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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (March 30, 1900)
Ini« Kalt-new Gedanteuipntter.l Großthnn kann nur der Kleine. O If f »Weder will am Ziel, aber Niemand nnd am Ende sein i! If If · Durch Schlüssellöchee wird oft mehr gesehen als durch offene Thüren. I If O Der Neidbatnmel ist eines der ver dreitetsten Thiere. I O If Es tanzt manches Kalb um den gol denen Menschen. I If O Nichts ist oft verführerifchet als Warnungem » il A It Der Kopr den die Braut verdreht, setzt meist die Frau wieder zurecht. It III II Gute Witze und Sauerttant sind auch aufgewätmt nicht schlecht. If O II Das Gähnen ist ein Brandstistee in der Gesellschaft: es stectt an. If II If Das Weib fühlt sich erst dann ganz, wenn es sich als-.I Esset-: Hälfte« fühlt. Das Schneidige ist däufiq das Ge aentbeil: unaeichlissem Urse Auch die Begetarier verehren das Kalb —- naiiirlich dasselbe-a s Wer Alles bloß um Geld ihui, wird bald um Geld Alles thun. Its Es aiethhrone, die wie Medizin sind, indem sie dem ieineFreude machen, der sie einnimmt. i- so- i Der Mann iit ein Reservoir der Lei tenschasi, die Frau die Quelle der Liede s- If P Es isi ein Armuihszeu nisi. wenn man nur von seinem eichthnm Zu reien weiß. si- si Worte sind die Kleider, in denen die Gedanken sich auf dem Magieanll des Lebens herumtreibem --—-.-—— Engerwerden des Weltalls. Verbesserte Transpcriträfie verklei nern die Entfernungen. Raum und Zeit sind nach Kant die »Anichauungsformen unseres Ver siandeß«, d. h. auf gut deutsch, wir können gar nicht anders, als die Din ge, die unsere Sinne uns eigen, in Raum und Zeit ordnen. Das ist zwei fellos richtig, aber damit ist noch nicht gefagi, daß wir nun auch immer und ewiq die gleiche Schätzun für Raum und Zeit haben müssen. n dem Maß, wie wir uns ändern, wie unsere Er fahrung wächst und sich veriieft« ändert sich für uns auch der Werth vonRaum und Zeit. »Groß« und »klein« sind blau-Hieb bin relative Ventissct tin Walfisch ist groß gegen einen Hering, aber klein gegen den Mond, dieser klein gegen die Erde, diese llein gegen die Sonne, die Sonne ivinzig gegen den s· Siriuz und dieser ungeheure Feuer ball doch nur ein Lichtschniippchen im unendlichen Weltenraum. Es tomint bei »groß« und »klein« also nur auf den Maßstab an, den man gerade an legt, und darum werden uns Raum und Zeit immer kleiner, weil unsere Kultur es mit sich bringt, daß un ere Maßstabe immer größer werden. in ausgeprägtesten ist das der Fall in der Wissensch-ist« wo die Astronomie den Raum schon lange nicht mehr nach Meilen oder Kiionietern, sondern nach Lichliahren mißt —- eine für unsere Anschauung ganz und gar unsaßbake Glößk. da das Licht in der Selunde bekanntlich WOOOO Meilen zu riicklegL Und ebenso rechnet die Geo logie und Entwicklungslehre die Zeit nach Jahtmilliouem die hingegangen sein müssen, um die neptunischen Bil dunaen unserer Erdlruste aus den Oceancn niederzuschlagen und dieEnti wicklunastette der Organismen von der nackten, einzelliaen Amoebe bis zur laulasischen Rasse und zum Laub baum emporzusiitkrem So isi es denn wahrlich lein Wun der. wenn der Astronom verächtlich aus die Entfernungen herabbliclt, die z. B. die sibirische Bahn zu überwinden hat, ehe das Dampsroß von Lissabon bis Vladitvastpl den alten Continent Euraiien durchbrausen kann, und toenn der Geologe sich tlbet den hoch trabenden Namen «Weltgeschichte« lu stig macht, die doch nur den lumpigen Zeitraum von 5—6000 Erd«ahren. umspannt. Aber nicht nur ür die hochgelehrten ist der Raums und Zeit tvertb