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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (March 30, 1900)
Ists sit-eures sch— f- Idetside seen-ebnen ..-«,.. .».«..... z O I jus- M ds- Loeeim der s . J Uswftakuopmmiedie U sw Sit- aris-den« müttifcher , I S TWMRKTQ Perris-. die Stief - M einzige neediiebene Angehö- ; W Hier nicht zu fragen. was er s G , Ast i IF « It is dk M treten fah, i Die « Weg w Speiiezimtner diente. : MMÆMWUndtrugdie« M M. Er Thet« die Ellbogen auf . I zestsixt bemerkte gar nicht, daß die Muße-r unter ver Nase tauche, W LI. Den Viick start in eine Ecke · zeitweise ein zorniges Schnau- ; höre-. verbunden mit einem Stam- k ffen des Fußes. daß der Efirich zitterte. T Maria schielte rnit futchtfamer Miene nach ihm hinüber und zwang sich. ab und In einen Reinen Löffel voll Minesira hin Inierzrrwürgm Nach einer Weile erhob » et sich nnd begann auf und ab zu geben« ; Doki et den-. gemm guten Geschöpf "s Blicke zum-eh weiche auf einen Sturm rnit den wöhalichetn unverdienten Bor iviiefen teten. »Ist-ten Sie sich mion ? Schmeckt Ihnen die Minestra nicht ?' fragte Ma tiq furchtsam. Bei sagt Dir das T« knurrte et, nahm seinen Sih wieder ein und rührte im Teller mit dern LäsfeL Hatten Sie Aetger mit Jemanden in set Werkstätte i« fuhr das Mädchen nach : einer Pause noch zaghaftee fort. I .Sv ist’s ! . . . . Und zwar Deinem-e gen, Du tokettes Ding !'· «Meinetwegen i. . . . Jch habe doch , nichts gethan, Vater !' » »Schweig, Lügnerin ! . . . . Giovanni i Pagliotti habe ich erklärt, mich mit ges i wissen Reden zu verschonen . . .. Höre, Maria« minnt mich nicht. diese da zu Ak IF brouchen t« Bei diesen Worten hielt er seine gro ßen, schwieligen hände hin, die in der That noch niemals aus die zarte Gestalt der Stiestochter niedergesallen waren. Sie aber würde einen Schlag dieserHand den häßlichen rauhen Worten vorgezogen haben. mit denen er sie täglich und immer belangloser Dinge wegen auättr. Lo renzo war indessen nicht immer so gries riirnig gewesen. Jm Gegentheile gab es Beute, die ihn als hübschen stets heiteren Burschen, rüstigen Arbeiter und sanft sie ein Lamm gekannt hatten. Der Tod seiner ersten Gattin, die ihn nach nur ·ji«ihriger Ehe tinderlos zurückließ. Mr ihn umgewandelt. Aufrichtige Freunde jedoch und der gute Gang der Geschäfte. der ibm und drei anderen Ar beitern Brod gab, bewirkten mit der Zeit, daß er wieder wurde, was er zuvor gewe sen war. Lunenzo war Vesiher eines eigenen hause-T das Alles enthielt, was er brauchte; hätte er eine Mutter oder Schwester gehabt. seine mit schwerer Mühe erworbenen Sachen in Ordnung u halten, würde er nie daran gedacht ben, sich wieder zu verheirathen. So aber stand er allein; achtete er aufs Geschäft, so tonnte er sich um’s haus nicht kümmern, und Fremde wollte er um sich nicht haben. Er nahm also wieder eine Frau und heirathete die junge. hübsche Wittwe eines seiner Freunde. welche dieser sammt einem etwa fünf jährigen Töchterchen im größten Elende suriietgelassen hatte. Jn jenem Zeit puntte war Lorenzo glücklich. Das mun tere, lebenssrohe Weib an seiner Seite und das Geplauoer des Kindes füllten die Leere seiner Seele. Leider sollte oiez nur von kurzer Dauer sein. Der mit Sehnsucht erwartete Knabe kostete der gingen Mutter das Leben, und statt zum roste und als Ersaß siit diesen herben Verlust zu erbciihen und beranzuroachsem sol te ihr nach wenigen Tagen das Kind. r arme Mann blieb mit Maria al lein, welche nicht sein war, die er aber nicht don sich stoßen wollte, weil er der Sterbenden versprochen hatte, für das March-n zu sorgen. Dieser zweite Schlag indessen wirkte dernichtend aus Lorenzo. Während einiger Monate arbeitete er nichts mehr und als er dann seine Thä tigteit wieder ausnahm, war er nimmer dersetbe-.