Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 06, 1900, Sonntags-Blatt, Image 16

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    »Das liegt data-Es
Etwa-m Max hikichfew i
? te —
«Mit W Seh W its-et
siedet seiwe M und immer tote
ztbiskcher die Miit- zusaamen m
e :
»Mir daran nicht deutet-! Rat nicht
Iieder in das alte Familienüdel ver
fullent Mein W steht fest«
Die Ausführung des Vorfahr-T m
das Verpönto nicht se denken. wurde j
durch den Eintritt des Wirth-s erleich
tert, der ihm M dcßeme Dame ihr
is sprechen W
Edgar W auf
»Ist-te M«
Er dachte zunächst II W. Ube
Oie sollte sie von Gnade nnd Ort des
Duells wissen, da verabredet war. beides
stetig geheim zu halten! Er warf einen
ckck zum Fenster hinaus nnd W
tm Betgakticheq Die-see de- uqu ei
nem ungeheuern- Wm M
tisch auf und ab spazierte
Also Arabellas Sie et einen Bot
Imtd ausgefenstert hatte, diesen W
abzulehnen, war das junge Mödchesx den
Wirth zurückfchiebend, eingetreten.
»Sie suchen M BUT-M W
Zfiiuleinxm sagte er kalt. nachdem der
irtd sich entfernt und die Thüre Alt
iek sich geschlossen hatte
Arabella schlug den Wien
Schleier zurück und aus den glühenden
Ingen in dem weißen Marer
starrte ihm eine unaussprechliche Angst «
sMMH »Na-»I- - - - »
ettgegem
.Nein,« stammelte sie, »Sie sucht ich
Sdgar Jchwillnicht daßdiesstell
———daßJh-tenGeokg-etmgzs
Ieide thut. «
»Sie sind sehe gütiaf naikrneite der
steige Mann und schloß müde d- As
kn.
»Sie gehen dem sicheren Jede entge
. Edgar, nnd ich We Iie M
Wort von mir z- Geoeg Ins-d se
Sie iu Gegen-satt vi- IIII s
setzeihungk
Edgat schlug ersten-It die III Of
Id blickte sie goß Ot.
»Um-das W Se fli- nich
Ohms«
,Ja, W Sie — —«
, Nennen Sie dreist Ihne- M«
»Wenn sie Edith nicht heie —
isies sagtest-rasch »Da-sähes
rzend, ais M sie Edgar reine St
t aus-even Men. »Ich Dis mich
— n nicht sacht widest-gez nein. Sie
lien von mir gar nichts seht höre-.
bet nich-i Ebich O wie ich sie hoffe!
sit ihrem scheinheilige- lseles made
mir immer vorgezogen, lka- in der
sion Wo ue auftat-hie beginnt
san wich gering z- fchätzenk
»Es-see Mühe ifi vergeblich. gnädigeg
BUT-ein. Zu dem Duell bin ich ent
los-sen und ich wünsche eine Verbinde
ttng nicht «
Er gina nach dem Fenster zu blickte
Me Weile hinaus. wandte sich dau- um
und sagte ulstzlich:
.Sie sollen alles höre-. M
Morgen waren Edith und ich bereit, zu
sitflcelzen —"
»Mein Gott!« früh-nie Art-bekla. die
sände zusamnwessend
»kl) war unme, oh ich sich
r Flucht zu dem Duell einfinden
Oder allen Nachreden zum Trolz vorher
entfliehen sollte. Gleichgiltig, wie es
lam, ich entschloß mich zum M. Da
mideckte Ediibs Vater unsere Vorberei
tungen zur Flucht Es Dilligto in un
sre Heirath.«
Arabella grub die Nägel du achten
handindiehauidercrniemumsicheb
neu körperlichen Schutz zu bereite-.
und blickte fiier de- Sptecher au.