enorm eingescheuertpr sondern auch für die Boltsmasse, zu der die Bildung nur in gewechseltemCourant, sozusagen als Scheidemiinze, herab tat-erkr. Der natürliche Maßstab siir Raum i und Zeit ist der Mensch sich selbki. Daher ist das kleine Raummaß über all der »Fusz'· und die »Ell:«, d. h. der Unterarin, mit den Unterabtheilungen der »Spanne« und keg »F.ngers« oder Holler-. Und daher ist das grrsz Raninmaß überall die »Weastunde«, die cis altaallisaxe Leuqa auf fast all. Kulturvölter übergegangen ist (Lieue). Das größte Raummasz war dann die ,,T-1krereise«'. Der Mensch berechnete nctnraemiifz die räumliche Entfernung nach der Zeit und der Kraft, die er für ihre Uebertvindnng gebrauchte; und somit ist es tlar, daß jede Verbesserung der Transportlriiste den Maßstab ver aröszerm d. h den Raumirserth ver ileinern mußte. Die beiden Grenzwertbe, zwischen denen sich die nichtwissenschastlichz Wertbung des Raumes bewegen kann, sind durch zwei Geschichtchen wunder voll zu illustriren. Das eine ist das reizende Andersen’sche Märchen von den Schnecken, in denen das weltabae schiedene, schollentlebende Philister tbum der alten Zeit so köstlich versi fliert wird. Fiir diese Schneckenphi lister, die von ihrem Haus nicht ab tommen tönnen, ist die Welt gleichbe deutend mit dem großen alten Garten, in dem sie leben, und der Abschluß ihres Daseins ist der seierliche Att, wennsie gebraten auf silberner Schüs sel auf den Herrschaftstisch getragen werden. Und das Gegenstiick dazu ist der köstliche, meilensressende Rad-let der ,,"fiiegenden Blatter«, der, auf sein Stahlroß gelehnt, in den tenom miftifchen Stoßseufzer ausbricht: »Schade, daß die Welt so jammervoll ilein ist!« Zwischen den beiden Welt- und Raumauffassungen, die dieseGeschicht chen darstellen, liegt scheinbar eine Ewigkeit: und doch ist es nur ein gu tes halbes Jahrhundert, aber es ist das Jahrhundert der Naturwissen schast und der Technik. Beide vereint haben den Faden, mit dem der Mai tiifer-Mensch am Bein festgebunden ist und bleibt, so sehr verlängert, daß für ihn wirklich der irdische Raum fast un meßbar zusammengeschrumpst er scheint. Sonderbarerweise aber ist es nicht so sehr die Eisenbahn gewesen, die die sen Umschwung der Raiimbewerthung herbeigeführt hat, als das Fahrt-id. Und das liegt daran, daß die Ortsbe wegunq mittels der Eisenbahn gänz lich Passiv ist. Das heißt erstens-, Daß dem Menschen der eigentliche, letzte Raummaßstab dabei verloren geht, nämlich die Vergleichung der durch messenen Strecke mit dcmAiisIvand an Kraft, den die Reise tostete, und zwei tens« daß die Zeit der Reise, weil sie ohne eigene Kraftaufwenduna erfolgt· leer, langweilig ist, d. h. länger er scheint, als sie ist. Wer zwölf unend liche Stunden im Schnellzug hocken musi, in unbequeiner Lage, in schlech ter Atmosphäre, unter fortwährenden Erschiitterungen und unaufhörlichem Lärm, dem erscheint die Zeit unend lich lang, und wer beobachtet, mit wie rasender Geschwindigkeit Telegraphen stangen, Bäume und Häuser vorbei tanzen, wie sich das bebaute Land in flüchtender Eile entfächert, der ljiat schließlich die Empfindung, als sei eine solche Strecke mit andern Mitteln überhaupt nicht zu bewältigen, und Für den wächst der Raum sogar, wenig stens so lange er ihn an der eigenen Kraft mißt. activ fu«-C fass Tkiussuts «---h--ss s »... .,... -..., um«-» ».....-.