Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, July 06, 1900, Sonntags-Blatt, Image 10

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    Mistet Edii t, das Trätvwelle is
doch nit so iesi wie ich gedenkt hen un
bifeids das-, hätt ich lang nit so viel
, ,Ttubel. wann ich mit mich alleins
« « bät-. aber die Wedesweilern, die duht
äckte wie e Bebt-je Jch kann Jhne
soge« wann die Ttihn not emol ge
stasppt bot, dann hoi se schon fascht die
Fiß kriegt. Dann hoi se gejammert:
O mei, o mei. es- wetd doch nicks ge
sät-send sein, "och, wann mer bloß kein
Eckzideiit hen.«« Die annere Pfiffer
" Kfchets ben off kohks gelacht un ich hen
mich gefuckfi wie alles. Ei tell jah, se
bot sich angestellt, als wann mir e nah
merrid Koppel wäre —- in allem so
uneckfpietienzL Bei Schimmenie, ich
fin doch schon ganz alleine geträwwelt.
awwer ich hen mich nie nit so fuhlisch
benomme. Mer hen so ebaut de balwe
Weg qemacht gehabt, do hot die Ttehn
auch widdet gestappt. Der Kondokter
·— hot ebbes gehe-setz awwer ich hen nit
ausmache gekökmt, was es war. Die
Wedesweiletn, die ist faschi krehsig ge
worde« bikahs se hot gedenkt, mer
müßte in e annere Trehn gehn un un
ser Ttehn deht gar nit nach Neijork
gehn. For sie zu fattisfeie, hen ich
mich bei ein pon die-Kondoeitersch be
fragt un der hot gesagt, mer dehte hier
zwanzig Minnits stappe, daß die Pafi «
fmfchets ihr Dinner in den Restau- «
tatst nemme könnir. Wie die Wehes- «
weitern das gehört bot, do bot se bef- s
set gefiehlt awwer dieselbe Zeit sagt-»
" «se, mer könnte doch ganz gut unser I
Dinnet hier nemme. Jch hen qefagt, -
ich dehinit fiebli ek.bes zu esse un iio »
bebt auch denke, es wär besser« wann F
mir in unser Kehtsch bleiwe cebkcx f
Well. die Werezwcilern bot awwerk
ihren LEll-Title hen wolle tm do sin mer E
-dcmn eruus Un sitin den Rest-ankam ·
for e Dinner zu nemme. Mer den e I
ganze Latt Stoff ron alle Fieindii
- s kriegt, cwwer es war nicks dabei, wo «
ich qegliche ben. Die Wedeöweilem
Kot eingehaue, als wann se in Drei
- Woche kein warme Löffet im Leib ge
habt«häit, fe hoi wahrscheinlich ge
denkt, se müßt for das, was ich zu we
nig gesse heu, uffmachr. Autseit is in
einem fort e Bell gerunge werde un
die Kondocttersoh den alle moaliche
Stoff gehallerL Es sin immer Pas
senschers komme Un annere sin fort, so
- daß alle Piätz immer voll gebliwwe
sin· Wie mer mit Esse horch ware, do s
sin mer widder in die Hahl ganae un
sin reiten-ca in die Trehn eingestiege.
Awwer denke Se nor ernol, mir tken
unser Bäcketsch gar nit mehr gesunne.
Die Wedesweilern die hot angewroe,
als wann se ihren beste Freind verlore
hätt. Jch sin schuhr, ho: se aesagt,
Jemand hot unsern Stoff gestoL-le.