»Jeyt muß ich mich welkten-« ishr
Idgar fort, »denn jetzt bin i« W
ku, in der Heim-ich zu bleiben. Ein
Imveigertes Duell würde mich in Iei
M Kreise lächerlich machen und winkt
Wirkliche-n Frau ihre Mithin scheue
Stellnn
»Mit dieeetW Mittag habe- CI
Its M STIMME-w Deus-sit j
mgegnete Unbesa heiser »Ich wecpe »
w ruhiger sein wem-— Ihnen etwas
sstsßen sollte. JC Ich glaube ich
Ieede froh sein tömm wen- qnch ih
eiumal etwas nicht nach M geht «
Sie verbergen Ihren Charakter jetzt
Migstens nicht «
Fest nicht und ils-erbaut- licht Ich
pbe meine Liebe ofer gezeigt Its kige
sich osskn mein-u has-« Inw
« M fließt keine Milch. Mit des Shi
Æin me ines Charakters haben Sie sich
feust wenig genug befaßi, aber ich darf
sie fchmeichetn bei Sie- einsi wenig
E meinem W einige Aufmerk
ieii schenkten, M es sich ergab. daß
sich in dieser W mit Edith
ver gleichen M«
»Das ich fuss- woha disse- Dei
MEdith MS hat Sie Ihnen
MWYennnbwjeetxmzuieioe
»sein. Sie hat sein Bissen und tei
Willen. Sie mir da u- Glanz
Persönlich Isi- Ias sie spricht
sWWWMM
IF . an e
YJ J Wer-T M eher f
SM- »was-III
, sei-»
lase- nichtinRuhetm
wasswszumiumdcassichi
ngenk
W, scheitern an Werts Miset
Wsi eit. So nur Grabs-w
froh sich losmachen zu können. nnd et
begab sich in Gemeinschaft mit Schnee
betgunddem tindeaWald,um Den
Why absu cken und die anderen
Wen zum des zu treffen.
Meiner Inkan kehxreekzw
tiick mit den Ma: »Ich habe m
die beiden oAigatenBiume gefunden.
welche die Wchtiebme Diststlö haben
Eine umgenehtae Arbeit ist es hier
draußen. nicht nur des aufge .’ eu,
nassen Bodens Degen. sondern as im
nordischen Sinne« ·
»Ist tagte W Roger- »xetzt susß
es dem atmen Fett-ern besonders unan
genehm sein. nachoen der alte Tretet-tin
seine Wilägung zu der Heirath gege
ben hat«
»Wie? Mk riefen Gras-am nnd
Astebetg ni- ans einem Munde
»Ja fo stel- eF meine Mc ver
letzte der Arzt, befriedigt wieder einmal
du Trös- einer besonderen Reuin
gefei- Immerzöhüsichjaiuvee Shbi
sie meisbriitbigiieii Gefchichieii darüber.
Es heißt ii habe eich nach dem
Feste E auf eine-i ihwerzku RO
pes entfllkt des alte Tretet-litt sei ihnen
its WITH-in nachgejahrea mid
his- sie M Isittiich cis-M M
Tät-«- dstgam Wäscht-its sein
weh-es Graf Zeit-ern Dieb eis
M FIIW Wm few. Im its-e
Mk MW k
lein-III sti. Wgs wunderte ich
mich W, deine es ist I- hiesige
M her, da III-the der Ill- suchs
oixd, alsich ihmsuidiewichteiieb
ier foicheii Vekbiansig menteiek
Unter diesen Wad- Iirb es
jchZii befreiflicherT nimte Schnees-ers
dsß et sich weigerte, das Duell W
richtete-htl
Aber wie tas- es bemi. herrsssessotc
nein-etc sich Doktor Acker s- Grabes-,
Jnß er schäi.eßiich doch eiiiwiligte'
»Nati, ich sching ihm eure sei-Müd
Iige Bedenkzeit vor, er nahm sie au. M
"«-ch daan Die Antwort holen ging stellte
«k sich seinem Gegner unbedingt zur
»Und ver Schierßk
.«Steht in Gottes hand, Herr Dot
Lorf
Aber mich Ihrem Dafürhaltenf
MS ed wohl Belgatt dem Grafe- ei
cien kleinen Dentzetiel Weichen-«
DJhrei Meinung nach scheint Bei-zart
im Recht zu sein. Herr Assesssek
»Das meine ich Iichi. lieber Mii.
