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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (March 16, 1900)
Well. Mister Edithot« Sie sm mich answer en Schönen Sie sin was mer nss deitsch nennt, e Pieisch Do mach ichinich de größte Trubel von wege mein Pickscher un wie ich ane Jhr Pehpet kriege do hen ich erscht emol e wenig sor Niin gebannt denn wisse Se, mer dubi sich doch sor den War in Saul Astileh interessirr. Wie ich so das Pebpet iwwergucke un an nicks beesei denke. do sebn ich uss eernol mei W in das Pebper. Bei Galle . mich gedenkt, wie is dann U bel. Jch ben erscht geglaubt U bebt brieme un sor den Riesen hen ich mich etscht emol in mei Lebk ge pinschl. Wisse Se, do sin ich arig ticks lisch un ich sinne dann reiteweg aus« ob ich ewer sin odder ob ich drinne. Weil diesmal ben ichs auch gleich ausge sunne un in lesz denn no teim skn ich zu den Psotogmfierer qeschowe, wo mich den Schwellkopp usf mei Pickschet gemacht bot. Wie er mich gesehn bot, do bot er geschmeilt un sagt: »Weil, Mäddern, ben ich Jhne snrpreist?« Si schutt seb sub bitt, ben ich gesagt. Wisse Se, wenn ich sutvreist sin, dann sprech ich immer die enalische Lengwitsch Ja, bot dann der Pfotograsierer gesagt« wie Sie sort gemese sin, do ben ich zu mich gedenkt, bei Galle ben ich gedenli, die Lebdie is gar nit so arig aus den Weg un ich besser gehn her un gebn hin un mache das Piascher noch emol e wenig Inn-er, ich kann nii ersordm en gute Kostieniet zu verliere. Do ben ich mich denn die Pleht noch emol aetäckelt un ben e Bildche zurecht aefi cksi das biet einiges. Weil ich gewiißt ben daß Sie das Pickscher sor das Pebper jubse welle, do ben ich gedenkt. ich besser mache Jhne emol e beimliches Ver gniege un schicke den Editbor en Prubsx oss Koer ben ich nii eckspecktei. dasz er ·s in sei Pehper prinie bebt bis Sie ibn Its geschickt ben. Sebn Se, den Weg is es komme; ich denke nit daß Sie mabd dtiwtver sin, bikabs beitzudaa. do is so jedes irehsig, sein Name in den Pehper zu hen Un wann er sei Pickscher drin hatt-we kann, dann sieblt er, als wenn er in Deiischland de Ochsetopp Orden kriegt hiitt. Wisse Se ich ver stehn ebbes davon bilabs ich ben selbst emol sor vier Woche e Nubk pebper ge kannt. Dann ben ich's ussgewioe, bi kabs wenn ich auch e gute Ettjulebschen hen so ben ich doch noch nit gelernt, es jedem Mensche recht zu mache un Das is was mer von en Ebdittor eckspeckle dahi. hen ch sor Jnstenz riepohrtet, daß der Mister Miller sein Geburisdaa kllebrehtei bot dann is von den Mi stet Meiet en Kick komme, weil er an fein Geburtstag kei Nohtis in das Ped et kriegt bot. Hot die Missus Stemp el e Behbie kriegt, dann den ich osf Kohrs en Petragraf in das Pedpet ge er awwee dann hoi sich schuht genuq ie Missus Werfchtel geärqeti, daß sie keins kriegt bot, in Rckt ich sin for alles geblehmt worde. Dann fin ich auch emol herganqe un sin hingange un strn wonzi in e Weil emol ein getobii, W do hätte Se emol ebbes etlewe solle; se hen hohlfehl das Pehper dis kcniniuhd un uss den Wen den ich bald kein Sudpohti mehr gehabt un ich ben ausvetkauit.