« Zins seinem ganzen Wesen iprach wrou gegen seines unoJeoermann Die Zeit vermochte diese Verbitterung seines Gemütlzes nicht zu mildern ; Ar beiter, Freunde und auch Maria ge wöhnten sich schließlich an sein finsterez Wesen, wie wenig dieses auch dazu bei trug, daß seine Umgebung des Daseins « sroh zu werden vermochte. Obwohl Maria zu einem braven und guten Mädchen herangewachsen war, lohnte ihr doch kein freundlicher Blick Oder gar ein Wort des Dankes die zärt liche Sorgfalt, mit der sie ihren Stief- · vater umgab. Dieser seinerseits ließl es ihr an nichts fehlen; er machte je- : den Sonntag mit Maria irgend einen susslug und brachte auch zeitweise ein artigei Geschenk heim, doch entrunzelte sich niemals seine Stirne, und wenn er u Maria sprach, waren es nur immer rte herben Tadels. Jetzt zählte sie zwanzig Jahre. ohne zu ahnen, daß es eterstand gebe, der unablässig an sie denk; und sest entschlossen sei, sie als Weib heimzuführen Dieser Jemand war Giovanni Pagliotti, ein Arbeiter in der Werkstätte Lorenzo's, welcher, um kein geliebtes Mädchen Berdrießlichkeii ke- in ersparen. Maria gegenüber nicht Dis steiIAe merken ließ, dasiir aber M seit m Meister sprach. «Das Witz welches voranisichtltch M, lieh IMnni ruhig über sich W nnd erweiterte seinen Aqriss Hei-Isid- sqsanckzeu niede- n I W the endlich der Meister, ln die Enge ge trieben, sagt-: »Gut denn. ich will mirW überlegen und werde rnit dem alberne Ding sprechen.« Dies war die Ursache gewesen, wes halb Lorenzoun ’enern Tage mürrischer als sonst heimle rte. »Ich begreise nichts von dem, was Sie mir da sagen, Bater", hatte aus seine Vorwürse Maria erwidert. .Giooanni chen brach sie der Stiesvater. »Nimm ihn, wenn er Dir gefällt allein habe ich’s hier bequemer . . . ." »Ich bin Jhnen also eine Last?' Fragen. Wir werden noch darüber spre chen . . . . Giovanni hat Dir also leine Liebekerllärungem nicht den Versuch gemacht, Dir den Kopf zu verdrehen?' »Nienials, Vater, er . . . .·' »Schon gut, . . . . später reden wir.« Lorenzo machte ein so grimmigez Ge sicht, daß es rathsam schien. zu schwei gen. Er wollte es sich selbst nicht ge stehen, doch hatte die Voraussetzung Maria’s, sie sei ihm zur Lasi gefallen, eine Saite in seinem Innern schmerzlich berührt. Am folgenden Tage erklärte Lorenzo beiden Theilen in gewohnter barscher und biindiger Weise seine Entschlusse: Giovanni und Maria mochten sich als Bräutigam und Braut betrachten; das Paar werde zur Erleichterung des Au sanges 300 Lire und seine Stiestochter überdies eine Aussiatlung erhalten, leg tere jedoch nur unter der Bedingung, daß Giovanni bis zum hochzeitstage das haus nicht betrete; die gegenseiti gen Beziehungen sollten sich in der Zwi schenzeit ausschließlich aus dem schrift lichen Verkehr beschränken. Maria un tersagte er geradezu jede Gefühl-Büber schtvänglichleit mit A dein Yeisiigem « »Schon gut . . .. schon gut«, unter- » Pogliotti hat nie zu mir davon gespro- H H ( ß —- und stelle keine so albernen l «Dummheiten konnt Ihr euch nach soe lieben oorplappern, wenn Jhr verhei rathet seid; doch wird Euch bald ge nug die Luft dazu vergehen« Endlich kam der Tag. Kein Fest. tein hochzeitsschmaus war in Lorenzo’s hause veranstaltet worden. .Gott seg ne Euch«, hatte er am Morgen dein Brautpaare gesagt, ohne es eines Blickes zu würdigen. «doch merkt, von heute ab haben wir nichts mehr mit einander zu schaffen. Jbr bleibt in Eurem Hause, ich in dem meinen, und damit sertig.