Mer müsse reiterveg en Riepohrt ma
che. Un do hoi se widder aus die
Kohtsch eraus gewollt. Jch hen awroer
gesagt: »Bischt du krehsigZ willscht
du« daß mer unser Trehn misse? Mir
wer’n unser Dingses schon widder
kriege. Biseids daß, is niemand for
zu blehme, als wie du selbst. Mer
. hätte io sitze bleiwe könne. Jch hen
gleich gesagt, mer wolle nii aus die
Trehn. Do hot se sich dann hingehockt
un hot gergreinL Ach du liewer
Gott! hoi se gesagt, in mei Sätschel do
ware all mei schöne Neitgauns, wo ich
mich erscht kriegt gehabt hen, un all
mei schöne Unner —« »Schottab!«
hen ich gesagt, »wann dich Jemand
höre duht, dann wer’n mer noch aus
gelachi.« Dann hol die Wedesweilern
gar nicks mehr gesagt. Jch hen gewun
nerl, daß gar keine Pässenschers in die
Kohtsch komme fin. Es wär doch
sonnie, wenn gar niemand nach Nei
Jork reise behi. Dann hen ich auch
gedenkt, die zwanzig Minniis müsse
doch schon längst iwwer sein. Ich hen
ans das Fenster geguckt un do is grad
en Switschmann komme. Den hen ich
gefragt: »Seh, Mister, gehn mer
ann noch nii bald ehett?« Do hot der
sper e arig surpeeisies Gesicht ge
macht. Er sagt: »An-hin denn eheM
wie komme Sie dann in die Zahl-, en
uihau?« Do hen ich schon angesange
zu items-ele. »Wei, mir wolle doch nach
.- M Iprl un hen hier bloß gestappt,
Hi » see Meiner zu nemme.« Do hat er ge
J -, » W, daß ich gedenkt heu, et wär lech
-«’ ( W Unwide. »Ja, Lemnos hol er ge
z- W die Techn, wo Sie zu belange, j
Ue is schon zwanzig Minniiö zetick s
« ehe-fahre un die Titeln-, wo Sie drin
« By die W erseht morge Feiih un in
»z» » «" M-Deipe6sschm sei-i tm ersann I
Erz-il W, daß S- so schnell wie i
J Ost-I kame, dann muß ich
nasche m- Ste ver-u ge- ;
M Drian awwer es
Mit Mk VII Ue M Switichs
W un die .Wioeilern un die
neu-se Irrt-. ’tt eM Ame-see
es bot ins z tet t sit get-ahn.
W- hen ernten gemllßt tat-es is nor e
gutes Ding se, baß mir unsere
s Lichts-»in un rPaetet gehabt he- un
auch noch e wenig Gelt-. Do hen mer
denn pie nächste Trehn nemme thue
un vke Kompenie ilsot e Tellegrämrn
nach die nächste Steh chen geschickt, daß
se unser Bäcketsch halte« solle, bis mer
käme, sor nach zu sra e. So hen mer
dann widder e wenig er gesithtt Un
eö war gut, daß die nächste Trehn schon
bald komme is. Do sin mer mit un
die Wedesweitern hot sich schon widder
um ihr Sätschel getruweth Jud meht
mze sic. hcn ich gesagt« Un ich hen ge
; mischt, ich wär mit mich allein gange.
; brinhs so viel Truwet hen ich nit eck
J fpecktet. Wie mir an die nächste Steh
: schen komme sin, do hen ich oss kehrs
; nach die Sätschels intwciert un do hen
! ich ausgefunne, daß unser Bäckctsch
setz-on nach Nei Jort geschickt is worde,
- bikahs das Tellegrämm is zu spät
komme. Jch hen dann reitetveh nach
z Nei York tellegräst, daß mer dort for
; unser Such kahle dehte un dann is der
k- Tripp mitaus Eckzident weiter gange.
f Wie mer in Neijort antomme sin, do
I bot die Wedesweisern awwer Auge ge- ’
E Macht. Se hot gar nit ecksvecktei ge
k habt, daß es so e große Zittie is. Lsfi !
s Kohrs is se auch wieder nörwes ge- !
E worde un ich den gedenkt, mir besser l
T qehn gleich un kriege uns unser Tictet
for das Boot. Mee ben uns e Hätt
aenomme un in kurze Zeit fm mer auch
da gewese. Wie ich an die Ticket Ossis
komme sin, Un for die Ticketg gefragt
’ den« da sagt der Zeller zu mich: »Dir
sin ich awtoer cirig sarrie, Mäddem,
. das-»ich Jhne nit etammedehte kann,
awwer wann i--e nächste-B Jobr noch
emol komme wolle, dann tann ich meh
bie ebbeå for ane iman Ich EW
dann erfahre, daß alle Plät; qenomme
ware. Da, do besc mer die Bescheerung
aebath Well, hen se schon emol en
Ochs, wo so mäh war, daß er mit seim
Dummlopv dorch e Brickwabl gewollt
bot? Das is, was mitmich die Mätter
war. Jn mein nächste Schreibebrief.
verzebl ich Ihne, was noch weiter ge- «
bäppend is.
