) gekostet. Die
Arbeiter, welche an derselben beschäftigt
waren) 21p,000 Chinesen und 6,000
Rassen, sind auseinander getrieben wor
den.
Der Correspondent der Assoc. Presse
bat erfahren, daß« Rnßland geneigt ist«
nach der Riederioerfung des Ausstandeg
der Bot-er die neue chinesische Regierung
zur Zurückekstattung ded verlorenen Ca
pitalQ welches in das Unternehmen ge
steckt war, anzuhalten.
Großbritannien.
Der chinesische Geiandte in London
that Sonntag den ungewöhnlichen
Schritt, für diesen Tag dem auswärti
gen Amt einen Besuch ubgnstattem Da
Lord Salidbury abwesend war, hatte
der Besuch kein besonderes Resultat, die
Wichtigkeit desselben kann man aber
aus einem Jacervietv des Sekretärs der
chinesischen Gesandtichatt, Sir Palliday
Macartney, entnehmen, welcher endlich
eine Art von persönlicher Verantwort
lichkeit üdernomrnen hat.
Sir Halliday gab zu, daß die Ver
bindung mit Peking thatfachiich wieder
erdssnet sei und daß stündlich Depeschen
ded dritischen Gesandten in Heking, Sir
Claude McDonald, im aus-artigen
Amt eintreffen könnten. Er sprach die
Hoffnung ans, daß die Schwierigkeiten
daid beseitigt fein und die chinesifche Re
gierung des gesehlosen Elements Herr
werden würde. Seiner Ansicht nach
hätten die Amerika-ret- den vernünftigs
sien Standpunkt eingenommen. Man
solle China nich-i salsch beurtheilens
Gegen den Verdacht, daß Li Hang
Chang uniaatere Absichten bege, prote«
stirte der Sekretär esergisch und erklär
te, daß alle Meidnngen von der Persidie
und Verklitberei des Carl Li vollständig
jgrundlos wären.
f Was die Aussichten in den südlichen
Pksviszen Chittas betrifft, gab der
Selretlir zu, daß dort kleine Ausbrüchi
vorkommen könnten, dieselben würden
aber nicht gefährlich sein und die Euro
päer würden in den Vertrag-helfen recht
sicher sein. Das lange Ausbleiben alles
Nachrichten erklärte er dadurch, daß di
Rebellen wahrscheinlich die Telegraphem
drahte durchschnitten und die Straßen
blockirt hätten.
Den Erklärungen des Setretilrs des
chinesischen Gesandtschaft zufolge dürfti
die Lösung des großen Rüthsels also in
den nächsten Tagen erfolgen. Tron
dern glaubt in ganz England Niemand,
daß die angeblichen Depeschen und Edit
te der chinesen etwas Anderes sind, als
Iusslüchte, urn den wahren Stand der
Dinge so lange wie möglich geheim zu
halten, und Vergeltung-maßregeln zu
verhindern, in der Hoffnung, zwischen
den Milchten Zwietracht zu filen
Atn Samstag Morgen lag ein dichter
Nebel über dein irischen Canal und in
demselben bohrte der Dampfer »Einn
pania« oon der CunardsLinie, welcher
von New York nach Liverpool unter
wegs war, die Liverpooler Bart »Ent(
bleton«, die auf dem Wege aus Neu
Seeland war, in den Grund. Die
«Embleton «, welche in der Mitte deg
Schiffes getroffen wurde, wurde entzwei
geschnitten und sank sofort. Von der
Besabung wurden sieben Mann gerettet,
man fürchtet aber, daß Uv Personen,
unter ihnen der Capitsn, ertrunlen sind.
Die »Campania« wurde ain Bug be
schädigt, sefte aber ihre Fahrt fort und
erreichte H Stunde später sicher den
Hafen Liverpool.
Aus Belfast wird non einer anderes
Collision gemeldet, welche zwischen den
lokalen Passagierdarnpfern »Dromedary«
und »Alligator«, außerhalb von Belfafl
Lough stattfand. Dabei find fünf Pas
.faaiere nin’s Leben aelonnnen und 30
mehr oder weniger schwer oecleht wor
den, einige so schwer, daß Ampniotionen
nothwendig sind. Es befanden sich
600 Passagiere ans den beiden Dom
psern und schreckliche Seenen spielten sich
bei nnd noch der Eollision sb
Bio gestern Morgen lagen keine Nach
richten vor, welche neues Licht aus di(
käthselhoste Lage in China wessen. Dei
chinesische Gesondte hat in London zwei
dringende Depeschen on die Regierung
in Peling und an den Direktor der chine
sischen Eisenbahnen und Tele raphen ge
sendet, in welchen er die Not vendigkeit
betont, die telegraphische Verbindung
wieder herzustellen, um den Mächten du
Gewißheit zu geben, daß ihre Gesand
ten wirklich noch tun Leben nnd nicht in
Gesohr sind. Bis solche Beweise abet
vorliegen, wird kein Mensch glauben,
doß die Chinesen es mit ihren Nachrich
ten imsrichtig meinen, sondern anneh
men, daß olies nur Anssiüchte sind.