« Maria hätte dem Manne, der zwar grundlos ihr jeden Tag das Leben ver bittert, doch für sie gesorgt hatte, gerne einige Worte des Dankes gesagt, seine schroffe holtung jedoch machte dies un möglich. Sie ging aus dem Hause mit gemischten Gefühlen der Trauer und der Freude. Lorenzo, der daz Paar in die Kirche begleitete, dachte unterwegs : Wicht einmal gedantt hot sie mir! . . . . Von dieser Stunde an ist sie iiir mich todt und es ist besser sol« Noch der Trauung war Lorenzo nach hause gegangen, ermüdeter und abge fpannter, als wenn er den ganzen Tag iiber in der Werkstatt gearbeitet hätte. Um zehn Uhr legte er sich schlafen, ver mochte aber teine Ruhe zu finden. Ge danten verschiedenster Art oerscheuchten den Schlummer von feinen Lidern. Wie leicht hatte es ihm geschienen. die Stief tochter entbehren zu können, und jagt, nur wenige Stunden nach ihrem Weg gange, leimen ihm die daran sich knüpfen den Folgen in den Sinn. Von morgen ab müßte er im Gosthaus essen, und es war die Frage, wie sich sein Magen zu diesem Wechsel stellen werde? Dann erst Abends, wenn er von der Arbeit nach hause tamt Niemand, der ihm einen Willkommengruß bot, wie wird es ein sam und traurig sein in diesen Räu men, die ihm nie zuvor so umfangreich und öde erschienen warens Oerzloch abscheulich. mich an der Neige des Lebens in dieser Wiiste zu derlassenl« murmelte Lorenao, dann stand er aus, kleidete sich an und begann in den Zimmern herumzugehen. «Ob sie sich nicht zurürtiehnt noch ihrem trauten Stühchen2« dachte er« als er jegt in .-f Maria"s Zimmer stand. »Man verläßt nicht leichten herzens vier Wände. mit denen sich Erinnerung-en an die Kindheit verbinden. hin, vielleicht ist sie froh, sort zu sein« denn ich hätte etwas mehr dazu beitragen iiinnen« ihre Jugend zu einer rosigeren zu gestalten. Was aber lann ich dafür, wenn das Schicksal mein Gerniith vergiftet hat! · . . Die An ordnung der Zimmer könnte eigentlich kaum eine günstigere sein«« suhr Lorenzo zu überlegen fort, «hier neben Marias Otube ein großes Zimmer, an oas Küche nnd Kammer stoßen· »Für mich ist die Küche ganz nutzlos, während die Kam mer, mit einem Ofen versehen, eine vor treffliche Kinderstube geben wiirde . . .« Bei der Vorstellung, wie lebendig es in diesem stillen hause werden mochte, wenn hier eine Kinderschaar sich tummel te, glitt zum ersten Male seit vielen Jah ren ein Lächeln über die verdüsterten, racndurchsurchten Züge des areisenhus fchmiedex · Am nächsten Tische ließ er sich nieder, stii te wie damals, als er die entscheidende nterredun mit Maria gehabt, beide Ellbogen auf und saß lan ge, bis zum Werden des Tages, das Ant lih in den Sünden geborgen. Ob er schlies oder wachte, nnd was er im leh teren Falle sinnen mochte, wissen wir nicht, och kaum erst hattest die ersten Strahlen der Sonne über die Gegend ihr Lichtergossen, so ingeraus dem ause nnd lenkte seine itte einein an en Famwkiinrte später stand er vo: m C M IIIW Ewi eben im sent se war, tin neuen des eece s W ( i »Ich meine« M- M l wie soichen Ton ria und iovanni s nFch nie zuvor out seinenr Munde st hptt. »O wäre besser, wir wohnten zu sammen unter einern Dache Raum ist genug. sogar wenn . . ." Weiter kam er nicht, denn schon hingen Tochter und S·thregersohn an seinem Halse. Es ware auch in der That nicht leicht geroc sM. was et noch sagen wollte, zu vollen den, denn Maria ver-schloß seine Lippen » mit ihren Käse-. l »Aber mertt Euch, der Herr im hsvss 7 bleibo ichs« fügte er mit einem schwa chen Versuch hinzu, der gewohnten. mürrischen, polternden Weile treu sit-! bleiben. Man fügte sich auch in diese Bedin«ung. Ein Jahr später aber er stand ein anderer