Mit beste Rienahrds
Lizzie HanfstengeL
—.-- - --.·.·
Sobeiqda’e Schlamm-unten
Humorcsrste von Franz siurz.
Sie war eines Tages zum Kurdirets
tcr artommen :an hatte ihn allein zu
sprechen gewünscht
Der empfing Die junae Dame v
wahrhaft junonischer Erscheinung se
zuvortommeno
»Herr Direktor,'· begann sie ebnes
Irmsuxwkifz »ich möchte em- Zwist
vc«1stelluna arrangircm Zu wohltbäkiJ
gen-. Zwecke natürlich, denn um Gelt-;
zu spisten habe ich Gott sei Tant nicht ?
ncthtzpentzicv Allerdings müßten Eies
mir den Saal Unentaelitich zur Ver
sikgnng stellen und die Retlametosterx
tragen. Daß ich etwas leisten kann,
dürfte Jhnen vielleicht bekannt sein.
Dtenn früh-er nannte ich mich Sol-ei
a a.'«
i
In
eg
OJL
»Ah, sowohl, meine Gnäoiae. JU
entssnne mich. Und in der That, Ihr
Plan hat etwas für sich« Zwar hatte
e: nie von ihr gehört.
»Sieht man, daß Las Publikum mit
der ersten Vorstean zufrieden ist, so
trill ich gerne au noch eine zweite ge
ben. Mach-en Toir’å?«
»Wir machen’5. Wann soll die erste
stattfinden?"
»So-gen wir Freitag und die zweite
am Sonntaa.«
»Abaemacht. Haben Sie vorläufig
nceinen besten Dant, gnädige —.« Sie
lächelte.
»Jetzt nenne ich mich Madame d
Cheriac.« -
Dann rauschte sie hinaus.
Mit dem größten Eifer betrieb der
Herr Kurdirettor die Vorbereitungen
Die Billets gingen reißend ab.
Jm Saale des Kurhauses hatte man
eine Kleine Bühne hergerichtet. Hier
traf Madame de Cheriac ihre Vorbe
reitungen, wobei ihr ein reich unifor
nkirter Diener behiililich war. Denn
eine Za erin muß Hülfe haben.
Ein a gemeines Ah des Erstaunen;
ging durch die Vetsammlunm als sich
an: Freitag Abend der Vorhang Hob,
und sie aus der Bühne, die phantastisch
ausgeputzt war, erschien. Sie hatte
ein reiches orientalisches Kostiim an,
das ihre Figur köstlich hob. " Elegant
und fließend sprach sie dabei und was
ihre Zauberstiickchen um so riithselbai
ter machte, war schon der Umstand, daß
sie nur mit bloßen Armen arbeitete,
Armen, so blendend weiß und edel ge
formt, daß die Herren von einem Ent
ziicken in’s andere fielen
Es war denn auch ein nachhaltiger
Erfolg. Und am anderen Tage konnte
der Kurdireltor lonstatiren, daß nach
Abzug der Unkosten immerhin noch
ein«-a 1000 M. zum Besten der Armen
übrig blieben. —
,.Und Sie, meine Gnädige, wollen
auch nichts von der Einnahme des
mrrqiaen Abendle
, »Ich habe Ihnen schon gelegt daß
reh des Geldes nicht bedarf, um leben
zu können. Auch die morgi Ein
nahme soll nur fiie die Armen ein.«
»Soleher Edelmuth ist selten.«
»Warum soll ich? nicht? Jch lengne
nicht« seither war i froh, mit diesen
Kannst-Eckchen mein t verdienen zu
können, diz mich here de Ehe-eine lee
ben lernte. heirathete. starb und Intel
s» sue Meinigen Sei-in seines der-abgen
n §
einiebtn Idee hier und da sont-i
dann die alte Liebe WGIMEMK
tiber mich umsonst will ich nun nicht«
arbeiten so sollen wenigstens die Ar
men etwas davon haben.«
Tisch safe Ia, solcher WORK ·
Tit-d ga ant titßte er ihr die Haut-.