Auf feiner Siiie ist nicht das Recht aber
die Macht Als P strieujchiihe facht er
Seineggleichenf
.Ein derartiges Duell sollte doch auch
nicht voii Ihnen gebadet weisqu
Mem zuckie sie Acher Schnee
betg antwortete ca feiner Stelle:
Bad wollen Sie! Bei so etwa-ten
Verhältnisse-i fragt san nicht auch der
Stärke der Gegner, da muß eben Bist
fließe-, is oder so. Uebrigens ist pei
eiwbnt worden, daß bei Feldern. weine
die Reihe zum Schießeii an ihn kommt.
vie DIM verringert werden hart
Freilich bat Wt den etstm SM·
»Dein-en Sei sicher-Graf Felder-iss
Sitte laltblütig dem Gegner stelle-VIu
«Schöne Frage! Unbedikrgis Ich bit
Makor ver Reserve Kaltbliitigs Aeußxes
lich ja! Jedenfalls würde ich vorher mei
Tesiament mach-if
Aber innerlich winden Sie m
Furcht nicht frei fein?«
M hilft sich, so gut man Deutsch
Ilede versuchen, an arwere Sachen zu
bestem«
«UUV Si:, Herr Assessskk
»Ich möchte schon jetzt lieber nicht da
taudenderr. Ich habe eine Braut nnd
eine alte Mutter. «
Mhaftig das Duellweseu ist eine
Schaut-U
U- f· liebenswiirbiger via Ihnen.
Doktor, daß Sie uns Jhre ärztliche hilfe
zugesagt haben. niifelte Schueeberp
»Wie ich es nicht, wäre ein Undene
an meiner Stelle ba« erwiderte der Arzt
verlege I. .Man lebt doch mm einmal»
derå nien Gesellschaft —- Und dann
ist die umfenheit des Arztes ja der
eirizige Trost bei der ganzen Geschichte.
—- Zeeilich, diesmal geht is mir beson
ders nahe. Bei einem Duell zwifcherr
aktiven O izieret sagt man sich: min,
Beruf. Aber weshalb
mus der arme lderu ausglarrbeu
· - ps«
gez-» FIWMMW
bemerkt »
»Weißt noch hie Mermisan f
stieg »e: soll eme vorzügliche phito o
phifehe Dj ertation gefchkiebetz haben.
get Prof for, dxtkidie Frbriændczßsdeüi
W agte t per öuli m
dem fangen Mann etwas-Möle
kx ermatten fei. M mm detcteu St
erstmal: so jung, Erbe eines großen Vet
mögeux eines altedekw Namens. Ver
lebtee eines der schönstes und meiner
. M nach auch gefcheidtesten Mäd
cheuxt Sklavi- m spstmu Jahr-P zu
vektaspkg eme unserer stoßttz Paul-mi
isttenz——tmdmiovots(etkagelei
ingfolchez——eineöhettnvon Bei-T
satt gestellt zu werden«
Hoffentlich wird der Ausgang nicht
Minute sei-", brummte Graben-.
geh-u wir fees- sseise III-M sm
fete Vorbereitungen stut- abgan«
Dreizehntes Kapitel.
Trendlin hctte alles in Bewegung ge
fest, mn Ort und Stxmde des M
zu erfuhrst-. Es viieb ihm km- eiu TI
Jitvazix nnd diesen suchten-ums
Mögüchteik ca n. Zuerst hatte er
W zusteffm M um vo- w
Mobmesetthmmndvtchodekoh
Ursxfasessiigtketkoaaeeihunits
geah- treffax Dann Du et. obwohl es
ihm genug kleben-indess kostete, in die
WO- Wohuuug Nat-M M
hatte et nur den alte-«- Mqor offe
mw war von diesm- mä so enbatem
Hohn empfangen werde-. daß es ihm
schwer wurde. nicht auf der Steae umzu
kehren. Wasserskawa
Egmsiswd ists-IM- det ihn Mühn-.
fand et einen fokcheu Widerstand daß et
so fchnes als msglich das W verließ
Er begab sich nun nach dem Polizeige
lzäude und Ließ siHMthtt pjäsideutes
L-I--l .
neune-, ucx Wut Frasse-qua- »sama«
war. Diefer M versprach such al
legznihun walks einenxräften stehe.