Gebieter, der nicht nur « der Herr, sondern gar bald der Tyrann ; des Hauses wurde, ein blonder. rosiaer . Knabo, dem man in der Taufe den Na men Lorenzo gab. weil es Maria durch aus so haben wollte. —-.0 Die ältern-. Eine kleine Geschichte non Paul Mis. . Ein schöner, tlarer Wintertag. Die Bormittagssonne scheint hell und warm durch Fenster herein. i Lucie siht atn Nähtisch und siihrt ern sig die Rahel. Sie ist so in vie Arbeit ; vertiesi, daß sie erst. als ziemlich ener- ; gisth an vie Thür gepocht wirb, aussieht Z und »denn-kl« tust. — ! Die Freundin kommt. Fräulein Meta L Bergmanry —- eine Darcre von zwanzig i Jahren. groß und schlank ein geistvol le5. aber ein wenig zn btasirtes Gesicht· schnelle hastige Bewegungen und große ! sprechende Augen« —- sie trägt ein mo dernes Radsahreriostiim, so männlich, wie es hie gute Sitte nur gestattet« und pasft aus vollen Zügen an einer langen E clllcll Tgljpsck .Guten Morgen. Kleine!« ruft sie et was von oben detad, reicht Lucie die Hand und fragt spöttisch: .Na. schon wieder hausmiitterchen?« Lurie nickt lächelnd nnd erwidert dann gutmüthig: »Was bleibt mir anders übrig? Jch habe niemand, der mir meine« Arbeit thut. Jch muß arbeiten!« «Muß', meinte die Andere, »Die das tlingt. Kein Mensch muß müssen, sagt scheu Goethe Y glaube, es war Lessing.· · , —- na, mir auch rechts jedenfalls ist« ein oerniinfti r Ausspruch. Uebri gens verstehe ich «ch nicht: Deine Ei tern sind doch wohltat-end genug« — weshalb sinest Du denn hier Tag für Tag beim Nöhzeug ?' »Gott, es macht mir Spaß. zu arbei ten.' «3u arbeiten — seibiioetsiändlichL Ader nicht solche Arbeit! Das roar ehe dem, heute finden die Töchter aus gu tem hause etwas anderes, Wichtigeres zu thun. —- toir sind doch nun mal mo derne Menschen!' »Ach. liebe Meta. mit dem Wort »mo dein« wird sehr viel gesiinoigt. uno es scheint mir beinahe, all drauchtefi Do es ein bischen zu oft.a «Das scheint iidiri0 Die Freundin, ein wenig beleidigt. lacht laut und schritt auf. »Aber Du bist nicht nur nicht mo dern, sondern im höchsten Grade anma dern!·· «Ach, was Du sagsi!« «Jacoohl. mein Kind, das bist Du! Du bist das junge Mädchen von ehedem mit »ziichtiaen, oerschiiknten Wangen«, wie Lessing so schön sagt' .Diesinal var et Schillert« .Ra, auch gut! Du bist das kleine Bählamm das sich getrost einiangen läßt oon den sogenannten Herren oer Schöpfung. das immer nickt, immer Ia sa t und immer zufrieden ist. —- Du bis to aanz nnd gar der Typus der Fran. die seit Jahrtausenden ins Joch gespannt und getnechtet ist« nur um den Männern das Leben angenehm zu ma chen! Davon aber, daß das Weib oon heute ganz andere Ziele erstrebt, daoon hast Du leinen blassen Schwang Strick Du nur getrost vaa Vanixnurrercyen weiter. Du bist ganz in Deinem Ele ment.« .Na und Dai« Willst Du vielleicht Teich; anch mal einen hanisiana grün n « »Damit gewiß nicht! Erst will ich « das Leben tennen lernen nnd meine I Kraft daran itiihien.« I »So ko?« lächelt Lueie ganz sein. g .Was willst Du denn tnit Deinem »so so« iaaeni Das tlingt ja gar zu ge heimnißvoll.« « »Ach. es schien knir, als interefsirtesi Du Dich iiir einen herrn.« .Unsinn! So was qiebts bei mir gar nicht!« ertoidert Meta ieltr burichito3, tann aber ein leichtes Erröthen doch nicht ganz verbergen. Uebrigens wen meinst Du denn eigentlich?« Rubig weiter nahend sagte Lucie: «Jch dachte an deren Miit-enn« Einen Augenblick lobt im Gesicht der Freundin eine neue Glutb aus, dann aber bezwingt sie sich und meint ganz teichtbint Woher tennst Du denn Deren Wolfrarni' »Aber bat weißt Du nichts Er gebt ja ichon seit einem Vierteljahr bei unt ans Und ein.