Wieder isi die Creme der Bade-Ge
ellschaft versammelt und sol t den
Vorsithrungen oe·r berückenden zubri
ada. Außer-Programm hat sie nun eine
ganz besondere Ueberraschung an e
litndiat: »Der Geheime Kessel, ie
Wunder des Orients. « - «
·Darf ich die verehrten färrschasten
vielleicht um einige Ringe, rmbiinder ,
und Uhren bitten-? Je mehr, utn so i
besser-. Sie erhalten alles gleich und
unversehrt zurücl «
Neben der Coulisse halb von di-ser l
E verhüllt, steht ein viereckiger Kessel aus
; einem Dreifusz. Sie selbst nimmt ein
J arofxes Tableti und steigt hinunter in
den Zuschauerraum Und Jeder beeilt
sich, der schönen Zauberin einenWerth
gegenstand auf das Tablett zu legen.
»Bitte meine Herrschaften, je mehr,
um so besin, « lächelt sie. Und immer
mehr häuften sich die Schmuckftiicle.
Nun ist sie hinaufgestiegen und legt
Stück für Sliicl in den großen Kessel
links. Mittierweile hat ihr Diener
auch einen ähnlichen auf die rechte
Seite gesetzt. Sie nimmt nun ihr
Zauberstäbchen Plötzlich verdunkelt
sich halb der Saal, ein kleiner Spring
brunnen sprüht auf der Bühne auf,
rotber Dampf wühlt sich aus zweiAm
bhoren hervor, einensüßlich berau
fchenden Geruch verbreitend, Dampf,
der zeitweise die Gestalt der Zauberin
aanx und halb verhüllt, sie in dem Ge
heimnißvollen nur noch verführerischer
erscheinen lassend. Athemlos suchen
die Zuschauer die Vorgänge wahrzu
nehmen. Jetzt plöhlich verfluchtet sich
der Dampf das Wasser fällt und die
elektrischen Lichter verbreiten auf s
Neue einen hellen Schein. Da liegt
Sobeiada malerifch auf einem Ruhe
bette, ohne sich zu rühren noch zu re
aen. —- ——- «
Als das aber siinf Minuten an
dauert, ohne daß Leben in die Ge
italt loniini ohne daß oben sonst et
was vor lich gehi, wird man unruhig.
Da wird doch tein Unglück geschehen
sein? Der Herr Kurdirettor llettert
selbst auf die Bühne, um mit einem
Ausschl-ei dazuftelkew Nicht Sobeiada
ift’g, die da tiegi, sondern —- eine
Puppe in ihren Gewändern. Hinter
den Coulissen lein Mensch, nur dort
das Fenster, das direkt in den Kur
aarten führt, steht auf. Und da an
dem aeieirnnißvcllen Kessel fehlt die
hintere Wand unt er ist leer, leer —
Die schue Zauberin hatte sich alle
We ttleaegenstiinde neben lassen und
war wahr-end die Zuschauer dureh die
aehcimnißvcllen Ereignisse auf der
Biihne gefesselt wurden, unbemerkt mit
allem durch das Fenster verschwunden
Ja, der Kurdiaeltor war einer ganz
cbgeieiknten Gaullerin in die Hände
aeiallen und ob man auch sofort die
Polizei benachrichtigte, man hat nie
mehr etwas von ihr gehört. Dieser
eine Tric hatte ihr ein Vermögen ein
aebracht lind es war zu aefährlich, ihn
nochmals zu wiederholen.
..-.. ...-..—.......,...-.......
Drei Prophezeiiiungen
tiieiiiiiiirsrciij ein-i Ili. dii Poiitcivirc dr
Den-en
Der Solon Lohn Blessington’5 ver
einigte seiner « it Alle-J, wag London
on literarische oder politischen Be
inbmtlziiten des highlife zählte. Eines
Tages empfing die Herrin deo Hauses
von einer iyrer Pariser Freundinnen
einen Brief, in welchem ihr eine junge
Franzofin empfohlen wurde, die mich
England gegangen, uni dortwie ge
heimnifzvolle Kunst, der Fräulein Le
ncrmond ihre Berühmtheit verdantte,
zu üben. An dein Tage, an welchem
diese moderne Pisthia sich isei der noch
gestellten Aristotratin vorstellte, bei-in
ren sich in deren Solon drei Freunde,
die, allerdings unter verschiedenen Ge
sichtspunkten bemerkenswerthe Per
sönlichteiten waren.