«,.. volutioniir gewirkt. Und seit wir er fahren haben, daß die Champions der Straße 500 Meilen in 83 Stunden zurückgelegt haben, seitdem erst ist un ser Raumaefiihl der Revolution der Transportmittel gefolgt, die doch schon lange vollzogen war. Man sieht, das-, es sich hier wie bei allen Messun aen und Schätzungen um einen recht evmplizirten psychologischen Vorgang handelt, den man nicht so ohne weite res immer iiber denselben Leisten schlagen darf. Aber insofern der Mensch den Raum nicht an dem Aufwand an eige ner Kraft mißt, den selne Ueberivin duna kostet. sondern aanz mechanisch an der Zeit, insofern ist auch seit der Eisenbahnaera schon unsere Rast-irde loerthung sehr start unter Pari gesun ten. Die Zeiten« in denen der Kauf mann sein Testament machte und von isen Seinigen gerührten Abschied nahm« wenn er von Breslau aus zur Leipziger Messe reiste, sind lange da hin. Heute entschließt sich der Bremer Groszhändler leichter zu einer Reise nach Sinaapore und Yokohama, ind wir kennen einen rheinliindischen Fa brikanten, der außer einem kleinen Handtäschchen nur ein Dutzend Pa piertraaen mitnahm, wenn er nach New Yort fuhr, und nicht umständli cher von seiner FamilieAbschied nahm, als wenn er zum Rheinbao ging. Und in dieser Richtung bringt jedes Jahr neue Fortschritte, vergrößert sich unser Raummaskstab jedes Jahr nm neue Meilen, schrunipst also der Raum selbst fiir uns alljährlich neu zusammen. Vor zwanzig Jahren noch gehörte die Phantasie eines Julet Berne dazu, um eine «Reife um die Welt in achtzig Tagen« für möglich zu halten: heute würde der tiihne Ro man-Zier die Zahl der Tage bedeutend reduzieren mussen. Und wenn gar die sibirische Eisenbahn erst fertiggestellt ist, wie groß ist dann noch die Crdett Mute viel Lagereifen erfordert es dann noch, diesen lumpigen Planeten zu umrreisenIt Ein paar Tage tun Hamburg nach Wladiwoslor, ein Schneudampfer über den spat-fic, eine Jeme Strecle durch Canada mit der neuen tranöconiinentatcn Eisenbahn, und sechs Tage später lauft der »stat fer Wilhelm der Große« m Kuxixaren wieder an! Vagatelle, pure Bittga telle! Kaum Zeit, um einen seßhasten Dauerslat zu Ende zu führen! Und dabei stehen die größten Fort schritte noch aus« die die Technik uns zuchringen hat. Das »Funrwerl der Zutunfi«, das Automobil, übertrifft heute schon das Fahrrad sehr bedeu tend« bis auf das Doppelte. an Ge schwindigkeit und wird, wenn es sich allgemeiner einbürgert, das Raninge fühl wieder bedeutend vertleinern, weil feine Benutzung aktive, selbstver antwortliche Bewegung und ausge süllie Zeit ist: aber noch ist die Um wälzung der Eisenbahn, die uns die elektrische Lolonwtive bringen wird, erst theoretische und nicht praktische Errungenschaft Wenn aber auf den ungeheuren Goliathschienen die feil niamischen oder Zipernewsly’schen die Passagiere mit einer Geschwindig leit von 150 Meilen in der Stunde dahintragen, wie groß ist dann noch die Erde?! Wenn man von New York nach San Fraucisco nicht längere Zeit braucht als heute von Königsberg nach Köln: wie groß ist dann noch die E«rdeJ! Muß eine sdlche Zeit nicht Menschen erzceyen, ote nosmoponten sind im weitesten Sinne des Wortes-, Bürger der qanzen Welt? Und müs sen die politischen Einheiten nicht ahn lich riesenhaft werden wie die Größe des Weltborizontss Denn das ist llarstes Eraebniß der Weltgeschichte: das Heimathgesühl erstreckt sich stets räumlich mit der Herrschaft über die Entfernung, über den Raum. Und wenn es auch ganz wesentlich die Be dürfnisse des riesenhaft durch die glei che technische Revolution erstreckten Marktes gewesen sind, die die großen Staaten der Gegenwart aus den klei nen Duodezstaatchen zusammenge schweiszt haben, so ist es doch auch klar, daß der Jnsasse der Schnellzüge ein weiteres politisches Spannungsbe dürinisz haben muß, als der Reiter aus Schusters Rappen und der Fahr aast der selig entschlasenen Post lutsche. Und so wird auch der Passa gier des elektrischen Blitzzuaes wiede singen: »Mein Vaterland muß grö ßer sein!