« Jeßt wird die Andere immer erstaun ter. »Hei-re Ahn-in batte ich davont Uebeigens darin ba Da dies-nat Recht, er ist ein sehr interessanter Mann i« »Nicht wahrs« sagt Lucte nar, beugt sich aber ganz tief aus ihre Irbeit .Unb ein sa verständiger Mann, to seen anders als biete Durchschnittl arte! storrn teas ich ihn ins stauen-Ue star ren-. da hörte ich is Um M dzs er - sinndni hat. »Es- « hat »Ich pap« VII Oft st h · . Wirklichli Ach. liebste Lnlrn was hat e: denn von mir gefngii So fprich doch· Lulnchen!« »Aber. liebsie Meta. Du difi la ganz erregt; ich dente. fo etwas intereffirt Dichvkinr nichts« . ein Gott« nein, aber man hört doch ganz gern mal. was die Menschen von einem dentenl —- fo laß doch endlich diefe dumme Näbarbeit liegen —- gan nerdös macht mich das! —- Komm, la nns lieber ein wenig plaudern.« .Geht nicht, Meta, nein, nein! Die Arbeit eilt. —- fie muß fertig, — ich wilks Dir verrathen: es ift der Rest mei ner Aussteuer." ilnd glücklelig lächelnd sieht sie zu der Freundin auf Diefe aber wird immer ersiannterz endlich fragt sie ditirt: »Im bist Du denn schon verlobt?« Und Lucie ergliihend: »Dir tann ich es ja fagen —- fo gut wie verlobt!« Jetzt ift Mein ganz starr. »Den-on ahnte ich ja garnichtg. Ra, nnd wer ift es denni« Lucie schweigt errstbend. Jn diesem Augenblick tritt Herr Wolfrum ins Zimmer. Tie beiden Da men zeigen ein freudiges Erstaunen. Und er, ein stattlicher Mann von drei ßig Jahren mit leicht fartafiifchem Lächeln. begrüßt erft Fräulein Meter höf lich, aber nur ein wenig förmlich — wie sie findet —; dann geht er zu Lucie. tüfzt ihr diehund, fngt auch ihr einige freund liche Worte; —- die Art aber und der Ten. in dem er zu Lucie spricht, verra then der immer mehr erstaunten Freun dirs mit einem Male alles daz, wag sie vordern wissen wollte. Jest raffte sie sich auf. um ihre Ent täuichnng nicht zu verrathen, und fngte flüchtig Adieu. »Aber so bleib doch noch, Mein«, bit tet Lucie. « .--««-.., »Ja, mein gnavrges Froste-n , sagt nun auch er. »das sieht ja aus« als hätte ich Sie oertrietten.' Und nun tacht all der Groll und Aet get in ihr aus« und sie nimmt sich vor, ihm jetzt einen hieb zu versehen; mit leicht rnotantem Lächeln entgegnet sie: ,,Rein. herrWolsrarm mich hat noch tein Mann vertreiben tönnenz aber ich habe zu arbeiten. denn, wie Sie ja wissen, bin ich eine von denen, die da Vortämpserin sein will siir ihr bedrücktes Geschlecht, die den Beweis erbringen will. daß man die Mast der Männer dato aus allen Gebieten entbehren tann!« Lächelnd meint er: «Sehr nett« wenn wir Männer dann dauernd in den Ruhe stand versetzt würden.« «Spotten Sie nicht! Ich wer Ihnen igen, daß ich teine leeren Worte preche. Ich werde Ihnen beweisen. daß wirMuth und Kraft haben. daß wir tapfer sind!« Plötzlich ruft er, in eine Ecke zeigend, schnell dazwischen: .Da! Da! Eine Mau2!« Jst Nu hat sich die Situation geän dert. Lucie sieht, still vor sich hin lächelnd« in die Ecke. Meta aber springt mit einein Sah schreiend aus den näch sten Stuhl und tust angstvoll zitternd: Ach bitte, tsdten Sie das garstige Thier!« « »Nun. mein gnädiaes Fräulein«, soat er heiter-. .oorerst haben Sie doch noch nicht Muth genug, —- ader bitte. kommen Sie nur herunter; —- ei war nämlich gar teine Maus da, ich wollte nur sehen. wie weit Jhre Tapferkeit nicht« Und beschämt stetat Meta herunter vorn Stuhl; zitternd sagt sie: »Und Sie, mein herr, wollen ein Freund der Irauensrage seini« «Oh«, entgegnet er mit höflichem La chen, «ich bin sogar ein eiseigee Förderer dieser auten Sache. sobald ich sehe, das man ernst und ehrlich dasiir arbeitet; aber ich ketiimpse ebenso ernst atle die Auswiichsr. die diese Frage zeitigt, oenn sie sind der Kredsschaden siir die ganze Bewegungs« Da verschwand Fräulein Meta Berg mann lautlos. und von dem Tak an lam sie nie mehr zu Lucie —.