Lohn Blesfington beschloß, sofort
die geheimnisvoller-. Kräfte der jungen
Wahrsagerin zu prüfen. Sie führte
sie in den Solon, stellte sie ihren oeei
Gästen vor, setzte diesen auseinander,
wer die junge Dame sei, und fragte
Nene schließlich, ob sie geneigt wären,
sich wahrsagen zu lassen. Die drei
herren erlliirten sich sofort dazu be
reit, und die Empfehlene der Lady
Blessington prüfte nacheinander auf
merksam deren Hände·
»Sol! ich Jshnen von Ihrer Ber
gcngenheit oder von Ihrer Zulunfi
sprechens« ergte sie nach einigen Mi
nuten tiefen achdentens.
»Oh. unsere Vergangenheit leniien
wir, so en Sie uns lieber. was uns in
der Yo e bevorsteht,« rief der Jüng«e,
ein iib cher junger Mann niit blei r
Gesichtsfarbe, großen glänzenden Au
gen und einein von langen s weit, en
euren eingerahinten, bartlo en -
icht. »Aber zunächst,« siigte er hinzu,
»so en Sie uns, ob Sie uno kennen?m
» ch bin erst diesen Morgen aus
Poe Z angekommen nnd hab; Sie nie-·
mais gesehen-«
»So reden Sie schnell,« sagtH der
jun ann.
»Ein Sie, mein han« erwiderte -
die » · Dame, indem sie seine d
in die i nahm« »Mit-e ich nur nie-.
i; M n glücklich leben håehbetagt
us . Schmerzen Mii. ie wer
den ei jedoch sur einein Wunder ver
danken. das Sie miv eines Ihm Mii- «
» k
...-.-..-».-..«. » . ..«--.-..-—- , -.» , ... ..--....«-.
Zie- ask-i »in-n W
Todzönt ehe.i.« f W
nte Inn-eng mein Fräulein«
sagte rer nachdentlich gewordene cn e,.
Mann. Siheegriss daraus die .
des zweiten Gastes der LCU « ing
-ton. Iswae diet ein Menn · t sie- .
Heu seinen, einem sehr NR Oder
s örper, einem sinsieren, d « Gesicht
und sast glanzloseeu todten Augen.
c- in großer Schnurbartließ in then den
- Fremden erkennen Er war sehr sau
ber gekleidet, aber sein abgeschrrdterOR
hältni e. Dieser Umstand war wohl
Ueberrfa deutete aus beschränkte Ber
die Ur achr, daß die junge Wahrsage
rin mit schlecht verhohlener Ueberrasch- :
ung ausrief: »Oh, Mylady« Sie wer- J
den iider mich lachen! Was ich in den
Händen dieses Deren lese. scheint mir
vollständig adgeschmackt.«
»Mir heraus damit.« unterbrach»die
finster dreinschanende Persönlichkeit
»Nun, mein Herr, ich kann Ihnen
mit einem Berg des großen mal-schen
Dichters antworten: Mai-beid, Du
wirst herrsclen. . . Ja, mein Herr,
Sie werd-en herrschen!«
Bei diesen Worten zeigte sich aus den
Zügen der drei Zuschauer dieser Seene
der Ausdruck tiefen Erstaunens. Nur
der Herr, dem diese außeraewöhnliche
Prophezeinng gemacht wurde, blieb
liihl dis»an’j Herz hinan. Nicht eln
Ausleuchten in seineaninsteren Blick
war wahrzunehmen, nicht eine Mustel
zitterte in diesem Gesicht von Marmor.
»Ich danke Jhnen,« erwiderte er, in
dem er seine Hand zurückzog. Es trat
ein Augenblick des Schweigeng ein.
Die junge Dame sah nacheinander die
anwesenden Personen an. ohne die Be
wegung zu verstehen, die sie hervorge
rusen hatte.