mir sie redeten rede des M
ermittetnz aber Trendlin merktebnn
daß fee näheren Umständen-im T
denten feist baß er nber
seht hine- vetbe feine e zu
ers-then M waret naht se
keeeigt M lieb einzusäen-u- ds M
feinen M
ohnehin Mchlpca
Fest blieb ber- cnten M nnt noch
Eingdtiz siwbenrAriNizUzu
organisirerx Der Jthabereines W
detektivinftitutez ein ehemaliger Polizei
besster versprach ihn-. feinenvie Mich
mit Æhst zn erfösetx Asch
Cdgars wurde während der gin
zen i« über-seht und fo entg
been Aufpasser nicht als bald nach
gesanbrmh der Wagen nor der Wohnung
des Grafen hielt. der ihn ruih vernWalde
bringen feste. Der Kutscher wurde be
ste-Ce- nad verrieth bai Ziel feiner
Fett-et
M darauf hielt ein Wagen vor der
Irenvlinschen BE lla der Sen Beer
derselben und Evith nach dem verhäng
nisvollen Orte bringen sollte. Die Letz
tere hatte den oergcrngenen Tag in der
größten Unruhe nnd die Nacht fehtqilos
zugebracht Sie hatte sich felhsi bie größ
ten Vorwürfe gemacht, baß sie unbewußt
vielleicht Daz- beigetragen hobe, Evng
zu dem Duell zu treiben. Wie anders
dachte fte jekt dariiber als an jenengorsi
gen an weichem sie müde nnd schläfrig
gen- n wart
J angstvoser Erwartung harrte fie.
ob die Schritte des Vaters Erfolg haben
würden nnd eine wahre Verzweiflung
bemächtigte sich ihrer, als biefer immer
entmathigter znrücktehrte Ur- fie zu be
rahigen, mußte er ihr versprechen falls
er mit feinen Ermittelungen Erfolg ha
ben sollte, fie nach dein Orte des Duetll
sitzt-nehmen«
Rnn hielt der Wagn vor der Thüre
und Beide stiegen ein. Beständig trieb
Trendlin den Kutscher zur Eile und
versprach ihn- gkose Sie-Innern wenn er
nn- Ists sit- IIOIII Ist-D IOZII Wiss Abs
I
die mageren Gäule kamen nicht beson
ders rasch vorwärts, zumal als sie des
sandigen Weg passirtux der zum Walde
führte
Gerade als der M vor der Bald
schense Hielt ertönte deutlich ein Schuß
ans der Ferne. Unsschreiend klammerte
sich Edithnn den Arm ihres samt
M sink- schlschzst sit. »rein chit«
»Armes in meiner Macht steht«, er
Æ Miet- webt is sich selbst spre
en .
Beide schritten in den Wald hinein.
Editlp Miste sich zitternd aus den Arm ,
des Vaters, der selbst alle Kraft und s
WillenssiErte zusammennehmen mußte, ·
Inn nicht zu wanken.
Jetzt hörten sie das Näher-kommen ges J
dämpfter Stimmen, und Beide blieben
mit schreckerfüllter Miene lauschend ste
den.
»Ich weiß es. — s- thm ihn gemots «
det«, ries Editlx am ganzen Leide zit
ternd. »Ich kann nicht weiter. — bring
ihn her — zu mir —«
Demlzige Dich, mein Kind, dort sehe
ich schon Gestalten, sie kommen langsam
an --«
: Edtth schrie geltend aus. Ihre Augen
! erweiterten sich und traten aus den Dish
s Im, Sie hob die hände empor, alt
wolle sie sich gegen einen »dringenden
Feind vertheidigen
Die Gestalten kamen näher, nnd nnn
kennte nun deutlich ente Engl-obre un
ter den. an der etne Gestalt leg.
san tu die Knie. ohne des
MHWWM
bist-Min
t
u
Vuch die Stille du Orte man
deutlich vie Stimme K Kett
»Es-»Um ««.- MAX-? III-Z
re, e n se t
Mr Tragba zuq quäleic
til-Mich er sich Ebiib nnd stürzte
r pran. welche die Fräser
esse-s- n ekim Sie stieß keines
Ruf ber Ueberraschmg aus, ais sie das
Music Mars bemerkte be
le bieng Augen ausschiuz
nachdemstnI I die tsbtliche Kugel Belaqu
geht-Wehe
r« rief Editi- iu erschütternbem
) Tone, »der-ins mich nichtk
Dank Dir, mein geliebtes Mädcheac
finmmelte ber Sterbendr. »Sei-an mich
noch einmal an! — Ach. warum. —
wamm ließen sie —— mich -——— nicht —- le
ben? s- Was habe —- ich — ihnen —
seibank
Er schloß bie Wa. und es schien fiir
immer vorbei zu fein. Keiner ber Impe
fettdeu state sich- Æslich schlug et M
Augen auf und sagte lächean
benFdie Dummheit muß ihr Opfer ha
Dann kam kein Laut aus feinem
Munde dessen Lippen sich fefi fiir im
aret schlossen
Ende
set die-nie sannst
Theater-Geschichte von Loihar
Schmibi.