« Heute, wo alle europäi schen Prernierminister bereits die »Vereinigten Staaten von Europa« prrpbezeit haben, wird dieses Zu ltnftsbild nicht mehr gar zu utopi stisch erscheinen. Wir stehen bier noch ziemlich fest ans dem Boden der Wirt lichteit. Aber in das Reich der bloßenWayrs scheinlichleit oder qar der Traume süh len wir uns entrückt, wenn wir die Perspeltiven zu ermessen versuchen« die Inn an d.e sFrsintsuna der unn schissahrt knüpfen. Daß das Problem einmal geldft werden wird, daran zweifeln wir nicht, denn ,,nichts ist ge waltiger als der Menschl« Wann es gelöst werden wird, das freilich ist eine Frage, die deute ebenso wenige beantwortet werden kann wie die an dere wichtigere Frage nach den Mit teln it denen es gelöst werden wi:d. Nr wird mancher kühne Jlarus sei nen Forschertrieb mit dem Leben zah len trie der unglückliche Otto Lilien thal, ebe der Mensch adlergleich sich in den Lüsten wiegen lann;aber das Wert »unmöglich« ist aus unserm k---:t-- ---·-t.-.» - Ehe usu gcsusuzstz Jeder der großen und kleinen Uto pisten, die in diesen letzten soeialen Jahrzehnten die Welt mit den Fruch ten itzt-er phantastischen Muse zu des sein und zu beleyren versucht haben, bat das Flugproblem als ,,im Jahr 2000« gelöst angenommen, und für jeden toar damit auch der Raumroerth mächtig zusammengeschrumpfi. Die kleineren Geister begnligten sich mit ei nem simplen lenkbaren Luflballon von großer Geschwindigkeit aver die be deutendsten baten andere Mittel er funden und großartigere Perspettiven erschlossen. Theobor Hertzta, der geniale Volls lvirth und phantastischc Roman schriftsteller, hat in seinen Träumen ,,Entruckt in die Intenti« eine Zeit gesa).1at, die den Erdmagnetismua als Trieblraft wie als Beleuchtun» s mittel auszunutzen gelernt hat. ie geheimnißvollen Energiemengen, die an den Polen aus-strahlen und als Nord- und Stil-lichter die Feenwundei der Polarniichte ausmachen, hat der Mensch in seinen Dienst gezwungen wie Dampf und Elektricität und be treibt darnit einen regelmäßigen Per senentranspart durch das Luftmeer, ,,Luftstea-mer« von gigantischer Grö ße, mär .nhastem Confort und unge lxeurer eschwindigleit, die von allen Seiten her die Bürger feiner glückli chen Gesellschaft nach der Riefenstadt der Freude, nach Sizilien, tragen. Und diesen Leuten ist die Erde thatsächlicly zu tlein geworden. Aus diesem »sam mervolleu« Planeten ist .·lein Problem mehr zu lösen, lein des Mannesmuths tviirdiger Kampf mehr zu führen, und schon haben sie eine Expedition abge W sandt, um den Mond zu erforschen, die erste Etappe der Forschungsreisen im Weltall! Ebenso geht es.den »Martiern«, den Bewohnern ies Planeten Mars des berühmten geistvollen Philisophen und Phhntcrs Kurd Laßwitz in seiner Uta pie: »Von zwei Planeten«. Diese glücklichen Wesen haben die soziale « Frage langst gelöst und sinden nun ebenfalls ihren Planeten zu klein für ihren Thatendrcinq; auch ihr Raum maßstab ist ungeheuer getrachsen, ihre Ranmwerthschatzxiig ebensoviel gesun ten.. Auch sie gerer daher auf Ent deckunaen im Weltall aus und stellen zunächst einmal eine regelmäßige Post verbindung mit dem Nordpot unserer alten Mutter Erde her. Ganz wie bei Hertzka! «Nur ist das Mittel, dessen sich die ,,Martier« bedienen, um den Welten raum zu überwinden, ein anderes als bei Hertzta, ein Mittel, aus das nur ein so