« Jch muß sage, ich sin mig sur-preist gewese, das zu hörn; ich den immer gedenkt, daß es arig schön trät, e Pehper zu tonne un daß mer de bei arig viel Form hawwe behi. Well, ich hen oss Kohts nit möhd an den Piotoqkafierer sein könne« biskahs weil et mei Pickscher miiauö daß ich ebbes von gewißt ben, an Jhne geschickt hoi. Dieselwe Zeit sin ich keindee inzin an Ihne. Miiier Ediihor, biiabs Sie hen das Pikkfcher, ganz ohne Fitzematente in das Pehper geptini, awwer ich denke, Sei-en mich surveeiie gewollt un for den Riesen will ich Jhne for diesnsol ecksjuhsr. Well, Misiet Ediibot. wie Ieicht Se denn enihau inei Piekscheri hni ii e Pieischi Sehn Se sich not emol mei neies Springbannei an, sell is auiefeii. Wisse Se, zwische Jhne un mich- hen ich des Schehp schon siwwe Jahr zerrick gelaqu ich hen mich’ö aw wet iwwek mache losse Un jetzt guckt widdet arig steiliich un die Missus We destveiler sagt, ich deht wenigstens wanzig Jahr iiinqer ausgucke, wie ich d Arn Beste gleich ich den eleganie h, m in Froni dran gepinnt is. Ich denke, M Kehp wo ich wehte dnhn ’ ueki auch ctig steilisch. Wisse Se, ich n e wenig viiakklI-ciii7tig. mei Post-ne iI o ebani sitpwe un fetzig un des- en deti ich nickt wehte, was W sittc »Ist-K ich sitt immer dass-. m ich sm- suik sehst ichs-e w W L Es gibt immer Sache. wo mer, wann mer se hot, nit so uffzeichohe gleicht un dann hats auch widder Sache, wo mer. wann mer se nit dot, gleiche deht aff zuschohe. Der Philipp. wo mein Hos dand is, der sagt immer. er deht niei Schehp grad gleiche, un das is ja auch die Hauptsach. Betrachte Se sich emol den Kaller, wo ich wehte dann. Es is en Schohktr, awwet ich gewwe nicks drum, mer muß doch e wenig de Steil mit mache un dann gnckts auch atia niet an mich. So auch den Tei wo ich wehte dulm. Ei tell iud. es bot mich dreiwertel Stand genomme, bis ich den Tei in die richtiae Schelm gehabt ben. Mei Hehk hen ich uff ten alte Weg ge fickit gehabt. Wisse Se. ich gleiche nir. mich e Rätt uff de Kopp zu binde, wie das die Leddies jetzt all duhn, bei mich muß alles Naduhr sein un Gott sei Dant, es is auch. Ganz hinne, das meint am End, müsse Se sich awwer auch emol mei Fehs anauckr. Ich denke. es is e Delmtir. Hen Se den Schmeil nss mei linke Seit genohtiM Den den ich immer, ich denke, das is en Geburts fehler. Mei linkshöndiges Fehs is auch e wenig dicker, wie das rechte un wann ich en Bub wiitn aewotde instett von e Lehdie, wei ich könnt uss die rechte Seit Tobäcko tschi-he tu biet die Band, mit aus daß Jemand ebbes notisse dedi. Dem Vhil gefällt mei Nos nit, awwer ich möcht for kein Preis mitaus die Rai sein. Es ist,ant genug, se könnt e we nig feiner gesinnifcht un e dis’che mehr fehnzie sein, awwer, ich tann doch nit helfe un ich denle se is doch ennidau besser, als wie aar keine Nos zu ben. Well. wenn Sie sich iwwer das Picki schet so arig aefreit den, wie mich« dann sin ich fattisfeit, es is awwet auch e Gesichtche zum Fresse. m· ich dulin nit wunnere. daß friidet all die Beus so lkedsig foe mich ware. Mit besteRiebaatds Indes trahlie, Lizzie Hanlitenael (Gsebotene). WEIBER-. Frei nach dem Polnigchen von Adolf Burghar t. Der Winter war ungewöhnlich streng. An einem der tältesten Tage hörte der Poftsetretär Robertin, als er sich eben an fein Pult setzen wollte, ein leises Klopfen an der Thiir des dunklen Korridors, in dem das Publi tum zu warten pflegte. Mit einem schnellen Griff öffnete Robertin den kleinen Kot-alter und so fort erschien in der ereckigen Oeff nung ein großer, länglicher Kopf, der von brandrothem Haar umgeben war Wiihrend der Postbeamte neugierig dieses merkwürdige Gesicht anschaute, reckte sich der Ankömmling empor, so daß man seine hagere Figur, die von einem altmodischen Rock umschlossen wurde, deutlich sehen tonntr. Der Fremdling trug ein lutzes Röckchen mit schon start abgenutzten Schnüren, dazu hellgraue Beintleider, die wie angetlebt an seinen mageren Beinen saßen. Dieses Bild der bittersten Armuth vervollständigte ein altes — Fagstt, das aus dem Rock unter dein tinten Arme befestigt war. Aus deni abgehdrmten Gesichte des armseligen Menschen spiegelte sich ein maßloseg Weh ab, welches vavonZeug niß ablegte, daß er sich schwer plagen mußte, um sich über Wasser zn halten. Die Demutd« welche aus seinen großen Augen leuchtete, rührte sogar den hartgesottenen Beamten Rodektin, welcher in weniger barschem Tone wie sonst staate: z. »Was wünschen Sie?