Im Wtbeater wurde »Damlet« Z
W mit Jofef Drin- als Gast. s
war ein Jammer- bas halbe Partett
leer. m den Orchesterlogen nnd dem
ersten Range Wo zu schweige-L
Drüben bc Qfchräg über die
Straße das u«rit.«-.iö: ausberkauki
III-w für Abend bis auf beu leiten
b
Die große Menge ging eben lieber is«
Larisis wo letter zehn verschiedenes
Spezialitäten siir weit billigeres Seid
mindestens drei Kräer erne- Drangesq
arestratem Msß Harer die Warenhäu
ROUM Madunoiselle Reste sit-sieh die
Serpenlintärwrirx und der unvergleich
lichr. lett-mische »du-tm AugusU Da
waren ferner noch hackten· welche Ke
gel schobeu und wie nett-»Juki
soren rechneten; dusstrle W, die,
X
Z
E
W
S
E lu sich beruht-M
« »Meine »i- »k
W Reisen sprang-n und sich v
scusoitxg die Köpfe trauten.
Der dumme August brauchte nichts zu
sagen, nuchls zu thun, blos zu erscheinen
brauchte et, nrn dasPuslilum in eins-r
terte von Wuslern zu verwandeln.
Er hatte aber auch eine gar zu komische
Msage. Von tausend Falten und Filt
chen war vie lose Haut zerknillerh tief
eingefallen lagen die hohlen Wangen unt
tiefer noch die großen. dunkeln Augen.
Der dumme August se erthlde man.
war früher Schauspieler gewesen. An
verschiedenen grossen und kleinen Bühnen
hatte er sich mit zwar außerordentlich
viel Talern aber wenig Gilick als held
und Liebhaber versucht. Weil et gar so
häßlich war. mißsiel er dem Publikum
und bekam schließlich nur noch Jnirigani
len und Bösewichte zu spielen. vie ihm,
seinem ganzen Naturell nach, nicht lagen.
Theater-wide wandte er der Bühne
den Rücken und beschloß mit tiefem Weh
im Herzen Clown zu werden. In diesen
Beruse ethaffke er Nutzen anstatt Scha
den von seiner häßlichleii. Und wirt
lich. aus die bloße Einsendung der Pho
tographie erhielt et vom Cirtus Tonm
selli einen seht vortheilhnsten Antrag.
Nur ein dreimaliges Gastspiel sollte denr
Enaagement voraussehen Aber schon
bei-n ersten Auslteten wars das Publi
turn mit faulen Acpseln nach ihm. Der
Direktor sagte: 0Ihr viel netsvtechendei
Gesicht bat mich getäuscht Sie haben
W m Zeug zu einem tüchtige
Lustspielsiiuniiley den höheren Anfor
hsnmm II- mnn is- tcnov Tsvsusm .
g
E
s
s
T wüt end der Direttor und gab ihm wie
Clpwn neuen muß sind Sie nicht ge-r
wachsen. Ich fasse daher für morgen aus
den Zettel drucken: Zweitee und lehtej
Auftreten des dummen August«!«
sur nächsten Abend betrat der Clown.
nur laut Programm Die Pause auf's
Wste auszufüllen«, die Arena.
Wider alles Ermatten unterhielt er die
Masse ntehe satt den traditionellen Spä
hen· Er richtete vielmehr an die er
staunten Zuschauer eine Ansprache. eine
Art Stegteifrede, der berühmten Kapu
ziner-Predigt in Wallenstein’ö Lager
vergleichbar. nur in Prosa und weit der
ber noch und Wenigen Dem ganzen Un
muth nnd Groll. der seit Langern in ihm
ausgespeichert lag, machte er hierin Lust.
Aus seinem breiten, häßlichen, schmerz
bssi elenden Munde hagelten beispiets
tose nvektivea aus vie verduhte Menge.
ever Sah war eine Menagerie von
hupsworrem
st der Ker! verrückt geworden?« rief
verhalte Zeichen, abzutreten. Der dum
me Ingu aber Zieh sich nicht stören. ·· Da
schrie der Direttor zu mehreren betteßten
Dienern: .Packt den Lump und schmeißt
ihn rauzl Das sehtte gerade noch, daß
o etn talentloser Bursche durch seine
rechhetten rntr vishohen und höchsten
chasten von den Balle-us und Lo
genp « vertreihtt«
Die Diener näherten sich dem Clown.