ausgezeichneter und geistvoller Phy siker verfallen konnte. Seine Martier, uns Erdbewohnern um Jahrtausende in aller Kultur voraus, haben näm: lich längst festgestellt, daß die Schwer kraft eine Wellenbeweauna des Aetbers ist, ganz wie Licht, Wärme und Elek trizität, und sie haben einen Stoff herausgefunden, der diese Schtverlrast. wellen genau so ,,durchliißt« wie farb loses Glas die Lichtwellen. Folalich sind ihre aus jenem Stoff hergestellte Fahrzeuae der Schwerkraft entzogen und können hingelangen, wohin ihre Lenken wollen. Nun, so weit wollen wir unsere Hoffnungen nicht gleich spannen. Wir wollen annz damit zufrieden sein. wenn wir des Luftmeers Meister wer den, das ohne die Klippen und Nebel ist mit denen hnä Mslimeer imä sm t-ioht. Und das wird die Menschheit schon erreichen! Vielleicht ist es das Wunderinstrument, in dem heute die Technik ihr wichtigstes Problem bear beitet, der starke, aber leichte Atlumn lator, der mit anderen auch dieseSeh i susht erfüllt. Und dann wird ker« Raum dieses .Planeten für unser Mertlsaesiilsl gerade aeniia verkleinert sein, um uns als seine freien, unum schriinlten Gebieter, als wahre Könige der Erde zu fühlen. Aber vorerst vie niestens wird unsere Sehnsucht uns wohl kaum noch weiter drängen hin aus in jene Unendlichkeiten, aus denen tsie Sterne funkelnd herniederschaiien, denn »die Sterne. die begehrt man nicht, man freut sich ihrer Pracht!« Dr. F. Mem Das neue Gotdlamed am Kopf owe. Aus sein Men- Vorl Meigen-Journal-. Kaum zwei Jahre sind verflossen, seit ganz Amerita im Speciellen und schließlich auch alle civilifirten Staaten der Welt durch die Nachrichten über außerordentlich reiche Goldfiinde am Klondile in Aufregung versetzt wur ren, und schon wierer wird die Auf merlsamteit aller nach dein gleißendeii Metall Trachtenden nach dem fernen unwirthlichen Alaska gelenkt. Dieses Mal handelte es sich um bedeutende Goldfunde am Kap Rome. Kap Nome liegt an der äußersten Westspitze Ameritas, dort, wo nur die schmale Beringstraße diesen Contineni von Asien trennt, am Berings - Meer-, etwa unter dem 64. Grad nördlicher Breite und dem 165. Grad westlicher Lange von Greeiiivich. sue Goietaiive sinc- hauptsächlich am Meeresstrande in unmittelbarer Nähe des Raps, dann aber auch vereinzelt weiter zurück im Jnnern des Landes, an den tleineii Wasserläufen gemacht worden, die aus den acht bis zehn Meilen von derKüste entfernten Bergen dem Meer-c zuflie ßen. Ein trostloses Land ist es, dieses arttische Küstengebiet Alaslas am Be rings - Meer. An einen nur achtzig bis hundert Fuß breiten Meeresstrand von röthlichem Sande schließt sich eine wellige, sumpfige Ebene orer Tundra, bedeckt mit viele Fuß tiefem Moorbo den, und erstreelt sich bis zu den acht biä sskm Woiløn hnn fi» Kiissp entfern ten Bergen, abgerundeten, einförmigen Erhebunan, die auf ihrem schieserar tiaenFeldsqestein nur wenig Erde oder lose Telsmassen aufweisen. Nichts un terbricht die Monotonie des Landes-, kein Baum oder Strauch ist aus diesem weiten Gebiet zu finden, braunes,tüm merliches Steppengras und Moos bil den die einziaen Spuren von Veaetsp tion und nehmen nur während kurzer Peit im Sommer eine etwas freund lichere, grünliche Färbung an. Das Klima ist dem Aussehen des Landes und der Vegetation entspre chend. Etwa vier Monate währt der reanerische, feuchte Sommer und be freit das Meeresgestade von seinen Eismassem während des Restes des Jahres, von Ende September bis An fang Juni. regkert der arttische Win ter mit allen seinen Schrecken. Jin Küstenaebiet ist der Winter weit schlimmer zu