»Und ich?. . .« staate schließlich der
dritte Gast der Ladn Blessington. in
dem er seine weiße, pnrsiimirte, wohi
genährte Hand darreichte.
Die Pariserin vriiste lange diese
weiße, rostge Handleiche und Laer
Blessinaton, die den Blick nicht non ihr
ließ, bemerkte, wie sie sichtlich erbleich
te. Die Wahrsagerin hatte jedoch die
Kraft, sich u fassen, und mit der ra
Fiirlichsten Stimme von der Welt sagte
ie:
»Es ist seltsam, mein Herr, Ihre
Hand sagt Nichts« absolut Nichts tider
Ihre Zukunitl«
Als sie stet« aber daraus, von Ladd
Blessington begleitet, entfernte, brach
sie, indem sie deren Hand drückte, in
die Worte aus: »Wir-law heim Him
mel, ich beschwöre Sie, mißtrauen Sie
Ihrem dritten Genick
»Warum? — Was haben Sie gele
sen?«
»Mein Gott, Mitladh« dieser Mensch
wird einen entsetzlich-n Mord reget-sen
und am Galgen sterben! . . .««
si- n- si
llnd wer waren nun die drei Per
sonen, denen die Fr end-e weilxraeiaktk s
Der erste hieß Charles Vicenz Lzsie
hatte idm prophezeit-; dasz »e: nnd ei
nes seiner Kinder« nur durch ein Linn
der einem gewaltsamen Tode ciitritxnen
winden —-- Man weis-, in der That, J
daß, als gegen Ende des Jahres ists-i «
der aroße englische Schriftsteller aus
Paris zurückledrte, er an dem furcht
baren Eisenbahnunxilåick tizeilnahm,
tuel .s bei Staplehurst stattfand» Er
war einer der wenigen Ueberledenden
und larn mit einer Schrannne davon.
Aber das Merlwiirdiaite war, daß
»eines seiner Kinder-" in der Form des
Manusnripies von »Ou: mutual
Friend«, welches sitt-—- in einem kleinen
Reisesacl befand, unverletzt wieder aus
gefunden und seinem Eigenthümer zu
rückerstattet wurde. .
Die zweite Persönlichkeit war der
Prinz Louis Napoleon Für ihn de
dars die Provhezeihuna seines weiteren
Kommentar-B
Die dritte schließlich war Charles
Wainwriaht, ein Maler. Er ermordete
seine Frau mit dem Aufwand furcht
barer Grausamteit und wurde zum
Galgen returtheilt. Die Wahrsagerin
liat jedoch in Bezug aus ihn einen
kleinen thdurn begangen: das zart
liililende Herz der junan Königin von
England verwandelte seine Strafe in
die der Departation aus Lebenszeit.
Volksmund.
Nicht dich nackt den zkciim
Und nicht nach den Muts-m
se si- :
Sorzf und Herzeiksid
Jst des-«- Menkchcn Akitagskicia
·- s i
chermann vertrauen ist Worin-it
Niemand vertrauen ist Narrheit
se ei e
Taheim gütig,
Im Streit müihig.
·- ec e
» Liebe-· nnd Guitih wachsen sie nicht,
und beide umsunn.
i I- II
Worte Ins Neid,
Und verachte Mitleid.
se e- s
Wer da Nutz
Ueber den lauft alle Welt.
Cvllis P. Huniingion, der beiannie
Eifenbahn-Magnai, ist jetzt am Ziel
seiner Wünsche und alleiniger Ei en
thümet der Souihern Paci ic em
pauy. Unter diesem Namen i ein tie
siges System von Eisenbahnen. Fäh
ten, Endsiaiionen, Fluß- und Ozean
dcempfetlinien organisiri, das sich von
Pckiland, Ort-, durch Califotnien bis
nach New Otleans erstreckt und den
Verkehr der Pacifiekiifie positiv-L
Ei umfaßt etwa 7600 Mei en Eisen
bahn nnd Nriifeniiri einen Werth von
etwa 350 illivnen mii einer jährli
chen Brutto-Einnahme von 60 Millio
nen. Und M alles steht ießi als allei
ni i Eigenthum unter det ausschließ
t comin eines ein-im Mannes.
—
Humokiaiscw
Er kams- machen.