Der s sich ihrer zunächst durch Pett
zuertoehrem Da stet nat-er
gnwfl Even uM Irrt-s- M A
«
»O ...«,v.:· U- s«
und schickte einen nach dem anderen mit
blutenden Nasen heim. Das Publikum,
welches das alles file lustiges Spiel hielt,
amttsirte sich löstli und als nun der
here Direktor in öchstetgener He on
den dummen August heraus its «
wollte. oon diesem aber einen Fußtritt
belaau steigerte fich der Beifall zu einem
in fenen hallen nie gehörten Enthusias
mus.
Was nun olgte, versteht eigentli
von selbst. Ler Direktor eLFagirte OF
die brillante Rumrner hin den dummen
August fitr ein fanget abr. ortan
war der Clown ontraltl derp ichtet.
allabendlich das Publikum anzu Fau
zen. die betteßten Diener duM geln
und seinem Chef als Schlu einen
Fußtritt zu dersesen A rdin s war
in einem besonderen Paragrap n des
Vertrages ausgemacht. daß dem Direk
tor nirln wieder in den Bauch gestoßen,
noch sonst ein edles Organ ihm deriest
werden durfte.
Vom Zirtus aus trat der dumme Au
gust als berühmter Clown seinen Sie
gegzug durch alle Bariestös der gesamm
ten zivilisirten Welt an. Der ZUM
oder vielmehr der Manager brachte ihn
auch nach jener Prodinztalhauptftadt. wo
sein Erscheinen dem todten Shat peare
und dem lebenden status so ges · rliche
Konkurrenz machte.
Der dumme August dermode feiner
Triumphe nicht froh zu werden Nie
regte sich in ihrn das tiznftlerische Gewis
sen stärker, als wenn die Menge begeistert
jubelte. »Ganz besonders heute, wo es
seinetwegen leer war. drüben tm Stadt
tbeater, übertam ihn ein Gefühl tiefsten
Widerwillent gegen den eigenen Beruf.
Theilnahmslos, als ob ihn der Beifall
nichts anginge, trat er vor die Rampe
und gleichgilti mit einer müden Dre
dung des Kop es, betrachtete er die An
wesenden. Darauf sprach er:
»Publitum« ich verachte dich mit gro- ,
ßer Junigtett!'
»Prah,«dravo!«
Ritt ein Student mm Ull aufaeleat
L
fretestirtet «Dunrrner August« das ist
nicht sucht neu, denselben Wij hast du
gesietn auch gemacht. Du wiederholst
Wäs
. kann es euch nicht Ist genug
Whien,« sersezte mit trauriger
Miene der dume ugust, »in-eigen
bäiie ich ebenso gut sagen können: Publi
tum, du bist ein großer Ochse!«
Brav- brave-K
Ach pfeife auf euren Beifall .....
hört endlich mai aus zu llatschen und
achtet meiner Wortes Verricme also,
ihr Banausery daß ich quitschvekgniigt
bin heute. Warum bin ich anitschvers
gnügti Da drüben im Stadftteater
produzirt sich der minder begabte Kollege
Kainz in dern unbedeutenden Schmar
ren eines gewissen Shaiespearr. hier
kann lein Apfel zur Erde fallen. drüben
aber ist's baldleer oder auch halbvoll.·
wie ihr wollt. Das beweist, wie genau
das Publikum zu unteischeiden verstibt
zwischen-der salschen und der wahren
Kunst. O daß ich tausend Zungen häm,
euern Verstand zu preisen. und einen
tausendfach-en Mund, euch dankbar die
hände zu liissenl Da ich indessen nur
einen Mund und eine Zunge besine,
bleibt mir nichts übrig als aus dem
Grunde meines herze-s zu wiinschen:
hol euch alle, wie ihr gebacken seid, ver
Teusel!'