---·-.. — Einiges von der Mode Pariser Kleiderliinstler sind emsig da bei, ihre Modelle sür das Frühjahr her zustellen. Nach dem zu urtheilen, was wenige Auserwählte in den ersten Mo deateliers der Seinestadt erschauen durs ten, lassen die neuen Schöpfungen it hohem Maße den Stil Ludwigz le erkennen. Die Kleiderröcke werden ii . der kommenden Saison leine so extra I vagante Länge ausweisen, wie es noa saugendlicklich der Fall ist. Eine sa shionable Schöne wird also in Zuluns nicht mehr so ängstlich daraus zu achtet haben, daß sie sich nicht aus den vorde ren Saum tritt und eine höchst ungra zisse Niederlage erieidet Auch die sut teratartige Enge der oberen hölste de: Rockec sitngt bereits an, unmodern 31 werden, und die sonst nur aus den dinte ren Volant beschränkte Weite macht sie schon doch iider dem Knie recht aussiilli bemerkbar. Vor allen Dingen abe muß die wirklich vornehme Modedam stir die nächste Zeit daraus verzichtet jenes leise Rauschen und Knistern lIB ren zu lassen, daß selbst bei dem stren einfachen «Tailor made« die verborgen Eleaanz die Kostsmt verrieth. Futte von rauschender Seitejeugt au ndltet ttch von schlechtem Geschmack. iabe die Miete adgesiittert sein müssen, oei spendet man Atlas nnd weiche Mai-e Wie-Tät denen auch die Japans gesei W Ists-t Stiqe von L. Bergen ·Ueberardeitett« sagte der Ar t. .Ruhe. Ruhe und wieder Nu l" seste er hinzu. »Kann ich nicht«, widersprach der Pa- . tient. «Unmäglich!« «Schiin. so fragen Sie einen andern. l Ihrer-P « Kurz tangebunden griss der Medtztner zum Halb Doktor. giebt es kein anderes J MittelLJr nd ein Schlastrunt, der mir : Rachtruhe chasst. sonst brauch ich nichts : — nur«Szchlas.« Ebers Ich, nur SICH lächelte übers Z , legen der Doktor. « acken Sie schleas . nigst sur ern Vierteljahr ein und reisen J ; Sie mit dem nächsten Zu nach oer - Adresse, die ich Jhnen ausscheei . So — in einem Vierteljahr sind »Die ein treuer . i , Mensch, das garantire ich Jhnen.« « .Ader meine Frau?'· »Bleibt hier." Z .Bitte, sagen Sie ihr das selbst, lie- - « der Doktor. Tu, Frau, tomm einmal · hereint« ! Nun tam sie und hörte mit Entsesen die Verordnung des hausarztez. z »Aber das geht doch gar nicht. Wa: ; ; soll aus uns roerden!« s «Gnädige Frau werden sich so gut wie F möglich ohne Gatten amiifiren«, lächelte er ein weni malttiös. »Dann haben - Z Sie ja die inder, ein hiibscher rtvers ’ treib, so drei hoffnungsvolle Sproßlinge « von dem Temperament wie die Ihren. ! Adieu, aus fröhliches Wirt-ersehen in ei ; nem Vierteljahrl« I Damit verschwand der Arzt. Stumm blicken sich beide an. z »Wenn es sein muß« — meinte er z ileinlauå· Sie seufzte: »Wie schrecklich! « ; —- Abrr wenn sonst nichts hilft. Dein : Zustand ist unerträglich, auch iiir mich. T ! Wir-« ccbfiirsswss II Hiycktsfrsckt « i —- ——-.--,.. ..-. s« .Eiu sympathisches Weib-. pochte ek. ·"iiii·d"u·xiir"«s·5ß"ek"iki Nisus der ihn i der Hauptstadt mit ihrem Getöse ent « führte. Das eintiinige Geräusch, das gleich- s mäßige Schütteln wirkte förmlich hyp- - notisirenb aus ihn. Wie losgelöst schien ! er von der Gegenwart. Wie wohl das ; that« das Ausspannen aus dem Getriebe der beißen Arbeit. Nun stieg er aus. Asstlich umfing ihn die kräftig-Wald lust. Tief atbmete er, so tief. wie lange nicht. Er lauschte förmlich aus bie wun derbare, seierliche Ruhe. die ländliche Stille, die ihn um ab. wie etwas ganz Hemmt Neue-. o hatte er es noch nie empfunden. Jrn hause