»Das-en Hm Kommerzienratb einen
tüchtigen haugcnth —- K o m m e r -
sienkath: »Eine« Dausakth Ich
hol-Z für jedes Körpertheilche' einen
Spezialistrn·« ;
R en l i e te: »Sie scheinen beständig
n betteln?«—Bettlet-: .ch nein,
ise auch öfters dazwilchen?«
Qathedrrblütbb
»Die Küsten von England liegen
meisieiitheiltz am Meere.«
Milde-aber Umstand
N ichte e: .Sie lollen beider Rau
fetei Ihrem Gegner einen Nolenftoei im
den Kopf geworfen haben? Was können
Sie als Milderungsgrund anführen?«
—Ang·ellagter: »Es war ieiue
Lieblingsblunie, den- Gerichtishof i«
gerecht-ung.
Wirth tin der Kiiche): «Nanu?
Sechs Stanqu Biichienipargel qui
einem Teller«t«·—sidchin: .So viel
geben wir doch immer. wenn Koielette
mitSpnrgel bestellt MADE-Wir th:
»Jo, im Winter, aber im Frühling
geben wir blos vier Stanqen, damit die
Gäste glauben, ’S ist frischer.«
Ulai Ländern-. s
A « »Nun, Herr titroi. Sie treten
setzt wohl in das bleich-oft Jbrez Herrn !
Schwiegervaters "ein?« —- Graf (der l
tin-glich die Tochter eines lehr reichen
Industriellen iieheiratliet): »Was sittlik
Jdnen ein! ltt rat tonn doch nienraläs
Krämer werden l'· Na, Siet
baden von dein Kritniery dech auch die (
sehr reipettable Mitgift angenommen l« i
—(55roi: »Da irren Sie lich aberf
seter V or der Hochzeit iibsrlmndt leis ;
nen Pfennig »Seid erhalten nnd nochs
der Hochzeit rnir Mitoiit ansdriiellichj
diirch meine lttottin ari-· szalilen lasten- -
nnd von ner Gräfin teirtn ich doch
was annehmen-— ist«-«
Das erst-txt- Hdrutzhleeli.
Herr Sanderlich fuhr neulich in
einein tmgelnertrn Treiz ans ieinernl
Rade zwischen Miinchen und Doch-tin
als er non einein heftigen Regentchauer
überrascht wurde. Tosz hiitte nun nicht
so viel zu togen gehabt. wenn er nicht
das bintere Säjtindlech als überflusiigen
Ballaii abgeichrondi gebadt hätte-nun
stand er var der Weibl, entweder den
Anschluß zu versäumen oder dor
Schmuh stockend on der Staiion einzu
treifen. Schon wollte er die Weitetsabrt
aufgeben, als er an der nächsten Weg
biegung ein Bittrerlein gewahrte, wel
ches, mit einein mächtigen Regenschirm
bewaffnet riistig die Landstraße entlang
tchriti. Augenblicklich war ein lustiger
Mettungsgedante entstanden nnd von
dein Herrn sofort zu dessen Ausführung
eschriiten. Landsmann wie wttr s,
Fragte er den Bauern, «wenn Sie lich
rückwärts aus mein Rad stellen wür
den? Sie tänien so rascher vorwärts
und ldnnten niich und lich mit Jhreni
Schirm vor dein Stiegen tchiipenz zu
risliren baden Sie nichts, denn ich
salire brillant t« eDem Bauertein leuch
tete die Sache ein. Er bestieg unter
einigen Schwierigkeiten das Rad, dann
aber machte er seine Sache lebr gut und
der derschmth lachelnde Nadler legte sich
wuchtig in die Pedalr. Solarnen sie
nach einer lleinen Viertelstunde dar der
Bahnboslialle, begrüßt von dern holte
der dort auf den Zug Wartenden, an.