« »Ich bitte sehr Lr.n Verzeihang,« antwortete der Fremde in reinem el sässischen Dialekt, »ich heiße Zimmer mann und wollte mich ertundigen . . .' »Sie fragen gewiß nach einemBriefe unter dieser Adresse?" «So ist es.« «Und woher soll er sein«-P «Aus Schwalbach.· Der Beamte steckte den Kopf in die Tiefe seines Schrantes und zo» einen Brief in einein schlichten Founert hervor, auf dem gleich oben mit unge lenten Schriftziigen folgende Adresse getritzelt war: »denn Zimmermann, Musittiinstler, z. Z. in Paris. Post lagernd.« Diese sechs Zeilen, eine immer schlechter wie die andere geschrieben, ließen in Bezug auf Kalligraphie al les zu wünschen übrig. Oderdalb dieser sechgzeiligen Adresse prangte, mitBlauftift geschrie ben, eine Ziffer, sowie ein Postver mert. weil der Brief unfrantirt auf gegeben war. Deshalb sollte der Ein pfänger bei der Auöhiindigung des Briefes 20 Centimes Strafparto zah len. Robertin reichte immermann den Brief« Nachdem dieser die Adresse mit gespanntefter Aufmerksamkeit ge lesen hatte, was einige Minuten er forderie, gab Zimmermann den Brief dein Beamten wieder zurück. «Jsi der Brief nicht siir Sies« fragte dieser verwundert «Ja — nein, das heißt eigentlich . . . . Doch nein, er ist nicht fiir mich," stotterte Zimmermann verlegen, wäh rend eine Blutkrelle in seen Gesicht schw- . . . .Nun, dann ist nichts weiter siir Sie her,« antwortete ver Beamte är gerlich. · «Dann werde ich so frei sein, ein anderes Mal wieder zu iommMagte demüthig in bittendern Tone ann mit dem Fug-it und entfernte Ich langsam . «Robrrtin hatte den wunderlichen Beamten schon vergessen, ais et ihn nach Verlauf von etwa zwei Tagen wiederum vor sich bemerkte. Während der Zeit war- in der That ein Brief sitr Zimmermann eingetausem jedoch mit der gleichen Adresse wie vorher. Der Beamte ergriff unwillkürlich, da er sich der Person des Ernpsiingerg wohl er innerte. den Brief im Schrank-: und hielt ihn Zimmermann hin. Diese be sondere Vorsicht war nöthig, da auch dieses Couvert mit verschiedenen Schriftziigen und mit denselben unge übten Buchstaben beschrieben war. Nun wiederholte si dieselbe Ge schichte wie das erste II al. Zimmer mann betrachtete das Convert von al len Seiten. Nachdem er Buchftabe für Buchstabe der so wunderlich geschriebe benen Adresse entziffert hatte, gab er den Brief kopfschüttelnd zurück, ver neigte sich mit der ihm eigenen Demnth und entfernte sich. . . Inzwischen waren wohl vier: zehn Tage verftrichen. da erschien Zimmermann zum dritten Male am Postschalter. Der alte Beamte war im Grunde eine gutmüthige Dant, aber er konnte es nicht Ist-agen, das man Scherz md ihm trieb, nnd er arg wöhnte· daß dieser merlwitrdigeKunde ihn nassiihren wollte. Deshalb ser tiate er den Mann mit dem Fagott barsch ab und der schlich davon wie ein qepriigelter hund. Arn nächsten Sonntag, lanm war das Amt geöffnet worden« hatte Zim mermann im dunklen Vorranm Posto gefaßt. Behutsam tlopste er an die Thür, die zur Abtheilnng Robertinz HELM -Wer itt hast« fraate Robertin mit scharfen nnd strenger Stimme. Der Mann mit dem Fagothlächelte sanft und erwiderte bescheiden: »Ent fchuldiaen Sie giiiigst, Herr Vor steher, ich bin es. Jch bin eben ge kommen . . .