eines befrei-redeten Koxs legen seines hausarztes wurde er unter gebracht. Ein helles, sonniges Zimmer mit dem Blick aus bohr, walbgriine Berge, deren Tannenbust wie erlösenb ans iizn wirtte. An der Abendtasel saß ian gegenüber eine Dame in Trauer. laß, leibenb, butchneistigt« so recht ein Gesicht, wie es zum Trauergewanv paßt, rnit rniibem Lächeln aus den Lippen. Auch sie war Patientim »Sie braucht Erholung von lan m. schwerem Pslegeramt. Sie bat i .en Gatten verloren«. erklärte ihm sein Wirth, ein liebenswürdigen sovialer Lanbarzt, von dessen großer, gest-nahen strotzenber Gestalt ein hauch der Beru higung ausging, der außerordentlich wohlthuend aus die erregten Nerven sei ner Patientin wirkte. Sie sprach sehr wenig, aber was sie sagte. gefiel ihm. Er schlief wirklich in der ersten Nacht, zum ersten Male wieder seit langer Zeit· Erst trauenpo dann geben Morgen irnHalbschlurnmer sah er plöslich ein sanfte-, let-bean Ironenantliz über sich JI’-0-00-Ic OIIC-----—-. i giveugb Eine seine, wunokroar korreye j hcnd fuhr tosend über feine Stier-» l ; Zwei binne, große Augen blickten ihn an, Z so weich und warm. wie er nie ein Men i schenauae blicken gesehen, sc überirdisch ; in: Ausdruck. Ein wunderbar seliges Empfinoen durchsirötnle ihn. Etwas köstlich Radi ges, BegiiickendeL So wachte er auf hahnenfchrei. Bogelgezwiischer. ser nei holzhacken —- olle Töne des Lands ; lebens dronqen zu ihm und trieben ihn auch von seinem Lager. Mertwiirdig frisch und erquickt isililie er sich. Unten im Frühstückszinrmer sah er nur sie, die Wittwe, an der wohlbesep ien Tafel. . Unwilltürlich streckte er ihr die band entgegen sie nahm sie nnd blickte ihn rn isei an rnii einem Blicke reiner. schö ner Frauenaugen. über denen es wie ein Schleier lau. ein Schleier von Thriinen, die noch uns-ergossen aus derSeele lasten· Sie sprachen von diesem und jenem, von allerlei Alliiiglichem, wie zwei Men schen es aus höflichleii thun, die pläts lich unter einem Dach leben müssen. Dann schrieb er an feine Frau. Von ihr schrieb er auch, die er hier ge troffen als einzi e Paiientin. Bad war es Ihn-, als gehöre ihr siils ieg Wesen, ihre reiche, wohlllingende Stimme, ihr warmer höndedruck und der Blick ihres Auges s- der Kur, die er zur Vergeltung seiner zsundheii nöthig heile. r war doch nicht ganz eins-im aus feinen SpazieMngem Sie schritten emeinsam durch w und Feld. Ost chweiseniz ein Schweigen, das nichts drückendes heite. oft iebhast ihre Mei nungen tauschend. Meist stimmten sie einander zu. » war ein wundersamei Zusammen kli n ihrer Seelen in einem einzigen harmonischen streckt-. Ihre sei zu ihm hatte etwas Mütter WLWD M doch Im sie einige W Ists-e sauge- an ek. Oft l von seiner Gattin, seinen . - ab ibr ein ganz klares Bild einer gie eine alltii liebe war, lein « - - « sauchzendee liicl geben-it- ZEIT teine allzu schmerzlrche Turmes-· — Wenn er erst wieder gesund war, «- ' würde es schon weiter so gebMi s »So haben Sie aus Liebe whein »Aus Liebes« entgegnete er gede »Ich weiß nicht, ob das Liede Isi. — glaube es kaum. Jch suchte ein Weis-· « gefiel mir, aber ich wäre nicht Ingl — lich gewesen, wenn sie meine Werbe abgewiesen. Ich bötte eben eine Unde genommen. Jst das Lieb-W «Nein' —- sprach sie entschieden do en. g »Und Sie — haben Sie Jbren C - ten geliebt, den Sie so früh periorenk Sie schüttelte das Haupt. »Ich achtete meinen Gatten mer n irgend einen Anderen, sein Tod ri . » s» Lucke in meinem Leben. Aber ich JEAN « seiner mit stiller Wehmuiif, nicht rnrt« - . grenzenlosen Verzweiflung der Lte . Es war eben auch die alltägliche E nunftehe.' «Aber Sie kennen doch die Liebe« » lächelte er, ali er sob. wie weltfern i i Blick sich verlor. » Sie schwieg und senkte den Kopf Da hob sie ihr Antiih zu ibtn ans sah ihm in die Augen, gron nnd Ilse. « Schweigend schritten sie nun nebene- « ander. Sie verstanden sich in dieser stu men Sprache. Es war ihnen, ais ob nie mehr sich trennen könnten, so znsa ««« rnengehörig erschienen sie sich. « «Kommen Sie nach Berlin, damit — gute Freunde bleiben« — sprach er. «Freun3e!