ertragen als im Jni"rcii Alaslas, wie etwa im Klondiledistrikt. Höhere Kältegrade und vor allen Din aen schwere Schneestiirme sind die be sonderen Kennzeichen dieses Gbietes. So sind die Goldsucher für ihre Arbei ten ans die kurze Sommerszeit be schränkt, während sie im Winter mit seinen langen, lanan Nächten in den niedrigen, primitiven Kabinen un tbätig dahindämmern müssen. Besonders erschwert oder wenigstens vertheuert wird der Winteraufentbalt am Kav Name durch das aänzliche Fehlen des Baumbestandes und damkt des im Innern Alastas so reichlich vorhandenen Brennmaterials. Dass vom Yuton zur Zeit der Schneeschmel ze und des anschließenden Hochxoassers W in ungeheuren Mengen mit fortgeris sene Zreioholå oao .1m An ang wes-e Flächen des eringsmeers deckt und das, an die Küsten gespült, diese dicli s sach mit mächtigen ioarren umsäumt, s ist in der Ytahe der nach dem Irap be n-nnten Centrale des neuen Gold distrittes, »Nome City«, schon jetzt so weit aufgebraucht, daß die dortigen Goldsuazer Treioholz von zehn Meilen entfernten Küstenplatzen herbe-schlep pen mussen. Sie sind also, was-. Brenn- nno Bailmntesisl anne rtf:!, aus die Zusuhr oon südlicheren Küsten platzen, spekiell oon Seame, aus ange wiesen, und diese ist aus ten turzexi Sommer beschränkt, da nur dann See schisfe ins nördliche Beringsmeer vor bringen und sich der Goletiiste am Kap Nome nähern können. Die Preise des Holzcs find dementsprechcnd sehr hoch, tausend Fuß Bauholz kosten 8250, eine Kloster Brennbolz PHO. während Kohle 875 pro Tonne kostet. Was ten Goldreichthnm ges Lanres anbetrisit, so stimmen alle Berichte darin überein, daß Gold reichlich über all im Sanie am Meeresstrande ac sunden wird und dort ohne weitere Vorbereitungen schon aus den oberen Schichten ausgewaschen werden kann. Zum Auswaschen bedienen sich vie Goldsucher eines sogenannten »Noc ers«, mit dessen Hilfe ein einielner Mann pro Taa fiir ra. 810 bis TM Gold auswäscht: an besonders wiss-sti gEen Stellen sollen auch bis 8120 pro ag erzielt worien sein; 84000 nei den als der Höchftbetrag angegeben, den einzelneLeute während des verflos senen Sommers durch Auswaschen nn Strnnde eknlzeimstenz Were weit sich der , ,sk-.,I«-, gutsyurugc Ouuuusuuscu (xsrecu1, III noch nicht festgestellt, nach den letzten Angaben soll aber Gold bis zu dem etwa 70 Meilen nordwestlich von Kar Nome entfernten Kap York«einerseit3 und andererseits lis zu einem 40 Mei len östlich gelessenen Küstenpunkt fest gestellt sein. Bewahrbeiten sich diese Angaben und weist also ein 110 Mei len lanaer Strandstreisen ähnlichen Goldreichtbum auf wie der bis ietzt in der Nähe des Kap Nome bearbeitete, dann kann eine aewaltiae Menschen menae in diesem Gebiet lohnende Thä tialeit finden, Ibätiakeit. die unter Benutzung von Maschinen die bisheri aen vrimitiven Resultate bald in den Schatten stellen dürfte. Zunächst wird die Mehrzah! der am Yulon lebenden Goldsuclter dorthin ausbrechen. aus Dawson City wird sicher die Hälfte der Einwohnerschaft dem neuen Dorado zuwandern; man bört dort schon jetzt von weiter nichts svrecben als von Kap Nome und dem Aufbruch dorthin. Der natürliche Weg von den Küsten plätzen der Ber. Staaten nach Nome -siihrt per Schiff über den Stillen Ocean und durch das Berinas - Meer direkt nach dem BestimmungszieL Die ser Wea ist aber, wie schon erwähnt, nur im Sommer offen, im Winter ist er durch Eismassen versperrt. Das hat nun Diejenian, welche als Erste und vor der Hauptmasse das ersehnte Ziel erreichen wollen. auf den Gedan fen gebracht, von Stagwan aus über das Eis des Anton