« »Für Sie ist nichts hat« rief Herr Nobel-tin. «Nichts·i' wehllagte der Musikant. »Wirllich nichts?« Dann bitte ich sehr um Verzeihung. Aber vielleicht haben der gnädige Herr meinen Na men vergessen. Jch heiße Zimmer mann . . .« »Das weiß ich,« tnurrte der Be amte. »Es ift nichts da?« fra te der an dere nochmals. »Nein? Las ist ja gar nicht möglich.« »Hier ist zwar ein Brief aus Schwalbach,« erllärte Herr Rade-tin mit eisiger Ruhe, »aber weil Sie ichan wiederholt die Annahme von Briefen unter der Adresse Zimmermann ber: weigert haben, liegt für mich keine Veranlassung vor, Ihnen diesen neue stes Brief zu zeigen.« Der Musikant fah den Beamten sprachlos an, Leichenblässe bedeckte fein abgehiirrntes Gesicht. Ein fchrnerzlicher Krampf verzog feine Lippen· in feinen tie liegenden Augen schimmerte eine Thriinr. Robertin mußte alle feine Willens traft zusammennehmen, um teine Spur von Mitleid mit diesem Men schen zu zeigen, der ihm Verdacht ein flößte. »Sie wollen mir also diesen Brief nicht zeigen?« stammelte Zimmermann mit flehendlicher Stimme. .Was hätten Sie denn davon, wenn ich’s thäte?« forschte der Beamte. «Ach, ich will mir ja nur die Adresse ansehen, nur ansehen, liebster, gnä diaster herrs« bsitelie Zimmermann. -Sie lind wohl des T ..... g!«. schrie der Beamte,« »ich bin doch nicht dazu da. um Jhre tollen Einfälle zu befriedigen. Da miissen Sie sich schon einen Dümmeren aussuchen!« Damit wars er irachend das Schalterfenster herunter-. . . . Vlößlich blieb er bestürzt stehen« Aus dem Dunkel des Vorzirnmerg drang ein berzzerreißendes Schluchzen an sein Ohr. Der arme Musikant, der seinen Kopf in beide hände vergraben hatte, hatte sich in eine Ecke gedrückt und weinte bittere Thränen. »Was ist denn mit Jhnen los? Was ist Ihnen denn geschehenk rief Robertin ganz entsetzt, indem er sich« dem Schluchzenden näherte. Der Weinende trocknete seine Thra nen und erhob langsam sein Haupt. Er versuchte, ein Lächelnv aus sein Ge sicht zu zaubern, aber dieser Versuch mißlang gänzlich. »Verzeihen Sie mir,« stammelte er, »aber das geht iiber meine Kräfte. Ich bin ein Schwalbacher Kind. Aber icb mußte mein Heimathdorlf verlas sen, weil ich dort nicht so vie zu ver dienen vernwchte. um meine Familie ernähren zu können. Da bin ich denn nach der hauptsiadt gewandert. hier blafe ich das Fagott · . . wissen Sie —- —— io auf den Dissen. Da werden mir immer einige Sou- zugeworfen und die schicke ich alle nach chsr. Zu essen geben mir die Dienstmädchen auch —- die Nacht verbringe ich in einem Pferdestalle — sehen Sie , ich lebet Aber zu hause — du lieber himmel. meine Frau hat tein Geld, urn das Porto bezahlen zu können. Da haben wir eine Verabredung ge troffen. Sie werden gewiß schon be merkt haben, daß die Adresse der an mich einlausenden Briefe stets aus sechs Zeilen zusammengesetzt ist, deren iede von einer anderen and geschrie ben TitFa Sziie Adrässe chreibtberärieine ganze m e, me e ran nnt und das jüngste Kind, TLein noch die cand efiihrt werden muß, tritzelt das leste art. ch brauche also nur die Adresse zu le en, da weiß ich, ob zu hause Gesundheit oder ob Krankheit und Kummer herrschen. Und nun, da Sie alles erfahren haben. vernichten Sie nicht die Zukunft eines armen Va ters, dessen Leben, dessen ganze Welt Frau und Kinder bedeuten.Gniidigfier, bester, iiebster Herr, verzeihen Sie mir.« herr Robertin suhr sich mit seinem Taschentnche einigeinale über« das Ge sicht . .. Dann gab er dem Fazit-ti Hofmnsiianten den Bries, entnahm seiner Börse dre: Franck«-· warf die in feine Amtsiasse nnd legte dafür k rei marien ani das Schatte-elimi .3uin Franiiren«, schrie er ten draußen Stehenden an. »Sie dürfen den Staat nicht betrügen .