Bezüglich der Mission Li Hang
Chongs gehen siele Gerüchte um, diesel
ben sind aber nicht werth, ermahnt zu
werden.
China.
Ins Shanghai kommt die Meldung,
daß die Kaiserin-Wittwe nnd der Hos
nach hsian Fu in der Provinz Shan Si
set-legt worden ist, wo große Vorrätht
von Reis angehäuft worden sind, unt
daß alle Vorkehrungen dafür getroffen
worden sind, dnß die noch übrigen Vice
Ksnige sich gegen die Fremden erklären
sollen.
Dies stimmt wenig mit der Nachricht
ans Chr Foo überein, wonach den Chi
nesen nach dem Fall von Tien Tsin dei
Muth so sehr gesunken sein soll, daß sie
ntn Frieden bitten wollen. Ferner wird
gemeldet, daß verschiedene Versuche ge
macht worden sind, Botschaften nach Pe
king zu senden, daß dieselben aber, so
viel man weiß, erfolglos gewesen sind
und fügt hinzu, es ginge wieder dog Ge
rücht tim, die Rassen hätten non Norden
aus Peking erreicht. Es ist nicht mög
lich, festzustellen, ob diese Gerüchte be
gründet sind, sie mögen aber auch nur
den Zweck haben, Zeit zu gewinnen
Ins Shangbai wird gemeldet: Ob
gleich die chinesischen Beamten alle Kennt
niß von den schrecklichen Metzeleien ha
ben, die in Peking vor sich gegangen sind,
find sie doch durch Eid zum Stillschwei
gen verpflichtet, in der Hoffnung, es
werde gelingen, Verhandlungen mit den
Mächten anguknüpsen, die miiitiirischen
Vorbereitungen zum Stillstand zu brin
gen und die Sache zu oerschleppen bis die
erfie Hitze sich obgekilhlt hoben wird.
Aus St· Petersburg wird gemeldet,
daß der Vormarsch von Tien Tsin nach
Peking beginnen wird, sobald die Nach
richt eintrifft, daß der russische General
Linetvitsch ans Wladiwostock mit einem
vollständigen Armeeeorps nnd einer gan
zen Artilleriebrigode den Marsch nach
dem Sitz der Feindseligkeiten angetreter
hat«
Li Hang Chung ift jetzt in Shangba
auf feiner Reise von Canton nach Pe
dking eingetroffen und von den dort resi
" dirend Konsum der Mächte zielt-r tilj
empfangen worden« Man weiß ebet
nicht recht ob man dem alten Fuchs trau
en darf aber nicht. Jst er Freund odet
Feind? so fragen sich die Herren und fi
möchten ihm ja gerne als Freund trauen
Da sie sich aber selbst nicht trauen, st
getrauen sie sich auch nicht, einem Chine:
sen zu trauen und wenn er noch fo frem
densreundlich thut, denn er könnte je
ebensogut im Complott mit den Boten
sein wie es augenscheinlich die chinesischi
Regierung, die es im Osfenen mit der
Mächlen und tm Geheimen mit den Bo
rern hält, ist, und dann im geeigneten
Augenblick die Freundschaftsmuske ab
merfen Deshalb das Mißtrauem
Südafrlla.
Der Burengeneral Dewet bat Lori
Roberts Verkebrslinie unterbrochen unt
einen englischen Prooiantzug sowie 20(
Hochlander abgefangen.
Den-et hat sowohl die Eisenbahn wi(
die Telegraphenoerbindung Lord Ro
berto unterbrochen. Die betreffend«
Meldung kam von General Forefter:
Waller aus Capstudt und war vom 22.
Juli daiitt. Diesem hatte Genera-!
Knor aus Kroonstadt vom 22. Juli ge
meldet: Broadwoob sendet mir von
Honingfpruitt folgende Meldung durch
einen Depe chenreiter: Bin dem Com
mando seit em 16. Juli gefolgt. Hat
te am lu. fcharfes Gefecht bei Paltniet
fontein. Wurde an der Verfolgung
durch die Dunkelheit verhindert. Stief
auf 800 Burem Unsere Verluste sint
5Tobte und 76 Verwundete. Treffi
heute in Vaalkrany ein. Werde mor
gen nach Roodevastation gehen. Schil
ten Sie Proviant und 3000 Mann und
Pferde und Nachrichten über die Bewe
gungen des Feindes. Jch glaube dag
Commando der Buren besteht aus Zooc
Mann. es bat 4 Geschütre und ift km
FPräsident Steijn und beiden Dewets be.
gleitet.
Die Eisenbahn. und Telegraphenlinic
nördlirh von Honingsspruit, sowie di(
Teiegraphenlinie nach Pretoria üben
Potschessiropm sinb unterbrochen. Nack«
meiner Ansicht hat Den-et die Eisenbahn
überschritten anb zieht nach Norden.
Baden - Pomell meidet: Magatt
Faun, 22. Juli. Die Obersten Are-4
nnb Lushington trieoen mit 450 Mann
1000 Buren aus einer starken Positior
und brachten ihnen starke Verluste bei
Wir hatten 6 Todte unb 19 Verwande
te.