Als das Gelächter gar nicht enden
wollte, wurde der erfi lehr befriedigt
dareintchauende Bauer aufmerksan und
zog einen der Spiegel des Restaurants
X
- t
« x .
su Rathe und—,,Siadtfrack, elendiget,
miserablek l« entriß die Enttüstung sei
nem Mund-.
pke richtig- Preis-»
.Ra, Denn Lieutenant wurde was s
essen Spkößlin wohl von allen Seiten
ratullM«-—,, ce, alle Spkpßlinq II
einem Papa icon-litt l«
M
Vor- Gericht
siebten »Sind Sie schon einmal
Ie zafkk«—— enge: «Gerichtllch.ttois
ui t. aber m t meiner Schwiegermutter
woink ich sulammen.«
stin- nktettt
Fremdere- . ieqroßili denn das
Sterblichkeitsvetbitltniß hier im Orte?«
——Ba u er: «Na, wag halt so zwei
Doktors fertig bringen !«
schlechte G otmtiktt
A. (zn einem Wit et, der sich July
vierten Male vermählen will): Ohr
’nml, Peter, jetzt könntest Du Dir aber
tchotli einmal Das Oeirathen abgewöh
nen «
«-.-.-.- .-.,..-.-·
warum-.
Neugeaoelter Vaniier Czu
feiner Gattin, die bki einer iinlerlchkift
das ihr noch ungewohnte »von « verges
ien): »Sarab, Du imsl e’ große-·- Wort
gelassen anst«
Zierungliirith
Vlies wahr, Herr Aiieiior, daß Sie
auf der litebitaetout, bei welcher Sie
Jhre Frau tcnnen lernten, abge
fiiitzt lind?«·——»!iiein-—nur ’rein
ge f a i l e n ! «
Itndltctp
M litten »Aber, Lieschen, was
fällt Dir denn ein, disrch’s Schlüsselloch
darf doch ein Kind nicht schaue-ji«
Lieschen: «Wie alt muß man denn
lein, Manie, bis man das dars?«
i
i
I
VI
per Zu sprach-volle.
- Ists-«
Dett wiss der Mostviehausstellnng
sum Anssehek): «Sagen Sie mal,
machen denn die Biechet keine Kunst
stückeW
xchtcs Mitte-L
T achtet-: »Aber, Pape-, wozu hast
Du denn diese modernen Stühle ge
laufe? Die sind ja so antrat-ein« daß
man nnmdglichlange dorouffiyen blei
ben kann !"—-—Va te k: «Dkum eben l«
sie-nahm
A. hu seiner Naniw- »Ja, eine
Frau kenne ich wenigstens, vie ein Ge
sheiinniß zu bewahren verjieht!«—B.:
»So! Welche denn?«-A.: »Du!
Wie sind jetzt schon zehn Jahre verhei
rathet, und Tn hast mir noch nie ge
sagt, wo das Geld bintommt !"
Hm lau.
M ...«.
»Du, Mamq, gib mir einen Bon
bon !«—-·,.Nein, Du haft eben gegessen,
Du betommst jest keinen!«-—,.Bitte,
bitte, schenk« mit doch einen!«-——
»Nein, es bteibt dabei!«-—,.Na, dann
leih ' mir wenigstens einen !«
- ---«W
Va- bösp Gewitters
Jm lTheater wird ein Tkama von
einem nngenannten Antor zum ersten
Mal ausgeführt Nach dem ersten Akte
lonunt Dichter Schmierling in's Thea
ter und steigt einen Bekannten im
Bestibül: Mai-, wie bat der erste Alt
gesatlen?«-—.Got nicht! Man witthet
beuin Tag Stück wird incnmetlich
ausgepfissen werden l«-·,.So««i Da geli«
ich lieber gar nicht hinein, sonst schonen
mich Alle an und glauben, es sei wieder
von m t e ! «
Feine Miit-ums
Moses Jetteles, Nentiek in der Pro
vinz Polen, tvikd von seinem Schwanes
Aton Buttettnitch in den Straßen Bet
lins herumgeführt; aus der Jit er
steoße. Eile Obeewallstmße, bleibt el
teles plötzlich stehen« tectt die Nase in
die Lust und schaut-peit. Atem- «'n
angenehmer Geruch, um« iek im
Keller is nämlich das welt eiilznite
Wutstgeschitst von Niquet.«--M o s e O
's riecht nach Wuescht—stimmt ; aber;
ich weiß nicht, Awn ilchnuppeet wie
dek), 'skiechtnoch met-r nach-Gel« «
—Aron: »Gott, was e Ros' l-drit
den ist-« Ansehens-«
-—« - O- ;-Q