Und dann mitnte der dumme Auausi
da oben weiter, und Ernst. Scherz, Sa
tire, Jranie zu tieferer Bedeutung mi
schend, schüttelte et ein ganzes sQuadlileet
von Jknprpvisationen über die aktuell
sten Begebenheiten in Politik, Wissen
schaft und Kunst aus dein Aermei. So
iain er auch aus das BismarcliTenkrnal
zu reden, sür welches soeben die Juru
einen stümperlzasien Entwurf preisge
lrönt hatte:
uDie ewaliiae Persönlichkeit Bis
niarcks. eine Größe und well schichts
liche Bedeutung sind in dieses B odell so
meisterbaft bineinlon:ponirt, daß von
außen bei bestem Wzllen nichts mehr
wahrnehmbar bleibt. Urn daher den ei
sernen Kanzler wiederzuerlennen giebt
es. ibr lieben Leute. ein einfaches Mittel
man vermeide den Stein des Anstoßei
nnd führe das Dentrnal nicht« wie beab
sichtigt, in Marmor, fondern in Kranze
aus· Wenn dann nach auf den Sodel
die Inschrift komm-:
.Deen Fürsten Vitmaret
die Stadt X....«
so wird unfehlbar Jedermann wissen,
wer rnit dem Standbild gemeint ist«
Durch diese Bewertung fühlte sieh das
Publikum nicht weni? in seinem Lotali
patriatitinni getränt. und nur weil es
bei jedem Worte des dummen August zu
lachen gewohnt war, lachte es auch dies
mal. Einige Verwandte und Freunde
des Bildhauers waren zugegen. Die mit
ihrem Anhang zifchten und pfifsrn den
Beifall nieder und machten so lange einen
fiirchtertichen Navarr, bis die allgemeine
Stimmung in offene Feirkdfeljgteit wider
den Clown ums-hing.
»statu, reinst« Jrnrner energischer,
in tollem Wirrwarr ertönte der Ruf.
Man wars rnit fitzenen Bieruntersiinem
mit zufammengtdallten Programms,
mit Eigarrensturnmeln nnd was man
gerade zur band hatte, nach dein dum
men August. Der Narr jedoch stand
stolz wie ein König auf den Brettern. nnd
ans feinen großem tiefliegendcn Augen
strahlte ein Glanz, gleich ais ab et sich in
diesem Momente einer höheren Mission
bemißt wäre. Erst als ein Bierglas
dicht an seinem Kopfe vordeist zog er
langes-. mafestätifch hinter die fleu
l en in .
. hier tarn ihn voller Befugnis stose
quten die Wstanzertn entgegen.
Sie tiedte den dummen Ins-I somit
wegen keiner feltfamen hast«-ein als
wegen feiner hohen Gage.
»Um Sattteemiläeerä M Flet da
drangent Ich oer vor ng «
Der dumme suguft drückte sie innig
an fein Esawnherp »
»O Rose Regier. ich bin glucklkchz
tüsse mich. theile meine Freude. Be
greife dach: ich habe Spatespearg Kakus
und Bismaret an d en Philistern ge
rächt! hörft du, Die noch johlen und
chreieni Seit meiner Clounzeit heut
ithl’ ich’s zum erfien Male: Auch ich
bin ein Künstler!«
——-——-——-·0.-——
nkk töduimk Schlag.
Lebenshild von E. doffmann.
Frau Weder sikt am Zenit-h MMI
unruhige Blicke auf die Strahe werfend·
Von der Poesie des Sommeradends em
pfindet fie Nicht-. Sie hat ihr Lebtag
die Leute nicht begreifen können, die es
poetifch finden, wenn der Mond til-er den
hohen Tannen sichtbar wird. wenn es ftill
in der Natur wird, eine ieife Vogelstirns
me der einzige Laut ist. dee diefe Stille
unterbricht
heute ift ihr all das dahe. seiniichY
das in diefem milden Junius-end. der von
Refenduft erfiillt scheint, noch vollends
einerlei. Sie blickt. emsig dabei ftrickend.
immer häufiger die Landstraße entlang.
Wo nur Tine dteidti Das dumme Mäd
chen wird sich noch ihr ganzes Lebens
glück verscherzen! Da hat sie, die Mut
ter. ihr nun einen Bräutigam ausgesucht,
nach dem alle Andern vergeblich ausblii
cken würden, den Besider des tle.nen, aber
gutgehenden Gefchäftes an der Ecke.
Wahrhaftig· ais armes Mädchen kann
die Tine keine bessere Partie machen!