« lächelte sie, «Ireundsscha . zwischen Mann und Weib. Jst das »inv » lich?« Er schwieg und dachte nach. « « Wenn er sie seiner Gattin zuführ« wag würde sie sagen? " Voll Eifers-echt würde sie ihm ent gentreten. »Nein, Freundschnst zwischen Mai-T und Weib ist unmöglich«, sprach er bestimmt. Wenn Sie einen Gatten ten, der rnir nahe stünde, dann sn dann —« . »Den ich liebte«. lächelte sie sein. « —- dann·« - Mit einem langen höndedruck tren ten sie sich. « " Diese Nacht sehties er nicht. Er hörte im Geiste ihre weiche, sh pathische Stimme. dicht ern seinem O - z-« »Mit-) — Langschläser!« rast ihn « Stimme des Arztes, seines Wirtheh dein Schlos. sk- « t zisch We schltchi geschlssem Du Ei or. ., .So· Wohl Sehnsucht nach der miiie, hier haben Sie Jhre Liebekpi Der Putz ist ein wenig beschleunigt, dars nickt sein. Aussieben Freund, aus in die Bergse. sehen Sie, unsere Wittwe ist schon längst aus den Fe i-, - und macht ihren Morgenspaziergnng · lein.« Nun ins er den Brief seiner »J ,,Du Lieber-! » - Jeh habe seicht Sehnsucht na « und als ich dem Dotter mein Lei « s da gestattete er mir, zu Dir zu rer .— . ein, zwei Tage. Jch komme die n Woche! Freust Du Dicht Du sehlst überall. Die sechs Wochen unserer T nung dünten mir eine Ewigkeit ' sentlieh bist Du recht wohl, und die Zurückgezogenheit hat Dich wieder gestellt. Stündlich steigen die sitt-Ip nach Paps. - «» JZS dauert so lange bis Pa . dertvmmt«. singen auch sie« —- --.«.·« Sechs Wochen Freiheit hatte et s. · sen. Sechs Wochen tosgeidst von a Nun siihlte er wieder das Band, ihn mit anderen verknüpfte, mit - die zu ihm gehörten. Wenn es immer hätte so this-en « fint UV Das Willll D; VIII-by WI Imp reine Glück? H «Meine Frau wird mich besuchen · i sagte er zu ihr als et sie wiedersah. " ..!A Sie blickten Be de zu Boden. sie sp chen lange nicht. Sie waren sich kei Schuld bewußt und doch — — Dann eines Tages sprach sie Mk « »Ich-—- ichs-—niöchte-—-Jhrez z .« —- nicht sehen. Jch reife morgen ad .«-J -«-»--. hasse den Reib, wie keine andere S · « —- redlich habe ich dagegen angekiiin aber er ist stärker als alles Gute in t- » ceit ich Sie kenne —- beneide ich — neide ich —- —« ( Sie sprach es nicht auß. aber er - . stand sie und er wußte, daß beide Ira sich nicht begegnen dursten und da » gehen mußte. Er sanIie eine Depesche ab as Frau. »Ich kehre morgen zurück « » Und er kehrte zuriick zur Pslichii - Faschinf in den Alpen. Aus dem Zugfp .tzendorse Ehrtvald «-: · schrieben: Jn den Alpen wird « i Faiching durch allerhandseltsarneSche » I und Gebrauche gefeiert. Fast jedes , « l I i hat seinen eigenen Munrrnensekii unserm hochgelegenen Alpen se zit in der Dämmerstunde die ræegzx turzstieligern aber zobsdicken de z langen Lederpr itschen durch die Sira E und knallen sich um die Ohren, daß » E,denkt die Boeren sind eingefallen. Ssi ZDirndln hüpft bei solchem abscheuli( Wiss ! Geknatter das herz var Freude, denn: « bedeutet: Heute Abend est ein thqu —. hause Ball. Bei uns wird et nicht ge geiehen, wenn sich die Mädchen ina " « ren. Desto toller treiben es also die H ben —- neben ost recht tun enen s · « kleidungenü sieht man ie u da I iime aus der W sie-m U liek silr Maler-IN F