den neuen Gold feldetn Xuzustrebem Fürwahr ein lanaer Wen, voll non Beschwerden, Entbebrunaen und Gefallrenl Schon fetii kommen Einielne dieser Reisenden nach Dawson, die den 460 Meilen weiten Weg von Stagway bis Dawson binter sich haben und die hier eine lurze Rast nehmen« um dann die wei teren 1600 Meilen kis Kap Nome zu wandern. Jhnen dürften sich zahlreiche Dawsoner Goldsucher anschließen, und es ist gewiß nicht zu hoch gegriffen, daß mindestens 5000 Menschen im Laufe der nächsten Monate von Dawson aus über das Eis nach Kap Nome ziehen werden. Der Weg von Dawson bis Nome ist aber nicht nur fast viermal so weit wie der von Siagway nach Dawson, er ist auch ungleiZ beschwerlicher und ge s IUll sllclscs sue-Un Icll Juqccll Ull Wulch ein ziemlich lebhafter Verkehr statt. Da auf alle 80 Meilen eine Mounted Polire Station und noch häufiger ein Wegehaus mit Betten und Restanra tion anzutreffen ist, kommen die Rei senden nie wegen Untertunft und Ver pflegung in Verlegenheit, diese Reise ist also schließlich für einen gut ausge rüsteten Wanderer nicht allzu schlimm. Ganz anders aber liegen die Verhält nisse aus der Strecke von Dawson bis Nome, die außerdem noch durch kälte res Ge’-iet führt. Nur eingelne Mi nenplätze am YukonMnigenMiss sionsstationen und Jndianerniederlass sungen bieten dort Unterlunft. aus den dazwischen liegenden, oft HunJerte von Meilen weiten Strecken ist teine An sicdelung zu treffen. So sind die Reisenden daran an gewiesen, die meisten Nächte in Zelten zu rasten und diese, sowie die nöthigen Lebensmittel und auf dem letztenTheile des Weges wohl auch das unentbehrli che Brennholz auf Schlitten mit sich zu führen! Es ist schwer möglich, sich auch nur einen annähernden Begriff von den Beschwerlichteiten einer solchen Reise zu machen, die selbst bei Benutzung von Hundeschlitten zirei bis drei Monate in Anspruch nehmen dürfte. Da die Ufer res Yuton meist von Bergen ein gefaßt sind, muß der Weg ununterbro chen über das Eis des Flusses gesucht werden, das an den Stellen, wo der Fluß früh zufror, mit fiinf bis sech? Fuß hohem Schnee bedeckt ist, während das Eis an Stellen mit reif-sendet Strömung oft nur schwach ist« sodaß ein Durcbbrechen nicht zu den Selten heiten gehört. « « .,..».,.sp » . YAFH ( Gold wurde, wie·gesagt, ans M » Nome zuerst im letzten Juni entdeel . doch war bis Ende 1899 dort aus dem Sand des Meeresstrandes schon Gold im Werthe von s2,409,432 gewaschen worden. Bedenkt man, daß das anze Alaska, abgesehen von dem brit schen Theile des mondite - Distrittes, im vergangenen Jahre Gold im Werthe von nur s4,609,819 produzirte, dann txt-alt mai- ecnm Traun uun oem ;neich.hu1n anc Kap Mome, der inner balb nur weniger Monate rund 50 Prozent der ganzen letztjährigen Gold förterung in Alaska produzirtr. Auf dem 110 Meilen langen gold haltigen Küstenstrich sollen zur Zeit über 10,000 Männer tampiren, die mit fieberhafter Ungeduld auf den Eintritt des warmen Wetters harren. das ihnen das Gold fliissig machen soll. Dawson City und die anderen Niederlassungen im Klondile - Gebiet rüsten dazu schon seit Monaten fiir den Eins-erst beschwerlichen Ueberland-Zu:g nach dem neuen und reicheren Gold lande. Der Zug nach dem neuen Dorado wird namentlich in den nächsten beiden Monaten ein sehr starker sein. Eine Dampferlinie fiir den direkten Vers-s tehr zwischen Seattle und Nome City ist etablirt worden, und diese Linie hat bereits 60,000 Leute, daruntrr mindestens 1000 Frauen. für die Be förderung nach Nome City während der Monate April und Mai gebucht. Die Fahrpreise sind wie folgt ange setzt worden: 1. Klasse, S1005 2, Klaf se, 875 bis 880; Zwischendeck 860 Zur Zeit hat Nome Cith eine Bevölke runa von zwischen 8000 und 4000 Seel-n Die Ba it von Frankreich Die Bank von Frankreich hätte am 13.