Nach iangem Zureden hat sie sich endlich
sue-U «-IUI«-O Soff-e Inn-mass III-I
zu heirathen. aber erst »spiiter, Muttert«
Heute ist nun here Fuchs nach La
denschluß schon ein paar Mai denen-eint
Er bat Tine abboien wallen, etwas mit
ihm spazieren zn ben. Ilber das Mäd
chen war fort. iernand wußte. wohin.
Wenn nur Fuchs nicht die Sache satt
triegt und die beimliebe Verlobung auf
Mehe sie eine öffentliche geworden iftt
Bei dem Gedanken schiefen böse Blase
die Landstraß enttan ! Das wäre sa
ein schönes Gaudium siir die Nachbari
lentex die ganze kleine Stadt, in der Je
der die Frau verrvittuete Steuereinnebi
mer Weber tennt, bitte ibre helle Freude
daran! Denn beutzntaae gönnt keine
Mutter der anderen einen Schnfegerfnhn,
noch dazu so einen, wie Fuchs, bei der
die ganze Stadt lauft! —- sber so tru
praltisch war die Tit-e stets. ein abson«
derlichei, beriräumtes Ding, des zu den
verdrebten Leuten gehört, die in allen
Ecken Poesie sehen, roo ein verniinftiger
Mensch nichts siebet Die Tine scheint fo
eine Junendliebe mit sieh herumzutragen,
Frau Weber tann sich auch denken, wem
sie gilt. Aber daraus wird nichts, da
soll Tine ibre Mutter tennen lernen!
Ueberdies bat sie herrn Fuchs ihr Ja
tvort neaebent
Frau Weder bört Schritte und Spre
chen auf der stillen Straße. Reich öffnet
sie ibr Fenster nnd biegt sich hinaus.
»Das werde ich anen nie verzeihen
können. Tine!' sagt da eben Herr Fuchs.
Frau Weber fühlt ihren Atheen stoctern
Tine bat Alles verdorben!
Ach kommen Sie doch einmal mit
herauf, lieber Herr Fuchs!« rust sie hin
unter. Sein breiter Mund lächelt, und
der r Fuchs steigt neben dem schlan
ten iidchen die Treppe hinaus. Tine
weiß, daß die Mutter böse fein wird.
Aber sie dars ed nicht fein. Tine will
ja Deren Fuchs heirathen. Sie bat sa
soeben drüben an den Erlen. die den vor
beirautchenden Fluß beschatten rnit blu
tendem herzen tbrern Lebenstranm vorn
Glück Ade gesagt. Fritz zieht sitr immer
in die Fremde. und sollte er doch einmal
heimkehren. ben sie einander Nichts
mehr«an. Tne bat die Vergangenheit
abgebrochen Ach. ei war tros allen We
Yes schön, zum letzteZMal für»djeses Le
Ictl tlltcllvct m me nagen zu Ist-ca, um
Letta- Mat einander zu sag-in Ich Zu«
Dich liebt ,
Nun ist's vpebei. Tme hat Dem
Fuchs Alles elfsttch Wanpem sie begreift
sicht, das et böte auf sie Ist, gerade fest,
m see ihm M Jan-ort. das the Mund
gesprochen. auch mit dem herze-I gebe
will
Den Fuchs. von Frau Weber mit de
votestet teundltchteit empfangen, ergeht
sich in Student-engem Magen. die esa
Weber mit wahrer Todesangst erf« lleee
Diese siedet
»Ja, was hat sie denn eigentlich se
Imcht, et Fuchss« ruft fee verzweier.
Er sielt, während das Mädchen eu
tstg wartet. was et tagt.
»Ja ann. sie. hat sich ein Stellt-ichs
mtt einem Andetmgegeheuk «
Er lachte höhnis« auf. m suchst-u
Augenblick sauft die derbe ebeitihand
der Frau —- nicht auf den Mund bei ek
bätmlicheu Antltigeki -——— auf die Wange
Sinkt
Jst Entsetzen erstarrt blicken die jun
gen Augen. kein Laut ringt sich über die
halbgeitffaetem blassen Lippen.
In der nächsten Minute sind here
TLJ und Frau Weber allein in der
stude. Die Uhr an der Wam- tickt leise
wettet; durch das esse-te Fenster tommt
die warme, dufteude Sommer-tust betete-.
Ein paar Tage später melden die Ta
gesbläeten Heute fand man in der Saale
die Leiche der see-mitten thstäbeis
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