·.« Da rnit zoa er den Vorhang-nahm eine Priie nnd addirie weiter· ——- -—— — .---.. .-...· —-».-..-· Das Vnreumädchem Von J. H. Reif-un (Paris.) Etat-en Sie einmal daran gedachtch Este Last-eh »wir es Fest wohl m m Lande der Buren aussieht, weiche Trauer und Oede dort herrscht, wah rend alle Jünglinge, Männer und Greise draußen irn Felde sieden. um für die Frei it ihres Vaterlande-I zu kämpfen? tellen Sie sich diese ein gnnen Gehöfte vor. die nur non kauert und Kindern bewohnt find. öchstens von einem irieasunfähigen tanne, diese weiten· düstern Strecken Landes in ihrer schauriaen Eintönick ieit und ihrem Eindruck auf das Ge iniith der Schwachen, wenn die emai tigersiärühlingöregen Mancheli eh aus » die iden und Bäume niederfallen. Ach, mir, der ich unter diesen braven Menschen gelebt habe, mir thut das Herz weh bei diesem Gedanken! Vor . Allem ewan ieb an eins Ins-m im Nis gen von TransvaaL in einem Thal, as von felsigen Hügeln umgehen ist. Sie war der Wohnsih meines Gast freundes, des Burghers Pieter Kes sels. Bei ihm wohnte sein Vater, der alte, fast hundertjähriae Jakobus-; sechze n Söhne und Töchter führten feine schsen oder welkten seine Kühe EZ war ein schönes Thal. das durch ei nen frischen, lebhaft fließenden Strom bewössert wurde, an welchem herrliche grüne Wiesen und triisiiae Bäume ge hieben Ich habe niemals aliiellichere Men schen gelanni, als diese Familie Kes sels. Es waren durchaus keine lusti en Leute. Es waren vielmehr ernslc «- enschen, und in ihren Blicken nnd Bewegungen lag etwas Großaities asie in der freien Natur« Ihre Ma l zeiien schienen ihre eiHLae Zerstreu ung zu sein; aber sie hatten auch keine ; erstreuung nöthig; sie liebten ihre » hätigteit und ihr Vieh und ihre lan en Streifereien in den Bergen, nnd ie hatten auch eine innige Freude· wenn ihnen der Vater der Frau Kes sels, der alte Biron Saini-Gilleä, aus der Bibel verlas. s I O Es war im Jahre 1896. als ich in Kesselsdcrp Halt machte, —- egen En de October, —- mitten irn rüh!ing. Es hate die ganze Woche gere net; tas Gras war wunderbar sehne gewach sen; prächtigeBlnrnen blühten auf dem Bügel und als die Sonne wieder zum erschein lam. machte das Ganze den Eindruck eines glänzendenNaiurfesies. Na wenigen Tagen behandelien mich die - ewohner von Kessels-vorn wie ein Familienmitglied. seh nahm theil an Jenganggi Yten über bedie Weide-n er ieg ·e rge niit n Um en und tauchte die Pfeife nilt den Seien ader ich hörte rnit Vergnügen n. wenn Birpn Samt-Gutes ans der schicks- . ; te der Patriarchen vorm-, deren »Ro « madenleben in sa manchen Zügen an die Geschick-Te der Buren erinnert. So oerfloß der November. Seh-In krablte Somniersonnengluth auf die - islanzen herab, aber das Wette: war lnoeh sehr schön. Ich tann mich nicht s erinnern, herrlichen Abende genossen : zu haben, —- so rein und mild war die Luft, und arn himmel glänzten die schönen Sternbilder. unter ihnen dass Kreu des Südenä in seiner leuchten jden tacht. Ich war ebenio liiellieh . wie meine Witwe, obgleich e ne Un ruhe mein herz zu bewegen begann. Es toar die ewige Geschichte von Jatob und Steg-eh das glänzende haar. die klaren 8 ugen und das zarte Gesicht der kleinen Flora, der dritten Tochter mei nes Wirthes hatten es mir angethan. Sie war eine jener träumerischen jun gen Göttinnen. wie fee unsere Ze:le ganz unmerklich gefangen nehmen. bis man eines Ta es plötzlich rnitVerwun derun bemer t, daß man ihr Sllave ist« ie hatte von einer französischen Urgroßknutter einen Gang geerbt, wie ists