- Februar ihre Vunoertjahrfeier be gehen können. Am 13. Februar 1800 gegründet, erhielt sie am 14. April 1803 das ausschließliche Recht, allein in Paris Bantnoten auszugeben, je doch nur für fünfzehn Jahre, also bis 1818. Doch schon 1806 wurde ihr eine Verlängerung ron sünfundzwan zig Jahren gewahrt« die am 24. Sep tember 1841 ablief. Die Bank war nun schon so mächtig, daß sie 1840 ohne Schwierigkeiten eine Verlänge rung bis 1867 erhielt. Sie hatte un terdessen schon mehrere andereProvinz Banken verschlungen, die provisorische Regierung (1848) half ihr weiter, in dem sce ihr verschiedene sogenannte Emissionsbanken opferte. 1867 wurde ihr Privilegium wiederum erneuert und zwar bis Ende 1897. Jn die sem Jahre am Js. November geschah eine weitereErneuerung bis 1920. Es wurde damals viel erzählt, wie viele Millionen es sieh habe die Bank kosten lassen, um günstigen Wind zu erzeu gen und die maßgebenden Persönlich keiten der Politik und Presse gebüh rend zu ,,erleuehten«. Jm ersten Jahre ihres Bestehens erzielte die Bank nur 110 Millionen Umsatz, im Jahre 1899 18 Milliarden· 1800 betrug ihr Me tallschafz 8 Millionen, 1880 waren es 149 und 1848 176 Millionen. Bei der Kriegserklärung 1870, die für die Meisten unerwartet kam wie ein Blitz schlag, bestand ihr Metallfchatz aus 1245 Millionen. Dank ihm konnte sie ihre Notenausgabe erhöhen und dem Staate während des Krieges und gleich danach eine Milliarde und 425 Millionen vorschiefzen. Seither ist ihr Metallschatz in immer größerem Maß stabe gewachsen; er überstieg im Au gust 1899 drei Milliarden, wovon nahezu zwei Milliarden in Gold. Ge genwärtig hat die französische Bank 37 Millionen Banknoten im Umlauf, die kam 29. November 1899) 4043 Millionen Francs darstellten. Dies ist der höchste bisher erreichte Noten umlauf. Ohne Banknoten wären heut zutage aller Verkehr gehemmt und bis zur Unertriiglichkeit erschwert. Eine Million Franken in Silber wiegt5000 Kilogramm, also 5 Tonnen. mehr als ein starker Bahnwagen laden kann. Jn Gold würden es 322 Kilograrnm sein, wogegen 1000 Banlnoten 3n1000 Franken nur 1,8 Kilogramm wiegen und in einer Ledertasrhe bequem ge tragen werden können. Jn Fünssrams kenstiirken lSilbsr) bildet eine Million eine 500 Meter hohe Säule, in Gold, in Zwanzig frankcnstüelen wäre die Säule immer noch 65 Meter hoch. Die 1000 Banknoten dagegen bilden aus einandergelegt einen 10 Centirneter hohen Papierstoß. Die Französische Bank ist nicht das einzige große Becken, worin sich das Geld des Landes an samnielt. Neben ihr bestehen in Paris noch das Compioir National Nes ioinpte« der Credit Foncier, der Credit Lnonnais, die Soeiete Generale u. s. w. als große, sich über g nz Frank-« reich erstreckende Bankm Dazu kom men die vielen großen Bankhiiuser, die selbst iiber Milliarden gebieten. Mehr als die Hälfte alles Geldes Frankreichs befindet sich in Paris. Geldanhiinfnng und gelbliche Centra lisation sind hier größer, als irgend wo in einein Lande. Weist doch die Pariser Börse bis 118 Milliarden Umsatz aus« alle Börsen der Provinz zusammennur 5 Milliarden. Maxime Du Camp hatte Recht, als er sagte: Paris ist das Indien aller Franzosen, die Zauberstadt voller Geld und Gold, Glanz und Genuß —- daß einem schwindlig werden könnte! Ost sind Fremdwörter sehr nützlich Einen Schmeichler sollte man z.B. nicht befördern, sondern spediren.