Broabwapb meidet, daß er 4 Wage
ber Dewet’sthen Abtheiiung wegnahm
Er wartete bei Bredesort (25 Meile
süböstlich von Pothjefstroom am Vaai
aus Little’s Brigabe.
Inland.
Jn Washington langten am Samsta
zwei Depeschen von chinesischen Beamtei
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und eine von dem Admiral Remey aus
’ Taku an. Die Meldungen, welche von
chinesischen Behörden stimmen, gehen
’ dahin, die Nachricht des amerikanischen
Gesandten Canger aus Peking zu bestä
E tigen, die Depesche des Admiral Remey
brachte aber die höchst unwillkommene
Nachricht, daß die internationale Streit
macht ihren Vormarsch nach Peking nicht
oor Mitte nächsten Monats antreten
würde. Diese Verzögerung ist den Be
amten in Washington unbegreiflich denn
sie sind der Ansicht, daß die Truppem
macht, welche jetzt in Tien Tsin und Taku
versammelt ist, stark genug ist, um unter
einem muthigen Führer den Marsch nach
Peking erzwingen zu können, wenn sie
auch dazu von ihrer Verbindungslinie
sich trennen müßte, denn sie könnte es
den Verstärkungen, welche aus aller Her
ren Länder in Taku in der nächsten Zeit
eintressen müßten, überlassen, die Ver
bindung wieder herzustellen.
Jn Washington ist inan nun der An
sicht, daß nur zwei Schlußfolgerungen
zur Erklärung der Unthätigkeit der Be
fehlshaber der sremdländischen Truppen
in China möglich sind. Entweder sind
die eurooäischen Regierungen so fest da
von überzeugt, daß ase Fremden in Pe
king bereits getödtet sind und daß des
halb ihre Befreiung nicht mehr möglich
ist, in Folge dessen Eile nicht Noth thue,
oder es besteht unter den europiiifchen
Mächten eine Spannung, welche jeden
ernttlichen Versuch zur Rettung der in
Peking eingeschlossenen Fremden unmög
« lich macht. Farbe wird dieser Ansicht
dadurch gegeben, daß die Mächte sich bis
T jetzt noch nicht darüber haben einigen kön
nen, wer die Eroedition nach Peking als
Oberbesehlshaber führen soll.
Der Wortlaut der Depefche des Ad
miral Reinen bezüglich der Bewegung der
internationalen Macht ist nicht bekannt
gegeben worden, es war den Behörden
sogar sehr unangenehm, daß überhaupt
an die Oesfentlichkeit gekommen ist, daß
einr.Depesche eingetroffen ist. Um genau
über den Stand der Dinge Aufklärung
I zu erhalten, hat Sekretär Lang den Ad
l nriral durch ein Cabelgramm ersucht, die
genaue Zahl der fremdliindischenTruppen
anzugeben, welche sich aus chinesischem
Boden befinden und dabei die verschiede
nenNationalitäten auseinander zu halten.
General Chaffee soll in ein oder zwei
Tagen in Naaasaki eintreffen und dürfte
in etwa einer Woche in Taku fein. Man
hat in Washington die Vermuthung aus
gesprochen, daß General Chassee im
Nothfall allein mit den Amerikanern nach ·
Peking ausbrechen würde. Einige Visi
ziere im Kriegs-Departement sagen, er
wäre gerade der Mann, einen solchen
Schritt zu unternehmen, andere Qfsiziere .
erklären jedoch, ein solches Vorgehen
würde Selbstmord sein, selbst wenn die
Briten die Amerikaner unterstützen soll
ten
Präsident MrKinleh hat eine Bot
schast von der chinesischen Regierung er
halten, welche, wie es heißt ein direkter
Appell ist, er möge seine guten Dienste
leisten, um der chinesischen Regierung
aus der üblen Lage zu helfen, in welche
sie durch die Rebellion der Bot-er und
die daraus resultirende seindiiche Hal
tung der Großmächte gekommen ist. ’
Die in Chicago ansässigeu Chiueseu
sind iiber die aus verschiedenen Theilen
der Stadt einlausenden Berichte, daß die
Caucasier durch die Meldungen aus Chi
na aufgebracht, die chinesischen Gemüse
gärtner und die chinesischen Wäschereien
thatsächlich boycotten, sehr beunruhigt.
Wu Sang Let, ein Bankier in China
town und wahrscheinlich der reichsie Chi
nese in Chicago, sagt, daß vier chinesi
sche Wäschereien in der lehten Woche den
Betrieb eingestellt haben und die anderen
eine Einbuße in ihrer lKundsrhast um
etwa 50 Prozent berichten.
Das Posidepartement in Washington
hat angeordnet, daß vorn l. August ab
freie Vriesabiieserung in ländlichen Di
strikten von Waupun, Wis» Fremont,
Neb» und Farmington, Hamburg, Ver
inontoille und Springsort, Mich., einge
siihrt werden soll.
Das dritte jährliche Sänger-fest des
Indiana und Ohio Sängerbundes, wel
ches am Montag in Jndianapoiis in
Gortsepung auf Seite 8.)