SaintsSimonder herzogin von aurgogne zuschreibt Wenn sie nicht in ihre Traumereien versunken war, Eieg sie zu Pserde wie eine junge thin, und es war ein entzückender An lick, wie sie über die Ebene dahin sprengte und ihr leuchtendes Haar bald auf den Rücken des Bierdes ber abhing, bald tvie ein goloiges Wölk ckxn hinter ihr herilattertel III träumte nur noch von ihr, und me ne Empfindungen wurden getheilt. Aber während ich sie zu fliehen rek uchtq suchte sie mit unschlldigetn Ei er ede Gelegenheit, mich zu treffen. u Kesselödorp sah Niemand darin ein Arg; die ehrlichen Leute glaubten nicht, daß der Gast sie betrügen könnte. Uni- iu m geha- kiixm man ein print-. get Schrift sein music-, uin ihr edles rtrauen zu mißbrauchen W Jndeß wuchs meine Unruhe, jundl es tam der Au endlich wo ich mir nicht mehr verde en tonnte, daß ich Flora ernstlich lie te. An diesem Tage inne ich eine Strecke weit in die Berge hin eingeritten Jch tam an eine Schlucht die mit Eichen bewachsen war und stieg vom Pferde, um mich aus-intu Zern Da saß ich wol-l eine Bittel unde nnd hörte aus das-«- Rauschen des Stroms-T der in feinem granste nen Bette von den Bergen herab·!:sf3, als ich aufblickte und Flora bemerkte· die vor mir ftand und mich lächelnd ansah. Sie fah entixiststnd ans in ihrem l Wien Ktvilchileidr, du den Hals fre. ließ: iiire etc-then leuchtete-i von dem schnellen Ritte. »Sie wären auch tein qui» Zol dar", rief sie lachend: »ich bin im Ga lopp beranqerinen, nnd Sie baten nicht einmal den Husschhq meines Pserdes gehört!« » »Ich hörte dem Raufitten dek- Stro mes zu; seine Stimme iitsertönt teicht jedes andere Geräusch besonders wenn Kinn nicht aufmerliam iit . . .« Jch war se r erreat. Mein herz pochte heftig. m meine Unruhe zu verbergen, schlug ich Fiora vor. daß trir unsern Ritt fortsetzten. Sie link damit einverstanden Einipe Minuten ritten wir am Strom entlanp. Das junge Mädchen rvar nett-öst. te sprach mit ungleichmäßigen plötzlich addre chender Stimme. At- tvir etwa eine halbe Meile geritten waren. wurde der Weg für unsere Pferde unbequem. »Wir lönnten den Fluß vassiren" jagte Floc.r, drüben ist der Weg dei ter.'« Die Strömung war heftig man konnte die Tiefe det Wassers nicht er messen, denn es war nicht nue mit Schaum bedeckt. sondern auch trübe, schieserfarben. «W·Issen Sie genau, daß eine Furt rvrhanden ift?· rief ich. Sie lachte ein wenig spöttisch. fast beraussordernd, und chne »in antwor ten, Yrengte sietmit lem»Pferde· in Ucll Ollllllh ch Mk Illpll Mchclc Meter entfernt, ehe ich daran dachte, ihr zu folgen. nJ dem Augenblick, als ! ich gleichfalls hineinsprengte, that ihr Thier einen Fehltritt und wurde von der Strömun fortgerissen. Ich schrie laut aus« warf mich ohne Be innen ins Wasser und schwamm zu Flora hin. Jch fühlte gewaltige Kraft in mir; die Liebe veriieh mir verdoppelte Stärke. Es gelang mir, das junge Mädckxn u erreichen, sie einige Meter rnit mir Iortsuziehen und dann seiten Boden zu assen. Zwei Minuten hielt ich sie fest gegen meine Brust gepreßt; sie hielt. mich fieberhaft umschlungen- Jn die- » «sern Augenblick fühlte ich, wie theuer sie mir war t- L . wei Tage war ich unentschlossen, ni meinetwegen, sondern urn ihret tvillen. th hätte nicht gezogert. sie Hi meiner Frau u machen, aber mein usenthalt war furopm und ihr Le- ; benstreis laa in diesem kleinen Win lel von Asrita· Es war saft mit Ge wißheit anzunehmen, daß sie nicht glücklich wurde, wenn man sie von hier verpslanzte. Sie war noch jung ge nug, unt zu derae en, um sieh in zärt licher Lieke etnern « anne ihres Stam mes zu schenlen. Kurz, ich schiizte ei nc nothwendige Reise vor. verjpraaz nach Kesseldarp zurückzukehren, od- « wohl ich fefi entschlotsen war, nie wie der den Fuß dorthin zu setzen . . . Dies tleine Crlebniß iit der Grund, weshalb rnir der jetzige Krieg so me lancholische Gedanten weckt- Jch sehe die Farm meiner Freunde vor mir ich sehe die alte Frau und die iungenMiids r chen, die um des Balerlandes willen ( in der Einsamteit zurückgelassen sind, ich sehe auch. wie der arme. alte Kes sels und allereine Söhne ihre muthige « Brust den aximgeschossen preisge hen . . . und vor Allein sehe ich den leuchtenden Blick meiner Freundin! .. ’ Dann werden meine Auaen feucht, mein Herz pocht und nur der Gedanke on meine lrante Mutter verhindert mich. mich meinen Freundin in Süd- : asrita anzuschließen ( Meine Hoserleichietiuesem Der Einfluß einer rivatgeselli schast bat bisher eine euerungim Postdiensie dereitelt, deren Einsuhs runa Tausenden von Geschäften eine williommene Erleichterung sein wur de: —- eine Ausnahme von der geses lichen Regel, die seht alle unsranlirten Posisachen von der Beförderung aus schließt. Geschäfte, die sich um auswärtige Kundschast bemühen und deshalb Cir tulare. Cataloge, Preislisten u. . w. ausschicken, haben begreiflicher eise den Wunsch, den Empfängern solcher Schriftstiicke die Ein endung von Ansragen oder Aufträgen so bequem als möglich zu machen. Sie legen u dein Zwecke Briesunischläge oder Poe - larten siir die Rückantwort bei und würden diese Karten oder Umschlöge auch gern mit den nöthigen Freirnari »len versehen, wenn sie die Gewißheit l-iitten, dass der Empsänger Gebrauch davon macht. Jn der Regel wird in neun aus zehn Fällen tein Gebrauch davon gemacht Deshalb bedeutet un ter den obwaltenden Umständen die Vorauszahlung des Portos einen so großen Berlusi, daß der mögliche Nutzen dadurch mehr als aufgewogen wird· Es wird darum verlangt« daß die Post solche Rückantworten unsranlirt besördere und das Parto von dem- Em pfänger erhebe, der dasiie im voraus Sicherheit zu stellen dat. Das Posi Devartenrent isl damit einverstanden, da ei sich selber eine beträchtliche Ber — W «..... mebrung seiner Einman dekvon vere spricht. Alle bezüglichen Bellt-, die « wäbrend der letzten sechs Jahre esse den Congreß qebracht wurden««toareee jedoch derart als-gefaßt, dass ne ders» Departement die Pflicht auferlegten mit eine-r Privat —- lsorvoratiom me ein Batent ans eins chisse Artdos Karten nnd llinschlcizxen bat, ·e1nen Vertrag einzuziehen, der.der Gesell schrst ein Monovol gegeben hätte. Diese Mistößige Bestiminunq vers hinderte bisher die Annahme der Blas- Ists-It ist Endlich eine nene Vor laete eingeht-tschi worden« die dein Ge nerlilewsineislct ftsie Hand in der Sache kriele imk die es ermöglicht dein Tex-.rrtes.:«.«nr die Vortheile u sichern, die sen-.- («Tsnrporation file stdch zu ergattern kr.::t-tet. Zugleich er mächtigt die VIII Arn Generalpostmeli ster. die name Sache wieder sollen zu « lassen, soll-z sie nach einem Versuche srck7 wider Erwarte-i nicht bewähkkn sollte. Eine andere Neuerung, siir die es keiner besonderen Geschgebunq bevors, bat der Z. Hülfe-nenernlpostmeister tn Aussicht genommen. Eine Kleinigkeit nur. die aber unzähligen Aerger und Verdruß ersparen wird. Er will des Publikum Briesmarten liefern, rnsn in der Tasche tragen kann. ohne sich der Gefahr anezusetzem daß sie zu sammenlleben. Die Matten sollen. tn Beträgen von 24, 48 und 96 Trutz in tleine Zeichens-Läche- gebunden wer den. in denen sie durch Einlegen von Parassinnpier getrennt sind, so das sie weder antleben noch zulennnenllei ben können. Für das Buch soll der Käufet 1 Cent ertra be ablenz es würden also 12 Zweieent- arken site 25 Cents gekauft werden können. U — Matten für 49 Cents u. s. to. Trotz des billigen Preises wird das Vosidedcrtement noch ein gutes G schäst dabei machen, da es die Bücher für 8200 per Tausend herstellen lasse kann. Wann der Plan auggefiih werden wird, ist noch nicht bekannte jedenfalls tann tie Llusfiihrung dem Publikum aar nicht früh genug kom men. t"W.) -.-.-..—.-.-.. Eine them-e Kaisers-. Wenn Ertravziganz und unbe schräntter Kredit im Stande sind, einei Frau alijitlich zu machen· so muß Na pcleon’s. des Ersten Gemahlin. die Kaiserin Josephine, zu den glücklich iten Frauen der Welt gehört haben· « Dieselbe war so Putzsiichtig daß sie den Anzug 4—« szinal am Tage wechsette und ein neues Kleid nie mehr wie zweimal enzoa Sie gebrauchte in der Woche rrei Dutzend Handschuhe und S che. - tqu nie Wäsche, die schon gewa che war, und zog dasselbe Paarhandschuhe oder Schuhe nur ein einzian Mal an. Tie Spitzentrcmsen ihrer Nachthemden - tasteten durchschnittlich 10 bis 25 Dol l.irs. Alle drei Monate wert-fette sie ilsre Tiamcnten und anderen Juwele oder lief-, dieselben nach der neuesten Mode umfassen; viermal im Jahre wkrde ihr Geschirr. ihr Mel-Mai und rie Tapeten ihrer Zimmer erneuert." Sie hatte R Pferde in ihrem Privat n-arfiall, und ihr Dherstallmeister hat te die Verpflichtuna, monatl 12neue Pferde anzuschaffen Einma im Mo- - nat empfingen alle Diener. die in den Tsiensten der Kaiserin standen, neue Livreen, und ebenso wurde alle Mona te ihre Garderohe nnter ihre Ehrenw men vertheilt. Durch Berührung eines Kropfez tonnte sie fiir ihr Bad jedes « erdentliche Parsüm sich verschaffen, denn die Zähne enthielten fleis- die feinsten Wohlaeriiche im Werthe von 12,000 Franks. Wenn sie das Bad z verlassen wünschte. so brauchte sie nu eine Klingel zu berühren, und sofort wurde sie durch einen Mechaniimus is ein elegantes durchwärmtes und par fijmirteö Bett befördert. ME— Ctm sueütsedräuste sama-ask Man schreibt« Its Bari-: Wenn auch die staueösxschk SMIIE III VII Diptomaiie so te t eingebürgert Jst. dsb » noch auf una sehbczte Zeit km dort « - xie Verteyrispraehe bilden wird. so leucht man dvchjktzk bekkkU ZU W fkm daß sie im ubriqen m Ihrer Flugs-«- . breitung zurück-seht Jules Claretie pe spkicht im »Journal« diese merkwirri diqe Erscheinung an der band des Al n hnach zehen-. Danach hat m Fkanzdsis rrn vorigen Jahrhundert die gebildete Welt· behkkktckxt Jeckö sprechen 125 Millionen englisch, 1 Millionen russisch, 70 Mill. deutch und nur 50 Millionen französi"ch. « n Ausland sei es heute ebenso sezr o de, den Kindern englische over deutsche Gouvernanten zu geben« wie irn letzten Jahrhundert der französische Abbe In vornehmen Familien die Regel war. . Jn Belgien wird das Franzö rsqe » turch das Vlijmische verdrängt » rit I er waren beide Theile angegahe gleich Zart, aber in den le ten ze n liten s hat das Vlämische ü t 300, Ver treter ewonnen, sodaß jetzt uu 249 000 tanzösisch Sprechende , s Blei-Männer kommen. Claretie erlenn — ; Tee Bestrebungen der Alliance Im - ; caise an, die durch Curse und Vorträ : e in der ganzen Welt iiir die auss L fische Sprache wirkt. Er glaub da e gen, daß die neueste franzssi ehe L te J ratur mit ihrer Sucht n stellen Wörtern und unerwarteten Anstell cken die weitere Ausbreitun dek stau ,öscs n Sprache beeinträsti t. Er Zält en Vertretern dieser iteeq t das Beispiel Tolstois vor, der iu. nene le ten Roman bewiesen be · Iman larheit und Vollstls rnl smit den Gästen Zweckes ver M verbinden ane.